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Greenwater Falls

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Beitrag von Flint Sky 10/11/2010, 00:37

Greenwater Falls Waterf10

Die Greenwater Falls liegen im Jagdgebiet der Seneca, nicht weit vom Red-Earth-Tribe entfernt. Sie entspringen einem Fluß welcher sich aus einigen Felsen ergießt, und mündet in einem See dessen klares Wasser jadegrün schimmert. Die Strömung der Wasserfälle ist nicht besonders stark, weshalb sie gerne von Kindern als Spielplatz oder von Erwachsenen als Dusche genutzt werden, denn das Wasser ist klar und sauber. In dem See leben einige Fischarten die gerne gefangen werden. An den Ufern wachsen viele Bäume und stark duftende Blüten. Auf dem See zeigen sich hier und da Wasserblüten, deren große runde Blätter wie Teller auf der Wasseroberfläche liegen. Die Blüten selbst schimmern rosa-weiß. An den Uferrändern wächst hier und da Schilfgras, welches gerne gesammelt und für Taschen und Matten genutzt wird.
Flint Sky
Flint Sky


Charakterbeschreibung
Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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Greenwater Falls Empty Re: Greenwater Falls

Beitrag von Nightshine 15/7/2013, 19:20






Vorsichtig löste Nightshine den durchtränkten Verband von Two-Spears Kopf. Sein ganzer Körper bebte unter den Schmerzen und er biss verkrampft ächzend auf ein Stück Holz zwischen seinen Zähnen. Als sie auch die letzte Lage vorsichtig von seinem zerstörten Auge löste, legte ihr Sohn seinen Kopf aufstöhnend in den Nacken. Er ertrug seine Schmerzen mit viel Würde und versuchte keinen Laut von sich zu geben.
Night kämpfte mit ihren Tränen als sie ihm abgekochtes und abgekühltes Aloe-Wasser über seine Wunden und das nicht mehr zu rettende Auge goss. Er war so tapfer wie sein Vater es gewesen war. Und wieder kämpfte sie gegen den Kloß in ihrem Hals an. Sie hatte seit Wochen kaum mehr geschlafen. Musste stark sein für die Kinder die die Holcane sich selbst im Wald überlassen hatten. Es gab nur wenig Nahrung weil Two Spear nur mit einem Auge schlecht jagen konnte und noch immer Späher in den Wäldern umher strichen. Auch wenn sie mittlerweile eine gute Distanz zum Dorf zwischen sich gebracht hatten, waren sie nicht sicher und sie konnte ohne ihre Sachen kaum Medikamente oder salben herstellen. Sie hatte längst nicht mehr so üppige Rundungen und ihre Kräfte schwanden von Tag zu Tag. Zwölf Kinder hatte sie aufgelesen, welche nun heimatlos waren. Welche ihren Müttern entrissen wurden. Welche teilweise mit ansehen mussten, wie sie geschändet und dann getötet wurden. Welche selbst verletzt und danach sich selbst überlassen wurden weil sie nur unnötige Belastung darstellten. Und auch sie lebte nur, weil sie ausgerechnet an dem Tag, an dem Die Holcane ins Dorf eingefallen waren mit einigen Kindern im Wald nach Kräutern suchte und sie zusammen mit ihrem Vater lehrte wozu sie zu gebrauchen waren. Mit Schrecken und Schmerz erinnerte sie sich an die furchtbare Schreie aus den sterbenden Kehlen ihrer Freunde und Verwandten. An die entsetzlichen Kampf-Geräusche brechender Knochen und niedergehender Keulen. Ihr Vater hatte sie dazu gebracht in den Wald zu laufen so schnell sie ihre Beine tragen konnten. Er wollte zurückbleiben, da er eh nicht mithalten könne und würde für Abwechslung sorgen. Sie wusste in diesem Moment, dass sie ihn niemals wieder sehen würde. Und ihr Sohn war nur hinterher gerannt anstatt zu kämpfen, weil er seine kleine Schwester in Sicherheit bringen wollte. Er war daraufhin zurück gelaufen um seinem Vater im Kampf bei zu stehen und seine Frau zu holen, doch er wurde auf halbem Wege überrannt und sie stachen ihm im Kampf das rechte Auge aus. Seitdem machte er sich schwere Vorwürfe und sprach so gut wie gar nicht mehr. Ihren Mann, hatte sie seitdem nicht mehr gesehen.
Night funktionierte nur noch und tat alles, weil sie es musste und die Kinder sonst sterben würden. Sie hatte nicht alle retten können und das nagte an ihrer Seele. Sie durften ihren Schmerz noch nicht einmal heraus schreien weil sie sich dadurch verraten würden. Seitdem lebten sie in Angst und ständigem Überlebenskampf. Ständig weinte eines der Kinder oder ein anderes wachte mit schreien aus einem bösen Traum auf. Immer mussten sie ihren Aufenthalts-Ort sichern und aus spähen, um sicher zu stellen, das sie nicht entdeckt wurden. Backspot, die mit zehn Jahren Älteste unter ihnen, half ihr so gut es ging um die Jüngeren zu versorgen. Doch immer wieder ertappte sich Nightshine in einem ihrer vielen verzweifelten Momente, indem die Panik bekam und in nicht enden wollenden Tränen ausbrach. Das Einzigste was sie besaßen, war das was sie am Leibe trugen als sie geflohen waren. Und sie hatte nichts für die Anderen tun können!
Das zu akzeptieren schien schier unmöglich. Mit zitternden Händen und bebenden Lippen wickelte sie ihrem Sohn den neuen Verband quer über den Kopf und legte danach beide Hände auf seine Schultern. Two Spear lehnte sich kraftlos auf seine Knie und versuchte den Schmerz zu veratmen. Und selbst das schmerzte, da eine seiner Rippen gebrochen war. Wie gern, würde sie nun mit ihm tauschen, damit es ihm besser ging.

„Wir halten das so nicht mehr lange durch.Ich weiß nicht was wir tun sollen“

Sagte sie leise genug, damit die Kinder es nicht hörten, welche sich verborgen unter einem notdürftig aufgebauten Blätterdach schlafen gelegt hatten. Spear neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite um ihr zu zeigen, dass er sie gehört hatte. Ihre Lage war äußerst ernst. Two Spears Wunden mussten erst heilen. In diesem zustand konnte er nichts gegen einen Angreifer ausrichten und schon gar nicht für sie alle zusammen alleine auf die Jagd gehen!

„Dann lass mich endlich Hilfe holen Mutter!“

Flehte er eindringlich und bestimmt doch Night beugte sich nah an sein Ohr und antwortete ihm prompt.

„Nein! Du kommst so nicht weit! Und was, wenn du nicht zurückkommst?“

Nights Hände verkrallten sich in die Schultern ihres Sohnes und sie kämpfte mit den Tränen. Es war schon schwer genug zu ertragen, dass ihr Vater und Spark sie für immer verlassen hatten. Ihr Kind wollte sie nun nicht auch noch verlieren! Two Spear aber blieb ruhig und legte seiner Mutter seine Hand auf die ihre.

„Wenn ich es nicht versuche, werden wir hier alle sterben.“

Sein Vater sprach aus ihm. Sie brach in Tränen aus. Spear erhob sich und ächzend und griff nach ihren Oberarmen um sie zu beruhigen. Sie war so unendlich stolz auf ihn. Welche Möglichkeiten blieben ihnen schon? Ihr Sohn hatte recht. Doch würde sie damit leben können, wenn er nicht zurück käme? Sie wusste nicht, woher sie noch Kraft holen sollte um die Kinder aus diesem Alptraum zu bringen. Um ihnen Trost zu spenden, wenn sie doch wusste, dass ihre Freunde Hilfe brauchten oder dem Tode nahe waren? Ihr blieben nur noch ihre beiden Kinder und jene die sie retten konnte. Sie würde lieber selbst am Hungertod nagen, ehe eines von ihnen zu wenig bekam. Irgendwie würde sie es schaffen. Auch wenn ihr Sohn ihnen nichts Erlegtes besorgen konnte. Sie kannte alle Pflanzen dieses Waldes und würde sich schon etwas einfallen lassen, wie sie an Fleisch kommen würden. Auch wenn sie sich lieber den linken Fuß abhacken lassen würde, sah sie ihm in sein verbliebenes Auge und nickte ihm mit bebenden Lippen zu.
Auch Spear nickte sachte.

„Bei Sonnenaufgang, werde ich aufbrechen.“

In dieser Nacht kuschelte sie sich ganz nah an ihre Kinder heran. Streichelte durch Firefly's wuscheligen, weichen Haare Doch sie bekam kein Auge zu. Noch bevor die Sonne aufging, weckte sie ihren Sohn, erneuerte ihm noch einmal seinen Verband und lief mit ihm ein paar Schritte in den Wald hinein. Viel konnte sie ihm nicht mitgeben. Ein nahe gelegener Strauch bot ein paar reife früchte und sie grub ihm ein paar essbare Wurzeln aus welche sehr viel Wasser beinhalteten. Wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen und hektisch, mit zitternden Händen und stottriger stimme suchte sie alles zusammen, das sie finden konnte und stopfte es ihm in einen behelfsmäßigen Beutel aus zusammengeflickten Leinen ihrer Kleider. Spear sah sie besorgt an. Wie sie grob einige große Blätter einiger Pflanzen abriss und nach weiteren suchte. Mit einem Strauß verschiedener Blätter lief sie auf ihn zu ohne ihn anzusehen und ihre Tränen hatten bereits viele Straßen auf ihren schmutzbedeckten Wangen hinterlassen. Ihr Haar stand kraus und die letzten Wochen schienen sie um Jahre altern zu lassen. Dann fummelte sie ein paar der gesammelten Pflanzen hervor und hielt sie ihm hin. Er merkte, wie schwer ihr das Sprechen fiel.

„Kau diese hier zu einem Brei wenn dein Auge wieder zu nässen beginnt und schmiere es darüber. Reibe ....diese hier auf den gesäuberten Verband und vergiss nicht ihn drei Mal täglich zu wechseln. Die...Diese hier....Auf dieser kaust du herum biss sie einen Brei in deinem Mund ergibt und schluckst es dann hinunter sobald deine Schmerzen zu schlimm werden. Geh aber immer sicher, dass du währenddessen sicher versteckt bist. Sie wird deine Sinne trüben aber auch deine Schmerzen nehmen. Verwechsle sie nicht mit dieser hörst du? Achte.....auf die roten Fasern...die roten Stängel....sonst...“

„Ich werde es schon schaffen Mutter.“

Unterbrach er sie und lächelte sie an. Und Night erwiederte dies so gut es ihr möglich war. Innigst legte sie beide arme um die Schultern ihres großen, tapferen Sohnes, küsste ihn gefühlte tausend Male und sah ihn dann im nicht enden wollenden Grün des Waldes verschwinden.
Nightshine
Nightshine


Charakterbeschreibung
Name: Nightshine
Alter: 43
Clan: Seneca

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