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Maka Sichu der Palmenwald

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Maka Sichu der Palmenwald Empty Maka Sichu der Palmenwald

Beitrag von Whitefang 28/12/2010, 01:24

Das dichte Waldgebiet auf der Südseite der Tecu Mountains wird von den wenigen, dort lebenden Clans Maka Sichu genannt. Es besteht aus einigen tausenden Baum- und Palmenarten sowie vielen anderen Pflanzen und einem großen Reichtum an Orchideen-Arten, und es unterscheidet sich von der Vegetation her kaum von den Wäldern im Herzland und in den Tecu Mountains. Maka Sichu ist die Grenze zum Sumpfland und der einzige Waldbereich, welcher nicht von den Ahrkay bewohnt wird. Dafür leben hier einige kleine Clans wie die Khota, die Iniri, die Zulu und die Anhinga. Auch hier gibt es viele Seen und Flüsse, Wasserfälle und tief in der Erde liegende Cenotes. Es regnet sehr oft und die Luftfeuchtigkeit ist lagebedingt sehr hoch, oft schwebt Nebel über den Bäumen. Im Gegensatz zu den Wäldern der Tecu Mountains ist Maka Sichu beinahe eben und wird nicht von Felsen oder Bergen geprägt. Es verläuft seicht und kaum sichtbar in das Sumpfland welches sich dahinter befindet.
Die Jagdgründe in diesem Wald sind gut, es gibt viele Tapire und kleine Hirscharten, etliche Affenarten und Jaguare. In den Gewässern leben oft Kaimane, und sie sind bewohnt von Fischen und Wasserratten. Nachts durchdringen die Gesänge der Frösche und Insekten die Stille, und tagsüber herrscht immer ein lauter Geräuschpegel durch Brüllaffen, Papageien und andere Vögel. Unangenehm sind Schwärme von Moskitos und lästige Blutegel in den sumpfigen Bereichen des Bodens. Maka Sichu ist jedoch nicht so groß wie der restliche Wald der Tecu Mountains.
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Beitrag von Cocozca 28/12/2010, 02:23

<- Mitanarha Fluss

Schon bald ließ er die Kanus an Land ziehen und betrat mit den anderen Holcane den dichten Urwald. Sie waren nun weiter entfernt von der Umgebung der Tecu Mountains, einige Tage von ihrer Heimatstadt entfernt; jetzt war es früher Morgen, und dichter Nebel hing zwischen den Pflanzen und Bäumen des Waldes und tauchte alles in ein gespenstisches Bild. Die Sonne schickte bereits ihre Strahlen über den Horizont, doch viele Bereiche des dichten Djungels waren noch von düsteren Schatten geprägt. Es war eigentlich kein guter Zeitpunkt um unter diesen Verhältnissen weiter zu suchen, doch Cocozca hatte so ein Gefühl das ihn selten betrog. Er ließ nicht Halt machen sondern wanderte stattdessen mit seinen Männern weiter, denn von nun an wollte er mit ihnen zu Fuß weiter gehen. Schon seit einer Weile waren sie keinen Menschen mehr begegnet, und mittlerweile suchten sie nicht mehr einfach nur nach den beiden geflohenen Gefangenen... es gab auch viel Neues für sie zu entdecken, und sie hatten einen gewissen Ehrgeiz darin entwickelt neue Angst und neuen Schrecken zu verbreiten, Stämme heimzusuchen welche noch nichts von den mächtigen Ahrkay wussten. Und auch wenn es den Anschein hatte dass es hier überhaupt keine Stämme gab, so gingen sie dennoch weiter auf die Suche und ließen sich nicht beirren.
Sie schwiegen meistens wenn sie sich vorwärts bewegten und die Umgebung beobachteten. Nur vereinzelt gab Cocozca Anweisungen, meistens jedoch durch Handzeichen, und hauptsächlich hörte man das Geräusch ihrer Dolche wenn sie undurchdringliche Schlingpflanzen beseitigen mussten, die ihnen den Weg versperrten. Mittlerweile waren die Holcane ein eingespieltes Team; hatten sie vorher aus Pflichtgefühl miteinander agiert, so waren sie nun beisammen und kannten vieles von den anderen, was sie sonst niemals kennengelernt hätten. Es schweisste sie zusammen und machte ihre Arbeit noch effektiver und sie auch gefährlicher. Einzig Cocozca hielt sich meistens zurück, denn er war ihr Gruppenführer und wollte sich nicht dazu herablassen, über seine Vorlieben bei den Frauen oder Ausschweifungen bei Saufgelagen zu sprechen. Da sie schon einige Tage von Zuhause weg waren begann er sich nach dem Comfort der Stadt zurück zu sehnen. Er vermisste das Trockene und Staubige der Pehony-Höhlen, und die Hitze wenn die Sonne auf der Haut brannte. Hier in diesen Wäldern war es immer feucht und schattig, das machte ihn fast krank. Die lästigen Mücken und das Geschrei der Tiere war auch kaum zu ertragen, er konnte absolut verstehen warum die Ahrkay einst die Wälder verlassen hatten um in die Ebene zu ziehen.
Was würde er nicht dafür geben um auf einer der Mauern zu sitzen und auf den großen Platz hinunter zu blicken, zu sehen wie die Menschen handelten und sich wie Ameisen hin und her bewegten, tanzten und schliefen, und dazu die Musik von Trommeln und hellen Flöten erklang. Oder dafür sich zu seiner Frau zu legen und ihr nahe zu sein, oder seine Kinder in die Arme zu nehmen oder ihnen zu zeigen, wie man eine Handschleuder warf. Doch daran durfte er jetzt nicht denken, auch wenn er sich immer öfter dabei ertappte. Nein, dagegen hatte er nichts einzuwenden, und er war der Ansicht dass sie schon bald wieder zurück kehren sollten. Vielleicht hatte die andere Gruppe Holcane bereits mehr Erfolg in den Höhlen gehabt.
Cocozca hielt an und machte eine Handbewegung, damit die Krieger es ebenfalls taten. Affen riefen hoch oben in den Bäumen als die Männer dastanden und zwischen dem Grün die Umrisse von sechs Hütten erkennen konnten; gut zehn Speerwürfe entfernt hoben sie sich kaum von der Umgebung ab, doch Cocozca waren sie nicht entgangen, auch wenn der dichte Urwald sie zu verbergen versuchte. Es waren kleine, runde Hütten die womöglich aus Baumrinden gefertigt waren, und er konnte nirgends Rauch von Feuerstellen erkennen. Entweder schliefen die Bewohner noch oder die Hütten waren verlassen, doch das würde sich jetzt zeigen. Denn sie würden nicht daran vorbeigehen können ohne sich darin umzusehen; schon einen Tag zuvor hatten sich die Männer beklagt, dass sie neue Aufregung brauchten, und auch dass sie nichts gegen die Gesellschaft von Frauen hätten. Wenn sie sie haben wollten, dann war nun der rechte Zeitpunkt gekommen.
Er wies mit seiner Hand in die Richtung der Hütten und dann zu einigen seiner Männer, von denen sich nun fünf entfernten um die Hütten aus einer anderen Richtung einzukreisen. Sie wussten was zu tun war; solange man sie nicht entdeckte würden sie leise und unbemerkt in das Dorf schleichen und sehen was sie dort vorfanden, und dann würden sie im richtigen Moment zuschlagen können. Sie konnten alles gebrauchen was ihnen in die Hände kam, nicht nur Vorräte sondern auch Werkzeuge, Waffen, Schnüre, Speerspitzen...einfach alles. Meistens verliefen solche Überfälle reibungslos und ohne Überraschungen ab, doch in diesem Fall kam ihnen jemand zuvor. Gerade als Cocozca das Zeichen zum Vordringen geben wollte ertönte hinter ihnen das Geräusch von brechenden Zweigen, leise doch hörbar genug um die Männer herum fahren zu lassen. Vor ihnen stand eine junge Frau die nur mit einem Lendenschurz und Perlenschmuck gekleidet war; sie trug ihr schwarzes Haar kinnlang und mit einem geraden Pony, und in ihrem Gesicht hatte sie lange Stäbe die sich in ihre Wangen bohrten. Ihre Haut war so dunkel wie die der Ahrkay. Und als sie jetzt die Holcane erblickte stieß sie einen schrillen Schrei aus, was die Männer sofort reagieren ließ.

Einer von ihnen, Huemac welcher ihr am nächsten stand, schleuderte seinen Speer nach ihr noch ehe sie wieder fliehen konnte, und im nächsten Moment lag sie röchelnd und von dem Speer durchbohrt am Boden. Jetzt hieß es schnell zu reagieren, bevor die Bewohner der Hütten fliehen konnten. Sofort gingen die Holcane in den Angriff über, auch jene welche das Dorf von der anderen Seite eingekreist hatten; gerade als sie zwischen den Hütten hindurch liefen, die Kriegskeulen und Speere bereithaltend, stürmten auch schon die ersten Bewohner aus den Hütten. Als die ersten Bewohner schwer verwundet zu Boden gingen erfüllten Schreie von Frauen und Kindern den Wald. Die Holcane suchten sich zielgerichtet zuerst die Männer heraus, von denen einige noch bemerkenswert tapfer versuchten ihre Familien zu schützen, selbst ohne eine einzige Waffe. Die Holcane hatten ein leichtes Spiel; es waren gut zwanzig Männer und ebenso viele Frauen die umher liefen, und es wurden immer weniger. Mordlustig jagten die Krieger hinter den Bewohnern her und brachten den meisten von ihnen den Tod. Auch die Kinder verschonten sie nicht, und vielleicht konnten einige von ihnen in den Wald fliehen, im Eifer des Gefechts verlor man schnell den Überblick, doch das würde sich später zeigen. Immer seltener erklangen die wütenden Schreie der männlichen Bewohner, und schon bald hörte man nur noch das Kreischen der Frauen die sich gegen die Holcane wehrten, als diese das Töten beendeten und sich bei ihnen den Spaß holten, den sie schon seit Tagen vermissten.
Cocozca ignorierte die Schreie und den Schmerz der Überlebenden und ging erst einmal durch das Dorf um zu sehen, wieviele sie getötet hatten und was sie mitnehmen konnten. Es gab einige gute Speere und Pfeile, und auch einige Vorräte an Nüssen und getrockneten Früchten, aber leider kein Fleisch. Wahrscheinlich machten diese Bewohner kaum Vorräte. Bei einigen Toten suchte er sich wertvollen Schmuck aus Jade und Haifischzahn, und er steckte sich zwei Dolche ein bevor die anderen Männer ihm zuvor kommen konnten. Dann wendete auch er sich der Stimmung zu die nun herrschte; die Krieger amüsierten sich über die widerspenstigen Frauen die sich mit Händen und Füßen wehrten, während sie immer wieder von einem der Männer bestiegen wurden. Cocozca beobachtete das Treiben eine Weile ehe auch er sich eine der gefesselten Frauen griff, von der er glaubte dass sie noch nicht durch jede Hand gegangen war, und zog sie mit sich aus dem Blickfeld der anderen Krieger. Sie wimmerte und redete, doch er konnte kein Wort verstehen als er sie vor sich zu Boden stieß und sich auf sie legte. Sie war ohne Frage hübsch, und niemand hatte ihr ins Gesicht geschlagen oder sie anders verunstaltet. Auch wenn ihr Gesicht von Tränen bedeckt und von Angst verzerrt war, das konnte er mitleidlos ignorieren. Er kam schnell in Stimmung und brachte es schnell hinter sich, damit er sich wieder um die Krieger kümmern konnte. Das war vielleicht nicht das was er sich wünschte, doch immer noch besser als nichts. Und er ließ sie nicht für später liegen so wie die anderen...als er fertig war zog er seinen Dolch und durchtrennte der jungen Frau die Kehle. Das würden sie früher oder später auch bei den anderen machen.
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Beitrag von Cocozca 12/1/2011, 11:41

Die Holcane suchten noch einmal alles im Dorf ab was sie gebrauchen konnten, während einige andere das nahe Unterholz nach Überlebenden absuchten, jedoch niemanden ausfindig machen konnten; dann wurde die Beute in die Kanus verfrachtet, und Cocozca ordnete seinen Männern an sofort weiter zu ziehen. Die Krieger fanden es lästig denn sie wollten am liebsten in Ruhe etwas essen und sich schlafen legen nach der Anstrengung, doch Cocozca hatte keine Lust zwischen all den Toten zu sitzen, und ausserdem wollte er keine Zeit verlieren. Dieses Dorf war ausgelöscht, und bevor sie es verließen zündeten sie die Holzhütten an damit sie in Flammen aufgingen. Nach einer Regenzeit wüde keine Spur mehr darauf hindeuten, dass hier überhaupt einmal Menschen gelebt haben mussten. Während sie die Fackeln an den Kanus befestigten gerieten zwei Holcane in einen Streit um ein erbeutetes Steinwerkzeug, und wie immer musste Cocozca lautstark dazwischen gehen und sie mit der stumpfen Seite seines Speers schlagen, bevor das Kanu kenterte und diese Idioten im Wasser landeten.
Die anderen Männer fanden das absolut witzig, doch Cocozca würde das nicht mehr lange mitmachen. Zwei Männer waren ihm ein Dorn im Auge, er behielt sie schon seit einer Weile unter Beobachtung, und sollte sich in der nächsten Zeit noch einmal zeigen dass man über seinen Rang hinaus handelte, würde er als ihr Gruppenführer hart durchgreifen müssen. Mit mürrischem Gesichtsausdruck schrie er seine Männer an sie sollen endlich rudern, und so zogen die Kanus erneut fast lautlos durch die Dunkelheit des Regenwalds. Sie folgten der Route in Richtung Norden, wo das Land flacher wurde und weniger dicht bewachsen war; dort lebten einige andere Clans, was die Holcane jedoch keinesfalls aufhalten würde. Natürlich wollte Cocozca nicht in jedem Dorf halten um es dem Erdboden gleich zu machen, denn das war nicht ihr Ziel. Er würde es einfach drauf ankommen lassen, sollte man es wagen sie anzugreifen. Und er war gespannt wie weit der Ruf der Ahrkay bereits vorgedrungen war.

Noch bevor die Nacht zu Ende war stießen die Holcane auf eine flache Insel auf dem breiten Flußbett, wo sie ihre Kanus anlegten und sie sich eine Pause gönnten. Ein kleines Feuer wurde entfacht und fast jeder machte ein Nickerchen, bis auf ein Wachtposten der die Umgebung im Auge behalten sollte. Und als die Sonne kaum unter den Wolken hindurch zu blicken vermochte fing es auch an in Strömen zu regnen; die Krieger zogen sich ihre Decken über den Kopf, doch nach einer Weile war alles durchnässt. Es war ein gewöhnlicher Regen, doch gerade jetzt äußerst unpassend. Die kleine Insel wurde eingeweicht und das Feuer verlosch. Also schoben sie wieder die Kanus in das Wasser und fuhren weiter, wobei sie immer wieder Schüsseln voll Wasser aus dem Bug schöpfen mussten. Und so plötzlich wie der Regen begonnen hatte, so schnell hörte er auch wieder auf. Kaum war der letzte Regentropfen gefallen begann wieder das Kreischkonzert der Tiere, und die Holcane schöpften aufatmend das letzte Wasser aus den Booten und wrangen ihre nassen Decken und Sachen aus.
Mit der Zeit wurde der Fluß schmaler und flacher, sodaß die Kanus fast nur noch hintereinander fahren konnten. Die Biegungen schlängelten sich wie eine Schlange in den Djungel, und als der Fluß im Morast endete ließ Cocozca anhalten.

"Wir tragen die Kanus rüber! Dort drüben geht es weiter."

Wie befohlen schulterten die Krieger ihre Kanus und marschierten durch den Matsch und das Dickicht. Solche Aktionen waren nicht ungefährlich denn durch die Last der Kanus waren die Männer abgelenkt von den Gefahren des Waldes. Giftige Schlangen und Krokodile könnten urplötzlich zuschnappen und ein Leben beenden. Doch auch dieses mal lief alles glatt, und die Männer brachten die Kanus schnell auf die andere Seite wo ein anderer Flußarm wie prophezeit seinen Weg durch die Landschaft zog. Die Kanus wurden zu Wasser gelassen und jeder stieg wieder ein um dem Lauf des Wassers mit kräftigen Paddelschlägen zu folgen.
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Beitrag von Young Deer 28/1/2011, 01:34

<- Huras River

Young Deer war sehr verschwiegen als sie wieder in dem Kanu saßen und den Fluß entlang fuhren. Da er ganz hinten saß konnten weder Kidah noch Flint Sky erkennen dass er schlechte Laune hatte, was man deutlich an seinem Gesicht erkennen konnte. Verbissen saß er da, und die Wasserspritzer die immer wieder durch die Paddelschläge in seine Richtung flogen verbesserten seine Stimmung auch nicht gerade. Je länger sie mit dem Kanu fuhren desto schwerer schien ihm jener Arm zu werden, in dessen Schulter sich die hässliche, tiefe Narbe befand, und er verfluchte diesen Arm ein ums andere mal. Ohne darauf zu achten passten sich seine Ruderbewegungen denen von Flint an, und schon bald zog ihr Kanu schnell und ruhig dahin. Es war ein warmer, fast heißer Tag, und es war ein Fluch mitten auf dem Fluß zu reisen wo sie keinen wirklichen Schutz durch das Blätterdach des Waldes hatten; die Sonne prallte auf sie herab und bräunte sie unbarmherzig, so sehr dass zumindest Flint schon einen Sonnenbrand auf seinen breiten Schultern hatte. Deer war beleidigt weil Kidah nicht verstand dass es ihm wichtig war dass sie zusammen blieben. Er hatte genau bemerkt wie dickköpfig sie reagiert hatte als er sie gerügt hatte. Und sein Unmut hatte sich mal wieder auf den Seneca entladen, der ja eigentlich nichts Böses im Sinn hatte. Schon nach einer Weile verspürte Deer ein schlechtes Gewissen deswegen, denn ihm wurde klar dass er in alte Muster verfiel.
Früher hatte er oft so aufbrausend reagiert, und es war ihm eigentlich immer egal gewesen ob er andere Menschen damit verletzt hatte oder nicht. Er hatte geglaubt dass er sich durch seine Erlebnisse in der Fremde geändert hatte, und vor allem dank Kidah die ihm die Augen und das Herz geöffnet hatte. Warum also war er heute so schlecht drauf? Das nagte an ihm wie eine Maus an einem Vorratsbeutel, und er nahm sich vor den Tag anders ausklingen zu lassen. Darum sagte er auch nichts dagegen dass sie sich nach einigen Stunden des Ruderns und des Überwechselns in andere Flüsse an das nächste Ufer begaben um sich auszuruhen. Sie hatten sich eine schattige Stelle gewählt und sich auf den blanken Boden gesetzt, wo sie ohne ein Feuer dasaßen und einfach nur etwas Trockenfleisch aßen. Deer spürte dabei den Abstand zwischen sich und Kidah, dabei hatten sie sich doch gar nicht gestritten. Doch er konnte sich ihr jetzt nicht nähern, denn der Seneca saß ihnen gegenüber und Deer wollte ihm nicht zeigen was in ihm vorging. Das ging ihn nichts an, und Deer hob es sich für den Abend auf wo sie ungestörter sein würden.

Nach der Pause rafften sie sich erneut auf und fuhren immer weiter. Deer hatte sein Zeitgefühl längst verloren, denn er konnte nicht erkennen wo genau die Sonne stand und wie weit sie bereits gewandert war. Selbst von den Schatten der Bäume konnte er es nicht ablesen. Hier war alles so merkwürdig, und während sie dahinfuhren brannte in ihm wie immer die Sehnsucht nach Zuhause. Vielleicht war es gerade Herbst bei den Kangee, denn hier gab es keine Jahreszeiten. Vielleicht hatten die Dorfbewohner längst viele Vorräte gesammelt, Fleisch getrocknet, Felle gegerbt, etliche Körbe voll Nüsse und getrockneter Bohnen und Kürbisse gestapelt und neue Kleidung für den Winter genäht. Vielleicht saßen sie gerade an den Feuern und tanzten als Dank für ein reiches Jahr an Nahrung. Vielleicht ehrten sie den Großen Geist mit ihren Gesängen, dafür dass er ihnen Mais, Wild und Gemüse geschenkt hatte. Vielleicht saß seine Familie in ihrer Hütte und trank wunderbar duftenden Fichtennadel-Tee, und erzählte Geschichten ihrer Ahnen.
Die Umgebung veränderte sich so unmerklich dass Deer es zuerst gar nicht auffiel, dass sie bereits das Gebiet der Seneca verlassen hatten. Doch dann fiel ihm auf dass die Wälder nicht mehr so dicht und dunkel waren, sondern von vielen lichtdurchlässigen Palmen abgelöst wurden welche die Ufer säumten. Der Fluß auf dem sie fuhren wurde immer breiter und das Wasser strömte schneller dahin; Deer musste einstweilen nicht einmal mehr rudern, und auch Flint schien zwischendurch auszuharren und das Wasser zu beobachten. Deer gefiel das nicht wirklich, denn er kannte das Wasser gut. Und dieses Wasser hier wurde immer wilder und ungezähmter, während es gegen den Bug des Kanus prallte und sich an die Felsbrocken schlug, welche hier und da aus dem Fluß ragten. Deer hatte keine Furcht, doch er war misstrauisch genug um jedes Detail so genau wie möglich zu beobachten. Er spürte die Gefahr die ihnen bevorstand, auch wenn er sich nicht vorstellen konnte dass ein riesiger Wasserfall auf sie wartete, größer noch als jeder Wasserfall in seiner Heimat.
Doch warum lenkte Flint das Kanu nicht in eine sichere Richtung? Deer konnte das Tosen des Wassers klar und deutlich hören, auch wenn er nicht wusste wo sich der Wasserfall befinden musste. Vielleicht wusste Flint es genauso wenig.... Bald war Deer so unruhig und angespannt dass er es nicht mehr aushalten konnte. Das Kanu flog auf und ab und wurde von der Strömung durchgeschüttelt, und sie alle mussten hart mit den Paddeln einlenken damit sie nicht wie ein Blatt im Wind herum geschüttelt wurden.

"Flint was ist los, was machen wir jetzt??" rief er aufgebracht während er gegen den Sog an dem Paddel kämpfte und sich ernst umsah. Er sah wie Kidah vor ihm krampfhaft ihre Position beibehielt und vorne der Seneca jeden Stoß der Wellen mit seinem Körper abfing. Es schien sehr ernst zu sein, denn Flint antwortete ihm überhaupt nicht, sondern ruderte nun kräftig und lenkte das Kanu in eine bestimmte Richtung. Der Fluß zog sich in einem Bogen nach links, und auf der rechten Seite sah er wie das Wasser in den Wald ausfranste. Dort schien sich noch ein Flußarm zu befinden, einer der sie vielleicht nicht in die Richtung des Wasserfalls drängte.

"Flint!!" schrie er noch einmal, denn das Kanu war kaum noch zu kontrollieren. Gischt sprühte ihnen in das Kanu und durchnässte sie vollkommen während sie voller Kraft und Anstrengung ruderten. Flint reagierte indem er seinen Kopf leicht herum drehte, ohne jedoch mit dem Rudern aufzuhören.

"Hört nicht auf zu rudern!" schrie er nur gegen das Rauschen an welches jedes andere Geräusch längst überlagert hatte. Es war ernst, das wusste Deer nun, und jedes Wort würde unnütz sein wenn sie damit ihre Zeit verschwendeten und einen Wasserfall hinunter stürzten, oder das Kanu an einem der Felsbrocken zerschellte. Also tat er wie befohlen und ruderte so kräftig dass er hart die Zähne zusammen beissen musste, weil der Schmerz in seinen Armen und Schultern kaum auszuhalten war. Lange würde er diesen Kraftakt nicht aushalten können, und er betete inständig zum Großen Geist dass er ihr Kanu in Sicherheit führen würde...
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Beitrag von Gast 29/1/2011, 23:06

Kidah versuchte nicht nach Hinten zu sehen. Doch das war schwerer als geplant. Sie hätte Deer so gerne die zweite Frucht angeboten, die sie extra für ihn aufgehoben hatte. Doch warscheinlich hätte er wieder nur böse geguckt und sie abgewiesen. Sie hätte gerne nach seinem Arm gefragt, doch er hätte sie nur ignoriert um seine Schwäche nicht nach Aussen hin zu zeigen. Sowieso hatte sie sich das alles wesentlich leichter vorgestellt. Verflogen war die Freude auf diese Reise. Jetzt war es nurnoch unangenehme Stille, die es galt auszuhalten bis der Tag zuende war und sie ihre Augen schliessen konnten. Das war alles viel zu kompliziert für ihren Geschmack. Und ewig würde sie dieses Theater mit diesen Männern nicht enfach so hinnehmen. Mit der Zeit wurden ihre Ruderbewegungen wieder flüssiger und manchmal musste sie sogar garnicht paddeln was sie dankend als Verschnaufpause annahm. Immer wieder lenkte der Wächter das Kanu in neue Flussarme und immer mehr wuchs die Neugierde darauf, was wohl nach diesem Wald kam. Er schien endlos! Und obwohl die ganzen wundervollen Blüten, die sich immer mehr zu dem Grün um sie herum gesellten einfach nur atemberaubend schön waren, so konnte auch sie diese verdammten Viecher in den Basumwipfeln nicht zum Schweigen bringen. Ohhh wenn sie nur eine Gelegenheit bekommen würde, würde sie mit Leidenschaft eines davon jagen und mit einem Lächeln verspeisen! Diese Baumtiere waren noch schlimmer als heulende Kojoten auf Brautsuche! Irgendwann bog Flint etwas härter ab und steuerte sie alle auf das Ufer zu. Also musste der halbe Tag rum sein.
Die Zeit rannte schnell voran und sie waren schon weit gekommen. Das hatte sie zumindest im Gefühl. Und auch Deer wäre sicher dankbar um diesen Break. Auch wernn er das niemals zugeben und sich einfach fügen würde so als hätte er keine andere Wahl. Kidah war sehr stolz denn diesesmal gelang ihr das Aussteigen ohne enien Patzer obwohl ihr Puls in der entscheidenden Sekunde wieder in die Höhe geschnellt war!
Ohne ein Wort zu sprchen tat sie einfach das, was sie damals in ihrem Trupp auch getan hätte, setzte sich in den Schatten zu den Männern und entrollte etwas von ihrem Trockenfleisch um davon zu essen. Die Sonne hatte die ganze Zeit auf ihre Häupter geschienen und eine feine Salzkruste hatte sich auf ihrer Haut gebildet, doch sie war diese intensiven Sonnenstrahlen von Geburt auf gewöhnt gewesen. Das Einzigste was ihr immernoch zu schaffen machte, war die schwere feuchte Luft in diesen Wäldern. Doch erst jetzt, als sich ihre Augen an das Dunkle des Schattens gewöhnt hatten, sah sie die stellenweise sehr gerötete Haut der Männer. Sagte jedoch nichts. Es sah jedoch schmerzhaft aus! Eigentlich war es gerade ganz angenehm nicht sprechen zu müssen. Kidah vermisste den Klang ihrer eigenen Sprache und die neue viel ihr zeitweise immernoch sehr schwer. Ausserdem war garichts sagen angenehmer, als sich streiten zu müssen und so liess sie einfach während des Essens ihren Blick über den glitzernden Fluss wandern der gemächlich dahinfloss und sie schon bald weitertragen würde. Sie versuchte sich keine Gedanken darüber zu machen, was ihrem Dorf wohl widerfahren war. denn das würde sie nur zerstören. Doch zum erstenmal fühlte sie soetwas wie heimweh. Sie war nun länger fort, als jemals zuvor und würde auch sehr warscheinlich sehr lange nicht zurückkehren. Sie vermisste es genau zu wissen wo man langgehen musste um irgendwo hin zu kommen. Vermisste das Gefühl, die Umgebung in und auswendig zu kennen. Vermisste sogar den Sand, der bei Stürmen gegen die Zeltplanen peitschte.

Und sie vermisste die Sterne. Den endlosen Himmel. Hier musste man Glück und ein gutes Auge haben, um durch die Blätter der Bäume hindurch zu sehen und einen Stern erhaschen zu können. Nachdem sie etwas im Magen hatten standen sie fast zeitgleich auf um auch schon wieder weiter zu rudern. Und auch diesesmal gelang der Einstieg in das verhasste Kanu ohne Probleme. Obwohl sie viel lieber zu Fuß gelaufen wäre. Dieses Reisen auf dem Waser war ihr einfach zuwieder. Nach ein paar weiteren Stunden war die Veränderung der Umgebung nun deutlich zu vernehmen. Denn die dicken und dich umrankten Bäume wichen und immer mehr dünne lange Palmen gesellten sich dazu und liessen einen tieferen Blick in die Umgebung zu. Schade nur, dass diese Baumviecher das nicht aufgehalten hatte. Doch es waren nicht mehr ganz so viele wie noch zum Beginn der Reise was sie aufatmen und hoffen liess. Doch noch etwas war nicht zu übersehen. Der Fluss wurde stärker. Kidah spürte es an ihrem Paddel und auch wie rasch das Ufer nun an ihnen vorbei zu ziehen begann. Und das gefiel ihr ganz und garnicht. Ene Weile tat sie nichts weil die Männer auch noch so regungslos und ruhig dasaßen, doch je schneller sie wurden und je lauter die Wellen sich an Hindernissen brachen, desto mehr Angst stieg in ihr auf. Sie wusste nicht, ob dieses laute Rauschen das unwillkürlich näherkam von den stärkerwerdenden brechenden Wellen herrührte, oder noch von etwas Anderem aber sofort verkrampfte sie und musste sich nun sogar des Öfteren an den Seiten festkrallen. Nervös und mit aufgerissenen Augen starrte sie den Hinterkopf des Senecas an und versuchte seine Körperhaltung zu deuten, denn sie wusste ja nicht, ob er wusste was da auf sie zukam oder eben nicht!
Wusste er was er da tat?

"Flint was ist los, was machen wir jetzt??"

Höhrte sie Deer hinter sich rufen und nun war auch ihr letzter Funken Fassung dahin. Kidah warf ängstlich einen Blick über ihre Schulter zu Deer und starrte dann wieder zu Flint, doch dieser reagierte überhaupt nicht, schien sich voll und ganz auf sein geruder zu konzentrieren während das Kanu immer bedrohlicher zu schwanken begann wenn die Schnellen sie herumwirbelten wie ein treibender Ast. Sie höhrte, wie Deer nun noch lauter Flints Namen schrie und ihr Herz pochte lauter als jede Kriegstrommel weil sie die Angst in seiner Stimme höhren konnte. Und sie übertrug sich automatisch auf sie. Ohh wie sie Wasser hasste! Flint rief zu ihnen zurück sie sollten ja nicht aufhöhren zu rudern. Was für ein toller Plan. Na ganz klasse... würden sie halt rudernd sterben. Kidah versuchte einen klaren Kopf zu behalten und tat sofort was er gesagt hatte, doch die starken Strömungen zerrten an ihrem Paddel als wären dort ände im wasser, die es ihr entreissen wollten. Mit voller Kraft stieß sie ächzend ihr Paddel in die Wellen und versuchte einfach nur so kräftig es ging vorwärts zu kommen. Was konnte sie auch jetzt sonst anderes tun? Immer wieder musste sie sich festhalten und bereits jetzt waren sie vom aufwirbelnden Wasser vollkommen durchnässt. Einen ihrer Füße musste sie auf ihren beutel stellen, damit er nicht verloren ging und manchmal musste sie sich selbst heftig festkrallen, damit SIE nicht verloren ging. Kidah saß zu dicht an Flints Rücken um sehen zu können wo er sie hinsteuerte und so erkannte sie erst spät den Flussarm an der Seite, den er wohl anzupeilen versuchte. Also hohlte sie noch einmal alles aus ihren Armen heraus, was sie an Kraft erübrigen konnten während das Getöse immer lauter wurde. Und wenn sie die Richtung so beibehalten würden, könnte es sogar klappen die Abbiegung zu nehmen und in milderes Gewässer zu gelangen. Sie fuhren mittlerweile so schnell, dass das Ufer an ihnen vorbeipreschte. Und gerade als sie freudig rufen wollte, dass sie es schaffen würden, stiess ihr Bug plötzlich mit etwas sehr Hartem zusammen und schleuderte sie allemann plötzlich in hohem Bogen aus dem Kanu und in die tosenden Fluten.
Zuerst tauchte sie unter so dass ihr Aufschrei sofort verstummte und sie nurnoch das ohrenbetäubende Rauschen des wilden wassers um sich herum wahrnehmen konnte. Sie mussten einen Felsen getroffen haben, der unterhalb der Wasseroberfläche gelegen haben musste. Verzweifelt hielt Kidah die Luft an, die ihr aber vor Schreck schons ehr bald ausging und panisch strampelte sie hinauf um ihren Kopf aus dem Wasser zu bekommen. Sie fand plötzlich für einen Moment Halt unter den Füßen und stiess sich mit voller Kraft ab. Prustend streckte sie ihren Hals so weit sie konnte und ring keuchend nach Luft, doch die tosenden Wellen schlugen immer wieder in ihr Gesicht was das Atmen erschwerte. Wie wild ruderte sie mit den Armen um nicht augenblicklich von den Studeln hinabgesogen zu werden.

"DEER!" rief sie voller Angst und wusste nicht ob er sie überhaupt höhren konnte während sie manchmal gefährlich scharf an weiteren Felsen vorbeipreschte. Einmal war es ihr, als hätte sie ihn ebenso ihren Namen schreien gehöhrt, doch sie musste sich zu sehr darauf konzentrieren nicht unter zu gehen... Sie sah nurnoch verschwommen, weil das Wasser ihr in die Augen klatschte und immer wieder musste sie eingeatmetes wasser wieder ausspucken. Langsam ging ihr die Kraft aus und sie wusste bald nicht mehr wo oben oder unten war, wo sie sich überhauptnoch befand und sie wollte nurnoch schreien vor Angst... doch so weit kam sie nicht mehr. Das letzte was sie sah war, dass der Fluss vor ihr plötzlich zuende zu sein schien und noch ehe sie darüber nachdenken konnte wurde sie einfach hinabgerissen. Ihr Herz schien stehenzubleiben als sie den freien Fall spürte und sie schreiend in die Tiefe stürzte. Für den Bruchteil einer Sekunde schien alles um sie herum stumm zu werden und Denken war unmöglich. Wie im Zeitraffer geschah dieser Sturz, ehe sie hart und schmerzhaft auf der Wasseroberfläche am Grund wieder aufkam und weit hinabgespült wurde, von den Wassermassen die noch nachstürzten.
Kidah versuchte zu verstehen in welche Richtung sie jetzt mit ihren Armen rudern musste um wieder an die Oberfläche zu geraten...doch wo war Oben bei den Göttern????? Ihre Lungen schmerzten, weil sie Luft brauchten und dieses Gefühl kannte sie leider bereits gut genug aus diesen Höhlen.
Völlig panisch fing sie an zu paddeln, dorthin wo ihrer Meinung nach oben war. Irgendwann ginge es einfach nicht mehr und gerade als sie Wasser abschlucken wollte weil der Drang zu Atmen einfach unerträglich wurde, bekam sie ihren Kopf wieder an die Luft und keuchte laut auf....hustete das abgeschluckte Wasser aus und war völlig ausser Atem.
Nachdem sie einigermaßen wieder zu Atem gekommen war sah sie sich hektisch um.... Sie war in einen see gestürzt un er schien tief zu sein...doch wo waren die anderen Beiden. Eine unglaubliche Angst packte ihr Herz weil sie nicht wusste, ob Deer genausoviel Glück wie sie ehabt hatte. Und ja auch um Flint machte sie sich schreckliche Soren.

"Verzweifelt schrie sie Deers namen und sah sich stark mit Armen und Beinen zappelnd um. Bis plötzlich zwei Köpfe ebenso laut rustend aus dem glatten Wasser des türkisfarbenen Sees auftauchten und sie wie gebannt zu ihnen starrte. Hier was dasWasser ruig und ohne eine großartige Strömung schwamm sie ebenso wie die beiden Männer mit alleletzter Kraft an das Ufer, das ihnen am nächsten war, während noch im Hintergrund der Wasserfall unerträglich laut hinabstürzte. Schwer atmend kam sie kurz nach den Männern dort an und noch war sie zu erschöpft und unter Schock um zu realisieren was gerade alles geschehen war. Sie lebten alle. das war jetzt ersteinmal die Hauptsache. Ihre Arme und Beine zitterten von dem Schock und der Anstrengung und doch musste sie nun nach Deer sehen...Sie slebst spürte keine Schmerzen also war sie wohl n Ordnung. Immernoch tief durchatmend und triefnass sah sie neben sich Deer liegen und dicht bei ihm Flint, der ihm wohl geholfen hatte ans Ufer zu gelangen.

Ächzend raffte sie sich auf und krabbelte auf allen Vieren zu ihm hin und nahm sein Gesicht in ihre Hände, schüttelte ihn sanft während er stark hustete...

"Deer! Deer sagen was! Alles in Ordnung???? Sprich doch!"

Doch als er daraufhin keuchend seine Augen öffnete und sie ansah, wusste sie, dass es ihm gutging und presste ihn an ihre Brust weil sie so froh darüber war... sprach ein leises Dankgebet in ihrer Sprache an die Götter und versuchte sich zu beruhigen. Sie wurde unterbrochen und höhrte Flints Stimme, die sie fragte ob alles mit ih in Ordnung sei. Doch der Schock über das alles war noch zu frisch und so reagierte ihre Seele völlig über... Wütend sah sie ihn an und schrie ihn an...

"In ORDNUNG???? Nichts in Ordnung! Wir fast Gestorben und jetzt nichts mehr haben! Du sein verrückt????"

Mit einem wütenden Schnaufen erhob sie sich und lief völlig aufgebracht zurück zum Ufer um sich den Frust von der Seele und über den See zu schreien. Doch das wollte sie die ganze Zeit schon gemacht haben, nachdem der Morgen so bescheuert angefangen hatte. Na toll. Jetzt hatte sie garnichts mehr und mussten wieder bei Null anfangen. Nur dass sie nun alle Drei in einer Gegend waren, die ihnen unbekannt war. Super. Toll. Würde das jetzt endlos so weitergehen? Langsam hatte auch sie die Faxen dicke mit dem ganzen Mist. Nie klappte etas so, wie sie sich das vorgestellt oder erhofft hatte. Immer ging alles schief! Und jetzt spielten ihre Nerven einfach nicht mehr mit. Sie sah am Ufer entlang, bloss um die Männer nicht ansehen zu müssen und sich beruhigen zu können während noch immer das wasser aus ihren Haaren tropfte. Bis sie plötzlich ein paar ihrer Habseligkeiten dort treiben sah. Schnell lief sie dorthin und in das seichte Wasser, sodass es von ihren Schienbeinen in alle Richtungen abprallte. Dort lagen Deers Speer und ihr und Fints Bündel an dem auch ihr Bogen noch klemmte. fehlte noch ihr Speer und auch Flints und Deers Beutel. Mit stampfenden Schritten trat sie zurück zu den Beiden und warf die wiedergefundenen Habseligkeiten neben sie. Sie war noch zu vollgepumpt mit drenalin um sich jetzt hinsetzen und ausruhen zu können. Ausserdem erschien ihr dieser Platz nicht sicher genug.
Wieder liess sie ihren Blick über das Wasser gleiten und sah Bruchteile des Kanus, welches nicht ganz so heil geblieben war. Immerhin etwas. Denn jetzt würden sie zu Fuß weitergehen können. So schnell würde SIE sich in kein Kanu mehr setzen, das war so klar wie ein Morgen in der Steppe. Deer hatte sich aufgerichtet und seine Arme auf seinen Knien abgelegt um noch seine Atmung zu beruhigen. Doch er schien unverletzt. Und auch Flint hatte wohl. ausser einer blutenden kleineren Platzwunde am Kopf nichts abbekommen. Sie wusste, dass er wohl Deer geholfen ahben musste an Land zu kommen. Doch ihre Dankbarkeit hielt sich noch in Grenzen, weil sie glaubte, dass das alles hätte vermieden werden können.
Seufzend strich sie sich mt einer Hand durch ihr Gesicht und über ihre schmerzenden Augen als sie hinter sich höhren konnte, wie Deer sogleich wieder anfing mit Flint rumzustreiten und genau das was es, was sie jetzt am wenigsten gebrauchen konnte, wo sie eh schon so aufgebracht war. Völlig ausser sich drehte sie sich zu den Streithähnen um und schrie ihnen aus vollem Hals entgegen.

"IHR JETZT SEIN STILL !!! ICH NICHT MEHR ERTRAGEN EUER GESPRECH HIN UND HER GANZE ZEIT UND IHR MIR GEHT TIERISCH AUF NERVEN!!!!"

keuchend und mit geballten Fäussten stand sie vor zwei verdutzten Männern, die sie verwundert ansahen und erstmal garnichts sagten. Und das war auch gut so, denn genug war einfach genug! Sie würde sich ganz sicher nicht den Mund verbieten lassen. Und anders waren diese Beiden ja auch garnicht zur Vernunft zu bringen. Schnaufend machte sie kehrt und lief wieder zum Ufer hinab.

"Ich gehen suchen die anderen Sachen und wir dann weitergehen. Ich nicht will hierbleiben ganze Abend bis Tiere uns fressen!!!!!!!!"

Sie war das Gestreite sowas von leid. Hätten sie eher miteinander gesprochen und zusammengearbeitet wären sie jetzt sicher nicht in dieser verzwickten Lage! Und jetzt brauchte sie Abstand. Vielleicht hatte sie ja auch mal ein Fünkchen Glück um Unglück und fand die restlichen verlorengegangenen Sachen wieder.
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Beitrag von Flint Sky 30/1/2011, 12:52

<- Huras River


Flint ruderte mit aller Kraft die er mit seinen Armen aufbringen konnte, denn die reissenden Stromschnellen wollten alles daran setzen ihr Kanu mit sich in die Tiefen zu ziehen. Er konzentrierte sich vollends auf das Rudern, denn sie mussten unbedingt den anderen Flußarm erreichen welcher sie mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Gefahr des Wasserfalls retten würde; er wusste wenn sie es nicht schafften, dann würden sie Gefahr laufen zu sterben. Er kannte die mächtigen Wasserfälle, die es in diesen Wäldern gab. Sie schienen sich endlos in die Tiefe zu stürzen, und sie endeten in scharfkantigen Felsen die unter Wasser auf die Unglücklichen warteten. Es blieb Flint nichts anderes übrig als mit aller Macht zum Großen Geist zu beten, während sie das Kanu nur mühsam in die richtige Richtung dirigierten. Der Flußarm kam immer näher, doch die Stromschnellen machten es ihnen sehr schwer. Das Wasser war hier nicht so tief wie im Huras River, und der Fluß war gesäumt von großen und kleinen Felsen gegen die das Wasser spülte. Nur eine falsche Bewegung und das Kanu würde an diesen Felsen zerschellen, sie hinauswerfen und den Fluten übergeben. Dann würde alles umsonst sein und sie würden sich nicht mehr hinaus retten können.
Beinahe hatten sie den anderen Flußarm erreicht, trotz der Tatsache dass das Kanu immer wieder durchgeschüttelt wurde. Flint konnte mitunter kaum noch etwas sehen weil die Gischt ihm mit voller Wucht ins Gesicht und über den Körper schlug. Mit jedem weiteren Stoß blieb ihm der Atem weg, und er keuchte laut während er ruderte. Und dann geschah das was er inständig hatte vermeiden wollen... das Kanu stieß gegen einen Felsen der sich unter dem Wasser verbarg. Es gab ein lautes Krachen als der Bug unter Wasser dagegen prallte, und im nächsten Moment flogen er, Kidah und Deer mit voller Wucht aus dem Kanu und stürzten in das Wasser. Flint hatte gar nicht so schnell reagieren können, eben hatte er noch gerudert und im nächsten Moment zog ihn das kalte Wasser mit sich. Er wurde von den Fluten hinab gezogen, und wie ein Besessener schlugen seine Arme um sich als er versuchte den Kopf über Wasser zu bringen. Als ihm dies gelang spielten die Wassermassen mit ihm wie mit einem Spielzeug. Er versuchte zwar oben an der Luft zu bleiben, doch die Wellen spülten immer wieder über sein Gesicht, schleuderten ihn herum, drückten ihn hinab, sodaß er völlig die Orientierung verloren hatte.
Er wusste nicht wo Deer und Kidah waren. Es war solch ein Chaos dass er weder wusste wo oben noch wo unten war. Doch es benötigte nur wenige Atemzüge bis er an den Rand des Wasserfalls gelangte; er konnte nicht zum Ufer schwimmen, denn er war einzig damit beschäftigt über Wasser zu bleiben damit er nicht erstickte. Und als sein bebender Körper über den Rand der Felsen flog schloß er seine Augen und streckte seine Arme aus, sendete ein Gebet an den Großen Geist. Kopfüber flog er mit den Wassermassen über die Kante, und während er hinab fiel sah er vor seinem inneren Auge viele Bilder wie einen Film ablaufen. Wie er als kleiner Junge von seiner Mutter am Feuer zugedeckt wurde; sein erster Jagderfolg mit seiner ersten selbst erbauten Flintschleuder; lange ruhige Tage am Eingang der Höhle die er bewachen musste; ein wunderbarer Sonnenuntergang im Tal des Herzlands; sein Vater der ihm lächelnd auf die Schulter klopft; die Schamanen die im Kreis sitzen und ein Gebet singen um den Großen Geist zu ehren; das Dorf mit all den friedlichen Bewohnern das sich am Dorfplatz versammelt um zu feiern...
Flint gab sich diesen Erinnerungen hin und war ganz reglos, als er den scheinbar endlosen Wasserfall hinabfiel. Das Tosen des Wassers war so unendlich laut dass es jeden anderen Laut erstickte; es dröhnte in seinen Ohren, und es raubte ihm die Hoffnung heil aus dieser Situation heraus zu kommen. Dann schlug er in das Wasser ein worin sich der Wasserfall ergoß, und da er kopfüber fiel stürzte er mit dem Kopf voran in den See. Sofort drückten ihn die nachfolgenden Wassermassen immer weiter in Richtung Grund, und Flint ruderte wieder hektisch mit den Armen. Ganz knapp entkam er dem Tod, denn seine Stirn stieß gegen einen scharfkantigen Felsen am Grund. Ein kurzer Schmerz durchzuckte ihn und er schwamm weiter mit der Strömung; wenn er nur wenige Meter weiter gefallen wäre, dann wäre sein Kopf auf den Felsen aufgeschlagen und das hätte ihm den Schädel zertrümmert. Doch jetzt versuchte er trotz des Schocks an die Oberfläche zu gelangen, was ihm schwer gelang weil das Wasser ihn immer wieder hinab drückte. Er musste weit hinaus tauchen um diesem Sog zu entkommen, und seine Lungen waren längst bis zum Zerbersten angespannt.
Er hörte das Sprudeln des Wassers um sich herum und seinen eigenen Herzschlag, welcher dumpf wie eine Wassertrommel in seiner Brust schlug. Mit kräftigen Zügen schwamm er in die Richtung der 'Helligkeit über ihm, und im nächsten Moment durchbrach sein Kopf die Wasseroberfläche. Er keuchte laut auf als er nach Luft schnappte, dankbar den Sauerstoff in seine Lungen pumpte, und dabei versuchte er sich umzusehen. Wo waren die anderen?? Als er dies dachte sah er auch schon Deers Kopf nur wenige Meter neben sich auftauchen, doch er schnappte nur kurz nach Luft und sank dann wieder unter, so als hätte er keine Kraft um über Wasser zu bleiben. Flint dachte nicht lange nach und tauchte wieder ab, schwamm in Deers Richtung und sah ihn unter Wasser, wie er kraftlos versuchte noch einmal nach oben zu schwimmen. Vielleicht war er erschöpft oder gar verletzt, das konnte Flint jetzt nicht beurteilen, aber er tat das was er für jeden tun würde. Er schwamm zu ihm hin und packte ihn um ihn mit sich nach oben zu ziehen. Und auch als sie wieder an der Luft waren ließ er Deers Schulter nicht los. Flint sah das Ufer und schwamm mit ihm dorthin. Jeder Schwimmzug war eine weitere Kraftanstrengung für ihn, doch er gab nicht auf. Und dann erreichten sie endlich keuchend das Ufer und ließen sich erschöpft darauf fallen. Sie hatten es geschafft...er hatte es geschafft... der Große Geist hatte ihn noch nicht zu sich geholt. Kraftlos ließ er von Deer ab und legte sich erst einmal hin um tief Luft zu holen. Oh wie sehr durchströmte ihn nun das Glück überlebt zu haben... und Deer war auch noch am Leben. Doch wo war Kidah?
Flint erhob sich schwer atmend und sah Kidah die nur wenige armlängen weiter am Ufer lag; sie wirkte auch nicht verletzt denn nun erhob sie sich und kroch zu ihnen hin. Er bekam nur am Rande mit wie sie sich über Deer beugte und mit ihm redete, denn noch immer war Flint damit beschäftigt sich von diesem Kraftakt zu erholen. Nach einigen Atemzügen setzte er sich auf und betrachtete Deer und Kidah neben sich, die sich gerade in den Armen lagen. Er sah keine offenen Wunden, doch er machte sich Sorgen dass sie dennoch etwas abbekommen hatten. Also versuchte er seiner Erleichterung Luft zu machen und fragte, an Kidah gerichtet:

"Bist du in Ordnung?"

Doch dann starrte sie ihn mit einem wilden Blick an der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ, und wie ein bissiger Hund schrie sie ihm entgegen: "In ORDNUNG???? Nichts in Ordnung! Wir fast Gestorben und jetzt nichts mehr haben! Du sein verrückt????"
Dann erhob sie sich schnaufend und ging zum Ufer hin. Flint war noch zu erschrocken um etwas sagen oder sich rühren zu können, und wie in Trance blickte er ihr nach. Ihre Worte hatten ihn getroffen, denn er hatte sich nur um sie gesorgt...und sie hatte ja Recht. Erst jetzt wurde ihm bewusst dass sie nichts mehr hatten. Das Kanu und all ihr Habe wurde mit den Fluten davon gerissen. Sie hatten keine Waffen, keine Vorräte mehr... nur sein Dolch war noch an seinem Gürtel, doch was würde ihnen das bringen? Plötzlich fühlte sich Flint sehr niedergeschlagen. So hätte es niemals ausgehen dürfen, denn nun waren sie in Schwierigkeiten. Er sah die Holzstücke des zerstörten Kanus auf dem See treiben... dieses Kanu hatte er selbst in tagelanger Arbeit hergestellt. Er hatte ihm seine Seele eingehaucht, so wie man es bei einer Waffe tat. Und sein Stab, seine rituellen Gegenstände...es war alles weg. Was sollten sie bloß tun? Das Wasser tropfte an ihm herunter während er dasaß, sein nasser Haarkamm klebte an der Seite seines rasierten Kopfes. Er fühlte sich genauso hilflos wie er gerade aussah. So eine Situation hatte er noch nie erleben müssen, und er wusste nicht was jetzt zu tun war. Neben ihm setzte sich Deer ebenfalls auf, doch keiner von beiden rührte sich. Flint beobachtete wie Kidah in das Wasser ging und dann etwas heraus zog, das wie eines ihrer Bündel aussah. Sie sammelte auch noch andere Dinge ein und legte sie schließlich neben sie an Land.
Flint lehnte seine blutende Stirn auf seinen Arm und konnte nicht mehr hinsehen. Oh wie schlecht fühlte er sich... er hätte das Kanu bereits viel früher in einen anderen Fluß einlenken sollen, dann wäre das hier nicht geschehen. Doch sie kamen immer weiter in Gegenden von denen er nichts wusste, er kannte nicht alle Flüsse hier. Er konnte sich nicht die Schuld geben, denn er war kein Heiliger der aus allem einen Ausweg wusste. Dennoch zog ihn dies so herunter dass er sich gar nicht bewegen konnte vor Enttäuschung.

"Jetzt haben wir kein Kanu mehr...alles ist naß! Warum hast du nicht eher bescheid gesagt dass dort ein Wasserfall auf uns wartet?!"

Deers wütende Stimme holte Flint aus seinen Gedanken. Aber er antwortete nicht, sondern lauschte stattdessen dem gleichmäßigen Rauschen des Wasserfalls. Wie vermutet gab Deer nun ihm die Schuld für das alles.

"Ich wusst es nicht!"

"Ja du wusstest es nicht, aber das hätte uns fast umgebracht!! Was glaubst du sollen wir jetzt tun ohne die Waffen?!"

Flint sah auf und direkt in Deers wütendes Gesicht. Oh wie gerne wollte er ihm nur ein einziges Mal den Mund stopfen, mit irgendwas. Jetzt wo er ausgelaugt und niedergeschlagen war hatte er durchaus Lust seiner Wut nachzugeben.
"Es ist nicht meine Schuld! Ich kann nicht alles wissen!"

Sie hatten nicht bemerkt dass Kidah sich zu ihnen umgedreht hatte, sie waren viel zu sehr damit beschäftigt sich aus wütenden Augen anzufunkeln. Irgendwer musste ja für diese Misere verantwortlich sein... und Kidah schrie nun voller Wut in ihre Richtung:

"IHR JETZT SEIN STILL !!! ICH NICHT MEHR ERTRAGEN EUER GESPRECH HIN UND HER GANZE ZEIT UND IHR MIR GEHT TIERISCH AUF NERVEN!!!!"

Flint und Deer vergaßen sofort den Grund ihres Streits und blickten verdutzt zu Kidah auf, die mit geballten Fäusten und angespanntem Körper dastand. So wie sie die beiden anstarrte sah es aus, als würde sie sich gleich auf sie stürzen wollen. Flint konnte nichts anderes als sie mit halb geöffnetem Mund anzustarren, verwundert darüber dass sie so klare Worte gefunden hatte. Und jetzt in diesem Moment wagte er es nicht ihr zu widersprechen, oder irgendetwas zu ihr zu sagen. So hatte er sie noch nie erlebt, und er nahm sie absolut ernst. Im Moment war mit ihr nicht zu spaßen. Immer noch erstaunt und respektvoll sah er wie sie erneut zum Wasser ging um scheinbar weiter nach ihren Habseligkeiten zu suchen. Flint rührte sich erst nicht, dann sah er neben sich und schenkte Deer einen anklagenden Blick, ehe auch Flint sich von seinem Platz erhob und zum Ufer ging. Genau wie Kidah stieg er nun in das Wasser und suchte mit seinem Blick die Wasseroberfläche ab. Zu ihrem Glück war es ein stehendes Gewässer, was bedeutete dass ihre Sachen wahrscheinlich hier herumtrieben und nicht davon gespült wurden. Flint stieg bis zur Hüfte in das Wasser und suchte weite Kreise ab, wobei er über Deers und Kidahs Worte nachdachte. Und als er seinen Stab dort schwimmen sah und ihn erleichtert an sich nahm, war für ihn klar dass er Kidah auf jeden Fall mehr Beachtung schenken würde als Deer, jedenfalls für die nächste Zeit.
Dann schien sich nichts mehr anzufinden und sie wateten zurück ans Ufer. Sie hatten alle ihre Bündel gefunden, doch eine der Decken hatte sich vom Bündel gelöst und ließ sich nicht mehr auffinden. Dafür waren alle Waffen dort die sie mitgenommen hatten, auch der Beutel mit Flints Steinschleudern. Alles war völlig durchnässt... ihre ganzen Vorräte und die Decken. Sie würden ein Feuer machen müssen damit es trocknete, und das würde lange dauern denn in dieser schwülen Luft trocknete alles nur langsam. Flint strich sich verloren über die Stirn, und erst jetzt bemerkte er dass er dort eine Schnittwunde von dem Felsen hatte. Irritiert blickte er in seine Hand mit dem Blut, doch das war nun nebensächlich. Sie mussten weiter gehen, und auch wenn dieser türkisfarbene See schön anmutete konnten sie nicht hier bleiben. Jedes Raubtier dieses Waldes würde früher oder später zu diesem Wasser kommen um zu trinken, sie mussten weiter in den Wald gehen und sich eine sichere Stelle zum rasten suchen. Sie standen alle um ihre nassen Bündel herum, nur Deer hatte schon wieder seinen Bogen an sich genommen und fummelte mit grimmigem Gesicht daran herum. Flint hatte seine Hände in die Hüften gestemmt und blickte nun in die Runde, dann blieb sein Blick auf Kidah hängen.

"Die meisten Vorräte werden wir wegschmeissen können, weil alles durchnässt ist... zumindest die getrockneten Kartoffeln und das Maismehl. Das Fleisch könnten wir nochmal trocknen."
Er seufzte leise und nahm dann seinen Stab vom Boden auf. "Lasst uns weitergehen, wir müssen ein Feuer machen und alles trocknen. Immerhin sind wir noch am Leben...wir sollten das Beste draus machen."
Deer warf ihm einen finsteren Blick zu und es schien als ob er gleich wieder eine wütende Antwort geben würde, doch er schwieg nachdem Kidah sie so angeschrien hatte. Flint nahm sein nasses Bündel an sich und schob es sich auf die Schulter, wartete bis die anderen es ebenfalls gemacht hatten, und dann gingen sie zusammen in das dichte Grün des Waldes. Niemand sprach ein Wort, so wie immer wenn sie alle ihren Gedanken nachgingen, und Flint ging nun ganz vorne. Er wusste es würde von jetzt an schwerer für sie werden, denn sie würden nun länger brauchen um voran zu kommen, ohne das Kanu. Doch er hatte mittlerweile wieder gute Hoffnungen dass sie das schaffen würden. Auch wenn das schwierig für sie sein würde sobald sie den Khota begegneten...Flint hoffte dass man sie nicht bemerken oder sie zumindest durchgehen lassen würde. Jetzt versuchte er die Himmelsrichtungen zu bestimmen und marschierte eine Weile dahin, so lange bis die Palmen und Bäume immer lichter wurden. Einmal drehte er sich zu Deer und Kidah um, denn er hatte so ein ungutes Gefühl. Es roch merkwürdig nach verkohltem Holz... vielleicht befand sich hier irgendwo ein Dorf von den verstreut lebenden Iniri, die hier in ihren kleinen Familien im Wald lebten. Der Rauchgeruch könnte von einem ihrer Lagerfeuer stammen. Es waren zwar friedliche Menschen, doch sie würden von jetzt an vorsichtig sein müssen, denn Flint wollte keinem von ihnen begegnen. Aufmerksam beobachtete er die Umgebung. Auch wenn sie schon eine ganze Weile unterwegs waren, war er noch immer ganz nass. Dann hielt er plötzlich abrupt inne und drehte sich dann leicht zu den beiden um. Seine Stimme war leise als er sprach.

"Dort drüben sehe ich Schatten...ich denke es sind Hütten der Iniri. Wenn sie bewohnt sind, dann haben sie uns längst bemerkt. Wir sollten jetzt achtsam sein und versuchen so leise wie möglich daran vorbei zu kommen..."
Er sah Kidah eindringlich an, und als sie schweigend nickte nickte auch er und drehte sich wieder um, damit sie weitergehen konnten. Er wollte jetzt keinerlei Schwierigkeiten bekommen, also beobachtete er weiterhin die Schattenflecken zwischen den Bäumen während sie gingen. Der Geruch von kaltem Rauch wurde immer stärker, und je näher sie dem scheinbaren Dorf kamen desto mehr konnte er das erkennen, was von den Hütten noch übrig war. Sie waren verkohlt und die meisten waren in sich zusammen gefallen. Mitunter stachen nur noch die Gerippe der Gerüste hervor. Und es gab keinen Laut der auf die Bewohner schließen ließ. Flints Herz schlug schneller, denn er spürte dass etwas nicht in Ordnung war. Es sah aus als wären die Hütten abgebrannt...aber wie konnte das sein? Obwohl sie nicht direkt in die Richtung der Hütten gingen, blieb er stehen und drehte sich zu Kidah und Deer um. Er konnte nicht weitergehen ohne zu wissen was dort vorgefallen war. Vielleicht brauchte man ihre Hilfe. Er schwieg, doch sein grübelnder Blick sagte mehr als tausend Worte. Auch Deer und Kidah betrachteten nun angespannt die abgebrannten Hütten, und Deer hielt bereits seinen Speer wurfbereit in der Hand. Dann setzte Flint seinen Weg fort, in Richtung der abgebrannten Hütten.
Flint Sky
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Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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Beitrag von Young Deer 30/1/2011, 17:43

Young Deer hatte sich verbissen darauf konzentriert so kräftig wie möglich zu rudern, auch wenn sein eingeschränkter Arm bereits so sehr wehgetan hatte dass er es kaum noch aushalten konnte; doch er hatte es kommen sehen was dann passierte. Das Wasser war einfach viel zu unberechenbar als dass sie es in seinen Augen heil in die Flußmündung hätten schaffen können. Dennoch traf ihn der Stoß aus dem Kanu völlig unvorbereitet. Mit einem Aufschrei landete er genau wie Kidah und Flint in der Strömung und wurde davon gerissen, als das Kanu krachend gegen den Felsen stieß. Sofort nahm ihn das Wasser mit sich, und zwar genau auf den Wasserfall zu. Deer versuchte sich über Wasser zu halten, und alles woran er nun dachte war sein Überleben und das von Kidah. Er schrie laut ihren Namen, doch das Tosen des Wassers überdeckte jeden Ton aus seinem Mund, und gerade als er ihn öffnete kam ihm ein Schwall Wasser in den Mund den er laut hustend auswürgte. Er wurde unter Wasser gezogen und strampelte und ruderte hilflos mit Armen und Füßen, und die nackte Angst überkam ihn.
Er hatte nie Angst vor Wasser gehabt, nur Respekt. Doch jetzt wusste er dass es ernst war, denn er würde nicht mehr sicher aus dem Fluß hinauskommen. Er würde den Wasserfall hinab stürzen, und vielleicht würde er dabei sterben. Das heftige Rudern im Kanu hatte ihn bereits sehr geschwächt, und jetzt raubte ihm die Strömung die letzten Kräfte die er noch hatte. Wie ein Blatt wurde er untergetaucht, hin und her gewirbelt und gegen Felsen gestoßen, die seine Haut schrammten. Und dann spürte er den Sog, so heftig dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Er flog über die Schwelle des Felsens, mitsamt den Wassermassen hinab... ein schier endloser Moment in dem er nicht einmal mehr schreien konnte vor Schreck. Noch nie zuvor war er einen Wasserfall hinab gestürzt, und es war ein schreckliches Erlebnis. Das Wasser hielt ihn einfach fest und zog ihn mit sich...endlos weit hinab, und dann schlug er mit den Füßen voran in dem Wasser des Sees auf. Wasser strömte durch seine Nasenlöcher was ihn in noch mehr Panik versetzte. Er tauchte weit hinab, so weit bis seine Füße den Grund berührten, und dann stieß er sich mit letzter Kraft ab und ruderte mit seinen Armen gegen die schwächere Strömung an.
Doch alles in seinem Körper schmerzte, und hinzu kam noch die Atemlosigkeit unter Wasser. Er tauchte hinauf und schaffte es an die Oberfläche, doch die Kräfte hatten ihn verlassen. Er holte gequält Luft ehe seine Muskeln vollends versagten; langsam sank er wieder unter Wasser, und seine Ruderbewegungen waren nur noch langsam. Er konnte gar nicht nachdenken, er wollte einfach nur Luft holen und nicht mehr schwimmen müssen. Da wurde er auch schon am Arm gepackt und jemand zog ihn mit sich nach oben. Als er wieder Luft holen konnte hatte er bereits Unmengen an Wasser geschluckt, und er hatte auch welches in seiner Lunge das er hustend ausspuckte. Flint zog ihn schwimmend an das Ufer, und Deer konnte ihm dabei kaum helfen, nur ein wenig mit den Beinen rudern. Doch sie schafften es an Land wo sie sich erschöpft in das Gras legten. Deer keuchte und hustete immer wieder laut weil noch Wasser in seiner Lunge war. Er fühlte sich ganz benommen und schwindelig. Was war mit Kidah? Angst hatte ihn ergriffen, und er öffnete blinzelnd seine Augen und sah sie vor sich... Kidah hockte über ihm und redete auf ihn ein, doch er konnte nur husten und sie nicht verstehen. Doch sie war lebendig, und das erleichterte ihn über alles.
Dann drückte sie ihn an ihre Brust. Deer atmete tief durch, und erleichtert legte er schwach seine Arme um ihren dünnen Rücken. Wie sehr er sie liebte...! Das wurde ihm jetzt bewusst wo sie erneut nur knapp dem Tod entkommen waren. Am liebsten hätte er es ihr gesagt... doch das konnte er nicht. Stattdessen hörte er Flint der sie fragte ob sie in Ordnung sei, und dann reagierte Kidah so wie er es nicht vermutet hätte. Sie schrie den Seneca wütend an, und Deer hielt sich zurück und rieb sich das Wasser aus den Augen. Er bemerkte wie Kidah wütend zum Ufer ging und dort etwas im Wasser suchte; Deer konzentrierte sich darauf dass sich sein Körper wieder beruhigte, indem er seine Arme auf die Knie stützte und laut schniefte, weil ihm das Wasser das Gesicht und die Nase hinab tropfte. Flint hatte ihre Wut verdient...ja das hatte er. Wegen diesem Nichtsnutz wären sie beinahe gestorben, und jetzt hatten sie nichts mehr. Sie hatte vollkommen Recht. Jetzt wo es ihm wieder besser ging wurde auch er wütend auf den Seneca.

"Jetzt haben wir kein Kanu mehr...alles ist naß! Warum hast du nicht eher bescheid gesagt dass dort ein Wasserfall auf uns wartet?!"

"Ich wusst es nicht!"

"Ja du wusstest es nicht, aber das hätte uns fast umgebracht!! Was glaubst du sollen wir jetzt tun ohne die Waffen?!"

"Es ist nicht meine Schuld! Ich kann nicht alles wissen!"

Gerade wollte Deer wieder etwas erwidern, da ertönte eine laute und energische Stimme die ihn sofort aus seinem Vorhaben riß. Kidah hatte sich zu ihnen umgedreht und schrie sie wütend an, dass sie endlich aufhören sollten und dass es sie nervte. Deer glotzte sie mit offenem Mund an... hatte sie das eben wirklich zu ihnen gesagt?! Sie starrte nicht nur Flint, sondern auch IHN so wütend an als würde sie gleich wie ein Orkan zwischen ihnen wüten wollen.
"Ich gehen suchen die anderen Sachen und wir dann weitergehen. Ich nicht will hierbleiben ganze Abend bis Tiere uns fressen!!!!!!!!"

Verdattert sah er wie sie wieder ins Wasser ging und die Bündel herauszog. Deer wagte es nicht noch einmal eine Diskussion mit Flint anzufangen, doch es war mal wieder alles gesagt... er konnte den Seneca nicht ausstehen, und umgekehrt schien das genauso zu sein. Und sie sollten die nächsten Monate noch zusammen reisen! Wie sollte das bloß funktionieren? Mißmutig starrte er auf das Wasser und wischte sich die Rinnsäle von den Wangen, dann stand auch Flint auf und suchte nach ihren Habseligkeiten im Wasser. Die beiden sammelten alles zusammen und legten es an das Ufer. Zum Glück hatten sie auch Deers Waffen und sein Bündel gefunden; erleichtert griff er nach seinem Bogen und erhob sich schwerfällig von seinem Platz. Flint und Kidah stellten sich zu ihm, und während Flint verkündete dass sie die Sachen trocknen mussten und am besten weitergehen sollten, überprüfte Deer die Sehne seines Bogens und starrte grummelig darauf herab. Von ihm aus konnte der Seneca machen was er wollte, solange er nur seinen Mund hielt. Deer wollte am liebsten kein Wort mehr von ihm hören.
Sie nahmen ihre nassen Sachen an sich, und Flint ging voran in Richtung Wald. Deer ließ Kidah vorgehen, und als letzter folgte er ihnen in den Djungel. Dabei hielt er seinen Speer mit dem Atlatl fest in seiner Hand, seinen Bogen hatte er sich um die Schulter gehängt. Es störte ihn nicht wirklich dass sie nun zu Fuß gehen mussten und nicht mehr mit dem Kanu fahren konnten, auch wenn sie dann nicht ganz so schnell voran kommen würden. Hauptsache er musste nicht mehr rudern, denn mit seinem demolierten Arm war dies kein Vergnügen mehr, sondern harte und schmerzhafte Arbeit. Seine Beine waren zittrig als er den Beiden in den dichten Wald folgte, wo sie eine Weile voran gingen, ohne dass etwas geschah. Der Wald war hier genauso dicht wie in Flints Heimat, es gab so gut wie keine Lichtungen, jeder Fleck war dicht mit Pflanzen bewachsen. Oft versperrten ihnen Wassertümpel oder kleine Bäche den Weg. Manche der Bäume erschienen unendlich alt, denn sie waren riesig. Ihre Stämme waren dicker als die Rundhütten der Seneca.
Deer fühlte sich schon bald müde, und er fror ein wenig auch wenn es schwül war. Wahrscheinlich hatte ihn der Kraftakt des Ruderns und Schwimmens geschwächt, und nun sehnte er sich nach einer Möglichkeit sich hinzulegen und zu schlafen. Er hatte auch großen Hunger, und immer wieder strich sein Blick in die Baumkronen wo er hoffte, auf eine potentielle Beute zu treffen. Doch die kreischenden Tiere waren so weit oben dass er sie nicht einmal sehen konnte. Also würden sie wohl wieder nur Trockenfleisch essen müssen...eine Vorstellung die ihn nicht gerade reizte. Dann blieb Flint Sky endlich stehen, und Deer drängte sich neugierig nahe an Kidah denn Flint drehte sich nun zu ihnen um.

"Dort drüben sehe ich Schatten...ich denke es sind Hütten der Iniri. Wenn sie bewohnt sind, dann haben sie uns längst bemerkt. Wir sollten jetzt achtsam sein und versuchen so leise wie möglich daran vorbei zu kommen..."

Deer runzelte die Stirn. Flint sprach eigentlich nur zu Kidah und ignorierte ihn vollkommen. Aber das was er sagte machte Deer nun aufmerksam; wenn dort Hütten und Menschen waren, dann gab es dort auch richtiges Essen. Doch warum sollten sie daran vorbei schleichen? Waren das gefährliche Menschen...? Vielleicht konnten sie irgendwas eintauschen gegen eine warme Mahlzeit, Deer war alles recht. Er würde sogar einen seiner kostbaren Pfeile dafür eintauschen. Flint sagte jedoch nichts weiter und setzte dann seinen Weg fort, und Deer schlich hinter den Beiden her. Aufmerksam lugste er durch die vielen Pflanzen und Farne und konnte nun auch die "Schatten" erkennen von denen Flint gesprochen hatte. Doch was war das? Er schnüffelte prüfend in die Luft und bemerkte nun den Rauchgeruch, abgestanden und durchdringend. Und auch etwas anderes was er jedoch nicht einordnen konnte. Nach einigen Metern blieb Flint wieder stehen, so plötzlich dass Deer fast gegen Kidah stieß. Irritiert blieb er stehen und sah sich um, doch er konnte nichts ungewöhnliches bemerken, nur diesen Gestank der sich in seiner Nase festsetzte.
Flint bedachte sie mit diesem merkwürdigen Blick den Deer nicht einordnen konnte. Deer wechselte einen kurzen Blick mit Kidah und sah dann wieder zu den Schatten hinüber, die er nun gut erkennen konnte. Es waren keine richtigen Hütten... eigentlich waren es nur noch Ruinen davon. Es sah aus als wären sie abgerissen oder abgebrannt worden, was auch mit dem Rauchgeruch zu erklären war. Doch was hatte Flint jetzt wieder vor? Es sah aus als wäre dort in dem Dorf ein Unglück geschehen, und Deer war jetzt sehr angespannt. Vielleicht drohte auch ihnen Gefahr, sie lauerte dort irgendwo zwischen den Stämmen und Zweigen. Er nahm seinen Speer fester in die Hand und rechnete mit allem, nur nicht damit dass Flint seinen Weg in Richtung der verkohlten Hütten fortsetzte. Auch Kidah folgte dem Seneca ohne Zögern. Deer blieb nichts anderes übrig als hinterher zu gehen, und je näher sie dem stillen Dorf kamen desto stärker wurde der Gestank. Noch ehe sie die Ruinen erreichten sah Deer etwas in der Nähe des Dorfplatzes liegen... Flint kam als erster dort an und wich einen Schritt zurück, und als Deer dort ankam schlug ihm ein schrecklicher Gestank in die Nase. Eine Welt schien für ihn zusammen zu brechen...ein schreckliches Grauen hatte ihn gepackt als er sah was dort auf dem Boden lag. Es war ein Toter, aufgequollen, dunkel angelaufen und übersäht mit Fliegen, die sich summend in die Lüfte erhoben als die Drei dort ankamen.
Deer hielt sich die Hand vor den Mund und würgte laut weil er den Anblick und den Gestank nicht ertragen konnte. Doch er starrte trotzdem wie gebannt auf den toten Mann, der mit offenen Augen und wie zu einem Schrei verzerrten Mund dort lag. In seinem Kopf klaffte ein schreckliches Loch, und sein Gesicht war bedeckt von geronnenem Blut. Hier hatte etwas schreckliches stattgefunden... und Deer wollte nichts weiter als hier weg. Dies ging sie nichts an. Es würde sie nur in Gefahr bringen noch länger hier zu bleiben; doch Flint keuchte entsetzt nach Luft, schüttelte nur schweigend den Kopf und ging dann weiter in das Dorf. War er denn verrückt geworden?? Deer sah ihnen nach und folgte ihnen dann auf den Dorfplatz. Wenn er geahnt hätte welcher Anblick sie dort erwartete... er wäre nicht weiter gegangen. Keinen Menschen würde so etwas kalt lassen. Und es würde ihn bis an sein Lebensende verfolgen.
Young Deer
Young Deer
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Alter: 25
Clan: Kangee

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Beitrag von Gast 30/1/2011, 20:59

Kidah war ganz froh darüber, sich den verlorengegangenen Sachen widmen zu können. Womöglich wäre sie sonst tatsächlich jemandem von den Beiden an die Gurgel gegangen. Ständig keiften sie sich an! Waren schlimmer wie zwei Mädchen die sich um eine Waschpfütze stritten! Und sie hatte definitiv keine Lust mehr Schlichter zu spielen, oder zwischen den Beiden stehen zu müssen! Immer wieder in die Bedrängnis zu kommen, sich auf eine Seite stellen zu müssen. Vorher war klar für sie gewesen, zu wem sie immer halten würde, doch mittlerweile hatte sie das Gefühl, dass sie garnicht mehr wichtig war, sondern nur wer von ihnen Beiden mehr Recht hatte!
Mürrisch stapfte sie durchs Wasser und fand tatsächlich noch einige Dinge wieder, die sanft auf der Oberfläche hertrieben als wäre nichts geschehen. Sogar ihren zugeknoteten Umhängebeutel fand sie wieder. Und jetzt würde sie bestimmt gut riechen für eine Weile, denn ein grüner Schleier von dem Tee darin zog sich hinter dem Beutel her. Den Tee konnte sie nun abschreiben. Entnervt seufzend zog sie den Beutel aus dem Wasser und trug ihn mit den anderen Sachen zurück zu Deer, liess alles fallen und öffnete dann mühselig den triefnassen Lederknoten ihres Beutels, um den Tee gleich zu entsorgen. Der Beutel roch nun tatsächlich nach getrockneten Blüten und schnell schüttete sie den Inhalt auf dem Boden aus. Selbst der hässliche Holzvogel war noch darin! Sie wunderte sich über sich selbst, dass sie das Ding nicht schon längst weggeworfen hatte! Irgendwie konnte sie es nicht. Das Beutelchen mit dem Tee behielt sie Draussen während sie den Beutel auswring so gut es eben ging und alles wieder hineinräumte was sie noch hatte. Auch ein paar Pfeile waren verlorengegangen, aber ansonsten hatte der Gürtel alles gut beisammen gehalten in den Fluten. Auch diesen legte sie sich um und erhob sich dann, um alles zurecht zu legen. Sie wollte nur weiter....Weg von hier. Bloss nicht innehalten um nicht zu wissen, was man wieder sagen sollte. Ausserdem wollte sie gerade eh nichts von ihnen höhren. Es würde sowieso nichts Gutes aus ihnen herauskommen, so wie sie sich immer wieder ansahen.
Einmal blickte sie beiläufig und ernst zu Flint hinüber und sah, dass auch er sie ansah...

"Die meisten Vorräte werden wir wegschmeissen können, weil alles durchnässt ist... zumindest die getrockneten Kartoffeln und das Maismehl. Das Fleisch könnten wir nochmal trocknen. Lasst uns weitergehen, wir müssen ein Feuer machen und alles trocknen. Immerhin sind wir noch am Leben...wir sollten das Beste draus machen."

Ja das war ja klar das ausgerechnet ER das jetzt sagte. Kidah dachte sich jedoch ihren Teil dazu um ruhig zu bleiben und lief dann einfach nur Flint hinterher, ohne die Beiden weiter zu beachten. Sie war noch zu aufgebracht und hoffte, dass der Fußmarsch durch den Wald all ihre Gemüter wieder beruhigen würde. Sie hatte keine Lust womöglich zwei kämpfenden Männern ihren Speer dazwischen zu schmeissen, um sie wieder voneinander zu trennen. Oder sie selber würde es sein, die einem von ihnen den Hals umdrehen würde! Nun waren sie also wieder unterwegs. Die Bündel an ihrem Körper waren nun noch schwerer als vorher, nun wo sie noch so nass waren, doch sie fand schnell ihren Rhytmus, was ihre Atmung anging und mit jedem Schritt spürte sie das Leben durch ihre Beine pulsieren, denn es war schwer voranzukommen und auch oft das Gleichgewicht zu behalten. Der Boden war hier so extrem uneben und immer wieder mussten sie Zickzack laufen, um die vielen Tümpel und Flüsse zu umgehen, die ihre Wege kreuzten. Und so sehr es auch anstrengte vorwärts zu kommen, so war sie doch froh auf keinem Gewässer mehr treiben zu müssen. Und auch die riesigen Bäume beeindruckten sie und mit tiefem Respekt sah sie immer wieder zu ihnen auf... Manchmal hatte sie das Gefühl, sie reichten bis in den Himmel, dort wo die Wolken wohnten.. Und auch diese Brüllviecher folgten ihnen mit ihrem grässlichen Geplärr. Leider waren sie ausserhalb ihrer Reichweite was ihren Speer anging und zu schnell, als sie mit Pfeil und Bogen zu erlegen. Aber die Zeit würde kommen! Ganz sicher! Bis dahin musste sie diese Dinger halt noch aushalten. Jetzt musste sie sich auf ihre Füße konzentrieren und die Anderen wohl auch. Eine willkommene Ablenkung von der Misere mit dem Wasserfall.
Doch irgendwann war es ihr, als hätte sie ein feines Aroma von verbranntem Holz wargenommen. Sehnte sie sich jetzt schon so sehr nach einem trocknenden, wärmenden Feuer, dass sie sich den Geruch des verbrennenden Holzes schon vorstellen konnte? Sie war sich nicht sicher, weil der Duft bereits so schnell vergangen war, wie sie ihn vernommen hatte und kümmerte sich einfach nicht mehr darum. Erst nach einigen weiteren Schritten vernahm sie es erneut, nur diesesmal noch stärker als zuvor und diesesmal war sie sich doch ziemlich sicher ihn vernommen zu haben und dass er wirklich existierte! Doch da die anderen Beiden sich noch nicht rührten und Anstalten machten, dasselbe wie sie gerochen zu haben, blieb sie noch still, sah sich jedoch unauffällig und etwas alarmiert in der Gegend um. Doch egal wo sie auch hinsah, überall das Gleiche Grün...Nichts deutete auf irgendwelche Späher oder sonst etwas hin, was die Nähe eines Dorfes vermuten lassen würde. Und erst jetzt fiel ihr auf, dass es unfassbar still geworden war. Verwirrt blickte sie nach oben. Selbst diese Brüllviecher waren nicht weiter gefolgt und auch die ganzen Vögel waren auf einmal gespenstisch still.
Hier war etwas nicht in Ordnung und sofort wurde ihr mulmig zumute... Immer intensiver suchte sie die Umgebung ab. Nun war der seltsame Rauchgeruch nicht mehr zu leugnen und sie war sich sicher, dass auch die Männer ihn nun vernehmen mussten! Prüfend sah sie zu Flint auf und erkannte deshalb auch früh genug, dass er plötzlich stehenblieb und auch Kidah stoppte abruppt und starrte ihn nun mit weiten Augen an.

"Dort drüben sehe ich Schatten...ich denke es sind Hütten der Iniri. Wenn sie bewohnt sind, dann haben sie uns längst bemerkt. Wir sollten jetzt achtsam sein und versuchen so leise wie möglich daran vorbei zu kommen..."

flüsterte er zu ihnen über die Schulter... Kidahs Herz pochte auf einmal heftig, denn bisher hatte sie nur Kontakt zu anderen Clans, wenn sie sie hatte bekämpfen müssen... Und diese Iniri kannte sie nicht. Ausserdem beschlich sie ein seltsam, ungutes Gefühl bei der Sache. Denn noch etwas Anderes, nicht einzusortierendes lag in der Luft. Ohne einen Laut zu verursachen, schlich sie hinter Flint her und versuchte an ihm vorbei zu sehen. Doch er war ein großer Kerl und das Gestrüpp neben ihnen liess es nicht zu, dass sie einen Bogen laufen konnte um mehr zu sehen... Erst als sie den offenen Platz betraten an denen sie die Häuser erwartet hatten, konnte sie neben ihm laufen um mehr zu erkennen. Doch wie von einem Pfeil in die Brust getroffen blieb sie sofort stehen und riss die Augen auf.
Dort standen keine Hütten mehr... Nurnoch schwarze Überreste und verkohlte Holzgerippe standen dort. Und obwohl Kidah noch garnicht wusste, was genau geschehen war, oder ob hier noch Lebende umherschwirrten, wusste sie sofort tief in sich, dass es hier nichts Lebendiges mehr geben würde. Dafür hatte sie solche Dörfer schon zu oft sehen müssen. Dieser Anblick war für sie nur wie ein grauenhaftes Deja Vu. Wie ein wieder zu ihr zurückkehrender Fluch, der sie nicht losliess. Sofort ging ihr Atem schwer und ihr Herz pochte, doch sie war eine Kriegerin und egal was hier passiert sein mochte, sie würde dem erneut standhalten müssen. Obwohl sie ahnte was sie gleich sehen würden. Also folgte sie Flint einfach und liess die Umgebung nicht aus den Augen, prägte sich sofort alles ein um im Notfall sofort reagieren zu können und nahm sich vorsichtshalber ihren Speer aus ihrem Gürtel heraus.
Flint blieb weiter vor ihr vor etwas Dunklem stehen und wich dann sofort einen Schritt zurück. Kidah wusste sofort, was er entdeckt haben musste, weil er so genauso reagierte wie sie, als sie soetwas zum Erstenmal mit ansehen musste. Mit ernstem Gesichtsausdruck trat auch sie heran und der ihr so bekannte Gestank des verwesenden Fleisches drang intensiv durch ihre Nase, je näher sie kam. Mit zusammengepressten Lippen und bebenden Nasenflügeln blieb sie neben dem aufgequollenen Körper stehen und sofort flogen wieder die schrecklichsten Bilder durch ihren Kopf. Musste sich vorstellen, was wohl das schreckliche Loch in diesem Kopf verursacht haben musste und was dieser Mensch vor seinem Tode hatte sehen müssen. Kidah kannte die Angst, die ihm wiederfahren sein musste. Mit verkrampften Händen und aufgerissenem Mund und Augen lag der Körper da und es war, als würde gleich ein schrecklicher Todesschrei aus seiner verbrannten Kehle kommen. Sie höhrte ihn förmlich in ihrem Kopf, als sie ihn so ansah. Was um sie herum passierte und wie die Männer reagierten, bekam sie kaum noch mit.
Sie kannte solch brutale Gewalt nur von einem einzigen Volk... Und jetzt musste sie einfach wissen, ob sie alle Grund dazu hatten sich von nun an verstecken zu müssen und Furcht zu haben. Wie von einer höheren Macht gelenk,t setzte sie ihren Weg fort und schritt weiter in Richtung Dorfmitte. Tausende von Fliegen verursachten ein gruenvolles Gesumme, das an ihre Ohren dröhnte und der Gestank wurde so schlimm, dass sie gegen ihren Würgereiz ankämpfen musste. Doch es gab jetzt kein Zurück mehr für sie. Entschlossen, doch vorsichtig ging sie weiter und bekam aus den Augenwinkeln mit, dass Flint nicht weit von ihr entfernt mitlief. Er würde sicher nun die Bilder seines Lebens sehen, doch Kidah hatte bereits früh lernen müssen, mit ihnen zu leben und nächtliche Alpträume zu ertragen. Und nun bekam der Tod wieder ein Gesicht.....

Ein furchtbarer Schauer durchlief sie, als sie in das Dorfinnere kamen und die Leichen kein Ende nahmen. Frauenkörper mit zertrümmerten Köpfen... Kinder mit abgeschlagenen Gliedmaßen und Tote, die ihre Gliedmaßen immernoch in die Höhe reckten, um der Feuergewalt und dem Tode zu entkommen, obwohl sie längst verbrannt waren. Schädel, die in zwei Hälften geschlagen waren... Selbst ein Erwachsenenkörper der eine Hand in Richtung eines kleinen Körpers ausstreckte, der wie ein Stück Kohle dortlag und dessen winzige Rippen sich durch die verkohlte Haut bohrten. Bei diesem Anblick blieb sie stehen und ballte ihre Faust zitternd zur Hand....Für einen kurzen Moment schien das schreckliche Szenario sich vor ihren Augen zu wiederhohlen. All die umherlaufenden panischen Menschen... Höhrte ihre Todesschreie... Kinder die nach ihren Eltern riefen und denen im nächsten Augenblick die Kehle durchgeschnitten wurden... Sah das viele Blut, welches aus den Mündern der Sterbenden quoll und sich selbst darin stehen, wie sie nach ihren eigenen Eltern suchte..... Sah den riesigen Holcane in diesem Feuer und diesem Gemetzel auf sich zukommen ... das Blut seiner Opfer auf seinem Körper..grinsend, so als hätte er Spaß an dem Ganzen... und sah seinen Gesichtsausdruck wie plötzlich eine Speerspitze aus seinem Körper vor ihr herausragte und sein schwerer Körper leblos auf sie fiel... Kidah versank in ihren Erinnerungen atmete so heftig, dass sie fast hyperventilierte, während sie auf den verkohlten Säugling starrte und verlor sich in ihrerm Hass.... Und als sie plötzlich Flints Hand auf ihrem Oberarm spürte, zuckte sie sofort zusammen, wich einen Schritt zur Seite und hob ihren Speer wurfbereit an... Doch jetzt wo sie wieder zu sich gekommen war und den Wächter und auch etwas weiter weg Deer erschrocken vor sich sah, hielt sie schwer atmend und mit aufeinandergepressten Lippen inne und drehte sich um, um ihre tränenerfüllten Augen vor ihnen zu verbergen.
Es war, als würde sie immernoch die donnernden Schläge der Kriegstrommeln und die schrecklichen Sirenen der Hörner höhren, die ihre Ohren fast zum zerbersten gebracht hätten. Nun ging sie mit schnellen Schritten durch das Dorf hindurch und egal wohin sie sah, überall reckten und türmten sich die Körper, deren Seelen einfach so von den Göttern gestohlen worden waren... Spürte ihre Seelen noch immer umher irren weil sie den Weg ohne den Schutz der Götter nicht zurück fanden... und kalter Schweiß stand ihr auf der Haut.... Die Schreie in ihrem Kopf wurden immer lauter und sie kämpfte mit ihren Tränen... Nicht weil sie noch niemals solche toten Menschen gesehen hatte, sondern weil sie selbst einem solchen Gemetzel beiwohnen musste als sie noch ganz klein gewesen war. Jedesmal dachte sie, sie wäre zu klein gewesen um etwas mit zu bekommen. Dass sie sich daran nicht erinnern KONNTE. Doch JETZT... jetzt wo sie hier stand und sich dasselbe Schauspiel bot wie vor all diesen Jahren, kam es zu ihr zurück und sie MUSSTE sich daran erinnern.
Einen Tag und eine Nacht hatte sie an den leblosen zertrümmerten und zermetzelten Körpern ihrer Eltern gehangen und geweint, ehe sie gefunden worden war. Hatte mit ansehen müssen so wie jetzt auch., wie die Würmer ihnen aus allen Öffnungen quollen und die Fliegen sich ihre Wege ins Innere suchten... Sah die nach Oben gerollten Augen und die durchschnittenen Gliedmaßen als wäre es gerade erst passiert und sie reagierte garnicht mehr auf die Rufe von Deer oder Flint... wer auch immer da ihren Namen rief.
Nun rannte sie... rannte bis ans andere Ende des Dorfes uns stolperte über einen Arm, der plötzlich vor ihr gelegen hatte, zu Boden.... Laut aufkeuchend hielt sie nun inne und zitterte am ganzen Leib. Es war ihr, als wäre sie zurückgekehrt in ihre eigene Vergangenheit. Warum musste sie das hier sehen... Warum hatten die Götter sie ausgerechnet an diesen Ort geführt...
Kopfschüttelnd sah sie auf und wich erschrocken rückwärts krabbelnd zurück, weil sie jetzt erst sah, wie nah sie an einem der Körper lag. Es war eine Frau, die wohl vor den Flammen verschohnt geblieben war, doch ihren Tod durch mehrere Einstiche in ihre Brust erfahren hatte. Auch ein Pfeil steckte in ihrem Hals und mit leblosen Augen schien sie in den Himmel zu blicken... Dort wo die Sterne auf sie warteten. Kidah versuchte wieder die Kontrolle über sich zu erhalten und sah sie gebannt an. Sie musste es einfach wissen.
Kurz neigte sie ihren Kopf nach Vorne und schloss die Augen, um ihre Atmung zu beruhigen und sah sie dann erneut an... Vorsichtig krabbelte sie auf die junge Frau zu und streckte eine Hand nach dem Pfeil aus, denn die Angreifer wohl übersehen hatten.. Er steckte jedoch tief in ihrem Fleisch und Kidah musste jetzt all ihren Mut aufbringen um sich zu überwinden, jedoch würde sie es anders niemals erfahren können...
Mit einem Fuß musste sie den Kopf der Frau fixieren während sie mit ihren beiden Händen den Pfeil umfasste. Wieder schloss sie die Augen und runzelte verkrampft die Stirn, während sie alle Kraft aufbot und ruckartig den Pfeil mit einem schrecklichen Geräusch aus ihrem Hals zog....Langsam öffnete sie dann wieder ihre Augen und sah die Frau schwer atmend an. Krabbelte mit dem Pfeil in der Hand wieder von ihr weg und höhrte die Männer durch den Nebel auf sich zukommen.... Als ob sie schon ahnte was sie nun sehen würde, hob sie langsam den Pfeil an und betrachtete die dunkle, mit schwarzem Blut bedeckte Spitze... Wie ein Blitzschlag durchzog die Wahrheit ihren Körper, denn nur die Holcane stellten so fürchterliche Pfeilspitzen her, die die Form von Reisszähnen an den Kanten hatten, die sich wie Widerhaken ins Fleisch bohrten und deshalb auch nicht mehr zu entfernen waren. Sie selbst hatte einen solchen bereits in ihrem Oberschenkel spüren dürfen vor etlichen Jahren.
Als sie Deer aus ihren Augenwinkeln näherkommen sah, erhob sie sich langsam und starrte immeroch den Pfeil an, selbst als er näherkam und sich nach ihr erkundigte. Natürlich verstand er nicht was mit ihr los war. Wie auch. Doch jetzt gab es größerere Probleme als ihre Vergangenheit die sie einhohlte. Mit ernstem Gesicht hielt sie ihm die Pfeilspitze vor das Gesicht und flüsterte was sie nun wusste.

"Holcane. Sie folgen uns Deer. "

Für einen weiteren Moment konnte sie nichts weiter sagen und ihm schien es ebenso zu gehen. Nun kam auch Flint dazu der sichtlich mit seiner Übelkeit zu kämpfen hatte und scheinbar völlig durch den Wind war, doch nun durften sie nicht halten. Und schon garnicht hier... Vielleicht war dies nur eine Falle! Dieses verfluchte Volk war heimtückisch. Und genau deshalb durften sie hier nicht verweilen. Ausserdem sagte man sich bei den Batu, dass man selbst zugrunde gehen würde, wenn man zulange unter verlorenen Seelen verweilte, die nicht durch die Götter den Tod gefunden hatten. Das man zu einem von ihnen wurde... Kidah wollte nurnoch weg von hier....
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Beitrag von Flint Sky 30/1/2011, 23:16

Je näher sie dem Dorf kamen desto stärker wurde der unangenehme Geruch, der davon ausging und der durchdringend in der Luft hing; Flint versuchte so flach wie möglich zu atmen während sie sich dem Dorfplatz näherten. Auch wenn er noch nie getötete Menschen gesehen hatte, so ahnte er trotzdem was ihn nun erwarten würde, und er stellte sich darauf ein. Er war nicht dumm... diese verbrannten Hütten hatten keinen zufälligen Ursprung. Es konnte sich nur um eine Gewalttat handeln die diesem Dorf widerfahren war. Und die schreckliche Stille die sie empfing war schlimmer als jeder Schrei, nicht einmal die Vögel sangen ihre Lieder. Flint hatte eine Gänsehaut als er die Seelen spürte, welche in der Welt-zwischen-den-Welten hingen und nicht zum Großen Geist ziehen konnten. Er konnte sie deutlich spüren, und es lähmte ihn so sehr dass er sich zwingen musste einen Schritt vor den anderen zu setzen.
Dann näherten sie sich einem Schatten der am Boden lag. Wie gebannt starrte der Seneca auf den toten Mann der nur wenige Meter von ihm entfernt lag; als sie sich dem Toten näherten sirrten etliche Fliegen in die Luft, das einzige Geräusch welches hier vorzuherrschen schien. Es entfachte das Grauen in ihm noch mehr als er bei dem Toten ankam und einen Schritt zurück wich, denn der entsetzliche Gestank war kaum auszuhalten. Er wollte wegsehen, doch er konnte nicht... was war diesem Mann nur widerfahren? Flint sah seinen zertrümmerten Schädel und das viele Blut von dieser tötlichen Wunde. Flint schüttelte fassungslos den Kopf und zwang sich weiter zu gehen, auch wenn er genau wusste dass sie hier niemanden finden würden der noch am Leben war. Denn die Stille war bedrückend und anklagend zugleich. Schon von weitem sah er dass auf dem Dorfplatz weitere Leichen auf dem Boden lagen; Übelkeit stieg in ihm auf als er näher ging und alles um sich herum vergaß.
Er sah alte und junge Männer, jeder von ihnen mit einem zertrümmerten Schädel oder einem Pfeil im Rücken oder in der Brust. Sie lagen wahllos auf dem Boden herum, manche von ihnen ausgestreckt so als wären sie der Länge nach hingefallen, andere knieten da und waren nach vorne gekippt, so als hätte man sie festgehalten und dann getötet. Dazwischen immer wieder alte und junge Frauen mit gespreizten Beinen, sogar junge Mädchen die noch nicht einmal Frauen waren... es war ganz offensichtlich was man ihnen angetan hatte bevor sie getötet wurden. Flint blieb immer wieder stehen und betrachtete voller Entsetzen die Toten, sah ihre leeren und trockenen Augen die in den Himmel blickten, sah ihre verkrampfen Glieder und die Wunden, die von dem Kampf herrürten oder von Tieren, welche die Leichen angefressen hatten. Flint musste immer wieder schlucken damit er sich nicht übergeben musste... er konnte diesen Anblick kaum aushalten. Er spürte die Angst und den Schmerz dieser Menschen den sie erlebt hatten, kurz bevor sie getötet wurden. Sah Kinder die genauso unbarmherzig getötet wurden...
Und als er weiter ging, vorbei an Säuglingen von denen mehrere herumlagen, so als wären sie schwungvoll auf einen großen Mahlstein geworfen worden, da konnte er nicht mehr und schloss fest seine Augen, in denen sich Tränen bildeten. Er atmete tief die rauchgeschwängerte Luft ein und betete still zum Großen Geist, bat ihn um Vergebung für diese Seelen. Dies hier waren Iniri, und er wusste dass sie ein friedliches Volk ohne Krieger waren; niemals wären sie an so einem Kampf verschuldet gewesen. Sie mussten überfallen worden sein, anders konnte er es sich nicht erklären. Diese Tatsache war schlimm genug. Nur beiläufig hörte er Deer der sich irgendwo hinter ihm übergeben musste. Und dann drang Kidahs hektisches Atmen an sein Ohr. Sie alle hatten mit diesem grauenvollen Anblick zu kämpfen... Flint drehte sich fragend in ihre Richtung. Sie stand nur wenige Schritte von ihm entfernt und kämpfte gegen ihre Gefühle an, das sah er an ihrem zitternden, angespannten Körper und der heftigen Atmung. Er konnte ihr Gesicht nicht sehen, doch er wollte ihr zeigen dass sie nicht alleine war, denn Deer stand weiter weg und machte keine Anstalten sie zu beruhigen. Er näherte sich ihr und legte sachte eine Hand auf ihren Arm, doch Kidah wich zur Seite so als hätte sie diese Berührung erschrocken, und umklammerte fester ihren Speer.
Als sie sich wegdrehte betrachtete er schmerzlich ihren Rücken. Sie brauchte wohl niemanden um mit diesem Anblick fertig zu werden, und das würde er akzeptieren. Tief durchatmend sah er zu Deer, welcher ebenfalls Kidah anstarrte und sie beim Namen rief, doch Kidah lief einfach davon zum Ende des Dorfplatzes hin. Während Deer ihr langsam folgte blieb Flint stehen und sah ihnen nach, dann strich sein Blick wieder über die Toten und zu den verkohlten Hütten der Bewohner. So schnell wurde mit einem Schlag ein ganzes Dorf ausgelöscht...eine oder mehrere Familien wurden hier für immer aus der Ahnenreihe entfernt. Man hatte diesen Menschen alles genommen was für den Fortbestand ihrer Familien nötig gewesen wäre. Ihre Gesänge, Geschichten, Tänze... es wurde einfach zerstört. Wieder musste er tief durchatmen und schob dann das nasse Bündel von seiner Schulter. Er legte es zu Boden und öffnete es, um die kleine Schildkröten-Rassel hinaus zu nehmen. Gerne hätte er auch seinen Fächer genommen, doch dieser war noch völlig nass und die Federn verklebt. Er würde ihn nicht benutzen können um die Seelen dieser Getöteten zum Großen Geist zu singen.
Doch bevor er mit diesem Ritual begann ging er hinüber zu Deer und Kidah, die dicht beisammen standen. Kidah hielt etwas in ihrer Hand das wie ein Pfeil aussah, und sie hielt es Deer hin der ihn nun in seine Hand nahm und begutachtete. Flint trat näher und blieb eine Armlänge entfernt stehen, mit der Rassel und dem Stab in seiner Hand. Er hörte wie Deer keuchte und dann zu Kidah sagte:
"Wie kann das sein...sie können uns unmöglich folgen. Woher sollen sie wissen dass wir hier sind, dass wir noch leben?"
Und dann wurde sein Griff um den Pfeilschaft fester so als würde Wut ihn erfassen, und dann schmiss er den Pfeil zu Boden und schnaufte auf. Flint musterte die Beiden die nun dastanden und sich in die Augen sahen, so als wüssten sie genau was geschehen war. Was auch immer es war, diese Toten benötigten ihre letzte Reise bevor sie hier so schnell wie möglich verschwinden konnten. Flint trat noch näher und stand nun dicht bei Kidah und Deer, welche beide ein wenig blass wirkten. Er sah von einem zum anderen und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu wirken, auch wenn seine Seele vollkommen aufgewühlt war.

"Ich werde die Seelen der Toten zum Großen Geist begleiten. Es wird nicht lange dauern," sagte er nur schlicht und so, als würde er keinen Widerspruch dulden, denn das würde er auch nicht. Er fühlte es als seine Pflicht das zu tun, denn scheinbar hatte ihn der Große Geist aus genau diesem Grund hierher geführt. Also drehte er sich von Deer und Kidah weg und ging weiter auf den Dorfplatz, wo er sich hinhockte und mit seinen Fingern etwas Erde aufnahm. Er hob seinen Arm und ließ die Erde langsam zu Boden riesen, und dabei sprach er:
"Oh Großer Geist, geleite diese Seelen in die Welt-über-dem-Himmel
und gewähre ihnen den Zugang zu ihren Familien die auf sie warten.
Lass mich die Stimmen der Ahnen für dich singen
damit du meine Aufrichtigkeit spürst."

Er schwieg kurz und fing sogleich an die Rassel zu schwingen. Auch wenn dann irgendwelche möglichen Feinde wissen konnten wo sie sich befanden, er sah keinen Ausweg um dies zu tun. Und wenn Deer und Kidah nicht damit einverstanden waren, dann würden sie alleine ohne ihn gehen können. Mit einem gleichmäßigen Geräusch begann sein Gebet, und dann erhob er seinen lauten Bariton und sang das Lied an die Toten, welche in die Welt-über-dem-Himmel geleitet werden sollten. Dabei schloss er seine Augen um das Grauen dieses Dorfs ausblenden zu können, und er konzentrierte sich auf die Verse die er in der alten Sprache der Seneca sang welche heute nicht mehr gesprochen wurde. Es dauerte nicht lange... eigentlich hätte dieses Ritual mit einer Zeremonie begleitet werden müssen, welche bis zu zwei Tage angedauert hätte, doch hier und jetzt hatten sie dafür keine Zeit.
Als er mit seinem traurigen Gebet geendet hatte senkte er seinen Kopf und schwenkte die Rassel -in Ermangelung an den Fächer- mehrmals in jede Himmelsrichtung und nannte die Namen der Katsinas, welche über diese Seelen wachen sollten. Dann war er fertig...und er hoffte dass er diesen Menschen einen guten Dienst geleistet hatte, auch wenn er sie nicht begraben konnte. Auch wenn ihn das ein wenig erleichterte, so bedrückte ihn dennoch das Schicksal welches diesem Dorf widerfahren war. Noch niemals zuvor hatte er so etwas gesehen, und er wollte es auch niemals wieder erleben müssen. Er benötigte nun Kraft um diese Bilder bis an das Ende seiner Tage verarbeiten zu können. Schweigend ging er zu seinem Bündel und verstaute die Rassel, und als er sich umsah bemerkte er dass Deer und Kidah noch immer dort am Rande des Dorfplatzes standen. Deer hatte die Arme verschränkt und wirkte finster wie immer, doch dann kam Regung in ihn und er ging auf Flint zu. Warum nur war er in letzter Zeit so von düsteren Gedanken zerfressen? Flint musterte ihn kurz als er auf ihn zukam, doch dann zog er es vor ihn nicht zu beachten und ging einfach in eine andere Richtung weiter, von der er annahm dass sie die Richtige war.
Sie gingen dicht hintereinander an den verkohlten Hütten und den verstümmelten Leichen vorbei, da begann der Tag bereits sich dem Ende zuzuneigen und sie mussten dringend eine sichere Unterkunft finden. Gerade als sie den Dorfplatz verlassen wollten bemerkte Flint eine Bewegung aus dem Augenwinkel, und sofort blieb er stehen und fuhr herum, ebenso Deer und Kidah welche seine Regung bemerkt hatten. Er glaubte eine Bewegung nahe einer der Ruinen gesehen zu haben, und jetzt nachdem sie dieses Dorf gefunden hatten war er besonders misstrauisch. Gebannt blieben sie stehen; Deer hob seinen Speer ein wenig mehr an und verhakte das Atlatl, damit er sofort werfen konnte, und auch Kidah machte es ihm gleich. Flint war sich noch nicht sicher ob es nur ein Tier oder etwas anderes gewesen war. Wie gebannt starrten sie auf die verkohlten Reste der Hütte...Sekunden zogen sich dahin... und dann war dort wieder diese Regung. Aus dem Schatten bewegte sich etwas Kleines, nur eine flüchtige Bewegung. Und Flint hob sofort seine Hand damit Deer nicht seinen Speer abfeuerte.

"Beim Großen Geist...." flüsterte der Seneca als er sah was dort aus den Schatten schlich. Es war ein Kind, mehr tot als lebendig, über und über mit schwarzem Ruß bedeckt. Sein schulterlanges Haar war verfilzt und stand in allen Richtungen ab. Es war dünn, und so klein wie es war schien es nicht älter als vier Regenzeiten zu sein. Bestürzt sah Flint dass es tatsächlich ein Kind war welches nun auf allen Vieren zu einer der toten Frauen kroch und sich daneben kauerte. Es starrte sie aus großen ängstlichen Augen an und berührte die Kleidung der Toten, so als würde es Trost suchen wollen. Flint war unfähig sich zu regen, doch sein Herz ging auf vor Qual beim Anblick dieses scheuen, verängstigten Geschöpfes. Er hörte wie Deer leise die Luft einsog, so als würde er nicht glauben können was er da sah, dann senkte er seinen Speer. Keiner von ihnen hatte damit gerechnet noch einen Überlebenden zu finden, und jetzt das... ein Kind das mitten zwischen diesen Toten lebte und auf den eigenen Tod wartete.
Flint Sky
Flint Sky


Charakterbeschreibung
Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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Maka Sichu der Palmenwald Empty Re: Maka Sichu der Palmenwald

Beitrag von Gast 31/1/2011, 21:41

Kidah konnte nichts weiter tun, als vor ihm zu stehen und Deer anzustarren. Die wildesten Gedanken gingen ihr durch den Kopf und sie kam sich vor, als würde dieses schreckliche Erlebnis hier bald auch zu ihrem eigenen Schicksal werden. Als würde sich alles Erlebte nochmal wiederhohlen. Nur, dass sie diesesmal nicht verschohnt bleiben würden. Sie lies ihn gewähren, als er ihr mit geschockten Augen den Pfeil abnahm und musterte. Kidah spürte eine Kälte wie seit dieser dunklen Höhle nicht mehr, in der sie tagelang gefangen waren. Sie schien von innen her zu kommen. Und wieder würden sie warscheinlich um ihr Leben kämpfen müssen. Sie kannte die Art der Holcane. Diesesmal würden sie sie ganz sicher nicht in die Steinstadt verschleppen. Oh nein. Diesesmal würden sie sie auf der Stelle zerstückeln um ein weiteres Entkommen zu verhindern und ihr verletztes Ehrgefühl wieder aufzubauen. Ohne Regung höhrte sie seine Frage und antwortete nicht. Sie kannte diese Männer zu gut und wusste, dass sie niemals mit der Schande leben würden, entkommene Gefangene einfach so ziehen zu lassen. Ehre und Macht war diesem Volk wichtiger als alles andere...als JEDER andere. In ihren Augen waren sie und Deer wohl völlig unbedeutend. Und es ging hier auch garnicht mehr um sie beide. Hier ging es darum, den "Fehler" sie entwischt haben zu lassen wieder zu bereinigen. Und dafür mussten sie beide sterben.
Wütend schmiss Deer den Pfeil zu Boden, doch Kidah sah ihn weiter verbissen an. Dieses Dorf war ihretwegen tot....Diese Menschen waren ihretwegen gestorben! Ihretwegen hatten Frauen, Kinder, Babys dieses Grauen erleben müssen! Kidah konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Dieses Dorf war den Holcane auf der Jagd nach ihr und Deer nur im Weg gewesen . Und diese Menschen waren einfach vom Tode ohne Gnade überrollt worden. Ihr Hass über die Ahrkay wuchs ins Unermessliche. Und noch immer konnte sie sich kaum rühren, als Deer sie nun ansah und tief in ihre Seele blickte. Ja er wusste dass sie recht hatte. Und er wusste, was dies bedeuten würde. Kidahs Hand umgriff den Speer noch fester, als sie es ohnehin schon tat. Diesesmal würde sie nicht davonlaufen. Diesesmal würde sie so viele von ihnen umbringen, wie es ihr möglich sein würde ehe sie selbst dabei starb. Das alles musste ein Ende haben.
Das STERBEN musste ein Ende haben. Dies war ihre letzte Mission für ihr Volk. Und sie würde alles dafür tun, um sich für diese Menschen zu rächen. Es war als würde die Wut Besitz von ihrem Herzen ergreifen. Überlagerte sogar ihre Angst vor diesen Kriegern. Noch immer starrte auch sie in Deers Augen, die sie finster und wissend ansahen, während sie plötzlich die leise Stimme des Wächters höhrte. Bekam nur beiläufig mit, dass er die Toten begleiten wollte, damit ihre Seelen Ruhe finden konnten. Kidah sah ihn nicht an, nickte nur kurz. Noch immer durchzog sie diese Kälte und sie ahnte von woher sie rührte....Sie waren schon viel zu lange hier. Sie hätten diesen Ort nicht betreten dürfen. Böse Geister wohnten hier, voller Schmerz und Leid. Und sie kannte die Geschichten ihres Volkes und was diese Dämonen in ihrem Hass über ihre Mörder anrichten konnten. Und auch diese Stille die an diesem Ort herrschte, machte sie fast wahnsinnig. Flint hatte sich von ihnen entfernt und Kidah musste all ihre Überwindung aufbringen um nun einen Laut von sich geben zu können.

"Sie niemals aufhöhren werden zu töten Deer. Wir hier müssen weg. Solange es möglich sein das wir am Leben, sie versuchen werden uns zu finden. Wir nicht mehr können weglaufen Deer. ICH nicht mehr werde weglaufen. Sie geschlossen Pakt mit todbringenden Göttern. Sie keine normalen Menschen mehr. Sie nicht mehr haben ein Seele. Und deshalb sie auch nicht kennen Gnade...oder Mitleid. Wir etwas müssen machen Deer. Oder sie immer töten weiter. "

Kidah flüsterte, aus Respekt vor den Seelen, die ihr hier zuhöhrten... und der rauchige Nebel umspielte die langsam die Hütten, jetzt wo es begann zu dämmern. Die Zeit drängte. Denn die Götter der Nacht verstärkten die Mächte der Seelenlosen. Sie durften nicht länger hierbleiben. Sie höhrte den Gesang von Flint aus dem Inneren des Dorfes tönen und sah nicht einmal von Deers Blick ab... Sie wusste ganz genau, dass er verstand was sie ihm damit sagen wollte und sein Schweigen bestätigte ihre Annahme. Dennoch schien es nun in ihm zu toben und so sah es auch in ihr selbst aus.
Dann drehte er sich einfach mit verschränkten Armen in Richtung Dorfmitte und ohne ein weiteres Wort zu sprechen folgte Kidah ihm still. Wieder kamen sie an schrecklich zugerichteten Toten vorbei.. Es war als würden sie kein Ende nehmen. Und auch nach Flints Gebet schien es ihr, als würde das Grauen sie fest umschlossen halten und sie innerlich einnehmen. Ohne einen Laut von sich zu geben, liefen sie dicht hintereinander her um diesen Ort zu verlassen. Kidah jedoch suchte bereits angestrengt und mit finsterem Blick den Waldrand ab. Sie traute der Stille niemals. Und den Holcane traute sie dafür alles zu. Vielleicht hockten sie sogar hier irgendwo in den Büschen und labten sich an ihren Reaktionen ehe sie mit ihnen dasselbe anstellen würden. Kidah behielt ihren Speer fest in der Hand, während sie hinter den Anderen beiden herlief und die Worte in ihrem Inneren blieben ebenfalls stumm. So als ob sie nicht mehr dazu in der Lage war zu denken.
Jeder Atemzug fiel ihr so unendlich schwer, geplagt von unendlichen Schuldgefühlen diesen Menschen gegenüber. Sie schämte sich fast sogar noch atmen zu dürfen, obwohl so viele Menschen anscheinend auch wegen ihnen den Tod gefunden hatten. Als hätte sie nicht das Recht dazu, ungeschoren davonzukommen obwohl sie so hatten leiden müssen. Die ersten Sterne erschienen am violett-roten Himmel der schnell dunkler wurde. Und keiner von ihnen würde diese Nacht ruhig schlafen können. Und als Flint auf einmal ruckartig stehenblieb und in eine bestimmte Richtung sah, zuckte sie sofort zusammen und starrte ebenfalls in diese Richtung, hob ihren Speer augenblicklich wurfbereit an und ging etwas in die Hocke... Nervös versuchte sie etwas zu erkennen, doch als nichts weiter geschah sah sie wieder zu Flint. Auch Deer ging sofort alarmiert in Angriffsstellung und versuchte ebenso zu erkennen, was der Wächter gesehen haben mochte. Kidah wagte es nicht einen Laut von sich zu geben um ihn zu fragen.
Sie höhrte nur das leise knacken von Deer`s Atlatl und tat es ihm sofort nach. Ihr Herz schlug so wild, als würde es gleich vollkommen aussetzen..
.Nun könnte sich bereits alles entscheiden, wenn die Holcane sie nun angreifen würden. Nun würde es entweder um alles gehen, oder eben um nichts. Wie gebannt verharrten sie so und starrten gemeinsam auf die abgebrannte Hütte, die auch Flint fixierte und ein heftiger Schauer durchzuckte ihren gesamten Körper, als sie plötzlich einen Schatten zwischen den Balken umherhuschen sah. Ihre Augen weiteten sich und sie traute sich kaum zu atmen, als plötzlich ein kleines Schattenwesen hervorgekrochen kam und sich neben eine der Leichen hockte und sie anstarrte. Kidah bekam sofort Panik und diese lähmte sie... Verstört liess sie ihren Speer sinken und atmete heftig, während sie von diesen Augen angestarrt wurde.
Nun war es geschehen! Die Geister kamen um sie zu hohlen! Ihr gesamter Körper zitterte, während sie dieses Wesen dort sitzen sah, als würde es auf sie warten... Doch es geschah nichts! Flint hatte seine Hand in ihre Richtung erhoben und sie höhrte seine leise, fassungslose Stimme. Doch weshalb passierte nichts? Kidah runzelte die Stirn und kniff die Augen zusammen. Etwas stimmte hier nicht. Damönen mussten nicht atmen. Dieses Wesen tat es. Und als sie sah wie es seine Beine anzog und sich neben der Person die dort verkohlt am Boden lag zusammenkauerte, fiel es ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen.
Fassungslos schüttelte sie leicht den Kopf und keiner von ihnen konnte sich zunächst rühren. Dort saß tatsächlich....ein Kind?
Von all diesen Leuten schien es das Einzigste gewesen zu sein, welches den Todbringenden Hieben der Holcane und den Flammen entkommen sein musste! Und wieder tauchten schlimme Bilder vor ihrem Inneren Auge auf, die ihr so bekannt waren. Sah sich plötzlich selbst dort sitzen und weinen. Doch dieses Kind weinte nicht. Es saß einfach nur da und sah sie ängstlich an. Flint setzte sich plötzlich in Bewegung und lief langsam, vorsichtig auf das Kleine zu und sie und Deer sahen wie gebannt zu ihm hinüber und beobachteten die Situation. Kidah warf Deer einen unsicheren Blick zu. Was hatte er jetzt vor? Was sollten sie denn jetzt tun? Kidah konnte sich nicht zurückhalten und entschloss sich dazu, Flint leise Schritt für Schritt zu folgen. Sie höhrte wie er leise und behutsam sagte, dass es keine Angst haben musste, doch mit jedem Schritt den sie näherkamen, fing das Kind an zu schwerer atmen und verkrampfte sich vor Angst, bis es schliesslich von der Kleidung der Toten abliess und voller Panik zurück in die Ruine lief, woraufhin Flint und Kidah sofort stehenblieben.
Kidah musste tief durchatmen, weil sie der Anblick so mitnahm. Ja sie wusste nur zu gut, wie es in diesem kleinen Menschen nun aussehen musste. Vielleicht hatten die Seelen der Toten bereits von ihm Besitz ergriffen und es wusste garnicht mehr wo es war, oder was es war. Sondern existierte einfach nurnoch. Flint hob seine Hand in die Richtung des Kindes und auch Kidah lief um die verkohlten Säulen herum und sah es in der hintersten Ecke kauernd sitzen, am ganzen Körper zitternd, jedoch ohne einen Mucks von sich zu geben. Verzweifelt sah sie Deer hinter sich an, der ebenso überfordert damit aussah und als sie es wieder so ansah, hätte sie am liebsten ihren Tränen freien Lauf gelassen über dieses kleine Häufchen Elend, dass dem Tode so viel näher war als allem Anderen. Kurz sah sie neben sich auf die Tote die dort lag. Es musste die Mutter dieses Kindes gewesen sein... Und so wie sie dalag, konnte Kidah sich schmerzlich vorstellen, was sie mit ihr gemacht haben mussten, bevor sie sie umgebracht hatten....

Flint ging ein paar weitere Schritte auf den kleinen Menschen zu und noch immer sah Kidah auf die Mutter herab, die dort mit offenen Augen lag und sich mit allem was sie aufbringen konnte, gewehrt haben musst. Bis Kidah plötzlich zu Tode erschrak, weil das Kind auf einmal anfing laut zu schreien und sich versuchte in die Ecke zu pressen. Geschockt sah sie mit aufgerissenen Augen zu ihm hin und verstand. Flint sah durch seinen Körperbau und seinen Schmuck einem Holcane sehr ähnlich. Sie selbst hatte ihn für einen von ihnen gehalten, als sie bei den Seneca wieder zu sich gekommen war und dieses Kind musste nun schreckliche Angst vor ihm haben... Schnell ging sie auf Flint zu und hielt ihm sanft eine Hand vor die Brust, damit er nicht weiterging. Sie wusste ja, dass er nur helfen wollte, doch sie ahnte, weshalb das Kind eine so große Angst vor ihm haben musste. Mit einem tiefen Blick in seine Augen flüsterte sie ihm zu...

"Lass mich versuchen Flint."

Das war das erste Mal, dass sie ihn persönlich beim Namen genannt hatte. Er musste ihr nun vertrauen. Und andersrum ebenso. Sie saßen alle nun im selben Boot und mussten zusammen arbeiten. Sie sah auch zu Deer damit er wusste was sie vorhatte...

"Ich versuchen werde es zu beruhigen Deer..."

Dann sah sie wieder zu dem Kind, welches noch verzweifelt jammerte und sich zusammenkauerte, als würde es versuchen mit der schwarzen Asche eins zu werden, um sich zu verstecken. Vorsichtig begann sie ein paar wenige Schritte auf es zuzulaufen, obwohl ihr Herz fast zersprang. Es kam ihr so vor, als würde sie auf sich selbst zulaufen.
Sie höhrte wie Deer ihr ein leises "Kidah nicht!" zurief, doch sie tat jetzt nurnoch das, was ihr Herz ihr sagte und beruhigend hob sie ihm eine Hand entgegen. Sie konnten es hier nicht einfach zurücklassen. Sie spürte den Schmerz dieses kleinen Menschen als ihren eigenen. Wusste und kannte diese Angst. Teilte sie mit ihm. Erlebte diesen Moment so klar und deutlich, wie damals als sie so klein um Hilfe geschrien hatte. Das Kleine versuchte sich gegen die Wand zu pressen und sein Weinen wurde lauter, also blieb sie stehen und ging langsam in die Hocke, um nicht mehr so groß zu wirken. Kidah hatte sowas von garkeine Ahnung was Kinder anging...Und sie wusste auch nicht, was gerade stärker an ihr nagte, ihr Schmerz bei diesem Anblick, oder ihre eigene Angst und Unsicherheit.
Ohne es weiter zu bedrängen, kniete sie sich auf die Asche nieder und legte ihren Speer deutlich beiseite. Nun versuchte sie ihre Emotionen zu zügeln und lächelte zaghaft, während das Kind sie anstarrte als wäre sie der Tod persönlich. Sein Bauch war vor Hunger ganz aufgequollen und seine Arme und Beine presste es wie dünne Stöckchen an seinen aufgeblähten Körper. Durch das ganze Ruß war noch nichtmal zu erkennen, ob es ein Junge oder ein Mädchen war das dort saß. Doch eines wusste sie, es war sehr, sehr jung. ZU jung für dieses Grauen das ihm widerfahren war. Es wäre vermutlich besser mit all diesen Leuten umgekommen, als diese Qual so lange durchhalten zu müssen. Zumindest hatte sie sich das oftmals für sich selbst gewünscht gehabt.
Es war zum Leben zu schwach und doch zum Sterben noch zu stark. Fieberhaft überlegte sie, was sie nun tun konnte, um dem Kleinen zu zeigen, dass von ihnen keine Gefahr ausging und als würden die Götter plötzlich ihren Geist erhellen fiel ihr etwas ein.... Ganz langsam und behutsam hob sie einen Finger hoch um ihm zu zeigen, dass es nun gut aufpassen sollte, was sie tat und obwohl es noch schrecklich wimmerte und schluchzte, sah es genau zu ihr hin. Vorsichtig öffnete Kidah ihren Umhängebeutel und griff tief hinein... Ertastete den hölzernen Vogel, den sie bei Nightshine angefertigt hatte und zog ihn langsam hinaus, drehte ihn lächelnd in ihren eigenen Fingern und der Plan ging auf. Das Schluchzen wurde leiser und sie spürte dass es sie ansah.... Wenn sie eines über Kinder wusste, dann dass ihre Neugierde Berge versetzen konnte.
Dann sah auch sie wieder zu ihm hin und sein kleiner Körper ruckte noch unter seinem Schluchzen, doch nun steckte es seinen Finger nervös in seinen Mund und starrte abwechselnd den Vogel in ihren Händen und sie selbst an. Es schien zu überlegen, doch das war Kidah schon fast genug. Immerhin hatte sie nun die Aufmerksamkeit bei sich. Sie ignorierte die Männer hinter sich vollkommen und konzentrierte sich nun nurnoch auf das Kind vor sich, welches der Spiegel ihrer Seele sein konnte so wie es dasaß. Dann streckte sie ihm lächelnd den Vogel so weit entgegen, wie es ihr Arm zuliess und wartete einfach ab. Immer wieder sah es in ihr Gesicht und wieder zu dem Vogel in ihrer Hand und es schien mit sich selbst zu ringen, was es nun tun sollte. Jedoch verebbte sein Schluchzen immer mehr und obwohl es noch heftig zitterte schien es von dem Hölzernen Tier sehr angetan. Kidah musste zwar mit ihrer eigenen Angst kämpfen, weil die Nacht über dieses Dorf langsam hereinbrach. Doch sie würde es hier nicht einfach so zurücklassen. Sie konnte auch nur deshalb hier hocken und atmen, weil dasselbe damals jemand anderes mit ihr getan hatte, was sie nun versuchte. Sie fühlte sich durch dieses Schicksal mit ihm verbunden.
Es dauerte eine ganze Weile und auch obwohl sie Deer im Hintergrund schnaufen höhrte, schwieg er jedoch den Göttern sei dank. Immernoch hielt sie ihm den Vogel entgegengestreckt und sah nocheinmal einladend darauf....

"Kein Angst. Wir dir nicht wehtun. Wir gekommen um dir zu helfen....Und dieser Vogel jetzt dir gehöhren. Du ihn dir nehmen kannst wenn du magst:"

Sagte sie so behutsam sie nur konnte und es ihre eigene Angespanntheit es zuliess. Nun war so lange nichts passiert, dass ihr Herz plötzlich schneller schlug, als es sich nun doch tatsächlich mit den Fingern einer Hand im Mund erhob und Zentimeter für Zentimeter auf sie zugeschlichen kam. Kidah bewegte sich kein bisschen, sondern lächelte nur zaghaft und wartete einfach ab. Es schien torkelig und am Ende seiner Kräfte was ihr erneut wie ein Dolchstoß in ihre Seele vorkam... Kurz vor ihr blieb es stehen und reckte seine kleine Hand vorsichtg dem Vogel entgegen, um ihn dann schnell zu grabschen und sofort wieder einen Schritt zurück zu weichen... Langsam liess Kidah ihre Hand wieder sinken und belohnte seinen Mut mit einem Lächeln, blieb jedoch noch hocken um diesen Schritt auf sie zu nicht zu verderben und ihm wieder Angst zu machen. Beobachtete es, wie es den hölzernen Vogel mit laufender Nase und verweintem, rußbedecktem Gesicht betrachtete und sie immer wieder prüfend ansah.
Und für einen kurzen Moment kam es ihr sogar so vor, als würde es sich ein wenig darüber freuen... Kidah wollte gerade sagen wie sie hiess, legte sich eine Hand auf ihre Brust und wollte gerade Luft hohlen als das Kind sich wieder in seine Ecke setzte und nun mit müden Augen den Holzvogel befühlte und ansah... Es musste einfach nur noch am Ende seiner Kräfte sein. Und die Aufregung musste ihm nun alles abverlangt haben. Jetzt wo sie es so vor sich sah glaubte sie, dass es ein kleines Mädchen war. Flehend sah sie Deer in die Augen denn sie ahnte, dass ihm ihre folgenden Worte nicht gefallen würden. Doch sie konnte nicht anders.

"Wir sie müssen mitnehmen Deer....." hauchte sie ihm leise entgegen. Sie sah wie entrüstet er sie anstarrte. Sie würde die Disskusion gerne in Kauf nehmen. Doch egal wie sehr er sich nun auch dagegen wehren würde, was sie nicht hoffte... sie würde dieses Mädchen unter keinen Umständen hierlassen. Kurz warf sie auch Flint einen Blick zu und sie spürte, dass auch er diese Meinung teilte. Jetzt konnte sie nurnoch auf Deers gutes Herz hoffen von dem sie ganz genau wusste, dass er es besaß. Und sie hoffte bei den Göttern, er würde zu seinem Guten Kern finden und ihr jetzt beistehen. Wie es mit diesem Mädchen weitergehen würde, das würden sie noch besprechen können, doch nun mussten sie einfach ersteinmal weg von diesen Toten von denen sie zu allen Seiten umringt waren ehe auch das letzte Licht von diesem Ort gewichen war...
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Beitrag von Young Deer 1/2/2011, 17:51

Deer war es keineswegs recht dass sie nun genau in die Richtung der verkohlten, zerstörten Hütten gingen, denn dass dies nichts Gutes zu bedeuten hatte lag eindeutig auf der Hand. Er ahnte dass es ein Fehler war dort nachzusehen was geschehen war, und als Flint ohne ein Wort ihrer Zustimmung einfach in Richtung des Dorfes ging blickte Deer mit ernstem Gesicht vor sich hin. Beinahe wäre ihm herausgerutscht dass er absolut dagegen war, doch er schwieg denn er wollte niemanden auf sich aufmerksam machen. Vielleicht waren hier Krieger unterwegs und lauerten irgendwo in dem Dickicht des Waldes, doch das glaubte er nicht wirklich. Die Hütten schienen schon mindestens einen Sonnenumlauf lang erkaltet zu sein, das Verbrechen schien schon ein wenig zurück zu liegen und keine Kriegerschar würde so lange an einem Ort verweilen, wenn sie auf dem Kriegspfad waren. Dennoch blieb Deer vorsichtig, und nun folgte er mit angespanntem Körper seinen beiden Gefährten.
Der Geruch der Asche und der verkohlten Hütten hing in der Luft, genauso wie ein übler süßlicher Geruch der ihm die Haare im Nacken hochstehen ließ. Es erinnerte ihn an Tierkadaver die seit einigen Tagen herumlagen, und er ahnte was sie vielleicht in diesem Dorf sehen konnten, doch er wollte gar nicht erst daran denken. Warum nur ging Flint immer weiter, wo sie doch nur so spärlich mit Waffen ausgerüstet und völlig ahnungslos waren?! Daran merkte man dass Flint kein Krieger war. Er ging einfach mitten in die Gefahr hinein, ohne sich vorher abzusichern. Mit jedem weiteren Schritt wurde Deer missmutiger, doch er schwieg immer noch und beobachtete misstrauisch die Umgebung. Alles war ruhig... vielleicht ZU ruhig. Das gefiel ihm überhaupt nicht. Und dann kam auch noch dieses merkwürdige Summen dazu welches immer stärker wurde.
Als Flint und Kidah abrupt stehen blieben zuckte Deer unmerklich zusammen und duckte sich leicht, seinen Speer und sein Atlatl lagen wurfbereit in seiner Hand. Ein entsetzlicher Gestank drang ihm in die Nase, begleitet von diesem unheilvollen Summen eines riesigen Fliegenschwarms; und als Deer näher trat fiel sein Blick auf die Leiche die am Boden lag. Etliche Fliegen schwirrten durch die Luft, und der Anblick war grauenvoll. Deer sah nur kurz hin und bekam dann einen Würganfall, denn der Geruch war so durchdringend dass er kaum noch atmen konnte und der Ekel sich durch sein ganzes Bewusstsein zog. Er hielt sich kurz die Hand vor den Mund und drehte seinen Kopf weg, doch da selbst Flint keine Schwäche zeigte versuchte er sich zusammen zu reißen. Die Zähne fest aufeinander gebissen, versuchte er den Gestank zu ignorieren und ging hinter Flint und Kidah her. Nun waren sie eh schon hier, wenn es hier irgendwo noch Feinde geben sollte, dann hatten sie sie eh schon bemerkt... also sagte er nichts als sie den Dorfplatz betraten. Dort erwartete sie ein noch größeres Grauen, welches niemals jemand mit Worten würde beschreiben können.
Wieder stieg in Deer Übelkeit auf und er musste krampfhaft schlucken. Seine Hand schloss sich nervös um seinen Speer als er ein wenig hinter Kidah zurück blieb; was Flint tat darauf achtete er nicht. Deer war nur damit beschäftigt mit blassem Gesicht die auf dem Dorfplatz verstreut liegenden Toten zu betrachten... Männer, Frauen, Kinder, Alte. Das ganze Dorf wurde abgeschlachtet, viele von ihnen hatten tiefe Wunden in ihren Schädeln, Gesichtern und waren mitunter von Pfeilen durchbohrt. Die gelben Federspitzen leuchteten an vielen der toten Körper die hier herumlagen. Der Gestank war eigentlich nicht auszuhalten, und Deer konnte seine Übelkeit nicht mehr kontrollieren. Der Anblick war so widerlich dass er einige Schritte ging, sich vorbeugte und sich übergeben musste. Sein Magen zog sich krampfhaft zusammen und er spuckte noch eine ganze Weile, obwohl sein Magen leer war, doch es war der Schock der ihn dazu brachte. Mit brennenden Augen wischte er sich über die Lippen und blickte sich um. Seine Beine zitterten ein wenig als er Kidah beobachtete, welche dastand und tief durchatmete. Der Speer in ihrer Hand zitterte so fest drückte sie zu. Flint ging zu ihr und legte seine Hand auf ihren Arm, eine Geste welche Deer wieder diesen kleinen, brennenden Stich ins Herz gab, doch hier war jetzt kein Platz für Eifersucht. Benommen und mit einem kalten Gefühl in seiner Seele beobachtete er wie Kidah erschrak, sich umdrehte und dann über den Platz lief.

"Kidah!" Deers Ruf hielt sie nicht auf weiter zu laufen, was Deer dazu veranlasste ihr kurzerhand zu folgen. Er wollte nicht dass sie alleine hier herum lief, er würde ihr den Rücken stärken falls es zu einem Kampf kommen sollte. Und er wollte dass sie nicht mit diesem Schock alleine war. Der Seneca sollte sie bloß nicht bedrängen... Er lief hinter Kidah her wobei er peinlich darauf achtete nicht auf einen Toten zu treten. Um jede Leiche machte er einen Bogen und versuchte nicht hinzusehen, doch anhand der aufsteigenden Fliegenschwärme und des Geruchs konnte er sich ausmalen wie diese jetzt aussahen. Was war hier nur geschehen.... welche Krieger würden so etwas tun? Gab es hier einen Krieg in diesen Wäldern? Es hatte auch Kriege in seiner Heimat gegeben... der Letzte hatte gegen die Matasowik stattgefunden, einem Clan der einige Tagesreisen von seiner Heimat entfernt lebte, doch da war er noch gar nicht geboren gewesen. Er selbst hatte sich zum Krieger ernennen lassen, weil er der Meinung war nur so ehrenhaft dem Clan dienen zu können, auch wenn es keinen Krieg gab. Und jetzt würde sich ihm vielleicht die Möglichkeit geben zu zeigen dass er es wert war ein Krieger genannt zu werden.
Deer blieb stehen und sah wie Kidah zwei Speerwürfe entfernt ein merkwürdiges Schauspiel bot. Sie war auf eine Frauenleiche gestoßen und hockte nun am Boden, völlig aufgewühlt. Was war nur mit ihr los, warum nahm es sie so mit? Er hatte immer geglaubt dass sie so einen starken Willen besaß, dass selbst so etwas sie nicht beeinflussen können würde. Tief durchatmend sah er wie Kidah zu der Toten hinkrabbelte und den Pfeil in deren Hals berührte, dann hielt er den Atem an, denn Kidah stemmte nun ihren Füß gegen den Kopf und zog mühsam den Pfeil heraus. Sein Herz schlug ein wenig schneller. Was hatte sie vor? Fragend ging er nun auf Kidah zu, denn er wollte wissen was sie mit diesem Pfeil machen wollte, und vor allem wie es ihr ging, und sie erhob sich und sah zu ihm auf während sie den Pfeil in ihrer Hand hielt. Die dunkle Obisidianspitze glänzte dunkel im Licht, sie war kein bisschen beschädigt. Kidahs Blick war vielsagend.

"Holcane. Sie folgen uns Deer. "

Ihre Worte ließen ihn von innen heraus gefrieren, und wie mechanisch fiel sein Blick auf den Pfeil in ihrer Hand. Er hatte nie darauf geachtet wie die Pfeile der Holcane verarbeitet waren, er konnte also nicht viel dazu sagen, doch er glaubte ihr. Und wenn es wirklich die Holcane waren, dann waren sie HIER. Schreckliche Gefühle stiegen wieder in ihm hoch durch das was er bei den Ahrkay erlebt hatte, doch er bekämpfte sie mit aller Macht. Zittrig holte er tief Luft und nahm den Pfeil aus Kidahs Hand um ihn selbst aus der Nähe zu betrachten.

"Wie kann das sein...sie können uns unmöglich folgen. Woher sollen sie wissen dass wir hier sind, dass wir noch leben?"

Er sah von dem Pfeil auf und erwiderte Kidahs Blick. Auch wenn ihr noch immer der Schock ins Gesicht geschrieben stand, er sah auch großen Ernst darin, so wie es sich für eine Kriegerin gehörte. Sie sagte nichts, doch das musste sie auch nicht...er verstand sie auch so. Wütend warf er den Pfeil in den Schmutz. Wie auch immer diese Holcane es angestellt hatten, sie waren hier und hatten eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Und wenn sie ihnen über den Weg laufen würden, dann würden sie sich grausam für die Flucht und die Morde an ihren Kriegern rächen können. Sie waren in großer Gefahr.... Deer erwiderte Kidahs Blick in dessen Tiefe er versinken konnte, und die ihm jetzt noch Halt gab. Was auch immer auf sie zukommen würde, er würde bis zum Tod bei ihr bleiben und notfalls für sie kämpfen. Sie schienen beide zu wissen dass genau das auf sie zukommen würde. Er unterdrückte seinen Anflug von Furcht, denn Angst konnte eine Seele zerstören. Er würde nicht mit Furcht in den Kampf gehen, sondern mit Stolz. Er hatte mit Kidah etwas erreicht was womöglich kaum jemandem zuvor geglückt war. Dass Flint bei ihnen stand und verkündete, dass er die Seelen auf ihre letzte Reise begleiten würde, darauf achtete er gar nicht. Er sah nur Kidah vor sich und das Schicksal, das sie beide verband.

"Sie niemals aufhöhren werden zu töten Deer. Wir hier müssen weg. Solange es möglich sein das wir am Leben, sie versuchen werden uns zu finden. Wir nicht mehr können weglaufen Deer. ICH nicht mehr werde weglaufen. Sie geschlossen Pakt mit todbringenden Göttern. Sie keine normalen Menschen mehr. Sie nicht mehr haben ein Seele. Und deshalb sie auch nicht kennen Gnade...oder Mitleid. Wir etwas müssen machen Deer. Oder sie immer töten weiter. "

Kidah sagte genau das was er dachte, und sie hatte Recht. Wenn man sie jagen würde, dann würde auch er diese Bestien jagen, egal ob er dabei umkam oder nicht. Er würde mindestens einen von ihnen mit in den Tod nehmen. Mit düsteren Gedanken lauschte er den weit entfernten Rufen der Affen im Wald und dem Gesang von Flint, welcher irgendwo vom Dorfplatz kam. Er wusste nicht was er erwidern sollte, zuviele schreckliche Eindrücke und Erkenntnisse waren nun in seinem Kopf; stattdessen blickte er langsam zum Dorfplatz rüber und beobachtete Flint dabei, wie er die Rassel in der Luft schwenkte, ehe er sich erhob und sein Bündel an sich nahm. Es war genug... Deer wollte nicht mehr hier sein. Sie mussten hier weg, und das so schnell wie möglich, bevor noch ein Unglück geschehen würde. Sie waren schon viel zu lange hier. Darum gab er sich nun einen Ruck und ging auf Flint zu, gefolgt von Kidah. Deer würde nun sagen wohin es gehen sollte, und zwar weiter in Richtung Norden, ohne sich dabei von irgendetwas aufhalten zu lassen. Flint allerdings ging schon bevor Deer überhaupt bei ihm ankam, und so verließen sie den Dorfplatz und passierten die letzten zerstörten Hütten. Das Grauen hinter sich lassen... nach vorne sehen und sich bereit machen für die Herausforderung. Es wartete auf ihn, auf Kidah und vielleicht auch auf den Seneca, sobald sie diesen Ort verlassen hatten.
Allerdings blieb Flint erneut stehen, und da Kidah sofort in eine vorsichtige Körperhaltung überging spannte auch Deer seine Muskeln an und umklammerte fest seinen Speer. Nur kurz sah er dass Flint in die Richtung einer der Hütten starrte, dann huschte sein Blick dorthin und in das Dickicht dahinter. Er hatte nichts gesehen und nichts gehört, wusste also nicht was die Aufmerksamkeit erregt haben könnte, doch vorsichtshalber verhakte er wieder seinen Speer im Atlatl und machte sich bereit. Vielleicht wartete man bereits auf sie... er stand da wie eine Statue, nur sein Wurfarm neigte sich leicht nach hinten um sofort werfen zu können. Er konnte in dem Dämmerlicht nicht viel erkennen, doch dann war dort eine Bewegung bei der Hütte... keinesfalls ein Holcane, dafür war es zu klein. Doch wer weiß was für Tiere von dem Gestank angezogen wurden, und es ging auch alles recht schnell. Etwas krabbelte aus den Kohlestücken und näherte sich einer der Leichen. Zuerst konnte Deer nur schwarz erkennen, und er wollte gerade seinen Speer in diese Richtung werfen, doch Flint hob seine Hand und flüsterte etwas.
Also hielt Deer inne, während sein Adrenalin heftig anstieg. Wie gebannt starrte er in die Richtung wo dieses Wesen sich neben die Tote kauerte und sie ansah. Es sah aus wie ein Menschenkind, aber es war ganz schwarz wie die Kohle der verbrannten Hütten. Wie konnte das sein, was ging hier vor sich? Sie alle schwiegen und rührten sich nicht, und er atmete tief durch, genau wie Kidah. Es sah aus wie ein schmutziges Kind inmitten von Asche und Blut. Deer konnte seine Gefühle die er jetzt hatte nicht einorden; Erleichterung weil es keinen Kampf für sie geben würde, und Bedauern weil das Kind dem Tod geweiht war, alleine in diesem zerstörten Dorf. Es würde verhungern oder irgendwann von einem Tier gerissen werden... Langsam ließ er seinen Speer sinken und bemerkte wie Flint sich regte. Der Seneca ging jetzt langsam auf das Kind zu, sprach leise zu ihm... schien sich ihm nähern zu wollen, obwohl er somit womöglich alles aufs Spiel setzen würde. Und zwar die Möglichkeit hier so schnell wie möglich weg zu kommen. Warum befasste er sich mit dem Kind, wo es doch nicht zu ihnen gehörte? Was erhoffte er sich? Deer war sehr angespannt als er sah wie Flint nur noch einen Steinwurf davon entfernt war, bis das Kind plötzlich gellend kreischte so als würde der Wächter es angreifen wollen.
Deer zuckte kurz zusammen und bemerkte auch gleich wie Kidah sich von ihm entfernte. Sie ging eilig zu Flint und hielt ihn zurück, damit er nicht weiter auf das weinende Kind zugehen konnte. Sie wollte es versuchen... was wollte sie versuchen?? Deer glaubte seinen Ohren nicht zu trauen und er sah wie Kidah nun auf das Kind zuging, so als würde sie sich einem scheuen Tier nähern. Jetzt auch noch sie, beim Großen Geist! Sie hatten nichts besseres zu tun als ihre Zeit mit einem überlebenden Kind zu verschwenden! Nervös sah er von einem zum anderen, doch Flint machte keine Anstalten sie zurück zu halten, und Kidah schien fest entschlossen. Er schluckte weil sein Mund plötzlich ganz trocken war. Er musste sie aufhalten bevor dieser Unfug noch weiter ging.

"Kidah nicht!!" zischte er ihr nach, aber sie hörte gar nicht auf ihn sondern ging nun in die Hocke. Es war zu spät, er würde sie nicht aufhalten können, jetzt wo sie schon so weit gegangen war... grummelnd versuchte er seine verkrampften Arme zu entspannen und nahm den Speer von einer Hand in die Andere. Kidah legte ihren Speer beiseite und begann nun vertrauensvoll auf das Kind einzureden. Oder zumindest auf das was Ähnlichkeit mit einem Kind hatte, denn momentan wirkte es wie ein mißratener Affe, oder wie ein kleiner Waldgeist aus den Schauermärchen der Großmütter, mit denen sie am Lagerfeuer die Enkelkinder erschreckten... Deers Gesicht war todernst als er mitansehen musste, wie Kidah etwas aus ihrem Beutel fischte und es dem weinenden Kind hinhielt. Das Kind reagierte unendlich zögernd. Zeit verstrich.... kostbare Zeit. Deer wurde immer nervöser und ungeduldiger, und er wurde richtig wütend. Darauf dass Flint sie überhaupt hierher gelotst hatte und dass sie nun hier festhingen, und zwar wegen Flint. Der hockte sich nun ebenfalls hin, nicht unweit von Kidah, und sie beide hockten da und glotzten das hässliche Kind an als wäre es ein kostbares Fell das sie noch nie gesehen hatten.
Und er stand da und niemand nahm Notiz von ihm! Sie wollten nicht einmal seine Meinung darüber hören ob sie sich mit dem Kind beschäftigten oder nicht! Aber sie waren ja jetzt in der Überzahl und konnten ihn überstimmen, er hatte also keine Chance sie zu beeinflussen, sie wach zu rütteln. Denn dieses Kind war dem Tod geweiht, und niemals würde es eine Chance haben können zu überleben. Selbst wenn sie ihm jetzt etwas zu Essen gaben, es würde allein irgendwann sterben. Das war ein hartes Schicksal, doch der Große Geist hatte es so beschlossen. Kidahs Blick riß ihn aus seinen Überlegungen.

"Wir sie müssen mitnehmen Deer....."

Er konnte nichts weiter als Kidah anstarren... allerdings sah man deutlich dass er absolut dagegen war. Auch Flint blickte ihn nun an, mit diesem Blick den er schon ganz und gar verabscheute. Wenn sie dieses Kind mitnehmen würden, dann würde es sie ablenken von ihrer Achtsamkeit, und es würde sie aufhalten... wenn es krank wurde oder wenn es nicht mehr konnte. Es würde ihnen ein Stein im Weg sein, denn das waren alle Kinder wenn man eine Aufgabe hatte, die sich nicht mit Kindern verbinden ließ. Sie konnten dieses Kind unter keinen Umständen mitnehmen! Deer schüttelte leicht den Kopf, dann vehement, und seine freie Hand hob sich leicht und machte eine bedeutungsvolle Geste.

"Oh nein.... nein nein nein," sagte er eilig, und seine Stimme zitterte vor Anspannung. Seine Augen blitzten auf als er Kidah und Flint gleichermaßen anstarrte. "Dieses Kind wird NICHT mit uns gehen!"
Nach seinen Worten erhob sich Flint langsam aus der Hocke und sah Deer ruhig und durchdringend an. Es schien fast als ob sein Körper eine drohende Haltung einnahm, und es war ganz offensichtlich dass er damit Deer beeinflussen wollte. Deer funkelte ihn wütend an und streckte ihm seinen Finger entgegen.

"Sieh mich nicht so an! Dieses Kind gehört nicht zu uns, und sein Schicksal ist nicht das unsere!!"

Er würde nicht mit sich reden lassen nur weil die Beiden ihn so eindringlich ansahen oder weil dieses schwarze Etwas schniefte und heulte. Er würde ihren Weg nicht noch beschwerlicher machen indem er zusagte! Und das war sein letztes Wort, er wollte nichts mehr davon hören. Denn mittlerweile war er so wütend dass er am liebsten irgendwas kaputt gemacht hätte, also drehte er sich abrupt um und marschierte davon. Mit erhitztem Gesicht und mahlenden Kiefern entfernte er sich und lief über den stinkenden Dorfplatz, wo er eine Weile herum ging und versuchte sich zu beruhigen. Wie konnten sie nur so dumm sein und das tun wollen! Ein Kind auf diese Reise mitzunehmen, und wofür? Wo sollte es denn hin?? Es gehörte zu keinem Clan, und auch nicht zu ihnen! Es war nur jemand für den sie noch mehr Aufwand aufbringen mussten um satt zu werden und sicher zu sein. Verbissen wartete er darauf dass Flint und Kidah ihm folgen würden, und zwar ohne das Kind dieser Waldleute. Bis dahin scharrte er verdrossen in der Asche herum und hockte sich hier und da hin, um einen verloren gegangen Holcane-Pfeil aufzuheben. Denn wenn er auf sie treffen sollte, dann würde er sie mit ihren eigenen Pfeilen töten.
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Maka Sichu der Palmenwald Empty Re: Maka Sichu der Palmenwald

Beitrag von Flint Sky 1/2/2011, 23:08

Flint beobachtete mit angehaltenem Atem das kleine, mit Ruß überzogene Kind welches neben der toten Frau kauerte und scheinbar abwartete, was geschehen würde. Es hatte diesen Angriff auf das Dorf überlebt, womöglich weil es sich im angrenzenden Wald verborgen hatte; vielleicht hatte seine Mutter die Angreifer abgelenkt damit das Kind unentdeckt fliehen konnte, und mit ihrem Leben bezahlt. Fassungslos sah er wie schrecklich der Zustand des Kindes wirkte. Er kannte Kinder nur wohlgenährt, fröhlich lachend und spielend. Ein paar mal war er schon dabei gewesen als die Schamanen Kinder geheilt hatten, welche eine Magenverstimmung oder dergleichen gehabt hatten, und immer hatte Flint großes Mitgefühl empfunden.
Vielleicht war er zu gutherzig... er wusste es nicht. Doch was für ihn bereits jetzt fest stand war die Tatsache, dass er dieses Dorf nicht verlassen würde ohne sich um dieses Kind zu kümmern. Nein, er würde es nicht hier zurück lassen können, wollte nicht dass es zum Großen Geist ging; es war genug Leid geschehen, und dieses konnte er verhindern. Also bewegte er sich langsam auf das Kind zu welches sich noch nicht regte; er ging vorsichtige und ruhige Schritte, und je näher er der Toten und dem Kind kam desto mehr schlug sein Herz. Oh wie sehr ihn der Anblick auf schreckliche Weise gefangen hielt...

"Ruhig... ganz ruhig...ich werde dir nichts tun," raunte er leise und vertrauensvoll und ging einen weiteren Schritt auf das Kind zu. Dieses schien sich jetzt noch mehr zusammen zu kauern, und noch immer klammerte es sich an die Kleidung der toten Frau. Es hatte große Angst, das sah er deutlich an dem kleinen schmutzigen Gesicht und dem Zittern des Körpers. Doch er musste es versuchen sich dem Kind zu nähern, auch wenn dies vielleicht keine einfache Sache werden würde. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet dass es plötzlich anfing zu schreien... er war nur noch drei Schritte davon entfernt und schon gellte der Schrei durchdringend über den Dorfplatz, worauf Flint erschrocken stehenblieb. Er starrte das Kleine mitfühlend und ein wenig verzweifelt an. Wenn nicht er es versuchte, wer sollte es dann tun? Es wimmerte und weinte und versuchte sich zu verstecken, und noch ehe er weiter auf es zugehen konnte bemerkte er wie Kidah an ihn herantrat. Sie legte ihm sachte ihre Hand auf die Brust um ihm deutlich zu machen, dass er besser stehen bleiben sollte.

"Lass mich versuchen Flint."

So wie sie seinen Blick erwiderte meinte sie es ernst, und vielleicht war dies eine bessere Idee. Eine Frau würde auf ein Kind vielleicht beruhigender wirken als ein fremder Mann, also nickte er kaum merklich und blieb still stehen. Kidah informierte auch noch Deer über ihr Vorhaben und bewegte sich dann langsam die letzten Meter auf das verängstigte Kind zu. Welch große Qualen hatte es durchleiden müssen...wer weiss wie lange es schon durch dieses zerstörte Dorf irrte und sich an die Toten schmiegte. Es musste schrecklichen Hunger haben, und er hoffte dass die Angst und die Einsamkeit die kleine Seele noch nicht zerstört hatten. Jetzt beobachtete er Kidah dabei wie sie behutsam vor dem schluchzenden Kind in die Hocke ging und ihren Speer ablegte; sie sprach so beruhigend auf es ein dass es wirklich ruhiger zu werden schien. Dennoch benutzte Kidah nun einen Trick um sich das Vertrauen des Kindes zu sichern. Sie zog eine kleine Figur aus ihrem Beutel und hielt sie dem Kind hin. Flint trat näher und hockte sich sachte neben Kidah, was das Kind nicht weiter zu beunruhigen schien. Neugierig erhaschte er einen Blick auf die kleine Figur... es sah aus wie eine kleine Holzfigur von Nightshine.
Eine gewisse Sehnsucht nach Zuhause durchströmte ihn als er mit ansah, wie das Kind zaghaft nach dem Holzvogel griff und ihn an sich nahm, um ihn zu betrachten. Rotz lief ihm aus der Nase, und die Tränen hatten den Ruß auf seinen Wangen verschmiert. Doch es schien sehr fasziniert von dem Vogel zu sein, und Kidah hatte hoffentlich das erreicht was auch er versucht hatte. Das Kind hatte nicht mehr ganz so starke Furcht und schien in einer Traumwelt zu versinken, während es müde den kleinen Vogel in seinen kleinen Fingern drehte und wendete um ihn zu betrachten. Flint seufzte unterdrückt und betrachtete weiterhin das Kind, während Kidah zu Young Deer sagte dass sie es mitnehmen mussten. Sie hatte genau denselben Wunsch wie er, nämlich das Kind nicht seinem Schicksal zu überlassen. Fragend drehte er seinen Kopf in Deers Richtung, welcher noch immer dort stand und sie musterte. Doch was er auf seinem Gesicht sah war genau das was er vermutet hatte: Abneigung und Widerstand.

"Oh nein.... nein nein nein.... Dieses Kind wird NICHT mit uns gehen!"

Deers Körpersprache war unmissverständlich, doch Flint würde dies nicht auf sich beruhen lassen. Er hatte selten an Deers Entscheidungen gezweifelt, doch hier und jetzt würde er das nicht mit sich machen lassen. Er würde dieses Kind in seine Obhut nehmen, ob Deer wollte oder nicht. Er würde es sogar zurück zu den Seneca bringen... die Antwort auf seinen Seelenflug würde er vielleicht auch alleine finden können. Langsam erhob er sich und drehte sich zu Deer um, welcher ihn aufgebracht und wütend ansah. Und auch Flint zeigte ihm nun unmissverständlich dass er mit diesen Worten nicht einverstanden war. Ernst erwiderte er Deers Blick und verlangte somit, dass er seine Meinung änderte. Flint und Kidah wollten beide das Kind retten... er konnte sich nicht einfach dagegen stellen. Deer streckte ihm seinen Finger entgegen.

"Sieh mich nicht so an! Dieses Kind gehört nicht zu uns, und sein Schicksal ist nicht das unsere!!"

Mit diesen Worten und einer drohenden Geste machte Deer kehrt und stapfte davon, ließ sie einfach hier zurück. Flint blickte ihm tief atmend und ebenfalls aufgebracht nach, und seine Hände ballten sich kurz zu Fäusten. Das würde er nicht akzeptieren... und wenn er Deer jetzt folgte würde er sich mit ihm ein Wortgefecht liefern das sich gewaschen hatte. Doch sie mussten etwas tun um ihn umzustimmen, und es gab nur einen der das am besten würde tun können....Kidah. Flint wandte sich ihr zu und hockte sich eilig neben sie, dabei erwiderte er eindringlich ihren Blick. Auch sie schien von Deers Worten mitgenommen zu sein.

"Du musst mit ihm sprechen, auf mich wird er nicht hören! Auch ich bin der Meinung dass wir das Kind mitnehmen sollten..." Er hob kurz seinen Blick und betrachtete das Mädchen, welches noch immer da hockte und fast eingeschlafen war.
"Ich werde es nicht hier zum Sterben zurücklassen. Und nur du kannst nun mit Deer sprechen damit er unserer Meinung ist."

Wieder sah er Kidah an, und sie nickte nun leicht weil sie dies einsah und erhob sich dann schnell um Deer zu folgen. Flint wartete noch einen Moment und blickte dann wieder auf das Kind. Vielleicht sollte er es noch einmal versuchen an es heran zu kommen... denn es würde unmöglich weit laufen können, so geschwächt wie es wirkte. Doch was an ihm machte ihm bloß solche Angst...? Vielleicht weil er so groß war, oder sein Haarkamm? Sein Schmuck? Ratlos überlegte er und begann dann, seinen Haarkamm von seinem Deckhaar abzuknüpfen. Diesen verstaute er in seinem Bündel und legte es auf den Boden, damit er auch seine breite Halskette mit dem Wampum abnehmen und darin verstauen konnte. Mehr konnte er nicht tun, nur hoffen dass er nahe genug an das Mädchen herankommen konnte um es sich zu greifen. Das Kind hatte sich längst beruhigt und hielt den Holzvogel fest in seiner Hand; ab und zu blickte es zu Flint und schien ihn zu beobachten. Flint betrachtete das Mädchen und lächelte dann ein wenig, denn er wollte ihm die Furcht nehmen. Er wollte ihm doch nichts Böses... Vorsichtig kroch er näher und beobachtete dabei jede Reaktion.
Noch blieb es dort sitzen und machte keine Anstalten zu flüchten. Es war wohl zu erschöpft um noch zu reagieren, und Flint blieb vor ihm hocken und hob ein wenig seine Hand. Dabei erwiderte er vertrauensvoll den Blick aus den großen dunklen Augen.
"Sieh her, ich werde dir nicht weh tun Kleines. Ich will dir nur helfen." Er streckte langsam seinen Arm aus, und kurz bevor er das Mädchen berühren konnte erzitterte es und wich einen Zentimeter zurück. Flint ließ nicht locker und seine Hand berührte nun sanft den kleinen dünnen Arm. Er musste dem Kind zeigen dass er ihm nicht wehtun wollte, sondern dass er bereit war ihm zu helfen. Es war schwer dabei die tote Frau zu ignorieren welche direkt neben ihm lag...

"Siehst du... ich werde dir nichts tun, das verspreche ich dir. Ich möchte nur dass du mit uns kommst damit du nicht mehr so alleine bist."
Seine tiefe, dunkle Stimme schien das Kind nun doch in seinen Bann zu ziehen, denn es erwiderte reglos Flints freundlichen Blick ohne sich weiter zurück zu ziehen. Wahrscheinlich verstand es gar nicht was er sagte, denn er glaubte sich zu erinnern gehört zu haben, dass die Iniri nicht ihre Sprache kannten. Doch es würde zumindest seinen guten Willen hören können, das hoffte er zumindest. Seine Hand legte sich nun auf den kleinen Arm und seine Finger strichen ein wenig darüber. Wie lange würde es wohl dauern bis das Eis gebrochen war? Das Kind atmete einmal tief durch und schob sich dann seinen schmutzigen Daumen in den Mund um daran zu lutschen, während es Flint beinahe fragend anblickte. Er könnte nun einfach seine Arme ausstrecken und es packen, es würde ihm nicht mehr entkommen können. Doch das wollte er nicht unbedingt machen müssen, denn das würde jegliches Vertrauen im Keim ersticken. Das Mädchen blickte ihn noch eine Weile an, schien zu verstehen dass er es nicht verletzen wollte; dann zog es den Daumen aus seinem Mund und rutschte zaghaft näher heran.
Flints Herz setzte fast aus vor Erleichterung als das Kind seine Nähe suchte, und sogleich legte er seine Hände um den kleinen Körper und hob es mit sich hoch. Es war federleicht, und er war ganz vorsichtig als er es mit seinen Händen festhielt und an sich nahm, während er aufstand. Er hatte es geschafft... es hatte zumindest keine angst mehr vor ihm! Es schien sich nun wohl einfach nur noch nach Sicherheit zu sehnen. Prüfend betrachtete er das kleine Gesicht neben seinem, sah wie das Mädchen sich an ihm festhielt, seinen Kopf auf seine Schulter lehnte und sich wieder den Daumen in den Mund schob. Er hatte es geschafft... er konnte es kaum glauben, doch dieser Erfolg bestätigte nur sein Vorhaben. Das Kind benötigte Schutz und den würde es von ihm bekommen. Vorsichtig neigte er sich vor und ergriff sein Bündel, dann drehte er sich um damit er Deer und Kidah folgen konnte. Da er das Kind nun bei sich trug konnten sie dieses Dorf so schnell wie möglich verlassen und das Mädchen verarzten. Doch als er losging weinte es ein wenig und zeigte mit der Hand zurück. Flint blieb stehen und drehte sich um. Das Mädchen wimmerte leise und deutete auf seine tote Mutter, welche es nun für immer zurücklassen würde.

"Deine Mutter ist nun in der Welt-über-dem-Himmel Kleines... du bleibst nun bei uns," sagte er beruhigend und betrachtete schmerzlich die Tote. Das Kind war noch so jung dass es sich schon bald nicht mehr an seine Mutter erinnern würde, was vielleicht ganz gut war damit seine Seele sich frei entfalten konnte. Er wusste nicht wirklich wie sie nun ihre Reise fortsetzen sollten wenn sie das Kind mit sich nahmen, doch es würde sich sicher ein Weg finden. Es wimmerte nun leiser, schien zu verstehen dass sie nun von hier fortgehen würden. Flint drückte das Mädchen ein wenig fester an sich und drehte sich dann wieder um, damit er zu den beiden anderen gehen konnte.
Flint Sky
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Beitrag von Gast 2/2/2011, 22:00

Als Kidah so zu Deer aufsah, war ihr bereits bewusst wie er wohl darauf reagieren würde. Und sie sollte Recht behalten. Wie als wäre sie eine der Toten die zu ihm sprach, sah er sie entsetzt an und jede Emotion wich aus seinem Gesicht. Als wären sie hochansteckend mit einer tödlichen Krankheit infiziert, starrte er sie brüskiert an und wich etwas von ihnen zurück und Kidah konnte seinen Blick nur flehend erwiedern und hoffen, dass er spüren konnte wie ernst es ihr damit war. Kidah erhob sich langsam, als er seinen Finger anhob und entsetzt vor sich hinstammelte. Er durfte jetzt nicht in seine alten Muster verfallen. Kidah war sich nun ziemlich sicher, dass die Götter sie nicht umsonst diesen Wasserfall hinunter geschickt hatten. Es war ein Zeichen dafür gewesen diese Richtung einzuschlagen und wenigstens dieses kleine Leben von all den Vielen zu beschützen.
Doch Kidah erkannte auch, dass nicht einfach nur Widerstand in seiner Stimme lag. Da war noch etwas Anderes nud sie ahnte was es war. Es war die Angst davor, die Kontrolle zu verlieren und vor zu großen Aufgaben zu stehen mit denen er nicht fertig werden konnte. Die Angst, nicht ernst genug genommen zu werden und zu versagen. Sie wusste ja, dass er es verabscheute, wenn man ihm die Entscheidung für etwas abnahm, doch jetzt hatte sie keine andere Wahl.
Noch stand sie dort und sah ihn einfach nur an, während er sein Entsetzen nun an Flint richtete und ihm sagte, dass dieses Kind nicht ihr Schicksal war und er ihn nicht so ansehen solle. Oh wie sehr er sich da irrte. Die Begegnung mit diesem Kind war als ob die Götter die dunklen Wolken in ihrem Inneren beiseite geschoben und den Blick freigaben auf dass, was sie wirklich ausmachte. Als hätten sie aufgebrachte Wogen geglättet damit sie nun wieder auf den Grund blicken konnten, um zu erkennen was der richtige Weg für sie alle war. Jetzt, ja genau jetzt hatten sie alle ihre Chance, ihre Fehler wieder gut zu machen und ihren Stand bei den Göttern oder ihrem großen Geist wieder aufrecht zu erhalten.
Kidah wollte gerade Luft hohlen, um ihm ins Gewissen zu reden, als Deer sich plötzlich abwendete und mit donnernden Schritten und angespannter Körperhaltung von ihnen fortlief. Traurig atmete sie die angehaltene Luft wieder aus und liess ihre Schultern mitsamt ihrem Kopf etwas hängen. Sie hatte ja erwartet dass er nicht damit einverstanden sein würde, doch dass er nun von ihr flüchtete, das tat ihr weh. Im Hintergrund schniefte das kleine Mädchen vor sich hin, da sein Gejammer seine Nase nur noch mehr zum laufen gebracht hatte. Kidah fühlte sich leer und alleingelassen damit. Auch wenn sie wusste, dass dies nicht Deers Absicht war. Seufzend ging Kidah wieder in die Hocke und strich sich mit ihrem Handballen durch das Gesicht und ihre offenen Haare fielen dabei wie ein Schleier vor ihre Augen, während sie ihren anderen Ellbogen auf ihrem Knie ablegte. Wie sollte es denn jetzt weitergehen. Es wurde immer komplizierter anstatt leichter!
Sie höhrte nun FLint auf sich zukommen und noch sah sie grübelnd und fertig auf den schwarzen, verkohlten Boden unter sich. Erst als Flint mit ihr auf einer Höhe war, drehte sie ihren Kopf mit ihrer Hand abstützend zu ihm und erwiederte seinen eindringlichen Blick.

"Du musst mit ihm sprechen, auf mich wird er nicht hören! Auch ich bin der Meinung dass wir das Kind mitnehmen sollten..Ich werde es nicht hier zum Sterben zurücklassen. Und nur du kannst nun mit Deer sprechen, damit er unserer Meinung ist."

Kidah atmete nach seinen Worten tief durch und sah wieder hinab.... Ja das wusste sie ja. Flint würde er jetzt bestimmt nicht an sich heranlassen. Es gab ja nur sie, die das jetzt noch konnte. Und sie betete, dass es nicht zu unangenehm werden würde. Sie konnte dieses Kind einfach nicht zurück lassen. Doch ebenso wenig wollte sie, dass Deer sich von ihr deswegen abwendete. Flint wusste hoffentlich, welch gigantische Aufgabe es werden würde, Deer milde zu stimmen, jetzt wo er so aufgebracht war. Seufzend nickte sie kaum merklich und sah noch ein letztes Mal zu dem Kind hin welches versuchte, gegen seine völlige Erschöpfung und Müdigkeit anzukämpfen. Sie zögerte einen Moment weil sie versuchte, einen Anfang für das Gespräch zu finden. Doch dies verwarf sie schnell wieder. Es war sowieso egal wie sie anfing, als Erstes würde sie ihn irgendwie beruhigen müssen, damit er ihr überhaupt zuhöhren würde. Also raffte sie sich auf, ergriff ihren Speer neben sich und lief dann eilig in die Richtung, in die Deer gelaufen war.
Kidahs Herz schlug schneller, als sie ihn erblickte und sie wurde etwas langsamer. Er sammelte verbissen ein paar zurückgelassene Pfeile der Holcane auf und schien sie garnicht kommen zu höhren, so versteift war er auf das, was er gerade tat.
Anhand seiner ruckartigen Bewegungen und seinen angespannten Muskeln konnte sie erkennen, wie sehr ihn diese völlig neue Situation beschäftigte. Doch so schwer diese Entscheidung auch war, er war hier nicht der Einzigste, der nicht wusste was er tun sollte. Er näherte sich einer Hütte, deren eine Hälfte noch nicht kohlrabenschwarz abgefackelt war und in dessen Gerüst ein Pfeil der Ahrkay-Krieger steckte. Verbissen versuchte er schnaufend, diesen hinaus zu ziehen und seine Wut darüber, dass er sich kein Stück bewegte liess ihn aufächzen und mit Gewalt an dem Holz zerren. Kidah trat einfach ganz nah, doch vorsichtig an ihn heran...

"Deer? Bitte....bitte mir nur zuhöhren. Wenn du nicht mögen, du nicht musst antworten. Aber ich dich bitten Kidah zuzuhöhren......"

Kidah wartete einen kleinen Moment und noch immer stand er mit dem Rücken zu ihr. Doch er hatte von dem Pfeil abgelassen und sah nun mit geneigtem Kopf nach Vorne, während sein Brustkorb sich angestrengt hob und senkte und seine Hände sich wieder um die aufgesammlelten Pfeile und seinen Speer klammerten. Er ging nicht fort, also empfand sie dies wie eine Zustimmung. Ganz zaghaft trat sie noch einen vorsichtigen Schrit näher an ihn heran, sodass ihr Atem auf die Haut seines Rückens traf, jedoch berührte sie ihn noch nicht.
Nervös befeuchtete sie ihre Lippen, während sie nun doch mit dem Anfang kämpfte. Sie konnte jetzt nur aus ihrem Herzen sprechen und ehrlich zu ihm sein. So wie sie es bisher immer gewesen war. Und sie hoffte, dass sie mehr verband damit er sie wenigstens versuchen würde zu verstehen. Und das dieses Band auch stark genug war, jetzt nicht daran zu brechen.

"Deer... dort nicht nur sitzen ein Kind das braucht unsere Hilfe,...ICH sitzen dort. Mein Augen schon haben all das hier gesehn...Und ich gewesen genauso klein. Holcane getötet mein Vater und mein Mutter vor meine Augen. Und ich wissen, wie dieses Kind fühlen. All dies Menschen nur im Weg gewesen für Holcane bei der Suche auf uns Deer. All diese Menschen gestorben weil Holcane versucht uns zu finden...Dieses Kind sein unsere Bürde nun. Es sein MEINE Bürde Deer. Nun ich kann gutmachen all mein Fehler die ich gemacht....."

Kidah stoppte kurz und redete so leise, dass sie fast flüsterte. Doch hier musste man auch nicht laut sprechen. Hier war es so still, dass selbst ein Flüstern bis ans andere Ende des Dorfes zu höhren war. Ausserdem waren ihr diese Worte so unendlich wichtig, dass sie ihnen ihre Bedeutung durch dieses bedächtige Schweigen zukommen lassen wollte.... Wieder musste sie tief Luft hohlen und wagte es nun, vorsichtig ihre Hand auf seinen Rücken zu legen, der sich auf ihre Berührung hin sofort fest anspannte. Noch einen Schritt tat sie auf ihn zu, sodass sie ihm so nahe war, wie zuletzt in dem Fluss bei den Seneca. Doch diese Berührungen sprachen hoffentlich deutlicher, als all ihre Worte zusammen. Sie brauchte ihn so sehr.

"Bitte Deer. Ich dich brauchen. Ich glauben wir nicht einfach nur so hierher gefunden.... DAS sein Chance für Wiedergutmachen, was wegen uns diese Volk passiert. UNSERE Chance Deer. Ich weiss, dein Herz auch wissen, dass richtige Entscheidung es mitzunehmen... Ich dir vertrauen deinem Herzen. Und ich hoffen du auch vertrauen mir. Wenn damals nicht jemand mich mitgenommen, ich jetzt nicht hier würde stehen und dir sagen, dass ich dich mehr brauchen jetzt als alles und jeder Andere......Bitte Deer.... Bitte."

Kidahs Stimme klang flehend,... verzweifelt. Und ja eigentlich war sie das auch, denn obwohl sie ahnte, dass Flint sich ebenso für dieses Kleine Ding aufopfern würde, so brauchte sie Deer tatsächlich mehr als jeden Anderen bisher in ihrem Leben. Warum sah er das einfach nicht? Er war ihre ganze Familie. Und nun brauchte sie Beistand von ihrer Familie, damit sie diesen auch bieten konnte. Sanft strich ihre Hand zu seiner Schulter hinauf und sie presste ihren Körper an seinen Rücken, berührte dabei sanft mit ihren Lippen die Haut an seiner Schulter und schloss die Augen, bat die Götter um Hilfe, damit sie seine Augen öffneten und sein Herz erweichten, wenigstens dieses eine Mal auf sie zu höhren und zuzustimmen, anstatt mit dem Kopf durch die Wand zu wollen und keine andere Entscheidung zuzulassen. Ausserdem gab ihr diese Berührung und seine Nähe unendlichen Trost in dieser so Trost-losen Umgebung. Seine Nähe war ihr Zufluchtsort in diesem verkohltem Tod. Die Nacht war nun hineingebrochen und am Liebsten hätte Kidah ihre Augen nicht mehr geöffnet, aus Angst vor den Geistern der Toten, die die Schatten nutzten um ihr Unheil über die noch lebenden Seelen zu bringen.
Diese Kälte die hier herrschte, war mit sonst keiner zu vergleichen die sie bereits kannte. Selbst die eisige Kälte in der Höhle tief unter der Erde, war noch eine Andere gewesen, als die, die sich nun in ihre Seele bohrte und sich dort festsetzte. Und weil es ihr so guttat ihm jetzt näher zu kommen, ging sie einfach davon aus, dass es bei ihm dass Gleiche war. Leise seufzend, legte sie ihren Arm von Hinten um seinen Brustkorb und presste ihn an sich, spürte dabei jeden angestrengten Atemzug und sein Herz in ihrer Hand schlagen. Sie spürte seinen Konflikt in seinem Inneren, doch immerhin schien er über ihre Worte nachzudenken, anstatt sie zu ignorieren oder sofort zu verneinen. Und hoffentlich spürte er auch ihre Angst, damit sie endlich, endlich von hier fort konnten. Mittlerweile war sie sich ziemlich sicher, dass die Holcane nicht mehr hier sein konnten, denn sie hätten nun zu viele Chancen gehabt, um sie anzugreifen und sofort zu töten. Sie hätten es längst getan, wenn sie noch hier gewesen wären.
Sie höhrte das Mädchen nicht weinen, also schien Flint tatsächlich gut mit ihm zurecht zu kommen...Jetzt konnte sie nurnoch an Deers gutes Herz hoffen, von dem sie genau wusste dass es existierte.
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Beitrag von Young Deer 3/2/2011, 18:17

Weder Kidah noch Flint ließen sich so schnell blicken, und Deer versuchte nicht wie ein völlig nervöser, aufgescheuchter Truthahn herum zu laufen während er darauf wartete, dass sie ihm folgten. Immer wieder betrachtete er die vier aufgesammelten Holcane-Pfeile in seiner Hand, von denen nur bei einem der bunte Federschaft abgerissen war, die anderen waren intakt. Verbissen konzentrierte er sich auf seinen Fund und versuchte sich zu beruhigen, was ihm nur schwer gelang. Zu wütend war er darüber, dass seine beiden Gefährten sich einfach so dazu entschlossen hatten ein fremdes Kind mitzunehmen, welches wahrscheinlich dem Tode eh schon näher war als dem Leben. Er schien der einzigste zu sein der die Probleme er kannte, die es mit sich bringen würde; er selbst schien als einzigster vernünftig zu sein und nicht mit seinem Herzen zu handeln. Es war eine schwerwiegende Entscheidung ein Kind mitzunehmen für das sie würden sorgen müssen, denn ihre Reise würde gefahrvoll und schwierig werden. Ein Kind würde ihnen mit viel Pech nur im Weg stehen, nein sie sogar aufhalten.
Während er rastlos herumging und seine Füße immer mehr Asche aufwirbelten, entdeckte er den Holcane-Pfeil welcher in einem Stützast in einer halb abgebrannten Hütte steckte. Eilig ging er darauf zu, wobei er mit dem Fuß gegen einen geflochtenen Korb stieß der herumlag, und während er nach dem Pfeilschaft griff fiel ihm auf dass er sich schon fast an den Gestank von Verwesung und Asche gewöhnt hatte. Schon merkwürdig wie schnell so etwas möglich war, obwohl dies doch ein so grausamer Ort war... Nachdenklich zog er an dem Schaft, doch der Pfeil bewegte sich nicht. Nun gut, dann musste er eben Gewalt anwenden... das würde vielleicht auch seine Wut vertreiben die noch immer in ihm pochte. Er zog kraftvoll an dem Schaft aber er bekam die Spitze noch immer nicht aus dem dunklen Holz; mit einem Ächzen das in einem Knurren endete zog und ruckte er an dem Pfeil, und das tat unheimlich gut. Wenn Flint dieser Pfeil wäre würde er wahrscheinlich noch fester zupacken um ihn zu erwürgen. Doch am liebsten würde er das bei sich selbst tun, denn er war so dumm gewesen überhaupt aus seiner Heimat fort zu gehen. Jetzt könnte er satt und zufrieden an seinem Feuer sitzen, und vielleicht wäre er jetzt ein angesehener Krieger. Stattdessen zerrte er hier an einem Pfeil und suhlte sich im Staub, in einer Welt die er nicht verstand. Und obwohl er sich nun so sehr auf seine Anstrengung konzentrierte war ihm das Geräusch von Schritten nicht entgangen, was ihn sofort achtsam aufhorchen ließ.

"Deer? Bitte....bitte mir nur zuhöhren. Wenn du nicht mögen, du nicht musst antworten. Aber ich dich bitten Kidah zuzuhöhren......"

Er hielt inne, ohne seine Hände von dem Pfeil zu nehmen, und atmete dabei tiefer durch. Kidah stand dicht hinter ihm, das spürte er bis in jeden Winkel seiner Seelen. Sie war ihm also gefolgt um mit ihm zu sprechen, und worüber das stand natürlich ausser Frage. Langsam sanken seine Hände von dem Pfeil, und als sie neben seinem Körper zur Ruhe kamen zuckten seine Finger nervös. Sie hatte vertraulich und bittend begonnen, doch so wie er sie kannte rechnete er jeden Moment damit dass sie ihn wütend zur Rede stellen oder blind anschreien würde, weil er es gewagt hatte sich der Hilfe für ein Kind zu verweigern. Sie war eine Frau, was sollte er auch verlangen? Alle Frauen bekamen ein weiches Herz wenn sie ein hilfloses Kind sahen das sie mit großen Augen anblickte. Und jetzt wollte sie mit ihm darüber sprechen. Eigentlich wollte er nichts darüber hören, doch Kidah war ihm wichtig und er würde ihre Bitte nicht abschlagen, auch wenn ihm diese Sache vielleicht ganz und gar nicht passte. Seine Hände schlossen sich fest um seinen Speer und die Pfeile, und obwohl er versuchte sich seine Aufgewühltheit nicht anmerken zu lassen atmete er deutlich hörbar ein und aus. Ohne ihr zu antworten wartete er auf das was sie ihm zu sagen hatte...

"Deer... dort nicht nur sitzen ein Kind das braucht unsere Hilfe,...ICH sitzen dort. Mein Augen schon haben all das hier gesehn...Und ich gewesen genauso klein. Holcane getötet mein Vater und mein Mutter vor meine Augen. Und ich wissen, wie dieses Kind fühlen. All dies Menschen nur im Weg gewesen für Holcane bei der Suche auf uns Deer. All diese Menschen gestorben weil Holcane versucht uns zu finden...Dieses Kind sein unsere Bürde nun. Es sein MEINE Bürde Deer. Nun ich kann gutmachen all mein Fehler die ich gemacht....."

Als sie sprach hatte er seinen Blick starr auf den Boden vor sich gerichtet, und er atmete tief die nach Kohle stinkende Luft ein, die Zähne fest zusammen gebissen. Ihre Worte erreichten ihn mehr als ihm das lieb war, denn sofort verband er das Schicksal dieses Kindes mit Kidahs Schicksal. Er liebte sie, doch er glaubte nicht dass das etwas an seiner Einstellung zu diesem Kind ändern würde. Dennoch berührten ihn ihre Worte so sehr dass er nun schlucken musste. Er spürte Kidah so nahe an seinem Rücken dass er ihren Atem auf seiner Haut fühlte, ein Umstand der ihn schlagartig beruhigte obwohl sein Herz laut schlug. Und wieder einmal war er unfähig etwas darauf zu antworten... er schwieg nur obwohl er ihr sagen wollte dass er niemandem so etwas wünschte was ihr widerfahren war; wollte ihr sagen dass er ihr helfen wollte das zu vergessen, und dass sie dafür kein Kind brauchten. Er wollte sich nicht einreden lassen dass dieses Kind ihre Bürde war... seine Bürde war es mit dem leben zu müssen was er bisher erlebt hatte, nicht sich um ein anderes Leben kümmern zu müssen.
Doch er sagte nichts... denn jedes Wort wäre wohl ohne eine Wirkung gewesen. Vielleicht hätte es Kidah auch verletzt, und jetzt wo sie ihm so nahe war wollte er dies verhindern. Er unterdrückte ein Seufzen als sie ihre Hand auf seinen Rücken legte, eine Berührung wie eine Erlösung aus einer großen Qual. Wie sehr hatte er sich danach gesehnt... und nun gab sie ihm das trotz all der Umstände, hielt zu ihm und war ihm nahe. Er schloss seine Augen und ein wohliger Schauer bildete sich auf seiner Haut, als Kidah herantrat und sich an ihn lehnte. Oh wenn er ihr doch nur sagen könnte was in ihm vor ging. Er wollte nicht hartherzig oder kalt sein, doch er musste nicht nur an seine eigene Zukunft denken, sondern auch an ihre. Es würde alles nur noch schwieriger werden...

"Bitte Deer. Ich dich brauchen. Ich glauben wir nicht einfach nur so hierher gefunden.... DAS sein Chance für Wiedergutmachen, was wegen uns diese Volk passiert. UNSERE Chance Deer. Ich weiss, dein Herz auch wissen, dass richtige Entscheidung es mitzunehmen... Ich dir vertrauen deinem Herzen. Und ich hoffen du auch vertrauen mir. Wenn damals nicht jemand mich mitgenommen, ich jetzt nicht hier würde stehen und dir sagen, dass ich dich mehr brauchen jetzt als alles und jeder Andere......Bitte Deer.... Bitte."

Deers Atem war zittrig als er versuchte sich seine Stimmung nicht anmerken zu lassen. Noch während sie sprach und er ihren Körper an seinem spürte wusste er, dass er sich nicht mehr weigern würde. Auch wenn er absolut dagegen war, er würde nichts mehr dagegen sagen das Kind mitzunehmen, nur damit Kidah das hatte was sie wollte, und auch damit seine Verbindung zu ihr keinen Schatten auferlegt bekam. Er spürte ihren Mund auf seiner Haut als sie seine Schulter küsste, und seine Hand mit dem Speer wurde ganz kraftlos. Ein letztes mal versuchte er logisch zu denken, so wie es sich für einen Krieger gehörte; sie mussten so schnell wie möglich weiter, weg von diesem Ort und weg aus diesen Wäldern, denn hier lauerte die Gefahr und der Tod auf sie. Sie hatten wenige Waffen, doch sie würden sich verteidigen können, doch sie mussten zu Fuß gehen weil das Kanu zerstört war. Sie waren nicht verletzt, aber sie waren nur zu dritt und würden nicht lange Zeit haben um zu jagen; jede weitere lange Reise würde sie ein wenig schwächen. Wenn sie das Kind mitnahmen würden sie das wenige Essen mit ihm teilen müssen, es tragen wenn es nicht mehr konnte oder gar ständig Pausen einlegen. Wenn es schwächer wurde würde es vielleicht krank werden, und sie würden ihre Zeit damit verbringen müssen um es wieder zu heilen. Deer sah all die negativen Dinge, doch er sah auch dass Kidahs Seele daran hing, obwohl sie gerade erst auf das Kind gestoßen war.
Kidah schlang ihren Arm um seine Brust und zog ihn an sich. Deer hob leicht den Kopf an und starrte auf die schwarzen, verkohlten Stützäste vor sich, während er Kidahs Nähe genoss, denn sie schenkte ihm Trost und Sicherheit an diesem Ort wo so viele Menschen unschuldig gestorben waren. Er wollte nicht dass etwas zwischen ihnen stand, und er hatte sich einmal gesagt dass er zu ihr halten würde, egal wie schwer es für sie sein mochte. Doch es würde ein Ultimatum geben müssen... nur damit er Sicherheit hatte und sein Gewissen beruhigt war. Noch einmal atmete er tief durch während die Stille sich um sie herum ausbreitete und die Nacht begann.

"Also gut... dann wird das Kind eben mitkommen," begann er leise und ein wenig erschöpft wegen des ewigen Machtkampfs. "Aber nur unter folgender Bedingung: Es wird niemals der Grund sein um anzuhalten oder zurück zu gehen. Wir werden es verpflegen, aber es gehört nur so lange zu uns bis wir in ein Dorf kommen wo wir freundlich empfangen werden. Wenn du willst dass es ihm gut geht, dann braucht es eine Familie. Irgendwo wird es eine geben die sich nach einem Kind sehnt und es aufnimmt, und so soll es geschehen."
Deer fixierte ernst einen unsichtbaren Punkt weit vor sich und spürte dabei Kidahs flachen atem an seinem Rücken, so als würde sie angespannt die Luft anhalten. Nun hatte er ihr zugestimmt, doch auch deutlich gemacht wie er dies akzeptieren würde. Mehr konnte sie nicht von ihm verlangen, wo er doch ein Krieger war und kein Familienmensch. Er war mehr auf sie zugekommen als er es vorgehabt hatte. Langsam drehte er sich in ihrer Umarmung zu ihr um und sah ihr nun direkt in die Augen; sie hatte von ihm abgelassen, und nun wo er ihre vertrauten Züge betrachten konnte wusste er dass er das richtige getan hatte mit seinen Worten. Er hatte nachgegeben ohne sein Gesicht zu verlieren. Er streckte seine freie Hand aus und streichelte sanft über ihren Wangenknochen während sie ihn ansah, und sie ließ ihn gewähren. Ihm war alles recht nur damit sie ihn so anblickte wie jetzt.

"Ich halte zu dir, wenn du hinter mir stehst Kidah. Bitte... stell dich nicht gegen mich wegen so etwas. Nun bin ich dir entgegen gekommen, und mein größter Wunsch ist es dass wir niemals einen Grund haben werden um uns aus dem Weg zu gehen," sagte er leise und erwiderte ihren Blick. Mittlerweile hatte er gelernt zu sagen was er empfand, doch es erstaunte ihn immer wieder und ließ ihn ein wenig nervös werden. Um sich das nicht anmerken zu lassen und weil es ihn danach sehnte, legte er einfach seine Arme um sie und zog sie ein wenig an sich. Er hörte sie tief durchatmen als er das tat, und auch er vergaß für einen Moment sogar den Tod der in diesem Dorf Einzug gehalten hatte; nur für einen Moment mit ihr in einer Welt versinken wo sie sich nicht sorgen mussten. So lange bis sie Schritte hörten die sich dem Platz näherten und Deer von Kidah abließ, jedoch nicht ohne sie noch einmal anzusehen. Dann straffte sich sein Rücken und mit ernstem Gesicht sah er den Seneca auf sie zukommen. Flint Sky trug das schmutzige Kind auf seinem Arm, und er wirkte irgendwie anders... Deer war ein wenig irritiert als ihm auffiel dass er gar keinen Haarkamm mehr trug. Jetzt sah er ganz anders aus, fast wie ein Kangee. Flint kam ruhigen Schrittes auf sie zu, in einer Hand seinen Stab haltend, auf seinem anderen Arm trug er scheinbar mühelos das Kind welches sich gar nicht rührte. Seine kleinen Füße baumelten reglos an Flints nacktem Bauch als sie bei ihnen ankamen.
Natürlich wollte er wissen was nun passieren würde, das sah man deutlich an seinem Blick. Und auch wenn Deers Gesicht verschlossen wirkte nickte er jetzt, so als würde er wortlos sein Einverständnis geben, doch mehr wollte er nicht dazu sagen. Dann entfernte er sich wortlos und marschierte auf den Wald zu, dort entlang wo sie vorher auch vorgehabt hatten entlang zu gehen. Flint blieb noch dort stehen und sah Kidah erstaunt und auch ein wenig erleichtert an, ehe er mit dem Kind in seinem Arm ebenfalls den Weg entlang ging, welchen Deer bereits voraus gelaufen war. Kidah blieb hinter ihm, nur für den Fall dass sie angegriffen werden sollten, denn Flint war ironischerweise nun derjenige welcher am einfachsten anzugreifen war, denn er konnte sich nicht sofort wehren. Deer wusste dass sie ihm folgen würden, doch er brauchte jetzt ein wenig Zeit für sich ohne mit den beiden reden zu müssen. Seine Waffen und sein Bündel festhaltend, verließ er den Ort des Verbrechens und tauchte in den finsteren Wald ein, in dem man kaum eine Hand vor Augen sehen konnte. Etliche Mücken setzten sich auf seine Haut welche er immer wieder mit einer Hand verscheuchte, während er versuchte einen günstigen Weg für sie durch das Dickicht zu finden und dabei nicht über Äste oder Steine zu stolpern.
So gingen sie eine Weile dahin, so lange bis sie einen geeigneten Platz gefunden hatten welcher weit genug von dem schrecklichen Dorf entfernt war. Es war einer der riesigen Bäume der entwurzelt vor ihnen lang, und die Wurzeln reckten sich in die Höhe und gaben den Blick auf ein klaffendes Loch frei, welches ein idealer Unterstand war. Es war groß genug dass sie alle darunter Platz fanden, wenn auch ein wenig näher beisammen, und es würde trocken für sie sein. Deer legte wortlos sein Bündel ab und vergewisserte sich kurz dass Flint und Kidah ankamen. Sie traten nur kurz nach ihm aus den Pflanzen und blieben wie er vor dem umgestürzten Baum stehen. Während Flint das halb schlafende Kind auf dem Boden absetzte und Kidah sich um ihre Sachen kümmerte lief Deer los um viele Zweige von dem umgestürzten Baum abzubrechen und faserige Rinde abzuziehen, welche er anschließend in der Höhle unter der Wurzel auftürmte. In seinem Bündel war noch das Feuerzubehör, doch da es nass geworden war hatte er große Mühe überhaupt einen Glutfunken damit zu erzeugen. Flint hockte sich zu ihm und half ihm, und nun saßen die beiden Männer geschäftig da und wechselten sich schweigend mit dem Feuerholz in der totalen Finsternis ab. Und dann endlich, glomm ein kleiner Funken auf, und nach ein wenig pusten und mit Geduld wurde schon bald ein kleines Feuer daraus. Endlich würden sie sich ein wenig von dem Schock erholen können den sie erlebt hatten, denn das mussten sie auch. Wenn sie nicht ausgeruht waren konnten sie nicht für einen Kampf oder eine Flucht bereit sein, und sie mussten auch etwas essen. Deer richtete seine klamme Decke in dem Unterschlupf her, direkt neben ihm setzte Flint das schweigsame, eingeschüchterte Mädchen auf seine Bastmatte, und auch Kidah kam nun herein um ihr Nachtlager herzurichten.
Young Deer
Young Deer
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Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Maka Sichu der Palmenwald Empty Re: Maka Sichu der Palmenwald

Beitrag von Gast 4/2/2011, 22:35

Auch Kidahs Seele sehnte sich nach der Zuflucht seiner Gegenwart an diesem Ort des Grauens und der Erinnerungen. Sie fühlte sich ein wenig, als wäre sie heimgekommen. Zurück in dem Alptraum, den sie hatte erleben müssen. Und doch war diesesmal etwas anders als damals. Damals wurde sie einfach weitergezogen, von Leuten die sie eben mitnahmen, doch niemals geliebt hatten. Denen sie im Grunde nichts bedeutet hatte. Doch diesesmal.... ja diesesmal war ER dort. Deer war hier bei ihr. Und diesesmal gab es jemanden, der mit seiner Nähe die Ängste aus ihrem Unterbewusstsein vertreiben konnte. Der die Macht hatte sie zu erreichen und ihr Geborgenheit zu geben an einem der schlimmsten Orte, die es wohl gerade auf Erden geben konnte. Wie sehr sie hoffte, dass er dies spüren würde. Dass er merken würde, wieviel er ihr tatsächlich mittlerweile bedeutete. Dass er sie jetzt nicht abweisen würde, denn wenn DAS geschehen würde, dann wüsste sie nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Sie hatte Angst davor, denn noch niemals hatte ihr der Beistand eines anderen Menschen so viel bedeutet. Und es würde sehr wehtun, wenn er sie nun verstoßen und ignorieren würde.
Nun wo sie ihm so nahe kam, spürte sie sein shcnell schlagendes Herz, seinen angestrengten Atem. Nur für den Bruchteil einer Sekunde geriet das mit dem Kind etwas ins Abseits und sie genoss alleine nur die Tatsache in in ihren Armen halten zu können. Es stärkte ihr Herz aufs Neue und sie wusste einfach, dass sie es gemeinsam schaffen würden. Egal was da noch für Aufgaben auf sie warteten. Egal was dort noch vor ihnen lag, um sie beide zu testen. Sie würden das schaffen. Trotz der Tatsache, dass nun die Schwärze der Nacht sich zu der Dunkelheit in diesem Dorf dazugesellte und seine Macht über diesen Ort schickte, fühlte sie nun keine Angst. Alleine schon deshalb, weil er sich nicht gegen ihre Zuneigung wehrte und sie stattdessen annahm. Dies zeigte ihr, dass sie ihm nicht egal war. Dass er darüber nachdachte was sie sagte und versuchte für sich und sie alle eine Lösung zu finden, mit der alle leben können würden.

"Also gut... dann wird das Kind eben mitkommen,"

sagte er leise und recht zögerlich, denn es musste ihn viel Überwindung kosten über seinen chatten zu springen. Kidah senkte dankbar etwas ihren Kopf und auf ihrer Stirn hatten sich tiefe urchen gebildet weil sie sich so anstrengen musste ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten. Wenn er doch wüsste welch Felsen gerade von ihrem Herzen gefallen war. Er hatte nicht nur ihre Hoffnungen bestätigt, sondern noch viel mehr damit bewiesen. Nämlich dass er in seinem Innersten doch dieses Herz besaß, welches sie ebreits kannte und von dem sie wusste dass es existierte. Ausserdem, dass ihm genauso viel an allem liegen musste was sie gemeinsam taten wie auch ihr.

"Aber nur unter folgender Bedingung: Es wird niemals der Grund sein um anzuhalten oder zurück zu gehen. Wir werden es verpflegen, aber es gehört nur so lange zu uns bis wir in ein Dorf kommen wo wir freundlich empfangen werden. Wenn du willst dass es ihm gut geht, dann braucht es eine Familie. Irgendwo wird es eine geben die sich nach einem Kind sehnt und es aufnimmt, und so soll es geschehen."

sprach erweiter und Kidah öffnete nun leicht ihre Augen während ihre Wange auf seinem Rücken auflag um ihm zu lauschen. Diese Bedingung nahm sie von Herzen zur Kenntniss. Niemals hätte sie überhaupt angenommen, dass Deer sich nun doch einfach so darauf einliess. Damit hatte sie schon gerechnet und auch sie sah dies so. Es war ihr nur Recht, denn sie konnte sich einfach niemals vorstellen, soetwas wie eine Mutter für dieses Kind zu sein. So gerne sie ihm helfen wollte zu überleben und irgendwann die Kraft dazu zu haben mit Erlebtem umzugehen, so wenig wollte sie die volle Verantwortung für ein Menschenleben übernehmen, wie es eine Mutter bei ihrem Kind tat. Das würde sie niemals schaffen, das wusste sie einfach. Doch fürs Erste konnte sie auf Deer zählen und dies bedeutete ihr so viel, dass sie dafür keine Worte mehr fand. Nun spürte sie seine Regung und löste sanft ihre Umklammerung als er sich nun zu ihr umdrehte und ihr in die Augen sah.

So viel Dankbarkeit, Vertrauen und Hingabe lag in ihrem Blick. Er würde immer auf sie zählen können. Und mehr als das, was sie ihm mit diesen Blicken gab, konnte sie ihm nicht geben. Sie sagten mehr als es Worte jemals würden tun können. Die Dunkelheit hatte sie erfasst, und doch liess der sanfte Schein der Sterne und des Mondes seine Augen vor ihr glänzen. Jetzt, wo seine warme Hand nun ihr Gesicht berührte, hätte sie am Liebsten die Augen geschlossen, so sehr riss sie seine Berührung mit. Doch noch sehr viel mehr fesselten sie wieder seine Augen die ihr erneut das Versprechen gaben, sie niemals alleine zu lassen und an ihrer Seite zu bleiben. Und genau dass, wollte sie ihm auch durch ihre Blicke, ihre Seele zukommen lassen. Was die Zukunft noch für sie beide bereithielt blieb weiterhin offen. Doch das war ja das Schöne daran. Es war noch nicht besiegelt. Alles könnte sein und eintreffen. Es musste aber nicht. Und egal wie es ausgehen würde, sie würde ihm wie ein Schatten folgen. Egal wohin.

"Ich halte zu dir, wenn du hinter mir stehst Kidah. Bitte... stell dich nicht gegen mich wegen so etwas. Nun bin ich dir entgegen gekommen, und mein größter Wunsch ist es dass wir niemals einen Grund haben werden um uns aus dem Weg zu gehen,"

Aie musste zaghaft darüber lächeln während sein Daumen sanft über ihre Wangenknochen strich. Denn genau dass war es, was sie ihm noch Hundert weitere Male versprechen würde wenn er dies wollte. Sie war so unfassbar stolz auf ihn. Denn er hatte diese Mauer seines Selbstschutzes durchbrochen und war offen dafür gewesen, die Sache mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. War nun bereit sich auf sie und auch auf Flint einzulassen. Und dies war mehr als nur ein Schritt in die Richtige Richtung. Sie würden noch so oft mit den Köpfen aneinanderknallen. Und doch würde diese Bindung die sie zu ihm verspürte niemals reissen oder schwinden.
Tief atmete sie erleichtert durch und erwiederte mit gechlossenen Augen seine Umarmung, tankte nochmal Mut mit dem Ohr an seinem Herzen, denn hier waren sie nicht sicher. Die Asche der Toten klebte auf ihrer Haut, Doch mehr als alles Andere wollte sie einfach nurnoch mit allen von hier fort.
Als hätte Flint dies gehöhrt, konnte sie seine Schritte nun näherkommen höhren. Sie wusste einfach dass er es war, denn er lief langsam und ruhig. Deshalb drehte sie sich auch nicht zu ihm um als Deer nun sanft von ihr abliess und ihr ein letztes Mal in ihre Augen sah ehe Flint bei ihnen ankam.
Sie bekam mit, wie er Flint zaghaft zunickte und sich dann langsam umdrehte, um vorauszulaufen. Kidah musste nun einfach lächeln. Sie konnte nicht anders. Und nun lächelte sie auch Flint zu, als dieser sie leicht erstaunt ansah. Sie hatte es geschafft und hatte sich auf ihr Herz verlassen können was Deer betroffen hatte. Und nun würden sie dieses kleine Leben retten können oder zumindest die Chance dazu haben. Er trug das kleine Mädchen bereits auf seinem Arm und sie sah auch ihm die Erleichterung darüber an, dass Deer sich hatte dazu überreden lassen es mitzunehmen. Ohne weitere Zeit zu verlieren folgte Flint Deer, der einige Meter vorausgelaufen war und Kidah wartete ebenfalls ein paar Sekunden ehe auch sie sich den Beiden -oder nun bessergesagt den Dreien- folgte. Sah nun wo sie auf Flints Rücken blicken konnte das erschöpfte Gesicht des Mädchens, welches mit seiner dicken Wange auf seiner Schulter ruhte und sein dünnes Ärmchen, welches sich an seinen Hals klammerte.
Ein tiefes Seufzen überkam sie bei diesem Anblick und nun durfte sie sich nicht umdrehen um zurückzusehen. In den alten Sagen hiess es, dass dann die Augen der Toten einen verschlingen würden. Ausserdem gab es hier nichts mehr für sie oder das kleine Mädchen. Und mit ein paar Schritten Entfernung nahm sie sich nun wieder ihren Speer der angelehnt an den letzten Resten der verkohlten Hütten anlehnte und folgte den Anderen. Was waren sie nun bloss für ein seltsames Gespann.....

^Nun war der Wald fast still, bis auf ein ähnliches Gezirpe wie von den Grillen in den Gräsern der Steppe bei Nacht. Nurnoch hier und da tönte ein seltsamer undefinierbarer Ruf irgendeines Wesens durch die Ferne und aufmerksam mit wachen Augen begutachtete Kidah die Umgebung. Nun n dieser Dunkelheit konnte sie keine Spuren lesen, doch es hatte nicht den Anschein, dass sich die Holcane in unmittelbarer Nähe befanden. Doch dass sie hier irgendwo sein mussten war Tatsache genug, um den Wald noch ein Stück dunkler erscheinen zu lassen. Das Kind gab während sie liefen keinen Mucks von sich und Kidah wusste nicht, ob das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Es konnte sich auf den starken Armen vn Flint bereits so sicher fühlen, dass es einfach keinen Grund hatte zu weinen, oder es war so schwach, dass es das einfach nicht mehr konnte. Doch bevor sie nach ihm sehen konnte würden sie zu allererst einen sicheren Ort für die Nacht finden, ehe das Tageslicht ihnen wieder mehr Sicherheit geben konnte.. Sie liefen eine ganze Weile und auch wenn die Erschöpfung bereits an ihren Gliedern nagte, so wusste sie doch, dass es schwer werden würde diese Nacht erhohlsamen Schlaf zu finden. Zu wach waren ihre Erinnerungen an vergangene Erlebnisse und zu tief der Schock über das, was sie heute wieder sehen mussten. Immer wieder bekamen sie nasse Füße weil seichte Tümpel ihren Weg kreuzten, doch irgendwann wurde der Boden etwas fester.
Immer wieder musste sie dabei zu dem Kind hinsehen, welches wie ein nasses Lederbündel auf Flints Arm hing und seine Beine bei jedem Schritt hin und her baumelten. Irgendwann wurde Flint vor ihr langsamer und als sie neben hin trat erkannte sie, dass Deer wohl ihren sicheren Ort für diese Nacht gefunden hatte. Auch wenn diese ausgerissene Wurzel alles andere als einladend aussah und sich die Wurzelenden wie Hände gen Himmel hoben, so würden sie nichts sichereres mehr finden können diese Nacht. Kidah blieb noch kurz stehen und sah sich nochmal um während Flint das Kind absetzte und Deer sich anscheinend, dem Knacksen nach zu urteilen, um ein Feuer bemühte. Kidah nahm ihres und sein Büdel auf und legte es weiter hinten ab, damit sie Platz zum Sitzen hatten. Und schnell kam er wieder und türmte das Holz auf ehe er in seinem Beutel kramte um das Zunderzeug hinaus zu hohlen. Mit einem sanften Lächeln richtete sie sich auf als sie sah, wie Deer sich bereitwillig von Flint helfen liess in dem Kampf um einen kleinen hellen Funken. Vielleicht würde dieses Kind noch sehr viel mehr ändern, als sie zuerst gedacht und angenommen hatte. Doch wenn es so weiterging wäre es eine sehr gute Richtung in die er sich entwickelte. Während die Männer noch mit dem nassen Zunder kämpften, trat sie mit ihrem Speer nocheinmal hinaus und fixierte nach und nach immer wieder weiter entfernte Punkte im Wald um eine eventuelle Regung wahrnehmen zu können, doch alles schien friedlich und sie konnte rein garnichts entdecken. Als sie erleichtertes Schnaufen hhren konnte und sich zu ihnen umdrehte, stellte sie mit einem Grinsen fest, dass sie den Kampf wohl gewonnen hatten und dieses Licht der entstehenden Flammen war wie eine Erlösung aus der Kälte und Dunkelheit.
Freudig gesellte sie sich nun zu ihnen nachdem Flint das Mädchen neben Deer gesetzt hatte und breitete ihre Decke neben ihm aus.
Eine ganze Weile sagten sie nichts, doch man merkte jedem Einzelnen an, wie froh man über dieses Feuer und diese Rastw ar. Kidah betrachtete das Mädchen, welches wohl zum erstenmal seit Tagen im Schlaf keine Angst haben musste, denn es presste sich nun ganz eng und feste an Flints Seite und umklammerte ihn, wie eines dieser Baumtiere seine Mutter. Er war wohl nun ihr persönlicher Held und sie schien nun doch das Vertrauen in ihn gefunden zu haben, nun wo er alles an sich verbannt hatte, was nach Holcane ausgesehen haben mochte. Kidah versuchte ees sich ohne den Ruß und die verfilzten Haare vorzustellen. Doch wie es wirklich aussah, würden sie wohl erst morgen erfahren, wenn sie sich in einem der Tümpel waschen konnten. Kidah nahm sich einen der abgebrochenen langen Stöcke, welche Deer abgebrochen hatte und betrachtete ihn kurz ehe sie sich an die Männer wendete.

"Mich sehen lasst, was noch übrig von Trockenfleisch... wir etwas müssen essen...." sagte sie ruhig und stiess wohl damit auf genau das Richtige Thema. Sofort begannen die Männer in ihren Beuteln zu kramen und obwohl Flint sich bemühte, die Kleine nicht wach zu machen blinzelte sie nun doch heftig mit ihren Augen und erschrak durch die plötzliche Bewegung ein wenig, so dass sie zusammenzuckte und gerade weinen wollte, doch Flint schaffte es sie sofort zu beruhigen. Kidah legte bei diesem Anblick den Kopf etwas schief. So hatte sie den Wächter auch noch nie gesehen. Er überraschte sie, wie zärtlich und behutsam er mit diesem kleinen Wesen umgehen konnte und noch immer hielte s in einer Hand fest den Holzvogel umklammert, den Kidah ihr im Dorf hingehalten hatte. Dann bekam sie das restliche Trockenfleisch gereicht und nun war sie doch erstaunt darüber, wieviel sie davon zusammengelegt noch übrig hatten. Sie würden davon sicherlich satt werden. Sogar das Kind.
Schnell hatte sie einige Stücke aufgespiesst um sie wieder kross werden zu lassen, nachdem sie so in den feuchten Bündeln durchgeweicht geworden waren und pflückte sie dnan von dem Holzstab um sie den anderen herüber zu reichen. Flint wollte dem Kleinen gerade ein Stück reichen doch seine hungrigen Augen hatten das Fleisch bereits über dem Feuer hypnotisiert.
Gierig schnappte es sich das Stück noch bevor Flint ganzbei ihr ankam und stopfte es sich in den kleinen Mund was Kidah fast wieder das Herz brach.... Schnell hatte es sich zurück in Flints Arm gepresst und aß nun ausgehungert das große Stück Räucherfleisch und Kidah presste die Lippen aufeinander. Irgendwie hatte sie kgarnicht so viel Hunger. Und sie versuchte nicht an die Bilder zu denken die sich heute erneut in ihre Seele gebrannt hatten, denn dann würde sie womöglich nie wieder etwas Essen wollen. Doch sie gönnte ihrem Körper die Stärkung und sie wurden alle satt. Die Kleine war bereits wieder eingeschlafen und hielt noch sein drittes Stückchen Fleisch mit einer Hand umklammert als es langsam in sich zusammen zu sacken begann. Flint legte es daraufhin behutsam wieder auf die Seite auf seine Decke woraufhin es laut aufseufzte. Endlich fand es ruhe und schien zu erstenmal wieder satt zu sein. Fint sah einmal kurz zu ihr hinüber und auch Deer schenkte er einen freundlichen Blick, ehe auch er sich niederlegte um etwas Schlaf zu finden.
Kidah sah daraufhin in die Flammen vor sich. So sehr sie es auch versuchte, die Stimmen und Bilder in ihrem innersten gaben keine Ruhe und hielten sie wach. Doch nun, als sie dann wieder deers Hand auf ihrem Arm spürte, sah sie doch wieder zu ihm hin und lächelte ihn an, damit er sich keine Sorgen um sie machte. Sie würde es sicher irgendwann schaffen nicht mehr an das alles denken zu müssen. Ganz sicher. .. Tief durchatmend rückte sie dann näher an ihn heran und legte sich seutlich direkt neben ihn, legte einen Arm um seinen Bauch um ihn ebenfalls zum Liegen zu bewegen und lag nun mit dem Gesicht ihm zugewendet dort und musterte seine Augen, höhrte das leise Atmen der kleinen im Hintergrund, weil es bereits so tief und fest schlief. Wieder sah er sie so an, dass sie glaubte bis tief in seine Seele blicken zu können... Nun war der Tag geschafft und sie standen alle vor neuen Aufgaben. Auch wenn sie sich gerade sehnlichst noch mehr von seiner Nähe wünschte... noch sehr viel mehr.
Doch sie hatte keine Wahl. Also presste sie sich erneut an seine Brust wie ein Säugling und zog die Beine an... versuchte sich vond em Takt seines Herzens und seines ruhig gehenden Atems ablenken zu lassen. Ohne ihn und diese Nähe würde sie niemals Ruhe finden diese Nacht....Mit offenen Augen lag sie da und lauschte dem Knistern der Flammen...
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Beitrag von Flint Sky 6/2/2011, 00:04

Als Flint den Weg über den dunklen Dorfplatz ging versuchte er nicht in die Gesichter der Toten zu blicken, welche auf dem Platz verstreut lagen und mit starren Augen in den nachtschwarzen Himmel blickten. Jetzt wo die Wärme des Tages nachließ ging auch der schreckliche Geruch ein wenig zurück, und ein Ahnungsloser hätte den Anblick des Dorfes als friedlich empfunden, wenn da nicht die abgebrannten Hütten im Hintergrund gewesen wären, deren zerstörte Gerüste düster und bedrohlich in den Himmel stachen. Flint spürte die Gänsehaut auf seinen Armen während er sich Deer und Kidah näherte die er bei einer der Überreste stehen sah; er hatte die Seelen der Toten zu den Sternen gesungen, er wusste dass ihnen keine Gefahr aus der Geisterwelt mehr drohte. Keine verlorene Seele würde mehr auf sie in den Schatten lauern um sich auf sie zu stürzen und sie mit sich zu ziehen. Sie würden diesen Ort ohne Gefahr verlassen können.
Als er am Rand des Platzes bei der verkohlten Hütte ankam blickte er fragend in Richtung Deer, denn er war ja derjenige an dem die Entscheidung über dieses Kind hing, zumindest wenn es darum ging dass sie alle beisammen blieben. Er selbst würde das Mädchen nicht hier sterben lassen, das hatte er ja längst beschlossen, doch er wollte die Beiden auch nicht alleine weiterziehen lassen. Denn er hatte bereits eine gewisse Bindung zu ihnen aufgebaut, nicht nur deshalb weil sie ein gemeinsames Schicksal hatten. Langsam kam er bei ihnen an und hielt noch immer das dünne Kind mühelos in seinen Armen; es lehnte an ihm und schien zu schlafen, wahrscheinlich das erste mal seit zuviel Zeit dass es dies ohne Furcht und Schrecken tun konnte. Flint behielt seinen Blick auf Deer welcher ihn ausdruckslos erwiderte. Der Seneca konnte nicht einschätzen was nun für eine Antwort kommen könnte, denn wie immer ließ Deer nicht zu dass man in seinem Gesicht irgendeine Emotion lesen konnte. Doch dann nickte der Kangee und besiegelte somit das Leben des Kindes. Anschließend drehte er ab und ging entschlossen über den Platz, wahrscheinlich um diesen sofort zu verlassen. Flint konnte es beinahe nicht glauben vor Erleichterung... Deer hatte sich ein Herz gefasst und nachgegeben. Vielleicht hatte er erkannt dass es ihnen nicht schaden würde wenn sie dieses Leben retteten.
Und das alles war sicher Kidah zu verdanken, denn sie hatte mit Deer geredet. Sie musste ein Wunder vollbracht haben die starrköpfige Sicht des Kangee zu mildern, ihm die Augen zu öffnen. Was auch immer sie dafür getan hatte, sie hatte es geschafft und das zählte. Er erwiderte ihr Lächeln und folgte dann eilig Deers Weg über den Dorfplatz direkt in den Wald hinein, wo er die Dunkelheit der Nacht als äußerst angenehm empfand, auch wenn er nicht mehr so sicher voran schreiten konnte. Endlich würde der Mond nicht mehr die leblosen Körper der Getöteten zum Leuchten bringen, und hier im Wald fühlte er sich sicherer. Er blieb drei Armlängen hinter Deer um ihn nicht aus den Augen zu verlieren, und er hörte Kidah direkt hinter sich gehen. So würde niemand von ihnen verloren gehen in diesem undurchdringlichen Djungel. Eine geraume Weile marschierten sie so dahin, stiegen über Baumstümpfe, Moosteppiche und durch knöcheltiefe Tümpel; eigentlich wusste Deer gar nicht wo er sie hinführen musste, doch Flint ließ ihn gewähren, denn weit würden sie in dieser Nacht eh nicht kommen. Sie mussten auf den Tag warten der ihnen den richtigen Weg wies, hier in den Wäldern konnte er sich nicht an dem Netz der Sterne orientieren.
Irgendwann blieben sie bei einem riesigen, umgestürzten Baum stehen, der eine große Lücke in das Blätterdach gerissen hatte. Die Wurzeln ragten in die Höhe und boten ein schauriges Bild, nur der Anblick der Sterne entschädigte dies und ließ Flint für einen Moment nach oben blicken. Als er seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Gefährten richtete war Deer gerade dabei Feuerholz zu suchen, also beugte Flint sich vor und setzte das Kind auf dem Boden ab da sein Arm bereits ein wenig schmerzte. Es war noch im Halbschlaf, legte sich jedoch gleich wie ein Säugling in das Moos und bewegte sich nicht. Da Kidah sich nicht weg bewegte konnte er Deer ein wenig helfen damit es schneller voran ging und sie sich ausruhen konnten. Auch wenn ein Feuer ihren Rastplatz weit sichtbar machte, sie benötigten das Licht und die Wärme die davon ausgingen, und die Mulde unter der Wurzel würde sie auch ein wenig verbergen. Er kroch unter den Stumpf und schob mit einem Arm etwas Erde beiseite, damit eine Feuermulde entstand. Es war so finster dass er sich nur auf sein Gehör verlassen konnte, und das sagte ihm nun dass Deer ebenfalls dazu kam. Er kroch neben ihn und legte die trockenen Zweige und die Rinde in die Mulde, und während er sein Zunderzeug aus seinem Beutel suchte schob Flint den Haufen noch ein wenig mehr zusammen.
Jetzt hieß es geduldig sein, denn alle ihre Sachen waren noch klamm von dem Bad im Wasserfall. Flint hörte wie Deer die beiden Stäbe aneinander zwirbelte, was im Dunkeln gar nicht so leicht zu koordinieren war, doch es entstand kein Funke obwohl es schon etwas versengt roch. Flint tastete nach Deers Hand und bedeutete ihm dass er es ihm reichen sollte, und so nahm er das Zeug an sich und versuchte ebenfalls sein Glück. Es war das erste mal dass sie ohne Streit miteinander auskamen, was Flint in diesem Moment jedoch nicht wirklich bewusst wurde. Immer wieder reichten sie die Stäbe hin und her, so lange bis endlich der ersehnte Funke in die Rinde sprang und aufglomm. Es hatte sie Anstrengung gekostet doch es hatte sich gelohnt, nur wenige Augenblicke später züngelten die ersten Flammen an den Zweigen hoch und ließ die beiden Männer erleichtert aufatmen. Es hatte aber auch alles schief gehen müssen was schief gehen konnte! Nur jetzt hatten sie Glück und konnten wenigstens ein Feuer erzeugen. Der Schein der Flammen erhellte auf angenehme und beruhigende Weise den natürlichen Unterstand den sie sich gewählt hatten. Flint ging sofort nach draussen um das Kind vom Boden aufzuheben, und behutsam duckte er sich mit ihm in das Quartier um es dort abzulegen. Es war dabei aufgewacht und blickte sich müde blinzelnd um, doch als Flint sich dicht daneben setzte rückte es an ihn heran und suchte Hautkontakt.
Auch für Flint war das alles ganz neu, doch es schien ihm so als wäre es richtig so. Er tätschelte sanft die Schulter des Mädchens als es sich an ihn schmiegte, und die Nähe tat auch ihm gut. Er fühlte sich geschmeichelt dass es keine Furcht mehr vor ihm hatte und seinen Schutz verlangte, so als wäre das selbstverständlich. Endlich konnten sie sitzen... seine Füße schmerzten bereits. Und als er die vom Feuer erhellten Gesichter von Deer und Kidah betrachtete konnte er auch bei ihnen Müdigkeit erkennen. Erst jetzt wo sie hier in Sicherheit waren, gingen ihm wieder die schrecklichen Bilder durch den Kopf. Es bedrückte ihn, doch er wusste dass er loslassen musste um nicht verrückt zu werden. Dennoch hätte er sich gewünscht jetzt über seine Gedanken sprechen zu können... ein offenes Wort mit Crowspirit oder mit seinem Vater hätte ihm jetzt unendlich gut getan, um mit dieser Bürde fertig zu werden. Kidah beendete die Stille indem sie sagte dass sie nachsehen wollte, was sie noch zu essen hatten. Das erinnerte Flint daran dass sie schon eine ganze Weile nichts richtiges mehr gegessen hatten, also nahm auch er sein Bündel an sich um darin herum zu wühlen und zu gucken was er an Trockenfleisch übrig hatte, wobei er versuchte so vorsichtig wie möglich zu sein.
Dennoch wurde das Kind davon wach und schien sich zu erschrecken, denn es zuckte zusammen und schien orientierungslos. Flint ließ sofort von seinem Bündel ab und beugte sich zu dem Mädchen runter, um ihm seine Hände schützend auf den zitternden Körper zu legen. Er machte nur ein kurzes "sscht" damit es nicht anfangen würde zu weinen, denn das wäre sicher ein Grund für Deer wieder wütend zu werden, doch es blieb still und atmete nur ein wenig aufgeregter während er über das zerzauste Haar streichelte. Es schien sich zu beruhigen und zu begreifen dass nichts schlimmes passiert war, also kümmerte sich Flint wieder um sein Bündel während er die kleine Hand des Mädchens an seinem Rücken spürte, so als müsste es sicher gehen dass er da war und nicht verschwand. Er fand noch drei Streifen Trockenfleisch, allerdings waren sie ein wenig glitschig und aufgeweicht. Dennoch reichte er sie Kidah die auch von Deer den Rest entgegen nahm. Diese spießte sie auf einen Stock und hielt es über das Feuer, und sie alle blickten nun hungrig und auch müde auf die Fleischstücke die einen angenehmen Geruch verbreiteten.
Wenn sie bei Tag weitergingen würde er sich um etwas Nahrung kümmern müssen. Besonders das Kind benötigte jetzt Proteine und Fett, und er hatte schon eine Idee wie er das Problem lösen konnte um das Kind tragen zu können und die Hände frei zu haben. Es dauerte nicht lange bis das Fleisch wieder ansehnlicher wirkte, und als Kidah es vom Feuer nahm und einen Anteil in seine Richtung hielt beugte sich das Kind plötzlich eilig vor und riss ihr das Fleisch aus der Hand. Als würde Flint es ihm sogleich wegnehmen wollen, stopfte es sich das Essen in den Mund und kaute und zerrte mit den Zähnen daran herum, was Flint überrascht zu Kidah aufblicken ließ. Immerhin hatte das Mädchen Hunger, das war ein gutes Zeichen. wenn es das Essen verweigern würde wäre es wohl schon zu spät. Es lehnte sich an ihn und aß wie besessen von dem Fleisch, und nun bekam auch er ein Stück von Kidah gereicht welches er langsam und bedächtig aß. Dabei blickte er in das Feuer und nahm zufrieden jede Bewegung des Kindes wahr, als es von dem Fleisch abbiss. Doch dann verebbten die Bewegungen und es lag wie ein nasser Sack an ihn gelehnt. Er aß seine Ration auf und bemühte sich dann darum das Kind auf die Bastmatte zu legen damit es schlafen konnte. Endlich hatte es sich satt essen können, und noch immer hielt es etwas Fleisch in der Hand. Sein Gesichtchen war noch immer schmutzig, doch es wirkte nun viel friedlicher. Mit einem leisen Seufzen setzte es seinen Schlaf fort, und Flint griff nach der klammen Decke. Eigentlich sollten sie die Sachen über dem Feuer trocknen, doch dafür war kaum Zeit.
Also zog er sich das Stückchen Heimat über und deckte auch das Mädchen mit dem unteren Zipfel zu, ehe er sich wortlos vom Feuer weg drehte und sich entspannte. Doch einen Moment lang verfolgten ihn noch Sorgen und die Bilder vor seinem inneren Auge. Er fühlte sich nicht vollkommen weil er kaum Zeit hatte um zu beten, und er hoffte dass sich das bald ändern würde. Und sobald sie nicht mehr so müde waren wollte er mit Deer oder Kidah noch einmal wegen der Pfeile sprechen die sie gefunden hatten. Und sie würden noch das Kind versorgen und säubern müssen bevor sie weiter konnten...
Er bemerkte gar nicht wie sein Geist in die Traumwelt hinüber glitt, und schon war er tief und fest eingeschlafen.
Flint Sky
Flint Sky


Charakterbeschreibung
Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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Beitrag von Young Deer 6/2/2011, 12:16

Nachdem sie das kleine Feuer in Gang gebracht hatten setzte sich Deer erschöpft auf seine nasse Decke und musste erst einmal einfach nur schweigend dasitzen, um zur Ruhe zu kommen. Die letzten Stunden waren sie ständig auf den Beinen gewesen oder hatten sich auf andere körperliche Art angestrengt, damit sie so schnell wie möglich voran kamen, und das ohne große Pausen einzulegen und ausgiebig zu essen; es war kein Wunder dass sie nun alle fast am Ende ihrer Kräfte waren, und das war keine gute Voraussetzung. Sie mussten stets fit und kräftig sein, besonders jetzt wo sie wussten dass hier irgendwo Holcane herumliefen. Bei dem Gedanken daran ballten sich seine Hände leicht zu Fäusten, während die Flammen seinen Blick hypnotisierten. Oh wie er diese Holcane hasste! Einst hatte er sie gefürchtet, doch er war ihnen entkommen. Sie waren nicht übermenschlich, sie waren genauso angreifbar wie er selbst... und jetzt da er dies wusste, schwor er sich jeden von ihnen ins Jenseits zu schicken der ihm über den Weg lief. Seine Wut auf ihre Grausamkeit ging so weit dass er sich beinahe darauf freute, und seine Seele bereitete sich bereits darauf vor unter ihnen zu wüten. Bis dahin musste er nur seinen Arm ein wenig mehr trainieren, damit er ihn besser einsetzen konnte.

"Mich sehen lasst, was noch übrig von Trockenfleisch... wir etwas müssen essen...."

Gedankenverloren blickte Deer auf und sah dass Kidah damit begann in ihrem Beutel nach Trockenfleisch zu suchen, und da auch Flint dies machte nahm Deer ebenfalls sein Bündel und suchte darin herum. Er hatte tatsächlich noch eine gute Menge an Vorrat darin und reichte es Kidah, dankbar dafür dass sie sich um das Essen kümmerte welches wenigstens ihren gröbsten Hunger stillen würde. Das Kind war dabei aufgewacht, und nur am Rande bekam er mit wie Flint sich darum kümmerte dass es ruhig blieb, eine Sache für die Deer sehr dankbar war. Scheinbar übernahm er jetzt die Rolle der Bezugsperson für das Mädchen, und das war Deer nur recht. Es hätte ihn verstimmt wenn es Kidah gewesen wäre... sie war eine Kriegerin, und er benötigte ihre Kampfkünste und ihr Wissen, und nicht zuletzt ihre Nähe. Wäre das Kind dazwischen würde sich das alles ändern. Sein Blick lag auf der Batufrau, die ihm so nahe gekommen war wie niemand zuvor. Ohne etwas bestimmtes zu denken betrachtete er sie wie sie den Spieß über das Feuer hielt und darauf wartete, dass das aufgeweichte Fleisch kross wurde.
Als sie es anschließend verteilte bekam auch er seinen Anteil und aß ihn schweigend. Es tat gut Nahrung auf seiner Zunge zu haben, auch wenn es nicht viel war. Es vertrieb ein wenig die dunklen Gedanken welche ihn heimsuchten und lenkte von der Müdigkeit ab, doch als er aufgegessen hatte konnte er kaum noch die Augen aufhalten. Wie es wohl gerade in Kidah aussah? Sie hatten in letzter Zeit viel miteinander geredet, eine Tatsache die ihre Beziehung noch verstärkt hatte; nun schwiegen sie beide, denn die Eindrücke des Dorfs lasteten schwer auf ihren Seelen. Wieder betrachtete er Kidah und sah ihren nachdenklichen Blick, der ins Feuer gerichtet war. Er konnte nicht anders und streckte seinen Arm aus, legte seine Hand auf ihren Arm, worauf sie ihn anlächelte. Ein kurzer Moment verging, dann legte sich Kidah langsam auf die Decke und ihr Arm schlang sich um seine Hüfte. Sanft zog sie ihn zu sich, worauf er sich direkt neben sie legte. Kidah schien nun zufrieden und rückte noch näher an ihn heran, eine Nähe die ihm wichtiger war als alles andere. Sein Speer lag griffbereit in seiner Nähe, und er fragte sich ob sie wirklich ohne eine Wache schlafen sollten. Hier und jetzt würde ihnen wohl nichts anderes übrig bleiben, denn sie alle waren erschöpft und müde und konnten nicht lange hierbleiben, also mussten sie diese Nacht auf eine Wache verzichten. Aber Deer würde wahrscheinlich eh nicht tief schlafen können bei den ganzen Umständen. Sie lagen sich dicht gegenüber, einander zugewandt, und er betrachtete ihr Gesicht dicht vor sich. Auch sie erwiderte seinen Blick.
Wir waren in den Abgründen dessen, was ein Mensch ertragen kann... und wir werden stärker sein als jemals zuvor. Und wenn wir in meiner Heimat sind wirst auch du diese Liebe spüren wenn du die Sonne hinter den Bergen verschwinden siehst. Und vielleicht auch die Liebe die in mir für dich heranwächst.
Seine Gedanken blieben unausgesprochen, doch vielleicht sah sie es in seinen Augen. Dann drückte sie sich an ihn mit dem Kopf an seinem Oberkörper. Deer legte seinen Arm um sie und atmete einmal tief durch, die Augen auf das Feuer gerichtet, und fühlte sich so unendlich willkommen bei ihr. Endlich konnte er sich entspannen und zur Ruhe kommen... mit diesem schönen Gefühl schloss er seine Augen, und nach einer Weile schlief er ein.

Er lief über einen Dorfplatz der ihm sehr bekannt vorkam, ohne zu wissen woher und warum, denn die Hütten lagen in den Schatten der Nacht und waren nicht zu erkennen. Doch er spürte dieses Gefühl von Aufregung, Anspannung und Nervenkitzel in sich als er wie ein Besessener einen Fuß vor den anderen setzte und dabei laut keuchte. In seiner Hand hielt er seinen Speer der im Atlatl lag und nur darauf wartete dass er ihn benutzte. Die Dunkelheit am Rand des Platzes griff nach ihm wie die eisigen Klauen der Geister, doch sie wagte sich noch nicht weiter. Er sah die Schwärze wie Wasser an der Helligkeit vorbeifließen, und er wusste dass sie darauf wartete sich auf ihn zu stürzen um ihn zu verschlingen. Am Rand löste sich eine Gestalt und kam auf ihn zu gelaufen; anhand der muskulösen, drahtigen Statur wusste er sofort dass es sein Feind war, der Feind den er ein ums andere mal töten würde, immer und immer wieder. Und mit einem Knurren holte er aus und ließ seinen Speer durch die Luft zischen; die Waffe bohrte sich in die dunkle Gestalt und ließ sie meterweit zurück fliegen, nagelte sie fest an einen Baumstamm.
Deer lief weiter, griff an seinen Lendenschurz wo sich ein Tomahawk befand. Obwohl er diese Waffe noch nie zuvor gesehen hatte nahm er sie an sich, so als wäre dies schon immer so gewesen. Der Schweiß benetzte sein Gesicht als er keuchend weiter lief, während die Furcht nach seiner Seele griff. Er würde niemals Furcht zeigen! Eher würde er sterben, denn er war ein Krieger... niemand würde ihm das nehmen können. Er hatte keine Angst vor dem Tod, war er ihm doch schon viel näher gewesen als dem wirklichen Leben. Dunkle Gestalten krochen in der Dunkelheit umher, Geisterwesen, Feinde, Krieger. Er hörte ihr Lachen und ihr Fauchen als sie ihn lockten, damit er zu ihnen in die Dunkelheit kam. Doch er würde warten bis sie sich daraus hervor wagten. Dann war dort wieder eine Gestalt die sich löste, und dieses mal ließ er sie direkt auf sich zukommen. Geräuschlos rannte sie auf ihn zu und er rannte ihr entgegen; er holte mit dem Tomahawk aus, in freudiger, brennender Erregung darüber mit der scharfen Steinklinge in das Fleisch seines Feindes zu schlagen, ohne die Waffe dabei loszulassen. Er wollte das Blut auf seiner Haut spüren. Doch als er ausholte und den Tomahawk in den Hals der schwarzen Silhouette schlug, schien die Klinge durch das Fleisch hindurch zu schlagen ohne auf Widerstand zu stoßen.
Verwirrt taumelte er herum, und die Gestalt blieb stehen so als hätte sein Angriff sie dennoch gestoppt. Dann kräuselten sich die Umrisse, die Gestalt wurde heller. Der Kopf löste sich vom Hals, und bevor er ohne ein Geräusch auf den Boden fiel konnte er das erhellte Gesicht erkennen: ein Mann aus diesen Wäldern, wie jene aus dem schrecklichen Dorf, und mit verdrehten Augen prallte der Kopf zu Boden und die Gestalt löste sich auf. Er hatte einen unschuldigen getötet... die Geister in den Schatten lachten schrill auf, er hörte sie flüstern was für ein Narr er war. Keuchend ließ er den Tomahawk fallen als die schatten sich endlich über den Platz wagten und sich auf ihn stürzten. Wie eine kalte Faust schlugen sie ihn nieder, und er konnte nur noch schreien als sich ihre Krallen in sein Fleisch gruben, um seine Seele aus ihm heraus zu saugen.



Mit einem leisen Aufschrei erwachte Deer aus seinem unruhigen Schlaf. Ruckartig setzte er sich auf und weckte somit Kidah, die noch neben ihm lag. Auch Flint schreckte so aus seinem Schlaf hoch, und das kleine Mädchen zuckte zusammen und fing sofort an zu weinen. Der Wächter kümmerte sich sofort darum dass es aufhörte, während er erschrocken zu Deer aufsah. Deer atmete schwer als ihm klar wurde dass er nur geträumt hatte, doch noch immer saß ihm das Grauen in den Knochen. Er war verwirrt darüber, und eilig erhob er sich damit Kidah seinen Schock nicht bemerkte. Er hörte wie sie ihn ansprach doch er konnte nicht sprechen, weil sich ihm der Hals zuschnürte. Es war heller, der Morgen schickte ein graues Licht in ihren Unterschlupf. Das Feuer war niedergebrannt und die Asche fast ausgekühlt. Deer nahm seinen Speer an sich und schlüpfte unter der Wurzel nach draußen um erst einmal tief Luft zu holen und ein paar Schritte herum zu gehen. Die Tiere des Djungels riefen wie immer in den Baumkronen, und alles erschien so normal und friedlich wie immer, doch Deer spürte keinen Frieden in sich. Zum ersten mal glaubte er verrückt zu werden, denn mit diesem Traum konnte er weder etwas anfangen noch damit umgehen.
Er hörte wie Kidah ihm hinaus folgte, doch alles was er nicht gebrauchen konnte war ihre Sorge, denn er wusste ebenso wenig was er sagen sollte oder was mit ihm los war wie sie. Nervös streckte er seine Arme, atmete noch einmal tief durch, während Kidah dastand und ihn erneut fragte was los sei. Er versuchte sich keine Gefühle anmerken zu lassen und hielt Abstand zu ihr als er stehenblieb. Sie machte sich sorgen, er musste sie also beruhigen. Im Grunde war auch nichts geschehen was sie fürchten musste.

"Es ist nichts... ich habe nur schlecht geschlafen," gab er nur zur Antwort und fummelte geschäftig an seinem Speer herum. Nun kaum auch Flint aus dem Unterschlupf gekrochen, mit dem Kind in seinem Arm das wie ein Affenkind immer an ihm klebte und nicht alleine gelassen werden wollte. Er blieb sofort stehen als er das blasse Gesicht des Kangee sah, und Deer winkte ab. Es war zuviel des Guten, er wollte jetzt eigentlich alleine mit seinen Gefühlen sein und konnte die Anteilnahme nicht gebrauchen.

"Es ist alles in Ordnung. Wir sollten unsere Sachen packen und weiterziehen, jetzt ist es hell genug um erkennen zu können welches der richtige Weg ist."

Somit war das thema erledigt und sie gingen nacheinander in den Unterstand, damit sie ihre Bündel an sich nehmen konnten. Deer verscharrte anschließend die Feuerstelle damit nichts auf ihre Anwesenheit hindeuten konnte, und ging zu den anderen wobei sein Gesichtsausdruck alles andere als freudig war. Er fühlte sich besser als gestern, doch noch immer war er ein wenig erschöpft. Verdrossen nahm er einen Schluck aus seinem Trinkschlauch und reichte ihn dann an Kidah weiter; die Erinnerung an den Traum rückte in den Hintergrund, jetzt wo er in der Helligkeit des Tages stand und sie weitergehen würden. Jetzt würde er des öfteren Flint fragen welches die richtige Richtung sein würde, doch er würde weiterhin vorne an der Spitze gehen und Flint in der Mitte. Und während sie losgingen hoffte er dass sie heute endlich weiterkommen würden ohne von etwas aufgehalten zu werden.
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Maka Sichu der Palmenwald Empty Re: Maka Sichu der Palmenwald

Beitrag von Gast 6/2/2011, 21:57

Ohne weiter zu denken lag sie vor ihm und mustete mit erschöpften, halb geschlossenen Augen seine...Das Feuer spiegelte und tanzte sich darin als wären sie ein Abbild seiner Seele. Sie wusste dass er darauf brannte, einem der Holcane zu begegnen um diese Last die ihnen nun seelisch aufgelastet wurde wenigstens ein bisschen zu mindern und seine Seele zu den Göttern zu schicken, wo sie ihre Strafe erhalten würden. Es war auch ihr Wunsch das zu tun. Doch jetzt wollte und konnte sie einfach nicht darüber nachdenken, denn die Momente in denen sie ihm so nahe kommen konnte waren so selten, dass sie für sie sehr kostbar waren. Auch wenn sie sich dabei jedesmal zügeln musste. Soviel Zuneigung wie von ihm hatte sie aber trotzdem noch niemals so häufig erlebt, wie seitdem sie Deer kannte. Selbst wenn sie so selten war. Es war nie wichtig für sie gewesen. Doch er hatte sie nun eines Besseren belehrt. Nun erkannte sie, wie notwendig sie diese Art von Zuneigung hatte. Wie sehr sie sie brauchte um selbst welche geben zu können. Und nun fesselten seine Augen wieder ihren Geist als würde seine Seele zu ihr sprechen.
hr Körper reagierte darauf und schicte einen wohligen Schauer vom Scheitel bis zur Sohle. Doch das konnte sie nicht zulassen. Sie durfte nicht zulassen das zu tun, wonach ihre Sehnsucht verlangte. Es würde sie beide zerstören. Es war gut so wie es war. Und sie durfte durch ihre Wünsche und Gedanken diese Bindung nicht zerstören. Sie durfte diese Gefühle nicht wachsen lassen um nichts kaputt zu machen. Gemeinsam hatten sie die schlimmsten Dinge gesehen und erlebt. Doch jedesmal waren sie der Unterwelt entkommen. Und jetzt hatten sie sogar ein kleines Wesen davor bewahrt nach Shibalba zu gehen. Die Götter der Unterwelt würden sie nicht zu sich hohlen können. So wie das kleine gefuttert hatte, würde es die Strapatzen überstehen. Ganz sicher.
Obwohl ihr Unterbewusstsein versuchte, immer und immer wieder diese schrecklichen Bilder des heutigen Tages aufkommen zu lassen, verdrängte sie sie vollkommen und versuchte nurnoch die Geborgenheit seiner Nähe zuzulassen. Es tat so gut zu spüren, wie er ihr damit entgegenkam und seinen Arm um sie legte, als sie ihn an sich schmiegte. Weiter würde sie nicht gehen und dies auch garnicht können, doch weniger wollte sie auch nicht zulassen als so wie jetzt in seinen Armen zu liegen. Es dauerte noch eine ganze Weile, doch viele Herzschläge später liessen die Götter ihren Geist endlich zur Ruhe kommen. Und hätte sie nicht so dicht bei ihm gelegen, wäre dies wohl garnicht erst möglich gewesen. Und als würden eben diese Götter Erbarmen zeigen wollen, verschohnten sie sie mit den schrecklichen Träumen, mit denen sie eigentlich schon gerechnet hatte und liessen sie tief schlafen. So wie jede Nacht verging diese, als hätte sie nur kurz geblinzelt, doch sie wurde nicht geweckt weil die Sonne ihren Geist zurückhohlte. Sie zuckte zusammen und erschrak, ohne genau zu wissen weshalb und verstört blinzelte sie suchend um sich. Das Mädchen weinte, Unruhe von allen Seiten und Deer saß wie erstarrt aufgerichtet neben ihr. Was war denn jetzt passiert? Kidah war im ersten Moment noch garnicht richtig wach gewesen um zu realisieren weshalb sie wach geworden war! Und noch immer völlig erschöpft und durch den Wind starrte sie nun von dem weinenden Mädchen, zu Flint und immer wieder zu Deer der schwer atmend neben ihr saß und dem der Schweiss aufd er Stirn stand. Und so langsam wurde ihr bewusst was geschehen sein musste, denn auch Flints Blicke verrieten was vorgefallen sein musste. Auch sein Aufschreien kam ihr nun deutlicher ins Gedächtnis und sie ahnte, dass sein Geist keine Ruhe gefunden haben musste.

"Deer du sein in Ordnung?"

fragte sie ihn und berührte zaghaft mit ihren Fingerspitzen seinen vernarbten Oberarm, doch als hätte ihm diese Berührung einen Schock versetzt, erhob er sich plötzlich und sie zog ruckartig ihre Hand wieder zurück und sah ihm nach, wie er sich von ihnen entfernte whrend Flint das kleine Mädchen sanft beruhigte. Es machte ihr selbst Angst wie er reagierte, weil sie nicht genau wusste was mit ihm loswar. Sie hatte eine Vorstellung davon, denn er reagierte so wie sie, wenn die Träume sie quälten. Doch vielleicht tat ihm ihre Nähe gut so wie ihr seine guttat. Besorgt warf sie Flint einen Blick zu und erhob sich dann ebenfalls um langsam auf ihn zu zu laufen...Als sie nurnoch wenige Schritte von ihm trennten fragte sie erneut was mit ihm lossei, doch er reagierte nur mit einem leichten Zusammenzucken auf ihre Stimme.

"Es ist nichts... ich habe nur schlecht geschlafen," erwiederte er nur daraufhin knapp und sie blieb stehen und sah ihn nur an während er versuchte beschäftigt zu wirken. Doch sie spürte was in ihm vorgehen musste. Sie hatte schon so viel erleben müssen. Deer war ihr von Anfang an wie jemand vorgekommen, der solche schrecklichen Dinge aus seinem Dorf aus dass er kam nicht kannte. Wenn sein Leben nur Ansatzweise so abgelaufen war wie bei den Seneca, dann musste es ihn schrecklich mitnehmen. Auch Flint gesellte sich nun zu ihnen doch Kidah starrte Deer weiter an. Es war ihr, als schrie er förmlich nach Erlösung von diesen fürchterlichen Gedanken die ihn quälten. Doch genausosehr spürte sie auch diese Mauer, die sie und jeden anderen von ihm fernhielt, um seine Ehre zu schützen. Es machte sie ganz verzweifelt weil sie ihm diese Last nehmen WOLLTE, so wie er sich das wünschte, doch er liess sie nicht.

"Es ist alles in Ordnung. Wir sollten unsere Sachen packen und weiterziehen, jetzt ist es hell genug um erkennen zu können welches der richtige Weg ist."

fügte er noch hinzu und er lief an ihnen vorbei, zurück in den Unterstand um sein Bündel zu packen. Kidah spürte nun, wie Flint sie ansah, weil er wohl auch nicht so recht wusste, wie er reagieren sollte und sie blickte betreten zu Boden. Ja es war wohl besser jetzt nicht darüber zu sprechen. Auch wenn es ihr wehtat ihn so zu sehen. Also ignorierte sie die Blicke von Flint und folgte Deer ohne ein Wort zu sagen um auch ihre Sachen zu packen und die Decke auszuschlagen, aus der der Rest Feuchtigkeit einfach nicht weichen wollte. Sie half auch Flint bei seinen Sachen, denn das Mädchen fing jedesmal sofort an zu wimmern, sobald er es absetzte. Und sie konnte es so gut verstehen. Jetzt wo es diesen Schutz und diese Geborgenheit erfuhr, wollte es nicht mehr ohne sie sein. Und immernoch liess es den Holzvogel nicht aus den Händen, als bräuchte es etwas, was es ständig von seiner Furcht ablenkte. Jetzt war sie doch froh ihn geschnitzt zu haben.
Sie und Flint standen bereits ausserhalb des Unterschlupfes und sie sah das Mädchen sanft lächelnd an, welches sich an ihn klammerte, als wäre es ein Teil seines Körpers, während Deer sich um die Feuerstelle kümmerte. Als auch er sich nun zu ihnen gesellte sah sie ihm entgegen, doch ohne eine eingige Gefühlsregung zuzulassen ging er nur an ihnen vorbei um wieder an der Spitze vorauszulaufen. Er berührte ihre Schulter mit seiner als er zwischen ihr und Flint hindurchlief und seine abweisende Haltung schmerzte sehr. Betreten sah sie nochmal zu Boden und malte mit ihren Kiefern während sie ihren Speer auf dem Boden abgestellt hielt. Sie musste jetzt versuchen den Kopf frei zu bekommen. Auch wenn ihr Herz sich nach etwas anderem sehnte. Sie spürte wie Flint sie ansah und sie mochte es nicht, dass er sehen konnte wie sehr sie Deers Abneigung mitnahm. Er lief dann auch los um ihn zu folgen und als er ihr den Rücken zukehrte musste sie schnaufend durchatmen und biss sich auf ihrer Unterlippe herum. Also ging es nun weiter und sie warf einen letzten Blick auf ihr zurückgelassenes Schlaflager.
Wieder wanderten sie einige Zeit ohne ein Wort zu sagen durch diesen endlosen Palmenwald, doch der Boden wurde ebener und es wurde angenehm auf ihm zu laufen weil er mit einer dicken Moosschicht überzogen war. Kidah rupfte sich ab und zu während dem Laufen etwas davon ab und rieb sich das feuchte Moos durch das Gesicht. Wie sehr sie sich nun nach einem Bad sehnte, um die Asche des Dorfes und der Toten von ihrem Körper zu waschen. Das Mädchen sah während sie so liefen immer wieder über Flints Schulter zu ihr hin und beäugte sie neugierig. Es sah heute schon irgendwie anders aus, was wohl daran lag, dass es gegessen hatte und schlafen konnte. Und jedesmal lächelte sie ihm sanft zu. Es sollte spüren, dass sie mit ihm nur gute Absichten hatten und langsam aber sicher taute es auf, denn je öfter sie das taten, desto mehr kam es Kidah so vor, als würde es zurücklächeln. Doch unter der dicken Schmutzschicht war dies noch schwer zu erkennen.
Irgendwann kamen sie an einem kleineren Bachlauf vorbei, der sich den moosigen Boden entlangschlängelte und das kam wie gerufen. Sie würde darin nicht untertauchen können, doch zumindest würden sie sich den groben Schmutz vom Körper waschen und ihre Wasserblasen neu auffüllen können. Nach sorgfältiger Begutachtung der Umgebung nahm sie sich ihren Umhängegurt mit ihren Waffen ab und legte alles dicht neben sich. gegenüber von ihr kniete auch Flint sich mit der Kleinen nieder und versuchte ihr mit Händen und ruhiger Stimme klarzumachen, dass er sie nur waschen wollte. Es setzte zaghaft seine Füße auf dem Boden auf, krallte sich jedoch immernoch ängstlich mit den Händen an seiner Schulter fest und atmete sogleich schneller. Es wollte wohl nicht, dass er sie loslies und Kidah musste wieder lächeln.
Flint schien ihm wohl nun doch zu gefalen, jetzt wo er weniger bedrohlich aussah. Es schien als hätte die Kleine ihn vollkommen angenommen, doch ob dies wirklich so war war nicht sicher. Sie musste schrecklich ihre Mutter evrmissen und Kidah musste sich wieder an ihren eigenen Schmerz erinnern. Doch er verflog schnell als sie sich nun das klare Wasser durchs Gesicht rieb und an ihren Armen hinablaufen liess, scheppte immer neue Ladungen Wasser einfach über ihren Kopf, damit es an ihrem Körper hinablaufen liess und selten hatte es so unendlich gutgetan wie jetzt. Auch Deer schien es dankbar anzunehmen sich etwas waschen zu können und genüsslich strich sich Kidah durch ihr nasses Haar. Als sie nun wieder die Augen öffnete sah sie amüsiert dabei zu, wie Flint gekonnt dem Mädchen über die Haut strich und das Wasser vorsichtig mit einer Hand über sie goss. Es schien nun zu verstehen und sah dennoch immer wieder zu Kidah rüber und kaute auf ihrem Finger rum.
Diese Pause kam mehr als gelegen und das Wasser trug die schwarze Asche einfach fort. Die Verwandlung war faszinierend. Je mehr Wasser Flint über ihren kleinen ausgemergelten Körper goss, desto mehr "Mensch" kam zum Vorschein.... Es hielt sogar bereitwillig seinen Kopf nach Oben, damit er ihr das Wasser über das Haar giessen konnte. Selbst dieses kleine Menschlein musste diese Reinigung sehr geniessen, nach all dem Herumkriechen im Schmutz. Plötzlich kam ein kleines und hübsches Mädchen zum Vorschein, dass sich das Wasser mit seinen kleinen Fäusten aus den Augen rieb und tapfer wartete, bis es ganz sauber gewaschen wurde und Kidahs Lächeln wurde breiter. Es schien ihm von Stunde zu Stunde besser zu gehen. Vor Krankheiten war sie verschohnt geblieben den Göttern sei dank. Dies hätte alles noch schwerer gemacht doch so würden sie es gut über die Runden bekommen, bis sie tatsächlich zu einem neuen Dorf kommen würden um dort für sie ein neues Zuhause zu finden. Flint händelte sie so selbstverständlich. Fast so, als hätte er schon selber Kinder und es beeindruckte sie, mit wieviel Hingabe er sich um das Kleine kümmerte. Seine Muskeln spielten als er es immer wieder abrieb und es angrinste damit es ruhig blieb und kurz versank Kidah in diesem harmonischen Anblick.
Damals war sie nur von einem zum Nächsten geschubst worden. War sich selbst überlassen gewesen und es hatte nur jemand acht gegeben, dass sie den Tieren nicht zum opfer wurde und wurde bei Krankheit behandelt. Was wohl aus ihr geworden wäre, wenn SIE damals so viel Zuneigung erfahren hätte?
Dann sah sie zu Flint und bemerkte wie seltsam er sie ansah... Und sofort fühlte sie sich ertappt obwohl sie es garnicht musste. Er verstand dies sicher wieder falsch und betreten widmete sie sich wieder dem Wasser. Sie mochte es nicht, wenn er sie so prüfend anstarrte als häte sie etwas ausgefressen. Denn obwohl sie garniichts gemacht hatte kam sie sich immer wieder seltsam vor, wenn er sie so ansah. Dann strich sie sich das überschüssige Wasser vom Körper und erhob sich. Es ronnen noch viele Tröpfchen in Bahnen ihren Körper hinunter doch dieses Gefühl war wesentlich angenehmer als der ganze Dreck, Schweiß und Schmutz von zuvor. Schnell legte sie sich wieder ihr Bündel um und füllte noch die Wasserblase neu auf. Flint hatte sich auch noch etwas waschen können ehe er wieder das Mädchen, das jetzt so ganz anders aussah aufhob und auf seinem Arm in Position brachte.
Wieder liefen sie quer durch den Wald. Hin und wieder fragte Deer hinter sich, welche Richtung er einschlagen sollte und nach kurzem Wortwechsel ging es immer weiter durch den Wald hindurch. Er schien tatsächlich kein Ende zu nehmen und immer mehr sehnte Kidah sich nach offenen Plätzen. Langsam aber sicher fühlte sie sich beengt und eingeschränkt in ihrer Bewegung. Sie wollte wieder über offene Felder rennen, so schnell sie nur konnte. Hier wäre das garnicht möglich weil sie immer etwas ausweichen müssen würde.
Wieder wurde sie hinter Flint von dem Kleinen genauestens begutachtet und mit großen Kulleraugen angesehen und Kidah erwiederte diesesmal eine ganze Weile diesen Blick. Was es wohl gerade dachte?

"Ich zu gerne wissen wie es heisst." sagte Kidah leise und Flint drehte sich daraufhin kurz etwas zu ihr um und lächelte darauf. Er wusste es ja auch nicht. Ob es wohl die Sprache der Seneca konnte und sich nur nicht traute zu reden? Ein Versuch war es wert. Kidah prüfte nochmal mit einem Blick an Flint vorbei, was Deer gerade machte, doch dieser stapfte einfach weiter voraus mit etwas Entfernung. Es sah fast so aus als würde er vor etwas flüchten wollen und sie hoffte , dass das nicht sie war. Doch dann sah sie wieder zu dem Kind. Was hatten sie zu verlieren?

"Du mir sagen magst wie du heisst?"

fragte sie das Mädchen und auch Flint sah die Kleine nun immer wieder an, während er weiterlief um Deer nicht zu verlieren. Die Kleine nahm nun ihren Finger aus dem Mund und sah sie mit größeren Augen an, doch es antwortete nicht. Kidah lächelte erneut und legte sich eine Hand auf ihr Herz...

"Ich heisse Kidah... und wie heissen du?" fragte sie wieder und deutete am Ende auf sie. Doch noch immer kam keine Antwort. Also schien es ihre Sprache doch nicht zu sprechen denn es schaute so drein, als ob es rein garnichts davon verstand. Oder die Hemmschwelle war noch zu groß. Vielleicht, ja nur vielleicht verstand sie ja etwas von ihrer eigenen Sprache? oder die der Kenoah? Kidah konnte mit Deers Sprache nun insgesamt drei Sprachen fliessend. Und ein paar Fetzen der Ahrkay die sie so aufgeschnappt hatte bei den vielen Kämpfen mit ihnen.
Also wiederhohlte sie ihre kurze Frage in den zwei Sprachen die sie noch kannte, liess die der Ahrkay jedoch aus. Das wäre wohl zu weit hergehohlt. Doch als Antwort liess die Kleine ihren Kopf wieder auf Flints Schulter plumsen und steckte sich wieder den Daumen in den Mund. Es schien schon wieder müde zu werden, doch Kidah war froh, dass es so friedlich war. Denn sonst wäre mit Deer wohl sicher nicht gut Kirschen essen gewesen. Er war so schnell aus der Ruhe zu bringen. Kidah zuckte daraufhin jedoch mit den Schultern weil sie die Kleine nicht bedrängen wollte... Eine ganze Weile liefen sie noch so weiter und einmal blieb Deer stehen, weil er wieder einen Strauch mit diesen dicken Früchten gefunden hatte, von denen Flint ihnen auch welche gebracht hatte. Und diese Stärkung am wieder mal sehr gelegen. Kidah atmete tief durch denn noch imemr waren dort in keinster Weise irgendwelche Anzeichen der Holcane, welche sie hätten warnen können. Sie waren wie vom Waldboden verschluckt und sie hoffte, dass dies so bleiben würde. Hungrig pflückte sie sogleich eine davon ab und biss wie die Anderen hinein. Mit der anderen Hand zupfte sie dann kauend noch mehrere weitere ab und füllte damit ihren Umhängebeutel für später, da sie nicht wusste, wann sie etwas zum schiessen vor die Nase bekommen würden.
Flint setzte die Kleine ab die sogleich ihre beiden Händchen nach eine der Früchte ausstreckte die er ihr reichte und sie biss mit weit aufgerissenem Mund hinein sodass der Saft nur so ihr Kinn hinablief. Kidah musste wieder darüber lächeln doch als sie zu Deer hinübersah, verebbte es schnell. Warum sah er nur so ... so ernst und mitgenommen aus? Was musste ihn so gequält haben diese Nacht, dass es jegliches Gefühl aus ihm vertrieben hatte für all diese Stunden? Immernoch machte sie sich große Sorgen, doch er würde ihr Mitleid ja niemals annehmen. Selbst von ihr nicht. Noch während sie ihn so ansah und grübelte, wie sie ihm helfen konnte, ohne dass er wie wieder abwies, wurde sie aus ihren Gedanken gehohlt, denn die Kleine wendete ihren Kopf Flint zu und fing an zu sprechen!

"Kiney si neh matim?"

Und nicht nur das! Kidah erkannte sogar ein zwei Worte wieder!!! Verstört starrte sie das Mädchen an und höhrte wie Flint ihr langsam sagte, dass er sie nicht verstand. Nun liess Kidah ihre angebissene Frucht fallen und kam entgeistert auf die Kleine zu die sie nun ebenso ansah., Dann ging sie vor ihr langsam in die Hocke und die Kleine presste sich nun dicht an Flints Wade. So ruhig wie sie nur konnte wiederhohlte Kidah langsam die Worte und fügte noch ein paar wenige hinzu die ihr auf anhieb einfielen, denn dieses Kind sprach fast so, wie die Ahrkay es taten!

"Si Matim e nurrow..."

sagte sie nun zu der Kleinen und es sah sie mit glänzenden Augen an... "Deine Mutter ist fort..." wiederhohlte Kidah nochmal für die Männer in der Sprache derSeneca und die verwunderten Gesichter der beiden bekam sie garnicht mit. Kidah forschte in ihren tiefsten Hirnwindungen anch mehr Worten, doch sie kannte von dieser Sprache nur sehr sehr wenige. Und die die sie kannte halfen ihr nicht iel, weil sie im Kampf gefallen waren. Sie deutete nochmal auf ihr Herz und versuchte es erneut. Nur diesesmal mit den Worten, von denen sie glaubte dass die Kleine sie tatsächlich verstehen konnte!

"Ich Kidah!.... Teh Kidah! Tsu si? (und du?)"

Die Kleine schwieg und starrte sie nur an während sie wieder auf ihren kleinen Fingerchen rumkaute s als wäre sie nervös. Ein paar stille Sekunden vergingen, doch dann plötzlich, antwortete sie ihr TATSÄCHLICH auf ihre Frage!

"Si Venka"

Kidah musste sofort aufkeuchend lächeln.... Nun hatten sie wenigstens einen Namen.... Sie wusste nicht was "Danke" hiess, doch stattdessen nickte sie der Kleinen freundlich zu, dass sie wusste, dass sie sie verstanden hatte. Dann erhob Kidah sich und sah zuerst lint und danach lächelnd zu Deer hinüber....

"Sie heisst Venka... sie sprechen so ähnlich wie Ahrkay es tun. nur bisschen anders. Ich nicht kann viel Worte. Aber jetzt wir wissen, wie sie heisst."
Anonymous
Gast
Gast


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Maka Sichu der Palmenwald Empty Re: Maka Sichu der Palmenwald

Beitrag von Flint Sky 7/2/2011, 23:29

Als Flint erwachte schreckte er ein wenig aus dem Schlaf hoch. Etwas hatte ihn aus seiner Entspannung gerissen, und jetzt wo er sich aufsetzte sah er verwirrt um sich und erblickte Deer und Kidah, die beide mit blassem Gesicht dasaßen. Das Kind fing sofort an zu weinen, und damit niemand von ihrem Unterschlupf etwas mitbekommen konnte zog er es an sich und drückte es in seine Arme, um es zu beruhigen. Dabei sah er zu Deer, welcher schwer atmete so als habe er einen Geist gesehen. Doch scheinbar hatte ihn nur ein schlechter Traum geplagt, denn ansonsten war keine Gefahr zu erkennen. Kidah fragte ihn was los sei, doch Deer erhob sich nur wortlos und verließ das Schlaflager, worauf Kidah ihm sofort folgte. Als das Mädchen sich vollständig beruhigt hatte nahm Flint es auf seinen Arm und verließ ebenfalls den Unterschlupf, denn er wollte wissen ob alles in Ordnung war. Draussen standen Deer und Kidah da, und als Flint hinaus kam wirkte der Kangee abweisend wie immer. Er sagte dass alles in Ordnung sei und forderte sie auf weiter zu reisen. Flint runzelte ein wenig die Stirn, doch auch nachdem er Kidah einen fragenden Blick zugeworfen hatte bekam er keine Antwort. Er glaubte sogar zu sehen dass sie enttäuscht darüber schien, dass Deer überhaupt nicht sagte was los war. Noch immer hatte er nicht heraus gefunden welche Beziehung die Beiden zueinander pflegten, doch sie schien zumindest von ihrer Seite aus tiefer zu sein. Also würden sie nun weiter ziehen. Damit musste er sich zufrieden geben, also folgte er der Anweisung und kroch nach Deer in den Unterschlupf um sein Bündel zu packen.
Der Marsch durch den Palmenwald war ein wenig anstrengend für Flint Sky. Da er das Mädchen die meiste Zeit in seinem Arm trug, wurde es ihm trotz seines Fliegengewichts teilweise recht schwer; dann wechselte er das Kind von einer Seite auf die andere und konzentrierte sich ständig auf den Weg. Das Unterholz war nicht so dicht wie im Herzland, sie hatten meistens wenig Mühe voran zu kommen. Doch auch hier war es schwül, warm und feucht, und manchmal stürzten sich ganze Mückenschwärme auf sie. Young Deer ging stets vorne und hielt sich verbissen an die Richtung, die Flint ihm von Zeit zu Zeit vorgab. Flint richtete sich dabei eher nach seinem Gefühl als nach einem festen Wissen, denn hier in diesem dichten Wald hatte man keine guten Anhaltspunkte für die Himmelsrichtungen. Man konnte nicht auf eine Anhöhe oder einen Berg steigen um die Umgebung zu inspizieren, man hatte keinen Weitblick. Dennoch glaubte er dass es der richtige Weg war den sie einschlugen.
Das Kind wirkte etwas munterer als noch Stunden zuvor; oft blickte es nach hinten und schien Kidah zu beobachten die hinter ihnen herging, doch es zeigte nur selten eine Regung. Wenn es einschlief legte es seinen Kopf auf Flints Schulter, und ab und zu konnte er es sogar absetzen damit er sich im Gebüsch erleichtern konnte, oder damit es selbst ein paar Schritte lief. Doch meistens wollte es bei ihm bleiben, jetzt wo er scheinbar sein Beschützer war. Bald kamen sie an einen kleinen Bachlauf der nicht ganz so vermodert war wie die meisten Wasserstellen in diesem Gebiet, und diese Chance wollten sie alle nutzen. Selbst Deer unterbrach seinen verbissenen Marsch und hielt an, damit sie trinken und sich waschen konnten. Flint seufzte erleichtert auf als er das Mädchen am Ufer absetzte; er sah wie Kidah und Deer bereits damit begannen zu trinken und sich ein wenig zu waschen, so weit es möglich war in dem flachen Wasser. Nun würde es also an ihm sein das schmutzige Kind sauber zu machen... ruhig blickte er auf das Mädchen hinab welches neugierig die beiden Anderen betrachtete, dann sah es zu dem Wächter auf und es schien, als ob es fast etwas ahnen würde. Unsicher bohrte es einen Finger in seine Wange und sagte keinen Mucks als Flint sich hinab beugte und es bei den Achseln hochhob.
Dann stieg er mit den Füßen in das Wasser und deutete auf den Bach, wobei er das Mädchen ansah. "Sieh nur, die anderen machen sich auch sauber. Das werden wir jetzt auch machen."
Doch als er es mit den Füßen in das knöcheltiefe Wasser stellte wollte es gar nicht von ihm ablassen. Es schien sogar ein wenig ängstlich zu sein. Vielleicht fürchtete es sich vor dem Wasser? Flint beugte sich leicht vor, seine großen Hände lagen noch immer auf den Schultern des Mädchens.
"Es passiert nichts, hab keine Angst." Flint schöpfte nun ein wenig Wasser mit der Hand und liess es über den Rücken des Kindes perlen. Es schauderte sofort so als würde es ihm zu kalt sein, und es hielt sich an Flints Wade fest, doch es weinte nicht. Also würde er es sicher waschen können, denn das hatte es auch dringend nötig. Es war noch immer überall mit Asche und Staub bedeckt, und so roch es auch. Als er bei Heilungen von Kindern dabei gewesen ist, hatte er sich auch oft um die Kinder kümmern müssen, von daher würde es ihm nicht allzu schwer fallen das Mädchen zu waschen. Mit einem kurzen Blick bemerkte er dass Kidah ihm gegenüber am Ufer hockte und sich nun das Wasser über Gesicht und Hals laufen ließ. Flint ließ sich nicht ablenken und schöpfte nun zielstrebig immer wieder Wasser, und während seine Hände über den Rücken, die Arme und den Po des Mädchens strichen mischte sich die Asche nach und nach mit dem Wasser des Baches und wurde davon gespült. Schon bald war das Kind nicht mehr schwarzfleckig, sondern bronzefarben, so wie die meisten Menschen in diesen Wäldern.
Es schien das nicht besonders toll zu finden, vielleicht war es auch sehr ungewohnt dass gerade er so etwas machte, doch es ließ es zu. Sogar als er Wasser über sein Haar und sein Gesicht schippte prustete es nur, wackelte mit den kleinen Händen und blinzelte ihn bestürzt an. Es war ein so tapferes Kind! Er lächelte es immer wieder aufmunternd an, und als es schließlich ganz sauber und frisch wirkte sah man, dass es eine wahre Schönheit war. Ein wenig stolz sah er auf, und da bemerkte er Kidahs verträumten Gesichtsausdruck. Sie schien völlig versunken und das machte ihn plötzlich sehr unsicher... hatte sie etwas auszusetzen? Oder erweckte dieser Anblick etwas in ihr? Doch so wie sie aussah schien sie positiv bewegt zu sein... plötzlich wusste er nicht mehr was er überhaupt vorgehabt hatte. Erst als Kidah ihren Blick abwendete und sich ihrer Reinigung widmete hob er das Mädchen aus dem Wasser und stellte es an das Ufer, damit auch er sich säubern konnte. Zu gerne hätte er sich nackt ausgezogen und wäre in einen Fluß gestiegen, doch das war hier nicht möglich. Also begnügte er sich damit sein Gesicht und seinen Oberkörper zu waschen und zu trinken. Dann waren sie alle fertig, und weil Deer schon wieder nervös herumlief und sie drängte marschierten sie weiter durch den Wald.
Irgendwann erweckte Kidahs Stimme hinter ihm seine Aufmerksamkeit, als sie sagte dass sie zu gerne wissen wollte, wie das Mädchen hieß. Überrascht drehte er sich leicht zu ihr um, denn er hatte nicht damit gerechnet dass sie das wirklich wissen wollte. Doch er lächelte, auch wenn er keine wirkliche Antwort darauf geben konnte, denn das Kind hatte bisher noch kein einziges Wort von sich gegeben. Womöglich konnte es noch nicht einmal sprechen. Schweigend lief er weiter hinter Deer her; nun wichen die Palmen immer mehr größeren Lichtungen, auf denen Farne und hüfthohe Pflanzen wuchsen, was sie besser vorankommen ließ. Hier gab es deswegen auch kaum Affen, und die Geräuschkulisse war angenehmer. Das einfallende Sonnenlicht tat unheimlich gut.

"Du mir sagen magst wie du heisst?"

Flint verstand sofort dass Kidah versuchte, ein Wort aus dem Mädchen heraus zu locken, und neugierig betrachtete er nun das Kind ohne dabei anzuhalten. Doch es blickte Kidah noch immer ausdruckslos an und sagte nichts. Es schien wirklich nicht sprechen zu können... aber das würde kein Problem sein, sie würden es ihm beibringen können. Kidah versuchte es weiterhin und redete noch immer mit dem Mädchen, worauf Flint ein wenig seufzte weil er nicht glaubte dass sie damit etwas bewirken konnte, aber er sagte nichts dagegen. Schließlich schien das Kind das Interesse zu verlieren, als sein Kopf sich wieder auf Flints Schulter lehnte. Auch wenn Kidah keinen Erfolg mit ihrer Annäherung gehabt hatte, so empfand er es dennoch als bewundernswert von ihr es überhaupt zu versuchen. Er hatte sich viel zu wenig mit Kidahs Wesen befasst, ihr Charakter erschien ihm noch als ein großes Geheimnis, und das war auch der Grund warum er so wenig an sie herankommen konnte. Doch vielleicht würde sich das ändern wenn sie beide sich um das Kind kümmerten.
Dann fanden sie einen Strauch mit jenen Früchten, die auch die Seneca gerne in ihrer Heimat sammelten um sie zu kochen oder roh zu essen. Wenn man die Blätter aß hatte man einen guten Schutz gegen Würmer. Er war erstaunt darüber dass sie hier wuchsen, und vor allem dass Deer und Kidah sie kannten. Er machte es ihnen gleich und pflückte drei Stück ab, um sie in seinem Bündel verschwinden zu lassen. Als er dem Mädchen eine Frucht reichte schien es endlich etwas Vertrautes in den Händen zu halten, denn es biss sofort hinein und schien das sehr zu geniessen. Auch Flint aß einen Happen, froh darüber etwas Frisches in den Magen zu bekommen. Das Mädchen kaute auf dem Fruchtfleisch herum während sein ganzes Kinn mit Saft bedeckt war, und dann sah es zu Flint auf und schluckte.

"Kiney si neh matim?"

Flint sah erstaunt auf das Kind hinab. Es hatte gesprochen! Allerdings in einer Sprache die er nicht kannte. Völlig erstaunt darüber blickte er das Kind an, dessen fragender Blick ihn zu durchdringen schien während es innehielt und auf seine Antwort wartete. Er wollte es so gerne verstehen, doch das konnte er nicht.
"Kleines Mädchen...ich kann dich leider nicht verstehen," sagte er langsam und zögerlich und konnte dem Kind keine Regung entlocken, denn es verstand ihn ja auch nicht. Er fühlte sich ein wenig hilflos und traurig, denn es würde noch Zeit benötigen bis sie diese Sprachbarriere überwinden konnten. Allerdings trat nun Kidah neben sie und hockte sich zu dem Mädchen hin, welches sich nun enger an seine Wade drückte. Was hatte sie denn nun vor? Auch sie sagte nun etwas in einer Sprache die er nicht verstand, und da begann er zu verstehen. Vielleicht war es die Sprache die Kidah verstand! Aber wie konnte das möglich sein? Sie übersetzte ihren Satz, und Flint blickte kurz zu Deer rüber. Der stand still einige Meter entfernt da und schien das alles ein wenig misstrauisch zu beobachten.

"Ich Kidah!.... Teh Kidah! Tsu si? (und du?)"

Er sah wie Kidah dem Kind mit einer Geste verdeutlichte was sie meinte, und er hoffte inständig dass sie nun den Schlüssel gefunden hatte mit dem sie einen Zugang zu dem Kind haben würden. Wenn es ihre Sprache sprach, dann wären sie einen großen Schritt weiter! Zumindest um das Leben dieser Waise ein wenig zu erleichtern. Allerdings schwieg es einen Moment lang und schien sich unsicher darüber, ob es noch einmal sprechen sollte. Es kaute auf seinen Fingern herum und hielt mit der anderen Hand seine Wade umklammert, dann zog es seine Finger aus seinem Mund und gab tatsächlich eine Antwort. Kidahs Reaktion, ein Lächeln, sprach Bände. Flint starrte sie erwartungsvoll an, und dann hob sie ihren Blick und sah erst ihn und dann Deer an.

"Sie heisst Venka... sie sprechen so ähnlich wie Ahrkay es tun. nur bisschen anders. Ich nicht kann viel Worte. Aber jetzt wir wissen, wie sie heisst."

Flint konnte es beinahe nicht fassen, und nun zeigte sich ein zufriedenes Lächeln auf seinem Gesicht. "Das ist wunderbar... du solltest von jetzt an öfter versuchen mit ihr zu reden. Vielleicht können wir irgendwann auch mehr über sie erfahren... auch wenn ich der Meinung bin dass Venka ein sehr merkwürdiger Name ist. Sie hat einen Namen verdient der dem Großen Geist würdig ist, denn sie ist ja jetzt ein Teil von uns."
Bei seinen letzten Worten lächelte er das Kind freudig an und zog sich sein Bündel von der Schulter. Unterdessen schien Deer das ganze Trara nicht besonders zu gefallen, denn er schüttelte mit einem verständnislosen Schnauben den Kopf und drehte ihnen dann den Rücken zu, um ein wenig die nahe Umgebung zu inspizieren. Vielleicht machte er das um nicht gleich wieder an die Decke zu gehen, doch das war Flint momentan egal, zu erfreut war er darüber dass Kidah ein wenig mit dem Kind sprechen konnte. Da er wusste dass er es auch weiterhin würde tragen müssen, zog er nun seine Decke aus seinem Bündel und legte sie sich um. Während Kidah sich neben ihm erhob und ihn fragend musterte, band er zwei Enden vor seinem Bauch zusammen, und die zwei anderen Enden zog er sich um Schulter und unter dem Arm hindurch, wo er sie auch verknotete. Nun hatte er eine Trage wie sie auch die Frauen der Seneca trugen, wenn sie ihre Babys mit zur Ernte nahmen. Es war ihm zwar ein wenig peinlich, doch so würde er die Hände frei haben und es wäre für ihn angenehmer, das Mädchen zu tragen. Dann wandte er sich Kidah zu die leicht die Stirn runzelte und blickte sie bittend an.

"Kannst du bitte das Kind in die Trage heben?"

Kidah kam seiner Bitte nach, hob das Mädchen auf und setzte es in die Trage. Da es sehr leicht war würde es so halten; nun hingen ihre Beine an seinem Rücken herunter, und wenn sie einschlief würde sie ihren Kopf auf seinen Nacken legen. Er drehte sich zu Kidah um und nickte ihr dankbar zu, ehe er sein Bündel und seinen Stab an sich nahm und Deer folgte, welcher schon beinahe wieder im Dickicht verschwunden war. So ging der Marsch weiter durch den Wald, und irgendwann fielen Flint einige Markierungen auf, die ihm nur eines sagen konnten: sie waren im Jagdgebiet der Khota. Es waren oft nur kleine Schnitte in der Baumrinde, oder Schlitze in großen Blättern; manchmal erkannte er auch einen Fußabdruck im Matsch, und er war bald nur noch damit beschäftigt auf irgendwelche Hinweise zu achten die auf die Späher der Khota hinweisen konnten. Irgendwann zischte er leise zu Deer und sie blieben alle stehen. Deer drehte sich zu ihm um und blickte ihn fragend an, während Flint angestrengt lauschte. Wenn die Späher hier waren, dann hatten sie sie längst bemerkt. Doch warum griffen sie nicht ein?
"Die Khota leben hier," flüsterte er so leise dass man es kaum hören konnte.


-> Jagdgebiet der Khota
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Beitrag von Young Deer 8/2/2011, 23:07

Deer war froh darüber ganz vorne in der Reihe zu laufen, denn er wollte nicht dass Kidah oder Flint sein Gesicht sehen konnten. Während er selbstsicher durch den Wald marschierte blickte er ernst vor sich hin, und sein Mund war ein wenig zusammen gekniffen weil er noch immer über seinen Traum nachdachte. Es hatte ihn gefürchtet... nicht nur die Tatsache dass die Geister seine Seele aus seinem Körper gesaugt hatten, sondern auch das Gefühl der Erfüllung als er mit der Waffe ausgeholt und dem Mann den Kopf abgeschlagen hatte. Und mit jedem Schritt den er weiter durch diesen Wald machte, stieg in ihm das Verlangen auf dieses Gefühl noch einmal zu erleben. Was war nur mit ihm los? Er konnte vor den anderen nicht so zerstreut wirken, er musste stark sein, durfte keine Schwäche zeigen. Was würden sie nur von ihm denken wenn er sich wie ein aufgescheuchtes Kaninchen benahm? Sie würden an ihm zweifeln, ihn nicht ernst nehmen. Und dass man ihn ernst nehmen konnte, das wollte er um jeden Preis beweisen, egal was er dafür auch tun musste. Er wollte als ein Mann in seine Heimat zurückkehren, von dem man später noch an den Feuern erzählte.
Er schwieg während sie voran gingen. Manchmal hielten sie an weil sie sich erleichern mussten, oder weil Flint der Meinung war an einer Stelle zu stehen wo er Wurzeln aus der Erde grub oder Kräuter pflückte, die er in sein Bündel steckte. Und auch wenn Deer froh war weit vorne zu laufen, so sehnte er sich dennoch nach Kidahs Nähe. Es würde jetzt nicht mehr so sein wie zu jener Zeit, als sie in der Höhle und im Dorf der Seneca waren; sie waren sich so nahe gekommen wie nie zuvor, und er hatte ihre Seele erkannt. Er sehnte sich danach zurück, doch es würde ihnen von nun an verwehrt bleiben. Vielleicht würde sich alles ändern und er würde dies niemals wieder mit ihr teilen können. Diese Gedanken machten ihn noch bedrückter, und er war nicht mehr fähig überhaupt noch eine freudige Regung zu zeigen. Solange er nicht wusste was die Zukunft für ihn und Kidah bereit hielt, würde er Abstand zu ihr halten müssen. Zumindest jenen Abstand der sie nicht vollständig an ihn band. Bei einem klaren Bach hielten sie an um ihre Wasserschläuche zu füllen und zu trinken. Deer beschäftigte sich mit sich selbst und achtete nicht groß auf Kidah und Flint; er befasste sich damit sein Gesicht und seinen Hals mit dem Wasser zu benetzen und zu trinken. Sie blieben nicht lange dort und gingen schon bald weiter, auch wenn ihre Füße bereits schmerzten und teilweise wund waren.

Irgendwann bemerkte er hinter sich Stimmen, und als er sich kurz umdrehte sah er dass Kidah mit dem Kind in Flints Arm sprach. Schnell drehte er seinen Blick wieder nach vorne und ging ohne zu zögern weiter. Noch immer war ihm das Kind ein Stein der ihnen im Weg lag, und er konnte nicht verstehen wie die beiden sich so sehr darum bemühten. Und während es so weiter ging versuchte er Kidahs Worte zu ignorieren, und hoffte inständig dass sie so schnell wie möglich in ein Dorf kamen, wo man ihnen das Kind abnehmen würde. An einer Stelle ihres Weges bemerkte er den Strauch an dem jene Früchte wuchsen, die er schon im Gebiet der Seneca gekostet hatte. Sie machten Halt und pflückten sich einige Früchte, um sie zu essen und sich einen Vorrat anzulegen. Deer jedoch verzichtete auf einen Vorrat, denn er wollte sein Bündel nicht weiter beschweren. Sollte es zu einem Kampf kommen wollte er nicht durch das Gewicht behindert werden. Bisher war ihm keine einzige Spur der Holcane aufgefallen; vielleicht hatten sie großes Glück und die Krieger waren in eine andere Richtung abgezogen. Vielleicht hatten sie auch Pech und wurden bereits verfolgt.
Er drehte sich zu den anderen und bemerkte nun dass Kidah vor dem Kind hockte und auf es einredete. Er ging ein wenig näher und lauschte ihren Worten, von denen er kein einziges verstand, erst als sie es übersetzte wurde ihm klar was sie versuchte. Doch wieder hatte er dafür kein Verständnis. Je weniger sie sich auf dieser Ebene mit dem Mädchen befassten, desto einfacher würde es ihnen fallen es in die Hände einer Familie zu geben. So war sein Gesicht auch völlig reglos als Kidah herausfand, dass sie mit dem Kind sprechen konnte. Und als Flint seinen Senf dazu gab war es ihm zuviel. Dieser ganze Quatsch war doch reine Zeitverschwendung! Genervt schüttelte er schnaubend den Kopf und ging einige Schritte weg, um sich diesen Quatsch nicht weiter anhören zu müssen. Er wollte gar nicht wissen mit welcher Hingabe die beiden sich darum bemühten an das Kind heran zu kommen. Grimmig stieß er seinen Speerschaft in den Boden und musterte einige Pflanzen, ehe sein Blick in die Baumkronen schweifte. Sie würden so bald wie möglich Nahrung finden müssen, denn fasten wollte er nicht. Und er hoffte dass diese nervigen, dichten Wälder sich nicht endlos weiterziehen würden. Als er einst in diese Länder gekommen war hatte er nie darauf geachtet, wie lange er für seine Reise benötigt hatte. Er war viel zu sehr damit beschäftigt die neue Welt zu erforschen und zu überleben, als dass er auf den Zeitablauft geachtet hätte.
Der weitere Weg den sie zurücklegten hielt keine Überraschungen für sie bereit. Immer wieder schienen sie an den gleichen Bäumen und Büschen vorbei zu kommen. Erst als er glaubte dass sie im Kreis liefen wurde der Wald lichter, und Sonnenstrahlen kamen hier und da durch die Bäume und ließen ganze Lichtungen mit Farnen sprießen. Sie waren schon weit gewandert, und der Tag würde sicher bald zu Ende sein; als er hinter sich Flints Zischen hörte blieb er sofort stehen und drehte sich zu ihm um. Flint stand da so als wäre etwas nicht in Ordnung, und auch Deer und Kidah lauschten nun angestrengt weil sie nicht wussten was er meinte. Flint blickte Deer eindringlich an und flüsterte dann:
"Die Khota leben hier...!"
Deer erwiderte reglos seinen Blick der aussagte, dass diese Tatsache keine gute war, und auch wenn Deer nicht wusste wer die Khota waren und ob sie gut oder böse waren, so nickte er nun knapp mit seinem Kopf. Sollten die Khota doch hier leben, sie hatten die Ahrkay überlebt und das würde ihnen bei diesen Leuten hier auch gelingen. Bedingt durch seine Gefühlslage hatte er mittlerweile kaum noch Bedenken sich in Gefahr zu begeben, und immerhin war dies der einzige Weg den sie nehmen konnten. Doch jetzt da er bescheid wusste konnte er sich darauf einstellen, so lange bis sie dieses Gebiet verlassen hatten.

"Gut... dann werden wir sehen wie sie uns begrüßen wenn sie uns finden. Bis dahin werden wir unseren Weg unbeirrt fortsetzen," gab er ebenso leise zurück und blickte dabei Kidah direkt in die Augen. Sie sollte sehen dass ihm das keine Angst machte, egal wer oder was die Khota waren. Sie hatten Waffen bei sich, und so lange sie nicht in eine hundertschaft feindlicher Krieger liefen würden sie auch das überstehen. Dann drehte er sich wieder um, verstärkte den Griff um seinen Speer und zog seinen Atlatl vom Gürtel, um ihn an seinen Speer zu legen. Er ahnte dass sie nicht unbedingt willkommen sein würden, und er wollte vorbereitet sein. Hinter ihm flüsterte Flint mit Kidah, sagte ihr dass sie dem Kind sagen solle dass es ab jetzt keinen Ton mehr machen sollte, und als Kidah das getan hatte folgten ihm die Schritte weiter durch das Dickicht. Deer konzentrierte sich jetzt auf jede Regung und jeden Ton den er erhaschen konnte, doch bis auf einige Fußspuren konnte er keine Auffälligkeiten feststellen. Jedoch war es gut möglich dass sie bereits beobachtet wurden, und die Rufe der Vögel könnten auch versteckte Botschaften der Späher der Khota sein, die auf sie aufmerksam machten. Deer wollte ihnen dann zeigen dass er sich nicht fürchtete, und dass er seinen Weg fortsetzen würde. Und das machte er jetzt auch, doch mit jedem Meter den sie voran gingen wurde er misstrauischer; warum zeigte sich ihnen niemand wenn hier doch Menschen lebten?
Nach einer Weile drehte er sich kurz zu den anderen um und blickte sie ratlos an. Sie schwiegen alle angespannt, und Deer blieb schließlich stehen und wartete bis Flint und Kidah an ihn heran getreten waren. Flints Augen suchten noch immer das Dickicht ab, dann strich er sich nervös mit der Hand über seinen Haarkamm.
"Ich traue dem Frieden nicht. Die Khota werden uns nicht einfach so hier herumlaufen lassen. Entweder sie verlangen einen Handel oder sie greifen uns an, aber ungefragt können wir nicht hier entlang marschieren."

Deer wirkte ein wenig skeptisch, und er lehnte sich lässig an seinen Speer. Seine Füße taten ihm weh, er war oft genug in brüchige Zweige getreten die seine Haut aufgeschrammt hatten. Und er war auch der Meinung dass er eine Blase an seinem rechten Fuß hatte. Er wünschte sie wären nicht diesen elenden Wasserfall hinunter gefallen und hätten noch das Kanu, wahrscheinlich wären sie jetzt einen Tag weiter voran gekommen.

"Vielleicht beobachten sie uns, wer weiss," gab er nur zur Antwort und sah sich um. Er war sich nun sicher dass sie in Schwierigkeiten waren wenn sie auf irgendwelche Krieger treffen sollten. Ernst mahlte er mit seinen Kiefern und blickte dann von Kidah zu Flint, in der Hoffnung dass einer von beiden einen Ausweg wusste. Sie würden nur so bald wie möglich eine Pause machen müssen, und zwar ausserhalb dieses Gebietes in dem sie scheinbar nicht wirklich sicher sein konnten.

"Wie weit reicht das Gebiet der Khota...?"

Flint überlegte einen Moment und atmete dabei tief durch. Er wirkte ein wenig erschöpft, sicherlich weil er die Last des Kindes auf seinem Rücken trug. "Bis zum Sumpfland... wo die Anhingha leben."

Deer seufzte angespannt und regte sich dann. "Also gut...dann marschieren wir weiter, damit wir keine Zeit verlieren. Ich will hier keine Nacht verbringen."

Also setzten sie sich wieder in Bewegung und folgten einem freien Pfad zwischen den Bäumen, welcher wohl von Wildtieren als Wildwechsel genutzt wurde. Deer voran, dann Flint und dann Kidah, so gelangten sie bald an einen größeren Fluß den sie schon hörten bevor sie ihn sahen. Und als sie aus dem Dickicht an das Ufer traten war die Sonne bereits weit im Westen. Gerade als Deer am Ufer entlang blickte erstarrte er. Sein Blick fiel gegenüber auf eine Gruppe Männer welche an der anderen Uferseite standen und dort mit etwas beschäftigt waren, mit was das sah er nun nicht. Doch sie blieben nicht unbemerkt, denn einer der Männer rief etwas und alle drehten sich zu ihnen herum. Deer machte sofort kehrt, und sie alle hechteten zurück in das Unterholz, doch sie hörten hinter sich die Schreie der Khota die sich nun ins Wasser stürzten, um ihnen zu folgen. Flint rief irgendetwas hinter ihm, doch Deer verstand es nicht. Es waren sechs Khota gewesen und sie alle hatten Speere bei sich gehabt, vielleicht weil sie auf der Jagd waren. Und das könnte für sie ernst werden, jetzt wo sie erschöpft waren.
"Süden! Süden!!" hörte er jetzt wieder Flint schreien, und er verstand. Sie mussten Richtung Süden, warum auch immer, und er schlug mit seinem Speer die Lianen und Sträucher beiseite als er voran lief. Und auch wenn er am liebsten jeden niedergemetzelt hätte der sich ihnen in den Weg stellte, so wollte er jetzt nicht dass sie ihre Reise bereuen würden.
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Beitrag von Cocozca 10/2/2011, 01:21

Noch einen weiteren Tag war die kleine Gruppe Holcane damit beschäftigt das bisher unbekannte, doch merkwürdig vertraute Gebiet zu erkunden, wobei sie jedoch nicht alles absuchen konnten denn diese Wälder schienen endlos lang zu sein; dann zogen sie am nächsten Morgen los um den Rückweg einzuschlagen. Einerseits waren die Krieger frustriert weil sie keinen Erfolg gehabt hatten. Zu gerne hätten sie die beiden Geflohenen, oder wenigstens einen Skalp von ihnen mit zu den Pehony-Höhlen genommen, denn dann hätten sie einen wunderbaren Ruhm geerntet der ihrer würdig war. Andererseits empfanden sie diese Reise als lästig, denn sie mussten ständig unter freiem Himmel kampieren, ohne den Komfort der Stadt, und sie mussten sich von den Tieren des Waldes ernähren, was für sie eine unangenehme Umstellung war. Sobald sie Zuhause waren würden sie sich die Bäuche mit scharf gewürzten Speisen vollschlagen und sich mit vergorenem Kaktussaft betrinken, so lange bis sie sich nicht mehr regen konnten.
Auch wenn sie genau wussten dass sie für ihre Ehre keinen Schritt weiter gekommen waren... sie hatten alle noch die Hoffnung dass die andere Gruppe Holcane bei der geisterhaften Höhle mehr Erfolg hatte. Vielleicht würden sie so noch die Gelegenheit bekommen um diese ganzen Umstände zu rächen. Cocozca war jedoch am meisten verstimmt; er wollte nicht mit leeren Händen zurück in die Stadt reisen, wollte nicht als Versager dargestellt werden, auch wenn er vielleicht nicht einmal etwas dafür konnte dass sie die Geflohenen nicht finden konnten. Seine Krieger spürten dass seine Laune auf dem Tiefpunkt war, und deshalb wollten sie ihm keinen Grund geben um seine Wut an ihnen auslassen zu können. Sie schwiegen meistens und beobachteten suchend die Umgebung, während sie gewissenhaft den Fluß zurück fuhren. Später hielten sie an um eine Pause einzulegen, denn sie hatten kein Frühstück zu sich genommen. In unweiter Nähe rauschte ein Wasserfall vor sich hin. Sie machten ein Feuer, und drei Männer gingen auf die Jagd damit sie Fleisch würden essen können. Die anderen Krieger kümmerten sich um ihre Waffen und ihre anderen Habseligkeiten, während Cocozca mit finsterem Blick am Feuer saß und mit seinem Dolch herumspielte.
Angelegentlich betrachtete er die glänzende, schwarze und fein behauene Steinklinge, und er spürte die prüfenden Blicke seiner Krieger die mit ihm am Feuer saßen. Sie alle warteten darauf dass er explodierte und sein Zorn über sie herfiel, doch dem war nicht so. Sein Kopf arbeitete unentwegt, schob Möglichkeiten hin und her und er grübelte, was sie jetzt noch tun sollten. Seine Krieger wollten nach Hause, doch sie wollten nicht als Verlierer zurück kehren. Und den Ruhm die Flüchtlinge zu erwischen, wollte er dem anderen Gruppenführer auch nicht gönnen. Sie mussten also so schnell wie möglich wieder zurück in die Pehony-Stadt, alles regeln und die Höhle aufsuchen, in welcher die Beiden verschwunden waren. Warum war er überhaupt in diese Wälder gereist? Er ärgerte sich über sich selbst.... ER hätte mit seinen Männern die Höhle untersuchen müssen. Misstrauisch hob er seinen Blick als die drei Krieger von ihrer Jagd zurück kehrten und aus dem Dickicht traten.
Es wirkte als wären sie gelaufen, denn sie waren leicht ausser Atem, und niemand von ihnen trug Wild bei sich. Die drei Männer blieben beim Feuer stehen und starrten ihren Gruppenführer direkt an. Cocozca musterte sie von oben bis unten und starrte einem von ihnen direkt in die Augen.

"Huemac... warum kehrt ihr mit leeren Händen zurück?!"

Der Krieger versuchte selbstbewusst zu wirken, doch aufgrund von seiner scharfen Tonlage fiel ihm das nicht leicht. "Wir sind einer Fährte von einem Tapir gefolgt und kamen an eine Stelle im Wald, wo wir Spuren von Menschen gefunden haben."

Er schwieg und schien auf eine Reaktion zu warten, doch Cocozcas Blick ging erst einmal von einem zum anderen. Die Krieger reagierten indem sie schon wieder nach ihren Waffen griffen, denn die Aussicht andere Menschen wie Tiere zu jagen war für sie verheißungsvoller als sich am Feuer auszuruhen. Cocozca ließ sich keine Regung anmerken und sah wieder zu Huemac auf. Herausfordernd erwiderte er seinen Blick.
"Und...? Sicher laufen hier noch mehr von diesem Waldvolk herum."

Der Krieger schluckte und nickte dann. "Ja, das ist richtig... aber dort haben wir eine Feuerstelle gefunden, in einem Unterschlupf. Man hat versucht sie zu verstecken, doch wir haben sie dennoch gefunden. Wir konnten auch Spuren finden, es mussten drei Menschen gewesen sein die dort Rast gemacht hatten."

Ein scheinbar endloses Schweigen entstand, und die Anspannung in der Luft war so als würde man sie mit einem Flintstein zerschneiden können. Cocozca erhob sich ganz langsam von seinem Sitzplatz, und wie ein lauernder Jaguar ging er näher auf Huemac zu. Es konnte vieles sein, doch nun ließ er sich nicht von seinen Bedenken leiten. Auch die anderen Männer erhoben sich von ihren Plätzen und hielten ihre Waffen -Speere, Schlagkeulen mit Steinkopf und Schleudern- fest in ihren Händen. Gebannt beobachteten sie ihren Gruppenführer welcher nun vor Huemac stehen blieb und ihn durchdringend ansah. Der Krieger blieb aufrecht vor ihm stehen, doch anhand seiner arbeitenden Kiefermuskeln sah man dass die prüfende Nähe seines Gruppenführers ihn einschüchterte. Cocozca hatte das nicht unbedingt vor, doch er wollte wissen ob der Mann die Wahrheit sprach.

"Wenn ich nun dorthin gehe und nichts dergleichen vorfinde, dann werde ich meinen Dolch mit deinem Blut säubern. Also überlege es dir gut ob du mir die Wahrheit sagst, oder ob du nur eine Ausflucht dafür willst nicht jagen zu müssen."

Zur Demonstration hob er leicht seine Hand an, sodass die Klinge des Dolches erneut glänzte. Huemac sah kurz auf den Dolch hinab, dann erwiderte er wieder fest den Blick seines Gruppenführers. Kein Zweifel lag in seinem Blick, und nun wirkte er auch ein wenig verbissen.
"Es ist die Wahrheit, Gruppenführer."

Cocozca erwiderte noch immer seinen Blick und nickte dann sachte. Leicht drehte er sich zu seinen Kriegern herum, maß sie mit einem düsteren Blick und machte dann eine Bewegung mit seiner Faust, worauf die Holcane sofort losliefen. Sie folgten den drei Jägern die Wege entlang zu jener Stelle, an der sie die Spuren gefunden hatten; ein umgestürzter Baumriese hatte den Unbekannten eine Unterkunft gewährt, wie sie besser nicht hätte ausfallen können. Keuchend blieben die Holcane vor der Baumwurzel stehen, und zuerst war es Cocozca welcher drinnen alles ausgiebig inspizierte. Dabei unterstützte ihn Huemac der ihm jede noch so kleine Spur deutete. Sie fanden leichte Abdrücke in der Erde, Spuren davon dass dort drei Menschen gelegen hatten, einer von ihnen auf einem Untergrund, die anderen beiden hatten sogar Handabdrücke auf dem Boden hinterlassen. Viele Fußabdrücke zeichneten sich am Eingang ab, zeugten davon dass es zwei Männer und eine Frau waren. Dies und die Tatsache, dass die kleine Feuerstelle verwischt und mit Erde bedeckt worden war, ließen in Cocozca die Erkenntnis aufsteigen dass sie es hier mit dem Versteck von Flüchtlingen zu tun hatten. Vielleicht nicht unbedingt mit jenen die sie jagten, doch das würden sie früh genug herausfinden. Man konnte nicht mehr sagen wie alt die Unterkunft schon war, doch nachdem auch die anderen Krieger sich die Spuren angesehen hatten gab Cocozca den Befehl, weiter in die Richtung zu laufen in welche sie die Spuren führten.
So begann die Jagd nach drei Unbekannten, und die Holcane waren erneut in ihrem Element. Mit gezückten Waffen folgten sie jedem noch so kleinen Hinweis den sie finden konnten, doch die Spuren die sie immer wieder vorfanden wiesen ihnen nur zu deutlich den Weg. Sie fanden jene Stelle wo sie Früchte gesammelt hatten, und jene Stellen wo sie angehalten hatten. Wenn diese drei Personen auf der Flucht waren, dann waren sie völlig ahnungslos dass sie verfolgt wurden, denn sonst hätten sie ihre Spuren verwischt. Es war als würden sie durch einen dunklen Tunnel laufen und am anderen Ende bereits das Licht sehen; sie alle wussten dass ihr Ziel nicht mehr fern war, und voller Eifer rannten sie weiter, scherten teilweise aus und gaben sich nur noch Handzeichen wenn sie etwas gefunden hatten. Sie waren ihrer Beute ganz nahe... und endlich taten sie wieder das, was einen Holcane ausmachte! Furchtlos und hartnäckig folgten sie der Blutspur die ihnen in die Nase stieg, und sie konnten es bereits auf ihrer Zunge schmecken. Das Blut das sie vergießen würden wenn sie die drei Personen fanden, wer auch immer sie waren.
Auch wenn sie bereits fast einen halben Tagesmarsch von ihrem Kanu entfernt waren... Sie würden erst aufgeben wenn sie keine Spuren mehr fanden. Cocozca lief weit vorne, hinter vier seiner Krieger, und bellte gerade einen Befehl welchen Schachzug sie einsetzen sollten, da hörten sie einen Schrei weit vorne aus dem Waldstück der wie eine Antwort auf seinen Befehl klang. Dort war irgend jemand und es konnte sich nur um diejenigen handeln, die sie gerade verfolgten. Die Holcane bleckten die Zähne als sie behende über Bamstümpfe sprangen und sich durch die dichten Palmenwedel schlugen. Sie hatten sie gefunden! Nur noch wenige Meter trennten sie von ihnen, und sie würden...

Tschtosssch...!
Cocozca kannte diesen Ton, tausendfach hatte er ihn gehört als er seine Waffe eingesetzt hatte. Doch wie es üblich war blieb niemandem genug Zeit um darauf zu reagieren; kaum dass dieses pfeifende Rauschen ertönte ging vor ihm einer der Krieger zu Boden, als er von einem Speer durchbohrt wurde. Cocozca wich aus, und hinter ihm drängten die anderen Männer nach, brüllten nun überrascht auf. Im nächsten Moment regnete es Speere und Pfeile, und als die Holcane sich zerstreuten um den Geschossen auszuweichen kamen die Khota-Krieger aus dem Dickicht gestürmt. Dass die Holcane hier waren schien sie nicht zu überraschen. Vielmehr schien es so als ob sie damit gerechnet hatten, und die Holcane hatten im Gegenzug nicht damit gerechnet auf Widerstand zu treffen. Cocozca hatte dreizehn Krieger bei sich, von denen bereits sechs verwundet oder tot am Boden lagen weil sie in einem Atemzug von einer Waffe getroffen wurden. Die anderen Krieger holten nun mit ihren Waffen aus, und schon war eine handfeste Schlacht im Gange. Obwohl die Khota in der Unterzahl waren gelang es ihnen sich durch das Überraschungsmoment durchzusetzen. Cocozcas Befehle und Anweisungen gingen in dem Lärm und Geschrei der Angreifer und Verwundeten unter. Er selbst holte immer wieder mit seiner Keule aus und tötete zwei Khota, indem er ihnen den Schädel einschlug. Einmal wurde er beinahe getroffen, doch der Pfeil zischte haarscharf an ihm vorbei und riss eine oberflächliche Wunde in seinen Oberarm.
Schließlich hatten die Holcane gesiegt. Doch um welchen Preis! Nur noch drei seiner Männer waren am Leben, und zwei waren so schwer verwundet dass sie bald sterben würden. Ihr Stöhnen hallte durch den Wald, und Cocozca musste erst einmal einen Moment innehalten um sich keuchend der Lage bewusst zu werden. Sie waren so vernichtend von sechs unbedeutenden Waldmenschen geschlagen worden! Und da draussen liefen immer noch die drei Fremden herum aus deren Grund sie hierher gekommen waren! Wütend knurrte er auf und warf seine Keule im hohen Bogen gegen einen Baum. Die drei überlebenden Holcane standen schwer atmend um ihn herum und waren völlig perplex und niedergeschlagen über das was geschehen war. Cocozca lief knurrend herum und sammelte dann einen Speer und einige Pfeile auf.

"Wir werden diese drei Unbekannten nun so lange jagen bis wir sie erwischen! Der Sonnengott hat uns hierher geführt, und meine Krieger sind nicht ohne Grund ins Jenseits gegangen... also los, bewegt euch verdammt!!"

Sein Brüllen schien die restlichen verbliebenen Holcane zu mobilisieren, denn sie griffen sich sofort ihre Waffen und strafften ihre Schultern, um in rasender Wut ihrem Gruppenführer zu folgen. Obwohl sie für eine Weile die Spuren im Erdboden verloren hatten konnten sie schon bald die Fährte wieder aufnehmen. Schließlich trennten sie sich um einen größeren Radius in dem dicht bewachsenen Gebiet erzielen zu können, doch sie blieben noch in Rufweite wenn sie etwas gefunden haben sollten.

-> Jagdgebiet der Khota
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