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Das Sumpfland

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Das Sumpfland Empty Das Sumpfland

Beitrag von Whitefang 28/12/2010, 01:01

Das Sumpfland befindet sich weitab von den Tecu Mountains, hinter den letzten Ausläufern der dichten Wälder. Es erstreckt sich gut zwei Tage Fußmarsch über die ebene Fläche und wird nur sehr selten von Bäumen bewachsen. Das Sumpfland ist fast ausnahmslos von Gräsern und anderen derartigen Pflanzen bewachsen, welche sich mehr als mannshoch über großen Seeflächen erstrecken. Mitunter liegen dicke Torf- und Morastschichten auf dem Wasser, welche tödliche Fallen sein können. Tritt man auf unsichere Stellen läuft man Gefahr stecken zu bleiben und darin zu versinken.
Andere Stellen sind von stinkendem Wasser umgeben, in welchem man schwimmen und mit einem Kanu fahren kann. Viele Wasserpflanzen gedeihen in diesen nahrhaften Wasserflächen, und auch einige Tiere leben dort, wie zum Beispiel Alligatoren, Hechte und Wasservögel. Irgendwann am Rande des Sumpflands verändert sich langsam die Landschaft; das Wasser geht zurück und macht festerem Boden Platz, und die ersten Flüsse durchziehen wie Adern die grasbewachsenen Ebenen.
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Das Sumpfland Empty Re: Das Sumpfland

Beitrag von Gast 1/3/2011, 22:33

Es war eine laue Nacht. Und doch frohr sie ein wenig, als sie als Letzte den Anderen hinterherlief und Cocozca vor sich hertrieb. Auch er schien sehr müde und so war es ein Leichtes, ihn Voranzuschicken und ihre Speerspitze kam nun kaum zum Einsatz. Er wollte anscheinend auch nurnoch schlafen und seine Ruhe haben, was ihr so recht war wie nichts Anderes. Es war anstrengend genug ihm so viel Aufmerksamkeit zu widmen um ihn zu beobachten. Der Boden wurde immer fester und die feinen Grashalme strichen herrlich weich an ihren Füßen entlang. Kidah kannte solches Gras und hatte es geliebt, wenn nach einem seltenen Wolkenbruch in der Wüste an jeder Ecke dieses herrliche Grün hinausgeschossen war, um wenige Mondzeiten später karg und trocken wegzuschrmpfen und hart zu werden, ehe es wieder zu Staub zerfallen war weil die Sonne es niedergebrannt hatte. Und nun nach dem ständigen hin und hergeschwappe des Wassers an ihren Füßen, welches im Kanu gestanden hatte, war dieser weiche trockene Boden eine Erlösung. Es War stark abgekühlt nun wo es dunkel geworden war und millionen Sterne am Himmel standen, ebenso wie der helle Mond, der ihren Weg in einem mystisch blauen Licht erstrahlen liess. Kidah konnte dank ihm jeden Grashalm erkennen und ein sanfter Wind liess das hohe, trockene Farn leise rauschen. Es tat so gut den seichten Wind auf ihrer Haut zu spüren. Frische Luft zu atmen ohne dass sie stand und si dick und schwül war, dass man sie mit einem Messer hätte schneiden können. Wie sehr hatte sie dies vermisst. Und es war ihr, als würde sie die halbe Nacht noch so durchlaufen können, so schön war es, durch diese Ebene zu laufen.
Und auch wenn der Boden nich so eben wie damals in der Wüste war, so erkannte sie doch viele Gemeinsamkeiten die sie an ihr früheres Zuhause erinnerten. Deer lief voraus und Flint lief gemeinsam mit der kleinen Venka hinter ihm. Und nun, wo die Stille und die Friedlichkeit der Nacht sie einhüllte, wünschte sie sich Deer wieder in ihre Nähe.
Bald... es dauert nicht mehr lange.
Sie liefen noch ein ganzes Stück durch diese Hügelige Landschaft, welche ihnen sonst keine Deckung bot ausser dieverse Mulden in dem Boden. Doch damit hatte sie kein Problem. Sie übernachtete lieber unter ihrem geliebten Sternenhimmel, als umgeben von unmengen von Schluingpflanzen, Ästen und schreienden Baumviechern die keine Ruhe gaben. Sie fühlte sich etwas befreiter und spürte, dass diese flache Ebene eine tiefe Ruhe in ihr auslöste. Irgendwann sah sie, wie Deer stehenblieb und nubn grif sie sofort an Cocozkas Fesseln damit er bei ihr blieb und den Anderen nicht zu nahe kam. Und selbst darauf reagierte er, indem er tatsächlich langsamer wurde. Deer nahm sein Bündel ab und damit wusste sie, dass sie alle für heute nicht weitergehen würden. Noch spürte sie keine Erschöpfung. Irgendwie war sogar das Gegenteil der Fall. Sie fühlte sich, als wäre ihr Geist zu neuem Leben erwacht und als wäre alles um sie herum erfüllt von vielen kleinen Geheimnissen, die es zu erleben und erforschen galt. Ihre Neugierde hielt sie wach ebenso wie ihre Erinnerungen und Gedanken die sie nicht in Ruhe liessen, wenn sie so lange liefen und sonst nicht miteinander sprachen. Cocozca hatte sich bereits vor ihr im Schneidersitz ächzend niedergelassen und schnaufte entnervt.
Kidah sah ihn eine Weile von Oben herab an. Merkte wie er schnaufte und versuchte seine Finger wenigstens etwas zu bewegen. Sie waren geschwollen und er konnte sie kaum noch beugen. Und wieder tobte etwas in ihr, was sie schlecht fühlen liess und sie am liebsten ganicht wahrhaben würde. Nein. Sie durfte es ihm nicht erleichtern. Denn er war immernoch ein Monster dass sich am Tod anderer labte. Prompt vielen ihr wieder die Worte ein, die er ihr zugeflüstert hatte in Maka Sichu. Was er mit Deer machen würde und sofort verflog das Mitgefühl, welches nun im Keim erstickt wurde. Also setzte sie sich quer vor ihn hin, ihren Speer auf ihrem Schoß und nahm ebenso ihren Beutel ab. Venka redete leise einzelne Worte mit Flint, den sie wieder Mutter nannte und sie darüber leise lächeln musste. Dieses Kind hing bereits so sehr an ihm. Ob es ihm genauso ging? Immer wieder riskierte Kidah kurze Blicke zu ihnen hinüber und bekam mit, wie liebevoll er das Kind welches nicht sein Eigenes war, in die Decke hüllte um sie sanft ans Schlafen zu bringen. Leise seufzend atmete sie bei diesem Anblick tief durch.
Sie wurde damals auch gefunden. Doch solche Art von Zuneigung hatte es für sie nicht gegeben. Sofort hatte sie mit anderen Kindern mitlaufen müssen und warten müssen, bis sie hungrug wurden um zu essen. Bekam das, was sie sich von den anderen erobern konnte, denn freiwillig hatten sie ihr nichts gegeben. Von Anfang an hatte sie versuchen müssen für sich alleine zu leben und zu überleben. Nur im Notfall hatten ihre Zieheltern eingegriffen. Sie genau spüren lassen, dass sie nicht ihr eigenes Blut war und hart arbeiten lassen. Und Venka bekam so viel Zuneigung von nur diesem einen Mann, wie sie mit einer ganzen neuen Familie damals nicht. Sie konnte sich sehr glücklich schätzen denn sie war sich sicher, dass Flint alles hergeben würde, nur damit sie ein schönes Leben haben konnte. Wo auch immer. Es war kein Fehler gewesen sie mitzunehmen. Dessen war sie sich einfach sicher. Wehmütig sah Kidah zu ihren Fingern hinab, die ihren Speer fest umschlossen hielten. Waffen hatten ihr schon immer Sicherheit gegeben. Und schon immer hatte sie sich mit einer Waffe wesentlich sicherer gefühlt. Und doch hatte es auf dieser harten reise Momente gegeben, wo sie manchmal hatte glauben müssen, das keine Waffe der Welt sie jemals wirklich würde schützen können. und dann hatte sie gelernt wie man liebt.
Sie spürte seine Blicke genau. Es war als würden Seelen sich stumm anblicken, und zueinander sprechen, ohne jemals ein Wort sagen zu müssen. Er bewegte sie ganz ohne ihr nahe zu kommen und sie sah auf in seine Augen die auf ihr ruhten. Der Mond spiegelte sich in ihnen wieder und sie wusste sofort, was er ihr am liebsten sagen wollte. Sie teilte diese Wünsche.

"Wir können kein Feuer machen, hier gibt es keine Bäume," flüsterte er leise und sie nickte zaghaft. Nein die gab es hier nicht. Doch Kidah wusste bereits, wonach sie suchen würde, sobald es hell wurde. Und wenn sie Glück hatte, würde sie dasselbe finden wie damals in der Wüste, wenn sie Feuer machen wollten und keine Bäume in der Nähe waren. Nun wo sie nicht mehr liefen und ihre Körper und Herzschläge sich beruhigten, wurde es noch kälter und sie zog ihre Beine an um ihre Wärme bei sich zu behalten.

"Weck mich in zwei handbreit Zeit, dann werde ich deine Wache ablösen." fügte Deer noch hinzu und sie sah ihn daraufhin einige Sekunden lang prüfend an. Nickte jedoch erneut. Die Sehnsucht sprach aus seinem Blick. Und doch nah er alles in Kauf, was sie sich bisher von ihm gewünscht hatte und nun sah sie zu ihm hin während er sich versuchte auf dem Boden halbwegs bequem hinzulegen. Dann sah sie zu Flint und der Kleinen hinüber, welche ebenso bereits zu schlafen schienen. Nun war alles ruhig und sie höhrte nur wenige Tiere zirpen, schreien oder fiepen. Nur der Wind war noch alles übertönend zu höhren, der sachte über die Hügel strich. Kidah versuchte nicht zu sehr zu entspannen und aufmerksam zu bleiben, denn dann würde die Müdigkeit sie auch nicht zu früh einhohlen können. Ausserdem sollte Cocozca ruhig merken, dass sie alles im Blick hatte. Nun sah sie ihn wieder an. er hatte sich irgendwie versucht, mit seinen Fesseln aufd en Boden zu legen und atmete tief, als würde ihm jeder Atemzug schwerfallen. Er war magerer geworden. Obwohl seine Muskeln kaum weniger wurden, war es nun gut zu sehen. All seine Tättowierungen, all sein imposanter Schmuck brachte ihm nun nichts mehr. Nunw ar er kein Heerführer mehr. Kein Ahrkay. Nur Cocozca.
Und auch sie hatte lernen müssen mit dieser Tatsache umzugehen. Seine Augenlieder schienen müde, doch immernoch nicht ebreit sich zu schliessen damit auch er schlafen würde und nachdenklich doch emotionslos neigte sie ihren Kopf ein wenig zur Seite. Auch er schien nun ihre intensiven Blicke zu spüren und sah sie schwerfällig an. Kidah hielt dem verbissen stand ohne dass es ihr schwerfiel. Denn nun hatte sie keine Angst mehr mit ihm. Ja sie verspürte sogar in diesem Moment noch nicht einmal Hass für ihn. Eher im Gegenteil. Und es machte ihr noch nichtmal Sorgen, dass sie so fühlte. Denn nun wo sie selbst wusste wie es war wie er dort zu sitzen und vielleicht an allem zu zweifeln woran man vorher geglaubt hatte, konnte sie ihn nicht hassen.
Auch wenn sein Blick wieder Bände sprach darüber, was er wohl am Liebsten mit ihr anstellen würde. Noch einmal sah sie zu den Anderen hinüber, höhrte ihr leises Schnaufen welches ihr verriet, dass sie nun schliefen. Kidah seufzte leise und erwiederte dann wieder seinen Blick.

" Es ist verwirrend Cocozca. Und doch ist es wie es ist. Ich habe dich so gehasst. Und ich habe auch Grund dazu. Und trotzdem kann ich es nun nicht mehr. Nun bist du wie wir..."

Sie sah wie er zu grinsen begann und dachte sicher gerade, was für einen schwachsinn sie dort sagte, doch das war ihr egal. Sie hatte etwas zu sagen. Und sie hoffte, dass auch wenn er es nicht zugeben würde er darüber nachdenken würde.

" Ja du bist wie wir... Du hast Beine, Augen, Ohren... selbst ein Herz hast du. Du weisst nur nicht wie du es benutzen sollst. "

sagte sie leise während sie vor sich hin blickte und das Gras dabei beobachtete, welches sich hin und herbog. Und erst nach ein paar Augenblicken sah sie wieder zu ihm hin. Runzelte die Stirn als würde sie jetzt schon kaum glauben können was sie ihm gleich sagen würde.

" Ich empfinde Mitleid mit dir Cocozca... Ha du tust mir leid. Wenn du nur einmal fühlen könntest, wie es ist von jemandem so sehr geliebt zu werden, dass Seelen sich berühren. Wenn du nur einmal erkennen würdest wie ich es erkannt habe, was es bedeuten kann zu vertrauen und wie wundervoll es sein kann zu vergeben. Du weisst nicht wie es ist und deshalb tust du mir leid. Du bist auch nur ein Mensch... So wie wir es sind. Der niemals Liebe erfahren hat und deshalb auch keine geben kann. All die Leben die du nahmst... all die Macht und Ehre die du dadurch bekamst.. all das kann deinen Hunger, deinen Durst und deine Einsamkeit nicht stillen die du jetzt spüren kannst. Und die deiner Kinder auch nicht..."

Kidah wusste noch nichtmal. ob er Kinder hatte, doch WENN dem so war, dann hätte sie damit hoffentlich ins Schwarze getroffen. Denn dann wäre er lieber ihren Schatten nachgejagt als sich um eben diese Kinder zu kümmern die ihn nötiger gehabt hätten.
Es war ihr egal was er dazu zu sagen hatte. Denn sie alleine wusste genau, dass sie recht hatte. Und das ER im Unrecht war mit dem Glauben, Kontrolle und Macht seien die Einzigen Dinge auf die es ankommen würde. Sowas wie Macht und Kontrolle gab es auch garnicht wirklich. Das wurde ihr mehr und mehr bewusst. Einer Agavenblüte konnte man auch nicht zwangsweise befehlen, ein Kaktuss zu werden. Genauso wenig, wie man sich gegen sein eigenes Schicksal stellen konnte, welches einem durch die Götter vorausbestimmt war. Noch lange musste sie über ihre eigenen Worte nachdenken, liess dabei jedoch Cocozca nie aus den Augen. Und über all ihre Gedanken vergaß sie vollkommen die Zeit. Eigentlich wäre nun der perfekte Zeitpunkt gewesen um es zu beenden, doch als sie zum Mond aufsah und erkannte, wie weit er bereits gewandert war erschrak sie leicht. Prüfend sah sie zuerst zu Deer, der noch ief und fest schlief und dann zu dem Ahrkay hinab.
Auch er zeigte keinerlei Regung. Kidah versuchte abzuschätzen, ob er es noch den einen Tag durchhalten würde und entschied sich dann dafür, noch einen Tag zu warten. Auch um zu sehen, was ihre Worte an ihm bewirkt hatten. Oder eben nicht.
Langsam kroch sie ein wenig zu Deer hinüber und liess ihren gefangenen dabei nicht eine Sekunde aus den Augen. Erst bei ihm angekommen sah sie liebevoll zu ihm hinab und strich ihm sanft mit ihrer Hand über seine Wange. Er war durch und durch ein Krieger, denn sofort wurde er langsam wach, trotzdem er nicht viel egschlafen hatte, runzelte erst die Stirn und blinzelte ihr dann entgegen. Kidah schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln, auch wenn er es wohl kaum sehen konnte jetzt wo es noch so dunkel war. Sie mussten garnicht sprechen um sich zu verstehen. Er erhob sich sofort und obwohl er sich kurz sammeln musste um richtig wach zu werden, schnaufte er tapfer leise durch und raffte sich auf. Auch sie spürte nun , dass sie wirklich schlafen musste um am nächsten Tag wieder alles geben zu können. Ihre Hand strich sanft über seinen Rücken. Eine liebevolle Geste, die ihm zeigen sollte, wie dankbar sie für seine Hilfe war und wie sehr sie ihn liebte, selbst wenn sie es gerne auch auf andere Art und Weise gezeigt hätte. Und es dauerte auch nicht sehr lange, bis der Mondgott sie einschlafen liess.
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Beitrag von Flint Sky 3/3/2011, 19:21

Flint war vollkommen erleichtert als sie das Gebiet der Anhingha hinter sich ließen, um nach einigen Stunden kräftigen Ruderns endlich Land vor sich zu sehen. Es war bereits dunkel geworden als sie dort ankamen, und die Sterne funkelten am Himmel und zeigten ihm den Weg den sie gehen mussten; sieh hinauf zu den Sternen, denn die ersten Menschen sind diese Wege gegangen..hallte die Stimme seines Lehrmeisters in seinem Kopf wider. Ihre Wege zogen sich über die ganze Welt die wir kennen, und ihre Schritte haben sich in den Sternen gespiegelt. Wenn du sie lesen kannst, dann wirst du wissen welchen Weg du nehmen musst um an dein Ziel zu gelangen. Nun blickte Flint schweigend hinauf und betrachtete die Anordnungen der Sterne die wie kleine Diamanten funkelten. Er sah die Wege die einst der erste Mann und die erste Frau gegangen waren, und welche seit Jahrhunderten und länger gleich geblieben waren. Schon immer wussten die Schamanen der Seneca um diese Wege, und vielleicht war dies das Wissen welches sie von allen anderen Völkern abhob. Er glaubte nicht dass Deers Volk ebenso daraus lesen konnte.
Doch noch hatte sich ihm der richtige Weg nicht offenbart. Er sah in welche Richtung sie ziehen mussten, doch er sah nicht das wirkliche Ziel dort oben am Himmel. Wann würde es sich ihm zeigen, und wie? In Gedanken versunken half er dabei das Kanu ein wenig an das Ufer zu ziehen, und dann nahm er sein Bündel und die Decke an sich und ergriff Venkas kleine Hand; das Mädchen hielt sich immer an seiner Seite auf, und nun ging es ohne Widerstand mit ihm mit damit sie Deer folgen konnten. Flint fühlte sich erschöpft und seine Schultern und Arme brannten von den kräftigen Ruderbewegungen. Er wünschte sich momentan nichts sehnlicher als in einer Hütte an einem Feuer zu sitzen und sich in eine fein gewebte Decke zu wickeln; die Nacht als Gast der Anhingha hatte ihm zwar gut getan, doch es hatte ihn auch daran erinnert wie einfach und gemütlich das Leben sein konnte. Das war es nun nicht mehr, denn er war hier in diesen fremden Gebieten und musste meistens flüchten und unter freiem Himmel schlafen, weit weg von Zuhause. Doch waren sie das nicht alle...? Sie alle hatten auf eine Art ihr Zuhause verloren; nur er und Deer würden dorthin zurückkehren können. Was würde wohl mit Kidah geschehen, würde sie bei Deer bleiben? Und was sollte für Venka bereit stehen? Was würde aus ihm selbst werden... würde er die Antwort auf seine Vision finden, und würde er wieder zurück in seine Heimat finden? Würde er jemals das Herzland wiedersehen? Das war es was ihm einzig durch den Kopf ging während sie weiter liefen und sich durch die finstere Ebene bewegten, auf der kein einziger Baum wuchs. Und dabei verdrängte ein beklemmendes Gefühl seinen Mut an seinen Zielen festzuhalten.
Irgendwann blieb Deer stehen, und es schien als würden sie endlich Halt machen um sich auszuruhen. Flint reagierte still und automatisch als er sich zu Venka hockte und sein Bündel neben ihr ablegte. Das Kind war auch schon sehr müde und blinzelte ihn an während er die Decke nahm und sie um ihre Schultern legte. Dabei war er ganz ernst, so ernst dass er nicht Venkas besorgten Blick bemerkte; dann sagte sie etwas zu ihm und er sah zu ihr auf und hielt inne. Sie musste schlafen, denn solange sie wach war würde auch er kein Auge zutun können! Ohne auf ihre Worte einzugehen ergriff er sie vorsichtig und drückte sie behutsam zu Boden wo sie sich hinsetzte. Nun lächelte er ein wenig und setzte sich neben sie, beugte sich leicht zu ihr vor und berührte mit seinem Finger ihre Nasenspitze.

"Hör auf so mit mir zu sprechen kleine Kaulquappe," flüsterte er liebevoll zu ihr und lächelte sie weiterhin an. "Ich verstehe dich nicht."

Er sah auf und beobachtete wie Kidah und Deer sich niederließen, und als sein Blick auf den gefangenen Holcane fiel wurde seine Laune wieder trüb. Schon seit einer ganzen Weile konnte er diesen Anblick nicht mehr ertragen, denn auch wenn der Ahrkay vehement versuchte sich sein Leid nicht anmerken zu lassen war Flint dennoch sensibel genug, um es zu erkennen. Und der Mann litt sehr... entweder unter den Strapazen oder der Tatsache dass er gefangen war. Und Flint konnte nichts dagegen tun, das wusste er. Er musste diesen Anblick weiterhin akzeptieren.... doch es fiel ihm unendlich schwer.
Er musste sich auf wichtigere Dinge konzentrieren, und diese waren an erster Stelle seine Aufgabe als Schamanenschüler und das Inirimädchen; er musste seine Wünsche und auch seine Meinung über gewisse Dinge zügeln, auch wenn es gerade jetzt besonders schwer fiel. Dies erschien ihm als eine größere Prüfung als alles Bisherige. Schweigend legte er sich in das weiche Gras, und kurz darauf legte sich Venka dicht neben ihn so wie auch in den Nächten zuvor. Mittlerweile war die Wärme die sie dadurch an ihn abgab eine tröstliche Zuflucht für ihn, und er hatte sich längst daran gewöhnt beschützend neben dem Kind zu liegen, würde sich sogar einsam fühlen wenn es nicht so wäre. Und so konnte er trotz allem eine sanfte Zuflucht in seine Traumwelt finden, in welcher er von wärmenden Sonnenstrahlen, klarem Bergwasser und einem lebendigen Dorf voller fröhlicher Gesänge träumte.

Sein Schlaf währte nicht lange, denn er erwachte als er Deer leise sprechen hörte. Müde setzte Flint sich auf, und nun schmerzte ihm scheinbar jeder einzelne Muskel in seinem Körper. Er sah sich um und beobachtete wie Deer sich erhob und ein paar Schritte machte, wobei er wie zur Provokation seinen Speer in einer Hand hielt und ihn ein wenig hin und her balancierte; Kidah lag nicht weit von ihm entfernt und schien zu schlafen, und der Holcane hockte auf dem Boden und starrte Deer finster an. Flint runzelte die Stirn und versuchte zu überlegen mit wem Deer gesprochen hatte, doch sein Verstand wollte noch nicht so recht funktionieren. Stattdessen legte er seine Hand auf Venkas schlafenden Körper, und sie wurde davon langsam wach und setzte sich auf. Vom Schlaf noch verwirrt und mit zerzausten Haaren, rieb sie sich ausgiebig die Augen und atmete dabei seufzend aus. Flint betrachtete das Kind aufmersam, doch bis auf seine Müdigkeit wirkte es gesund. Er glaubte sogar zu erkennen wie es immer kräftiger wurde, und das war ein Grund mehr nun in sein Bündel zu greifen und einige Stücke Krokodilfleisch heraus zu holen. Er hielt es Venka hin und wartete bis sie anfing zu essen. Dann trank er einen Schluck Wasser aus der Wasserblase wobei er leicht das Gesicht verzog, denn es schmeckte bereits unangenehm weil es Zeit war die Behälter auszuwaschen und zu trocknen.

"Mit wem hast du eben gesprochen?"

Auf Flints Frage hin drehte sich Deer zu ihm um und starrte ihn so gleichgültig wie immer an. Deer hatte sich die ganze Zeit über keinen Zentimeter gerührt und schien darauf zu warten, dass der Ahkray irgendetwas sagen würde damit er auf ihn reagieren konnte. Der Speer in seiner Hand war stets bereit, und so wie er nun dastand erschien er Flint so sehr wie ein Krieger wie nie zuvor. Es war beinahe unmöglich überhaupt noch eine emotionale Regung von seinem Körper abzulesen.
"Mit niemandem. Du weisst sicher den Weg wenn wir gleich weiter ziehen werden?"

Flint erwiderte ein wenig besorgt seinen Blick, und er schluckte leicht um über sein Zögern hinweg zu spielen. "Ja....ich denke schon. Ich habe ihn in der Nacht sehen können."

Er sah wie Deer kurz nickte und dann leise zu Kidah hinüber ging um sie zu wecken. Dies schien er so zu machen wie er es auch bei jedem anderen Krieger machen würde, indem er ihre Schulter berührte und sie leicht rüttelte; doch die Art wie er sich in ihrer Gegenwart verhielt zeigte Flint deutlich dass der Kangee sie liebte. Flint verhielt sich noch immer still und reglos während Venka neben ihm genüsslich schmatzte und kaute; er fühlte sich so ruhelos, so als wäre etwas nicht in Ordnung. Sein Blick streifte über die Landschaft die sich im Morgenlicht erhellte, und es fröstelte ihn weil sich ein merkwürdig kühler Morgentau auf dem Gras und auch auf seiner Haut gebildet hatte. Er wollte beten.... er hatte so ein inständiges Bedürfnis danach dass es ihn beinahe verrückt machte. So lange hatte er es bereits versäumt den Morgen zu ehren und den Großen Geist um seinen Segen zu bitten, und er fühlte sich deshalb schlecht. Sein Blick fiel sehnsüchtig auf sein Bündel mit den Utensilien welche er für sein Gebet benötigte; doch da hörte er auch schon dass Deer und Kidah bereits ihre Sachen packten und sich zum Aufbruch bereit machten.

"Flint, du gehst voran, und wir werden dir folgen und dir den Rücken freihalten."

Deers Stimme ließ ihn kurz seine Augen schließen und dann von dem Wunsch abzusehen einfach zu gehen und seinen Gesang zu erheben. Er hoffte dass der Große Geist und seine Ahnen es ihm verzeihen würden, wenn er es dieses eine mal wieder nicht tat und sein Gebet versäumte. Und so schnürte er sein Bündel zusammen und half Venka auf ihre Füße, wobei er die Decke so um ihren Oberkörper und Kopf wickelte dass sie warm darin eingemummelt und ihr Gesicht kaum zu sehen war. Sie sollte wieder ein wenig mehr laufen solange sie konnte, denn er würde sie nicht ständig tragen können. Auch seine Kraft hatte ihre Grenzen. Und als er an Kidah und ihrem Gefangenen vorbeiging sah er in das Gesicht des Ahrkays, und zum ersten Mal spürte er den Tod und sah dass er bereits deutlich in dessen Gesicht zu sehen war. Dies versetzte ihm so einen Schreck dass er stehen blieb und starrte. Cocozca konnte noch stehen, doch sein Gesicht war blass und seine Lippen trocken, seine Augen waren zu Boden gerichtet und sein Kopf nach vorne geneigt. Seine Hände waren dunkel und geschwollen... sie würden zuerst sterben bevor auch sein restlicher Körper in die Welt-über-dem-Himmel ging. Er konnte das einfach nicht verantworten... und solange er hier war würde er nicht zulassen dass ein Mensch in ihrem Beisein so viele Tage auf seinen Tod warten musste. Jetzt war keine Zeit dafür, doch er würde in den nächsten Stunden von Deer und Kidah verlangen endlich mit dieser Sache abzuschließen. Entweder sie würden das tun was sie für richtig hielten, oder sie sollten den Mann gehen lassen. Er hatte sicher seine Lektion gelernt, und so wie er aussah würde er sicher alles dafür tun damit er nur endlich wieder leben konnte.
Mit einem tiefen Seufzen ging er weiter an die Spitze, nahm Venkas Hand und schlug jenen Weg ein, welcher sie immer weiter in Deers Heimat führen sollte. Doch das klare, wärmende Licht der Morgensonne konnte auch jetzt nicht sein Gemüt erhellen.
Flint Sky
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Beitrag von Cocozca 6/3/2011, 13:35

Für Cocozca verlief alles nicht so wie er es sich erhofft hatte; er hatte auf eine Chance gewartet um sich aus seinen Fesseln befreien zu können, auch wenn dies als fast unmöglich erschien so wie er gefesselt und bewacht war. Doch dann kamen sie in dieses fremde Dorf, und dort wurde er von diesen fremden Männern bewacht die nicht einmal Krieger genannt werden konnten. Sie hatten ihn misstrauisch und feindselig behandelt und in seinem Beisein abschätzige, für ihn nicht zu verstehende Bemerkungen und Belustigungen von sich gegeben, hatten vor ihm gegessen und getrunken und sich in das Gras gesetzt, um ein merkwürdiges Spiel mit kleinen Holzstäben zu spielen, so als wäre er nur eine Pflicht die sie nicht achteten und die sie auch nicht wirklich erbringen wollten. Und Cocozca blieb nichts anderes übrig als auszuharren und zu spüren wie sein Körper immer schwächer wurde... denn er spürte es bereits. Sein Kreislauf spielte ihm manchmal einen Streich, und dann sah er nur noch verschwommen. Den Hunger und den Durst spürte er beinahe kaum noch, aber es zehrte an seinen Kräften und laugte ihn aus; er wusste dass er nicht mehr viel Zeit haben würde um sich zu befreien, und mittlerweile glaubte er sogar dass er das nicht mehr konnte.
Auch als der Hühne aus der Hütte kam und ihn zusammen mit einem der Jäger losband. Er befand sich mit seinen Gedanken mitunter weit weg, und er war unfähig etwas zu denken oder zu fühlen. Es ging weiter vorwärts weg von dem fremden Dorf, und manchmal schnappte Cocozca ein Wort auf welches er verstehen konnte, doch mittlerweile interessierte es ihn nicht mehr was um ihn herum geschah. Die Frau war es welche sich wieder um ihn kümmerte indem sie ihn ständig vorwärts drängte und ihn mit ihrem Speer bedrohte, doch was sollte sie schon von ihm befürchten? Er konnte ja kaum noch vorwärts gehen. Die Reise ging weiter in einem Kanu, und auch hier verhielt der Holcane sich still und ruhig; endlich konnte er sitzen und durchatmen, noch einmal versuchen seine letzten Kräfte zu sammeln. Vielleicht hätte er den Hunger und den Durst besser verkraftet wenn er nicht ständig hätte laufen müssen, und vor allem wenn seine Arme nicht so gefesselt gewesen wären. Mittlerweile befürchtete er dass er seine Hände nicht mehr richtig benutzen könnte wenn er freikam... denn sie schmerzten anfangs und wurden dann taub, und nun konnte er seine Finger kaum noch bewegen.
Bis zum Anbruch der Nacht ging die Reise weiter, und Cocozca hatte viel Zeit um nachzudenken. Nicht darüber ob er jemals etwas falsch gemacht hatte oder ob sein ganzer Lebensweg falsch gewesen wäre, sondern wie es sein würde wenn er das Zeitliche segnete und von dieser Welt verschwand. Er würde bis dahin versuchen noch so viele Seelen wie möglich mit sich zu nehmen. Es gab keinen Platz mehr für Selbtläuterung oder Mitleid in seinen Gedanken. Dies war seine letzte Reise, und sie zeigte ihm deutlich warum er überhaupt in diese Welt geboren worden war. Er war Cocozca, und er hatte es geschafft vom einfachen Krieger zum Gruppenführer aufzusteigen. Er war reich gewesen... seine Familie hatte niemals hungern müssen. Man hatte ihn respektiert und zu ihm aufgesehen wegen seiner Taten und seiner Erfolge, und seine Neider hatten hilflos versucht ihn zu stürzen. Nur er selbst hatte sich gestürzt...niemand sonst. Eigentlich war sein Leben erfüllend gewesen, ausgefüllt von Erfolg und Abenteuern die fast immer mit einem Sieg abgeschlossen hatten.
Der Sonnengott würde ihn in Empfang nehmen, und er würde einen guten Platz im Jenseits bekommen, auch wenn er zuletzt keinen Erfolg mehr gehabt hatte; er würde diesen Fehler mit seiner letzten Vergeltung ausgleichen und dann hoffentlich in das strahlende Reich des Sonnengottes einkehren können. Doch es fiel ihm schwer sich zu konzentrieren als sie aus dem Kanu stiegen und an Land weiter gingen. Alles woran er dachte war den brennenden Durst zu ignorieren welcher ihn unfähig machte zu sprechen, denn sein Mund war ausgetrocknet und seine Zunge dick und schwer. Er würde sich verbal nicht mehr wehren können, doch man ließ ihn in Ruhe. Wo auch immer sie nun waren, er würde so lange ausharren bis der Sonnengott ihn erhörte und ihn befreite, darauf hoffte er. Und irgendwann blieben sie stehen und schienen wieder eine Rast einzulegen, worauf Cocozca von Kidah aufgefordert wurde sich zu setzen. Mit schweren Beinen ließ er sich nieder und setzte sich in das Gras, seinen Blick zu Boden gerichtet. Immer wieder sprach er in Gedanken die Verse an den Sonnengott auf, welche ihm Kraft gaben nicht auf der Stelle einzuschlafen. Die Wärme in seiner Brust war die Bestätigung dass sein Gott ihn erhörte.
Er versuchte sich ein wenig hinzulegen, wobei er Kidah vollkommen ignorierte. Das Blut welches nicht richtig in seine Arme fließen konnte würde so wieder einen besseren Weg finden wenn sie nicht mehr nach oben gerichtet waren. Und tatsächlich gab es ihm ein wenig Linderung, und kribbelnd floß das Blut zurück in die Fingerspitzen während er auf dem Rücken dalag und in den schwarzen Himmel blickte. Der Sonnengott war auf die andere Seite gewandert und hatte den Himmel verlassen, und Cocozca würde seine Rache nur vollziehen wenn der Himmel wieder von seinem Gott besetzt war. In der Nacht würde er keine Stärke erlangen. Coyolxauhqui war nun am Himmel, und er war nicht so mächtig wie der Sonnengott. Eine ganze Weile herrschte Schweigen, doch dann erklang die Stimme der Batufrau die auf Batu zu ihm sprach.

" Es ist verwirrend Cocozca. Und doch ist es wie es ist. Ich habe dich so gehasst. Und ich habe auch Grund dazu. Und trotzdem kann ich es nun nicht mehr. Nun bist du wie wir... Ja du bist wie wir... Du hast Beine, Augen, Ohren... selbst ein Herz hast du. Du weisst nur nicht wie du es benutzen sollst. Ich empfinde Mitleid mit dir Cocozca... Ha du tust mir leid. Wenn du nur einmal fühlen könntest, wie es ist von jemandem so sehr geliebt zu werden, dass Seelen sich berühren. Wenn du nur einmal erkennen würdest wie ich es erkannt habe, was es bedeuten kann zu vertrauen und wie wundervoll es sein kann zu vergeben. Du weisst nicht wie es ist und deshalb tust du mir leid. Du bist auch nur ein Mensch... So wie wir es sind. Der niemals Liebe erfahren hat und deshalb auch keine geben kann. All die Leben die du nahmst... all die Macht und Ehre die du dadurch bekamst.. all das kann deinen Hunger, deinen Durst und deine Einsamkeit nicht stillen die du jetzt spüren kannst. Und die deiner Kinder auch nicht..."

Was wusste sie schon... diese Frau sprach von Dingen von denen sie keine Ahnung hatte, doch zu mehr als einem Grinsen war er nicht fähig. Es war lachhaft was sie dort zu ihm gesagt hatte... Er war nicht wie sie und würde es niemals sein. Er hatte sich niemals von seinen Gefühlen leiten lassen, denn das war es was sie so schwach und verletzlich machte. Wer fühlte der war angreifbarer als andere, das wusste jeder Ahrkay. Und vor allem die Frauen waren in dieser Hinsicht besonders schwach und dumm, genauso wie diese. Er war weiß Gott nicht einsam, er brauchte niemanden um glücklich zu sein; nur den Sonnengott, ohne dessen Nähe er niemals würde leben können. Seine Frau und seine Kinder, sie alle waren ein Teil seines Status, seiner Macht. Seine Kinder würden aufwachsen mit dem Wissen dass ihr Vater ein guter Gruppenführer war und im Kampf in der Fremde verstarb. Sie würden niemals erfahren was wirklich mit ihm geschehen war, und vielleicht würde sein Sohn auch eines Tages so werden wie er. Doch sie würden ohne ihn weiterleben können. Sie würden ihren Weg auch ohne ihn gehen, und seine Frau würde einen neuen Mann bekommen. Cocozca akzeptierte dies solange er nur seine Rache vollstrecken konnte und dann zum Sonnengott ging.
Er wollte ihr Mitleid nicht, denn Mitleid war für jene gedacht die nichts im Leben erreicht hatten und dann starben. Deshalb erwiderte er nur ausdruckslos ihren Blick und starrte dann wieder in den Himmel, sein Gesicht war ausdruckslos. Es war Verschwendung ihr noch zuzuhören, und glücklicherweise schwieg sie nun. Cocozca verbrachte die restliche Nacht damit immer wieder dieselben mächtigen Verse zu sprechen, manchmal in Gedanken, manchmal flüsternd, so oft dass es ihn immer wieder in einen Dämmerschlaf trieb. Der Sonnengott würde ihn befreien. Er würde sich rächen an diesen Kreaturen die es nicht wert waren zu leben. Und er würde die goldene Pforte betreten.
In den frühen Morgenstunden war es Deer welcher seine Wache übernahm, und genauso wie Kidah setzte er sich schweigend nahe bei dem Holcane hin und wartete. Die Zeit verging, und irgendwann setzte sich Cocozca mühsam aufrecht hin und starrte den Kangee finster an. Deer erwiderte furchtlos seinen Blick, doch seine Finger waren krampfhaft um seinen Speer gelegt. Er hatte Furcht... er wollte es nicht zeigen, doch Cocozca sah es. Dieser Mann wollte ein Krieger sein, doch er verlor viel zu oft seinen Kopf wenn er handelte, das hatte Cocozca zuletzt gemerkt als er seinen Speer auf seiner Kehle gespürt hatte. Doch er würde vielleicht auch derjenige sein welcher ihm zu einer Befreiung verhelfen konnte, gerade weil er so hitzköpfig war. Cocozca sammelte seine Gedanken und suchte nach Worten, welche er an Deer würde richten können, und als er sprach war seine Stimme so leise und rauh wie eine leichte Brise über den Gräsern.

"Ihr Krieger...bei ihr Krieger seid feige. Gefangen ein Holcane und stark denkt, doch seid schwach. Ich gefangen. Ihr stark denkt weil du hast Glala (Speer). Kein Krieger stark denkt wenn Mann gefangen."

Er fixierte Deer mit aller Willenskraft mit seinem Blick, versuchte ihn herauszufordern, und der Kangee starrte ihn einen Moment lang zornig an ehe er sich ruckartig erhob und einige Schritte ging. Cocozcas Blick folgte ihm, und nun lächelte er ein wenig. Es ging besser als erwartet.

"Du Nichts. Du nicht wert zu sein vor Mexitl (Sonnengott). Schwach und stark denkst, doch ich dich töten. Nur du nicht wissen. Kenin Otimo Uika, Hue Kaulli! (Nicht lange, du armseliger Wurm!)"

Seine letzten Worte waren wieder voller Hass und wie das Grollen eines Jaguars gewesen, und Deer reagierte indem er seinen Speer in Cocozcas Richtung hielt und sein Kopf rot anlief vor Zorn. "Hör auf zu reden, sonst werde ich dich sofort zum schweigen bringen!!"

Und gerade als Cocozca glaubte dass etwas passieren würde wurden die anderen wach und unterbrachen diese Chance, indem sie Deer von seiner Wut abklenkten. Nun gut, nicht jetzt... aber Cocozca wusste dass alles dafür bereit stehen würde damit er freikam. Mit einem kaum merklichen Lächeln wartete er bis die anderen sich zum Aufbruch fertig gemacht hatten, und dann wurde er wieder vorwärts getrieben und die Reise ging weiter, im Angesicht des Sonnengottes. Sie marschierten über die weite, von Gras bewachsene Ebene, wahrscheinlich in Richtung der Berge die man klein am Horizont erkennen konnte. Und er schwor ich dass diese Kreaturen es niemals dorthin schaffen würden. Sie kamen nicht schnell voran, denn immer wieder stolperte Cocozca vorwärts und taumelte, sodaß Flint sie inständig bat kurz anzuhalten. Einmal versuchte er ihm sogar Wasser zu geben, doch Deer und Kidah konnten ihn schimpfend davon abhalten. Dass der Hühne scheinbar Mitleid mit ihm hatte würde Cocozca vielleicht auch zum Vorteil sein, doch noch immer wurde er streng von der Batufrau bewacht. Die Landschaft war zum Großteil gleichmäßig mit kniehohem, trockenem Gras bewachsen, nur selten befanden sich kleine Sumpfbereiche darin. Und irgendwann wurde die Vegetation krautiger, die Ebenen waren nunmehr von Pflanzen bewachsen die so klein und hart wuchsen, dass sie an den nackten Füßen schmerzten. Und nicht weit entfernt zog sich ein Gürtel aus Bäumen dahin welcher einen dichten Wald ankündigte; vielleicht würden sie schon bald dort ankommen. Immer wieder fanden sie eine kleine Quelle zwischen den Pflanzen wo sie ihre Trinkschläuche auffüllten, und manchmal hielten sie an um sich zu erleichtern, oder weil Flint eine Stelle fand wo etwas wuchs das er gebrauchen konnte und in seinen Beutel steckte. Und erst als die Nacht wieder anbrach kamen sie in die Nähe dieses Waldes in dem Laub- und Nadelbäume wuchsen, Bäume welche Cocozca noch nicht kannte. Die Luft wurde gegen Abend deutlich kühler, und seltsame Tiere riefen in diesem Gebiet. Erschöpft kamen sie bei den ersten Bäumen an und blieben stehen, und zum ersten Mal schien Deer irgendwie erleichtert zu sein. Er begann Feuerholz zu sammeln, und Flint kümmerte sich um Venka und gab ihr zu Essen, während Kidah bei Cocozca blieb und ihn nicht aus den Augen ließ. Später begaben sie sich zur Ruhe, und dieses mal wollte Deer zuerst die Wache übernehmen. Kidah sollte sich ausruhen, so seine Worte, und er beharrte darauf dass er die Wache übernahm. Flint mischte sich nicht ein sondern machte Venka fertig für die Nacht und legte sich mit ihr hin.
Schon bald war es ruhig und dunkel, und in der Mitte brannte ein kleines Feuer. Cocozca lag etwas abseits und bekam nur wenig Wärme davon ab. Er lehnte gegen einen Baum und fühlte mehr als je zuvor, wie sich der Boden in seine Haut bohrte. Vielleicht noch einen Tag, und er würde zusammenbrechen und sterben. Auch wenn er nicht abgemagert war, sein Körper war durch das Wandern sehr entkräftet. Schweigend ertrug er es dort zu sitzen, und er beobachtete lange den Kangee welcher zwei Speerwürfe entfernt dasaß und in das Feuer starrte. Sollte Cooczca ihn wieder provozieren? Doch das wäre vielleicht der falsche Weg. Er musste warten.... und während er wartete zog der Mond immer weiter über den Himmel. Er sah wie Deers Kopf sich sachte nach vorne lehnte, wieder hochruckte und dann wieder langsam nach vorne sank.

Oh dieser Schwächling! Ließ sich von der Wärme des Feuers einlullen und bemerkte nicht dass er einschlief. Er hätte nicht zu nah dort sitzen sollen... Cocozca spürte eine neue Kraft in sich aufsteigen, so wie die Kraft des Sonnengottes die er den ganzen Tag über gesammelt hatte. Dies war seine Chance! Es war die Kraft der Hoffnung, und das Adrenalin welches ihm neue Kraft schenkte. Sein Körper spannte sich an als er seinen Kopf reckte und das Lager überblickte; Flint schlief, und Kidah schlief ebenfalls. Es war totenstill, nur das Feuer prasselte. Doch mit diesen Fesseln würde er nicht weit kommen, er würde stolpern und irgendwo hängen bleiben. Und als hätte der Sonnengott seine Gedanken gehört regte sich kurz darauf Flints Decke...
Das Inirikind schälte sich daraus hervor und erhob sich so leise wie ein Jaguar auf Samtpfoten. Es wirkte verschlafen und unschuldig als es unbemerkt an Flint und Kidah vorbeiging und sich ein wenig von der Feuerstelle entfernte. Wahrscheinlich erleichterte es sich dort gerade, und als Cocozca hörte wie es im Dunkeln zurück kam machte er ein leises Geräusch, indem er Luft zwischen den Zähnen ausstieß. Das Kind blieb stehen und sah verschüchtert zu ihm herüber, überrascht dass der Holcane überhaupt etwas machte. Cocozca nickte sachte und versuchte sich seine Anspannung nicht anmerken zu lassen. Auf Ahrkay sagte er leise:

"Komm her...bitte hilf mir."

Scheinbar konnte sie ihn aus der Entfernung nicht gut hören, denn sie zögerte und kam dann zaghaft ein paar Schritte näher. Dabei blickte sie den Holcane furchtsam an, und eine ihrer Hände hatte sich nervös in ihrem Haar vergraben. Sie hatte Angst, doch sie lief nicht davon. Cocozca nickte wieder und versuchte zu lächeln, auch wenn es in diesem Moment eher hinterlistig aussah.

"Leise... die anderen sollen nicht aufwachen, sonst schimpfen sie wieder."

Sein Blick ging kurz zu Deer und Kidah, doch beide hatten sich noch nicht bewegt und schliefen. Dann sah er wieder dem Kind in die Augen und benetzte eilig seine trockenen Lippen. Sie schien ihn zu verstehen, auch wenn ihre Muttersprache ein wenig anders klang. Und sie schien sich schon so an ihn gewöhnt zu haben dass sie in ihrer kindlichen Naivität keine Vorurteile mehr hatte. Vielleicht hatte sie auch vergessen was er getan hatte... oder sie hatte es nicht gesehen. Seine Stimme war noch immer leise und ungewohnt sanft.

"Willst du dass sie schimpfen weil du sie aufgeweckt hast?"

Venka stand zwei Armlängen entfernt, starrte ihn an und schüttelte dann den Kopf. Cocozca machte eine kurze Pause und versuchte sie weiterhin anzublicken; er durfte sich jetzt keinen Fehler erlauben. Es musste ihm gelingen.

"Ich habe Schmerzen, siehst du?" Er wackelte mit seinen schmerzenden Fingern damit sie es sah. Venka kam noch ein wenig näher, vielleicht weil sie sein leises Flüstern kaum verstehen konnte.
"Und ich habe großen Durst. Du kannst mir helfen... wenn ich nur kurz meine Arme bewegen kann geht es mir wieder besser."

Venka schien nicht recht zu verstehen, oder vielleicht doch? Unsicher und ängstlich drehte sie ihren Kopf und blickte zu den anderen hinüber. Cocozca folgte ihrem Blick.
"Wenn du ganz leise bist merken sie es nicht, und niemand wird dich schimpfen kleines Mädchen. Ich weiss du bist mutig und hast ein gutes Herz.... wenn du einen Dolch holst ohne dass es jemand merkt, werde ich meine Arme wieder bewegen können."

Eindringlich sah er sie an, und sie blickte noch immer zu den anderen. Dann drehte sie langsam ihren Kopf zu ihm um und zögerte. Cocozca verlor fast die Geduld. Jede Minute die verstrich war eine Chance die verging, doch er riss sich zusammen und lächelte wieder.
"Also... geh und hol einen Dolch. Dann werde ich dir zeigen wo du ganz viele von diesen kleinen Holzvögeln finden kannst. Die willst du doch gerne haben, oder nicht?"

Venkas Augen wurden aus Neugierde größer, und er nickte noch einmal damit sie ihm glaubte. Dann machte sie langsam kehrt und schlich zurück zu ihrem Schlafplatz. Cocozca erstarrte, glaubte schon dass sie sich nun hinlegen würde oder den Hühnen aufwecken wollte, doch das Mädchen machte dort etwas und kam dann wieder in seine Richtung. Es hielt Flints Dolch in der kleinen Hand! Cocozcas Augen blitzten auf als er sah wie sie näher kam, und auch wenn sie Mühe hatte den Dolch zu tragen zog sie mit der anderen Hand ihren kleinen Holzvogel aus ihrem Rock. Deer schlief immer noch, und niemand war aufgewacht. Cocozca jubelte bereits innerlich, er hatte es fast geschafft. Venka kam bei ihm an, blieb stehen und sah dann auf den Holzvogel in ihrer Hand. Dann sah sie wieder auf Cocozca welcher eilig nickte.

"Ja... ich werde sie dir zeigen! Und jetzt musst du mir schnell eine der Fesseln durchschneiden! Du musst die Klinge dort oben anlegen und reiben."

Venka hatte so etwas natürlich noch nie getan, doch er brauchte ihre Hilfe um zumindest eine der Fesseln zu lösen, die andere würde er selbst öffnen können wenn er eine Hand freihatte. Sein Herz schlug heftig als das Kind den Dolch in beide Hände nahm und dicht an ihn herantrat. Dabei sah es ihn aufmerksam an, doch da er nicht bösartig wirkte legte es zögernd die Steinklinge auf einen der Stricke. Cocozca konnte sich kaum zurückhalten.

"Nein... weiter links! Ja so....und nun drücken. Schneide es durch!"

Seine Augen beobachteten immer wieder die schlafenden Gestalten, wobei Flint sich kurz regte und sich dann auf die andere Seite drehte. Niemand bemerkte was hier geschah. Cocozca spürte wie Venka mühevoll versuchte die Fessel durchzuschneiden, doch weil die Klinge sehr scharf war lösten sich die ersten Fasern, und seine Hand bekam mehr Spielraum. Seine Finger wackelten ungeduldig, und er versuchte mit seiner letzten Kraft noch etwas nachzuhelfen.

"Ja, gut gut...weiter...."

Nur wenige Sekunden vergingen, dann rissen die letzten Fasern und die Klinge streifte schmerzhaft seine Haut am Handgelenk. Sofort zog er seine Hand herunter und ergriff den Dolch aus Venkas Hand, legte die Klinge auch auf die andere Fessel und schnitt sie durch. Venka blieb vor ihm stehen und sah ihm dabei zu, den Holzvogel fest in ihrer Hand haltend. Cocozca war befreit... mit rasendem Puls sah er zu dem Inirikind auf, und in der nächsten Sekunde packte er es und presste ihm so fest seine Hand auf Nase und Mund dass es keinen Muks mehr machen konnte. Der Holzvogel fiel aus Venkas Hand zu Boden als er seinen Dolch an ihre Kehle hielt, sie dabei hochzog und mit sich schleifte. So verschwand er mit ihr in den Schatten, und noch immer hatte es niemand bemerkt. Sie hatten ihn unterschätzt... nun war er frei, und er hatte dieses Kind bei sich, zumindest nur solange wie er in der Reichweite der anderen war, falls er eine Geisel brauchte. Das Kind war starr vor Schreck und konnte nicht einmal Luft holen während er immer weiter in dem Unterholz verschwand, darauf bedacht keine zu lauten Geräusche zu machen. Ein leises Lachen kam über seine Lippen während er das Kind ohne Mitleid durch die Büsche zog und die Zweige ihre Haut zerkratzte. Er wusste zwar nicht wohin er laufen musste, doch er wollte nur einen Platz finden wo er erst einmal ausruhen konnte. Er musste essen und trinken. Und dann würde er diese drei armseligen Gestalten suchen und sie umbringen. Venka begann irgendwann zu strampeln, und schließlich ließ er sie achtlos zu Boden fallen. Er hätte sie umbringen können, doch alles woran er dachte war es so weit wie möglich voran zu kommen. Also ließ er sie zurück und lief alleine in der Dunkelheit weiter, und seiner Rache näher.
Cocozca
Cocozca


Charakterbeschreibung
Name: Cocozca
Alter: 34
Clan: Ahrkay

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Das Sumpfland Empty Re: Das Sumpfland

Beitrag von Gast 7/3/2011, 21:47

Kidah schlief tief und die Götter verschohnten sie mit bösen Träumen die ihr auch im Schlaf die letzte Kraft raubten. Und ohne zwischendurch kurz aufzuwachen, öffnete sie ihre Augen erst wieder als sie sanft geschüttelt wurde und ihr Bewusstsein laangsam wieder in ihren Körper zurückkehrte. Blinzelnd öffnete sie die Augen und sah zunächst auf in Deers Gesicht, denn er stand nahe bei ihr und schenkte ihr einen sanften Gesichtsausdruck. Noch stand die Sonne nicht vollständig am Himmel und Kidah fühlte sich wie immer noch unendlich müde. Doch sie hatten bereits die Tage zuvor so unendlich viel Zeit verloren. Und sie wollte einfach nurnoch so schnell weiter wie möglich. Ausserdem würde sie so schneller wachwerden und die Müdigkeit besser aus ihren Knochen weichen. Verschlafen seufzte sie und rieb sich kurz ihre roten Augen. Dann sah sie sich kurz um. Flint und Venka saßen dicht beisammen und die Kleine aß von einem Stück Krokodils-Fleisch und Cocozca schien ebenfalls aufgewacht zu sein. Sofort schnappte sie sich ihren Speer der neben ihr lag und stemmte sich mit ihm hoch, kramte in ihrem Beutel um sich schnell ihre Haare zurecht zu kämmen und nahm dann wortlos ihren beutel auf. Auch Deer wollte anscheinend schnell weiter und tat es ihr nach.Sie wollte weiterlaufen...sich bewegen damit ihr warm wurde. Sie hasste dieses schrecklich klamme Gefühl am Morgen, wenn sie im Freien schliefen und die morgendliche Nässe sich durch ihren Stoff bis auf ihre Haut schlich. Deer richtete sein Wort an Flint und sie höhrte mit, während sie miteinander sprachen und dass der Seneca vorauslaufen sollte. Kidah wendete sich nun Cocozca zu der so aussah, als müsse er all seine letzten Kräfte mobilisieren, um sich erneut zu erheben. Wieder traf sie ein seltsam unangenehmes Gefühl, welches sie tief in ihrem Innersten zerrüttete. Denn sie spürte bereits, dass die Götter der Unterwelt bereits ihre Hände nach ihm ausstreckten. Nach ihm griffen und an seiner Energie zehrten. Sie Musste es einfach so bald wie es ihr möglich war vollziehen. Sie durfte nicht mehr warten. Sie würde ihn erlösen und ihre iegenen Götter würden vielleicht so ein Nachsehen mit ihr haben. Diese Nacht....

"Diese Nacht..." flüsterte sie beschliessend zu sich selbst, ehe sie auf den Ahrkay zuging der sich wackelig auf seine Füße hob und einen flüchtigen Blick mit ihr tauschte als sie auf ihn zukam. Sie sagte nichts. Blieb nur kurz vor ihm stehen und musterte seinen Zustand. Er musste diesen Tag überstehen. Nurnoch diesen Tag. Er hatte sich nun bereits schon so lange nicht mehr gegen ihre Befehle gewehrt oder aufgelehnt, dass es sich schon garnicht mehr ganz so schrecklich schlimm anfühlte, ihn vor sich herzutreiben. Als würde er bereits zu ihren Alltag dazugehöhren obwohl sie sich anfangs so wehement gegen dieses Gefühl geweigert hatte. Es war absurd zu denken er würde zu ihnen gehöhren. Doch im Grunde tat er es. Wenn man es genau betrachtete war er ein großer Grund dafür gewesen, dass sie und Deer zusammengefunden hatten. Der Wille der Götter war schon seltsam. Auch Flint versuchte nun seine Kräfte zu schonen und liess das kleine Iniri-Mädchen in seiner Decke neben sich herlaufen. Sie war nun stark genug um selber auf ihrer Füße zu achten und ihre Beine zu nutzen. Wieder liefen sie durch dieses fremde Land, welches immer neue Wunder bereithielt während sie sie durchstreiften. Pflanzen in den seltsamsten Formen. Komische Insekten und Tiere und aussergewöhnliche Landschaften, die sie so noch niemals zuvor gesehen hatte. Kidah konnte sich kaum sattsehen und hätte es gerne mehr genossen sich alles anzusehen. Doch sie wäre eine schlechte Kriegerin wenn sie ihren eigenen Wünschen eher nachhängen würde als auf ihren Gefangenen zu achten, den sie ohne Unterlass vor sich hertrieb. Wieder brannte die Sonne auf ihre Häupte nieder und das hohe Gras welches ihre Beine entlangstrich, wurde mehr und mehr von Knöchelhohen trockenen Sträuchern und Knarzigen Hulzgewächsen verdrängt, welche sehr spitz sein konnten und sich in ihre Fußsohlen bohrten wenn sie nicht auf ihre Schritte achtgab. Auch Venka trat sich den einen oder anderen Stachel in ihre kleinen Füße und weinte manchmal, weigerte sich am Ende alleine weiterzulaufen, sodass Flint sie nun doch wieder auf seinen Rücken nahm, bis sie wieder angenehmere Wege gehen konnten.
Des öfteren überquerten sie kleinere Bachläufe und füllten ihren Wasservorat wieder auf oder wechselten sich ab, wenn sich jemand von ihnen erleichtern musste. An einem größeren Bach nutzte Kidah die kurtze Pause um sich grob zu waschen, denn sie hasste es den Schmutz vorangegangener Tage auf ihrem Körper zu spüren und so erfrischt liess sich der Weg auch leichter fortsetzen. Der Holcane lief und lief und lief voran ohne auch nur einmal langsamer zu werden. Und das, obwohl sie merkte dass die Schritte ihm immer schwerer fielen. Immernoch wollte er diese Schwäche nicht zulassen um sie für die anderen sichtbar zu machen. Doch lange würde sein Sonnengott ihm nicht mehr beistehen. Immer wieder sah sie hinter sich um sicherzugehen, dass sie nicht verfolgt wurden oder etwas Hungriges ihnen im Nacken saß. Und einmal strich sie sich testend über ihren noch verbundenen Oberarm. Er schmerzte nicht mehr, nurnoch auf Druck. Nun wo die Wunde sauber war, heilte sie umso schneller. Auch sie würde bald nurnoch eine von vielen Narben an ihrem Körper bleiben. Ihr Körper war nun nicht mehr schwach. Nicht mehr ausgemergelt wie damals bei den Seneca, als sie dort nach ihrer langen Flucht angekommen waren. Sie fühlte sich stärker denn je. Ganz im Gegensatz zu Cocozca, welcher nur beiläufig mal die Umgebung betrachtete. Immer wenn Kidah zu seinen Fesseln hinübersah, schien der Schmerz den er spüren musste auf sie selbst überzugehen. Ihr schlechtes Gewissen wuchs mit jeder Stunde die verstrich und irgendwann hoffte sie nurnoch, dass der Tag schnell vorübergehen würde, damit endlich die Nacht anbrechen und sie ihren Plan in die Tat umsetzen können würde. Sie würde es anders machen, als sie es sich vorgenommen hatte. Sie würde versuchen, ihn schnell zu töten. Es musste einfach nurnoch schnell ein Ende haben.
Der Tag schien endlos und sie war so enorm dankbar, als wieder die ersten Sterne sanft durch den sich verfärbenden Himmel schimmerten und die nahende Nacht ankündigten. Kidah rieb bereits während des Laufens immer wieder nervös über die schwarz glänzende Klinge des Ahrkay, die an ihrem Gurt befestigt war. Weit weg von den Händen, mit denen sie so viel Unheil vollbracht hatte. Diese Nacht würde sie ihr letztes Leben nehmen. Jemanden im Kampf zu töten um nicht selbst getötet zu werden war eine Sache. Doch es so lange vorauszuplanen eine Andere. War sie nun eine Befreierin? Oder eine Mörderin wie der Holcane? Diese Gedanken machten sie fast wahnsinnig und sie war froh, als Deer stehenblieb und sie wohl an diesem ort mitten in der Pampa rasten würden. Die Luft war bereits wieder deutlich abgekühlt und hinterliess einen unangenehmen Schauer auf ihrer Haut der alle Härchen ihres Körper aufstellen liess. Sie freute sich auf die Wärme eines Feuers oder ihrer Decke. Obwohl sie Deers Wärme noch wesentlich lieber genossen hätte. Bald... bald schon würde sie sie öfter um sich spüren können. Sie hatte den breiten Streifen der einen Wald angekündigt hatte nun erreicht und staunend sah sie zu diesen seltsamen Bäumen auf, die sie noch niemals vorher gesehen hatte. Kidah sah sich um während die anderen ihre Beutel ablegten und die Männer sich sogleich um ein Feuer bemühten. Cocozca liess sich sofort nieder als würden seine Beine ihn kein weiteres Stück mehr tragen können.
Nicht weit von ihm stand ein junger Baum, der ihr gerademal bis zur Hüfte reichte. Zumindest glaubte sie, dass dies mal ein Baum werden sollte und als sie nähertrat und seine vielen, seltsamen, winzigen Blättchen zwischen ihren Fingern rieb, wurde ihr wieder bewusst wie unendlich weit sie nun von Zuhause fort war. Wie sehr sich die Landschaft doch verändern konnte! Solche Bäume hatte sie auch noch niemals zuvor gesehen. Sie rochen sogar völlig anders, als die Pflanzen die sie nun bisher kennengelernt hatte. Dann gesellte sie sich wieder zu den anderen und legte auch ihr Zeug nieder.
Die Wärme der Flammen durchdrang Schauerartig ihren Körper und liess sie immer wieder erzittern, doch es tat so gut die Beine zu schohnen. Krämpfe hatte sie zwar keine mehr, doch die vielen Kratzer welche die trockenen, strohigen Sträucher auf ihrem bisherigen Weg verursacht hatten brannten. Ausserdem hatte sie sich nun doch noch eine dicke Blase auf ihrem vorderen, rechten Fußballen zugezogen, die sie sich selbst mit einem Stachel aufstach, damit der Druck sie nicht mehr so sehr schhmerzen liess. Schon seit etlichen Jahren hatte sie keine mehr gehabt. Sie hatten wirklich heute ein weites Stück ihres Weges geschafft. Sie hatten nur kurze Pausen eingelegt und waren ansonsten die ganze Zeit gelaufen.
Wieder zog sich der Umhandg des Mondgottes über den Himmel und wieder höhrte sie Tierstimmen so fremd wie alles andere auch, dass sie nun umgab. Nun wo sie so vom Feuer angestrahlt une gewärmt wurde spürte sie die Müdigkeit in sich aufkeimen, doch sie musste nun wach bleiben. Denn sie hatte etwas zu erledigen. Jedoch machte ausgerechnet Deer ihr einen Strich durch die Rechnung indem er zu ihr sprach und ihr sagte, dass sie schlafen sollte weil er die Erste Wache übernehmen würde. Kidah sah sofort auf und sah ihn protestierend fast anklagend an. Versuchte ihren Blick unauffällig zu Cococzca zu lenken damit er verstand, doch es wirkte nicht.

"Ich nicht sein müde Deer. Du zuerst schlafen gehen."

Doch Deer liess nicht mit sich reden. Auch Flint sah zu ihnen kurz auf, hielt sich jedoch zurück. Kidah hatte nur Angst, dass sie sich mit ihrem Protest verraten würde und Flint damit so misstrauisch machen würde, dass er sie nicht aus den Augen lassen würde. Deer kam ihr damit, dass sie ihre Müdigkeit nicht leugnen konnte, dass er es ihr ansehen würde und er bei seinem Entschluss bleiben würde. Immernoch starrte sie ihn an, dann hinab auf ihre Füße vor sich und dachte kurz nach. Sie wollte nicht zuviel Aufmerksamkeit auf sich lenken, denn der Wächter würde alles im Keim ersticken, was auch nur ansatzweise darauf hindeuten würde, dass sie Cocozca etwas antun könnte.
Sie konnte ein missmutiges Schnaufen jedoch nicht zurückhalten als sie sich nun widerwillig umdrehte um ihnen den Rücken zuzukehren und nichts weiter darauf zu sagen. Sie hatte ihm doch gesagt was sie vorhatte! Hatte er dies bereits wieder vergessen? Oder war er es nun, der Cocozca mit Absicht lange leiden lassen wollte? Es dauerte lange bis sie tatsächlich den Schlaf fand, da sie ihren Plan in ihrem Kopf immer und immer wieder durchspielte. Nein es gab einfach keinen anderen Ausweg. Cococzca musste sterben. Und besser jetzt als später. Auch wenn Flint sie verfluchen würde. Solange sie damit nur ein weiteres Volk vor demselben Schicksal wie ihr eigenes bewahren konnte würde sie dies in Kauf nehmen.

Blinzelnd wurde sie wach und dass Erste was sie sah, war ein seltsames kleines Nagetier, welches ein paar Armlängen von ihr entfernt an ihr vorbeilief, kurz stehenblieb um sich mit seinen kleinen Pfoten über die Augen zu reiben und dann fortzurennen. Und das Nächste was ihr schlagartig in den Sinn kam weil sie es spüren konnte, war wie spät es bereits sein musste, denn weit entfernt begann sich der Horizont bereits hell zu verfärben! Es war als würde ihr Herz auf einen Schlag stehenbleiben... als wusste sie sofort, was geschehen war! Sofort riss sie die Augen auf als ihr bewusst wurde, dass sie niemand geweckt hatte, richtete sich schlagartig auf und sah zu Deer hinüber... Er war eingeschlafen! Deswegen hatte er sie nicht egweckt. Kidah atmete tief durch, denn ihre Schlimmsten Befürchtungen waren nicht eingetroffen. Beruhigt sah sie nun zu Flint hinüber der ebenfalls noch schlief und sie wollte schon über sich selbst lachen weil sie so verbissen darauf war, alles unter Kontrolle zu halten, bis ihr auffiel, dass Flint dort völlig alleine lag! Kidah runzelte sofort ihre Stirn und kniff die Augen zusammen. Wo bei den Göttern.......

Und wieder durchzog sie ein Schock ... eine Vorahnung der ihre Atmung zum Stillstand brachte und langsam drehte sie ihren Kopf um zu sehen ob Cocozca immernoch an seinem Platz lag..... Wie geähmt starrte sie schwer atmend auf den leeren Platz, an dem er sich Abends zuvor niedergelassen hatte. Konnte sich im ersten Moment garnicht rühren weil sie es noch garnicht wahrhaben konnte....

"NEIN!" durchzuckte es durch ihre Seele und die Panik ergriff sie. Sofort ergriff sie ihren Speer neben sich und sprang auf...

"VENKA!!!!!!!!!!!!!!" schrie sie lauthals und rannte sofort los. Einfach in irgendeine Richtung. Kümmerte sich kein Bisschen darum, wie die Männer darauf reagierten. Jetzt kam es auf jede Sekunde an, wenn sie nicht schon längst zu spät war. Ihr Herz raste. Nicht das Kind!
Die spitzen trockenen Äste der seltsamen Bäume ritzen sich in ihre Haut, doch sie spürte nurnoch die Angst um Venka, welche sie ergriffen hatte. Das war alles nur ihre Schuld! Sie hätte wissen müssen, dass dieses Spiel mit dem Feuer niemals gutgehen konnte! Sie höhrte nicht das Brüllen der Männer hinter sich. Keuchend und so schnell wie der Wind wich sie jedem Blatt aus, jedem fliegenden Samen. Raste wie eine Irre durch den Wald ihren Speer fest umklammert, während die Schwarze Obsidianklinge an ihrem Gürtel wild baumelte. Sie würde sich das niemals verzeihen können, sollte er ihr etwas angetan haben! Das er sie womöglich nur als Geisel nehmen wollte um sein fortkommen zu erleichtern daran dachte sie garnicht. Sie ging vom Schlimmsten aus und sie scheuchte allerhand Tiere auf, während sie so durch den Wald peeste. Sie würde ihn finden. Sie würde so lange suchen bis sie ihn finden würde... Denn Jetzt war das eingetroffen, was sie hatte vermeiden wollen. Was sie hätte verhindern müssten! Nur bei ihren eigenen Volk hatte sie so sehr versagt und jetzt wieder...

"Oh bitte... bitte Xoaxtl Gott der grenzenlosen Güte.......Vergib mir ...Bitte!!!"

sagte sie imemr wieder laut... betete, dass sie noch am Leben war... Das sie nicht zu spät kam... Auf einer Lichtung blieb sie prustend, schlagartig stehen, sodass der Waldboden im hohen Bogen davonflog und sah sich um... Welche Richtung??? Wohin nur??? Laut rief sie den Namen des Mädchens, lauschte verzweifelt, keuchte.... doch es passierte nichts.... Sie musste sie finden... Oder auch sie würde für ihren Leichtsinn auf ewig in die Unterwelt fahren und ihre Seele ruhelos umherziehen bis in alle Ewigkeit. Sie war so dumm gewesen zu glauben, dieser Holcane wäre keine Gefahr mehr gewesen in seinem Zustand in dem er sich zum Schluss befunden hatte! So dumm! Sie gab Deer keine Schuld... Sondern nur sich selbst. Sie hätte auf die Wache beharren müssen. Sie hätte schon die Nacht zuvor handeln müssen. und das war nun die Strafe dafür dass sie gezögert hatte! Immernoch war es dunkel genug um den weg vor ihren Augen zu verlieren und panisch lief sie um die Bäume herum... Hier sah wieder alles einfach nur exakt gleich aus! Egal wohin sie sah! Sie rannte wieter bis zur näcvhsten Lichtung, könnte von Weitem höhren wie Deer ihren Namen rief, doch sie konnte nun nicht auf sie warten! Sie war die schnellste von ihnen! Nun lag es an ihr! NUR an ihr! Auf der zweiten Lichtung blieb sie ebenfalls schwer atmend stehen, ging in Angriffsposition und suchte sich verzweifelt wieder um. Die Wut packte sie. Über ihr Versagen, ihre Dummheit und diesen verfluchten Abschaum von Holcane! Mit einem lauten wütenden Aufschrei schmiss sie ihren Speer vor sich auf den Waldboden, sodass er einen guten Meter wieder hochschleuderte und schrie voller Hass in den Wald hinein.

"ICH FINDE DICH DU SOHN EINER RÄUDIGEN HÜNDIN! ICH BIN HIER VOR DIR DU FEIGER MISTKERL! KOMM UND HOHL MICH! ICH BIN HIER!!!! UND BEI DEN GÖTTERN ICH WERDE DICH TÖTEN!!!!"


Keuchend hielt sie inne und versuchte einen Moment wieder zu Atem zu kommen....

"Ich töte dich...!" sagte sie nun kraftlos, fast verzweifelt zu sich selbst. Wie hatte er das anstellen können? Wie hatte er Venka unbemerkt aus Flints Armen stehlen können ohne dass einer von ihnen etwas mitbekommen konnte? Es war ihr unbegreiflich wie das passieren konnte. Sie wusste nur eins... sie hatte erneut versagt. Und wieder wurde wegen ihr vielleicht Blut vergossen. Das Blut eines unschuldigen Kindes.... Sie hätte am lliebsten ihren Schmerz und ihre Wut noch weiter hinausgeschrien, doch sie höhrte plötzlich soetwas wie ein leises Schleichen über den Boden hinter sich. Sofort hob sie wieder ihren Speer auf, richtete ihn in den Wald hinein und tänzelte angriffsbereit auf ihren Füßen herum, starrte einen Punkt nach dem anderen an um eine Bewegung zu erkennen, doch sie konnte nichts dergleichen entdecken. Nur spüren. Ja...sie spürte seine Blicke auf sich.. Auch wenn sie ihn nicht sehen konnte. Er war ganz nah. Das wusste sie. Sofort wurde sie still und verfiel in die Gewohnheiten einer Kriegerin... Konzentrierte sich mehr auf ihre Atmung indem sie tief durchatmete und nun systematisch den Wald um sich herum absuchte. Er war hier irgendwo. Da war sie sich ganz sicher... und diesesmal würde seine Seele zu den Schatten gehen.
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Beitrag von Young Deer 8/3/2011, 11:16

Als sie nach der stundenlangen Wanderung über die Ebene endlich ein kleines Waldstück erreicht hatten war es Deer, als wäre er nun weiter Zuhause als jemals zuvor. Nicht nur weil sie nun endlich wieder den Schutz der Bäume um sich hatten, sondern auch weil dieses Gebiet nicht mehr so fremd erschien wie im Herzland. Die Luft war frischer, der Wind wehte hier flüsternd und sprach eine Sprache, die er auch verstand. Hier gab es Vögel welche nicht so fremd sangen wie im Herzland. Auch gab es hier lichte Laubbäume und dunkle Tannen, Bäume die ihm soviel Vertrautheit schenkten wie nichts anderes. Waren sie schon so weit voran gekommen dass sie nun langsam die fremde Welt hinter sich ließen? Tief atmete er den Duft von Tannenharz in sich ein und beschloss, dass sie hier ihre erste Rast einlegen würden. Der Marsch über die harten Pflanzen in der Ebene hatte seine Füße nicht verschont, sie schmerzten und brannten und verlangten nach einer Pause. Auch wenn er genug Hornhaut hatte, so waren es besonders seine Zehen die in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Schon bald so hoffte er, würde er in ein Land kommen wo es den Hirsch gab, und dann würde er ihn erlegen und sich endlich wieder Mokassins machen können.
Doch er versuchte sich seine Erschöpfung nicht anmerken zu lassen und sammelte Feuerholz zusammen, damit sie es dieses mal warm in der Nacht haben konnten. Als er alles aufgeschichtet und ein Feuer entzündet hatte, ging er zu Kidah und sagte ihr dass er die Wache übernehmen wollte; er tat dies weil er sah wie müde Kidah war, denn sie hatte in der letzten Nacht wohl weniger geschlafen als er. Er wollte sie nicht beschämen, doch sie würde ihre Wache niemals abgeben wenn er es nicht vehement verlangte. Und da sie genauso dickköpfig war wie er würde er alles dafür tun damit sie es einsah. Er fühlte sich noch nicht so müde um zu glauben dass er es nicht schaffte. Er wollte auch nicht wie ein Schwächling dastehen, weil eine Frau ihn immer zuerst schlafen ließ und ihm erst dann ihre Aufgabe zuteilte. Es würde sich einiges ändern, das nahm er sich vor! Kidah stritt ihre Müdigkeit ab, doch er ließ nicht mit sich reden, und dann gab sie ihm schließlich nach. Er wollte doch nicht nur sich selbst besser dastehen lassen, sondern auch ihr bestes. Schweigend wartete er bis sie sich einen Schlafplatz gesucht hatte und setzte sich dann in die Nähe des Feuers, jedoch so dass er Cocozca jederzeit im Blick hatte. Der Holcane war in den letzten Tagen ruhiger geworden... Deer überlegte woran das liegen könnte. Ob er kaum noch Kraft hatte um sich zu wehren? Ob er aufgegeben hatte und keinen Ausweg mehr sah? Das geschah dem Ahrkay nur Recht... nun spürte er endlich wie Deer sich gefühlt haben musste, als er von den Holcane gefangen genommen und unbarmherzig verschleppt worden war. Endlich bekam er das was er verdiente. Und Deer wusste dass Kidah ihn schon bald töten wollte, etwas woran Deer mit ruhigem Gewissen dachte. Dann würden sie dieses Problem endlich los sein, und die Welt wäre befreit von dieser Grausamkeit.

Flint und Venka lagen ebenfalls dort und schliefen bereits, und nun war alles still und ruhig. Deer blickte in die Flammen, den Speer in einer Hand haltend, und versuchte gegen das untrügliche Gefühl anzukämpfen wenn die Augenlider schwerer wurden. Blinzelnd zwang er sich wach zu bleiben und daran zu denken was ihnen noch bevorstand. Sie waren nun so weit gekommen, was sollte sich ihnen noch in den Weg stellen? Flint musste nur den richtigen Weg finden, und sobald Deer die vertrauten Ebenen und Berge erblickte würde er von selbst den Weg kennen. Den Weg nach Hause... an die Feuer seiner Familie und Freunde. Es war wie ein drittes Leben zu beginnen, denn er hatte bereits zwei hinter sich; das erste war unbeschwert und gleichbleibend gewesen, das zweite aufregend und mühsam, und dieses dritte sollte ihm zeigen wofür es sich zu leben lohnte. Es sollte ihm endgültig zeigen wer er war. Immer wieder fielen ihm die Augen zu... nicht daran denken nachzugeben! Er hatte die Aufgabe der Wache übernommen, er durfte nicht einschlafen. Doch sein Geist war heute nicht stärker als sein Körper... schließlich schlief er ein ohne dass er sich dessen überhaupt bewusst wurde.

Ein Schrei riss ihn aus seinem Schlaf, ließ ihn zusammenzucken und aufspringen. Kidah hatte geschrien! Schwer atmend drehte er sich hektisch herum und sah wie sie gerade in dem Unterholz verschwand, und er ergriff sofort seinen Speer. Beim Großen Geist... es war bereits hell! Er war eingeschlafen, hatte seine Wache nicht ausgeübt!! Und mit einem Blick sah er dass der Holcane nicht mehr gefesselt dort saß, der Platz war leer. Wie erstarrt blickte er auf diese Stelle und konnte sich nicht rühren, so entsetzt war er darüber. Der Holcane war frei... und Kidah lief ihm nach! Im nächsten Moment raste Flint an ihm vorbei und verschwand im Wald, woraufhin Deer sich ebenfalls in Bewegung setzte. Er wusste noch gar nicht was hier vor sich ging, nur dass Cocozca geflohen war. Wusste nicht seit wann und wohin, wusste nicht einmal was Kidah nun vorhatte. Doch er würde weder Kidah noch Flint alleine lassen, denn das schlimmste was sie nun tun konnten war sich in alle Richtungen zu zerstreuen und so angreifbarer zu sein. Was hatte Kidah sich nur dabei gedacht?! Sie hätte mit ihnen gehen müssen! Während Deer so schnell er konnte über Äste und Baumstümpfe sprang und sich durch dichte Büsche kämpfte, stieg die Furcht und die Wut in ihm an. Nirgends sah er Flint oder Kidah, und der Wald verschluckte die Geräusche ihrer Schritte. Doch es blieb ihm nichts anderes übrig als immer weiter zu laufen, wobei ihm sein Herz fast aus der Brust zu springen drohte.
Irgendwann blieb er schwer atmend stehen und rief so laut er konnte Kidahs Namen. Als sie ihm nicht antwortete schrie er erneut, und Verzweiflung überkam ihn. Wo war sie? Und wo war der Holcane? Statt Kidah antwortete ihm Flint, welcher irgendwo dort hinten im Wald herumlief und seinen Namen rief. Verzweifelt rannte Deer in diese Richtung und rief nun nach Flint, orientierte sich an dessen Antwort um den Weg zu ihm zu finden. Bei seinen Ahnen, wenn Kidah etwas zustieß würde er es sich niemals verzeihen! Sie war nicht hilflos, doch er wollte sie nicht alleine auf den Ahrkay treffen lassen. Denn dass Cocozca sie umbringen wollte, daran hatte Deer gar keinen Zweifel. Wie hatte er es überhaupt geschafft trotz seiner Schwäche zu entkommen? Keuchend kam er bei Flint an welcher das weinende Inirikind in seinem Arm hielt.

"Flint!! Wo ist Kidah?"

Flint versuchte die laut weinende Venka zu beruhigen, und mit einem besorgten Blick sah er Deer entgegen. Auch der Seneca atmete schwer, und sein Gesicht war ganz blass vor Schreck. Er schüttelte den Kopf und sah sich dann um. "Ich weiss nicht in welche Richtung sie gelaufen ist, sie könnte überall sein."
Deer konnte nicht still stehen, immer wieder setzte er einen Fuß vor den anderen und lief umher wie ein ruheloser Wolf. Sie waren alle in Gefahr, denn sie waren getrennt und somit schutzlos. Der Ahrkay könnte jeden von ihnen in diesem Moment angreifen.
"Ich werde weiter nach ihr suchen, und du gehst zurück und beruhigst das Kind! Wenn es schreit lockt es den Holcane zu sich, verstanden? Also bring sie weg und dann komm zurück, ich brauche sicher deine Hilfe!"

Ohne auf Flints Antwort zu warten lief Deer erneut los, doch er wusste nicht in welche Richtung. Er würde so lange suchen bis er Kidah gefunden hatte... und immer wieder schrie er ihren Namen, doch sie antwortete ihm nicht. Warum nur gab sie ihm keine Antwort? War sie bereits so weit davon gelaufen dass sie ihn nicht mehr hörte? Oder konnte sie ihn nicht mehr hören weil sie verletzt oder gar tot war? Deer konnte nicht daran denken, denn es schürte seine Angst nur noch mehr. Wie ein Besessener lief er immer weiter, versuchte sich an Bäumen, Steinen und Bächen zu orientieren damit er nicht im Kreis lief. Es erschien so aussichtslos, doch er wollte nicht aufgeben. Als er wieder über einen kleinen Bachlauf sprang rutschte er auf der anderen Seite auf den glitschigen Steinen am Ufer aus und stürzte. Ein stechender Schmerz fuhr durch seinen Knöchel, und ächzend versuchte er sich aufzurappeln. Sein Fuß wollte ihm erst nicht gehorchen, doch dann kletterte er das Ufer hinauf und humpelte einige Schritte weiter. Tränen stiegen ihm in die Augen als er stehen blieb und sich hinhockte. Ihm war schlecht vor Schmerz, und nun wurde ihm bewusst dass sein Knöchel verletzt war, auch wenn man äußerlich nichts erkennen konnte. Doch mit diesem Schmerz würde er nicht mehr so schnell laufen können! Der Große Geist hatte ihn damit aufgehalten... doch warum? Er biss knurrend die Zähne zusammen und stützte sich auf seinen Speer um sich hinzustellen. Der Schmerz im Knöchel ließ ein wenig nach, doch er war noch immer so stark dass Deer angestrengt atmen musste um ihn zu ignorieren. Nun setzte er seinen Weg fort und humpelte weiter, sich auf seinen Speer stützend, und irgendwann gelang es ihm den pochenden Schmerz in seinem Knöchel zu ignorieren und ohne eine Stütze weiter zu laufen. Er musste Kidah finden und ihr den Rücken stärken, denn sie gehörten zusammen und würden auch zusammen kämpfen! Doch die Tränen die ihm in die Augen stiegen waren nicht nur wegen der Schmerzen in seinem dicken Knöchel, sondern auch wegen der Angst um Kidah und der Wut, dass der Große Geist ihnen das antat.
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Beitrag von Cocozca 11/3/2011, 11:15

Die Nacht war noch immer schwarz während Cocozca weiter voran lief und der Triumph durch seinen Körper strömte; er hielt den Dolch fest in seiner Hand, und mit raumgreifenden Schritten lief und sprang er durch das Unterholz, welches hier so ganz anders war wie in seiner Heimat. Dort war man im Wald verschwunden und beinahe unsichtbar gewesen, hier musste er ständig nach dichten Pflanzen Ausschau halten. Doch noch war es still um ihn herum, niemand verfolgte ihn. Irgendwann lief er langsamer und versuchte zu Atem zu kommen. Er war noch immer geschwächt von dem Hunger und dem Durst, und seine Beine zitterten leicht als er stehen blieb und sich umsah. Die Schwärze der Nacht verschluckte alles und hüllte den Wald in einen düsteren Schatten. Irgendwo rief ein Vogel, ein schauriger Klang welcher Cocozca jedoch keine Angst machte. Tief durchatmend ging er weiter und hielt nach einer Quelle Ausschau, und nach einer Weile fand er einen kleinen Bachlauf welcher zwar kaum zu sehen, mit seinem Gluckern jedoch gut zu hören war. Er stieg das Ufer hinab und war dann eine ganze Weile damit beschäftigt von dem klaren Wasser zu trinken; immer wieder schöpfte er mit seiner Hand davon und ließ das kühle Nass in seinen Magen rinnen. Und währenddessen spürte er wie sein Körper sich mehr und mehr erholte.
Solange man ihn nicht suchte würde er warten bis der Sonnengott wieder am Himmel stand, denn seine Macht würde ihm mehr Kraft geben für das, was er tun würde. Er hielt inne, strich sich das Wasser vom Kinn und hob seinen Kopf an um in den Wald zu lauschen. Er glaubte dort etwas gehört zu haben, doch dann war es wieder still. Er hob seine Hand mit dem Dolch an und ließ die Klinge im seichten Mondlicht glänzen. Es war eine Schande dass er seinen Dolch nicht bei sich hatte, jenen Dolch welcher ihm so gute Dienste geleistet hatte, doch dieser hier würde auch seinen Zweck erfüllen. Und wenn er nur seine Hände als Waffe hätte... er würde diese drei Menschen töten und dann selbst nach Sipapu gehen. Sein Körper hatte sich beruhigt, das Zittern war aus seinen Beinen gewichen. Jetzt musste er warten, denn schlafen würde er nun nicht mehr, sondern nur die Umgebung beobachten und warten dass es heller wurde. Und das wurde es... kaum merklich erhellte sich der Himmel, und die Schatten wichen langsam dem Tageslicht. Doch dann schallte wieder dieses Geräusch durch den Wald, und Cocozca erhob sich langsam auf seine Füße und lauschte. Es war ein Schrei gewesen.... weit entfernt, doch er hatte es erkannt. Sie suchten nach ihm. Er machte kehrt und lief erneut weiter in den Wald hinein, immer dem lauten Rufen der Männer hinterher, denn er war ein Holcane und er würde nicht flüchten wie eine ängstliche Antilope. Er würde niemals der Gejagte sein.... nur der Jäger welcher nun auf seine Beute wartete. Und diese Männer waren dumm genug um ihren Standort lauthals zu verraten, eine Tatsache die ihn hämisch grinsen ließ. Ein Holcane würde niemals schreiend durch den Wald rennen, sondern still verfolgen...und erst dann ihre Stimmen und Hörner einsetzen wenn sie wussten, dass sie ihrer Beute damit die letzte Hoffnung auf ein Entkommen nehmen würden.
Cocozca stecke den Dolch an seinen Gürtel und scherte nun weiter aus, doch noch ehe er den Rufen von Deer entgegen kommen konnte blieb er ruckartig stehen. Er hatte SIE gehört, aus einer anderen Richtung...sie hatte nach dem Kind gerufen, so laut dass er nun sicher wusste wo sie sich befand. Nicht nur dass sie näher an ihm dran war als die beiden Männer, ihr Tod war ihm vorerst auch wichtiger als der der Männer. Sie hatte es gewagt ihn zu erniedrigen und in sein Gewissen zu reden, ihm vor Augen geführt wie schmerzlich es war sein Leben zurück zu lassen und nach Sipapu zu gehen. Sie schien nicht bei den Männern zu sein, und nun würde sie ihm gehören. Die Batufrau hatte ihr Todesurteil gesprochen, bereits in dem Moment wo sie ihn damals aufgegriffen hatte, und das was ihr bevorstehen würde ließ die Erregung in ihm ansteigen, so wie immer wenn er kurz vor seinem Ziel war. Lautlos schlich er schnell weiter, ging irgendwann langsamer und spähte in das dichte Blattwerk, und es war als würde er sie bereits keuchen hören können. Jede Faser seines Körpers war angespannt. Dann hörte er sie wütend rufen...

"ICH FINDE DICH DU SOHN EINER RÄUDIGEN HÜNDIN! ICH BIN HIER VOR DIR DU FEIGER MISTKERL! KOMM UND HOHL MICH! ICH BIN HIER!!!! UND BEI DEN GÖTTERN ICH WERDE DICH TÖTEN!!!!"

Er blieb wieder stehen und spähte in die Richtung aus der ihr Schrei gekommen war. Es war als wäre die Seele des Jaguars in ihn übergegangen; er wusste dass sie nur wenige Speerwürfe von ihm entfernt war, und nun würde sie ihrem Tod nicht mehr entkommen können. Sie ahnte ja nicht dass er bereits nah war, und dass ließ ihn ein wenig lächeln. Es war als hätte er keine beschwerliche Reise voller Hunger und Durst hinter sich gehabt... er fühlte sich gestärkter denn je als er langsam weiter ging und die Äste und Zweige sachte mit beiden Händen beiseite schob. Der Sonnengott stand bereits am Himmel und erhellte den Wald. Die Bäume mit den vielen Blättern sprenkelten Schatten auf den Waldboden, und dort sah er Kidah stehen. Sie stand mit dem Rücken zu ihm auf einer kleinen Lichtung, angespannt wie ein Beutetier, und er war das Raubtier welches ihr auflauerte. Dann drehte sie sich in seine Richtung um, so als würde sie ihn spüren können. Das war ihm gleich... hier und jetzt würde der Moment sein an dem er mit ihr abrechnete, ehe er sich den beiden Männern zuwenden konnte. Der Sonnengott blickte wohlwollend auf den Ahrkay herab, und er verlangte vom ihm das Blut dieser Batufrau als Opfer für das Versagen, welches er begangen hatte.
Nun also hatten sie wieder zusammengefunden, so wie in jenem Moment als sie gegeneinander gekämpft hatten und unterbrochen wurden. Doch hier würde er es bis zum Ende bringen. Fast lautlos trat er aus dem schützenden Dickicht und kam nun in ihr Blickfeld, und als sie ihn sah spannte sich ihr schlanker Körper noch mehr an. Auch er war angespannt und lauerte nun auf jede ihrer Bewegungen, und für einen Moment standen sie beide still und fixierten den anderen lauernd. Cocozca sah wie sie heftig atmete, sah den Schweiß der auf ihrem Brustbein glänzte; sie trug keine Waffe bei sich, nur seinen Dolch am Gürtel. Er würde ihr keine Gelegenheit geben ihn mit seiner eigenen Waffe zu töten, sondern das Spiel vorher beenden. Doch noch hing Flints Dolch an seinem Lendenschurz, und er nahm ihn nicht zur Hand sondern ging nun langsam ein wenig weiter auf die Lichtung. Die Männer waren weit entfernt.... er hatte also genügend Zeit um ihr zu zeigen wie grausam er zu ihr sein konnte. Wieder stieg die Erregung in ihm an, und er musste sich zügeln um nicht zu grinsen, denn er wollte dass sie sah wie ernst es ihm war.

"Ich habe auf dich gewartet, Batu....! So lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Deine Schwäche und die Macht meines Gottes haben mich befreit, und nun werde ich vollenden was ich zuvor nicht hatte tun können."
Er lächelte und sah wie sie jeden Meter Abstand zwischen sich und ihm zu bewahren versuchte, während er noch immer näher kam. Sie schienen im Kreis umher zu gehen, und keiner von beiden kehrte dem anderen den Rücken zu.
"Warum so furchtsam....? Glaubtest du nicht ich sei schon so schwach dass ich nicht mehr zu kämpfen fähig gewesen wäre...? Oder siehst du endlich dass niemand ausser der Sonnengott mich töten kann?"

Er lachte leise und sah wie sie ihn voller Hass anstarrte und ihre Zähne zusammenbiss. Es machte ihm Spaß sie zu verunsichern, auch wenn sie das nie vor ihm zeigen würde. Wieder ging er näher an sie heran, denn er wollte nicht dass die Zeit verging ohne dass etwas geschah, und er brannte darauf sie seinen Hass spüren zu lassen. Testend und unerwartet lief er einige Schritte in ihre Richtung, worauf sie seinen Angriff erwartete obwohl er wieder stehen blieb. Wieder lachte er leise und knapp und weidete sich an ihrer Vorsicht.

"Worauf wartest du? Versuch mich nach Sipapu zu schicken. Oder haben dich deine machtlosen Götter verlassen und dir deinen Mut genommen?"

Das hatte gereicht um ihre Vorsicht fallen zu lassen, denn nun knurrte sie wütend auf und stürzte in seine Richtung, wobei sie den Holcane-Dolch zog. Er wartete die wenigen Atemzüge ab und wich ihr um letzten Moment aus, noch immer unbewaffnet, und entkam nur knapp dem tödlichen Stoß seines eigenen Dolches. Die schwarze Klinge zischte haarscharf an seinem Gesicht vorbei als Kidah damit ausholte, und im nächsten Moment fasst sie sich und griff ihn erneut an. Es blieb genug Zeit für ihn um zu reagieren, denn er packte sich ihren freien Arm und wollte sie an sich ziehen, doch in diesem Moment erwischte sie ihn mit dem Dolch. Die Obsidianklinge schnitt sich tief in seine Brust, worauf er überrascht aufschrie und Kidah von sich stieß. Sie war schneller als er erwartet hatte, und nun da der Schmerz ihn durchzuckte und ihn betäubte reagierte er so schnell dass Kidah nicht mehr reagieren konnte. Er stürzte sich auf sie und schmiss sie zu Boden, wo sie beide einen Moment lang knurrend aufeinander lagen. Cocozca fixierte ihre Hand mit dem Dolch damit sie ihn nicht noch einmal erwischen konnte, und er sah den puren Hass in ihrem Gesicht als sie ihn mit weit aufgerissenen, wütenden Augen ansah und ihm dabei voller Angstrengung die Zähne zeigte. Sein ganzes Körpergewicht lag auf ihr, also konnte sie sich nicht richtig befreien, doch sie versuchte alles um ihn von sich zu bringen. Sie schlug ihm ins Gesicht, knurrte, stieß mit ihren Beinen in seinen Bauch. Doch jeder Schmerz den sie ihm zufügte machte ihn noch kälter, denn nun hatte er sie und sie würde ihm nicht entkommen. Sie war eine gute Kämpferin, doch der Sonnengott gab ihm Macht über sie.... sie würde ihm nicht entkommen können, egal wieviele Wunden sie ihm noch zufügte. Er drückte so fest mit seiner Hand zu dass sie schließlich krampfhaft den Dolch losließ, und sein Unterarm legte sich auf ihren Hals welcher schutzlos unter ihm lag.
Somit drückte er ihr die Luft ab, und schwer atmend weidete er sich an ihrem wütenden, panisch werdenden Anblick. Bevor sie bewusstlos wurde ließ er seinen Arm von ihr ab, holte aus und schlug ihr immer wieder in ihr hübsches Gesicht, so oft bis sie entliche Platzwunden an ihrem Mund und ihren Wangenknochen hatte. Jeder Schlag machte sie ein wenig schwächer, doch noch immer unterschätzte er sie nicht. Und bevor er seinen Dolch benutzen würde um sie zu töten würde er ihre Seele vernichten. Keine Frau durfte ihn jemals so behandeln wie sie es getan hatte, und sie war nur eine wertlose Batufrau. Ein glänzender, unheilvoller Ausdruck trat in seine Augen als er sie keuchend anstarrte und ihren Blick erwiderte. Sie schien zu sehen was er vorhatte.... was er tun würde um sie zu vernichten. Er war noch immer ein Mann, und er würde das tun was ein Mann hat um eine Frau zu erniedrigen und ihre Seele zu vernichten.
Cocozca
Cocozca


Charakterbeschreibung
Name: Cocozca
Alter: 34
Clan: Ahrkay

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Das Sumpfland Empty Re: Das Sumpfland

Beitrag von Gast 11/3/2011, 19:53

Er war dort...ganz sicher war sie sich. Ihr Herz spraDoch er würde sich zeigen. Da war sie sich sicher. Für den Bruchteil einer Sekunde schloss sie angestrengt ihre Augen, atmete tief durch um ihr Herz zu beruhigen... Der Schweiss stand auf ihrer Haut und liess sie im Sonnenlicht schimmern sobald sich ihre Muskeln zu ihrer Atmung bewegten.

Weiche Angst.....

Entschlossen öffnete sie wieder ihre Augen, konzentrierte sich auf die Geräusche um sie herum. Noch sah sie ihn nicht. Schnell löste sie ihr Lederband vom Handgelenk und band sich die Haare am Hinterkopf fest zusammen, sah sich immer wieder um. Sie war bereit. Und als hätte er ihren Ruf vernommen spürte sie seine Gegenwart so plötzlich und so intensiv, wie Nadeln in ihrem Rücken und sie drehte sich schlagartig um. Dieser Damön machte kein einziges Geräusch, nun wo er langsam und emotionslos auf sie zukam. Sofort zog sich alles in ihrem Inneren zusammen. Er wusste wieso sie hier war. Doch sie wusste ebenso, dass er während seiner Abwesenheit nur etwas Zeit schinden wollte um zu Kräften zu kommen. Keinesfalls hatte er die Absicht gehabt zu fliehen. Für einen Ahrkay gab es keine Flucht. Niemals. Doch dasselbe galt nun auch für sie. denn sie hatte nichts mehr um dorthin zurückkehren zu können. Angespannt war sie... bis aufs Äusserste angespannt, doch Angst empfand sie keine mehr. Es gab keine Schmerzen, die ihr noch nicht zugefügt wurden und die sie noch nicht hatte aushalten müssen.... Und auch dem Tod war sie bereits näher gewesen als kaum jemand anderes. Mit gebeugten Beinen machte sie so langsame Schritte über den Waldboden, als bestünde er garnicht wirklich. Fixierte ihn mit ihren vor Hass blitzenden Augen während ihre Nasenflügel angestrengt bebten. Musste ihre erneute Wut zügeln um bei allen Sinnen zu bleiben und versuchte den Abstand zu ihm zu wahren. Jeden Muskel von ihm wahrzunehmen, damit sie seinen Angriff frühzeitig mitbekommen konnte. Er lief als wäre sie nur eine Maus, welche er jederzeit zerquetschen konnte! Doch auch bei ihrem letzten Kampf hatte sie nicht alles in ihren Kampf geben können, weil dieser dichte Urwald sie in ihrer Bewegung eingeschränkt hatte. Doch nun, hier auf der Lichtung würde sie ihm sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht kratzen!

"Ich habe auf dich gewartet, Batu....! So lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Deine Schwäche und die Macht meines Gottes haben mich befreit, und nun werde ich vollenden was ich zuvor nicht hatte tun können."

Höhrte sie ihn sagen und es klang wie das Grollen eines Donners der einen Sturm ankündigte. Ich zeige dir wie schwach ich bin........ Sie versuchte sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Das alles waren nur leere Worte eines Mannes ohne Seele... Nichts hatte er verstanden. und nun würde er auch keine Gelegenheit mehr bekommen es zu verstehen. Wieder lächelte er, doch sie sah ihn an wie eine Raubkatze, welche sich bedroht fühlte und ihre Zähne fletschte. Doch seine Tatenlosigkeit machte sie zunehmend nervös... Er war kein normaler Gegner der vorausschauend handelte. Jede seiner Bewegungen die er machte, tat er mit List und Tücke in weiser Vorraussicht. Ohne ihn auch nur einen Fuß breit näher an sich ehranzulassen lief sie einen Halbkreis, hielt ihn auf Distanz. Er würde schon irgendwann reagieren. Dieses Spielchen kannte sie von den Ahrkay nur zu gut. Spukten ihren Gegnern ersteinmal Gift zu in Form von Worten um sie zu verunsichern. Wenn es nur nicht jedesmal klappen würde!

"Warum so furchtsam....? Glaubtest du nicht ich sei schon so schwach dass ich nicht mehr zu kämpfen fähig gewesen wäre...? Oder siehst du endlich dass niemand ausser der Sonnengott mich töten kann?"

Sie biss so fest ihren Kiefer zusammen dass es schmerzte, versuchte den Kloß in ihrem Hals hinunterzuschlucken. Er versuchte sie herauszufordern. Sie unvorsichtig werden zu lassen durch einen Angriff ihrerseits. Doch sie durfte nicht darauf eingehen! Sie musste ihn langsam auf sich zukommen lassen. Er lief plötzlich direkt auf sie zu! Sofort zuvckte sie zusammen, bereit um wegzuspringen und auszuweichen, doch er blieb wieder kurz vor ihr stehen, drehte ab und lachte sie aus! Ihre Wut kochte beinah über und keuchend befeuchtete sie ihre Lippen, tänzelte nun auf ihren Füßen hin und her weil er so unberrechenbar war wie der Wind.

"Worauf wartest du? Versuch mich nach Sipapu zu schicken. Oder haben dich deine machtlosen Götter verlassen und dir deinen Mut genommen?"

Und fort war die Vorsicht. Es war als würde die Zeit plötzlich stillstehen und alles um sie herum verschwinden, so zügellös setzte sich all ihr Hass frei bei seinen Worten... Nun würde sie ihm zeigen wie mutig eine Batu sein konnte! Noch ein paar Male atmete sie nun tief durch , während ihr gesamter Körper sich zum Angriff anspannte und sie aufknurrte, als hätte er in ihr ein wildes Tier geweckt, welches nun nicht mehr zu bändigen war! Ohne weiter zu zögern preschte sie los, verdrängte dabei den Waldboden hinter sich und ergriff zeitgleich den schwarzen Dolch, mit dem sie ihn zu seinen Göttern bringen würde! Diesesmal würde sie nicht mehr versagen! Mit einem wütenden Aufschrei hohlte sie mit aller Kraft aus, zischte an ihm vorbei und nur ein Haar breit trennte die Klinge von seinem Gesicht, als sie an ihm vorüberflog. Er unterschätzte sie. Und sie hatte mehr Ausdauer als er! Sie liess nicht locker, fing ihren eigenen Schwung ab indem sie ihren Fuß in die Erde stemmte und mit der anderen Hand ihren Körper auf dem Boden abfing, Vergeudete keinen Moment sondern rannte aufs Neue auf ihn zu. Sie sah innerhalb dem Bruchteil einer Sekunde, wie er ihren freien Arm mit seinen Augen anpeilte. Nutzte seine Absicht aus und liess ihn nach dem Arm greifen, doch sie hohlte bereits zeitgleich laut aufknurrend mit dem anderen Arm aus und stiess so fest zu, wie die Nähe ihrer Körper es noch zuliess. Und sie traf! Tief drang die schwarze Schattenklinge in sein Fleisch in seiner Brust und er schrie sofort schmerzerfüllt auf, stiess sie hart von sich und sah an sich hinab... Kidah fing sich sofort schwer keuchend in geduckter Haltung, als würde sie mit dem Boden eins werden wollen und starrte ihn an, die vor Blut tropfende Klinge schützend vor ihrem Gesicht haltend und zu allem bereit! Doch dass er sich so schnell auf sie stürzen konnte, damit hatte sie nach ihrem Hieb auch nicht wirklich gerechnet! Er stand so schnell vor ihr, dass sie kaum einen Atemzug Zeit hatte, um sich zu wehren oder abzublocken. Und gegen die Schwere und Grobheit seines Körpers, konnte sie nicht viel ausrichten. Setzte damit dieselbe Waffe ein, die er bei ihrem ersten Kampf bereits genutzt hatte. Rohe Gewalt.
Kidah zischte! Fauchte! Versuchte all ihre Kraft aufzutun, um sich unter ihm fortzuwinden während die Schweissperlen ihr in Strömen von ihrem Körper liefen! Nutzte alle Möglichkeiten, die ihr in dieser Position noch blieben! Hohlte mit ihren Knien aus um sie ihm in seine Seiten zu rammen während das Blut seiner Wunde ihren eigenen Körper besudelte! schaffte es ihm ein paar Male, ihre Faust ins Gesicht zu schlagen was er einsteckte, als hätte ein Grashalm ihn gestreift! Und jeder erfolglose Versuch sich von ihm zu befreien, steigerte ihre Panik und Wut ins Unermessliche. Und immernoch schien er sich stetig über sie lustig zu machen! Sie schrie ihm entgegen, spuckte ihm ins Gesicht... es half alles nichts!
Wie Fesseln hielt er ihre Handgelenke umklammert und drückte an der Hand mit der Knlinge plötzlich so fest zu, dass keine Kontrolle mehr über die Funktion ihrer Hand hatte und sie vor Schmerz aufschrie. Sofort fiel die Klinge aus ihrer Hand und sein bloßes Gewicht drückte sie so sehr zu Boden, dass ihr die Luft wegblieb! Doch im nächsten Moment presste er mit aller Macht seinen Unterarm gegen ihren Hals, was das Atmen für einen Moment unmöglich machte. Nur ein leises Ringen drang aus ihrer Kehle und mit aufgerissenem Mund und bebenden Lippen starrte sie ihm panisch entgegen. Ihre Lungen stachen, als würde er ihr etliche Messer in die Brust rammen und der Drang nach Luft war nicht mehr auszuhalten. Alles was sie sah begann zu verschwimmen und helle Blitze durchzuckten ihre Sicht und ihr Geist begann sich immer weiter zu entfernen. Ihre Augen begannen sich zu verdrehen und sie stand kurz davor das Bewusstsein zu verlieren, doch noch spürte sie diese unmenschliche Todesangst und den Kampf ihres Körpers zu überleben. Ihre Bewegungen wurden fahrig und sie traf ihn längst nicht mehr mit ihren Händen. Höhrte ihr eigenes Herz in ihrem Kopf schlagen, war zu keinem Gedanken mehr fähig.
Im letzten Moment löste er plötzlich den Druck von ihrem Hals und verzweifelt zog sie röchelnd den ersten Atemzug wieder in ihre Lungen, bäumte sich dabei auf, doch ehe sie wieder zu einer Handlung fähig werden konnte traf sie der erste Schlag, der so heftigen Schmerz durch ihren Kopf schickte, dass sie kurz garnichts mehr mitbekam. Die weiteren Schläge betäubten den Schmerz, doch sie war nicht mehr in der Lage sich gegen diese Fäuste zu wehren die sie immer und immer wieder trafen. Als die Schläge endeten lag sie röchelnd unter ihm, konnte nichts wirklich sehen und vor Schmerz baumelte ihr Kopf von der einen zur anderen Seite... Schmeckte Blut und spürte, wie es ihr Gesicht und ihren Hals hinablief, Kidah nahm alles nurnoch verschleiert war und alles was sie höhrte war so dumpf als befände sie sich unter Wasser. Ein paar Sekunden geschah nichts und ihr Bewusstsein hatte ein wenig Zeit um zurückzukehren. Und als es das tat sah sie mit schweren Liedern zu ihm auf... Und nach ein paar weiteren Sekunden erkannte sie sogar was dort in seinen Augen verborgen lag... Und als ihr bewusst wurde, was er nun als nächstess mit ihr tun würde, begann sie flehend ihr Gesicht zu verzichen und schüttelte leicht und kraftlos ihren Kopf...

"Nein........Nein....Nein, nein!"

brachte sie immer wieder gequält dabei hervor und versuchte seine Brust mit ihren kraftlosen Händen von sich fern zu halten, doch er schlug sie sofort von sich und Bestätigte nur siegessicher sein Vorhaben mit seinen zischenden Worten und diesem Grinsen in seinem Gesicht... Ekel kroch in ihr auf, so wie er sie nun musterte und pure Verzweiflung liess sie schluchzend aufkeuchen, denn sie konnte sich nicht wehren! Es war als hätte er ihr alle Kraft aus dem Leibe geprügelt!
Ihr Schluchzen wurde nun zu einem panischen Aufschreien als sie spüren konnte, wie seine grobe Hand ohne Umweg zwischen ihre Beine glitt und langsam aber sicher kehrte auch ihre Gewalt über ihre Hände und Beine zu ihr zurück, doch sie besaß noch immer nicht genug Macht über sie, um ihm diesen Weg zu verwehren. Im nächsten Moment presste er heftig seine Handfläche auf ihren Mund damit sie Ruhe gab und Deer oder Flint sie nicht höhren konnten und selbst dies konnte sie nicht verhindern, da er wieder sein Gewicht gegen ihren Körper presste und sie ihre Hände brauchte, um ihn hochzustemmen und weiter Luft zu bekommen. Sie hatte einfach gerade nicht genug Hände um ihn von seinem Vorhaben abzuhalten und dies trieb ihr Tränen in die Augen!
Sie war ihm machtlos ausgeliefert!
Bei den Göttern! Schenkt mir Kraft BITTE!

Flehte sie zu ihnen atmete ein paarmale heftig durch um dann die Luft anzuhalten und alles was sie aufbringen konnte gegen ihn zu stemmen, noch immer sah er ihr grinsend in ihre Augen und labte sich an ihrer Hilflosigkeit ehe sie die aufgebrachte Kraft sie bereits wieder verliess und er wieder erbarmungslos auf ihr lag während seine Hand versuchte den Weg für sein vorhaben freizumachen und ihren Rock zu lösen... Noch immer verhinderte seine Hand, dass sie einen Laut von sich geben konnte und blind tasteten ihre Hände panisch den Boden um sich herum ab um eventuell etwas zu finden, dass sie als Waffe benutzen konnte, doch sie griff nur in bröckelige Erde. ERDE!
Ohne weiter zu überlegen griff sie in den Boden und schleuderte ihm die dunkle Erde ins Gesicht und in seine Augen! Sofort drehte er ruckartig seinen Kopf weg also hatte sie getroffen! Aufgrollend erhob er sich und rieb sich die Augen, was sie nutzte um so schnell es ihr Zustand zuliess unter ihm wegzurobben und keuchend auf allen Vieren fortzukrabbeln. Immernoch wollten ihre Beine ihr nicht gehorchen und sie höhrte Cocozca bereits wieder wütend hinter sich aufschreien. Ächzend versuchte sie vorwärts zu kommen, doch sie kam nicht weit.
Er war schneller wieder bei ihr als sie geahnt hatte, packte ihren Arm und drehte ihn auf ihren Rücken, verbog ihn schmerzhaft sodass sie sofort aufschrie und niederging, sich krümmte um dem Schmerz zu entkommen der sich durch ihre Schultern zog. Es fühlte sich an als würde er ihn brechen und sie höhrte ihn auflachen. Er sagte irgendetwas zu ihr um sich wieder über sie lustig zu machen doch sie unterbrach ihn mit einem verzweifelt, wütenden Aufschrei.

"ICH HASSE DICH DU VERDAMMTER BASTARD!!!! ICH HASSE DICH!"

schrie sie ihm entgegen, woraufhin er sie wieder auf den Rücken drehte und erneut ein Schlag sie auf ihren Kiefer traf der sie zum Schweigen brachte. Im nächsten Moment riss er ihr ruckartig in das Leder von ihrem Oberkörper sodass sie entblösst unter ihm lag, Wieder schrie sie immer wieder laut in "NEIN" mit ihrer in Mitleidenschaft gezogenen Stimme, zerkratzte ihm seine Haut grollte immer wieder fauchend auf und zeigte ihm ihre Zähne und doch liess er nicht von ihr ab. Warum nur? Warum halfen die Götter ihr nicht! Sie spürte förmlich, wie sie begann an ihm zu zerbrechen und wieder fühlte sie sich wie das Kind, welches sich auch damals nicht wehren konnte gegen diese Art von purer Gewalt.... So hatte es nicht laufen sollen. Und wimmend erwähnte sie Deers Namen... Warum war er nicht da? Warum fand er sie nicht? Er hatte doch versprochen sie zu beschützen! Sie gehöhrte nicht diesem Ahrkay. Und wenn er schaffen sollte dies zuende zu bringen, würde sie Deer niemals wieder in die Augen sehen können....
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Das Sumpfland Empty Re: Das Sumpfland

Beitrag von Cocozca 11/3/2011, 23:41

Während Cocozca auf der fast wehrlosen Kidah lag und ihren Oberkörper zu Boden presste starrte er in ihr geschundenes Gesicht, welches nur zwei Finger von seinem Gesicht entfernt war; sie konnte nichts mehr gegen ihn tun, und so wie es bisher immer gewesen war hatte ER die Macht über jeden anderen, ganz wie es ihm beliebte... und nun hatte er Macht über sie. Eine Macht die ihn erregte, der Anblick ihres von Schmerz und Angst verzerrten Gesichts und dem ganzen Blut, welches aus ihren und seiner Wunde auf ihre Haut tropfte; er dachte über nichts nach, nicht einmal daran dass er sie sofort hatte töten wollen wenn er die Gelegenheit dazu gehabt hätte. Jetzt ging es ihm nurnoch um seine persönliche Vergeltung, darum ihr zu zeigen wer er war.... er war Cocozca, ein Ahrkay und ein Holcane-Anführer, und sie war nichts im Gegensatz zu ihm. Sie war nur eine Frau von unwerter Abstammung, und Frauen waren zu nichts anderem zu gebrauchen als zur Befriedigung und als Diener für den Haushalt. Auch wenn sie eine herausragende Kämpferin war. Es war beinahe zu schade sie zu töten. Wenn sie keine Batu gewesen wäre... vielleicht hätte er für sie noch eine nützliche Verwendung gefunden. Doch diesen Gedanken führte er gar nicht weiter, denn nun hörte er sie immer wieder "Nein........Nein....Nein, nein!" stammeln, ganz so wie etliche andere Frauen vor ihr die ihn fürchteten.
Sie hatte Angst vor ihm und vor dem, was er mit ihr machen würde! Sie war genauso wie alle anderen, hilflos, schutzlos, ihm unterlegen. Er konnte mit ihr machen was er wollte, und was er jetzt wollte war unmissverständlich. Er neigte sein Gesicht vor und roch den eisernen Geruch des Blutes auf ihrer Haut, während seine freie Hand ihren Bauch entlang strich und sich ihren Weg zwischen ihre Schenkel suchte; er tat das nicht weil er sie begehrte, sondern nur weil sein Körper es ihm befahl und weil er sie erniedrigen wollte, hörte sie schluchzen und merkte dass sie sich nicht wehrte. Es war beinahe zu einfach!

"Bevor ich dich nach Sipapu schicke werde ich noch ein wenig Spaß haben... und du willst es doch auch," raunte er ihr zu, doch genau in diesem Moment kehrte ihr Mut in ihren Körper zurück und sie schlug plötzlich mit aller Macht um sich, begann ohrenbetäubend zu schreien und versuchte ihn von sich zu bringen. Doch noch immer lag er mit seinem Gewicht auf ihr, und ihre Tritte und Schläge prallten an ihm ab. Allerdings würde ihr Geschrei ihren Standort verraten, und Cocozca wollte das um alles in der Welt verhindern. Also hielt er ihr grob den Mund zu und ließ sie abrupt verstummen, was ihn auch in seinem Vorhaben gestoppt hatte. Doch es war noch nicht vorbei, und teils wütend teils belustigt reagierte er auf ihren Versuch ihn wegzustoßen indem sein Griff noch fester wurde. Ohne Umschweife nutzte er nun seine andere Hand und versuchte die seitliche Schnürung ihres Rocks zu öffnen. Im nächsten Moment traf ihn die Erde welche ihm Kidah ins Gesicht warf, und das überraschte ihn so sehr dass er aufknurrend zurück zuckte. Seine Augen waren von der Erde verschmutzt, und er konnte nichts sehen...ein fataler Zustand. Eilig rieb er sich die Erde aus den Augen und hörte wie Kidah schwer atmend davon kroch.
Zornig schrie er einen Fluch und eilte dann die wenigen Schritte hinter ihr her, welche sie versucht hatte auf Knien zu entkommen. Sie würde ihm nicht entkommen, niemals! Wieder packte er sie und drehte ihren Arm auf den Rücken sodaß sie aufschrie, denn er tat es ohne Vorsicht und mit voller Gewalt. Und wenn er ihr alle Gliedmaßen brechen musste, damit sie merkte dass sie nun ihm gehörte und ihrem Ende nicht entkommen konnte! Noch immer brannten seine Augen von der Erde, und er spürte den stechenden Schmerz auf seiner Brust, dort wo ihn sein eigener Dolch getroffen hatte; es war eine fast irrwitzige Situation. Noch nie zuvor hatte sich eine Frau so vehement gegen seine Gewalt gewehrt, doch das würde er ihr jetzt sofort austreiben. Sein Gesicht näherte sich ihr und er zischte ihr zu:

"Spar dir deine Kraft auf für das was du jetzt bekommst, Batu..."

Doch weiter kam er nicht, denn wieder schrie sie ihm ihren Hass ins Gesicht, und nun reichte es ihm. Die beiden Männer die nach ihr suchten wussten sicher bereits wo sie sich befand, so oft wie sie jetzt geschrien hatte, und er holte mit einem kalten Gesichtsausdruck aus und schlug ihr erneut seine Faust ins Gesicht. Er hörte das Knacken welches dabei entstand, und nun war sie endlich still... auch wenn sie noch genau sehen und spüren würde was er ihr antat. Mit glasigen Augen sah sie zu ihm auf, und sie wehrte sich nur noch halbherzig als er nun mit roher Gewalt ihr Oberteil von ihrem Körper riss; zum Vorschein kam ein nahezu perfekter, doch wenig fraulicher Körper, doch das störte ihn jetzt nicht mehr. Sein Mannesteil war bereit, und er wollte dass sie endlich das bekam was sie nur verdiente. Er brauchte auch noch Kraft um gegen die Männer anzukommen wenn er mit ihr fertig war... Ihr Schreien verebbte zu einem Wimmern wie das eines gequälten Tieres, während er seinen Lendenschurz ein wenig lockerte und ihre Beine auseinander stemmte. Sie hatte ihn gekratzt, angeschrien, geschlagen und bespuckt, doch es hatte alles nichts genützt... Er war es welcher in diesem Kampf siegte als er sie festhielt und sie gewaltsam nahm.
Und er spürte dass er das erreichte was er gewollt hatte, denn auch wenn sie weiterhin wimmerte und sich verkrampfte wusste er, dass sie jegliche Hoffnung aufgegeben haben musste. Der Anblick ihrer Erniedrigung vermischte sich mit der Erregung seines Körpers, und auch wenn das nicht gerade das war was er als Mann bevorzugte reichte es dennoch aus um ihn zu erfüllen. Es schien fast als würde er vergessen warum er hier war und wer dort unter ihm lag, denn sein Mund legte sich auf ihren blutverschmierten Hals, kostete von ihrer Haut und wanderte hinab zu ihrer Brust. Er spürte ihre Hand die noch immer versuchte seine Schulter weg zu stemmen, doch es war vielmehr nur der gequälte Versuch das auszuhalten was er ihr antat. Sie fing an zu weinen, und nun störte es ihn nicht mehr. Unbarmherzig stieß er immer wieder zu, und im Rausch von Schmerz und Triumph und Erregung biss er in ihre Brust, worauf sie wieder laut aufwimmerte und auf seinen Rücken schlug. Er war zu keinem Gedanken mehr fähig, wartete nur darauf dass sein Körper ihn erlöste, was nicht lange auf sich warten ließ; mit einem rauhen Keuchen hielt er angespannt inne, und eine Sintflut an Glücksgefühlen strömte durch seinen angespannten Körper, ehe er sich seiner Lage wieder bewusst wurde und auf Kidah hinab blickte.

Nun, er hatte wenigstens noch einmal diese unvergleichliche Gelegenheit gehabt bevor er nach Sipapu ging... und sie hatte diesem Zweck gedient. Er hatte sie erniedrigt, und nun lag sie fast wie betäubt unter ihm. Reglos und leise wimmernd hatte sie ihre geschwollenen Augen geschlossen und ihr Gesicht von ihm abgewendet, und jetzt wo sein Herzschlag sich langsam wieder beruhigte ließ er mit einem leisen Knurren von ihr ab. Er konnte ihren Anblick nicht mehr ertragen wie sie vor ihm lag...hatte es ihn eben noch erregt, so widerte es ihn jetzt an. Tief durchatmend erhob er sich und richtete seinen Lendenschurz, und nun wo er zu Atem kam spürte er den Schmerz auf seiner Brust. Seine Hand strich über die klaffende Wunde, und mit einem Mal wurde ihm ein wenig schwindelig. Vielleicht hatte er sich doch mehr zugemutet als er es erwartet hatte... Da Kidah sich nicht mehr rührte ignorierte er sie und drehte ihr den Rücken zu um drei Schritte zu gehen und sich zu beruhigen. Warum sendete der Sonnengott nicht weiterhin Kraft in seinen Körper? Hatte er etwas falsch gemacht? Vielleicht wartete sein Gott bereits zu lange auf sein Opfer und war erzürnt weil Cocozca sich so viel Zeit ließ? Irritiert taumelte er einen letzten Schritt und blieb dann stehen, um in den grellen Himmel zwischen den Baumkronen zu blicken. Dann hob er leicht seine Arme an und begann mit rauher Stimme:

"Mexitl! Ich habe getan was du verlangt hast, ich bin dein Diener! Wo ist die Kraft die mir zusteht als deinem Diener? Erhöre mich! Ihr Blut tränkt die Erde, und ihre Seele ist bereits auf dem Weg zu dir!"
Er schlug sich leicht auf die blutige Brust und starrte weiterhin in den Himmel.
"Ich habe getan was du verlangt hast! Sieh mich! Ich werde dir das geben was dir als meinem Gott zusteht. Doch gib mir weiterhin Kraft und Stärke! Dann werde ich es vollenden."
Cocozca
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Charakterbeschreibung
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Beitrag von Gast 12/3/2011, 18:12

Wieder bekam sie einen gezielten Schlag ins Gesicht und diesesmal nahm es ihr jegliches Denkvermögen, jegliche Kontrolle über ihre Handlungen....Still spuckte sie Blut, doch innerlich schrie sie. Sie war verdammt.

Sie spürte seine hektischen Versuche ihren Körper in Position zu bringen, doch sie konnte sich nun nicht mehr wehren. Sie versuchte mit ihren Händen Druck gegen seinen Körper aufzubringen, doch es war als hätte jede Kraft sie verlassen und das Bild vor ihren Augen drehte sich ständig... Ihr wurde übel und sie konnte keinen Punkt mehr richtig fixieren. Doch sie bekam ansonsten alles mit. Es kam ihr so vor, als hätte sie keinen heilen Knochen mehr in ihrem Körper, keinen Muskel mehr um Kraft auszuüben... Alles lief wie in Zeitlupe ab. Als würden die Götter sie mit Absicht leiden lassen wollen... Jede Berührung von ihm schmerzte, versetzte ihr einen Schock und riss weitere unendlich viele Narben in ihre Seele, welche sich wohl nie wieder richtig schliessen würden. Sie war gefangen in ihrem eigenen Körper und er hatte ihr jegliche Macht über sich selbst genommen. Konnte nurnoch wimmern, während die Tränen ihr Gesicht hinabströmten und er ihre Beine auseinanderstemmte.
Ein vertrauter Spiegel wurde ihr mit dieser Aktion wieder vorgehalten. Nämlich die Tatsache, dass sie nichts war. Sie hatte nichts richtig machen können. Und egal was er jetzt noch alles mit ihr anstellen würde, sie war bereits tot. Ein letztes sinnloses Aufbäumen war der hoffnungslose Versuch Zeit zu schinden, damit Deer un d Flint vielleicht doch noch aus dem Gebüsch springen konnten um ihre verdammte Seele zu retten. Doch dies blieb unerfüllt. Stattdessen erfuhr sie als nächstes erneut, unfassbar schrecklichen Schmerz der bis zu ihrer Seele durchdrang als er in sie stieß. Ein Brennen, welches sie bereits kannte, jedoch nicht in einem solchen Ausmaß, behaftet mit unmenschlichem Ekel und Verzweiflung. Ihr Unterleib, ihr gesamter Körper verkrampfte sich was es nur noch schlimmer machte, Und doch konnte sie nicht anders, ihre Stimme versagte und nur ein verzweifeltes Keuchen drang aus ihrer geschundenen Kehle, was nun niemanden mehr zu ihr führen konnte.
Spürte bei jedem Stoß den er machte wie sie mehr und mehr zerbrach und jegliche Kraft, jeglicher Stolz und jegliche Achtung vor sich selbst in ihr zusmamenfiel, als hätte es sie niemals gegeben. Nahm ihr selbst das, was ihr nun noch zum Schluss geblieben war. Und das nur weil sie gezögert hatte. Mitleid zeigen wollte. Nein... Es gab keine guten Götter. Keinen großen Geist. Warum wurde sie so sehr bestraft, wenn sie doch nur nach ihrem Willen gehandelt hatte..... Ihr Körper ruckte unter seinen groben, wilden Bewegungen und der Schmerz liess nicht nach. Jammerte auf, versuchte trotz allem ständig ihn von sich fernzuhalten, nicht mehr als sie musste von ihm mitzubekommen, nur ja nicht seinen Atem abzubekommen....Sie wäre am liebsten auf der Stelle mit der Erde eins geworden. Wieder durchzuckte sie ein stechender , plötzlicher Schmerz als er in ihre Brust biss und sie aufschrie. Versuchte ihm auf den Rücken zu schlagen was jedoch noch nicht einmal gereicht hätte um ein Insekt fortzuschlagen. Es war so als hätte er ihre gesamte Energie geraubt um sie für sich zu nutzen. Nun gehöhrte sie keinem mehr. Und auch ZU keinem Mehr. Nun hatte er nicht nur ihre Würde genommen, sondern auch die Möglichkeit weiter mit Deer gehen zu können. Das schönste was sie jeh erlebt hatte, wurde nun zur puren Höllenqual. Und es fühlte sich an als würde er sie pfählen. Dort war nichts schönes mehr, nichts ergreifendes. Es zerschmetterte sie, vernichtete sie mehr als alles andere zuvor. Und die Hoffnung dass Deer ihr jetzt noch helfen konnte, war nurnoch Illusion. Eine verlorene Träne in einem Feuer. Schatten umfing sie und ihr Bewusstsein. Löschte alles aus was sie jemals zugelassen hatte. Stumpfte alle Empfindungen ab die sie glücklich gemacht hatten. Machten sie nicht mehr existent. Hätte er ihr ein Messer in ihre Brust gerammt hätte es wenigstens ein Ende gehabt. Sie brach an dieser Verzweiflung sich nicht mehr wehren zu können gegen diese Schmach. Gegen diesen Akt der Erniedrigung. Und ihr wäre es lieber gewesen, er hätte ihr jeden Finger einzeln abgeschnitten. Der Schweiss seiner Anstrengungen tropfte auf ihren Körper und die Lippen an ihrem Hals während er gnadenlos zustieß, liessen sie jedesmal aufs neue zusammenzucken.
Jeder Atemzug der sie traf und jedes Keuchen seinerseits liess die Übelkeit in ihr ansteigen und sie presste die Augen zusammen um nichts davon sehen zu müssen. Miemand höhrte sie... Niemand half ihr. Sie hatte mit dem Feuer gespielt und nun zerfraß es sie bei lebendigem Leibe.
Er hielt schliesslich keuchend inne worauf sie garnicht achten konnte, das Einzigste was sie merkte war, dass der Schmerz endlich nachliess... Nun wollte sie nurnoch , dass er sie erlöste. Das er es beendete. Nun auf der Stelle. Angewiedert wendete sie mit allem was sie noch aufbringen konnte verkrampft ihr Gesicht von ihm weg und ihr Körper erbebte unter ihrem Schluchzen. Eine unfassbare Kälte hatte sie ergriffen was sie unendlich zittern liess. Und als er aus ihr glitt und nicht mehr die Schwere seines Körpers auf ihr lastete rollte sie sich vor Schmerz und Erniedrigung auf einer Seite zusammen, zog ihre Beine dicht an ihren Körper an und wollte einfach nicht mehr existieren.... Immernoch schien die Zeit stillzustehen während sie dort lag und nicht mehr fähigw ar sich zu rühren. Er hatte sie beschmutzt. Und das für immer. Niemals würde sie sich wieder wohl fühlen können in diesem Körper. Niemals würde mehr ein Tag vergehen, an dem sie nicht dieses schreckliche Erlebnis im Kopf haben würde. Und doch erlöste er sie nicht, sondern erhob sich, als würde er es wollen, dass sie noch weiterlitt.
Selbst die Sonnenstrahlen die sie trafen, vermochten diese Kälte nicht aus ihrem Körper zu vertreiben. Jetzt war ihr alles egal. Die Götter, die gesamte Welt, ihr Seelenfrieden, ihre Zukunft.... alles um sie herum war ihr nurnoch egal... sie war nichts mehr wert. Noch weniger als der Dreck in dem sie lag. Sie war nicht mehr Kidah. Sie hatte keinen Namen mehr verdient. Ihr Mund verzzog sich schmerzerfüllt und gerade wusste sie nicht, welcher Schmerz überwiegte. Der körperliche Schmerz in Form der Stiche in ihrem Unterleib und ihrem Gesicht, oder die klaffenden Wunden die er in ihre Seele gerissen hatte. Sie kam sich vor als läge sie nur hier um innerlich langsam auszubluten. Und dann höhrte sie ihn irgendetwas brüllen. Die ersten Sätze bekam sie durch ihr Wimmern und ihre Verletzungen garnicht richtig mit, doch als er dann davon sprach, es zu vollenden versuchte sie keuchend vor Schmerzen nud Scham ihre geschwollenen Augen zu öffnen. Sofort blitzte etwas hellerleuchtet auf als würden die Götter ihr ein zeichen geben besser hinzusehen... Der Staub um sie herum legte sich und mit heftig bebendem Körper versuchte sie zu erkennen was dort vor ihr lag un d sie Sonnenstrahlen so heftig zu reflektieren vermochte. Immer und immer wieder funkelte es auf je nachdem wie sie ihren Kopf zu ihm hinwendete und dann erkannte sie die schwarze Klinge des Ahrkay, welche sie hatte fallen lassen als er sie zu Boden gebracht hatte.
Kidah dachte nicht mehr nach. reagierte nurnoch mechanisch. Doch dieser Moment war so passend, als wäre es ihre letzte von ihren Göttern gegebene Chance, sich zu beweisen. Wenn sie schon zu ihnen aufsteigen würde, dann würde sie ihn mit sich nehmen!

Immernoch schrie er auf in den Himmel um sich die Kraft vom Sonnnengott zu hohlen, die ihm nicht zustand und ohne zu überlegen ergriff sie ächzend und besudelt von seinem Schweiß, ihrem Blut und dem Dreck in dem er sie hatte liegen lassen und ihre zarte Hand umgriff so fest den Schaft der Klinge, dass ihre Gelenke sich hell durch ihre Haut pressten. Alles an und in ihr schmerzte so sehr, dass sie sich aufstöhnend nud mit zusammengepressten Kiefern auf ihren Rücken fallen liess und die Klinge unter sich versteckt hielt. Am liebsten hätte sie auf der Stelle ihren Unterleib abgeschnitten. Er schien ihre Regung bemerkt zu haben, denn nun höhrte sie seine stampfenden Schritte wieder näherkommen, doch sie konnte sich einfach nicht rühren. Die Schmerzen merzten alle anderen Empfindungen komplett aus. Noch nicht einmal Angst konnte sie warnehmen. Sie war so leer wie ein leeres Tongefäß, welches zerbrochen in der Ecke stand und nun nutzlos war. Und ihr Herz pochte gnadenlos in ihrem Hirn als würde es gleich zerspringen. Cocozca ergriff sie bei den Haaren und zog sie grob an ihnen hoch, wieder schrie sie auf und taumelte heftig als er sie gegen einen nahegelegenen Baum schmiss und sie heftig gegen ihn prallte und sich krümmte. Erst jetzt spürte sie den Zahn in ihrem Mund, den er ihr ausgeschlagen hatte und spuckte ihn mitsamt einigem gesammelten Blut auf die Erde unter sich. Wieder sprach er zu ihr, dass er sie nun zu seinen Göttern schicken würde und immernoch befand sich die Klinge verborgen in ihrer Hand. Langsam drehte sie sich um um sich mit dem Rücken kraftlos an den Baum zu lehnen und sah ihn verschwommen mit Flints aufblitzender Klinge auf sich zukommen. Der Moment war gekommen.
Er hohlte aus und weil sie sonst nichts anderes hatte um sich zu verteidigen ergriff sie die auf sich zukommende Klinge mit ihrer freien Hand und rammte ihm zeitgleich die schwarze Obsidianklinge tief in die Mitte seiner Brust. Er war direkt hineingelaufen. Sofort stockte er, hielt inne und starrte sie mit weiten Augen an. Kidah spürte, das warme Blut, welches aus den Schnitten in ihrer Hand ihren Arm hinablief garnicht. Sondern erwiederte leer seinen Blick. Er sah sie an als würde er garnicht begreifen können was gerade geschehen war. Und dann sah er an sich hinab. Auch Kidah sah ächzend hinab. Die Klinge steckte vollständig in seinem Körper. Nurnoch der Schaft war zu sehen. Und als er wieder zu ihr aufsah und einen Schritt zurücktorkelte, quoll ihm bereits das Blut aus seinem Mund hervor. Kidah war zu reden nicht fähig und nun liess er Flints Klinge zu Boden fallen und umgriff den Klingenschaft in seiner Brust. Es war unerträglich still.
Wieder schien es, als würden die Götter ihre Blicke gerade nur auf sie beide richten. Zitternd und kraftlos sah sie mit an, wie er versuchte standzuhalten. Wie er mit sich kämpfte um nicht umzufallen. Sie hatte gehofft gehabt, diesen Moment geniessen zu können, doch jetzt schien sie zu keinem einzigen Gefühl oder Gedanken mehr fähig. Immernoch liefen ihr die Tränen ihr verquollenes Gesicht hinab als er auf seine Knie fiel. Immer mehr Blut quoll aus ihm hervor und nun sah er sie wieder röchelnd, bebend an. Erwiederte ein letztes Mal ihren Blick doch sie stand nurnoch regungslos dort und konnte kaum noch ihre Augen offenhalten. Nun ging es mit ihm zuende. Mit ihm... Cocozca. Dem mächtigsten und gefürchtetsten Truppenführer, den die Ahrkay je hervorgebracht hatten. Der sie durch die Hölle getrieben hatte von einem zum anderen Male, immer wieder aufs Neue. und nun war er einfach in seine eigene Klinge gerannt die sie in ihren Händen gehalten hatte, weil er damit nicht mehr gerechnet hatte. Und doch bereitete es ihr in keinster Weise Erleichterung.
Sein Blick bohrte sich in ihre nun ungeschützte Seele und sie würde ihn wohl niemals wieder vergessen wenn sie nun nicht mit ihm ging.... Cocozca der Holcane... mit einem lauten, dumpfen Aufprall zu Boden gehend und dann war es vorbei.....

Einige Herzschläge konnte sie sich nicht rühren, starrte nur bebend auf seinen reglosen Körper und rang immernoch nach Luft.... Es war alles so schnell gegangen, dass sie erst noch begreifen musste was sie gerade getan hatte. Was ER gerade mit ihr getan hatte. Und sie wusste nicht was schlimmer war. Der Tod, den sie ihm nun gebracht hatte, oder die Leere, die er nun auf Ewig in ihr hinterlassen hatte. Bis sie auf eimal begriff und alles auf sie niederstürzte. Noch immer nackt verzerrte sich ihr Gesicht schmerzvoll und sie schlug ihre blutende Hand vor ihr Gesicht, sackte an dem Baum in sich zusammen und schrie ihren Schmerz hinaus. Nicht ein Vogel sang. Nicht ein Windhauch regte sich. Nur ihr Schmerz hallte durch diesen seltsamen Wald, so weit weg von etwas dass sie gekannt hatte. Wünschte sich den Tod selbst, war jedoch nicht in der Lage sich noch zu rühren. Sie roch nach seinem Schweiss, nach seinem Duft den er bei seiner schrecklichen Tat an ihr hinterlassen hatte, und das wiederliche Gefühl etwas von ihm noch immer dort unten in sich zu haben. Sie wollte nurnoch ertrinken, verbrennen, erschlagen werden damit sie es nicht mehr spüren oder riechen musste. Cocozca war nicht mehr. Doch er hatte einen teil seiner Seele in ihr hinterlassen als er sie so gewaltsam genommen hatte. Und dies würde sie mit keinem Wasser dieser Erde wieder loswerden können. Nichts würde sie jemals davon reinwaschen können.
Und Deer würde sie nun auch nicht mehr wollen so beschmutzt wie sie nun war. Sie war verloren. Und doch zu verzweifelt um sich die Klinge aus seinem Herzen zu hohlen und auch ihr Leben zu beenden. Schrie zum Himmel und machte sich so klein, wie sie nur konnte. Von irgendwoher rief jemand ihren Namen. Wer es war, ob nun Deer oder Flint wusste sie nicht und sie konnte auch nicht antworten oder darüber nachdenken. Strich sich nur immer wieder verzweifelt über ihren Körper, ihre Arme und ihr Gesicht, versuchte sich mit ihrem Blut reinzuwaschen weil es hier kein Wasser gab, wollte ihn nicht mehr an sich haben! Versuchte ihn von sich zu streifen doch es nutzte alles nichts. Und deshalb umklammerte sie sich selbst und wippte ihren Körper immer und immer wieder vor und zurück während die Rufe näherkamen.
Irgendwann liesss sich Deer vor ihr auf die Erde fallen doch sie rührte sich nicht, winselte weiter und konnte nicht aufhöhren sich mit ihren wippenden bewegungen von dem furchtbaren Gefühl abzulenken welches sie ergriffen hatte. Starrte in die Leere vor sich während ihr die Tränen über die Wangen liefen und in Bahnen das Blut von ihren Wangen wusch. Und als Deer ihre Oberarme ergriff und auf sie einreden wollte war es als würde sie jemand erneut beschmutzen. Sie quälen indem man ihr keine Wahl mehr liess und sie schrie auf und entriss sich dieser Berührung. Auch Flint tauchte plötzlich auf, doch Kidah versank nur immer mehr in ihrem Schmerz, ihrem Ekel vor sich selbst und den Hinterlassenschaften von Cocozca an ihrem Körper..... Fetzen drangen an ihr Ohr die Flint sagte, von wegen dass er eine Decke hohlen würde. Doch Kidah wollte nurnnoch alleine sein und zitterte immernoch heftig. Niemand konnte sie nun noch retten. Niemand.

Und sie hatte Deer nicht mehr verdient.
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Beitrag von Cocozca 12/3/2011, 23:21

So sehr er auch rief und so sehr er auch seinen Willen in seine Worte legte, der Sonnengott gab ihm kein Zeichen und keine Antwort. Cocozca stand noch immer da und starrte in den Himmel, sein mit Blut verschmierter Brustkorb hob und senkte sich heftig; vielleicht gab sein Gott ihm kein Zeichen weil ER SELBST zu diesem Gott geworden war? Diese Erkenntnis durchfuhr ihn mit einem prickelnden Gefühl auf seiner Haut, und aus den Augenwinkeln bemerkte er Kidahs Regung und sah langsam zu ihr hin. Noch immer schlug sein Herz heftig... er selbst war der Sonnengott, es konnte nicht anders sein. Niemand hatte ihn töten können, nicht einmal als er ein Gefangener war! Und mit dieser Batufrau war er immer noch nicht fertig, denn sie war noch am Leben und dies musste sofort beendet werden. Er hatte sich so an ihr gerächt dass sie die letzten Augenblicke ihres Lebens in Schmach und mit Schmerzen hatte verbringen müssen, eine Genugtuung welche seine Rache beinahe vergolten hätte. Doch nun würde er sie töten, denn auch er würde nicht mehr auf dieser Erde wandeln können.
Ohne Umschweife drehte er sich um und lief entschlossen auf Kidah zu, welche zwar versuchte weg zu kriechen doch seiner Wut nicht entkam. Er packte ihre langen Haare und zog so heftig daran dass sie aufschrie und mit seiner Bewegung ging, damit er ihr nicht die Haut vom Kopf reißen konnte. Im nächsten Moment schleuderte er sie wie einen leblosen Gegenstand an einen nah stehenden Baumstamm. Sie war ein Nichts, nicht einmal wert noch weiter zu atmen, und jetzt war der Zeitpunkt gekommen um seine Rache zu vollenden. Vielleicht würde er sich später im Unterholz verbergen und dabei zusehen, wie die beiden Männer sie fanden; doch jetzt weidete er sich erneut an ihrem nahenden Ende, während sie das Blut aus ihrem Mund spuckte. Nackt, hilflos und schmutzig stand sie vor ihm, und nun zeigte sich ein finsteres Lächeln auf seinen Lippen.

"Jetzt wird deine Seele von dieser Welt verschwinden und in der ewigen Dunkelheit verloren sein!"

Noch während er dies voller Kälte und ohne Mitleid sagte zog er den gestohlenen Dolch von seinem Gürtel und machte den entscheidenden letzten Schritt in ihre Richtung. Er achtete auf nichts anderes als auf ihr Gesicht, so als erhoffte er sich dadurch ein letztes mal die Furcht vor ihm darin lesen zu können, und dieser Moment war erfüllender als seine Gewalttat kurz zuvor; er war Cocozca, er stand dem Sonnengott gleich! Er würde sie töten, so wie er auch alle anderen ihres Volkes vernichtet hatte! Sein Strahlen würde sich zu dem Feuerball am Himmel gesellen, und seine Seele würde auf ewig dort verweilen!
Doch noch ehe seine Klinge in ihren Körper schneiden konnte blieb er ruckartig stehen. Seine Muskeln blockierten jede Bewegung, und ein unendlich starker Schmerz in seiner Brust ließ seine Seele erzittern; er starrte in Kidahs dunkle Augen, während der Schmerz sich durch seinen ganzen Körper zog und sein Herzschlag unendlich laut in seinen Ohren dröhnte. Für einen kurzen Moment war er völlig irritiert... dann rutschte der Dolch aus seiner Hand und fiel zu Boden, und ein Schwall Blut rann aus seinem Mundwinkel. Erst jetzt wurde ihm bewusst was geschehen sein musste... und noch immer starrte er diese Frau an von der er geglaubt hatte, dass er ihr jeden Lebenswillen genommen hatte. Er konnte seinen Körper kaum noch unter Kontrolle behalten, taumelte leicht rückwärts. Seine Hände tasteten nach dem Schaft welcher aus seiner Brust ragte, und seine Lunge füllte sich mit Blut. Keuchend versuchte er nach Luft zu holen, und noch mehr Blut schoss aus seinem Mund und ergoss sich über sein Kinn und seinen Hals.

Dann sank er auf seine Knie und blieb so hocken. Es konnte nicht sein... dies konnte nicht geschehen. Er war Cocozca, ein Holcane, ein Ahrkay... ein Gott. Sie konnte ihn nicht töten, niemand konnte das! Nur er selbst würde seinem Leben ein Ende bereiten!!! Ihre Gestalt an dem Baumstamm verschwamm langsam, wurde undeutlich...doch noch immer zwang er sich sie anzustarren. Sein Körper kämpfte mit jeder Minute gegen den Tod an, doch dann bekam er keine Luft mehr weil seine Lunge sich vollends mit Blut gefüllt hatte. Er spürte nicht einmal mehr das leichte Zittern seines Kopfes, sondern nur noch ein merkwürdig betäubendes Gefühl das von unten begann und seinen Körper hinauf ging. Seine Gedanken waren wie fortgeweht, ausgelöscht... selbst sein Hass verschwand. Und plötzlich fühlte er sich nichts weiter als erleichtert als sein Körper dieser Belastung nachgab und nach vorne fiel. Er prallte auf dem Boden auf, und er zuckte ein letztes mal als seine Lunge sich zusammenzog...

Und als er verstarb umgab ihn eine tiefe Dunkelheit. Seine Seele zog es hinauf, losgelöst von seinem irdischen Leben. Er ging den Weg welchen seine Ahnen bereits vor ihm gegangen waren.
Cocozca
Cocozca


Charakterbeschreibung
Name: Cocozca
Alter: 34
Clan: Ahrkay

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Beitrag von Flint Sky 13/3/2011, 14:02

Auch Flint erwachte durch Kidahs Schrei am Morgen, als sie panisch nach dem kleinen Mädchen rief. Ebenso wie Deer schreckte er von seinem Schlafplatz hoch und taumelte verwirrt auf seine Füße, sah sich hektisch um und erkannte Deer welcher nach seinem Speer griff und in Richtung Waldrand rannte; Kidah war nirgendwo zu sehen. Und Venka war ebenfalls verschwunden! Flint konnte zuerst gar nicht realisieren was passiert war, doch als er seinen Stab an sich nahm und eilig vorwärts lief um Deer zu folgen sah er, dass der Platz an dem der Holcane gesessen hatte leer war. Mit Schrecken musste er feststellen dass dies nur der Grund sein konnte, dass Deer und Kidah nun in heilloser Panik in den Wald liefen. Und Venka war verschwunden!! Mit einem "nein...nein!!" stürzte er in den Wald hinein und versuchte zu hören, wo Deer entlang gelaufen war. Hörte ihn nach Kidah rufen und folgte der Richtung seiner Stimme.
Er fragte sich nicht wie das hatte passieren können, sondern nur was sie nun machen sollten... Sie liefen nun alle ziellos durch den Wald in dem der Holcane auf sie lauerte, und niemand wusste wo er war... und wo Venka war. Ein schrecklicher Schmerz von Angst und Verlust zog sich durch Flints Brust während er so schnell er konnte voranlief und in der Helligkeit des Morgens den Wald absuchte. Immer wieder hallte Deers Rufen durch den Wald. Flint allerdings hatte momentan nur den Wunsch das kleine Mädchen wieder zu finden, und einmal rief er laut Venkas Namen. Was wenn der Holcane sie bereits getötet hatte? Flint drängte die Gefühle zurück welche beinahe wie eine Flutwelle auf ihn einschossen, spürte das Brennen in seinen Augen. Warum nur war er nicht aufgewacht? Deer war nicht weit von ihm entfernt, er hörte ab und zu das Brechen der Zweige wenn er voranlief. Und dann hörte Flint ein bekanntes Weinen, ein helles Rufen; wie von Sinnen rannte er in diese Richtung, und endlich tauchte Venkas kleine Gestalt vor ihm auf die zwischen den dichten Büschen stand. Hilflos wartete das Kind auf ihn, und noch ehe Flint bei ihr ankam begann sie lauter zu weinen, ihre Hände vor ihr Gesicht haltend. Flint ließ seinen Stab fallen und stürzte auf Venka zu um sie sofort an sich zu nehmen, und völlig ausser Atem drückte er sie an sich und versuchte sein wildes Herz zu beruhigen. Venka schien nicht verletzt zu sein, und sie umarmte ihn ganz fest und weinte nun hemmungslos. Flint versuchte sie halbherzig mit seiner Stimme zu beruhigen und drehte sich dann schweratmend um, lauschte wo sich Deer befand.
Dann nahm er seinen Stab und lief Deer entgegen. Als sie sich trafen fragte der Kangee sofort wo Kidah war, doch Flint wusste es genauso wenig wie er. Diese Tatsache ließ seine Sorge noch mehr ansteigen.
"Ich weiss nicht in welche Richtung sie gelaufen ist, sie könnte überall sein."
Ratlos beobachtete er Deer welcher nervös hin und her ging, beinahe besinnungslos vor Sorge. Schließlich meinte Deer nur: "Ich werde weiter nach ihr suchen, und du gehst zurück und beruhigst das Kind! Wenn es schreit lockt es den Holcane zu sich, verstanden? Also bring sie weg und dann komm zurück, ich brauche sicher deine Hilfe!"

Dann lief Deer einfach weiter, und Flint wusste dass es nicht anders ging. Er wollte Venka eigentlich nicht mehr alleine lassen, doch er konnte sie auch unmöglich mitnehmen um nach Kidah zu suchen. Denn vielleicht würden sie kämpfen müssen, auch wenn Flint das absolut nicht wollte. Wie hatte das alles nur passieren können, warum konnte der Holcane entkommen? Jetzt waren sie alle in Gefahr solange er noch lebte. Flint rannte mit Venka auf dem Arm zurück zu der Lichtung wo sie übernachtet hatten, und als er das Kind dort absetzte schluchzte sie noch immer und wollte nicht alleine bleiben. Flint hielt sie hektisch auf dem Boden fest, hockte sich vor sie und blickte sie eindringlich an. Ihre verheulten, dunklen Augen versetzten ihm einen Stich.
"Venka wartet hier!" sagte er, so wie er es schon einmal zu ihr gesagt hatte, doch sie rührte sich nicht und schluchzte noch immer. "Venka wartet hier!!" sagte er noch einmal mit zittriger Stimme, und er wusste dass er keine Zeit verlieren durfte. Er nahm seinen Stab an sich und ließ das Mädchen zurück, und bevor er die Lichtung verließ sah er sich noch einmal kurz um, doch Venka blieb dort sitzen und schlang wimmernd ihre Arme um ihre Knie. Flint verlor keine Zeit und rannte zurück in den Wald hinein, rief noch einmal nach Deer. Es war so gespenstisch still, und er konnte nicht sagen ob er weit entfernt Schreie oder nur den Wind hörte, welcher durch die Baumkronen jagte. Doch er fand Deer nur wenige Meter entfernt und sah ihn ziellos durch das Unterholz humpeln.

"Deer!"

Flint gelangte keuchend zu ihm und wollte ihn gerade fragen was mit seinem Fuß passiert war, und vor allem ob er eine Ahnung hatte wo sich Kidah befinden könnte, da hörten sie einen markerschütternden Schrei erschallen. Sie zuckten beide zusammen, und ohne nachzudenken stürzte Deer vorwärts so schnell er konnte. Flint folgte ihm, und nun verspürte er eine schreckliche Angst um Kidah; denn es war ihr verzweifelter Schrei gewesen, so unmenschlich und voll Schmerz dass Flint schon mit dem Schlimmsten rechnete. Sie hatten unendlich viel Zeit verloren als sie umher geirrt waren, kostbare Zeit... doch Kidah lebte noch, und nun näherten sie sich ihren Klagerufen. Deer kam zuerst bei der kleinen Lichtung an und stolperte fast über Cocozcas Leiche, rannte sofort auf Kidah zu. Flint blieb abrupt bei der Leiche stehen und suchte die Lichtung ab, hielt schmerzhaft den Stab in seiner Hand fest und versuchte zu Atem zu kommen. Noch immer weinte Kidah laut ihren Schmerz hinaus, und Flint sah wie Deer sich zu ihr kniete und versuchte an sie heran zu kommen, doch Kidah schrie wieder auf und wehrte ihn ab. Was war hier nur geschehen...was hatte der Große Geist zugelassen, so schrecklich dass es kaum in Worte zu fassen war?
Flint spürte die Übelkeit in sich als er das ganze Blut sah, und langsam und mit zittrigen Knien ging er zu dem Baum hin vor dem Kidah und Deer hockten. Kidah war nackt...ihr Körper mit Blut und Schmutz besudelt, und sie wiegte sich immer wieder vor und zurück, weinte ungehalten und umklammerte sich selbst mit ihren Armen. Deer saß vor ihr und konnte sich nicht rühren, so als wäre er schockiert von ihrem Anblick. Und das war Flint auch... was auch immer der Ahrkay ihr angetan hatte, sie brauchte nun Schutz und Heilung. Ohne nachzudenken sagte Flint dass er eine Decke holen würde und machte sofort kehrt, um zurück zu ihrem Rastplatz zu laufen. Er fand den Weg erstaunlich schnell, und er betete dass es nicht Kidahs Seele zerstört hatte. Alles war so schrecklich verlaufen... und das nur weil sie diesen gefährlichen Mann mit sich genommen hatten. Sie hätten ihn niemals mitnehmen dürfen, sie hätten ihn bei den Anhingha lassen sollen; doch nun war er scheinbar tot, und die Gefahr war endlich zu ende.
Er nahm sofort Venka auf seinen Arm welche erleichtert zu sein schien ihren Beschützer wieder bei sich zu haben, und er nahm auch zwei der Decken aus seiner Heimat mit. Dann lief er wieder zurück, wobei er sich fast verlaufen hätte. Doch er hörte Kidah noch immer schluchzen, und er hörte Deer unverständliche Worte brabbeln. Es war alles ein Alptraum aus dem sie niemals entfliehen konnten... sie mussten endlich hier weg. Und Flint wünschte sich nichts sehnlicher als endlich wieder zurück in seiner Heimat zu sein, dort wo diese schrecklichen Dinge nicht seine Seele belasteten. Denn er würde der einzige Seneca sein welcher jemals solche schrecklichen Dinge gesehen hatte...
Eilig setzte er Venka auf der Lichtung ab und lief zu Deer und Kidah, hockte sich neben sie. Deer hatte aufgehört vor sich hin zu flüstern, und nun da Flint bei ihm war streckte er wieder seine Hand nach Kidah aus, doch sie schüttelte nur heftig den Kopf und wimmerte noch mehr auf, so als wäre Deer es welcher ihr wehtun wollte. Flint erkannte dass sie so schockiert war dass sie nicht verstand wer dort vor ihr war, jedenfalls glaubte er das. Ihre Seele musste so verletzt sein dass sie nicht einmal Deer an sich heran ließ. Flint ergriff Deers Schulter und blickte ihn auffordernd an, denn er musste diese Situation irgendwie retten. Er schien noch der Einzige zu sein welcher halbwegs klare Gedanken hervorbringen konnte.

"Deer...lass mich das machen! Wir müssen hier weg."

Deer erhob sich wortlos und ging davon, doch Flint hörte ihn leise keuchen. Keiner von ihnen würde diesen Augenblick jemals vergessen. Und es war nun an Flint so gut zu helfen wie er konnte; jetzt beugte er sich zu Kidah vor und betrachtete sie besorgt, sah ihr zerschlagenes Gesicht und ihren zitternden Körper. Er musste ihr dringend helfen bevor sie sich ganz aufgab. Vorsichtig faltete er eine der Decken auseinander und zögerte noch sich ihr zu nähern, denn sie hatte ihre Augen geschlossen und war völlig in sich gekehrt. Er hoffte dass sie sich nicht gegen ihn wehren würde, also musste er ihr klarmachen dass er es war und was er vorhatte. Er musste so behutsam vorgehen wie möglich, und dabei wäre Deer ihm keine große Hilfe gewesen.

"Kidah... du bist verletzt, ich werde dir helfen! Ruhig... ganz ruhig...wir sind hier und du bist in Sicherheit," raunte er so vertrauensvoll wie möglich und neigte sich vor, um ihr die Decke über die zitternden Schultern zu legen. Sie zuckte leicht zusammen und sah ihn noch immer nicht an, doch sie wehrte es auch nicht ab. Flint versuchte sie zu beruhigen, doch er wusste dass sie jetzt niemanden an sich heranlassen wollte. Und auch wenn er solch eine Situation noch nie zuvor erlebt hatte, so legte er nun bestimmt seine Hände auf ihre Schultern und ließ nicht von ihr ab. Behutsam blieb er so hocken und wartete bis sie sich wieder beruhigt hatte.

"Wir sind jetzt hier, Kidah. Beruhige dich."
Kidah saß noch immer so da, doch sie war ein wenig ruhiger geworden, fast so als würde ihre gepeinigte Seele in einen Schlaf übergehen, doch wahrscheinlich war es nur unendliche Erschöpfung die sie erfasst hatte. Vorsichtig kniete er sich neben sie und legte die Decke vollständig um ihren Körper, sodaß nur ihr Kopf daraus hervor lugte. Dann schob er seine Arme unter sie und hob sie mühelos an, was sie ohne Gegenwehr zuließ. Wie ein Kind trug er sie in seinen Armen und wandte sich besorgt an Deer, welcher weit Abseits stand und ihn mit leerem Blick anstarrte.

"Deer... wo sollen wir hingehen? Wir brauchen Wasser und mein Bündel, damit ich sie verarzten kann."

Deer starrte ihn noch immer an, dann senkte er seinen Blick zu Boden und schwieg. Venka erhob sich und kam auf Flint zugelaufen, um sich ängstlich neben ihn zu stellen und zu warten was passierte. Doch Deer sagte nichts, es passierte nichts... was Flint noch ein wenig verzweifelter machte. Er musste sich sofort um Kidah kümmern! Also wartete er nicht mehr ab und setzte sich schweigend in Bewegung, ging mit Kidah im Arm den Weg zurück, dicht gefolgt von Venka die sich an der Rückseite seines Lendenschurzes festhielt. Kidah verhielt sich ruhig in seinem Arm, und es schien als ob ihr Körper aufgegeben hatte. Flint hielt nach einer Wasserquelle Ausschau, und nachdem er sein Bündel von der Lichtung geholt hatte fand er einen kleinen Fluß, welcher sich gerade durch den Wald schlängelte. Das Ufer war mit Gras und Laub bedeckt, und im seichten Wasser waren Sand und Steine. Es war dafür geeignet um Kidahs Wunden zu reinigen bevor sie sich entzündeten, vor allem auch damit er besser sehen konnte wie tief ihre Wunden wirklich waren. Sie war mit Blut bedeckt, und er konnte nicht abschätzen ob es von ihr oder von dem Holcane war. Sicher musste er eine ihrer Wunden im Gesicht nähen, doch vorerst musste er sie reinigen und mit seinem Gebet beginnen, bevor ihre Seele vor Schmerz aus ihrem Körper ging.
Venka blieb unsicher am Ufer stehen während Flint das Bündel zu Boden fallen ließ und zusammen mit Kidah in den Fluß watete. Er hockte sich hin und setzte sie mitsamt der Decke in das kalte Wasser, doch sie schien darauf überhaupt nicht zu reagieren. Vielleicht war es schon zu spät... Angst packte ihn als er mit der Hand immer wieder Wasser auf ihren Hals schöpfte während er mit einem Arm ihren Oberkörper stützte, und dann plötzlich... schien Kidah zu verstehen wo sie war. Mit einem Ruck setzte sie sich nach vorne und wehrte Flint von sich ab, worauf er sie losließ und dabei zusah, wie sie nun selbstständig von dem Wasser schöpfte in dessen Flut sie saß um es sich immer wieder in ihr Gesicht zu werfen. Sie wirkte als wäre sie nicht sie selbst...sie erschien ihm wie gebrochen. Immer wieder schöpfte sie das Wasser über ihren Oberkörper und ihr Gesicht, ihre Bewegungen wurden immer hektischer und sie ächzte und wimmerte dabei. Die Decke drohte fortgespült zu werden, worauf Flint sie an sich nahm und ein wenig von Kidah wegging. Er machte sich große Sorgen um sie, und er beobachtete wie sie begann mit dem Kies und Sand des Flusses über ihre Haut zu schrubben. Wie eine Wahnsinnige schrubbte sie ihren Körper, ihre Arme, ihren Bauch und zwischen ihren Beinen, und Flint wandte schmerzlich seinen Blick ab. Wie hatte das nur passieren können... In diesem Moment kam Deer an den Fluß und blieb reglos stehen, als er sah was Kidah machte. Er hielt ihren und seinen Speer in seinen Händen, sowie ihre Bündel und Kidahs Waffengürtel. Alles ließ er nun zu Boden fallen und blieb einfach nur dort stehen, und Flint sah nun wieder zu Kidah hin die sich nicht mehr beruhigen konnte und anfing zu weinen. Sie durfte nicht zu lange in dem kalten Wasser sitzen, also stieg Flint wieder in das Wasser und ergriff bestimmt ihre Arme.

"Kidah.... hör auf...! Komm."

Er musste sie sanft zwingen sich zu erheben, und nun da sie von dem Blut reingewaschen war sah er die erschreckenden Spuren an ihrem nackten Körper. Prellungen, Platzwunden, Kratzer.... Ihre Schenkel waren mit Flecken übersäht, eine ihrer Brüste war geschwollen, doch am schlimmsten war noch ihr Gesicht... es schien keinen Bereich darin zu geben welcher noch nach Kidah aussah. Flint dirigierte sie an das Ufer und half ihr hinauf damit sie sich in das Gras setzen konnte. Eilig holte er die letzte trockene Decke und legte sie um Kidahs Schultern, und nun brauchte er Deers Hilfe denn ein Feuer musste entfacht werden, während er sich um seine schamanischen Gegenstände und die Medizin kümmerte. Und für einen Moment fühlte sich Flint unendlich verloren... er legte seine Hand auf seine Brust und betete still um Hilfe zu seinen Ahnen. Und erst dann kümmerte er sich um sein Bündel. Er würde stark sein um seinen Freunden zu helfen.
Flint Sky
Flint Sky


Charakterbeschreibung
Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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Das Sumpfland Empty Re: Das Sumpfland

Beitrag von Gast 13/3/2011, 23:58

Es war als würden Millionen von Bildern, Erinnerungen und Emotionen in ihrem Kopf durcheinanderwirbeln... Als stünde alles in ihrem Innersten im Chaos mit sich selbst. Wie in einem schrecklichen Rausch, aus dem sie nicht mehr von selbst zurückfand. Spürte nurnoch eisige Kälte bis in ihr Innerstes vordringen und die Schatten um sich herum, die für ihr seelisches Auge jegliches Licht um sie herum verschluckten. Als wäre sie auf den tiefsten Grund eines Sees gesunken, an dessen Grund die Sonne nicht hinunterstrahlen konnte. Dem Tode näher als dem Leben und doch nicht weit genug fort, um die Schmerzen und die Verlorenheit nicht mehr zu spüren. Hatte ihren Namen vergessen. und auch sonst alles, was sie einst glücklich machen konnte. Konnte noch nicht einmal erleichtert darüber sein, dass Cocozca tot am Boden lag, Denn er war noch immer da. Überall auf ihr... und IN ihr... Sah noch immer sein hämisches Grinsen vor sich, den Anblick seiner glasigen Augen, während er seinem Höhepunkt nähergekommen war... Noch immer lähmte sie all das und machten sie kraftlos und schwach. Wo war sie? WER war sie? Was war denn nur geschehen dass es so weit kommen konnte? Sie war schuld! Sie allein war schuld dass es so gekommen war! Dass das mit ihr passiert war! SIE ganz allein hatte schuld!

Sie spürte plötzlich eine Berührung auf ihrem Arm, passend zu den schrecklichen Bilden in ihrem Kopf die sie blind dafür machten, was sich tatsächlich gerade vor ihr abspielte. Ruckartig zuckte sie automatisch zusammen, als hätte sie ein Stück glühende Kohlen gestriffen und wimmerte laut auf, so als ob es ihr unfassbare Schmerzen bereiten würde. Dumpf drang eine Stimme an ihr Ohr, doch nicht zu ihrem Bewusstsein hervor. Wusste nicht dass es Deer war der dort stand. Der, der sie liebte. Doch Liebe gab es in ihrem Herzen jetzt nicht. Nein, sie wollte nicht mehr angefasst werden! Nie wieder sollte sie jemand berühren! Sogar sie selbst nicht! Am liebsten währe sie aufgesprungen und gerannt. Irgendwo hin! Immer weiter ohne hinter sich zu blicken! Das Chaos in ihrem Kopf gab keine Ruhe. Selbst dann nicht, als sich ihr erneut eine Hand näherte und in ihr eingeschränktes Sichtfeld eindrang... Keine Hände! NEIN!

Kidah konnte nurnoch mit dem Kopf schütteln, flehend auf Batu wimmern, dass sie nicht wollte! Sie wollte das nicht!!!
Wippte immernoch vor und zurück nud verlor immer mehr Kraft durch das heftige Zittern, welches stetig wegen ihrer Anspannung durch ihren gesamten Körper fuhr. Oh bei den Göttern.. Warum durfte sie nicht einfach sterben???
Noch immer kopfschüttelnd schloss sie die Augen, kniff sie fest zusammen um den Schmerz zu veratmen der von überall her zu kommen schien. Um sich nur auf sich zu konzentrieren und sonst nichts mehr um sie herum mitbekommen zu müssen. Denn ihr Bewusstsein kehrte mehr und mehr zurück und desto mehr es zurückkam, desto mehr wurde ihr auch bewusst, was tatsächlich geschehen war. Und nun höhrte sie die Stimme, die leise zu ihr sprach, als würde jemand in einen hohlen Baumstamm rufen. Leise... und vertraut. Und dennoch war nun alles nurnoch bedrohlich für sie. Es gab nichts Gutes für sie in diesem Leben. Denn jedesmal wenn sie es erfahren hatte, wurde es ihr mit tausendfacher Gewalt geraubt...entrissen.. So war es immer gewesen.
Etwas wurde um sie gelegt und wieder stach es in ihre Haut, als wäre es ein Umhang aus brennenden Nesseln, der sie verschlingen wollte. Und dann wurde es etwas wärmer... Es vertrieb nicht die Kälte aus ihrer Serele, doch sie saß dort nicht mehr Schutzlos. Es war wie eine Hülle um sie herum und als sie spürte, dass weiter nichts geschah, versuchte sie sich fast volllständig darin verschwinden zu lassen. Wollte nicht mehr da sein. Sich verstecken darin. Ihre Schulter wurde schwer und sie wusste jemand war dort. Und doch wollte sie es nicht wissen. Sie war so allein damit wie man es nur sein konnte. Sie versuchte so viel Wärme wie nur Möglich durch diese Decke um sie herum aufzunehmen, so als stünde sie kurz davor zu erfrieren. Dabei war es nur ihr Körper der keine Energie mehr übrig hatte um ihren Verstand wachzuhalten und richtig zu funktionieren.
Doch nun wo sie sich etwas sicherer fühlte, liess sie auch die Worte zu, die Flint leise zu ihr sagte.

"Wir sind jetzt hier, Kidah. Beruhige dich."

Was machte das schon.... es war zu spät. Cocozca war tot. Doch sie war es auch. Eine gefallene Kriegerin war sie. Müde zu kämpfen.
Kämpfen brachte nichts. Am Ende hatte sie trotzdem jedesmal verloren. Und nun war sie es auch. Ihre Lieder wurden schwer so wie ihre Gedanken es auch waren und sie spürte zwar, dass die Decke fester um sie geschlungen -und sie aufgehoben wurde, doch es kümmerte sie nicht mehr. Traute sich nicht sich zu bewegen aus Angst, Cocozcas Hinterlassenschaften an ihrem Körper wieder spüren zu können. Was Flint danach noch sagte höhrte sie nicht mehr. Nun hing sie nurnoch wie ein nasser Sack in seinen Armen, wollte einschlafen und nie mehr aufwachen. Glaubte nun jedes Wort, welches der Ahrkay ihr zugeflüstert hatte. Dass sie nichts wert war, dass sie versagt hatte. Sollten sie doch mit ihr anstellen was sie wollten. Sie würde sich nicht mehr wehren. Sie konnte ihre Augen nicht mehr offenhalten. Zu groß war der Schmerz der sie durchflutete. Ihr Kopf drohte zu zerspringen und ihre Beine baumelten hin und her, als Flint sie durch den Wald trug. Wohin auch immer. Es war ihr egal. Sie war einst eine Kriegerin, doch so verwundet würde sie niemals wieder kämpfen.
Sie würde nun niemals mehr dieselbe sein... Alles blieb stehen. Und in dieser Einsamkeit schlug ihr leeres Herz umsonst. Es war vorbei für sie. Sollten sie sie doch fortbringen. Oder einfach zurücklassen. Die Wege dieser Welt führten sie doch eh nirgendwo hin. Hatten sie nur ins Verderben geführt. Von einem ins Andere.
Irgendwann stoppten die Schritte und sie versuchte zwanghaft die Augen zu öffnen, blinzelte weil sie alles verschwommen sah. Doch wo sie sich nun befand und was nun passieren würde, das wusste sie nicht. Sie wurde niedergelassen, war jedoch noch völlig in ihren schrecklichen Gedanken gefangen die sie quälten. Bis jedoch die Kälte des eisigen Wassers bis zu ihrem Geist vordringen konnte und sie zurückhohlte... Wasser?
Plötzlich kehrte ein Stück Leben in sie zurück, getrieben von dem sehnlichsten Wunsch, der nun ihr Herz bewohnte. Nämlich Cocozca endlich zu töten! Ein für alle mal! Und das konnte sie nur, indem sie ihn loswurde! Er war überall! Haftete an ihr! Und nun saß sie mitten im Wasser! Das war das Einzigste was sie wahrnehmen wollte und sah. Wer auch immer bei ihr saß, sie schob ihn ruckartig zur Seite und liess sich auf ihre Knie nach Vorne fallen... Wasser! Reinigendes, klares, eisig-schmerzendes Wasser welches ihre Schmerzen betäuben konnte! Sofort begann sie hektisch das Wasser in ihr Gesicht zu schöpfen...
Mehr noch... MEHR!
Plötzlich war es ihr als stünde sie sich selbst im Kampf gegenüber. Sie musste ihn loswerden! Jetzt! Nun griff sie ohne Rücksicht auf ihre Finger in die Steine unter sich, rieb sie fest und grob über ihre Arme, ihre Brust! Er war immernoch da! Sie konnte ihn spüren! Er lachte sie aus! Ja das tat er! Sie fing an wieder zu schluchzen, denn es schien so aussichtslos! Der feine Sand kratze über ihre geschundene Haut und doch schmerzte es noch nicht genug!! Verzweifelt rieb sich sich über jede Stelle ihres Körpers! Schöpfte Wasser zwischen ihre Beine! Konnte ihn fühlen! Ihn immernoch riechen! Warum verging es denn nicht!!!! Was musste sie denn noch tun??? Sich die Haut von ihrem Körper schneiden?
Sie würgte als sie spüren konnte, was er dort unten in ihr hinterlassen hatte, spuckte Blut aus, welches sie zuvor abgeschluckt hatte und welches in ihrem Magen gelandet war. Wieder überkam sie eine Welle des Ekels nach dem Anderen, die Kälte betäubte zwar ihren Äusserlichen Schmerz, doch immernoch nicht gut genug um auch ihre Gedanken zu lähmen! Warum ging er nicht fort!!! Kidah fing an zu weinen, denn egal was sie auch tat, es schien rein garnichts zu bringen. Obwohl ihre Haut längst sauber war, so war sie es doch nicht. Vielleicht würde sie das niemals sein? Immernoch rieb sie sich Hand um Hand Wasser, Kies, Sand über ihre Haut, selbst in ihre Wunden... Doch es brachte alles nichts!
Plötzlich tauchte Flint neben ihr auf, sagte ihr sie solle aufhöhren! Doch wie sollte sie das??? Er wusste nicht wie sie sich nun fühlte! Und doch brach sie wieder innerlich zusammen. Alleine schon deswegen, weil jemand in ruhigem Ton mit ihr sprach und sie doch nur Zuflucht wollte. Wieder verliess sie der Wille sich zu sträuben und als sie nun leicht gepackt und hochgezogen wurde, gab sie ächzend - keuchend nach...
Lief mechanisch neben ihm her, liess sich einfach führen. Ihre Finger und Lippen waren bereits blau angelaufen und zitterten diesesmal vor Kälte, doch selbst dies konnte den Ekel nicht übertreffen der sich immernoch in ihr befand. Sie liess sich einfach auf das Gras nieder, zog die Beine an und starrte vor sich auf den Boden... Wieder wurde eine Decke um sie gelegt, was sie nur beiläufig zur Kenntniss nahm.
Nun wurde sie in Ruhe gelassen, doch nur von den Anderen. Der Kampf ging im Innersten für sie weiter und noch etliche Stunden saß sie so dort, liess sich alles gefallen, ihren Blick starr geradeaus gerichtet und war schon zu müde um schlafen zu können. Als befünde sie sich in einer Starre, in einem Gefangniss welches sie selbst war. In ihrer Position gehalten von ihrer Inneren Anspannung und nicht in der Lage sie von selbst zu lösen....
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Das Sumpfland Empty Re: Das Sumpfland

Beitrag von Young Deer 14/3/2011, 22:49

Als Deer auf Flint gestoßen war und anschließend Kidahs Schrei durch den Wald geschallt hatte war es, als ob Deer jegliche Kontrolle über sich selbst verlor; und als er in diese Richtung losrannte, ungeachtet dessen dass sein Knöchel geschwollen war und schmerzte, da wusste er dass sie zu spät kamen, denn etwas schlimmes musste passiert sein. Kidah würde niemals so schreien....niemals. Und während Deer sich an ihrem Weinen orientierte preschte er durch die Büsche und Pflanzen, und es schien als ob ihn jeglicher Mut verließ. Er spürte dass der Holcane sie gefunden hatte, und nun war er womöglich längst dabei sie zu töten. Kidah, seine Kidah... er hörte ihren Schmerz und ihr Entsetzen, und mit jedem seiner Schritte stieg auch sein eigener Schmerz bis ins Unermessliche an. Es war ihm egal ob Flint hinter ihm herkam oder nicht, oder ob er verletzt war oder nicht. Alles was er wollte war bei Kidah zu sein, bevor ihre Schreie erstarben.
Keuchend und schwer atmend lief er auf die Lichtung, und für einen kurzen Moment blendete ihn das grelle Licht welches ungehindert durch die Baumkronen schien; dabei stieß er gegen etwas am Boden, und sofort erkannte er den toten Körper welcher vor ihm lag. Mit einem Satz sprang er über Cocozcas Leiche hinweg, schien irgendwie zu verstehen dass der Ahrkay sich nicht mehr rühren würde, denn alles was nun für ihn zählte war Kidah. Er hörte sie weinen und sah ihren Schatten an einen Baum gelehnt; ohne nachzudenken rannte er auf sie zu und stürzte sich vor ihr auf die Knie. Ihr Anblick ließ seine Seele erschüttern... ihre Nacktheit, ihre Verletzlichkeit und ihr Schmerz waren es, welche ihn wie vom Blitz getroffen dort sitzen ließen. Ohne zu irgendeinem Gedanken fähig zu sein, ergriff er ihre Arme und wollte dass sie ihn ansah, denn es war als wolle sie nichts und niemanden mehr sehen, doch sie wehrte ihn so heftig ab dass er schockiert erstarrte. Heftig atmend blickte er sie mit weit aufgerissenen Augen an, sah wie sie sich ihrem Schmerz hingab, und etwas in ihm zerbrach. Weil er wusste dass etwas geschehen war, was sie niemals wieder heilen würde; es ging tiefer als die Wunden die er in ihrem Gesicht sehen konnte, doch er konnte das in diesem Moment nicht verstehen. Er wollte dass sie aufhörte zu weinen...sie war Kidah, und sie war stark. Sie gehörte zu ihm... doch warum wies sie ihn zurück??
Er bemerkte kaum dass Flint neben ihm hockte, doch erst als der Seneca ihn berührte wurde Deer sich seiner Gegenwart bewusst. Ihm war ganz schlecht weil er wusste dass Kidah nichts von ihm wissen wollte, und weil er nicht Herr dieser Lage war. Eilig erhob er sich und flüchtete somit aus dieser ausweglosen Situation die ihn um den Verstand brachte. Er entfernte sich von dem Baum und blickte mit zitternden Knien zu dem toten Holcane hinüber, hörte wie Flint auf Kidah einredete und sich um sie kümmerte, etwas was eigentlich ihm zugestanden hätte, denn er liebte sie und sie brauchte ihn. Am liebsten hätte er seine Verzweiflung hinaus geschrien... er wusste überhaupt nicht mehr was er denken sollte, was hier geschehen sein konnte, doch er ahnte es, und ER WAR SCHULD. Diese Worte pochten immer wieder in seinem Kopf... er war Schuld, denn er war eingeschlafen und hatte sie nicht aufhalten können....durch ihn wurde Kidah zu dem was er nun sah. Und er sah sie nicht mehr...dies war nicht seine Kidah. Ihre Hilflosigkeit war so schmerzhaft für ihn dass sein Verstand vollkommen abblockte; wie erstarrt stand er da und blickte ins Leere, sah undeutlich wie Flint sich Kidah annahm und sie hochhob.
Cocozca war tot, Kidah hatte ihn getötet... doch wie sollte es weiter gehen? Konnte es überhaupt weitergehen? Er senkte seinen Blick und umklammerte fest den Speer in seiner Hand, so fest dass seine Hand zitterte. Leere hatte ihn ergriffen als er sah dass Flint mit Kidah und Venka im Unterholz verschwand, und einen Moment lang zögerte Deer ihnen zu folgen. Alles in ihm sehnte sich danach Kidah zu helfen, zu erfahren was geschehen war, doch er würde wohl niemals wissen wie er ihr helfen konnte; betäubt von diesem Schrecken ging er an Cocozcas Leiche vorbei und vergewisserte sich nicht einmal, ob er wirklich tot war. Stattdessen folgte er Flint zu dem Rastplatz an dem ihm dieser schreckliche Fehler unterlaufen war. Er fühlte sich als nicht mehr dazu gehörend. Als er dort ankam war Flint schon wieder verschwunden, und Deer kümmerte sich schwer atmend darum ihre Habseligkeiten aufzuheben und sie mitzunehmen. Irgendwie gelang es ihm den Weg zu finden welchen Flint genommen hatte, und als er schweigend bei dem kleinen Fluß ankam blieb er wieder stehen und blickte auf das Geschehen hinab. Sah wie Kidah verzweifelt versuchte ihren Körper zu reinigen, und er konnte sich denken warum sie das tat. Er hatte keine Kraft mehr...ließ ihre Bündel und Waffen fallen und rührte sich nicht, auch nicht als Flint Kidah an das Ufer brachte und sie sich setzen ließ.
Deer konnte einfach nichts sagen oder machen, denn er wusste nicht einmal wohin mit sich selbst. Flint bat ihn darum sich um ein Feuer zu kümmern, und wieder bewegte sich Deer als wäre er gar nicht da, nur sein Körper der gehorchte. Er zwang sich nicht nachzudenken während er Feuerholz sammelte, es auftürmte und mit seinem Zunderzeug ein Feuer entfachte; versuchte so zu tun als wäre es so wie vorher, als wäre nichts geschehen, als wäre dies eine ganz normale Rast. Doch auch als er dort saß, weitab von Kidah und Flint, und vor sich hinstarrte konnte er keine Ruhe in seinem Inneren finden. Flint versorgte so gut es ging Kidahs Wunden und sang ein Heilgebet, doch Kidah schien von alldem überhaupt nichts zu merken. Deer musste seinen Blick senken um nicht daran zu verzweifeln. Er wünschte sich dass er ebenfalls an diesem Ahrkay Rache nehmen konnte, doch dies war ihm nicht mehr möglich. Seine Anwesenheit war völlig unwichtig...doch er ertrug es schweigend. Es blieb ihm nichts anderes übrig als es zu ertragen, auch wenn er innerlich aufschrie wenn er Kidah ansah. Flints Behandlung dauerte lange, und sie blieben auch noch diese Nacht dort. Der Seneca legte sich nicht schlafen sondern kontrollierte immer wieder Kidahs Zustand, und Deer konnte nicht schlafen weil seine Seele haltlos umherflog. Weil er hoffte dass Kidah aufstehen und wieder sie selbst sein würde...doch auch als die Sonne erneut aufging war sie es nicht.

Nun war es Flint welcher vorerst die Entscheidungen an sich nahm, und Deer sagte nichts dagegen. Er akzeptierte alles solange er nur eine Veränderung an Kidahs Trostlosigkeit erkennen würde. Er war in Kidahs Nähe, und doch war sie ihm so fern wie nie zuvor; sie wollte nicht essen, und sie wollte nicht sprechen. Sie sah ihn nicht an, und sie zeigte auch keine einzige Emotion. Nichts... da war nichts mehr, so als wäre ihre Seele mit Cocozca gegangen. Sie ging mit ihnen mit, doch es schien ihr alles egal zu sein, wo auch immer sie hin gingen; und mit jeder Stunde die verging war es auch Deer mehr und mehr egal. Er sah nicht dass Flint sie durch das Sumpfland führte, über große trockene Wiesen und durch kleine Wäldchen aus Moorbirken; sie rasteten in der Nacht und aßen Suppe in die Flint alles hineinwarf was er finden konnte. Niemand sprach ein Wort... nur Flint sprach mit Venka, und manchmal mit der reglosen Kidah. Als Kidah endlich wieder anfing zu essen schöpfte Deer neue Hoffnung; er versuchte sie zu erreichen, doch egal wie sanft er sie berührte, sie zuckte vor ihm zurück oder wies ihn mit Schweigen ab. Er verbrachte die Nächte allein auf seinem Platz, und er flüchtete sich darin die Umgebung zu überwachen und die Tiere zu beobachten. Sie waren bereits eine Woche unterwegs, als er wieder anfing nach Fischen in den Seen zu jagen. Die sumpfigen Landschaften wichen immer mehr Laubwäldern, welche wieder von endlosen Grasebenen unterbrochen wurden, und so ging es immer weiter.
Jeder von ihnen schien nur noch für sich selbst zu leben, auch wenn sie alles in der Gemeinschaft taten; Flint führte sie an, und anfangs hatte er noch versucht Gespräche zu beginnen, doch dies irgendwann aufgegeben. Manchmal fing er ein Eichhörnchen mit seiner Steinschleuder. Oft blieb er morgens lange weg weil er alleine beten und singen wollte. Deer stellte Fallen auf mit denen er Vögel in den Ebenen fing. Er lenkte sich damit ab immer wieder neue Speerspitzen anzufertigen, und im Laufe der Zeit fertigte er auch Pfeile und kleine Beutel aus Fellen ihrer Beutetiere an. Er sammelte Muschelschalen und Schneckenhäuser, feine glänzende Steine und andere Dinge, aus denen man Schmuck herstellen konnte. Alles nur um nicht in seinen Gedanken zu versinken welche sich immer wieder darum drehten, dass er nicht ohne Kidah sein konnte.
Nur Kidah schien sich nicht mehr finden zu können... sie übernahm irgendwann auch wieder ihre Aufgaben, doch sie war anders als sonst. Sie war in sich gekehrt und abweisend. Die Landschaft wurde immer heimischer, und Deer wusste immer mehr was er hier finden konnte und was nicht. Die Tage wurden kühler, und niemals fanden sie ein Anzeichen von Menschen, so wie es Deer damals auch ergangen war. Diese Länder schienen endlos zu sein... und sie verbargen so viele Geheimnisse. Er sah wieder die Gänse und die Reiher die rufend über den Himmel zogen, und er sah die Greifvögel und die Krähen in den Baumkronen. Doch noch hatte er den Wolf, den Hirsch und den Bären nicht gefunden... erst dann wusste er, dass er Zuhause war. Als sie die wunderschönen Berge weit weg am Horizont erblickten und die klare Luft einatmeten, die Ebenen und Seen und Baumgruppen vor sich sahen, da fühlte sich Deer wieder einsam und allein. Er war bei Kidah und doch war er es nicht. Und irgendwann hatte er die Hoffnung aufgegeben dass sie sich ihm noch einmal zuwenden würde; er wusste nicht warum sie ihn damit bestrafte, wo sie doch die einzige war die er bei sich haben wollte. Denn ohne sie verlor er alles was er zu fühlen gelernt hatte. Doch die letzten Wochen waren zu einem gleichmäßigen Trott geworden... und er konnte sich doch nicht mehr erhoffen als noch möglich war, nämlich ein Leben mit Kidah. Stattdessen musste er nach vorne sehen, auch wenn ihm das unendlich schwer fiel.
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Das Sumpfland Empty Re: Das Sumpfland

Beitrag von Gast 15/3/2011, 23:01

Kidah war so sehr in sich gekehrt, so sehr in ihrer eigenen Welt gefangen, dass sogar große Schmerzen sie nicht mehr erreichen konnten. Wie im Rausch liess sie keine Empfindungen aus Selbstschutz mehr zu. Selbst dann nicht, als Flint sich nun um ihre Wunden kümmerte, eine größere Platzwunde in ihrem Gesicht nähte und die anderen mit salben bestrich und ein langes Heilgebet sang. Sie starrte nur mit endlos schweren Liedern vor sich auf den dunklen Boden während der Tag zuende ging und alles dunkler Wurde. Doch keine Nacht konnte so finster sein wie die Gedanken die sie plagten. Zeit existierte nicht mehr. Nurnoch hell und dunkel... Doch an ihre geschwollene Brust liess sie ih nicht heran. Zuckte sofort zurück als er die Decke von diesem Teil ihres Körpers wegnehmen wollte um danach zu sehen und sie atmete sofort schneller...Flint schien aber zu verstehen und liess sie gewähren. Selbst nachdem ihre Behandlung längst geendet hatte, saß sie immernoch am selben Fleck und kauerte sich einfach nur irgendwann zur Seite, und starrte so lange ruhig atmend vor sich hin, bis ihr Geist kapitulierte und den Schlaf fand. Doch er währte nicht so lange wie er sollte. Die Bilder jagten sie in Form von schlimmen träumen und liessen sie immer wieder aufspringen und aufschreien was wieder bedeutete, dass sie endlos lange brauchte um wieder den Schlaf zu finden mit der Angst, sie schon wieder erleben zu müssen sobald sie die Augen schloss.
Am nächsten Tag saß sie wieder und hatte die Decke bis über ihre Nase gezogen. Nur ihre müden Augen, ihr zerzaustes Haar und unten ihre Fußspitzen lugsten noch heraus und ein seichter Nebel zog sich über den Boden, hinterliess unangenehme Nässe und ein klammes Gefühl auf ihrer blanken Haut. Flint war kurz verschwunden und war dann wenigstens mit ihrem Rock zurückgekehrt. Er schien ihn gehohlt zu haben damit sie wenigstens nicht völlig nackt weitergehen musste. Als er ihn ihr hingehalten hatte und vor ihr hockte bemühte sie sich, ihm nicht in die Augen zu sehen. Sie wollte nicht wissen was er dachte. Bewegte nur schwerfällig ihre Augen zum Rock hin und eine Hand tauchte aus der Decke auf um danach zu greifen und unter den Stoff zu ziehen. Sagte jedoch kein einzigstes Wort. Als wären dort keine Worte mehr in ihr. Ihre Wunden wurden ihr nun, wo der Schock langsam wich bewusster und somit auch die Schmerzen die sie dadurch noch immer hatte. Ihre Brust war entzündet und heiss und ihr Scham brannte wie Feuer. Ganz zu schweigen vond en Verletzungen in ihrem Gesicht. Ein Backenzahn war nun verloren und jedes Blinzeln tat ihr weh. Und doch war es ihr egal. So wie alles andere auch. Irgendwann hielt ihr jemand etwas zu essen vor die Nase und als sie den geruch davon wahrnehmen konnte wäre ihr beinahe ein Unglück passiert vor dem Ekel, der sich dabei wieder in ihr auftat und schob es angewiedert beiseite.
Irgendwann bekam sie jedoch mit, wie die Männer die Sachen langsam zusammenpackten und gehen wollten. Flint redete auf sie ein, dass sie doch mitkommen solle weil sie sich immernoch nicht rührte, sah jedoch nie zu ihm auf. Er streckte ihr sogar die Hand entgegen um ihr aufzuhelfen, doch nach einigem Zögern nahm sie all ihre Kraft zusammen, hielt angestrengt die Luft an und erhob sich, den Schmerz unterdrückend auf ihre wackeligen Beine. Sie wollte seine Hand nicht berühren. Hände die so viel Schaden anrichten konnten wenn man sie nur liess. Er war ein Mann. Und am Ende wollten sie doch immer nur dasselbe.
Ohne sie weiter zu beachten lief sie zu ihrem Bündel und kramte das kleine Messerchen des schamanen heraus, welches sich noch immer darin befand. Dann ging sie ein paar Schritte von den Männern fort undd Flint rief bereits hinterher was sie vorhatte, doch er würde es schon sehen. Dann hockte sie sich hinab, mit dem Rücken zu den Männern und nahm sich die decke von den Schultern, nahm einen zipfel zwischen die Zähne auch wenn es schmerzte und den anderen Teil in die freie Hand um dann mit dem messer einen Streifen Stoff abzuschneiden. Diesen band sie sich schnell um ihre Brüste um ihn mit einem Knoten auf dem Rücken zuzumachen. Dabei musste sie die Luft anhalten, denn sonst war der stechende Schmerz ihrer Brust bei der Berührung mit dem Stoff nicht auszuhalten! Dann schlang sie sich wieder den rest der Decke um die Schultern und kam zurückgelaufen um das Messer zu verstauen begutachtet von sechs Paar Augen, welche sie ansahen und dessen Blicke wohl Bände sprachen. Sie schämte sich schon genug und wollte sie garnicht erst mitbekommen. Deer griff ihren Waffengürtel und wollte dann auch ihren Beutel an sich nehmen um ihn zu tragen, doch das wollte sie nicht. Sie würde sich niemals mehr auf Andere verlassen. Und er musste nicht mehr für sie sorgen. Sie war ihm nun entrissen und hatte ihn und seine Sorge nun nicht mehr verdient. Und ehe er bei ihr ankam legte sie sich ächzend den Beutel um ihre Schulter und kniff dabei fest ihre Augen zusammen, fing sich jedoch, lief an Deer vorbei und nahm im Vorbeigehen noch ihren Waffengürtel an sich ohne ihn anzusehen. Sie lief einfach weiter und wenigstens Flint erkannte, dass sie auch nicht anhalten würde um auf sie zu warten. Sollten sie doch weitergehen. Es kümmerte sie nicht. Hauptsache einfach nur irgendetwas tun, um sich abzulenken, nicht stehenzubleiben.
Hauptsache immer in Bewegung bleiben, Neue Dinge sehen. So liessen sich die stetigen Bilder in ihrem Innersten aushalten. Folgte dem Wächter ohne etwas von sich zu geben ... Nahm einfach Schritt für Schritt und lebte auch nur von einem zum anderen Schritt. betrachtete jedesmal nur die Fusstapfen die Flint und Venka vor ihr hinterliessen und spürte Deers Blicke in ihrem Nacken. Kidah achtete kaum noch auf die sich immer weiter verändernde Umgebung. Blickte mal hier, mal dort auf, jedoch schmerzte ihr Kopf nicht so sehr, wenn sie nach Unten sah und hielt die Decke zu jeder Zeit umklammert um ihren Oberkörper als würde sie augenblicklich erfrieren sobald sie sie loslassen würde. Immer wieder sobald sie an einem Bach, an einem Fluss oder einem kleineren See Rast machten um ihren Wasservorrat aufzustocken oder zu verschnaufen, wusch sie sich erneut. Hektisch und in sich gekehrt und höchst konzentriert. Immernoch hatte sie ständig das Gefühl, dass sein wiederliecher geruch zurückkehrte und sie musste ihn ejdesmal aufs neue ausmerzen und von sich abreiben so gut es ging. Doch jedesmal riss sie sich nach diesem Akt zusmamen und schloss sich den Männern wieder an, als wäre sie nurnoch ihr Schatten der ihnen stetig folgte, ansonsten jedoch garnichts tat. Imme wieder versuchte ihr Deer nahezukommen, ihr eine Hand auf die Schulter zu legen... Doch jedesmal schreckte sie nur aus ihren Erinnerungen hoch und es fühlte sich an als würde sie jemand mit einer gühenden Messerschneide streifen. Auch Flint suchte immer wieder das Gespräch mit ihr. Doch das Einzigste was sie manchmal tat war zu nicken oder den Kopf zaghaft zu schütteln. Sie wolllte nicht reden. Wollte noch nicht mal denkien. Doch letzteres war so unmöglich wie der Sonne zu befehlen Nachts zu scheinen.
So verging Tag um Tag und noch nie hatte es wohl Wanderer gegeben wie sie es nun waren. Still und in sich gekehrt, jeder für sich und doch zusammen. Am meisten redete Venka noch vor sich hin und spielte mit ihrem Vogel, den sie nun jedoch immer öfter mal aus der Hand legte weil er ihr wohl langsam zu langweilig wurde. Irgendwann kehrte auch ein sachtes Hungergefühl zurück und zum erstenmal nach dem Erlebniss im Wald ergriff sie das ihr hingehaltene Essen stumm und aß ein paar Brocken. Sie schmeckte nichts. Zumindest erschien es ihr so. Doch es füllte ihren Magen. Was auch immer.

Zeit verging wie im Fluge und nicht einen Tag lang gönnten sie sich eine längere Pause. Liefen unentwegt und rasteten mal hier mal dort. Ihre Schmerzen wurden von tag zu Tag erträglicher auch wenn sie ihr Wasch-Ritual fortan weiterbehielt und sie alle kaum noch richtig schliefen weil sie alle hochschreckte, sobald sie im Traum wieder aufschrie und sich aufbäumte. Sie musste sich irgendwie anders ablenken. Ihr Unterbewusstsein mit neuen Impulsen füttern, damit es sie nicht mehr stetig quälte. Und deshalb begann sie auch immer mehr, sich wieder um Dinge zu kümmern. Nicht weil sie unbedingt wollte weil sie einen Sinn darin sah... nein... sie tat dies nur, um sich abzulenken. Flint hatte bereits aufgegeben mit ihr zu sprechen worüber sie sehr froh war, denn so konnte sie ihm leichter sus dem Weg gehen und hatte ihre Ruhe. Doch was ihr am Meisten wehtat war, dass sie Deer nicht mehr an sich heranlassen konnte. Und das, obwohl sie wollte. Obwohl sie innerlich nach ihm schrie. Unfassbare Angst hatte, dass sobald sie versuchen würde ihm nahezukommen, sie dasselbe in seinen Augen würde sehen können wie in denen von Cocozca, während er sie gewaltsam genommen hatte. Hatte Angst, er würde sich vor ihr ekeln und sich abwenden nun wo sie nichts mehr wert war.

Sie redete sich dies so oft ein, dass sie es selbst begann zu glauben dass es auf jeden Fall so kommen würde. Die Landschaft zog an ihnen voebei. Die Männerbegannen zu jagen und so tat sie dies auch. Hatte sogar noch das grobe Nähzeug des Schamanen in ihrem Beutel und setzte sich jeden Abend etwas abseits um sich mit kleineren Werken abzulenken. Fertigte sich ein neues und sehr schmuckloses, doch paktisches Oberteil an und begann sogar ein neues Tier zu schnitzen für das Kind, welches wie ein kleiner Hund stetig neben Flint herlief. Nur so, damit sie währenddessen an nichts denken musste. Sie hohlte Wasser, kontrollierte und besserte ihre Waffen mehr als nötig aus und fing, was ihr vor den Speer lief um es an den feuern Abends abzulegen und sich wieder abzuwenden während sie Nachts ihre träume immer wieder heimsuchten. . Und so ging es Tag um Tag und Nacht für Nacht. Die Kluften wurden größer und größer. Sie alle funktionierten nurnoch um vorwärts zu gelangen, doch leben, das taten sie schon lange nicht mehr zusammen. Kidah konnte die Enge an den Feuern Abends nicht mehr ertragen. Und sie zerbrach sich nurnoch den Kopf darüber wie es nun wietergehen sollte. Irgendwie kam noch ein anderes nicht einzuordnendes gefühl dazu, welches sie sehr unsicher und labil machte. Ständig kämpfte sie mit den tränen und ihr Hunger wuchs ohne dass sie aber mehr essen WOLLTE. Immer mehr neue Tiere entdeckte sie Tag für Tag. Hätte zu gerne nach den namen dieser Lebewesen gefgragt wenn sie eines sah, doch sie hatte bereits so lange nicht mehr gesprochen, dsss sie sich sogar versuchen musste an manche Worte zu erinnern, die sie noch vor Kurzem gewusst hatte. Einmal hatte Deer sie Abends lange angesehen während die Anderen bereits längst schliefen. Und sie hatte nur gequält die Augen geschlossen und dann seinen Blick eine Zeit lang erwiedert. Versucht ihm standzuhalten weil auch er zerrüttet war. gebrochen in einer anderen Art und Weise als sie und doch genauso schmerzhaft. Stumm wahren ihr die Tränen ihre Wangen hinabgelaufen, während sie dort gelegen hatte und sich dann abgewendet, weil sie es nicht mehr ausgehalten hatte.
Manchmal saß sie auch einfach nur während ihrer Wachablöse dort und starrte in den Himmel. In die endlosen Sterne die selbst älter als die Götter waren. Betete nach Antworten. Nach Heilung. Doch dann kam es ihr so falsch und hoffnungslos vor, dass sie resignierend aufgab nach ihnen zu beten. Hätten sie es jeh gut mit ihr gemeint, dann hätten sie dafür gesorgt dass auch sie bei dem Angriff auf ihr Volk beim Ersten Male umgekommen wäre. Dann wäre das alles nicht passiert. Wieder einige frustrierende Tage später wurde sie Nachts vor Übelkeit wach anstatt von einem ihrer schrecklichen träume, musste sofort die Decke von ihrem körper werfen, aufspringen und sich die Hand vor den Mund halten, kam jedoch nur ein paar Schritte weit ehe sie sich heftigst übergeben musste. Ihr Körper strafte sie. Gehorchte ihr längst nicht mehr. Sah die fragenden, sorgenvollen Blicke wenn sie zu ihrem Platz zurückkehrte, ignorierte sie jedoch als wäre garnichts geschehen. Auch wenn ihr davon manchmal sogar schwindelig wurde und sie glaubte kaum noch geradeaus schauen zu können. Sie mutete sich warscheinlich einfach zuviel zu. Verlangte sich zuviel ab. Doch sie würde damit nun nicht aufhöhren können. Sie ertrug es an einem Ort, einer Stelle kaum noch recht lange und musste dann aufstehen weil sie eine so schreckliche innere Unruhe gepackt hatte schons eit Wochen, dass sie damit selbst flint manchmal auf die Nerven ging. Sie konnte es an seinen Blicken sehen. Jedesmal wenn sie ans Wasser kamen mussten die anderen warten bis sie ihr Wasch-Ritual vollzogen hatte und sie sich wieder halbwegs sauber fühlte..... für eine Weile.....

Einmal, nachdem sie wieder aufgesprungen war um ihr soeben zu sich genommenes wieder hochzuwürgen und sich an einem Baum abzustützen, kam Flint auf sie zu und sagte ernst, fast fordernd dass es so nicht weitergehen würde und nnu mit ihr reden wollen würde. Er klang ernst und entschlossen und Kidah wischte sich mitd em Handrücken augenrollend nud keuchend über den Mund, richtete sich auf und drehte sich dann langsam zu ihm um, wollte ihm nun zum erstenmal sagen, wie sehr er ihr mit seinen Predigten auf die Nerven ging und sie verdammt nochmal ihre Ruhe haben wollte und sah ihm zum erstenmale nach langem wieder in die Augen. Und plötzlich wurde Flint stocksteif. Kidah wollte eigentlich gerade zum ersten Mal wieder ihre stimme nutzen um ihn sich vom Leibe zu halten, doch auch sie hielt inne und sah ihn irritiert an. Er sah so aus als würde er etwas in ihr erkennen was sie selbst nicht sehen konnte und das machte ihr Angst. Bei seinem Blick wurde sie unsicher und er musterte sie seltsam. Es wurde ihr zu unangenehm und deshalb sah sie ihn nur mit gerunzelter Stirn skeptisch an und lief langsam, wie ein schleichendes raubtier an ihm vorbei. Sparte sich jetzt ihre Worte und wollte ihm einfach nur aus dem Weg gehen und für sich alleine sein. Diese verdammte Übelkeit machte ihr ständig nurnoch zu schaffen und ihr Hals schmerzte sehr von dem vielen Sodbrennen, welches sie besonders Nachts quälte und sie auch wieder erbrechen liess.
Vielleicht war sie ja nun tatsächlich verflucht und würde einen endlos langen qualvollen Tod sterben, weil ihr Körper nichts mehr bei sich behielt und irgendwann beginnen würde sich selbst aufzuzehren weil sonst nichts mehr übrig war? Wer wusste das schon.
Doch Flint hatte sie nun verunsichert. Weshalb hatte er sie nur so seltsam angesehen? Sah sie denn so schrecklich aus? Wenn dem so wäre , wär es ihr nur Recht solange sie ihre Ruhe hatte und sie niemand ansprach. denn so konnte sie ihre Emotionen gut verschlossen halten. Für niemanden sichtbar. Auch nicht für sich selbst. Selbst wenn sie wusste, dass sie sie nur verschloss... nicht vollständig verbannen konnte. Ein wenig Abseits nahm sie wieder auf dem Boden Platz und legte die Arme um sich, zog ihre Beine an und starrte in den fremden Wald hinein, der schon wieder so ganz anders aussah als der bei den Seneca oder den Aningha. Sie sahen so viel Neues innnerhalb so kurzer Zeit, dass sie sogar schon begonnen hatte zu vergessen, wie einst ihre Heimat ausgesehen hatte. Als wäre ihre Verganenheit ein großes Tabu, liess sie keine Gedanken oder Erinnerungen daran mehr zu. Und das Einzigste was ihr noch mehr tat als die tatsache nirgends mehr hin zu gehöhren, war die, dass sie niemals wieder die Liebe zu Deer würde zulassen können, ohne dabei die schlimmsten Ängste zu verspüren....
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Beitrag von Flint Sky 17/3/2011, 21:09

Alles was sie bisher auf ihrer Reise in Deers Heimat erlebt hatten war das Schlimmste, was Flint sich nur hatte vorstellen können; das zerstörte Iniri-Dorf mit den vielen Toten, die Jagd der Holcane-Krieger, das Mißverständnis bei den Anhingha, die Gefangenschaft von Cocozca und anschließend Kidah's schwere Misshandlungen und der Tod des Ahrkay... so viele schlimme Dinge waren geschehen dass Flint sie wohl niemals aus seiner Erinnerung würde löschen können. All das ging ihm sehr nahe, doch er wusste dass er dies nur erlebte um daraus zu lernen und stärker zu werden; seine Seele würde nur wachsen wenn er durch jede Lage des Lebens ging. Bisher hatte er es friedlich und gut gehabt, und nun kam die Zeit da er lernen musste wie es war zu trauern, zu hungern und Schmerzen zu ertragen. Andere Menschen hätte dies womöglich zerstört, doch er schöpfte Kraft aus seinen Hoffnungen und seiner Bestimmung.
Er wusste dass Kidah jetzt nicht mehr fähig sein würde um voran zu gehen, und er sah dass Deer dazu wenig Ambitionen hatte. Und da Flint der Einzige war der die Wege der Sterne lesen konnte und den Weg wusste, übernahm er kurzerhand die Führung und die Verantwortung für ihrer aller Wohlergehen. Auch wenn ihm dies manchmal schwer fiel, auch wenn der Weg ihm als endlos und hoffnungslos vorkam. Er würde nicht aufgeben und seiner Bestimmung folgen. Die ersten Tage in denen sie wanderten waren die schlimmsten auf ihrer Reise, denn Kidah ging es noch sehr schlecht und sie mussten oft anhalten. Auch Venka wollte noch oft getragen werden, doch Flint ließ sie immer öfter alleine neben ihm hergehen. Er achtete stets darauf wie das Wetter sich verhielt, welche Wege die besten seien und ob es Menschen in der Nähe gab, doch dieser Landstrich hinter den Sümpfen, mit seinen weiten Ebenen und kleinen Laubwäldern schien wie unbewohnt zu sein. Es gab ihnen die Möglichkeit sich von den Strapazen zu erholen und sich auf die Dinge zu konzentrieren die wichtig waren; Flint kümmerte sich scheinbar alleine um ihre Versorgung, denn nachdem das Krokodilfleisch aufgebraucht war musste er immer wieder Wurzeln und Knollen ausgraben, Beeren sammeln und so gut es ging etwas Nahrhaftes daraus zubereiten. Viele Dinge kannte er nicht, manches ließ er liegen weil er dem misstraute, und Deer war ihm dabei auch keine große Hilfe. Auch ihm schien alles egal geworden zu sein, genau wie Kidah.
Die Beiden waren wie ausgewechselt. Was hatte sie so sehr verändert dass sie sich wie zwei Fremde behandelten? Flint sagte natürlich nichts dazu, er hielt sich daraus und würde nicht den Vermittler spielen.. doch es machte ihm Sorgen dass irgendetwas zwischen Deer und Kidah stand was sie völlig voneinander entfernt hatte. Wie hatte das geschehen können? Sie waren doch seit er sie kannte wie Licht und Schatten, und nicht zuletzt wegen ihrer Erlebnisse brauchten sie sich mehr denn je. Flint musste fast ständig daran denken warum die Beiden nun so distanziert waren; sie redeten nicht miteinander, und sie machten nichts mit dem anderen. Es war als würden sie nur noch ihre Pflicht erfüllen. Flint empfand diesen Umstand als bedrückend... manchmal versuchte er mit Kidah zu sprechen, doch sie gab ihm fast nie eine Antwort. Er bedrängte sie nie... ihre Wunden heilten, doch ihre inneren Wunden blieben.

Es vergingen zwei Monde in denen sie unendlich weit vorankamen. Wenn es regnete suchten sie sich einen Unterschlupf und warteten bis es vorüber war. Wenn es gutes Wetter war ging Flint manchmal ein wenig Abseits und beobachtete neugierig wie ein kleines Kind die fremde Natur; Venka war immer bei ihm, und so erkundeten sie Beide dieses Land das sie noch nie betreten hatten. Hier gab es Insekten, Vögel und Pflanzen die sie noch nie gesehen hatten, und immer wieder blieben sie stehen und mussten etwas berühren, riechen oder begutachten ehe sie weiter gingen. Auch beschäftigte er sich ausgiebig mit Venka, redete oft mit ihr und erzählte ihr Sagen und Geschichten aus dem Herzland, und er hatte bemerkt dass das Kind auf spielerische Art sehr viel mehr Wörter lernen konnte. Er spielte Ratespiele mit ihr in denen sie bekannte Wörter aufsagen und Neue lernen musste, und schon bald konnte sie einige Sätze mit ihm wechseln. Flint ging von nun an auch jeden Morgen und jeden Abend alleine davon um zu beten. Er sang an den Großen Geist und die Kachinas, so wie es sein Status von ihm verlangte, und auf diese Weise heilte er auch seine eigenen inneren Wunden. Endlich fand er wieder Frieden mit sich selbst, und er spürte dass er das Richtige tat.
Nach drei Monden begann Deer wieder auf die Jagd zu gehen. Sie durchquerten dichte Wälder in denen er kleine und große Tiere mit seinem Bogen erlegte, und aus denen er mitunter stundenlang nützliche Dinge herstellte. Auch Flint wollte sich daran beteiligen und übte mit seiner Steinschleuder, mit der er kleine haarige Hörnchen fing die er nur "Baumpieper" nannte, weil sie stets so ein lautes Getöse veranstalteten wenn sie die Menschen sahen. Sie wirkten ein wenig wie die Baumsegler im Herzland und erschienen ihm beinahe vertraut. Doch die Tiere welche Deer heran schleppte waren ihm um einiges fremder; eines von ihnen sah aus wie ein Hund und war auch genauso groß, und sein Fell war braun und grau auf dem Rücken, der Bauch weiß wie Mehl. Deer aß nichts von dem Fleisch, doch er behielt die Krallen, Zähne und das Fell für sich und steckte es sich hinten an seinen Lendenschurz, sodaß es wirkte als würde ihm eine haarige Rute aus dem Gürtel wachsen. Auch die Vögel in diesem Land waren anders, und sie sangen wunderbare Melodien denen Flint stundenlang zuhören konnte. Wenn er das Glück hatte einen Vogel zu erlegen behielt er die Federn sorgsam auf, denn aus ihnen würde er immer wieder rituelle Gegenstände oder Schmuck herstellen können, oder sie einfach in ein Gebet mit einbeziehen.

Diese Reise linderte oft die innere Sehnsucht nach seiner Familie daheim, und er kümmerte sich rührend um die kleine Venka. Er wagte es sogar ihr seine Schildkrötenrassel zum Spielen zu geben, und auch sonst interessierte sie sich sehr für alles was er machte. Doch er wusste dass sie eine Mutter brauchte... denn diese würde er niemals ersetzen können, auch wenn sie ihn als eine Art Vater liebte. Und da Kidah kein Interesse daran hatte sich derart um Venka zu kümmern musste Flint immer öfter den Gedanken akzeptieren, das kleine Mädchen wirklich in einem der nächsten Dörfer zu lassen. Auch wenn ihm dieser Gedanke unendlich weh tat, denn er liebte das Kind sehr, und er hatte vorgehabt es immer bei sich zu behalten. Doch nach dieser langen Zeit wurde ihm bewusst dass er sich nicht so um das Kind kümmern konnte wie es einem Kind zustand, solange er daran festhielt eines Tages ein Schamane zu sein. Deshalb war er oft still und suchte die Einsamkeit auf um nachzudenken, oder um nicht mehr nachdenken zu müssen.
Schon bald fiel ihm an Kidah eine merkwürdige Veränderung auf. Nicht nur dass sie manchmal anhielt um sich zu übergeben, sie schien sich auch anders zu benehmen. Vorsichtig wie er war sagte er nichts dazu, doch er beobachtete sie einige Tage und nahm sich dann vor sie schon bald darauf anzusprechen. Ihre Symptome konnten von Streß herrühren, doch er hatte oft genug erlebt dass dies auch einen anderen Grund haben konnte. Auch wenn man Kidah nichts ansah... er spürte die Wärme die von ihrer Körpermitte ausging, so wie einst bei Nightshine. Und deshalb vollzog er eines Morgens ein Ritual um die Geister der Erneuerung anzurufen, und er bat darum sehen zu können, darum Kidahs Seele zu erreichen um sie notfalls heilen zu können; nutzte dafür getrocknete Kräuter die er in einem Feuer verbrannte und inhalierte, sang unentwegt dieselben Gesänge und steigerte sich in einen Zustand den er mit der Einnahme eines Teils aus seinem Medizinbeutel beendete. Und als er spürte dass der Zeitpunkt gekommen war suchte er Kidah auf, welche -wie gerufen- an einen Baum gelehnt dastand und sich übergab. Zielstrebig trat er an sie heran und wartete bis sie alles ausgespuckt hatte; der Zeitpunkt war richtig, er spürte es. Er spürte so vieles dass er all das kaum richtig einordnen konnte, jetzt wo er das Ritual hinter sich hatte und seine Sinne so von der Macht der Geister gestärkt waren. Mit fester tiefer Stimme sagte er zu ihr dass es so nicht weitergehen konnte.... denn er würde sie nun endlich untersuchen, egal ob sie es wollte oder nicht. Deer war momentan nicht da, also würde er dafür seine Ruhe haben können.
Doch als sie sich zu ihm umdrehte und ihn ansah, da sah er das was er nicht vermutet hatte. Er sah nicht einfach nur in ihre Augen und in ihr Gesicht....er sah das was DAHINTER WAR, den Ort ihrer Seele...und für einen Moment hielt er atemlos inne und spürte dieses Gefühl, welches so neu und großartig für ihn war dass er es nicht begreifen konnte. Er sah ihre verwundete Seele und das was sie zu verbergen versuchte, ohne irgendwelche Formen oder Farben erkennen zu können; er sah es in seinem Kopf, und er sah noch mehr. Er spürte die Wärme ihres Unterleibs auch in seinem Körper, und wieder schien dieser Herzschlag des Lebens direkt für ihn sichtbar zu werden. Kidah reagierte befremdlich auf seine Reaktion und wich ihm aus, um sich einige Meter entfernt nieder zu lassen, und Flint drehte sich mit ihr mit und starrte ihren Rücken an. Er hatte tiefen Schmerz gefühlt, Trauer und Selbstzweifel, aber auch Liebe die jedoch schwächer pulsierte als eine leere Kälte, von der er den Ursprung nicht kannte. Langsam wich dieses Gefühl wieder, so als würde ihn diese Kraft verlassen...doch er hatte sie gespürt. Und nun wusste er auch warum Kidah sich so merkwürdig benahm.
Flint atmete einmal tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn als er langsam auf Kidah zuging und sich dann neben sie in das Gras hockte. Sie sah ihn nicht an und ignorierte ihn, doch sie wusste sehr wohl dass er nicht aufgeben würde mit ihr zu sprechen. Nun war es überaus dringend. Ein neues Leben war mehr Wert als alles andere, es durfte nicht verschwiegen werden. Einen Moment lang blickte er Kidahs Profil gebannt an, doch er konnte nicht mehr an den Ort ihrer Seele blicken. Nun suchte er nach den richtigen Worten, und er fragte sich ob sie überhaupt ahnte was er ihr sagen wollte und was in ihrem Körper vorging. Und da sie es stets vermieden hatte auf seine vorsichtigen Worte einzugehen wusste er, dass er jetzt nur etwas mit Direktheit erreichen konnte.

"Kidah....es sind bereits vier Monde vergangen....wann hast du das letzte mal deine Mondblutung gehabt?"

Er sah wie sie erstarrte, und er hielt den Atem an als sie abrupt ihren Kopf ihm zuwandte und ihn anstarrte, so als wäre er ein Verrückter, oder mehr noch ein Feind der ihr das Herz aus dem Leib reißen wollte. Doch sie schien zu verstehen was er ihr sagen wollte. Flint erwiderte weiterhin ihren entsetzten Blick, noch immer mitgenommen von seinem Ritual, und er sah so ernst aus wie es ihm nur möglich war.

"Ich habe den Ort deiner Seele erblickt und erkannt, was der Große Geist dir geschenkt hat."
Flint Sky
Flint Sky


Charakterbeschreibung
Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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Beitrag von Gast 21/3/2011, 21:57


Sie war dumm gewesen anzunehmen, Flint würde sie in Ruhe lassen nur weil sie ihm den Rücken zukehrte. Warum konnte er sie nicht einfach alleine in ihrem Schmerz lassen? Er würde es mit seinen ach so netten Worten nur noch schlimmer machen. Sie war verwundbar in seiner Nähe weil er mehr zu sehen vermochte als ein normaler Krieger, der nur auf sein Handeln bedacht war. Nur auf seinen Kopf höhrte. Flint war ihr zu mächtig was seine Fähigkeiten anging, von denen sie nicht wusste wie stark und fortgeschritten sie bereits waren. Er sollte noch nichtmal wagen es bei ihr zu versuchen. Niemals mehr würde sie jemanden zu weit in ihre Seele lassen. Sie höhrte seine Schritte. Wie er auf sie zukam und sie schloss entnervt die Augen, atmete tief durch und sah dann mit Absicht auf den Boden zu ihrer rechten, da Floint sich links von ihr niederliess nud sie ánsah. Exakt diese Blicke waren es, die sie so erschüttern konnten, dass sie wieder anfing zuviel nachzudenken. Dass sie wieder anfing ihren betäubten Schmerz zu fühlen. Fühlte sich wieder nackt und ausgeliefert als sie seine Augen auf sich spüren konnte. Trieb ihr die Wut ins Herz welche sie sich anspannen liess. Er sollte verschwinden. Er hätte sich ihr niemals in den Weg stellen dürfen. Dann wäre das alles nicht passiert... Oder doch? Deer war auch nicht dort und er nutzte wohl nur seine Möglichkeit alleine mit ihr zu sprechen was sie sich umsehen liess. Wo war er wenn sie ihn brauchte.
Wünschte sich, dass Venka sich wehtat, nur damit er sie nicht mehr anstarren konnte. Legte sich bereits die Worte zurecht die sie ihm antworten würde wenn er es wagen sollte sie auf das Erlebnis mit Cocozka anzusprechen. Oder die immer mehr zerbrechende Verbindung mit Deer. Das ging ihn rein garnichts an und wenn sie ihm die Meinung gesagt haben würde, würde er es sicher nicht noch einmal wagen! Doch es kam wiedermal anders als sie geplant hatte.

"Kidah....es sind bereits vier Monde vergangen....wann hast du das letzte mal deine Mondblutung gehabt?"

Diese Worte schlugen so heftig in ihr Bewusstsein ein, dass ihr die Luft zum Atmen wegblieb. Denn als hätte ihre Seele auf diese Offenbahrung nur gewartet wusste sie sofort was er damit sagen wollte. Zu oft hatte sie sdie schlimmsten Ängste schon in den letzten Nächten ausgestanden, dass dies wahr werden könnte. Zu oft hatte sie nun davon träumen müssen als dass sie jetzt nicht verstehen würde was er damit ansprechen wollte. Sofort wurden ihre Augen weit und sie sah ihn erstarrt an. Sie hatte diese Tatsache in ihrem Innersten verdrängt, dass ihr erst jetzt schlagartig bewusst wurde, dass diese Zeit der körperlichen Reinigung schon viel zu lange her war als dass sie es ignorieren konnte.

"Ich habe den Ort deiner Seele erblickt und erkannt, was der Große Geist dir geschenkt hat."

Es war als würden die Schatten erneut von ihrer Seele Besitz ergreifen. Als würde eine kalte Hand sie ergreifen und packen, so fest dass ihr die Luft zum Atmen wegblieb. Kalter Schweiß drang ihr aus allen Poren und lähmte sie, liess ihr Herz so fest und schnell schlagen dass es in ihrer Brust schmerzte, als würde es ihr jemand mit Gewalt herausreissen. Oh bitte.... bitte nicht doch.....
Sie glaubte ihm jedes Wort. Denn er gab ihr keinen Grund ihm nicht zu glauben. Das hatte er noch nie getan. Und wieder brach ihr mühsam aufgebautes Gerüst um sie herum zusammen. Es gab keine Stützen mehr, die es halten konnten. Die Tränen schossen ihr in die Augen und sie starrte ihn weiterhin an, wie ein Wesen aus einer anderen Welt, spürte Panik in sich aufkommen. Das durfte nicht sein! Das durfte einfach nicht wahr sein! Ihre Lippen begannen zu zittern und der Schmerz über diese tatsache trat in ihr Gesicht als sie begann es stumm, zaghaft zu schütteln. So als würde sie sich weigern diese Tatsache zuzulassen. Es fühlte sich an als würde Cocozca in ihr auferstehen. Sie war verdammt bis an ihr Ende. Er würde sie selbst dann noch quälen, wenn sie bereits alt und am Ende ihrer Kräfte angekommen war. Ihn einfach nur umzubringen hatte nicht gereicht. Und nun hinterliess er ihr den Schatten in sich selbst. Ihr Kopfschütteln wurde energischer und die Tränen liefen ihr über die Wangen... Flint wollte beginnen sie zu beruhigen denn sie stand kurz davor die Kontrolle zu verlieren. Doch sie viel ihm ins Wort....

"Geschenk? GESCHENK????"

rief sie ihm entgegen. Das konnte doch nicht sein Ernst sein! Angst. Blanke Angst vor der Zukunft stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ihre einzigste Hoffnung die sie noch vorangetrieben hatte war jene gewesen, einen Weg zu finden, Deers Nähe wiederzufinden. Wie sollte sie das jetzt jemals können, wenn sie vermutlich den Spross dieses Dämonen in sich trug??? Wie???
"Nein! Nein Flint! Mach es weg bitte! Bitte mach es weg!" flehte sie ihm mit erstickter Stimme entgegen. Krallte sich in seinen Oberarmen fest und ihre Stimme versagte. Auch Flint schüttelte nun mit dem Kopf denn das konnte er nicht und er schien kaum Worte zu finden um sie zu beruhigen... Und diese gab es auch nicht! Kidah sprang auf und rannte einfach fort. So schnell sie ihre Beine tragen konnten. Was sollte sie nun tun? Was konnte sie jetzt noch tun? Sie hatte versucht allem davonzulaufen und tat es nun wieder. Doch diesesmal war es egal wie weit sie fortlaufen würde. Der Schatten musste sie nun nicht mehr einhohlen, denn er war in ihr. Ein Fremdkörper in ihrem Leibe den sie nicht ertragen konnte! Sie verlangsamte ihre schritte denn es hatte ja eh keinen Zweck. Hielt keuchend inne in diesem seltsamen Wald und reckte ihren Kopf nach Oben behielt die Augen geschlossen und liess sich einfach auf den Boden fallen. Jedesmal wenn sie damit begonnen hatte, sich ihrem Schicksal zu fügen, riss es ihr den Boden weg. Liess sie erneut fallen. Immernoch liefen die Tränen ihr Gesicht hinab, doch nun packte sie die Wut über das alles. Begann sich ächzend auf den Bauch zu schlagen. Mit geballter Faust, immer und immer wieder. Sie würde auch diesen Dämonen seinem Ursprung hinterherschicken! In die tiefsten Tiefen der Unterwelt!
Höhrte die Äste nicht welche brachen, weil Flint ihr gefolgt war um sie vor sich selbst zu schützen! Er schrie ihr entgegen sie solle damit aufhöhren, doch das konnte sie nicht. Blind in dieser Verzweiflung schlug sie sich immer wieder selbst und bei den Göttern, hätte sie NUN ein Messer in der Hand gehabt......!
Spürte den Schmerz garnicht, nur den Wunsch dieses Etwas in ihrem Körper loszuwerden! Sie wollte das nicht verflucht nochmal! Kurz darauf kam Flint bei ihr an und umfasste ihre Handgelenke... Kidah jedoch befand sich wie in Trance. Im Rausch des Wunsches, sich zu befreien von diesem Geist, diesem immer wiederkehrenden Dämon der sie nie in Ruhe liess! Egal ob sie wach war oder schlief!

Aufächzend versuchte sie mit aller Kraft sich seinen Griffen zu entreissen während er versuchte auf sie einzureden! NEIN! Sie wollte garnichts höhren! Garnichts! Ihr Körper gehöhrte IHR verdammt nochmal! Doch er behielt sie fest in seinen Händen und starrte ihr in die Augen. Und jedesmal wenn sie auf seine Blicke traf war es ihr als würde er sie auffangen, sie halten.. UNd genau dass verwirrte sie so sehr dass ihre Kraft plötzlich wich. Ihr Körper verlor die Anspannung und wieder hatte sie ihre eigene Energie vollkommen an sich selbst verbraucht. Ihr Schuchzen wurde lauter undd nun liess sie Flints Nähe zu. Lehnte sich verzweifelt auf seine Brust nach vorne und weinte ihren Schmerz hinaus. Etwas, was sie schon wesentlich eher hätte tun sollen. Sie spürte nicht die Liebe, die sie zu Deer empfunden hatte wenn ER dies bei ihr getan hatte. Doch sie spürte Halt, Beistand und Verständniss. Auh wenn sie sie noch so schwer annehmen konnte, obwohl sie noch so verloren war. Flint hatte sie nud Deer nicht im Stch gelassen. Hatte niemals ein Danke verlangt. Niemals erwartet etwas zurück zu bekommen. Denn sie hätte es nicht vermocht etwas zu geben seitdem ihr auch der letzte Funken Würde genommen worden war. Und doch war er noch da und stand ihnen bei. Jedem von ihnen auf andere Art und Weise aber doch mit einer Ausdauer, die sie so noch niemals kennengelernt hatte. Eine ganze Weile saßen sie dort und er verschohnte sie mit altklugen Sprüchen. Mit dummen Aussagen wie
"Es wird alles wieder gut"
War einfach nur da und das war schon mehr als sie annehmen konnte. Und doch tat es gut. Es war unmöglich zu leugnen... Sie war schwanger. Dort schlug ein Herz welches sie nicht in sich haben wollte und doch war es dort. Stetig. Egal wie wiet sie noch laufen würde es wäre immernoch dort. Und es würde wachsen. Bis sie ihm irgendwann in die Augen sehen müsste. Nur um darin denselben Wahnsinn zu vernehmen wie in denen seines wahnsinnigen Vaters den es warscheinlich hatte.... Es konnte nur von ihm sein. Sie spürte dies einfach. Beweise dafür hatte sie nicht und trotzdem war sie sich vollkommen sicher. Nun würde Deer sie niemals mehr ansehen. Niemals mehr wahrhaben wollen. Nun hatte sie ihn endgültig verloren und würde eine Annäherung noch nicht mal mehr versuchen müssen. Flint hielt sie fest. Denn ihre eigene Kraft hatte sie erneut verlassen.

Lange saß sie dort mit ihm. Konnte nicht über die Folgen nachdenken, die sie nun mit diesem Kind heimsuchen würden. Konnte nur dort sitzen und versuchen der Tatsache standzuhalten dass sie Mutter wurde. Sie wollte keine Mutter sein. Wie zum Teufel sollte sie für ein Kind da sein, wenn sie noch nichtmal für sich selbst dasein konnte... Wie sollte sie einen Nachkommen dessen lieben, dass sie für immer zerstört hatte... Wieder schien alles so aussichtslos, dass es alles keinen Sinn mehr machte. Wie konnte Flint da von einem Geschenk sprechen! Irgendwann als sie nurnoch teilnahmslos in seinen Armen hing und leer vor sich hinstarrte kapitulierte ihr Geist und ihr Rucken verebbte. Ihre Tränen flossen nun stumm über ihr leeres Gesicht. Denn auch sie brachten rein garnichts. Flint half ihr irgendwann auf die Beine und seine Worte klangen so stumpf als hätte sie sich Wolle in die Ohren gestopft. Als wäre sie bereits kein Teil dieser Welt mehr. Würde es jetzt immer so weiterlaufe? Das die Götter sich einen Spaß daraus machten sie wie einen Spielball durchs Leben zu werfen als wäre sie nichts wert? Würde sie auf ewig einfach nur immer wieder sich ihrem Schicksal fügen müssen ohne es verkraften zu können? Und wie lange würde sie das so noch aushalten? Sie wunderte sich über sich selbst, dass sie überhaupt noch Kraft zum Atmen hatte.. immernoch hier war. Doch ihr Mut dazu sank mit jedem Tag der verstrich. Und auch ihr Wille.
Irgendwann waren sie zurückgekehrt. Und als Deer ebenso wieder zu ihnen fand und merkte dass etwas nicht stimmte, Flint fragte was vorgefallen sein, da waren ihre Tränen schon längst getrocknet und sie lag auf der Seite zugedeckt und zu leer als noch irgendeinen Gedanken fassen zu können. Sie hatte Flint angefleht Deer nichts zu sagen und nur widerwillig hatte er ihre Bitte angenommen. Weshalb sie ihn darum gebeten hatte wusste sie selbst nicht so genau, denn ihre Liebe war auch ohne diese schreckliche Tatsache ein Kind von Cocozca in sich zu tragen bereits zum scheitern verurteilt gewesen. Vielleicht war es der letzte kleine Funken Hoffnung, der noch in ihr war, ihm jemals wieder näher zu kommen.
Und so vergingen weitere Tage in denen sie noch weniger sprach und noch weniger aß. Schlief weit abseits von den Anderen und suchte die Einsamkeit am Tage wenn sie nicht weiterliefen. Alles Neue nahm sie nur beiläufgig zur Kenntniss.
Einmal hatte sie Abends dortgesessen und an einer neuen Figur für Venka geschnitzt. Die Übelkeit hatte aufgehöhrt, doch sie ekelte sich immernoch vor sich selbst. Mit jedem Tag wusste sie, dass dieses Wesen wuchs. Und mit jedem Tag verabscheute sie es mehr und mehr. Ebenso wie die schrecklichen Gedanken die aufkamen, weil sie es loswerden wollte. Egal wie.
Lernte nur, mit der Tatsache zu leben, konnte sie jedoch nicht akzeptieren. Dazu kam die immer größer werdende Sehnsucht nach Deer, die bald so groß war, dass sie unmenschliche Ausmaße angenommen hatte. Mittlerweile WOLLTE sie nichts mehr als zu ihm zu laufen und sich in seinen Armen endlich wieder sicher zu fühlen. Doch nun war bereits so viel Zeit vergangen und die Kluften so groß, dass sie unüberwindbar schienen. Dass sie sich nun garnicht mehr traute auf ihn zuzugehen. Doch öfter als sonst suchte ihre Augen seine. und immer wieder ergriffen ihre Blicke die Flucht wenn sie zu lange in seinen verweilten. Einfach auch aus Angst dass er erkennen würde was dort in ihr heranreifte. Angst vor Ablehnung. Wenigstens wusste sie ihn um sich, doch was wenn er davon erfahren würde? Würde er dann ganz fortgehen? Und dann auf ewig aus ihrem Leben verschwinden? Kidah hatte längst aufgehöhrt zu leben. Existierte nurnoch für die Anderen. Einfach nur weiterlaufen. Immer weiter. Sie wollte einfach ihr restliches Leben am Liebsten nurnoch weiterlaufen. Egal wohin. Es gab jetzt kein Zuhause mehr für sie. Und sie ahnte bereits, dass auch in Deers Dorf (soweit sie es denn jemals erreichen würden) sich niemals zuhause fühlen würde. Noch sah man ihre Umstände nicht an. Und sie hatte große Angst vor dem Moment, in dem es nicht mehr zu leugnen war. Lag nächtelang wach und vergaß viele Worte bereits wieder, die sie einst aus Deer und Flints Sprache gelernt hatte. Starrte manchmal stundenlang nur in den Wald oder die Ebene hinein um es endlich Nacht werden zu lassen. Denn wenn alle anderen schliefen, sahen sie ihre Tränen nicht.
Eines Abends saß sie wieder abseits der Anderen. Sie hatten guten Jagderfolg gehabt und nun kehrte die allabendliche Stille unter ihnen wieder ein indem jeder etwas für sich alleine tat. Kidah hatte sich wieder die kleine Figur zur Hand genommen und den anderen den Rücken zugekehrt. Spürte die wärmenden Flammen auf ihrem Rücken. Die Nächte waren irgendwie kühler geworden. Oder es kam ihr nur so vor weil sie sonst näher am Feuer gesessen hatte. War versunken in ihre Arbeit und dachte dabei an nichts. War einfach da. Jedoch nicht mehr und auch nicht weniger. Sie höhrte wie Venka sich an Flint richtete indem sie ihn "Was Kidah machen?" fragte. Doch sie reagierte nicht, denn das würde sie ja danns ehen. Sie war fast fertig, schnitzte nurnoch die feinen Rillen des Panzers und drehte dann zum Schluss die SCHILDKRÖTE in ihren hageren, müden Händen vor ihrem Gesicht. Mit halb geöffneten Augen musterte sie ihr Werk... Sie hatte nicht geplant eine zu machen. Doch ihre Hände hatten genau gewusst was sie taten bis zum Schluss dieses Tier dabei herausgekommen war. Die Schildkröte....... Die sehr alt werden konnte. Die einen weise machen sollte.... Sofort kamen die Erinnerungen hoch aus dem Dorf der Seneca in dem sie sich erhohlt hatten. Und nun erschien es nicht mehr so schrecklich wie zu dem Zeitpunkt als sie sich dort befunden hatten. Sehnsucht kam auf wieder dort zu sein. Die Zeit zurückdrehen zu können... Sie würde so vieles anders machen. Sie würde nicht so sehr zögern mit dem was sie von Anfang an für Deer empfunden hatte. Wie er vor ihr egsessen hatte in dieser Schamanenhütte. Wie er sie angesehen hatte... ihr von den Tälern, den Bergen und dem schnee erzählt hatte. und dem Symbol unterhalb seiner herrlichen Lippen. Wie sie ihn dort zaghaft berührt hatte und dieses einnehmende Kribbeln ihren Körper gelähmt hatte. Und nun konnte sie nichts anderes tun als hier zu sitzen und diese Schildkröte mit ihrer Hand umklammern und die Tränen in ihren Augen brennen zu spüren weil sie sich nichts sehnlicher wünschte, als dass er nun auf sie zukam und sie in den Arm nehmen würde.... Liess ihren Kopf in ihren Armen verschwinden welche auf ihren Armen lagen. Alles war so kaputt. Alles so unwichtig seitdem sie seine Wärme nicht mehr spüren konnte. Die Welt schien viel zu groß für sie.
Sie brauchte ihn verdammt nochmal. Sie brauchte seine Stimme die ihr zuflüsterte, dass alles gut werden würde. Brauchte seine Wärme die ihr Gänsehaut verlieh und ihr Mut machte sich ihren Aufgaben zu stellen. Und doch bekam sie sie nicht mehr. Es war als würden sie versuchen Berge zu versetzen. Denn dies war genauso unmöglich. Bis sie auf einmal Venka neben sich stehen hatte die sie verlegen anstarrte und wie immer wenn sie nervös war auf ihren Fingern rumkaute. Kidah sah etwas erschrocken zu ihr auf und wischte sich schnell ihr Gesicht rein weil sie mit dem Mädchen neben sich nicht gerechnet hatte. Venka sagte nichts, sah nur bwechselnd sie und die hölzerne Schildkröte an, die Kidah in ihrer Hand hielt und sie verstand. Venka musste sie beobachtet haben und hatte es wohl kaum erwarten können ihr neuestes Objekt der Begierde in ihren Händen zu haben. Kidah sah von ihr zu der schildkröte in ihrer kraftlosen Hand hinab und reichte sie ihr schliesslich ohne ein Wort zu sagen. Sofort breitete sich Freude in dem Gesicht des Kindes aus. Venka grabschte danach als würde sie endlich von ihrer Ungeduld darauf befreit und rannte damit lachend zu Flint hinüber. Kidah drehte sich nicht um. Sah daraufhin in den Wald hinein. Es war Vollmond. Und der Waldboden auf den seine Strahlen reichten hell erleuchtet. Rief förmlich nach ihr. Die Nacht war noch jung und so nutzte sie die zeit wie jeden Abend um allein zu sein. Nahm ihren Speer neben sich auf und trottete wortlos in den Wald. Doch diesesmal, drehte sie sich noch einmal um ehe sie für eine Weile in ihm verschwand. Sah IHM in die Augen. Er hatte sie auch angesehen und damit hatte sie nicht gerechnet. Es war als hatte es so kommen müssen, dass ausgerechnet jetzt ihre Blicke sich trafen. Und Kidah spürte, dass die Zeit gekommen war ihm die Wahrheit zu sagen. Wartete..... Er schien zu verstehen, denn nun erhob er sich nud ergriff ebenso seine Waffe. Und als sie dies sah lief sie voraus. Wollte den Abstand wahren um Mut zu tanken, denn bereits jetzt schlug ihr Herz wild durcheinander. Es musste sein. Und sie wollte es ihm selbst sagen...
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Beitrag von Young Deer 27/3/2011, 19:29

Die Tage gingen dahin, und irgendwann wusste Deer nicht mehr wie lange sie bereits unterwegs waren. Auch wenn das Land sich so veränderte dass er sich immer mehr Zuhause fühlte, so konnte er dennoch keine Freude mehr empfinden; spürte er doch dass er Kidah verloren hatte, doch aus welchem Grund das wurde ihm selbst nach all den Monaten nicht bewusst. Er hielt sich genau wie sie aus allem raus, solange Flint es alleine schaffte einen Weg zu finden, einen Weg welchen eigentlich Deer hätte suchen müssen. Als sie aus dem Herzland aufgebrochen waren hatte er einen unendlichen Tatendrang gespürt, Vorfreude darauf was ihn erwarten würde sobald er wieder in seiner Heimat war, und er hatte es kaum erwarten können Kidah all das zu zeigen was er so liebte. Doch jetzt erschien ihm plötzlich alles so sinnlos...
Sie mied seine Nähe, und das schmerzte ihn mehr als alles andere. Kein einziges Mal hatte sie ihm gesagt warum sie ihn nicht mehr wollte. Ob das mit dem Kampf gegen Cocozca zu tun gehabt hatte konnte Deer nicht sagen, doch es war für ihn kein Grund all das aufzugeben was sie füreinander empfunden hatten... an manchen Tagen war er so ernst und in Gedanken versunken dass er nichts um sich herum mehr wahrnahm. An anderen Tagen war er tief betrübt und sah nur das Schlechte vor sich, konnte nicht essen und nicht sprechen, fast so wie Kidah. Er bekam nur am Rande mit wie Flint und Venka mehr und mehr wie Vater und Tochter zusammen wuchsen, doch das war ihm egal. Dass er zwischendurch auf die Jagd ging war ihm eine gute Abwechslung, und auch dass er alles was er gebrauchen konnte verarbeitete lenkte ihn von Kidahs Ablehnung ab, denn dafür entfernte er sich oft stundenlang und meterweit weg von den anderen. Er brauchte Zeit für sich, er wollte alleine sein, den Schmerz nicht ertragen müssen bei ihr zu sein und sie nicht erreichen zu können. Und je mehr Tage und Wochen vergingen, desto mehr wusste er dass es keine Chance mehr für sie beide geben würde, denn sie wollte ihn nicht mehr...
Irgendwann sah er die ersten Hirsche und Rehe, dort wo sich Wälder zwischen die Ebenen drängten. Die Berge in der Ferne rückten immer näher, und etwas sagte ihm dass diese Berge Heimat für ihn waren. Wenn er einen Hirsch erlegte war es so als wäre er niemals fort gewesen, als wäre er bereits Zuhause, denn hier war nichts mehr fremd für ihn. Er kannte jede Spinne, jede Pflanze die es in diesem Land gab, und morgens war der Morgentau auf den Gräsern und Abends flirrten die Glühwürmchen. Deer blieb mitunter einige Tage von Flint und Kidah getrennt, denn dann gerbte und verarbeitete er die Felle, nähte sich Mokassins und eine Hose, welche er gebrauchen konnte sobald es kälter wurde. Anfangs hatte Flint ihn noch besorgt aufgesucht, doch dann erkannte der Seneca dass Deer sich nicht mehr zu ihnen angehörig fühlte, und er ließ Deer in Ruhe. Deer kam ja doch immer wieder zurück... doch nur weil er sich verpflichtet fühlte, die beiden sicher an ihrem Ziel ankommen zu lassen. Nicht weil er bei ihnen sein wollte.
Kidah war so merkwürdig dass es ihn fast verrückt machte sie so zu sehen; sie war nicht nur reglos und gefühllos, sondern auch schweigsam und teilnahmslos, aß kaum und wirkte krank, denn manchmal übergab sie sich und wirkte auch sonst sehr elend. Was hatte der Holcane ihr angetan? Hatte er ihre Seele krank gemacht? Deer verstand nichts von Geisterdingen, das wusste nur Flint, doch der Seneca unternahm scheinbar nichts um ihr zu helfen. Und weiter gingen Tag und Nacht dahin, und sie wanderten und wanderten... in einer dieser Nächte saß Deer alleine auf einem Hügel und starrte in den Himmel, betrachtete mit leerem Blick die funkelnden Sterne und den fahlen Mond, und er spürte nichts weiter als den kühlen Wind auf seiner Haut. Sein Gesicht war reglos als Tränen über seine Wangen liefen, so als wäre es nicht er der dort saß und litt. Kidah hatte ihn verlassen, und er war wieder alleine. Er würde niemals jemanden wie sie finden, oder eine Frau so achten wie sie. Doch er würde in Zukunft auf viele Dinge nicht mehr verzichten können... er musste Kidah vergessen. Er musste sie verlassen damit seine Seele nicht vollständig starb. In der Ferne heulten Coyoten. Und als seine Tränen getrocknet waren und er müde und frierend dasaß wusste er, dass er schon bald seinen Weg alleine würde gehen müssen.
Doch es kam alles anders als erwartet. Als sie wieder einmal durch ein Waldgebiet kamen und Deer gerade wieder zurück an das Lagerfeuer kam war es, als ob etwas geschehen war das Kidah völlig mitgenommen hatte. Sie lag auf ihrem Platz und rührte sich nicht, und Deer glaubte fast dass ihre Seele nun ganz von ihnen gegangen war. Auch Flint wirkte mitgenommen und ernst, doch er sagte nicht was los war, auch wenn Deer ihn leise darauf ansprach. Und auch wenn Deer sich vorgenommen hatte mit alldem abzuschließen, so durchdrang ihn erneut eine tiefe Sorge um Kidah, so sehr dass er kein Auge zutun konnte. Er spürte dass Flint etwas vor ihm verheimlichte, doch Deer konnte nichts weiter tun als abzuwarten auf das was geschehen würde, denn niemand würde ihm etwas sagen. Doch er hoffte lange...und wurde nicht erlöst.
Tage vergingen, und eines Abends hatte er sich in der Nähe von Flint und Venka in das Gras gesetzt und starrte reglos vor sich in die wärmenden Flammen. Nicht mehr lange und er würde in seiner Heimat sein, das spürte er. Er hatte neue Kleidung und neue Mokassins, Waffen und auch sonst alles, damit man in ihm keinen Versager sehen würde. Er zählte nur noch die Tage bis er endlich dort war wo man ihn wieder erkannte, wo er wieder ein Mensch sein konnte. Achtete nicht darauf was Kidah machte, oder was Flint sagte. Es war doch alles sinnlos. Bis er seinen Blick hob und sah dass Kidah aufgestanden war und in Richtung Dickicht ging, wie so oft bisher, doch sie blieb stehen und blickte sich zu ihm um. In der Dunkelheit sah er kaum ihr Gesicht, doch er sah das Schimmern in ihren Augen als sie ihn direkt ansah ehe sie kehrt machte und im Wald verschwand. Und Deer spürte plötzlich dass es Zeit war ihr zu folgen. Sie hatte ihn angesehen, so als müsste er ihr folgen, er konnte nicht anders. Auch wenn er nicht wusste was sie nun erwartete... mit angespanntem Körper nahm er seinen Speer zur Hand und erhob sich um ihren Spuren zu folgen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, doch er atmete kontrolliert durch sodaß seine Nervosität nicht Überhand nahm. Er wusste es... nun würde sie ihn endlich erlösen, ihm sagen dass sie nicht mehr bei ihm bleiben wollte. Es würde ihn innerlich töten, doch es würde ihm leichter fallen von ihr zu gehen und sie niemals wieder zu sehen. Er wusste dass sie ihm nun einen Dolch ins Herz rammen würde, denn ein gebrochener Mann war er eh schon.
Schon bald sah er ihre Silhouette dunkel dastehen. Sie wartete auf ihn, doch sie sah ihn nicht an als er in ihre Richtung kam. Wieder zeigte er keine Regung als er sie ansah, und einige Armlängen von ihr entfernt blieb er stehen und stemmte seinen Speer in den Boden. Ohne zu blinzeln starrte er sie an, doch sie ignorierte ihn noch immer. Sie wusste dass er auf ihre Worte wartete, doch sie ließ ihn einfach dort stehen und seine Anspannung noch größer werden. Er war nicht hierher gekommen damit sie ihn weiter ignorierte, doch er wartete ungeduldig auf irgendeine Regung von ihr.
Young Deer
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Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Beitrag von Gast 27/3/2011, 22:35


Kidah lief voraus... Vorbei an einigen dieser riesigen Bäume mit den dicken Stämmen und den mächtigen Wurzeln, die wie stumme Geister im Mondlicht schimmerten. Wieder surrten diese "Leuchtkäfer" durch die frische Nachtluft und sahen aus wie kleine Feuerfunken die umherschwirrten. Alles in allem war es ein unendlich friedlicher Anblick, würde ihr das Herz nicht bis zum Hals schlagen. Bereits jetzt spürte sie den Kloß in ihrem Hals so stark, dass sie Mühe hatte um zu atmen. Kidah blieb stehen und starrte durch den Wald hindurch. Sie fürchtete nicht die Schatten in ihm. Nicht die Dunkelheit... Das was sie gerade am Meisten fürchtete war Deers Reaktion, sobald er die Wahrheit erfahren würde. Sie hatte Panik alleine ihm gegenüberzustehen und ihm in die Augen zu sehen. Vielleicht Vorwürfe darin zu erkennen. Und doch musste sie sich dem stellen, wenn es für sie beide weitergehen sollte. Es war die letzte Chance die sie noch hatte.
Sie höhrte seine Schritte nun näherkommen und frohr, als stünde sie wieder inmitten dieser schrecklichen Höhle in der sie bei der Flucht verschwunden waren. Umgriff fröstelnd sich selbst mit ihren Händen und sah zu Boden. Wenn sie wenigstens wüsste wie sie beginnen sollte... Doch hierfür konnte man nicht im Voraus planen und überlegen, was man sagen konnte. Die Gefühle übermannten einen sowieso und merzten alle Gedanken vorübergehend aus. Und nun wurde es unerträglich still, nachdem er hinter ihr mit einem gewissen Abstand stehenblieb als stünde er einem Feind gegenüber, dem nicht zu trauen war.
Er wartete... Und die angespannte Stimmung machte sie fast wahnsinnig.. ihr galloppierendes Herz liess sie hastiger atmen und sie schloss kurz die Augen und senkte ihren Kopf ein wenig mehr. Wie sollte sie nur die richtigen Worte finden. Und was sollte sie bloss tun, wenn er sie nicht ertragen und fortgehen würde... Sie würde niemals von ihm verlangen bei ihr zu bleiben, obwohl dieser Mensch in ihr wuchs, der nicht Deers Ursprung war. Niemals würde sie ihn vor die Wahl stellen. Sie kam wieder zu sich als sie ihn leise und sachte schnaufen höhrte, als würde auch er diese Situation nur schwer ertragen können... Stumm sah sie wieder auf, drehte sich unendlich langsam zu ihm um und vermied es noch ihn anzusehen.. Und das brauchte sie eigentlich auch garnicht, denn sie konnte seine bohrenden Blicke auf sich spüren. In sich spüren... Umklammerte sich als würde sie erfrieren wenn sie es nicht tun würde. Mittlerweile war Zeit vergangen. Und sie konnte es in sich spüren... So zart und sanft wie Schmetterlingsflügel, die in ihrem Bauch wohnten. Die ihr zeigten das dort etwas war, was sie nur schwer ertragen konnte.... Es würde nicht mehr lange dauern udn Deer hätte es auch ohne Worte bemerkt. Und das wollte sie nicht. Flint hatte geschwiegen. Die ganze Zeit über. So wie sie ihn darum gebeten hatte. Und doch wusste sie, dass es ihre Pflicht war ihm zu sagenw as mit ihr loswar. Sie waren vereint gewesen. Hatten ihre seelen berührt. Sie war ihm das alles so schuldig. Und wenn er beschliessen würde danach zu gehen und sie zu verlassen, so würde es sie töten. Doch sie würde ihn nicht aufhalten. Er würde nur unglücklich mit ihr werden. Sie würde ihm nur im Weg stehen bis an sein lebensende. Ihm eine Last sein. Ihn blockieren für das, was ihn glücklich machen konnte. und nichts wünschte sie sich gerade mehr, als ihn glücklich zu wissen. Und manchmal musste man Dinge gehen lassen wenn man sie liebte....

Und nun sah sie langsam zu ihm auf. Die Blicke trafen sich. und es fühlte sich so an als würden sie ungehindert direkt in sie hineinsehen. So als müsse sie ihm garnichts mehr erklären weil er es ohnehin bereits sehen konnte. Begleitet von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit die sie mit ihm teilte. Es zerriss ihr das Herz... Ihn so vor sich zu sehen. Nichts tun zu können um all das ungeschehen zu machen. Und es tat ihr so leid wie nichts zuvor. Er litt wegen ihr so sehr. Und es wäre wohl besser gewesen, wenn sie damals bei den Ahrkay miteinander gestorben währen... denn dieses hier war nichts anderes als sterben.. nur sehr sehr langsam und qualvoll. Kidah musste tief durchatmen um nicht sofort in Tränen auszubrechen und musste wieder wegsehen um stark zu bleiben... Dazu kam, dass sie so lange nicht gesprochen hatte, dass sie wieder nach den Worten seiner Sprache suchen musste.... Doch jetzt kam sie nicht mehr dsrum herum, fasste sich ein Herz und atmete tief durch.

"Ich fortgehen werde Deer...."

sagte sie leise... Und doch war es ihr als würde sie in dieser Stille schreien. Und sie sah seinen schmerzvollen Blick... Sah das Warum in seinen Augen. Und sie wusste ja selbst nicht wie es weitergehen sollte. Nur dass sie nicht bei ihm bleiben konnte wenn er jemals wieder die Chance haben sollte einen neuen Anfang für sich zu finden...
Ächzend atmete sie durch und schüttelte sachte ihren Kopf.

"Ich ihn besser getötet an Anfang Deer. Das alles meine Schuld... Ich dachte ich sein stark... Aber ich es nicht bin... Mein Götter sich abgewand von mir. Ich bin verflucht. Ich gottlos jetzt. Und ich nicht kann machen dich glücklich... "

Wieder rinnten ihr die Tränen hinab... doch diesesmal sah er sie auch. Ihr Hals und ihre Brust schmerzten vor Anstrengung und die Worte lagen ihr wie Steine im Herzen. Er stand nur still dort und starrte sie an. Doch sie spürte dass auch er zu kämpfen hatte. Sie musste das tun. Sie musste das tun um ihn zu retten vor dieser Hoffnungslosigkeit.

" Er nicht ist tot Deer. Er mich jagen noch immer. Und er es wird immer tun... Er hat mir mehr genommen als mein Familie... mein Clan. Er mir genommen mein Seele... Und er noch immer hier!"

Ihre Stimme versagte und nun legte sie ihre Hand auf ihren unterleib.. Seine Augen folgten ihr und er schien ganz langsam zu begreifen. Denn nun sah er sie schwer atmend an, als müsse auch er diesen Schock ersteinmal verkraften. Als würde er von ihr weichen wollen weil es ihn so schmerzte. Und nun übermannte sie die Verzweiflung darüber... Ihre Stime wurde lauter, getrieben von ihrer Wut darüber, dass Cocosza ihr alle Hoffnung genommen hatte. Und eine gemeinsame Zukunft mit Deer.

"Er noch immer hier hörst du??? Und er nie mich wird in Ruhe lassen! Er mich hat entrissen von Deer! Wenn ich bleiben bei dir, du nie wirst sein glücklich! Ich dich nicht kann machen glücklich!!! Du kannst gehen nach Hause! Und du dort wirst finden gute Frau für dich! Ich es niemals kann sein! Dieses Kind wird nie meines sein! Und niemals Deers! Ich sein verloren! Und ich nicht will dass auch du es bist!"

Wie immer wenn es sie überrollte verliess sie die Kraft um weiterzusprechen und sackte in die Knie.Setzte sich auf den moosigen Boden und ächzte vor sich hin. Legte ihre Hände in ihren Schoss und wippte leise vor und zurück.. So wie sie es nun oft getan hatte wenn sie Abends fortgegangen war, denn so war es leichter zu ertragen gewesen. So gebrochen wie sie war würde sie ihm niemals eine gute Frau sein können. Und sie wollte ihm nicht mehr im Weg stehen. Wie sehr sie sich ihn zu sich wünschte. Sie wollte, dass er kommen und sie in den Arm nehmen würde. ihr sagen würde das alles gut werden würde. Doch sie hatte schon vor etlichen Monden aufgehöhrt darauf zu hoffen. Sie wusste ja wie er sein konnte. Sie war nun nicht mehr Kidah, die tapfere kriegerin. Und sie war nicht mehr dieselbe Frau, die er kennengelernt hatte. Und sie würde es vermutlich auch niemals mehr sein. Sie wollte nicht auch ihn mit der Last dieses Kindes in sich beladen. Das war nicht sein Schicksal... Es war nur ihres. Sie hatte ihre Schuld beglichen. Sie hatte Deer das Leben gerettet. und er ihres. Und nun war es Zeit ihn seinen Weg zurück gehen zu lassen. Zu seinem Dorf. Seinen Freunden und seiner Familie. Sie würde nur Unglück mit in dieses Dorf bringen. Sie wollte seine Seele nicht mehr vergiften.

"Ich nicht kann machen dich glücklich... Ich dich lieben mehr als alles andere..aber ich nicht kann machen dich glücklich. Denn Cocozca noch immer da... er geht nicht fort... und es wächst, ich kann es spüren! Ich will es nicht! Aber es bleibt und wächst! Warum? Warum geht es nicht fort! Ich bin kein Mutter Deer... Ich es nicht will...."

wimmerte sie leise und sah nichts mehr um sich herum. Nein sie wollte es nicht. Und sie würde niemals eine gute Mutter sein. Denn es war das Kind eines Seelenlosen. es war ein Dämon wie der Ahrkay selbst, welcher in ihr heranwuchs und mächtiger wurde. Und genau jetzt war es wieder so unerträglich, dass sie es sich am Liebsten augenblicklich herausgeschnitten hätte. Und sie hatte Angst vor sich selbst. Vor dem was sie tun würde, sobald sie es erblicken würde und die Zeit reif war. Diese Prüfung der Götter war zu schwer. Nicht zu schaffen. Für sie nicht, und für ihn erst recht nicht. Sie wusste einfach dass es ihn nur quälen würde. Sie war nicht gut für ihn. Und sie liebte ihn zu sehr als ihn mit diesem Schicksal zu belasten. Er hatte noch eine Chance. Und sie wollte dass er sie nutzte bevor es auch für ihn zu spät sein würde. Denn sie ahnte, sein Zuhause war nicht mehr weit....
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Beitrag von Young Deer 28/3/2011, 22:20

Der Moment schien sich unendlich dahin zu ziehen als Deer und Kidah sich gegenüber standen und er auf ihren schmalen Rücken starrte; es war dunkel, und der Mondschein zauberte einen sanften Schimmer auf Kidahs dunkle Haut. Irgendwo raschelte es im Gras als eine Maus vorbei huschte, und in den Bäumen, weit entfernt, ertönte der Ruf einer Eule. Er stand reglos da und starrte sie an, und wäre ihre Lage nicht so unendlich düster und verzweifelt gewesen hätte er den ersten Schritt getan und wäre auf sie zu gegangen. Mehr als je zuvor spürte er dass sie zu ihm gehörte, denn für ihn war sie die schönste Frau die es gab, und er kannte niemanden der mutiger war als sie. Doch irgendwann auf ihrer Reise hatte sie ihr Mut verlassen, und sie hatte sich von ihm abgewendet... Und er konnte noch immer nicht verstehen warum dies so war. Es hatte ihn die ganzen Wochen über zerfressen und verzweifelt gemacht, so sehr dass er sich selbst fast aufgegeben hatte. Dass er sie brauchte um glücklich zu sein, das hatte er ihr nie sagen können, denn ihr Verhalten hatte ihm gezeigt dass es sinnlos war sich ihr zu nähern.
Und nun standen sie hier, und er ahnte dass er erfahren würde warum sie so war. Es machte ihm Angst, und er wünschte sich dass dieser Moment sich niemals bewahrheiten würde, auch wenn es ihn von seiner Qual der Ungewissheit erlösen würde. Mit flachem Atem beobachtete er wie Kidah sich langsam zu ihm umdrehte, doch noch immer sah sie ihn nicht an und sagte nichts; er spürte dass sie mit sich kämpfte, jetzt nachdem sie all die lange Zeit keine einzige Emotion gezeigt hatte. Es verwirrte ihn und ließ seinen Puls nur noch mehr ansteigen, und seine Hand klammerte sich fest um seinen Speer. Er hörte wie sie Luft holte und dann zu ihm aufsah...und als sich ihre Blicke trafen sah er in ihrem, dass sie ihm keine gute Nachricht überbringen würde. Ihre dunklen Augen schimmerten als sie seinen Blick erwiderte, und Deers Gesicht wurde noch regloser, angespannter. Sein Blick richtete sich auf ihren Mund, so als würde jede Sekunde wie eine Minute dahingehen, dann öffnete sie ihn...

"Ich fortgehen werde Deer...."

Und nun war der Moment gekommen da sie ihm den Dolch ins Herz stieß. Es war als würde das Blut in seinen Adern gefrieren, und es schmerzte wahrhaftig... er starrte sie verletzt und fassungslos an, und mit ihrem folgenden Schweigen drehte sie den Dolch herum und ließ ihn innerlich ausbluten... Er hatte gehofft dass sie diese Worte niemals sagen würde. Er hatte gebetet dass dies niemals geschehen würde, denn er glaubte dass er sie nicht einfach gehen lassen konnte. Und doch war es geschehen, und nun war er zu keiner Antwort und keiner Regung fähig. Warum nur geschah dies alles...warum tat sie ihm das an? Er sah die Tränen auf ihrem Gesicht, doch ihr Schmerz erschien ihm in diesem Moment nicht so stark wie sein eigener, welcher ihn fast um den Verstand brachte.

"Ich ihn besser getötet an Anfang Deer. Das alles meine Schuld... Ich dachte ich sein stark... Aber ich es nicht bin... Mein Götter sich abgewand von mir. Ich bin verflucht. Ich gottlos jetzt. Und ich nicht kann machen dich glücklich... Er nicht ist tot Deer. Er mich jagen noch immer. Und er es wird immer tun... Er hat mir mehr genommen als mein Familie... mein Clan. Er mir genommen mein Seele... Und er noch immer hier!"

Ihre Worte waren so klar und deutlich, und doch rauschten sie an ihm vorbei wie ein Wasserfall. Dann sah er ihre Geste die mehr sagt als tausend Worte, als sie ihre Hand auf ihren Bauch legte... und wieder war es als würde ihn ein Dolch in die Brust treffen. Er wusste nicht ob er fähig war noch mehr Wahrheit ertragen zu können. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er auf ihren Bauch und wurde sich bewusst, warum Kidah nun nicht mehr sie selbst war, warum sie sich immer wieder im Wasser waschen musste... er vestand es nun klar und deutlich. Und diese Erkenntnis ließ in ihm eine plötzliche Übelkeit aufsteigen sodaß er sich heftig zwingen musste, sich nicht zu übergeben. Cocozca hatte sie beschmutzt... er hatte seine Kidah beschmutzt... Deer konnte dies kaum annehmen, sein Geist wehrte sich mit aller Macht dagegen. Es war vorbei... Kidah wollte nicht mehr bei ihm sein, und wenn sie es doch tun sollte würde dieses...Kind...bei ihr sein welches sie immer an dieses schreckliche Ereignis erinnern würde, welches sie beide entzweiht hatte.

"Er noch immer hier hörst du??? Und er nie mich wird in Ruhe lassen! Er mich hat entrissen von Deer! Wenn ich bleiben bei dir, du nie wirst sein glücklich! Ich dich nicht kann machen glücklich!!! Du kannst gehen nach Hause! Und du dort wirst finden gute Frau für dich! Ich es niemals kann sein! Dieses Kind wird nie meines sein! Und niemals Deers! Ich sein verloren! Und ich nicht will dass auch du es bist!"

Sein starrer Blick war zu Boden gerichtet und er schnappte ächzend nach Luft während sie ihm ihre Worte zurief. Nein, er konnte es nicht mehr ertragen... während Kidah langsam zu Boden ging drehte er ihr den Rücken zu, damit sie die unendliche Verzweiflung auf seinem Gesicht nicht sehen konnte. Er atmete schwer während er dastand und seine Augen ruhelos umhergingen, und seine Hand hielt sich krampfhaft an dem Speerschaft fest. Er hörte sie wimmern... er konnte diesen Schmerz nicht mehr ertragen. Und auch er kämpfte gegen seine Tränen an, und seine Kiefer malmten angespannt während er versuchte nicht durchzudrehen. Doch er stand kurz davor... wieder ächzte er auf, und es vermischte sich mit einem verzerrten Schluchzen als er nicht mehr still stehen konnte und ein paar Schritte ging. Seine Beine versagten ihm fast den Dienst und er wusste nicht wohin mit sich selbst und mit seinen Gefühlen. Er hörte sie noch immer leise wimmern...

"Ich nicht kann machen dich glücklich... Ich dich lieben mehr als alles andere..aber ich nicht kann machen dich glücklich. Denn Cocozca noch immer da... er geht nicht fort... und es wächst, ich kann es spüren! Ich will es nicht! Aber es bleibt und wächst! Warum? Warum geht es nicht fort! Ich bin kein Mutter Deer... Ich es nicht will...."

Mit seiner zittrigen Hand fuhr er sich über die Stirn und sein Haar, und immer wieder lief er hin und her, atmete schwer durch... er konnte diesen Schmerz nicht mehr ertragen, zu wissen dass sie von diesem Ahrkay beschmutzt wurde, dass sie nun nicht mehr zu ihm gehören wollte, dass sie sich aufgab. Wie irre flüsterte er immer wieder "nein...nein, nein, nein..." und seine Stimme wurde immer lauter und erhob sich vor Verzweiflung. Er konnte es nicht mehr ertragen, sein Herz zerriß ihm in der Brust. Er hatte sich trotz all der Zeit nicht auf diesen Moment vorbereiten können, und nun war er so hilflos wie nie zuvor. Ohne darüber nachzudenken machte er kehrt und lief in das Dickicht, weg von diesem schmerzlichen Moment und hinein in die tröstende Einsamkeit. Sie durfte nicht sehen wie sehr ihn das verletzte, und er glaubte dass nun alles verloren wäre; wie ein Verrückter rannte er vorwärts, und die Dunkelheit umgab ihn schmeichelnd während er mit seinem Speer immer wieder ausholte, mit voller Wut Blätter und Zweige beiseite schlug. Nun war er alleine, und endlich konnte er seinen Schmerz hinaus lassen. Er schluchzte, weinte, knurrte, schrie... er glaubte dass der Große Geist ihn endgültig verlassen hatte. All sein Schmerz und seine Wut entlud sich in diesem Moment in dem er um sich schlug, und irgendwann sank auch er auf seine Knie, ließ seinen Speer fallen und beugte sich nach vorne, lehnte seine Stirn in das kühle Moos und vergrub kraftlos seine Hände darin.
Warum hatte dies niemals ein Ende... er konnte sie doch nicht einfach gehen lassen, und doch standen nun Monate des Abstands und dieses Kind einer Vergewaltigung zwischen ihnen. Wie sollten sie das jemals bewältigen? Sie konnten es nicht, aber er konnte einfach nicht alleine ohne sie weitergehen, auch wenn er sich das noch so sehr eingeredet hatte. Er konnte nicht ohne sie sein. Schluchzend gab er der Kraftlosigkeit und Erschöpfung nach, und die Dunkelheit der Nacht beruhigte ihn ein wenig. Er konnte Kidah nicht gehen lassen. Sie wären mehr als einmal fast gestorben, und er würde niemals ohne sie sterben können. Auch wenn ihr Weg so unwegsam erschien, er konnte einfach nicht aufgeben. Doch sie hatte doch längst aufgegeben... nein das durfte nicht sein, konnte nicht sein. Es würde immer eine Möglichkeit geben, irgendeine. Sie durfte nicht glauben dass sie ihm egal war, dass er nur darauf aus war sich irgendeine Frau zu nehmen nur damit er wieder ein Teil seines Clans war. Und auch wenn er noch zu gar keinem klaren Gedanken fähig war ergriff er nun hastig seinen Speer und erhob sich, rannte so schnell zurück als wäre ein Holcane hinter ihm her.
Wenn es nicht schon alles zu spät war...er würde niemals aufgeben! Und als er endlich zurück fand war Kidah noch immer dort und saß auf dem Boden, und sie schluchzte noch immer. Auf halbem Weg zu ihr ließ er seinen Speer fallen und stürzte vor ihr in die Knie. Erschrocken blickte sie zu ihm auf, ihre Augen waren so überrascht wie die eines scheuen Rehs als er sie plötzlich bei den Schultern packte und sie voller Ernst und mit verheultem Gesicht anstarrte. Keuchend erwiderte er ihren Blick, und sein Griff um ihre Schultern war so fest dass sie sich ihm nicht entwinden konnte. Es war die erste Berührung seit langem...und vielleicht auch die wichtigste überhaupt. Sein Herz raste als er sie einfach nur anstarrte, und noch immer sah er in ihren Augen dass sie aufgegeben hatte.

"Nein Kidah....NEIN! Du darfst nicht gehen, nicht ohne mich!" Sie schien fast unter seinen Worten zusammen zu zucken, und sie antwortete ihm nichts, fast so als würde sie ihm niemals mehr antworten. Doch dies hier war doch alles wovon sein Leben abhing, und ihres vielleicht auch. Er schüttelte sie leicht damit sie endlich aufwachte, und ihr Kopf taumelte umher und deutete dann ein Schütteln an.

"Kidah! Wir gehören zusammen, schon lange! Ich verdanke dir mein Leben, hörst du? MEIN LEBEN!"
Seine Worte waren lauter als beabsichtigt, denn er war gelenkt von seiner Verzweiflung und Angst die beinahe unmenschlich war. Kidah fing wieder an zu schluchzen, und so hielt er inne und blickte sie noch immer keuchend an, versuchte sich selbst zu beruhigen, hielt sie noch immer fest. Er hatte sich so lange nach ihr gesehnt... dafür gebetet dass sie ihn endlich wieder ansehen würde, dass er ihre Stimme hören konnte... warum nur konnte sie nicht sehen dass er sie brauchte, dass er glücklich war wenn sie bei ihm war? Wieder musste er sich zwingen nicht in Tränen auszubrechen so wie sie es tat, und seine Lippen zitterten. Sie sollte aufhören zu weinen, sollte sich wiederfinden... sollte zu ihm zurück finden. Und sie tat ihm so unendlich leid, jetzt wo er sich all dessen bewusst wurde. Ohne zu fragen zog er sie an sich und drückte sie fest, wollte sie nicht loslassen. Er atmete tief durch, wartete dass sie sich beruhigte.

"Ich kann dich nicht gehen lassen, Kidah....ich will nicht daß du dich aufgibst! Du bist stärker als all das... du darfst nicht gehen." Seine Stimme war nun leiser und ruhiger, doch man hörte deutlich wie ihn das alles mitnahm.
"Auch wenn du...wenn du dieses Kind nun in dir hast... wie kann ich dich denn gehen lassen wenn du zu mir gehörst?! Es geht nicht...es geht nicht..."

Nun fing auch er an zu schluchzen, und so lagen sie sich in den Armen und krallten sich an den letzten Hoffnungsschimmer, auch wenn dieser so weit entfernt schien. Eine Weile machten sie nichts, versuchten zu Atem zu kommen...dann kam Deer ein so plötzlicher Geistesblitz dass er den Atem anhielt und Kidah von sich schob, damit er ihr ins Gesicht blicken konnte. Seine Augen waren so eindringlich dass sie ihn ansehen musste. Er wusste nun eine Lösung... eine kleine, doch nicht unbedeutende.

"Der Soulcatcher....! Kidah...du musst mit mir kommen, und wenn es da ist werden wir es zum Soulcatcher bringen! Du wirst dich niemals damit belasten müssen, der Große Geist wird es zu sich holen!!"

Natürlich verstand sie nicht was er sagte, und sie wirkte seelisch vollkommen mitgenommen, doch in seinen Augen brannte nun eine Entschlossenheit wie nie zuvor als er sie ansah.
"Ich will dass du bei mir bleibst, denn nichts anderes werde ich ertragen können! Komm mit mir, und wir können das alles vergessen! Wir sind stärker als alle anderen, hörst du?"
Young Deer
Young Deer
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Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Das Sumpfland Empty Re: Das Sumpfland

Beitrag von Gast 29/3/2011, 21:36


Kidah sah plötzlich nichts mehr vor sich. So als ob die Schatten sich wieder wie ein Schleier über sie legten, während sie dort am Boden hockte und sie einnehmen würden. Sie verschlingen würden als gehöhrte sie nicht mehr sich selbst. Empfand noch nicht mal mehr den Schmerz allein. Sondern ein wirres Chaos in ihrem Innersten, welches sich nicht beruhigen liess und sie panisch nach einer Lösung suchen liess. Wenn es wenigstens nicht so aussichtslos sein würde! Nun hatte sie ihm alles gesagt. Und der Ausdruck in seinen Augen hatte ihr jeden weiteren Willen genommen. Es hatte genau das in ihm ausgelöst, was sie immer verhindern wollte. Sie war der Grund weshalb er nun litt. Nur sie! Und nun ging auch seine Verzweiflung auf ihre eigene über... Sie konnte ihn immernoch in sich spüren. Seit dem Tag, an dem sie sich der Liebe zu ihm bewusst geworden war, konnte sie ihn jederzeit und überall in sich spüren. Sie fühlte was er fühlte und andersrum war es genauso. Und er würde niemals aufhöhren zu leiden wenn sie nicht genug Abstand zwischen sie beide bringen würde. Sie sah nicht mehr, wie Deer wahllos hin und herlief und redete... Wieder war sie gefangen in ihrem eigenen Käfig aus Emotionen und Mutlosigkeit. Und sie würde sich niemals aus eigener Kraft mehr daraus befreien können. Sie war schon längst tot.... Und sie wollte Deer nicht mit in die Tiefe ziehen. Immer wieder wiegte sie sich vor und zurück... so wie sie es so oft getan hatte in letzter Zeit um sich in Bewegung zu halten. Sich damit abzulenken und überschüssige Nervosität loszuwerden. Sprach immer wieder dieselben Sätze obwohl Deer sie schon nicht mehr höhren konnte weil er längst fortgelaufen war. Doch dies erkannte sie erst, als sie ein paar Minuten später aufsah und in die reale Welt zurückkehrte. Und als sie nun warnahm, dass Deer nicht mehr bei ihr wahr fing sie an zu beben und zu schluchzen. Nun war er also fort. Hatte auf sie gehöhrt. Es war besser so....... es war besser. Er würde sich daraus noch retten können wenn er in seinem Dorf nur neue Aufgaben erhalten würde die ihn neu erfüllen konnten. Doch für sie war es einfach zu spät. Der Zorn der Götter lastete auf ihr. Und war ihrer Gnade nicht würdig. Niemals. Und ein neuer Entschluss musste noch gefasst werden. Was machte sie mit dem Kind dieses Mörders..... Ein Teil seiner Seele würde auch in ihm stecken. Und dies würde sie niemals akzeptieren oder gar lieben können! Das würde ihr selbst bei einem Kind schwerfallen, welches sie vielleicht mit Deer zusammen bekommen hätte! Wie hatte es überhaupt so weit kommen können? Ihr Körper war nicht fraulich genug um einem Kind ein gutes Zuhause zu sein! Jede Frau dieser Welt war dafür besser geeigent als sie! Und obwohl sie es nicht würde annehmen können, so konnte sie sich auch nicht vorstellen diesem Kind ihr Messer in die Brust zu rammen um es schnell zu töten! Was sollte sie bloss tun???? Diese Gedanken waren so schwer und überladend, dass sie fast wie in eine reglose Starre verfiel. Nur die Tränen tropfen aus ihren Augen ohne ihre Wangen zu berühren direkt auf die dunkle Erde und ihre Haare umrahmten wie ein Vorhang ihr Gesicht. Wie müde sie dieses Leben war. Was wenn sie es doch einfach beenden würde? Sie würde das Kind mit sich nehmen.... Wie in Zeitlupe hob sie sachte ihr Handgelenk an und starrte mit halb geöffneten, tränen benetzten Augen darauf... Eine ihrer Tränen traf auf die dicke Narbe, welche sich dort noch immer befand. Sie hatte Deer versprochen nicht mehr zu gehen. Für IHN. Doch jetzt musste sie für ihn GEHEN um ihn zu retten. Eine unheimliche Ruhe hatte sie ergriffen während die Stimmen der Nacht durch den Wald huschten..... Und es war ihr für einen Moment als würde sie die Götter flüstern höhren können... als würden sie sie locken um es endlich zu tun. Sie musste ihr Versprechen brechen... ihm zuliebe.
"Verzeih mir...." flüsterte sie leise. Wohlwissend, dass er es nicht höhren konnte. Doch er schien es gespürt zu haben!

Auf einmal wurde sie gepackt sodass ihr ein Schock durch den ganzen Körper fuhr und sie zusammenzuckte! Erschrocken blickte sie auf weil Deer sie gepackt hatte und festhielt! Sie ebenso anstarrte und sein Gesicht war nass vor Tränen! Und allein dieser Anblick machte sie so sprachlos, dass sie ihn nur mit aufgerissenen Augen anblicken konnte! Sie konnte durch die schlimmen gedanken die sie gerade noch hatte noch garnicht richtig realisieren dass er auf einmal wieder vor ihr stand! Und erst recht nicht so!!!! Noch niemals hatte sie ih weinen sehen! Noch niemals hatte sie so viele Emotionen in seinen Augen lesen können, weil er sie niemals zugelassen hatte... Und alleine diese tatsache lähmte sie, liess sie ihn anstarren... Und seine Worte schlugen sich durch diese Finsterniss in ihrem Herzen, trafen so heftig auf ihre Seele dass sie heftig atmen musste und ihr Herz nun doch wild durcheinanderschlug. Und er sah ihr direkt in ihre Augen!.....

"Nein Kidah....NEIN! Du darfst nicht gehen, nicht ohne mich!" sagte er ihr laut entgegen und durch die vorige Stille hallte es so laut wie nichts anderes durch ihren Kopf, liess sie zusammenzucken und erzittern... Er durfte das nicht versuchen!!! Immer dann wenn sie dachte zu wissen was sie tun musste, kam er in ihr Leben und brachte alles durcheinander! Warum tat er das? Warum konnte er es ihnen nicht leichter machen indem er einfach ging??? WOLLTE er denn sterben? Brechen wie sie??? Das durfte er nicht! Er schüttelte sie und sie fühlte sich machtlos in seinen Händen.... Sie wollte ihren Kopf schütteln und erneut konnte sie durch ihre Tränen nicht hindurchsehen.... Warum tat er ihnen das an? Er machte alles noch schwerer für sie beide... Er sollte einfach gehen. Um sich selbst zu retten. Und um ihr die Entscheidung leichter zu machen ihr Leben endgültig zuende gehen zu lassen! Doch er tat es nicht! Nein im Gegenteil! Er hielt sie fest! Er kam ihrem Gesicht noch näher! Sprach noch lauter dass sie zusammengehöhrten und er ihr sein Leben verdankte! Wenn sie doch nur KÖNNTE! Wenn sie doch nur könnte würde sie alles wieder mit ihm teilen! Würde sich für ihn aufgeben! Sich für ihn opfern ohne sich dabei das leben zu nehmen! Würde alls tun nur um ihn glücklich zu machen und dabei an seiner Seite zu sein aber es GING NICHT!! Warum konnte er das nicht begreifen wie sehr sie sich nach ihm sehnte und wie sehr sie ihm damit aber schaden würde! Wieder kam sie sich so unendlich zerrüttet und hilflos vor.. Und alleine seine Berührung und seine Blicke vermochten sie zum wanken zu bringen... Wieder fanden ihre Tränen ungehindert ihren Weg und ein gequältes Schluchzen drang aus ihrer Kehle... Noch nie hatte sie sich i einem größeren Konflikt befunden.. Und noch nie war es so unendlich schwer gewesen zu atmen. Sie konnte nicht antworten und ihr schmerzverzerrtes Gesicht senkte sich ein wenig, doch er liess nicht von ihr ab... Liess keinen Raum für zweifel an dem was er sagte und nahm sie plötzlich fest in seine Arme... Was sie nun fühlte war einfach nicht mehr in Worte zu fassen... Sein Herzschlag pulsierte so laut und fest, dass es wie eine übergroße Trommel in ihrer Seele wiederhallte und die Liebe die plötzlich durch sie hindurchdrang machte liess allen Schmerz bröckeln, sodass sie ihn nun ungehindert hinausschreien und weinen konnte. Zum erstenmal seit dem schrecklichen Tag von Cocozcas körperlichem Tod, war sie in der Lage den Schmerz hinauszulassen und seine Nähe ungehindert zuzulassen. Und es war das erstemal seit dieser zeit, dass sie ihn so nah an sich herangelassen hatte... Und wieder liess er nicht los! Wartete... Zeit gab es jetzt nicht mehr. Kraftlos lag sie nun in seinen Armen... Das war doch alles was sie wollte.. Nur in seinen Armen liegen.... Nur bei ihm sein... Ihn riechen, fühlen.. seinen Herzschlag und seinen Atem höhren. Sich endlich wieder beschützt fühlen.... Was in der zeit mit dem Rest der Welt passierte war ihr egal solange er nur bei ihr war. Wieder sagte er nahe an ihrem ohr dass sie nicht gehen durfte und er das nicht zulassen konnte... Das sie doch stärker war als all das... Doch woher wollte er das denn wissen? Sie fühlte sich alles andere als stark... Das einzigste was sie spüren konnte war, dass sie nicht mehr fiel, solang er sie so fest an sich presste....

"Auch wenn du...wenn du dieses Kind nun in dir hast... wie kann ich dich denn gehen lassen wenn du zu mir gehörst?! Es geht nicht...es geht nicht..."

Und als nun auch er anfing zu schluchzen umklammerten ihre Arme seinen Brustkorb von ganz allein. Hielten sich kraftlos an ihm fest. Teilten das, was sie noch immer verband... Warum gab er sie nicht auf? Es war ihr unverständlich wie er sie nur so sehr lieben konnte! Womit hatte sie eine solche Liebe verdient? iemals hatte sie an soetwas geglaubt.. niemals angenommen dass die Empdindungen zu einem Menschen solche Ausnahme annehmen konnten. Und doch war dort noch immer dieses Band zwischen ihnen, welches einfach nicht zu ignorieren war. Fester wurde ihre Umklammerung je mehr sie seine Nähe zuliess. Sich dazu durchzuringen dem allem ein Ende zu machen war so nuendlich schwer für sie gewesen. Doch seine Liebe von sich abzuwenden, wenn er sie ihr mit solcher Passion entgegenbrachte, war absolut unmöglich. Nichts konnte sie so sehr zurückhohlen und beruhigen, wie es seine Nähe zu tun vermochte und obwohl ihr Körper unter dem heftigen Weinkrampf noch ruckte und bebte, so ertappte sie sich selbst dabei, wie sie sich langsam beruhigte. Auch wenn sie keine wirkliche Lösung für all ihre Probleme hatten. So wurde sie sich nun wieder bewusst, dass sie ihn einfach nicht aufgeben konnte und wollte.

Doch auf einmal schob er sie von sich und starrte sie erneut an was sie nur stumm erwiedern konnte und obwohl sein Blick den ihren traf schienen seine Gedanken plötzlich irgendwo anders zu sein was sie verunsicherte. Er schien plötzlich aufgeregt und brabbelte etwas von einem Ort und wieder von diesem großen geist von dem sie noch garnichts wirklich wusste doch sie verstand nicht was er damit meinte! Starrte ihn nur verwirrt an und blinzelte ihre letzten Tränen fort und hielt sich an seinen Armen fest die sie noch immer vor sich hielten.
Er schien plötzlich mitgerissen von einer Idee doch was meinte er damit?? "wenn es da war"? Sie wollte fragen, doch noch brachte sie kaum einen Ton hervor als wäre sie selbst zum reden noch zu schwach. Ganz im gegensatz zu IHM, denn nun sah er ihr in die Augen, zog sie etwas näher an sich heran nud sprach so sicher und standhaft zu ihr, dass sich auf ihrem gesamten Körper eine Gänsehaut bildete!

"Ich will dass du bei mir bleibst, denn nichts anderes werde ich ertragen können! Komm mit mir, und wir können das alles vergessen! Wir sind stärker als alle anderen, hörst du?"

Es klang wie ein Versprechen. Und sie wusste garnicht wie sie nun reagieren sollte. Doch ihre tränen hatten ein Ende gefunden und nun mussterten ihre rotgeweinten Augen die seinen, die ihren so nah waren. Die Hoffnung für sie beide bereithielten. Und plötzlich wurde ihr bewusst, dass Deer von ihnen beiden der Stärkere war. Nicht sie.... "Hörst du?" wiederhohlte er und sah ihr flehend in die Augen... Schutzlos war sie... wehrlos in diesem Moment was ihre Gefühle anging. Und sich dagegen zu wehren war ein aussichtsloser Kampf. Eine Weile sah sie ihn nur an....Und so sachte, dass nur er es sehen konnte nickte sie schliesslich leicht... Sie höhrte sein erleichtertes Keuchen und ihre Lippen fanden sich stürmisch, so als wären sie ausgehungert nach dieser Berührung... Kidah konnte sie nur keuchend erwiedern, spürte seine zitternden Hände an ihren Wangenknochen und sie wimmerte immer wieder Lufthohlend auf... Zu lange hatten sie dies nicht mehr zugelassen. Und erst jetzt wurde ihr bewusst wie sehr sie dies wirklich vermisst und gebraucht hatte.
Wieder fielen sie sich in die Arme und pressten ihre Körper an sich... Liessen sich Zeit damit sich im Klaren zu werden was sie gerade gesagt und gespürt hatten. Er hatte sie so entschlossen angesehen, dass sie ihm einfach glauben und vertrauen MUSSTE. Und vielleicht, ja vielleicht würde sein großer Geist sich ja auch ihrer Seele annehmen?
Erst nach einer ganzen Weile hatten sie Kraft genug um sich voneinander zu lösen. Er strich ihr sachte ihr zerzaustes Haar aus dem Gesicht und musste nichts mehr sagen... stand nur auf und reichte ihr die Hand... Kidah sah sie vor sich. So oft hatte sie diese und auch andere Hände weggeschlagen weil sie dachte sie wäre auch ohne sie stark genug... Doch diesesmal... diesesmal würde sie mit ihren alten Gewohnheiten brechen. Auch wenn noch ein endlos langer Weg vor ihnen stehen würde und noch viele weitere schwierige Situationen sich auftun würden. Dort würde immer diese Hand auf sie warten. Und sie ergriff sie. Ihre Beine wankten und ächzend liess sie sich von ihm aufhelfen und sanft mitziehen... Sich zum Lager zurückführen.... Was auch immer die Zukunft nun für sie bereithielt. Egal was noch geschehen würde. Spätestens jetzt wusste sie, dass Deer sie niemals verlassen würde. Denn was gab es wohl schlimmeres für einen Mann, als das Kind seines Feindes in der Frau heranreifen zu sehen, die er so sehr liebte? Und als sie nun aus den Schatten hinaus und in das Licht der Flammen traten, war es für Kidah mehr als nur aus der Dunkelheit zurückzukehren. Zum ersten Male seit all der Zeit spürte sie soetwas wie Geborgenheit in sich zurückkehren. Sicherheit.
Und Flints Blicke sprachen Bände als er die beiden auf sich zukommen sah. Venka war mit ihrem Kopf auf seinem Schoß eingeschlafen und obwohl es so spät war, hatte wohl auch er keinen Schlaf gefunden nud auf sie gewartet. Nun lächelte er und obwohl Kidah dies noch nicht konnte, erwiederte sie dies in ihrem Herzen. Und jetzt wo er sich sicher sein konnte, dass sie beide wohlbehalten wieder zurückgekehrt waren, legte auch er sich nun wortlos nieder während das Feuer leise vor sich hinknisterte. All diese Empfindungen und Emotionen hatten ihnen noch mehr Kraft geraubt, als ein Kampf mit Zehn Männern und die Müdigkeit raubte ihr fast die Kraft zum Atmen.... Deer zog sie mit sich, liess sie immernoch nicht los. Mit dem Anderen Arm ergriff er im Vorbeilaufen ihre Decke nud nahm sie mit sich zu seinem Schlafplatz, liess sie nur kurz los um sie dort direkt neben seiner zurechtzulegen. Sofort ergriff er wieder ihre Hand, und kurz zögerte sie.... Sah hinab auf die Decken... Sie hatte bereits gedacht, niemals wieder neben einem Mann liegen zu können ohne ihn dafür zu hassen dass er einer war. Und mit der Tatsache im Hinterkopf, zu wissen was ein Mann mit ihr alles anstellen konnte. Doch als sie wieder in deers Augen sah, wusste sie, dass sie sich wieder irrte. Sie vertraute ihm noch immer. Und so kam sie nun näher und liess sich erschöpft auf ihre Decke fallen. Deer legte sich direkt neben sie und deckte sie beide zu... Lange sah sie ihn noch mit müden Augen an... Erforschte seine Seele durch seine Augen. Doch egal wie sehr sie auch suchte, sie fand keinen zweifel meh in ihnen. Egal was er vorhatte und welche Idee ihm da gekommen war, er liess keinen Platz für Zweifel.... Er hatte Verständniss für ihre Situation, lag dicht bei ihr, sodass sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte, doch bedrängte sie keinesfalls mit zuviel Nähe....Es war so erlösend wie nichts anderes neben ihm zu liegen.. und dass liess sie auch endlich... endlich schlafen....
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Beitrag von Flint Sky 1/4/2011, 22:18

Kidahs Zusammenbruch war etwas was Flint schon lange voraus geahnt hatte, denn er hatte bereits vor Wochen erkannt dass Kidah so vollkommen verändert war dass ihre Seele dies unmöglich verkraften konnte. Ihre ständigen Anfälle sich zu waschen, ihr hartnäckiges Schweigen und die Art, wie sie sich in sich selbst zurück zog...sie verbarg ihre Gefühle sogar vor Deer, was Flint niemals für möglich gehalten hätte. Und auch wenn Kidah niemals über das gesprochen hatte was ihr zugestoßen war als sie gegen Cocozca gekämpft hatte, so vermutete er jedoch das Schlimmste. Und auch für Kidah vermutete er das Schlimmste, denn sie war nicht mehr sie selbst. Jetzt wo sie endlich in Frieden weiterziehen konnten, ohne Gefahren und Menschen die nach ihrem Leben trachteten, da konnte sie keine Ruhe finden. Und als Flint aufgefallen war welche Anzeichen sie zeigte, nämlich die einer Frau die ein Kind erwartete, da hatte er nicht anders reagieren können als sie endlich mit seiner Vermutung zu konfrontieren.
Und ihre Reaktion war zuerst so ausgefallen wie er es sich gedacht hatte... sie hatte geweint und geschrien, hatte ihn angefleht es wegzumachen, IHN wo er doch niemals etwas gelernt hatte um ein entstehendes Leben zu töten...doch es hatte ihm gezeigt dass sie immerhin noch Gefühle empfand, und dass diese endlich heraus kamen, dass Kidah sie nicht mehr zurückhalten konnte. Als sie schließlich kopflos das Lager verlassen hatte war er ihr eilig gefolgt, denn in ihrem Zustand hätte sie sich leicht etwas antun können; er wollte dass sie sich beruhigte, dass sie endlich mit ruhigem Gewissen über alles nachdachte, und er wollte ihr dabei helfen. Denn alleine würde sie niemals damit fertig werden. Zu seinem Glück hatte er sie einholen können, und ihre folgende Reaktion war so anders gewesen...er hatte geglaubt dass sie sich wieder völlig quer stellen würde, dass sie alleine sein wollte, oder schreien würde. Doch sie kam auf ihn zu und suchte seine Nähe. Alle inneren Mauern stürzten mit einem Mal ein, und Flint konnte endlich das tun was er so lange schon für sie hatte tun wollen: für Kidah da sein und ihr einfach wortlos zeigen, dass sie ein Mensch war und dass er sich um sie sorgte. Vor ihm musste sie nicht hart und kalt sein... sie durfte weinen und zeigen was sie verletzte, und das tat sie zum ersten mal.
Er wusste dass es keine Worte geben würde die sie trösten oder beruhigen konnten. Sie bekam sicher ein Kind, und es war offensichtlich dass sie dieses Kind um keinen Preis wollte. Es würde eine schwere Zeit für sie werden...und für das noch ungeborene Kind würde es ein schweres Schicksal sein. Nichts würde Kidah das Leben leichter machen können, doch sie wusste nun dass sie mit ihren Sorgen zu ihm kommen konnte. Endlich hatte sie erkannt dass er ihr nichts Böses wollte, und dass er eine tiefe Freundschaft zu ihr entwickelt hatte. Mehr denn je fühlte er sich für Kidah und Deer verantwortlich, denn er war es der sie beide noch zusammenhielt. Und alles was er vorerst tun konnte war Kidahs Schwäche mit seiner Nähe aufzufangen, und er würde dies solange tun bis sie wieder stark genug sein würde. Später als sie wieder im Lager waren legte sich Kidah wortlos auf ihren Platz, und als Deer später dazu kam konnte Flint sich kaum zurückhalten um ihm nicht davon zu erzählen; Flint hatte das Gefühl dass Deer eigentlich ein Recht darauf hatte zu erfahren, was mit der Frau los war die er liebte, doch Flint hatte Kidah das Versprechen gegeben es nicht zu sagen. Stattdessen kümmerte er sich um Venka, denn das kleine Mädchen verlangte mittlerweile den Großteil seiner Aufmerksamkeit. Er deckte es zu, kämmte sein Haar mit dem Kamm den er von seiner Schwester bekommen hatte, und gab ihm noch ein wenig von der Suppe zu essen die er Stunden zuvor gemacht hatte.
Und zu seinem Erstaunen ging Deer nicht weiter darauf ein...so als hätte auch er wieder eine Mauer in seinem Inneren aufgezogen, an der jede Sorge abprallte. Die nächsten Tage waren unendlich schwer...besonders weil Kidah wieder in alte Muster verfiel. Sie sprach noch immer nicht oder kaum, aß fast nichts und wirkte noch immer kränklich und abwesend. Es war als hätte sie die Erkenntnis ihres Körpers sie um Längen zurück geworfen, was Flint noch besorgter machte. Jeden Morgen wenn er zum Gebet hinausging sang er neue Verse, welche den Großen Geist darum baten auch Kidah Kraft zu geben; dafür dass sie sich nicht noch mehr aufgab und dass sie bei ihnen blieb. Ein neues Leben, selbst wenn es auf so grausame Art entstanden war, war dennoch etwas Kostbares, etwas das man einfach nicht hassen oder töten durfte. Sie musste es erkennen....
Noch immer wanderten sie weiter, und noch immer zogen sie dabei durch dichte Wälder die manchmal von saftigen Wiesen abgelöst wurden. Das Wetter war mild, und nur einmal hatte es geregnet; anders als in Flints Heimat fröstelte es sie wenn sie nass wurden, und oft genug wickelten sie sich in Decken und die gegerbten Felle die sie erjagt hatten um nicht zu frieren. Es war hier alles so seltsam fremd, und doch war es das nicht. Flint konnte dieses Land nicht mit seiner Heimat vergleichen, und trotzdem fühlte er sich hier schon bald ebenso Zuhause. Immer wieder sammelte er Blätter, Wurzeln und Rinde und verstaute sie in seinem Beutel, und immer wieder jagten sie Tiere die sie aßen und deren Felle, Zähne und Klauen sie mitnahmen. Schon bald waren ihrer aller Bündel schwer und voll, und Deer nähte sich sogar einen zweiten Beutel aus einem großen Stück Leder. Warum auch immer sie so viel von diesen Dingen mitnahmen, es hatte wohl seine Gründe. Flint jedenfalls sammelte die Pflanzenteile um ihre Wirkungen zu erfahren und ihnen Namen zu geben. Als sie eines Abends wieder eine Rast einlegten waren sie alle recht erschöpft von der Wanderung, nur Kidah war damit beschäftigt sich ihre Zeit und ihre Gedanken zu vertreiben, mit dem Rücken zu ihnen sitzend. Und als Venka sich erhob und zu ihr hinging ließ Flint das Mädchen gewähren; schweigend beobachtete er wie sie Kidah ansprach, und kurz darauf drückte Kidah ihr einen kleinen Gegenstand in die Hand. Venka kam freudestrahlend zurück und setzte sich neben Flint nieder, und er bemerkte zuerst gar nicht dass Kidah sich erhob und in Richtung Wald ging und Deer ihr folgte. Zu sehr war er damit beschäftigt die kleine hölzerne Schildkröte zu betrachten die Venka ihm stolz unter die Nase hielt. Ein gutes Totem... Kidahs Seele musste einen Grund gehabt haben warum sie gerade die Schildkröte geschnitzt hatte.
Erst dann sah er dass Kidah wie auch Deer nicht mehr dort waren, und während Venka ihre Adlerfigur hervorzog die schon recht abgegriffen vom Spielen war starrte Flint gedankenverloren ins Dickicht. Er hoffte dass die Beiden nun endlich miteinander reden würden. Er hielt es nicht aus wenn sie sich aus dem Weg gingen und sich ignorierten, so als wären sie zwei Fremde die nicht zueinander gehörten; so durfte es nicht weitergehen. Er lenkte sich damit ab indem er das Feuer instand hielt und Venka dazu brachte sich zum Schlafen hinzulegen; er erzählte ihr wie immer noch eine Geschichte über die Ahnen der Seneca und wie die Katsinas zu den Menschen kamen um zu Göttern zu werden, und schon bald war Venka auf seinem Schoß eingeschlafen. Flint lauschte angestrengt in die Stille... und endlich hörte er die erlösenden Schritte aus dem Wald kommen als Deer und Kidah zurück in das Lager kamen. Und es war als hätte der Große Geist endlich sein Flehen erhört, denn die Beiden sahen so aus als wären sie endlich wieder aufeinander zugegangen! Mehr noch... Deer bemühte sich darum dass Kidah nun bei ihm blieb, und Flint beobachtete still wie die beiden zu ihrem Schlafplatz gingen woraufhin auch er sich endlich hinlegen und zur Ruhe kommen konnte. Er hoffte dass es von nun an leichter werden würde...denn Deer war sicherlich der letzte Schlüssel zu der Hoffnung, dass Kidah ihr Schicksal durchstehen würde.

Die nächsten Tage vergingen hoffnungsvoll. Sie zogen stetig weiter, und immer öfter musste Flint ihre Füße verarzten weil sie sich an der Vegetation verletzten, so lange bis Deer auch ihm, Kidah und Venka Mokassins aus dem wertvollen Leder nähte welches er so sorgsam hütete. Deer sprach noch immer kaum mit Kidah, doch er hielt sich stets in ihrer Nähe auf und ermutigte sie immer wieder mit ihm zu gehen um zu jagen oder die Wege vor ihnen zu erkunden. Flint ließ die beiden so gut es ging in Ruhe, denn es brauchte lange bis ihre seelischen Wunden heilen würden. Das Wetter wurde wieder wärmer, und schon bald wichen die Wälder einer weitläufigen Ebene; sie war so weit dass sie am Horizont den Himmel berührte, und dort weit entfernt erhoben sich die Berge in den Himmel. Flint fragte sich was dort auf sie warten würde, und mehr denn je wollte er weiterziehen um mehr zu sehen. Die Sonne brannte hier ungeschützt auf sie nieder, doch sie kamen weitaus besser voran als in den dicht bewachsenen Wäldern. Flint fühlte sich oft ungeschützt weil es hier kaum etwas gab worin man sich verbergen konnte, nur manchmal ein paar Bäume, mannshohe Büschelgräser oder Hügel, die sich wie Dünen erhoben und senkten. Zuerst glaubte er dass es hier kein Leben gab, doch dann sah er die vielen Löcher an manchen Stellen in denen die Präriehunde lebten, und er sah Schlangen, Spinnen und Eidechsen. Manchmal folgte ihnen ein Greifvogel, und Deer sagte er würde das tun weil sie bei ihrer Wanderung immer wieder kleine Tiere aufscheuchten die für den Adler eine gute Beute seien. Manchmal überzogen dichte Moosteppiche oder farbige Blüten die Gräser. Es war hier doch nicht so tot wie Flint vermutet hatte...
Deer wirkte schon bald aufgeregt und strotzte vor Kraft. Sein Stolz war ihm anzusehen als er verkündete dass sie in seiner Heimat angekommen waren, und dann deutete er auf die weit entfernten, im blauen Dunst des Morgens schimmernden Berge und sagte, dies seien die Kintla Mountains und die Spirit Mountains, und dort würde er an seinem Ziel angekommen sein. Sie müssten nur zuerst den Chinook einen Besuch abstatten, denn mit ihren Habseligkeiten würden sie wichtige Dinge eintauschen können, und er wollte ihnen unbedingt Pferde besorgen bevor sie bei ihm Zuhause ankamen. Flint ließ sich von Deers Enthusiasmus anstecken, auch wenn er nicht sagte dass er sich Deers Heimat anders vorgestellt hatte. Vielleicht hatte er gehofft so etwas wie das Herzland anzufinden, und nicht so eine endlose Ebene voller Gras und Staub? Eines Tages, sie waren bereits seit zwei Sonnenständen in den Plains unterwegs, erklang in der Ferne ein tiefes Donnern obwohl der Himmel klar und wolkenlos war. Deer sagte dies seien die Mustangs oder die Büffel...und dann sahen sie sie. Eine große Zahl an Bisons welche so weit entfernt waren dass sie wie ein einziges großes Tier wirkten, das sich langsam über die Hügel bewegte. Schwarz und bedrohlich hoben sie sich von dem vertrockneten Gras ab, und auch wenn man die einzelnen Tiere nicht erkennen konnte wusste Flint welche Kraft von ihnen ausging. Noch nie hatte er so viele große Tiere auf einem Fleck gesehen, und er war so beeindruckt von diesem Anblick dass er auch Stunden später noch daran denken musste. Sie zogen weiter, und schon bald ging ihnen der Vorrat an Wasser aus. Hier war es so gut wie unmöglich auf einen See zu treffen, doch Deer meinte er wüsste den Weg zu dem großen See wo sie die Wasserblasen wieder auffüllen konnten, und so schlugen sie diese Richtung ein und wanderten weiter, so lange bis sie den See erreichten und sich nach Tagen wieder reinigen konnten und ihren Vorrat auffüllten.

-> Stillwater Plains
Flint Sky
Flint Sky


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Name: Flint Sky
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Clan: Seneca

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