Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Hungry Horse Lake

2 verfasser

 :: Kangee

Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Hungry Horse Lake

Beitrag von Whitefang 30/7/2010, 00:09

Hungry Horse Lake 35368910

Der Hungry Horse Lake ist der größte See in diesem Tal der Spirit Mountains. In seinem klaren Wasser tummeln sich viele Fische, unter anderem Forellen und Dorsche. Er hat an manchen Stellen ein breites, mit Kieseln und Sand bedecktes Ufer, welches langsam in das Wasser übergeht. Aus diesem Grund wird er auch gerne zum baden und schwimmen genutzt. Dort wo nicht so viel los ist, meistens an den Stellen die mit Gestrüpp und Bäumen überwuchert sind, leben Fischotter.
An jeder Seite, wo ein Kangee-Lager an das Ufer grenzt, liegen Kanus an den Ufern an. Manche dieser Stellen sind mit Holzpfählen gesichert, welche in den Grund des Sees getrieben wurden. Die grasbewachsenen Ufer sind mit gelb blühendem Ginster und anderen Pflanzen bewachsen, manchmal säumen große Steinhaufen das Wasser, welche aus dem Berg abgerutscht sind. An die Ränder der Ufer grenzen dichte Tannen und Laubbäume. Der Hungry Horse Lake wird durch zwei Flüsse aus den Bergen gespeist, auf der anderen Seite fließt der Eagle River hinaus in die Ebenen.
Whitefang
Whitefang
Admin


Charakterbeschreibung
Name: Whitefang
Alter: 28
Clan: Kangee

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Whitefang 1/8/2010, 13:04

<- Dorfplatz

Whitefang durchquerte das Dorf und ging geradewegs zum Hungry Horse Lake. Unterwegs grüßte er einige der Älteren, denen er respektvoll ein gutes Gelingen bei der Jagd wünschte. Jeder im Dorf war längst wach und kümmerte sich um seine Aufgaben. Da es heute wieder mildes Wetter war saßen die meisten der Männer mit freiem Oberkörper da während sie ihre Pfeilspitzen schärften. Die Frauen, Alte wie Junge, kümmerten sich um Rohleder die sie auf Gestelle gespannt hatten um Fett und Fleischreste davon zu schaben, andere drehten Pflanzenfasern und Pferdehaar zu feinen Schnüren und wieder andere hatten Mahlsteine zwischen ihren Füßen und mahlten Mais oder Grassamen.
Whitefang öffnete die Verschnürung des Wolfsfells und zog es von seinen Schultern während er weiterging und vor sich den See ruhig daliegen sah. Die Sonne spiegelte sich auf seiner Oberfläche, auf der sich schon bald Mückenschwärme und Libellen tummeln würden. Auf dem See waren bereits einige Kanus unterwegs, die Männer zogen ihre geknüpften Netze ein um nach dem Fang zu sehen. Whitefang stellte sich an das kiesige Ufer und sah ihnen eine Weile dabei zu, ehe er sein Wolfsfell ablegte und seine mit Matsch verkrusteten Mokassins auszog. Die Steine waren kalt unter seinen nackten Füßen, doch das Wasser würde noch um einiges kälter sein. Es war so kalt dass er unmöglich ganz hineinsteigen konnte. Also ging er vorerst mit seinen Füßen hinein, wobei sich ihm die Nackenhaare aufstellten und er die Zähne zusammenbeissen musste, und begann seine blutigen Arme sauber zu waschen. Er wusch auch grob das Fett von seinem Oberkörper, wobei er schon anfing zu zittern vor Kälte. Tapfer ertrug er es und stieß dabei merkwürdige Geräusche aus, die bezeugten wie kalt das Wasser war. Während er sein Gesicht reinigte erklang hinter ihm ein belustigtes Kichern.
Fragend hielt er inne und drehte sich zum Ufer um, wo er seine Freundin Clover stehen sah. Sie hielt eine Hand vor ihren Mund und verkniff sich ein Grinsen während sie ihm zusah. Wie immer trug sie ein knielanges Lederkleid mit halben Ärmeln, knielange Mokassins mit Fransen und einen mit Perlen besetzten Stirnschmuck. Ihr langes Haar war offen und lang auf einer Seite über ihrer Schulter. Whitefang stand da und sah sie fragend an. "Guten Tag Clover!" rief er ihr zu und schüttelte das Wasser von seinen Händen. "Warum lachst du so?"
Sie lächelte und zeigte dabei ihre weissen Zähne. "Ist es dir zu kalt, Whitefang?"
Er grinste ein wenig peinlich berührt und ging langsam an das Ufer. "Nein...hatte es den Anschein?"
Sie sah ihm entgegen und hob schließlich sein Wolfsfell auf. "Es ist ziemlich schmutzig geworden...ich werde es dir säubern. Etwas Wasser und Mehl, und es ist wieder wie neu."
Whitefang hätte es ihr am liebsten aus der Hand genommen, doch es gehörte sich nicht einen Gefallen abzuschlagen. Also griff er stattdessen nach seinen Mokassins und hielt sie in das flache Wasser, um sie von dem Matsch zu befreien. "Vielen Dank, Clover. Bist du heute Abend auch bei dem Essen auf dem Dorfplatz?" fragte er ohne aufzusehen, während er sich um seine Mokassins kümmerte.
"Ja...dann werde ich dir das Fell zurückgeben. Young Deer ist auch da. Er würde sich freuen wenn du dich zu uns setzen würdest. Vielleicht willst du auch tanzen."
Whitefang schluckte schwer und rubbelte mit dem eiskalten Wasser den Schmutz aus dem Leder. Young Deer würde sich freuen, und sie sicherlich auch. Sie hatte ihn sehr gern. Doch irgendwie graute es ihm bereits vor dem Treffen wo alle wieder ihre großen Taten zum Besten geben würden. Es war Frühling und die Leute spielten verrückt. Er hoffte dass nur die Alten ihre Geschichten erzählten und die Jungen sich aufs Tanzen konzentrierten.
"Ich werde zu euch kommen, versprochen." Er erhob sich und schüttelte kurz seine nassen Mokassins. Sie waren wieder sauber, nun mussten sie nur noch trocknen. Clover betrachtete ihn freundschaftlich zuneigungsvoll und lächelte. "Ich freue mich! Bis heute Abend," sagte sie und machte sich mit seinem Wolfsfell auf den Weg zurück in das Dorf. Whitefang sah ihr nach und stand einen Moment still da. Dann stieg er frierend das Ufer hinauf und ging mit nackten Füßen ebenfalls zurück in das Dorf. Mit vor Kälte verschränkten Armen, die Mokassins fest in seiner Hand haltend, eilte er an den Pfahlhütten vorbei zurück zu seiner Hütte. Ein warmes Feuer würde seine Welt nun ein wenig schöner machen.

-> Whitefangs Hütte
Whitefang
Whitefang
Admin


Charakterbeschreibung
Name: Whitefang
Alter: 28
Clan: Kangee

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Whitefang 31/8/2010, 14:23

<- Whitefangs Hütte

In der Frische des frühen Vormittags durchquerte Whitefang das Dorf, und bei jedem seiner Schritte klapperten die getrockneten Hirschblasen, wenn er mit seinem Oberschenkel dagegen kam. Er versuchte so normal wie immer zu wirken, nämlich freundlich den anderen Clanmitgliedern gegenüber, doch er war einfach noch ein wenig aufgewühlt von all den Dingen, die bisher geschehen waren. Was für eine Aufregung hatten sie in das Dorf gebracht! Überall hingen die Köpfe zusammen und es wurde getuschelt. Wer war diese Fremde, und was war geschehen dass sie so entstellt im Gesicht war? Warum war Whitefang blutbesudelt gewesen? Und die Tatsache dass er noch kein Wort darüber verloren hatte machte die Sache nicht leichter. Das Dorf wirkte wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen.
Doch glücklicherweise ließ man ihn nun in Ruhe, niemand bedrängte ihn mit Fragen. Er war wieder der Einsame, mit dem niemand wirklich gerne sprechen wollte, und darüber war er momentan sehr froh. Er wollte erst einmal mit Four Bears sprechen bevor er irgendwelche Worte in Umlauf brachte.
Geruhsam näherte er sich dem Ufer des Sees und ging mit vorsichtigen Schritten über die angrenzenden Kieselsteine. Er lauschte auf das Knirschen unter seinen Füßen, und seine Augen ruhten auf dem ruhig daliegenden See; einige Kanus schwammen darauf herum, wo die Männer ihre Netze einholten. Am Rande des Ufers flatterte eine Ente mit ihren Flügeln und quäkte lautstark. Whitefang liebte diesen Anblick, und allein der frische Geruch des Wassers beruhigte seine Seele. Er hockte sich an den Rand des Wassers, dort wo es ein wenig tiefer war, und legte die beiden Blasen ab. Dann tauchte er eine von ihnen hinein und ließ das kalte Wasser reinlaufen. Mit einem leisen Gluckern füllte sich die Blase, und als er sie wieder an der Lederkordel hinauszog war sie bedeutend schwerer als zuvor.
Er hängte sich die volle Blase über die Schulter und füllte auch die andere Blase mit Wasser. Dabei ließ er seinen Blick noch einmal über den See schweifen, und als er fertig war hing er sich auch die zweite Blase über die Schulter und machte sich auf den Weg zum Waldrand. Er überlegte ob er später noch etwas jagen gehen sollte, denn er war recht hungrig. Vielleicht sollte er sich jedoch besser ausruhen und etwas aus seinen Vorräten kochen. Er fragte sich ob Rainsong nun ein wenig beruhigter war in einem Dorf schlafen zu können, umgeben von Menschen. Jetzt da er ihren Namen kannte war sie ihm noch vertrauter geworden. Wann sie wohl weiterziehen würde? Vielleicht würde sie eine Weile hierbleiben weil es ihr so gut gefiel.
Immer wieder beugte er sich vor und griff nach trockenen Ästen und Zweigen, welche er in eine seiner Armbeugen legte. Dabei wurde ihm recht warm, nicht nur weil das Wetter sonnig und mild war. Langsam wurde es Zeit auf weniger wärmende Kleidungsstücke umzusteigen, zumindest tagsüber. Doch er genoss die kühlen Wetterumschwünge noch so lange wie möglich; die heissen Sommer waren kaum auszuhalten. Besonders die Jagd erschien ihm im Hochsommer schlimmer als im Winter. Schon bald hatte er einen großen Haufen Holz in seinem Arm liegen, und so machte er sich wieder auf den Weg zurück zu den Pfahlhütten. Doch unterwegs kam ihm ein Mann entgegen, welchen er schon von weitem erkannte. Der aufrechte, angespannte Gang, die breiten Schultern mit den zwei Zöpfen welche darüber hingen, das leise Klimpern der Kaurischnecken an den kniehohen Mokassins...alles deutete auf den Lagerführer He Keeps Watch hin.
Whitefang verlangsamte seinen Gang und erwartete den doppelt so alten Mann, bis dieser bei ihm ankam. He Keeps Watch sah ihn mit ernstem Gesicht an, so wie immer. Stets wirkte er als würde er sich ständig im Kampf befinden. Er grüßte nicht einmal als er vor dem jungen Jäger stehenblieb, sondern richtete sogleich sein Wort an ihn.

"Ich verlange zu wissen was hier geschehen ist," sagte er mit seiner tiefen Stimme. Whitefang runzelte die Stirn. Mühevoll behielt er den Stapel Feuerholz in seinen Armen und spürte das Gewicht der vollen Wasserblasen auf seiner Schulter.
"Hier...? Hier ist nichts geschehen," sagte er unsicher und wusste sofort, dass dies die falsche Antwort war. He Keeps Watch wirkte nun noch etwas mürrischer, und er kreuzte ungeduldig seine Arme.
"Was ist passiert? Mir ist zu Ohren gekommen dass ihr eine Fremde mit in das Dorf gebracht habt. Es sah aus als wärt ihr in einen Kampf verwickelt gewesen."
"Aber...warum denn das?"
He Keeps Watch deutete auf Whitefangs Schläfe. "Muss ich dazu noch etwas sagen?"
Whitefang spürte die Ungeduld des Lagerführers, und nervös blinzelte er. "Ach das...es war ein Unfall beim Reiten. Wir haben der jungen Frau geholfen weil sie auf der Flucht war."
"Wer ist sie? Und warum war sie auf der Flucht?"
"Sie ist eine Cheno-kah, und sie hatte wohl Probleme mit ihrem Clan." Mehr sagte Whitefang nicht dazu, denn das würde er schon dem Häuptling vorbringen müssen. Er hob rasch die Augenbrauen, denn ihm fiel noch etwas wichtiges ein.
"Cheno-kah Späher haben uns verfolgt...sie könnten womöglich in unser Gebiet kommen, aber sicher bin ich mir nicht."
He Keeps Watch musterte ihn mit einem durchdringenden Blick. Dann nickte er knapp. "Dann werde ich Krieger als Wachen nahe des Dorfs aufstellen."
Und schon drehte er sich wortlos ab und zog von dannen. Er war zwar der Lagerführer, aber nicht der Häutpling. Er besaß nicht so viel Macht um die volle Wahrheit von ihm zu verlangen, und darum beließ er es bei der kurzen Unterhaltung. Whitefang atmete erleichtert auf als er alleine war und machte sich dann wieder eilig auf den Weg zu seiner Hütte.

-> Whitefangs Hütte
Whitefang
Whitefang
Admin


Charakterbeschreibung
Name: Whitefang
Alter: 28
Clan: Kangee

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Whitefang 5/9/2010, 23:37

<- Whitefangs Hütte

Whitefang ging achtsam durch das Dorf, denn er rechnete fest damit dass ihm irgendetwas auffallen würde, was ihm bewies dass man über ihn und die Cheno-kah redete. Der Morgen war noch jung und die Luft rein und klar, und das Dorf war noch nicht allzu sehr erfüllt von Kinderlärm und Gezeter der Erwachsenen; so gut wie jedes Clanmitglied war bereits auf den Beinen und kümmerte sich wie jeden Tag um seine Pflichten, doch viele saßen noch in ihren Hütten denn es war noch recht frisch draussen. Erst später, wenn die Sonne etwas tiefer stehen würde, würden die meisten hinausgehen und ihre Arbeiten draussen verrichten.
So hörte er das Mahlen der Getreidesteine leise aus den Hütten erklingen, und die gedämpften Gespräche der Frauen welche bei ihrer Arbeit unentwegt reden konnten. In der Nähe des Dorfplatzes schlug irgendjemand Holz klein, das Klacken hallte mit einem Echo durch das Dorf. Whitefang bemerkte nichts ungewöhnliches; während er langsam an den Hütten vorbei ging sahen die anderen nur kurz auf, doch sonst gab es nichts was ihn beunruhigen würde. Und wenn es so war, er würde versuchen das Geschwätz zu ignorieren. Mit den Hemden in der Armbeuge ging er am Rande des Dorfplatzes entlang, und je weiter er sich nun dem See näherte desto weniger Geräusche waren zu hören. Hier herrschte das Gezwitscher der Vögel vor, welche bereits aus den Wintergebieten zurück gekehrt waren. Ihr Gesang bereitete Whitefang gute Laune, und er genoss es den schönen Melodien zu lauschen. Hinter sich hörte er die Pfoten seines Hundes tapsen, welcher ihm stets folgte. Erst als er den kleinen Pfad zum Hungry Horse Lake nahm mischte sich nun auch der gewohnte Krach der Kanufahrer unter den Vogelgesang, wobei die Fischer die Stillsten bei der Arbeit waren, denn sie durften die Fische nicht verscheuchen.
Whitefang schritt seufzend über den Kieselboden und näherte sich dem klaren Wasser. Am Uferrand legte er die Hemden nieder, hockte sich hin und trank erst einmal einen Schluck Wasser, den er mit seiner Hand aus dem See schöpfte. Dann zog er sich das Hemd über den Kopf, setzte sich hin und streifte sich die Mokassins von den Füßen, um sich anschließend die Leggins auszuziehen. Nun war er zwar nackt, doch es waren noch keine Frauen anwesend die ihn schelten könnten wenn sie ihn erblickten. Wobei die alten Waschweiber ihn meistens eher auslachten wenn sie ihn so sahen. Sein Körper war bedeckt von Gänsehaut als er sich dem Wasser näherte und mit seinen Füßen hinein stieg. Es war noch furchtbar kalt, doch er hatte diese Reinigung bitter nötig. Den ganzen Winter über war es so gut wie unmöglich gewesen sich gründlich zu waschen, und jetzt nach der Reise in die Kintla Mountains musste er unbedingt Schweiss und Dreck abwaschen, auch wenn es große Überwindung kostete in das kalte Wasser zu steigen.
Tief durchatmend ging er bis zur Hüfte in das Wasser. Sofort begann er damit sich das Wasser auf den Oberkörper zu spritzen, wobei er leise prustete. Musste das auch so verdammt kalt sein? Es war Zeit dass es wieder Sommer wurde, er wünschte sich in den See zu springen und zu tauchen. Doch jetzt musste er damit Vorlieb nehmen sich so schnell wie möglich zu säubern. Er schöpfte nun mit beiden Händen Wasser und warf es sich über seine Schultern, beugte sich vor und machte auch seine Haare nass, um anschließend den Rest seines Körpers zu waschen. Das tat er so lange bis seine Füße so taub waren, dass er glaubte sie wären gar nicht mehr vorhanden, und ging eilig an das Ufer zurück. Zitternd und tropfend griff er sich das schmutzige Hemd und trocknete sich halbwegs damit ab. Dann zog er sich umständlich seine Hose und das saubere Hemd über und wrang seine Haare aus. Nun musste er sich beeilen, denn er durfte nicht zu lange an der frischen Luft sein. Er schnappte sich die Hemden und tauchte sie in den See, dort wo das Wasser flacher war, und begann die Hemden über den Kieselboden zu schrubben. Durch die Reibung würde das Gröbste rausgehen, so hoffte er jedenfalls. Nach einer Weile ging er wieder zu dem tieferen Wasser, um die Hemden noch einmal durchzuwaschen, denn er hatte beim Schrubben viel Schlamm aufgewirbelt. Als er zufrieden war legte er die triefnassen Hemden ans Ufer und zog sich seine Mokassins an.
Während er all das machte hatte Runner etwas abseits gelegen und ihm -halb schlafend- dabei zugesehen. Nun hob der Hund seinen Kopf als Whitefang die Hemden auswrang und sie zusammen bündelte. Whitefang war nun fertig, und er fror ordentlich und musste sich nun dringend an ein Feuer setzen. Eilig verließ er den See, gefolgt von dem bellenden Hund, und machte sich auf den Weg zurück zu den Hütten. Wo konnte er besser am Feuer sitzen und etwas essen als sonst? Mit einem klaren Ziel vor Augen machte er sich auf den Weg zur Hütte seines Freundes, denn mit ihm würde er sich noch einmal besprechen müssen bevor der Häuptling im Dorf ankam.

-> Familienhütte von Young Deer
Whitefang
Whitefang
Admin


Charakterbeschreibung
Name: Whitefang
Alter: 28
Clan: Kangee

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Rainsong 13/9/2010, 11:59

Rainsong ging stolz neben ihm her. Immer noch  mit den Satz in ihrem Kopf, dass sie nun zu ihm gehören würde. Dadurch setzte  sie ihre Schritte ganz bewusst und selbstsicher, fast so wie früher in ihrem eigenen Clan. Sie fühlte sich sicher, angenommen. Und dies gab ihr neues Selbstbewusstsein. Außerdem spürte sie wahnsinnige Vorfreude auf den See. Sie hatte bis jetzt  nur ein paar wenige flüchtige Blicke auf ihn erhaschen können und sie liebte das Wasser. Sie war fast ein wenig traurig, dass es gerade erst begonnen hatte wärmer zu werden, denn sie liebte  es schwimmen zu gehen.  Doch würde es ihr erstmal reichen mit ihm in einem Boot sitzen zu dürfen, im wahrsten Sinne des Wortes.  Als sie so durchs Dorf liefen, so völlig unbekümmert, als hätten sie noch nie etwas anderes zusammen getan, wurden sie natürlich aus allen Ecken und Enden beobachtet. Auch die alte Frau, welche ihr die Kräuter und die Milch gegeben hatte sah sie an und lächelte ihr nickend zu. Rain hob ihr zum Gruß die Hand und lächelte ebenso herzlich zurück. Sie mochte die Alte. Sie sah  so herzlich aus, wie ihre Großmutter damals und ihre tiefen Falten im Gesicht und ihr langes silbriges Haar unterstrichen ihr sympatisches Aussehen ungemein. Sie hatte sich um Whitefang gesorgt und ihr geholfen. Nun, da sie wusste, was sie damit gemeint hatte, mochte sie sie nur umso mehr. Sie fragte sich nur ob White dies genauso sah. Schnell holte sie zu ihm auf, während die Alte ihr zufrieden nachsah und dann in ihrer Hütte verschwand. Sie passierten den Ausgang aus dem Dorf hinaus und als sie ein Stück liefen, breitete sich ein wundervoller glänzender Spiegel vor ihr aus. Riesengroß und beinahe noch herrlicher als der Whitefish-Lake an ihrem eigenen Dorf. Rain wurde kurz langsamer um den herrlichen Ausblick über den See zu genießen.  Sie konnte gut verstehen, weshalb die Kangee hier ihre Dörfer errichtet hatten. Der See musste sie damals förmlich eingeladen haben hier zu bleiben.  Ohne ihren Blick von der schimmernden Wasseroberfläche zu nehmen, trat sie langsam an Whitefangs Seite, welcher lächelnd auf sie wartete.   Der See lag so klar vor ihr, dass sie manchmal überlegen musste, wo die Erde aufhörte und der Himmel anfing.  Wie eine zweite Welt in ihm. Nun konnte sie sehr gut verstehen, weshalb sich White so darauf gefreut hatte. Bis plötzlich ein heller Fleck in ihren Augenwinkeln auftauchte und wahnsinnig schnell näher kam. Es war Whitefangs Hund, welcher  wie ein Blitz auf sie zugeschossen kam, als wäre der Tot hinter ihm her und er sah ziemlich ulkig aus, wie er versuchte immer schneller zu werden dass Rain auflachen musste.

Und das OHNE dass ich mich dafür ausziehen musste! sagte sie sie selbst in Gedanken und beobachtete freudig, wie Runner sich um Whitefangs Beine wand, dass er Mühe hatte aufrecht stehen zu bleiben, geschweige denn weiterzulaufen. Auch das Wetter war einfach perfekt und harmonischer hätte dieser  Anblick wohl kaum sein können.  Rain hatte die Konfrontation mit dem Häuptling heute Morgen bereits wieder aus ihren Gedanken vertrieben. Sie wollte sich jetzt auf Whitefang einlassen und von ihm lernen.  Sie liefen weiter hinab zum Ufer, wo ein Holzsteg ins Wasser reichte und mehrere Kanus in den runden Steinen lagen.  Selbst die Kanus sahen hier genauso aus, wie die bei sich Zuhause im Clan und sie war bereits mehrere Male mit ihrem Vater in einem unterwegs gewesen. Doch trotzdem hoffte sie, dass sie sich nicht irgendwie dumm oder ungeschickt anstellen würde. Sie wollte eine gute Figur vor ihm machen. Eine angenehme Schülerin sein und ja... sie wollte ihm einfach gefallen. Während White sich bereits ein Kanu aussuchte, und es vorbereitete, legte Rain die leeren Blasen ab und zog sich ihre Lederstiefel aus. Dann krempelte sie ihr Kleid von Unten nach oben, sodass ihre langen Beine sichtbar wurden und fixierte den Rock  mit zwei Lederbändern an jeder Seite, sodass er nun oberhalb ihrer Knie endete. Sie würde die Beine frei haben müssen und ein nasses Kleid konnte sehr, sehr schwer werden.  Sie war so voller Vorfreude, dass sie Whitefangs Reaktion darauf gar nicht wahrnahm. Sie hatte keine Hemmung in dieser Hinsicht. Er hatte ihr nie einen Grund dazu gegeben und sie fühlte sich einfach sicher bei ihm. Wäre es Woodsprite gewesen hätte sie womöglich das Kleid an ihren Beinen festgenäht. Whitefang prüfte noch kurz den Zustand des Bootes als Rain sich kaum noch bremsen konnte.
"Nun komm schon White!" sagte sie lachend und trat die ersten Schritte ins Wasser. Es war eisig, sodass sie kurz die Luft anhalten musste, doch auch das konnte sie jetzt nicht aufhalten. Sie hoffte sehr,  dass er ihr erst mal den See zeigen würde und sie etwas Zeit hatte, um die Fahrt in dem Kanu zu genießen bevor er sie mit Lektionen bombardieren würde. Auch Runner hüpfte voller Freude ins Wasser sodass es in alle Richtungen fort flog. Rain schrie belustigt auf, drehte ihren Kopf ruckartig beiseite und  versuchte das Wasser mit den Händen abzuwehren.... Nun war sie doch nass und dieses mal war er derjenige, welcher auflachen musste. Das kalte Wasser perlte an ihrem sauberen Haar hinab und mit weit geöffnetem Mund und ausgebreiteten Armen sah sie an sich hinab und dann lachend zu ihm auf.

"Ha ha sehr witzig!"

sie sagte dies allerdings nicht böse, sondern über sich selbst lachend. Anstatt das Whitefang ihrer Bitte nachgekommen war, hatte Runner sie erhört und war dicht an ihr vorbei gepest. Nun stand er hechelnd, schwanzwedelnd und triefend nass bis zur Brust im Wasser uns starrte Rain auffordernd an. Es sah fast so aus als würde er sie auslachen.

"Ja lach du nur! Von mir bekommst du kein Stückchen Fladen mehr!" sagte sie nun in seine Richtung und lief wieder auf White zu um ihm mit dem Kanu zu helfen, es zu Wasser zu lassen.


Zuletzt von Rainsong am 13/12/2020, 12:22 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Rainsong
Rainsong


Charakterbeschreibung
Name: Rainsong
Alter: 20
Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Whitefang 13/9/2010, 20:43

Als sie beide den Hungry Horse Lake erreichten blieb Rainsong stehen und betrachtete das wunderbare Bild, das sich ihr bot. Whitefang begutachtete unterdessen die Kanus, und er überlegte wo er seines zuletzt angetaut hatte; es war schon eine Weile her seit er es genutzt hatte, und suchend ging er am Ufer entlang. Als ein vertrautes Gebell ertönte blieb er stehen und drehte sich um, und genau in dem Moment kam Runner angelaufen und flog förmlich auf sie zu. Er wedelte heftig als er an Rainsong vorbeilief, und dann kam er auf seinen Herrn zugelaufen und begrüßte ihn gewohnt stürmisch, indem er sich leicht gegen ihn warf, seinen Rücken dabei krumm machte und wie ein Welpe um ihn herum sprang.
Für einen kurzen Moment war Whitefang abgelenkt und lachte seinem vierbeinigen Freund entgegen. Dann sah er auf, und er bemerkte dass Rainsong ihn betrachtete und lächelte. Sofort kümmerte er sich wieder um die Kanus um nicht nachlässig zu wirken; sein Hund war jetzt gerade unwichtig, er hatte doch vorgehabt mit ihr auf die Jagd zu gehen. Dann endlich entdeckte er sein Kanu, welches er -aus welchen Gründen auch immer- sofort wieder erkannte. Er stieg auf den kurzen Holzsteg, hockte sich hin und begutachtete das Kanu. Es stand kein Wasser darin, und es schien seither nicht benutzt worden zu sein. Alles war in Ordnung, und als Runner noch einmal kläffte drehte er sich zum Ufer um.
Verblüfft hielt er inne. Rainsong hatte sich ihre Mokassins ausgezogen, und nun war sie dabei ihren Rocksaum hochzukrempeln und ihn festzubinden. Der Anblick ihrer nackten, perfekten Beine ließ ihn wie gebannt starren, war er doch überrascht dass sie dies überhaupt tat. Und sie schien sich überhaupt nichts dabei zu denken, denn nun kam sie lachend auf ihn zugelaufen und watete in das kalte Wasser.

"Nun komm schon White!"

Er konnte sich nicht rühren als seine Augen ihr folgten und er sah, wie das Wasser um ihre Beine spritzte. Auch Runner sprang nun ins Wasser, er glaubte wohl dass dies ein besonders lustiges Spiel sein würde. Whitefang erhob sich langsam und betrachtete die beiden. Nun war sie so offen und losgelöst, sie war wie ein neuer Mensch. Sie war nicht mehr fremd, sondern vertrauenswürdig und ehrlich. Und er schob nun den Gedanken beiseite dass es ihm womöglich immer schwerer fallen würde, sie ohne Sorge alleine ihres Weges gehen zu lassen.
Als sie Wasser auf ihr Kleid bekam konnte er sich vorstellen, wie kalt es für sie sein musste, was sie ja heraufbeschworen hatte indem sie so mit seinem Hund herumtollte, und unwillkührlich musste er auflachen. Es war eine Freude ihr bei allem zuzusehen. Doch durfte er so denken?
Sein Gesicht wurde ein wenig ernster, und so setzte er sich hin und zog sich ebenfalls seine Mokassins aus. Er schob seine Hosenbeine bis über die Knie und stieg in das flache Wasser, löste das Tau seines Kanus und beugte sich vor, um es etwas tiefer in den See zu schieben. Er näherte sich Rainsong und lächelte möglichst unbesorgt, dann hielt er an und kletterte vorne hinein. Während er die zwei kurzen Paddel aus dem Bootsraum fischte drehte er sich zu Rainsong um.

"Steig am besten hinten ein, dann werde ich vorne die Richtung steuern. Und du," er zeigte auf seinen Hund welcher still im Wasser dastand, den Kopf leicht schief gelegt und die wedelnde Rute erhoben. "DU gehst zurück ins Dorf! Heute kommst du nicht mit."
Als Rainsong eingestiegen war und sich gesetzt hatte, reichte er ihr ein Paddel und lächelte noch einmal kurz. "Bist du schon einmal Kanu gefahren? Es tut mir leid dass ich so dumm frage...ich muss mich nur auf dich einstellen."
Whitefang
Whitefang
Admin


Charakterbeschreibung
Name: Whitefang
Alter: 28
Clan: Kangee

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Rainsong 13/9/2010, 21:38

Rainsong hielt lächelnd inne,  als er  auf sie zu trieb und sie bat, hinten einzusteigen. Gekonnt  holte sie Schwung und hopste kaum merklich hinter ihm ins Kanu und   setzte sich bequem hin. Es war nicht das grösste Kanu, aber gerade diese Tatsache gefiel ihr. Denn so musste sie nicht so tun, als ob sie die Nähe zu ihm suchte. Es ging ja gar nicht anders. Sie sah zu Runner hinüber, als White ihn dazu aufforderte zum Dorf zurück zu laufen. Sofort hörte er auf zu hecheln und lief mit gesenktem Kopf aus dem Wasser und ließ seine Rute beleidigt hängen. Doch anstatt Heim zu laufen, ließ er sich nur grummelnd am Ufer fallen und legte seinen Kopf auf seine über Kreuz gelegten Vorderbeine, um ihnen beim Ablegen zuzusehen. Rain musste grinsen. Sie mochte diesen Hund. Tiere waren so herrlich eindeutig und direkt was ihre Körpersprache anging. Schließlich fragte White sie, ob sie überhaupt schon einmal Kanu gefahren war und Rain beugte sich weit zu ihm nach vorne, um ihn besser zu verstehen, lächelte und nahm den entgegengestreckten Paddel in die Hand...

"Das IST keine dumme Frage White! Und ja ich bin schon öfters mit meinem Vater hinausgefahren, allerdings wirklich nur über den See, niemals in der Strömung eines Flusses."

Zusammen stießen sie sich zeitgleich mit den Paddeln vom Ufer ab und  sie ließ ihn zuerst die Richtung einschlagen. Als er anfing zu paddeln, fügte auch sie sich in seine Ruderbewegungen mit ein, sodass sie sogleich schneller wurden.  Die Sonne traf sie und trocknete schnell ihre feuchten Sachen, wärmte herrlich ihr Gesicht und spiegelte sich tausendfach im Wasser.  Kurz beugte Rain sich etwas über den Rand des Kanus hinaus um nach  Unten zu sehen.  Ein ganzer Schwarm grösserer und kleinerer Fische schwamm weit unter ihnen hindurch. Die einfallende Sonne strahlte bis auf den Grund des kristallklaren Wassers, welches im Frühjahr noch nicht trüb war.  Rainsong genoss es in vollen Zügen. Und sie war gespannt darauf, was White ihr alles beibringen würde. An das Jagen auf und im Wasser hatte sie gar nicht mehr gedacht! Und dafür brauchte sie auch hoffentlich keinen Bogen. Sie würde nichts dagegen haben, sich  nur von Fisch zu ernähren, solange ihr dieses Übel mit dem Bogenschießen verwehrt bleiben würde. Doch bevor ihre Laune sich wieder verschlechtern konnte bei dem Gedanken, nicht auf ewig bei ihm bleiben zu können, versuchte sie sich abzulenken. Irgendwann, als sie bereits weit hinausgerudert waren und sich ungefähr in der Mitte des Sees befanden, sah sie die anderen beiden Dörfer weit entfernt gegenüber voneinander, welche sich durch ihre dünnen aufsteigenden Rauchsäulen bemerkbar machten.

"Sind das eure anderen Dörfer? In welchem lebt denn deine Mutter? "

White deutete auf die linke Uferseite und Rain folgte mit ihren Augen. Weshalb hatten sie den Stamm so aufgeteilt? Und wieso um EINEN See herum? Sie fuhren langsam weiter und Rain beäugte jede kleinste Regung  aus den Dörfern. Ihre Augen hingen förmlich auf der Landschaft um sich herum und versuchte sie sich gut einzuprägen.  Bis sie merkte, dass das Boot schneller wurde, ohne dass sie schneller paddelte. Eine Strömung schien sie erfasst zu haben und das wiederum konnte nur bedeuten, dass  sie sich einer Flussmündung näherten.  Kurz lugste sie an Whitefangs Schulter vorbei und erkannte tatsächlich einen breiten Fluss vor ihnen, in den sie nun einfuhren. Das Kanu wurde kurz unruhiger dort, wo das Wasser des Sees sich in den Fluss presste und erschrocken hielt sie sich kurz an Whitefang fest. Sie kannte sonst nur die  ruhigen dahingleitenden Kanufahrten über den Whitefisch-Lake.  Erst nachdem  das Kanu in den Fluss eingefahren war, und sich das Geschaukel beruhigt hatte, ließ sie langsam von ihm ab und  tauchte ihr Pedal nun etwas hinter sich ein um  das Kanu wieder gerade zu lenken. Der Fluss war breit und streckte sehr lang und gerade  und so konnte sie dann erstmal das Paddel vor sich ablegen und  den dichten Wald zu beiden Seiten bewundern. Sie sah Biber, welche an  den Ufern ihre Hütten bauten. Ein paar wenige Otter, welche schnell das Weite suchten, als sie sich ihnen näherten und am Ufer trinkende Hirsche und Rehe. Rain konnte nicht anders, beugte sich wieder weit nach vorne sodass ihr Mund seinem Ohr ganz nahe war.

"Es ist einfach wunderschön hier Whitefang!"

Sogleich sah sie erneut einen ausgewachsenen Biber, welcher sich geräuschvoll ins Wasser plumpsen ließ und  untertauchte.  Doch irgendwann wurde sie ungeduldig.

"Wo fahren wir denn nun genau hin? Und wie und was werden wir denn jagen?"

Ihre Stimme klang aufgeregt, wissbegierig. Schon als kleines Kind wäre ihr Vater oftmals fast an ihren Fragen  verzweifelt, doch hatte sie daraus nur Positives mitgenommen.  Was sie allerdings etwas beunruhigte, war die Tatsache, dass das Kanu irgendwie immer schneller zu werden begann.

--->Eagle River


Zuletzt von Rainsong am 13/12/2020, 12:27 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Rainsong
Rainsong


Charakterbeschreibung
Name: Rainsong
Alter: 20
Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Whitefang 13/10/2010, 01:28

<- Whitefangs Hütte


Whitefang verließ seine Hütte, und zusammen mit Runner betrat er den Weg in Richtung Hungry Horse Lake. Der Morgen war noch jung, und doch schien die klare Sonne warm und hell auf das Dorf nieder; der Winter war nun endgültig vergangen und würde nicht mehr zurück kehren, so lange bis der nächste Herbst begann. Und Whitefang freute sich darüber dass dieser Tag so warm war, denn er konnte sich am See ausgiebig waschen ohne heftig zu frieren. Während er den Weg ging bildete sich ein zufriedener Ausdruck auf seinem Gesicht, und er erfreute sich an allem was er sah. Die Frauen die vor den Hütten saßen und singend ihre Maiskörner mahlten; die Hunde die sich um einen Knochen balgten; die Gestelle mit den Trockenfischen; die Kinder die lachend an ihm vorbei liefen.... in allem sah er nun die Liebe des Großen Geistes, welche er in dieser Nacht durch Rainsong erfahren hatte.
Und einige Dorfbewohner schienen seine Veränderung zu bemerken, denn als sie zu ihm hinsahen lächelten sie ihn grüßend an. Sie sahen dass es ihm gut ging, dass er glücklich war. Er war nicht mehr in sich gekehrt und verschwiegen...er fühlte sich wieder wie einer von ihnen, wie ein Kangee der ein Herz besaß und nicht nur funktionierte. Runner lief weit voraus, und Whitefang beobachtete seinen Hund dabei wie er hier und da an den Pfosten der Hütten markierte oder sich kurz auf einen kleinen Rempler mit einem anderen Rüden einließ. Schon bald kam der See in sein Blickfeld, und nun schlug er einen anderen Weg ein als sonst. Er ging nicht an den Kieselstrand wo die Kanus anlagen, sondern betrat den dichten Baumbestand rundherum und folgte so dem Ufer des Sees. Er suchte sich eine verborgene Stelle weiter weg vom Anlegeplatz, wo er ungestört war von den Waschfrauen und den Fischern. Das frische Gras raschelte unter seinen Schritten und benetzte seine Mokassins mit Tau. Überall war nun Grün an den Bäumen und Sträuchern, und der Wald war zu neuem Leben erwacht. Frühlingsblumen und kleine Pilze ragten aus dem Waldboden, auf dem kaum noch altes Laub zu finden war. Tief atmete er die wunderbare Waldluft ein, welche vermischt war mit dem Geruch des Sees.
Er suchte sich eine grasbewachsene Stelle am Ufer und schnallte seinen Dolchgurt ab. Während er sich seine Hose auszog stürmte Runner hinter ihm aus dem Gebüsch und wuselte schwanzwedelnd um ihn herum. Whitefang richtete seinen Blick auf den ruhig daliegenden See. Weiter weg schwammen drei Kanus auf dem Wasser. Es war alles so friedlich dass er noch einmal tief durchatmete. Dann zog er sich auch sein Hemd über den Kopf und legte es beiseite, ehe er das Ufer hinab stieg und in den See watete. Noch war das Wasser sehr kühl, aber er konnte es aushalten. Und diese Frische erweckte seine Lebensgeister. Er ging bis zur Hüfte hinein und benetzte dabei seinen Oberkörper mit dem Wasser. Während er sein Gesicht und seinen Hals wusch und seine Füße sich in den modrigen Grund stemmten hörte er Runner am Ufer kläffen. Es war so wunderbar hier zu sein und zu wissen, dass Rainsong auf ihn wartete sobald er zurück in seine Hütte ging. Dass er sie auch in der nächsten Nacht in seinen Armen halten konnte, und hoffentlich auch sein restliches Leben lang.
Er prustete und ließ das Wasser immer wieder durch seine Hände und über seinen Körper laufen, so lange bis er genug hatte und langsam zurück an das Ufer ging. Dort wischte er sich grob mit den Händen das Wasser von der Haut und schlüpfte umständlich in seine Kleidung, die immer wieder hängen blieb weil er noch nass war. Runner indes stand nun mit den Vorderpfoten im Wasser und stillte schlabbernd seinen Durst. Als Whitefang fertig war fühlte er sich rein und erfrischt, wie das Wasser in dem er gebadet hatte. Und auch wenn er wehmütig feststellen musste dass Rainsongs Duft nun von seiner Haut verschwunden war, tröstete er sich mit dem Gedanken dass er diesen schon bald wieder in sich würde aufnehmen können. Nun wollte er sich darum kümmern passende Flintsteine zu suchen; wenn Rainsong es so wollte dann würde er ihr zeigen wie man Pfeilspitzen herstellte. Also ging er zurück in das Dorf und nahm sich vor mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.

-> Dorfplatz im Ost-Lager
Whitefang
Whitefang
Admin


Charakterbeschreibung
Name: Whitefang
Alter: 28
Clan: Kangee

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Rainsong 23/12/2010, 10:25

---> Ost-Lager am Hungry-Horse-Lake

Bereits jetzt kam sie schwer beladen  am Hungry Horse Lake an und  spürte die weichen, runden Steine des Ufers unter ihren Mokkassins. Blieb kurz vor dem plätschernden Ufer stehen und sah über die herrliche Wasseroberfläche hinweg die sich so unglaublich weit hinstreckte... Der Mond spiegelte sich hin und wieder darin darin sobald der Himmel ihn freigab. Vollmond... und selbst die Sterne waren  ab und zu durch die Wolkenfetzen in ihm zu erkennen  und schienen  mit den Wellen um die Wette zu tanzen. Fast vergaß sie über diesen beruhigenden und friedlichen Anblick ihre Sorgen und musste tief durchatmen. Langsam und bedächtig trieben die fest gebundenen Kanus hin und her und hier und da  bildeten sich irgendwo kreisrunde Wellen sobald ein Fisch nach Luft schnappte.
Der Ruf eines Kauzes holte sie wieder aus der Starre und bedächtig legte sie vorsichtig  ihre Sachen neben sich und ging nur noch mit dem Beutel und den Wasserblasen an  das Wasser heran. Zuerst füllte sie die Blasen prall auf und verschloss sie gut.   Dann hing sie sich den Beutel quer über den Oberkörper und  beäugte das Ufer. Sie war wohl die Erste, die versuchte, im Dunkeln nach Wassergrassamen zu suchen, doch was blieb ihr denn übrig? Schnell lief sie leicht rennend das Ufer ab  bis dorthin, wo die Wasserpflanzen sich hinaus hoben und schob sie beiseite. Ihre Füße wurden nass, doch das störte sie nicht. Zwischen den langen Halmen und Blättern hindurch griff sie immer wieder ins Wasser und den Schlick um zu befühlen ob sich dort welche fanden. Selbst wenn sie regelmäßig  abgesucht wurden, dass machte nichts, denn die Wasserpflanzen erneuerten sie ständig und schnell. Und schließlich fand sie sogar eine sehr gute Stelle wo  längere Zeit keiner mehr gewesen sein musste. Auch wenn ihr mulmig war, weil sie nicht wusste ob Wood tatsächlich außer Gefecht war, doch sie musste ihre Angst jetzt überwinden um für White da zu sein. Schnell und geschickt pflückte sie geübt die Samen aus dem Wasser und nahm noch ein paar Sprossen mit. Sie war sehr froh  über die gute Stelle, denn sie hatte nicht damit gerechnet gleich so viele zu ernten.   Einmal hatte sie sich schrecklich über eine fette Kröte erschrocken die aufquakend neben ihr ins Wasser gesprungen war was sie ein wenig sauer über sich selbst machte. Ruhig bleiben....

Nach einer kurzen Weile hatte sie genug zusammen und  erhob sich ächzend um wieder zu ihren Sachen zurückzulaufen.  Doch sie hielt erschrocken inne, als sie von Weitem eine Person bei ihren Dingen stehen sah. Ihr Herz pochte so schnell dass sie Angst hatte, es würde bis zu ihr hinreichen und fest umklammerte sie ihren vollen Beutel.  Die Person schien sich umzusehen und hielt etwas in der Hand, doch bei genauerem Hinsehen konnte sie erkennen, dass es sich um eine Frau handeln musste. Erleichtert atmete sie aus und trat langsam heran.  

"Wer ist dort?" fragte sie etwas lauter damit die Person sie bemerken konnte und sie wurde sofort von ihr angesehen.

"Rainsong?" hörte sie die Frau sagen und Rain erkannte wer dort stand...
"Clover!  bin ich froh das du es bist...!" sagte Rain erleichtert und ging zu ihr. Doch Clover kam ihr entgegen gerannt und hielt ebenfalls zwei Beutel mit Wasser in ihren Händen.

"Rainsong! Wie geht es White? Wird er...." sagte sie gleich hektisch und starrte sie an... Rainsong atmete tief durch.

"Nein er wird wieder auf die Beine kommen. Er braucht jetzt nur Ruhe. Obwohl ich nicht weiß wie ich das jemals wieder gut machen soll..." erwiderte Rain und blickte voller Scham zu Boden.  Clover hielt kurz inne doch dann stellte sie ihre Wasserblasen ab und packte Rainsong an den Armen weshalb sie nu etwas erschrocken zu ihr aufsah...

"Machst du Witze Rain? Das musst du gar nicht! Ich habe Whitefang noch niemals so glücklich gesehen wie jetzt seitdem du bei ihm bist... Du musst nichts wieder gut machen. Wer war denn dieser unmögliche Kerl der ihm das angetan hat ? Etwa dieser Mann von dem du mir erzählt hast?"

Rainsong war so unglaublich tief berührt von dem, was sie gerade gesagt hatte, dass sie im ersten Moment unfähig war zu antworten. Und sie musste feststellen, dass sie wohl doch schon Freunde an ihrer Seite hatte, auf die sie sich auch in Zukunft verlassen konnte und musste wieder ihre Emotionen darüber zügeln. Starrte Clover an und musste blinzeln, um wieder zu sich zu kommen weil sie so bewegt darüber war.

"Ja..er... das war er... Hör zu Clover ich... ich weiß nicht was jetzt in Zukunft noch geschehen wird aber... ich möchte dass du weißt das ich sehr froh bin  dich  jetzt in diesem Dorf zu haben. Und dass ich dir helfen werde wo ich kann..."
Nun war sie es die Clover an ihren Armen festhielt, um den Ernst ihrer Worte zu verdeutlichen. Doch diese fing nur an zu lächeln...

"Das weiß ich Rainsong. Und dasselbe gilt für dich. Ich bin dir dankbar dass du White so glücklich werden lässt. Er hat es so sehr verdient und das macht auch mich glücklich." Rainsong musste nun auch lächeln, fast überwältigt von diesen Worten fielen sich die Frauen um den Hals und gingen dann gemeinsam zu ihren Sachen. Clover half ihr beim Tragen und gemeinsam liefen sie zurück zu den Palisaden...Doch die Tatsache dass nun zwei Augen mehr die Umgebung beobachten konnten, nutzte sie die Gelegenheit, um sich noch schnell in den Büschen zu erleichtern.  Rainsong fühlte sich schon sehr, sehr viel besser.  Erst durch Greys und dann durch Clovers Worte. Und die aufkeimende Hoffnung vertreib die düsteren Zukunftsängste für einen kleinen Augenblick.  Rain sah, als sie zum Eingang schritten noch einmal in den Wald hinein wo in der Ferne das Feuer leuchtete. Doch kein Laut kam von dort. Also war alles ruhig. Seufzend lief sie dann mit Clover an den Wachen vorbei zu Whites Hütte.

---> Whitefangs Hütte (Ost-Lager)


Zuletzt von Rainsong am 13/12/2020, 12:32 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Rainsong
Rainsong


Charakterbeschreibung
Name: Rainsong
Alter: 20
Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Whitefang 31/12/2010, 21:56

<- Whitefangs Hütte


Gemeinsam gingen Whitefang und Rainsong von ihrer Hütte in Richtung Hungry Horse Lake, während Runner wie gewohnt ein wenig vorweg lief und hier und da schnupperte. Es war noch früher Morgen, und bereits jetzt versprach es ein warmer Tag zu werden; der Himmel war blau und ohne eine Wolke, und obwohl die Sonne noch nicht weit gewandert war wämten ihre Strahlen bereits jetzt ihre Haut. Die meisten Dorfbewohner nutzten diese frühe Zeit, um ihre Arbeiten zu erledigen. Denn wenn die Sonne in der Mitte des Tages stand würde es so unerträglich heiß werden, dass man sich nur in die Schatten und Hütten flüchten konnte, um sich so wenig wie möglich zu bewegen. Der Sommer war eine schöne Jahreszeit, doch sie verlangte auch viel Durchhaltevermögen. Jetzt trocknete der Boden schnell aus, die Pflanzen verdorrten und die Winde waren heiß und trocken. Besonders für die Maisernte war dies eine schwere Jahreszeit.
Whitefang hielt zärtlich Rainsongs Hand fest, und während sie an den Hütten vorbei gingen wurden sie immer wieder von den Bewohnern begrüßt. Man winkte ihnen zu, lächelte sie an oder nickte, wenn sie vorbei gingen. Es schien als ob es mittlerweile für alle Kangee selbstverständlich war dass Rainsong von nun an bei ihm war, dass sie seine Frau war. Doch offiziell würde dies erst sein wenn sie im Clan akzeptiert und eine Feier abgehalten wurde, damit jeder von dem freudigen Ereignis erfuhr. Diese Feier musste nicht einmal öffentlich sein, sie konnte in einem kleinen Rahmen gehalten werden; doch für gewöhnlich lud man auch neugierige Bewohner zum Essen ein, die scheinbar zufällig vorbei schauten.

White lächelte seine Frau immer wieder an, glücklich darüber dass sie endlich einmal wieder etwas zusammen taten. Meistens hatten sie ja Aufgaben bei denen sie sich nicht sahen, und darum waren ihnen die Abende wenn sie endlich beisammen sein konnten auch so kostbar. Und auch dieser Moment war wichtig für ihn, denn ein Bad im See würde sie beide nicht beanspruchen sondern ihnen gut tun. Der See war auch bereits gut besucht: einige Gruppen Frauen saßen entlang des Ufers um Kleidung zu waschen, dabei redeten, lachten und sangen sie unbeschwert. Etwas weiter entfernt waren drei Jünglinge, welche sich spielerisch im Wasser jagten um dann miteinander zu rangeln. Und auf dem See fuhren einige Kanus, wo die Männer ihre Netze durch das Wasser zogen oder mit Speeren nach den Fischen jagten.
Whitefang führte sie an eine Stelle wo sie ein wenig Ruhe haben würden, auch wenn es ihn nicht unbedingt störte dass man ihnen zusah, doch er wollte jetzt einfach nicht von irgendwem angesprochen oder beobachtet werden. Beim Ufer angekommen ließ er Rains Hand los und zog sich seine Mokassins und seinen Lendenschurz aus. Dabei lächelte er seine Frau an, und schließlich stieg er testend mit seinen Füßen in das Wasser. Die Reusen würde er erst nach seiner Reinigung kontrollieren, denn sie waren etwas weiter entfernt und er musste dafür eine gute Strecke laufen.

"Es ist angenehm kühl," rief er ihr zu und ging dann etwas weiter in das flache Wasser, während weiter vorne noch immer die Frauen sangen und die Männer sich zuriefen. Es war eine wunderbare Stimmung an diesem Morgen, und er glaubte nicht dass sie überhaupt verdorben werden konnte. White beugte sich vor und schöpfte von dem Wasser um zu trinken, dann begann er seinen Körper zu benetzen und sich zu waschen.
"Habe ich dir eigentlich schon erzählt dass Lean Bears Knie steif bleiben wird?" Er hielt nicht inne sondern wusch sich weiter die Arme und die Brust, wobei er jedoch zu Rainsong blickte.
"Er war ja vom Pferd gefallen bei der Büffeljagd... und er kann sein Bein immer noch nicht richtig bewegen. Es wird wohl steif bleiben."
Whitefang
Whitefang
Admin


Charakterbeschreibung
Name: Whitefang
Alter: 28
Clan: Kangee

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Rainsong 1/1/2011, 17:16

---> Whitefangs Hütte

Nachdem Rainsong in die frische Luft getreten war, ging es ihr sofort besser. Also hatte sie wirklich einfach nur ein wenig durchatmen müssen! Darüber war sie sehr froh, denn dann würde White sich auch nicht so sehr um sie sorgen.  Viele der Frauen waren bereits voll in ihre Aufgaben vertieft, doch  gesehen wurden sie trotzdem, während sie so durchs Dorf spazierten und Runner ihnen voraus lief. Jedes mal wurden sie sofort freundlich begrüsst und Rain  kam aus dem zurücklächeln kaum noch heraus. So nette Menschen gab es hier. Sie hatte mit wesentlich mehr Widerstand  oder gar Abneigung gerechnet. Doch da hatte sie völlig falsch gelegen.
Da war nichts zu spüren von erhitzten Gemütern, oder  dass sie ihr wegen dem Vorfall mit Wood in der Hütte etwas nachtragen. Niemand zeigte ihr durch einen Blick oder eine Geste, dass sie unwillkommen war und das tat unendlich gut.  Doch noch schöner war die Tatsache, dass es White noch sehr viel mehr gut tun musste, nun so viel mehr  beachtet und auch geachtet zu werden. Sie wusste ja um seine Geschichte, wenn auch nicht bis ins Detail. Doch das was sie wusste reichte aus, um zu verstehen, dass ihm dieses Entgegenkommen viel bedeuten musste. Fast machte es sie ein wenig stolz, wenn er freudig die Hand hob um zurück zu grüßen, als würde er die Menschen hier zum ersten Male treffen.  Er schien so ausgewechselt, seitdem sie sich erkannt  und gewählt hatten. Da war so viel mehr Freude in seinen Augen, als noch zu Beginn ihrer gemeinsamen Reise.
Und sie wurde ganz aufgeregt, wenn sie an ihre Heirat dachte. Wie sie wohl verlaufen würde? Ob Vater dabei sein würde?  Ob sie  eine hübsche Braut für ihn sein würde? Sie dachte daran wie ihre Cousine ausgesehen  hatte und auch wenn sie es niemandem außer Summer gesagt hatte, so hatte sie sie doch beneidet, so hübsch wie sie zurecht gemacht worden war.
White sah immer wieder zu ihr, lächelte so wie er es tun musste, um  sich fühlen zu lassen als würden ihr Füße den Boden nicht mehr berühren. Und wie  unglaublich stolz es SIE erst machte, ihn an ihrer Hand zu spüren und damit jedem zu zeigen wie glücklich sie beide waren. Ohne dass sie es spielen mussten. Am See war viel los, was sie nicht wunderte.  Bei der Hitze suchten die Frauen sich Beschäftigungen die  erträglich waren. Und mit den Händen im Wasser wurde ihnen nicht so schnell heiß.  Auch ein paar Jungspunde nutzten ihre Zeit, um sich im Wasser zu rangeln und  lachend zu messen. Viele der Kanus hatten abgelegt und trieben auf dem Wasser weiter weg dahin. Alles war so fröhlich und harmonisch an diesem Morgen und Rain wusste nicht, wie es noch besser kommen konnte als jetzt... Sie spürte  wie White sie nun sanft mit sich zog. Er kannte den See besser als sie und so führte er sie das Ufer entlang. Auch Runner kannte den Weg anscheinend bestens, denn er hatte es sehr eilig um hechelnd vorauszulaufen. Er freute sich sicherlich genauso sehr auf eine kleine Abkühlung im Wasser mit seinem dicken Pelz.

Schließlich, nachdem sie über einige Wurzeln gestiegen waren, welche ins Wasser hineinragten blieb er stehen und ließ lächelnd ihre Hand los um sich zu entkleiden... Runner ließ sich ebenfalls nicht aufhalten und preschte laut platschend ins Wasser bis es an seinen Bauch reichte und begann durstig zu trinken....  Der See reflektierte das Licht der Sonne so sehr dass es manchmal in ihren Augen schmerzte...

"Es ist angenehm kühl,"
sagte White zu ihr während auch sie sich ihr Kleid über den Kopf streifte und ihr langes schwarzes Haar wie ein Umhang über ihre Schultern fiel und  erst oberhalb ihrer Scham endete.  Dann zog sie sich ihre viel zu warmen Stiefel aus und musste grinsen weil Runner sie wieder so komisch ansah während sie das tat. White  hatte bereits begonnen sich zu waschen und hatte nicht mitbekommen wie sie nun zaghaft ins Wasser stieg. Es war herrlich frisch und weckte sofort all ihre Lebensgeister, obwohl sie noch gar nicht tief darin stand.  Je weiter sie hinein lief, desto mehr kroch die Kühle Frische ihre Beine empor und lißs sie kurz die Luft anhalten.  Der unangenehmste Teil war sowieso die Brust. Sie war schon halb im Wasser und ihre Haare bedeckten ihren Oberkörper während sie es genoss, die sanften Wellen zu spüren.

"Habe ich dir eigentlich schon erzählt dass Lean Bears Knie steif bleiben wird? Er war ja vom Pferd gefallen bei der Büffeljagd... und er kann sein Bein immer noch nicht richtig bewegen. Es wird wohl steif bleiben."


sagte White plötzlich und  sie musste sofort daran denken, wie Lean Bear in das Zelt hereingeplatzt war als sie... nun ja... so beschäftigt gewesen waren und doch konnte sie jetzt nicht darüber lachen.

"Das ist nicht gut! Hat er denn Kinder die seine Jagd übernehmen können? Oder will er es trotzdem weiterhin selbst versuchen? "

fragte sie zurück und begann ebenfalls sich das Wasser über ihre Arme laufen zu lassen und sie zu waschen und Whites Antwort zu lauschen. Sie war ja dabei gewesen und hatte ihn stürzen sehen. Es hatte noch wesentlich Schlimmer ausgesehen, als es im Endeffekt noch gewesen war... Und Lean Bear hatte großes Glück dabei gehabt.
Nach Whites Antwort hielt sie die Luft an und tauchte einmal kurz unter,  damit auch ihre Haare nass wurden, welche jetzt auf ihrem Rücken hingen als sie wieder prustend auftauchte und das Wasser ihr den Körper hinabperlte. Genießend musste sie seufzen, während sie sich das herrliche Wasser aus dem Gesicht streifte und sich über die langen, schwer gewordenen Haare fuhr. Es tat so unglaublich gut.  Es war eine grandiose Idee gewesen her zu kommen... Und schlecht war ihr auch nicht mehr.   Genüsslich wusch sie sich überall und  spritze ab und zu in Runners Richtung, der sich einen Spaß daraus machte, nach dem Wasser zu schnappen.
Dann beugte sie sich etwas zur Seite, um die langen Haare über ihre Schulter zu nehmen und sie ausgiebig im Wasser zu säubern, schwappte mit ihren Händen immer wieder Wasser darüber sodass sie  nochmal so stark glänzten wenn die Sonne darauf traf.  Auch White schien dies zu genießen und wie immer viel es ihr sehr schwer nicht die ganze Zeit an etwas anderes zu denken außer   sich mit ihrem Körper dicht an ihn zu schmiegen und das Gefühl seiner Haut auf ihrer zu genießen.
Doch er stand so einladend dort, dass sie nicht widerstehen konnte.   Lächelnd biss sie sich auf die Unterlippe und trat von Hinten an ihn heran, während er sich noch  das Wasser über sein Gesicht laufen ließ, schlang ihre Arme um seine Hüfte und legte ihr Kinn auf seine Schulter...

"Ich bin so glücklich White... und ich bin so froh das dir nichts passiert ist" flüsterte sie ihm leise zu und küsste seine Schulter, weil sie es ihm am liebsten unentwegt sagen würde.  Atmete selig durch und genoss die Frische auf ihrer Haut zusammen mit der Wärme seines Körpers.   Und das war sie wirklich. Sie war sogar so glücklich, dass es nur noch wenig schmerzte, sobald sie an ihre Familie bei den Cheno-kah dachte. Denn er schaffte es, diese Lücke auszufüllen.  Ob der große Geist schon ein Nachsehen mit ihnen gehabt hatte?  Es war wie ein großes Geheimnis, ein  aufgeregtes Warten darauf,   ob sie bereits soweit war, den Segen eines Kindes zu empfangen oder eben nicht. Denn  sie wusste ja nicht wann und wie man so etwas merken sollte.  Und bis jetzt fühlte sich alles normal an.  Liebevoll strichen ihre Finger zu seinen Schultern  hinauf. Mit einer Hand nahm sie noch etwas Wasser mit, welches sie ihm  über den Rücken fließen lies und ihn sanft säuberte.... Sie liebte es so sehr zu sehen, wie sich seine Muskeln bewegten, wie seine Haut in der Sonne glänzte. Es gab sowieso nichts was sie an ihm nicht faszinierte.
Und umso mehr liebte sie es, ihn zu verwöhnen und ihre Hände über seine Haut gleiten zu lassen.   Immer wieder musste sie glücklich seufzen und legte  seine nassen Haare zusammen... Küsste,  als sie fertig war noch  mehrmals sein Schulterblatt und presste sich an ihn um auch die letzten Momente die sie heute gemeinsam hatten auszukosten.


Zuletzt von Rainsong am 13/12/2020, 12:41 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Rainsong
Rainsong


Charakterbeschreibung
Name: Rainsong
Alter: 20
Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Whitefang 1/1/2011, 23:19

Whitefang benetzte sein Gesicht mit dem frischen Wasser und hörte wie Rainsong sich ebenfalls sauber machte, und dann sagte sie: "Das ist nicht gut! Hat er denn Kinder die seine Jagd übernehmen können? Oder will er es trotzdem weiterhin selbst versuchen? "
Er blickte kurz zu Rain und ging dann ein wenig tiefer ins Wasser, damit er sich besser abkühlen und reinigen konnte. Endlich wurden der Schweiß und der Staub abgewaschen, und er ließ es sich nicht nehmen auch sein Haar nass zu machen. Noch immer hingen seine Gedanken bei Lean Bear, dem jungen Jäger der schon ein wenig sein Freund geworden war. Er hatte es wirklich nicht verdient ein steifes Knie zu behalten, wo er noch nicht einmal ein ehrenwerter Jäger geworden war. Das war sicher ein schwerer Schlag für ihn, wo er doch noch so viele Jahre vor sich hatte.

"Nein, Lean Bear hat ja nicht einmal eine Frau..." antwortete er bedrückt und hielt inne, während er Rainsong betrachtete wie sie badete und sich wusch. Ohne dass sie antwortete war es ihm ein Bedürfnis weiter zu sprechen, denn er hatte ja sonst niemanden mit dem er sich ausgiebig unterhalten konnte.
"Und ich glaube es wird auch schwer für ihn werden eine zu finden, jetzt wo er ein steifes Knie haben wird. Die jungen Frauen werden darauf achten ob ein Mann gesund und tüchtig ist. Tüchtig ist er sehr wohl, aber wie du schon sagtest wird er es schwer mit der Jagd haben. Vielleicht wird er einen Weg finden um damit klar zu kommen, aber es wird die Frauen sicher abschrecken."
Nachdenklich schöpfte er sich Wasser über die Brust und blickte dabei auf den See hinaus. "Ich wünsche ihm nur das Beste, er ist ein wirklich guter Kerl. Auf der Büffeljagd habe ich ihn erst richtig kennen gelernt, und er hat es wirklich nicht verdient einsam zu sein. Vielleicht wird es eine Frau geben die ihn auch mit einem steifen Knie lieben wird...wenn nicht hier bei den Kangee, dann vielleicht bei den Chinook. Auf dem Rücken eines Pferdes würde er auch jagen können ohne sein Bein benutzen zu müssen."

Um sich abzulenken warf er sich wieder Wasser ins Gesicht, und langsam aber sicher hatte er genug von der Erfrischung. Seine Haut und sein Haar waren gereinigt, und bevor seine Haut zu schrumplig wurde wollte er das Wasser verlassen. Er hatte jedoch nicht darauf geachtet dass Rainsong auf ihn zugekommen war, sondern bemerkte dies erst als sie ihre Arme um ihn schlang und ihr Kinn auf seine Schulter lehnte. White hielt inne und genoss diese liebevolle Geste von ihr, und dabei legte er seine Hände leicht auf ihre Arme.

"Ich bin so glücklich White... und ich bin so froh das dir nichts passiert ist"

Sie dachte noch immer an diesen Zwischenfall mit dem Chiefsohn, obwohl das schon einige Tage zurücklag...und sie schaffte es immer wieder dass er eine leichte Gänsehaut bekam, denn ihre Worte erzeugten bei ihm immer einen wohligen Schauer. Verträumt sah er auf den schimmernden See hinaus, in dessen Hintergrund sich der dichte, schattige Wald erhob. Er konnte von hier aus sogar die feinen Rauchsäulen des Süd-Lagers erkennen. Und als Rainsong begann seinen Rücken zu streicheln und dies mit einer Reinigung verband, seufzte er leise auf und konnte einfach nur genießen. Er spürte wie ihre Finger über seine Haut glitten und wie die Wassertropfen an seinem Rücken hinab liefen, und nachdem Rain sein Haar geordnet und seine Schulter geküsst hatte, drehte er sich langsam zu ihr um und legte seine Arme um ihren nackten Oberkörper. Jetzt waren sie sich so nahe wie sonst in ihrer Hütte, und es war ihm in diesem Moment egal dass sie jemand sehen könnte; wenn dann würde das höchstens die unreifen Kinder interessieren, die einen kichernd aus den Büschen beobachteten.

"Ich bin auch glücklich mit dir," sagte er nur und lächelte sie liebevoll an, ehe er sich vorbeugte und ihr einen zärtlichen Kuss gab. So standen sie da, er umarmte sie und drückte sie an sich, und er war einfach nur glücklich über alles, was sein Leben von nun an schöner machte; noch einmal lächelte er sie an und berührte sanft ihre Wange, so wie er es gerne tat wenn er ihr seine Zuneigung zeigen wollte.

"Wie wäre es wenn wir jetzt nach den Reusen sehen und dann wieder zurück ins Dorf gehen?"

Als Rainsong lächelnd nickte nahm er ihre Hand und watete mit ihr zurück ans Ufer, wo sie sich erst einmal mit etwas trockenem Gras abschrubbten und sich dann ihre Kleidung wieder anzogen; Runner wuselte auch schon wieder bellend um sie herum, und da er pitschnass war schüttelte er sich ausgiebig und benetzte die beiden wieder mit einem feinen Wasserschauer. Whitefang scheuchte seinen Hund fluchend und belustigt davon, ehe er mit Rainsong das Ufer entlang zu den Reusen ging. Es waren drei Reusen mit einem abstand von je zehn Minuten Fußmarsch, und da sie gut erreichbar waren hatten sie kaum Mühe dorthin zu gelangen. Jedesmal stieg Whitefang bis zu den Knien in das Wasser und kontrollierte die feinen Netze aus Hanf und Baumrindenfasern, doch er holte aus allen drei nur zwei mittlere Fische und eine handvoll Flußkrebse heraus. Erst als er fertig war zog er sich seine Mokassins an, und nun war er mit den Fischen so voll beladen dass er Rainsong nicht mehr an die Hand nehmen konnte. Sie gingen zurück zum Dorf damit sie den Fang verarbeiten konnten, und mittlerweile hatte Whitefang auch ziemlich Hunger.


-> Dorfplatz im Ostlager
Whitefang
Whitefang
Admin


Charakterbeschreibung
Name: Whitefang
Alter: 28
Clan: Kangee

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Rainsong 3/1/2011, 21:34

Rainsong liebte es so sehr wie er sie ansah, wenn sie ihm so nahe kam. Als läge etwas  Verheißungsvolles darin. So vieles was sie mit der Zeit noch entdecken würde. Und als er sie gefragt hatte, ob sie nun nach den Reusen sehen sollten um dann zurück ins Dorf zu laufen, nickte sie lächelnd, denn in dem Wasser wurde es unter den Blättern der Bäume die über das Wasser hinausragten so ganz ohne Anstrengung doch etwas kühl.
Herrlich sauber und erfrischt stiegen sie gemeinsam aus dem Wasser und  belustigt sah  sie Runner dabei zu, wie er die Krebse im Wasser fixierte und manchmal untertauchte um nach ihnen zu schnappen, während sie sich  trockneten und anzogen.
Irgendwann schien auch er genug davon zu haben, kam aus dem Wasser gehechtet und schüttelte sich direkt vor ihnen, woraufhin sie auflachen ihre Hände zum Schutz in seine Richtung hielt um nicht wieder pitschnass zu werden. Alles war so herrlich und friedlich. Es schien als könnte an diesem Tag auch einfach nichts schlechtes passieren  weil der  große Geist gute Laune zu haben schien und dies sich auf alles Leben auswirkte. Interessiert sah sie ihrem Mann jedes mal über die Schulter, sobald er knietief wieder in das Wasser wartete und eine Reuse nach der anderen hinaus hob um zu sehen was darin war.  Keine war leer und so hatte White am Ende Mühe, die vielen Fische und Krebse auf seinen Armen unterzubringen.  Sie fand es süß, wie er versuchte ihr die Arbeit abzunehmen, doch  manchmal wankte er so hin und her weil so mancher Krebs noch keine Ruhe geben wollte und  ihm die Fische aus den Händen glitten... Sie waren ja auch unüberlegt losgegangen, Rainsong hätte doch einen Flechtkorb mitnehmen können! Sie hatten  ja gewusst, dass sie die Reusen leeren wollten, noch bevor sie losgegangen waren. Aber an diesem Morgen war ihr Kopf wohl  noch zu müde gewesen um zu denken.
Auflachend nahm sie ihm, als er  innehalten musste um nachzugreifen ein paar mehr Fische ab und so  schlenderten sie gemeinsam zurück zum Dorf.  Auf ihrem  Weg zu den Palisaden und auch am großen Ufer bei den Kanus war es jedoch auf einmal Menschenleer und  Rain sah sich irritiert um, lief etwas langsamer, doch der See wirkte wie ausgestorben. Nur ganz weit Hinten, wenn man die Augen zusammenkniff, konnte man in der Ferne Ein, Zwei Kanus treiben sehen.
Sie merkte wie auch White sich irritiert umsah... Die Mittagssonne brannte.. Es war ihr klar, dass dann viele den Schutz und den Schatten ihrer Häuser aufsuchen würden.  Doch dass selbst die Kinder nicht mehr im Wasser zu finden waren, kam ihr doch etwas seltsam vor.  Noch sagte sie jedoch nichts, weil sie sich auch täuschen konnte und sie vielleicht  zu genau dem Zeitpunkt dort entlang gingen, wo sich alle gleichzeitig eine Pause gönnten um von der Hitze keinen schaden zu  tragen. Doch beim Eingang an den Palisaden wurde ihr nun doch komisch. Dort standen  zwar wie immer zwei Wächter, doch Innen dieses mal keine. Und auch das Dorf war gespenstisch leer, als sie so auf Whites Hütte zusteuerten, um die Fische aus der Sonne zu bringen und auch gemeinsam etwas zu essen.  Runner huschte als Erster die Leiter hinauf und machte, dass er in den Schatten kam. Dann  versuchte Rainsong umständlich die  Sprossen hinaufzusteigen und half dann White zuerst mit seinen Fischen, damit auch er hinauf kommen konnte.  Endlich kamen sie in die Kühle  im Inneren der Hütte und  der große neue Flechtkorb war randvoll gefüllt mit frischem Fisch, den sie nun sofort lächelnd in Maisblätter und frische Kräuter hüllte, die sie am Tage zuvor gesammelt hatte und setzte Wasser in dem Kochbeutel auf, um ihn über das neu entfachte Feuer zu schieben. Glücklich sah sie kurz zu White der sich nur für einen Moment auf den Fellen ausruhte.
Wer sollte etwas dagegen haben, bei dieser Hitze war es sowieso nicht möglich schwere Arbeiten zu erledigen.  Und Essen hatten sie für heute auch genug. Also musste er auch nicht nochmal hinaus um zu jagen.   Die anderen Fische nahm sie geschickt aus, worüber sich besonders Runner sehr freute. Er schien auch noch kein Frühstück abgestaubt zu haben und half ihr dabei, keine Abfälle in der Hütte zu hinterlassen.

"Wie gespenstisch leer es Draußen war... Ob dies nur an der Hitze liegt?"

sagte sie fragend, während sie mit einem Kochlöffel vorsichtig ein paar der heißen Steine in das Wasser gab, doch die Antwort kam  plötzlich nicht von White, der ihr gegenüber am Feuer saß.... Denn plötzlich hielt sie mit dem Kochen inne und riss die Augen auf. Hatte sie da gerade jemand gerufen?  Verwirrt sah sie zu White um zu sehen ob er auch gehört hatte was sie gehört hatte und auch er sah sie stirnrunzelnd an. DA! Wieder ihr Name! Und auch dieses mal rief  die Stimme nach White!  Rainsong hielt den Atem an, denn es klang als wäre etwas geschehen!  Schnell zog sie den Dreifuß wieder vom Feuer und hechtete gleichzeitig mit White zum Ausgang um den Vorhang beiseite zu schlagen und  zu suchen, woher die Stimme kam. Bis sie schließlich  mit zusammen gekniffenen Augen Bird Woman durch die Hütten  auf sie zurennen sah und sie immer wieder freudig ihren Namen rief. Etwas schlimmes konnte es nicht sein, denn  sie hatte ein erwartungsvolles Lachen im Gesicht...

"Bird? Was beim großen Geist ist denn los?"

fragte sie   mit pochendem Herzen weil Bird so aufgeregt schien, als sie bei ihnen ankam und zu ihnen beiden hinauf sah.

"Rainsong komm schnell! Da sind wieder Cheno-kah und sie fragen nach dir!  Komm schnell!"

hörte sie sie sagen und ihr Herz machte einen Aussetzer. Mit aufgerissenen Augen sah sie White über ihre Schulter hinweg an. Sie würde sich ja gerne freuen, weil Grey sie ja angekündigt hatte... doch was, wenn  nicht ihr Vater dort stand, sondern der Chief ihres Clans mit Wood zusammen?  Anstatt das sie sich freute wurde sie unendlich nervös und bekam Angst.  "Sie fragen nach dir"... das konnte so vieles bedeuten! Doch Bird Woman rannte schon wieder Richtung Dorfmitte, sodass sie sie nicht fragen konnte wer dort stand.
So leise dass es nur White hören konnte, flüsterte sie ihm zu, dass er vorsichtshalber seinen Bogen mitnehmen solle. Sie traute der Sache noch nicht. Sowieso lief plötzlich alles viel zu einfach.  Wie beim ersten Male auch pochte ihr Herz wild durcheinander. Egal wer dort stehen würde, es würde auch vorerst nicht langsamer schlagen.. Entweder aus Furcht, oder wegen purer Wiedersehensfreude.
Sie wartete noch, bis White wieder mitsamt seinem Bogen hinaus trat und erst dann atmete sie tief durch und kletterte die Sprossen wieder hinab. Auch Runner steckte seinen Kopf wieder aus der Hütte hinaus und schien entsetzt darüber, dass sie wieder in die Hitze hinaus wollten. Doch  um nichts in der Welt würde er sich  die Aufregung entgehen lassen und hechtete hinter ihnen her, während sie und ihr Mann gemeinsam zur Dorfmitte rannten.

----> Dorfplatz am Ostlager


Zuletzt von Rainsong am 13/12/2020, 12:50 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Rainsong
Rainsong


Charakterbeschreibung
Name: Rainsong
Alter: 20
Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Whitefang 11/1/2011, 17:07

Whitefang und Rainsong gingen gemeinsam vom Hungry Horse Lake zurück zu ihrer Hütte, doch auf dem Weg dorthin fiel White deutlich auf dass scheinbar schon alle anderen Dorfbewohner in ihren Hütten verschwunden waren. Eigentlich war dies merkwürdig, denn mindestens eine Person würde man noch antreffen die sich mutig in die heisse Sonne hinaus traute; doch er hatte genug damit zu tun um die Fische und Krebse zu tragen und schob die Ruhe auf die Mittagszeit. Nachdem Runner als erster in die Hütte gerannt war stiegen auch er und Rainsong die Leiter hinauf, legten den Fisch ab und White musste sich erst einmal hinsetzen, während Rainsong sich bereits um den Fisch kümmerte und das Essen zubereitete. Runner hatte sich dicht neben sie gelegt, und jedes mal wenn sie ihm Innereien oder eine Gräte zuwarf wedelte er heftig mit seiner Rute.

"Wie gespenstisch leer es Draussen war... Ob dies nur an der Hitze liegt?"

Für einen kurzen Moment überlegte White und betrachtete liebevoll seine Frau und seinen Hund, die längst ein eingespieltes Team geworden waren. Natürlich hatte auch er sich gewundert wo die ganzen Bewohner hingegangen waren, hatte es allerdings auf das Wetter und die Tageszeit geschoben. Jetzt wo auch Rainsong ihre Verwunderung darüber aussprach machte er sich schon Gedanken. Vielleicht war wieder etwas passiert und sie hatten es nicht mitbekommen? Doch noch bevor er ihr antworten konnte hörte er ein leises Rufen von draussen klingen, das wie Rainsong klang, und fragend blickte er zu seiner Frau die es auch gehört zu haben schien. Sie zog den Dreifuß vom Feuer und schon rannten sie beide zum Ausgang, sahen wie Bird Woman auf sie zugelaufen kam, wobei ihre Zöpfe bei jedem Schritt im Takt wippten. Ausser Atem kam sie bei ihnen an, und sie wirkte keineswegs verängstigt als sie erzählte, dass Cheno-kah im Dorf seien und man sie sprechen wolle.
Auch wenn das nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein musste, Whitefang merkte sofort dass er sich verspannte, weil seine bisherigen Erfahrungen mit den Cheno-kah alles andere als gut gewesen waren. Doch er behielt die Ruhe als Rainsong ihm leise zuflüsterte, er möge seinen Bogen mitnehmen. Also verschwand er wortlos in der Hütte, trank erst noch einen Schluck Wasser und legte sich dann seinen Bogen und seine Pfeile um. Vielleicht war es wie angekündigt Rainsongs Familie, die ihr Einverständnis zu ihrer Hochzeit geben musste; denn er glaubte nicht dass es eine Gefahr sein konnte, dafür würden die Späher der Kangee sorgen. Dennoch war auch er für die Sicherheit einer Waffe und ging wieder hinaus zu Rainsong. Sie wirkte sehr nervös als sie die Leiter hinabstieg, und Whitefang folgte ihr mit ernstem Gesicht in Richtung Dorfplatz.


->Dorfplatz im Ost-Lager
Whitefang
Whitefang
Admin


Charakterbeschreibung
Name: Whitefang
Alter: 28
Clan: Kangee

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Whitefang 12/2/2011, 22:46

<- Whitefangs Hütte


"Ja sie weiss was sie will. Aber das weiss ich auch.... Ich habe großen Respekt vor ihr, doch heute habe ich sie ganz anders kennengelernt als beim letzten Mal. Es war irgendwie seltsam meinen Vater so mit ihr reden zu höhren...Sonst hat es immer andere Gesprächsthemen gegeben. Ich hätte niemals für möglich gehalten, dass eine Hochzeit so viele Worte braucht!"

Whitefang lächelte über ihre Worte und betrachtete noch immer liebevoll ihr Gesicht, dessen Anblick er für immer in sich aufgenommen hatte. Er war froh dass Rainsong ebenso erleichtert über den Ausgang der Gespräche war, und dass sogar sie erkannte dass seine Mutter diese Sache verändert hatte. Dann war es also nicht nur ihm aufgefallen, und er hoffte dass seine Mutter dies nicht nur tat um etwas zu bezwecken sondern dass sie von nun an so bleiben würde. Er hatte gute Hoffnungen dass es so war. Und er wusste bereits jetzt dass sein Leben nicht wundervoller verlaufen könnte als jetzt; er hatte diese wunderschöne und liebenswerte Frau an seiner Seite, seine Familie war gesund und seine Mutter zeigte zum ersten mal seit Jahren wieder, dass sie Anteil an seinem Leben nahm. Und er würde alles dafür tun dass seine Familie, seine Frau und sein Clan glücklich sein würden, was auch immer er dafür tun musste.
Rainsong wandte ihren Blick ab, und auch er folgte nun ihrem Blick und betrachtete mit einem Grinsen seinen Hund Runner, welcher sich des Lebens freute und nach den umher schwirrenden Glühwürmchen schnappte. Für einen Moment konnte er nichts weiter als diesen Anblick der Freude zu geniessen, der ihn ganz erfüllte; doch dann spürte er Rainsongs Hand an seiner Wange als sie sein Gesicht zu sich drehte. Der Blick den sie ihm dann entgegen brachte ließ ihn sofort erahnen dass sie ihm etwas sagen wollte. Er hielt inne und rührte sich nicht, während seine Augen wie gebannt ihren Blick erwiderten.

"White ich... ich bin tatsächlich sehr glücklich. Ich hätte niemals gedacht das man jemals so glücklich sein kann wenn man jemanden findet zu dem die eigene Seele gehört. Dank dir durfte ich es erfahren. Und nachdem wir uns gefunden haben, konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich überhaupt jemals noch glücklicher sein könnte. Doch ich wurde heute eines Besseren belehrt ..."

Ihre Worte taten so unendlich gut. Mit leisem Atmen betrachtete er ihre Lippen während sie sprach, und als sie endete und zu zögern schien, konnte er noch immer nichts sagen. Er wusste dass sie ihn liebte und dass sie bei ihm bleiben würde, das spürte er. Und eigentlich musste sie ihm dies nicht mehr sagen, doch er fragte sich nun, was sie mit ihrem letzten Satz gemeint hatte. Er konnte sich überhaupt nichts vorstellen, und als er sie so fragend ansah, lachte sie leicht auf und zog ihn ein wenig näher an sich heran.

"Der große Geist hat uns erneut erhört ..."

Wieder zögerte sie ihre Antwort heraus, und nun da sie ihn so voller Liebe und Glück anlächelte, als er ihre Wärme spürte war es, als ob sein Herz so schnell schlug dass es beinahe zersprang. Ihre Worte hallten in seinem Kopf wieder, und plötzlich schien er zu wissen was sie ihm sagen wollte, denn sie hatte es bereits gesagt ohne es auszusprechen. Ohne den Blick aus seinen Augen zu nehmen, ergriff sie seine Hand und legte sie auf ihren Bauch. Und oh diese Erkenntnis... diese Vorstellung ließ seine Seele erzittern. Flehte sie geradezu darum an ihr die Wahrheit zu sagen, das was ihr Leben um so vieles bereichern und erfüllen würde auszusprechen...

"Es ist geschehen... Dies ist mein Geschenk an dich... !"

Noch immer erwiderte er ihren Blick, und es war als ob sich die Welt um ihn herum schneller drehen würde. Zuerst schien es so unwirklich dass er es beinahe nicht glauben konnte, dass der Große Geist ihnen tatsächlich dieses Geschenk gemacht hatte; dann sah er die Tränen in ihren Augen, und das Glück über dieses Kind das in ihr heranwachsen würde ließ ihn nun tief aufatmen. Er konnte nicht anders als seine Freude heraus zu lassen und zog Rainsong fest an sich, legte seine Arme um sie und hob sie ein Stück an, wobei er sie erfüllt anlächelte. Er sah das Lächeln auf ihrem Gesicht, und er musste leise auflachen... sie würden gemeinsam ein Kind großziehen, ihm die Liebe schenken die sie auch füreinander empfanden. Noch immer war dieser Moment so unglaublich schön für ihn dass er Rain erneut fest in seinen Arm nahm. Während er seine Nase in ihr Haar drückte und tief einatmete, blinzelte er die Tränen aus seinen Augen und versuchte sich innerlich zu beruhigen. Am liebsten hätte er seinen Jubel über den glitzernden See geschrien.

"Es ist das schönste Geschenk das du mir machen kannst..." konnte er nur mit gedrückter Stimme sagen und hielt sie noch immer fest. Dann ließ er sanft von ihr ab und lächelte sie erneut an, um sie anschließend liebevoll zu küssen. Am liebsten hätte er die ganze Nacht so mit ihr dagestanden und versucht, dieses Glück zu begreifen das ihnen widerfahren war, doch der Wind trug die kühle Luft des Sees zu ihnen herüber und er musste sich auch erst einmal hinsetzen, damit sein Herz sich wieder beruhigen konnte. Er nahm Rainsongs Hand und führte sie mit sich an eine mit Gras bewachsene Stelle des Ufers, und als sie sich dort setzten kam Runner wedelnd herbei gelaufen und beschnupperte sie neugierig, um sich anschließend neben sie in das Gras zu legen. Rainsong lehnte sich an ihn, und White legte seine Arme um sie um sie ganz nah bei sich zu haben. Von nun an würden sie eine große Verantwortung haben, denn sie mussten nicht nur für sich selbst sorgen. Sie würden einen kleinen Menschen haben der ihre Liebe brauchte... und bis dahin war es noch ein langer Weg des Bangens für ihn. Denn auch wenn es ein so wunderbarer Zustand war, er würde Sorge haben dass ihr etwas geschah oder dass die Geburt nicht so gut verlief.

"Lass uns noch nicht zurück gehen, ich möchte jetzt ganz nah bei dir sein."

Seine Stimme war leise, und er schwieg kurz um ihren Haaransatz zu küssen. Er spürte ihren warmen Körper an seinem und blickte dabei auf den See hinaus, der in der Mitte von dem Mondschein erhellt wurde. Hier und da leuchteten kleine Glühwürmchen, und um sie herum war es finster. Dieser Moment hätte nicht schöner sein können... er würde ihn niemals vergessen. Und trotzdem gingen ihm nun viele Fragen durch den Kopf welche gar nicht alle sofort beantwortet werden konnten.

"Ich weiß nicht was ich sagen soll... ich bin so unendlich glücklich. Darüber dich gefunden zu haben und dass du bei mir bist, und dass wir dieses Leben zusammen führen können. Wir haben so schnell zueinander gefunden und erkannt dass wir zusammen gehören.. so als wäre es vorbestimmt gewesen. Doch... du sagtest du wurdest heute eines Besseren belehrt. Wie hast du es erfahren?"
Whitefang
Whitefang
Admin


Charakterbeschreibung
Name: Whitefang
Alter: 28
Clan: Kangee

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Rainsong 13/2/2011, 00:45

Sein Geist begriff und doch sah er so aus, als würde er es noch nicht wirklich fassen können. Keuchend fielen sie sich in die Arme und sie spürte wie  er erbebte, vor Freude ächzte. Rainsong konnte nur die Augen schließen und ihn an sich pressen.  Dieser Moment gehörte nur ihnen alleine. Und sie würden ihn auch bis ans Ende ihrer Tage wohl nicht mehr vergessen.  Dieses Kind  stand für so vieles. Es war nicht nur die Besiegelung ihrer Liebe. Es war ein Kind das auch aus Liebe entstanden war. Clans  zusammenführte. Ein Beweis dafür, dass es richtig gewesen war, dem Weg des großen Geistes zu folgen, indem man seinem Ruf folgte. Und sie spürte keine Angst vor dieser Herausforderung. Warum sollte der große Geist sie nun verlassen... Er würde auch in Zukunft  ihren Weg zusammen beschreiten lassen, um ihre Geschichte erzählen zu können.  Auch wenn schon jetzt die Ungeduld an ihr nagte, wie es sich in Zukunft noch anfühlen würde, dieses Kind in sich wachsen zu spüren.
Sie wurde von ihm von den Füßen gehoben und  ihr gemeinsames Auflachen ließ Runner ebenso vor Freude um sie herum springen. Dort waren keinerlei Zweifel, keine Sorgen oder Zukunftsängste. Wenn sie immer so zusammenhalten würden wie jetzt, dann würden sie jede Prüfung bestehen, die sie  versuchen würde zu lehren. Und  ein Kind groß zu ziehen war wohl die Grösste von allen. Zumindest erzählten das die Alten an den Feuern jeden Abend bei ihren Geschichten.  Sie hatte einen Partner an ihrer Seite, auf den sie sich würde verlassen können. Und andersrum genauso. Der Boden hatte sie wieder und es rührte sie so sehr, zu sehen wie glücklich es ihn tatsächlich machte. Er schämte sich seiner Gefühle nicht und das mochte sie so an ihm. Er schien immer noch zu versuchen zu realisieren, obwohl er  ihr ja glauben konnte dass es so war. Sie hatte es ja zunächst auch nicht glauben können.

"Es ist das schönste Geschenk das du mir machen kannst..."

hörte sie ihn flüstern und  sie konnte nur selig seinen Duft in sich aufnehmen und seinen Halt genießen. Sie würde von nun an versuchen gut auf sich acht zu geben und etwas weniger mit ihrem Kopf durch die Wand zu wollen, auch um ihrem Kind für die Zeit des Heranwachsens mit ihrem Körper ein gutes Zuhause zu sein.   Sein Lächeln erwidernd, nahm sie seinen Kuss entgegen und nun zog er sie sanft mit sich. Er führte sie gezielt zu der angrenzenden Wiese, wo das Schilf drum herum wuchs und sie musste bereits kichern ehe sie dort ankamen, weil sie wusste was er jetzt wohl brauchte. Sie war auch sehr  froh gewesen gesessen zu haben, als Flying Goose ihr so schön die Wahrheit über sich selbst  offen dargelegt hatte. Auch Runner folgte ihnen und  tat es ihnen nach, als sie sich nun beide auf den weichen Grasteppich nieder ließen. Eng an ihn gedrückt genoss sie  für einen Moment nur mit ihm diese wundervolle Tatsache, dass sie bald Eltern sein würden. Sie erfuhr nun wohl das größte Geheimnis, dass das Leben für eine Frau, aber auch für einen Mann bereithalten konnte.  Und es war überwältigend dieses Leben nun so bewusst in sich spüren zu können. Jetzt wo sie wusste  dass es da war, konnte sie sich viel besser darauf Konzentrieren.
Was ihr Vater wohl dazu sagen würde?  Und ihre Mutter? Die alte Krähe aus dem Nachbar-teepee würde sicher sofort anfangen Bohnensamen für später zu sammeln, damit auch ja genug Bohnen zu essen  da wären. Sie musste grinsen und auch deshalb, weil sie versuchte  sich die Augen ihrer Mutter vorzustellen, sobald sie davon erfuhr. Doch das würde ihr wohl verwehrt bleiben.  Dafür hatte sie nun neue Menschen an ihrer Seite, die sich ebenso für sie freuen würden.

Er sagte leise, dass er noch nicht gehen wollte. Und er sprach ihr aus der Seele.  Irgendwann würde auch mal ein Zeitpunkt kommen, an dem  sie bis an ihre Grenzen würden gehen müssen. Die gab es immer wieder mal. Daran wuchs man. Doch diese Momente schienen so fern. Und sie wollte dieses Gefühl festhalten, so lange sie konnte. Blickte verträumt auf den stillen See hinaus. Ein sanfter Wind kam auf und zauberte winzige Wellen auf die Oberfläche, ließ das Schilf  ein wenig tanzen und die Blätter rauschten dabei leise.

"Ich weiß nicht was ich sagen soll... ich bin so unendlich glücklich. Darüber dich gefunden zu haben und dass du bei mir bist, und dass wir dieses Leben zusammen führen können. Wir haben so schnell zueinander gefunden und erkannt dass wir zusammen gehören.. so als wäre es vorbestimmt gewesen. Doch... du sagtest du wurdest heute eines Besseren belehrt. Wie hast du es erfahren?"

Rainsong musste wieder grinsen und setzte sich dann auf, um ihm in die Augen sehen zu können....Sie hatte ja bei ihrer Mutter hautnah miterlebt, wie es aussah, wenn ein Bauchumfang wuchs. Hatte selber gemerkt dass ab und zu etwas nicht mit ihr gestimmt hatte. Doch es war für sie so selbstverständlich gewesen, dass sie niemals erzählt hatte, dass etwas anders war als sonst. Woher hatte sie dann wissen sollen worauf sie achten sollte und worauf nicht?
Sicher  hatte sie sich anders gefühlt als gewöhnlich, doch das hätte noch so viele andere Ursachen haben können.

"Nun... ich war heute mit Summer bei Flying Goose um ihr das Fell zu bringen, welches wir ihr schenken wollten als Dank, dass sie mir so geholfen hat. Und sie hat mich erst in  mit der Nase in die Wahrheit getaucht. Ich habe ja nicht gewusst, auf was ich hätte achten können, um es selbst herauszufinden. Doch sie hat durch Zufall   nach meinem Befinden gefragt und alles aufgezählt, was mich in letzter Zeit auch irritiert hat. Ich habe es auf die ganze Aufregung geschoben.
Ich mag sie sehr. Sie sieht nicht nur mit ihren Augen. Und ich glaube deshalb hat sie es auch sofort bemerkt. "

Rainsong hielt kurz inne und  strich sich nochmals liebevoll über ihren Unterleib, der noch so flach war wie immer, nur der Gesamtumfang war irgendwie anders... Und da fiel es ihr ein, woran sie es auch hatte spüren können und griff sofort mit weiten glänzenden Augen nach seiner Hand neben sich.

"Und außerdem kannst du es schon spüren! Hier White!"

sagte sie und führte seine Hand an die Stelle, wo der winzige Knubbel in ihrem Innern zu befühlen war. Wie ein  weiches Ei, welches dort ruhte und stetig wuchs ohne dass man es sehen konnte. Und sie musste grinsen, als seine Augen plötzlich größer wurden, weil er es spüren konnte. Er blickte sie an, als würde er so etwas zum aller ersten male spüren! Und das irritierte sie ein wenig. Denn er hatte ja erzählt, dass er bereits eine Frau gehabt hatte, die  er bis zu dem Zeitpunkt der Geburt bei sich gehabt hatte. Doch darauf wollte sie jetzt nicht eingehen. Dafür war der Moment zu schön. Glücklich lehnte sie sich wieder vor und gab ihm erneut einen sanften langen Kuss. Noch eine Weile lagen sie so da und beobachteten die Geschehnisse der Nacht und einmal  musste sie ein Glühwürmchen aus ihrem endlos langen  Haar fischen, welches sich darin fest geflogen hatte. Immer wieder spürte sie seine warme Hand ihren Bauch erforschend auf ihrer Haut liegen, als würde er seine Neugierde nun ebenso nicht mehr zufriedenstellen können, bis sie auf einmal  leise Stimmen in der Ferne hörte und  sie sich langsam aus dem Gras erhoben. Mit geduckten Köpfen blickte sie durch das Schilf hindurch, um zu sehen wer sich dort näherte. Sie erkannte einen Mann und eine Frau und sehr schnell wurde ihr klar um wen es sich dort nur handeln konnte.  Denn die Gangart des Mannes war unverwechselbar und nun, wo das  Kichern der Frau zu ihr Drang war  sie sich auch bei ihr absolut sicher... Rainsong musste ein auflachen unterdrücken und  hielt sich ihre Hand vor den Mund um sie nicht zu verraten...

"Sieh nur White. Summerbird un Lean Bear scheinen sich sehr zu mögen... Ich habe sie heute nur ein paar Stunden bei mir gehabt, für den Rest der Zeit war sie mit ihm fort um sich das Dorf von ihm zeigen zu lassen..."

Rainsong freute sich für die Beiden, auch wenn der Chief Bearclaw wohl mehr als nur mit den Augen rollen würde, sollte er noch davon erfahren, ehe er morgen abreisen würde. Doch sie wünschte sich für Summer einfach einen Kerl, der sein Herz am rechten Fleck trug und Lean Bear gönnte sie von ganzem Herzen eine Frau, die ihn  so nahm wie er nun mal jetzt war. Und sie wusste das Summer niemals jemanden nach so etwas wie seinem Bein beurteilen würde. Für einen Moment sahen sie zu den Beiden still hinüber, die in die andere Richtung den See entlang liefen und miteinander schwatzten, als würden sie sich schon ewig kennen. Irgendwann blieben sie stehen nachdem sie nebeneinander her gegangen waren und nahmen sich bei den Händen.  Kamen sich mit ihren Köpfen ganz nahe und wieder musste Rainsong erfüllt seufzen.  Dann drehte sie ihr Gesicht seitlich zu White hin und grinste ihn verschmitzt an...

"Komm...lassen wir sie alleine... Ich möchte in deinen Armen liegen und einschlafen können...."

White schien sich ebenso für seinen neuen Freund zu freuen... Dieser Sommer war wirklich etwas  sehr besonderes.  Und das nicht nur für sie beide. Leise erhoben sie sich und  White ermahnte Runner nahe bei ihm zu bleiben, damit er keinen Laut von sich gab, um die beiden nicht zu stören, welche sich so unbeobachtet fühlten... Nun  liefen sie Hand in Hand zurück zur Hütte und sie würden noch nach seiner Mutter sehen um dann  diesen wundervollen Tag zu ende gehen zu lassen.  

---> Whitefangs Hütte Ost Lager


Zuletzt von Rainsong am 13/12/2020, 13:02 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Rainsong
Rainsong


Charakterbeschreibung
Name: Rainsong
Alter: 20
Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Whitefang 13/2/2011, 13:00

Nachdem Whitefang sie gefragt hatte wie sie dieses neue Glück, das Kind welches in ihr wuchs, erfahren hatte, setzte sich Rainsong auf und blickte ihn lächelnd an. Sie sagte dass Flying Goose Sings es ihr gesagt hatte als sie mit Summerbird das Büffelfell zu ihr gebracht hatte, und darüber war White ein wenig erstaunt. Wie sollte denn die Alte wissen dass Rain ein Kind in sich trug? Man konnte doch gar nichts sehen, ihr Bauch war flach wie immer und sie sah auch sonst nicht verändert aus. Bis auf vielleicht jene Momente wo ihr plötzlich schwindelig wurde, und als ihr schlecht war, erschienen ihm jetzt in einem anderen Licht. Vielleicht hing eines mit dem anderen zusammen; doch er konnte sich immer noch nicht vorstellen wie Goose dann so genau wissen konnte dass Rain ein Kind in sich trug. Dies würde wohl immer das Geheimnis der Frauen bleiben, von dem er als Mann niemals eine Ahnung würde haben können.

"Und ausserdem kannst du es schon spüren! Hier White!"

Dann nahm sie seine Hand und legte sie auf ihren Unterleib, drückte sie fest hinein. Zuerst war er ein wenig erschrocken, denn er konnte ja nicht einmal etwas sehen, wie sollte er es dann spüren... wie ein Kind hinein kam das wusste er sehr wohl, aber wie es sich darin entwickelte nicht. Er hätte niemals geahnt dass man bereits jetzt etwas spüren konnte das darauf hindeutete. dass darin ein Kind heranwuchs. So nahe war er in dieser Sache selbst seiner verstorbenen Frau nicht gekommen, hatte es erst akzeptiert als er auch den Bauch gesehen hatte. Und nun da er es spürte war er wie aus den Wolken gefallen. Es war ein Wunder das der Große Geist dort vollbrachte... so ein kleines Ding sollte einmal sein Kind sein. Es schien als ob es wie eine Frucht aus der Knospe entstand, und dann jeden Tag mehr heranwuchs und größer wurde. Nur so konnte er es sich erklären... doch jetzt war das nicht wichtig, denn er war so unendlich glücklich dass er sie zärtlich küsste, und immer wieder mit seiner Hand über ihren Bauch streichen wollte. Dies war ein Kind der Liebe, nicht der Pflicht dem Clan und der Ehe gegenüber... es würde als Cheno-kah und als Kangee zur Welt kommen, als Vereinigung zweier Clans, und sie würden es mit den Geschichten und den Traditionen beider Clans aufwachsen lassen.
Als auch er die leisen Stimmen hörte die sich vom Dorf näherten verhielt er sich ganz still, und setzte sich dann langsam auf. Da sie im Dunkeln zwischen den Gräsern saßen würde man sie nicht erkennen können, und das wollte er auch nicht denn an diesem Abend hatte er keine Lust mehr auf Gespräche, zu glücklich war er über Rainsongs Schwangerschaft. Er blickte angestrengt zu den beiden Gestalten hinüber welche sich jetzt näherten, doch sie gingen nicht direkt in ihre Richtung, schienen eher einen Spaziergang direkt am kiesigen Seeufer machen zu wollen. Das Humpeln und Hinken des Mannes verriet ihm sofort wer es war... Fragend beobachtete er wie Lean Bear mit einer Frau näherkam, doch er konnte nicht erkennen wer die Frau war. Sollte er tatsächlich jemanden gefunden haben der sein Interesse geweckt hatte? Das wäre wunderbar für ihn.

"Sieh nur White. Summerbird und Lean Bear scheinen sich sehr zu mögen... Ich habe sie heute nur ein paar Stunden bei mir gehabt, für den Rest der Zeit war sie mit ihm fort um sich das Dorf von ihm zeigen zu lassen..."

White schwieg. Also war es Summerbird, eine Tatsache die ihn umso erstaunter machte. Und als die beiden weitergingen und sich entfernten, hoffte Whitefang, dass ihr Interesse füreinander auf keinen Widerstand stoßen würde; denn Rainsong war bereits eine Kangee geworden, und wenn dies bei noch einer Cheno-kah passieren sollte würde der Chief ihres Clans sicherlich nicht sehr erfreut sein. Jeder Clan versuchte ja seine Bewohner beisammen zu halten um sich nicht zu verkleinern. Er sah wie die beiden stehenblieben, und im hellen Schein des Mondes kamen sich ihre Silhouetten näher... White hörte Rain leise seufzen, denn sie ahnte ebenso was dort unten nun vor sich ging. Eine neue Liebe war entstanden wie sie besser nicht hätte ausfallen können, zumindest für Lean Bear. Doch die beiden würden noch eine harte Zukunft vor sich haben, denn noch war nicht abzusehen wie gut Leans Bein genesen würde, und vor allem wie gut er damit in der Zukunft würde klarkommen können. Doch Summerbird schien dies nicht zu stören, und sie schien auch keinen Zweifel zu haben. So wie Rainsong wagte auch sie einen Schritt der vielleicht nicht unbedingt der Einfachste für sie war. Lean Bear war einer Frau versprochen, die jedoch kein Interesse mehr an ihm zeigte seitdem sein Bein ihn behinderte. Es lag nun an den Familien zu entscheiden, ob der Liebe oder der Pflicht eine Chance gegeben wurde.

"Komm...lassen wir sie alleine... Ich möchte in deinen Armen liegen und einschlafen können...."

Rainsongs Worte holte ihn aus seinen Gedanken, und er nickte lächelnd und erhob sich mit ihr aus dem Versteck. Dies war nun Lean Bears und Summerbirds Schicksal, nicht seines. Sanft nahm er Rains Hand und sie verließen das Ufer des Sees, wobei er mit einem leisen Zischen Runner an seiner Seite laufen ließ damit der Hund nicht auf die beiden Verliebten am Ufer zu lief, und so gingen sie langsam zurück in die Richtung seiner Hütte, wo bereits seine Mutter auf ihn wartete. Während sie so gingen durchströmte White noch immer das Glück über die Erkenntnis, dass er nun Vater werden würde. Von jetzt an erschien ihm  alles noch ein wenig schöner.

"Wir können es unseren Familien erst sagen wenn du offiziell meine Frau geworden bist," sagte er leise und ein wenig wehmütig, denn es würde auch ihm sehr schwer fallen dieses Geheimnis zu bewahren. Und vor allem würden sie sich noch eine ganze Weile gedulden müssen, denn allein das Brautkleid herzustellen würde einige Tage in Anspruch nehmen. Doch man sah es nicht gerne wenn eine Frau ein Kind bekam bevor sie heiratete; dies geschah zwar recht häufig, denn viele junge Paare teilten heimlich vor der Hochzeit ihre Felle, doch meistens gelang es ihnen das zu verbergen bevor sie heirateten. Manchmal wurde dann sogar einem anderen Ehemann ein Kind untergeschoben, das noch von einer Liebschaft stammte.
"Aber ich bin mir sicher meine Mutter wird beinahe in Ohnmacht fallen wenn sie es erfährt. Sie ist so gerne Großmutter für ihre Enkel..."
Er lächelte Rain sanft an. "Meine beiden Brüder haben auch bereits Kinder, und das macht sie sehr glücklich. Du wirst die beiden auch noch kennen lernen, und ihre Frauen. Es wird ein großer Tag für uns werden..."

Sie kamen bei seiner Hütte an, und Runner wollte gerade die Leiter hinauf springen, doch White hielt ihn mit einem knappen Ruf zurück. Runner zuckte sofort zusammen und wich ein wenig beleidigt zurück, während White auf den Hohlraum unter der Hütte deutete. Seine Mutter wollte auf keinen Fall einen Hund um sich haben in der Hütte, und das würde Whitefang akzeptieren, denn sie war sein Gast. Also musste Runner heute draußen schlafen, was ihm jedoch nicht schwer fallen sollte, denn er hatte ein dickes Fell. White ließ Rainsong zuerst die Leiter hinaufsteigen, und er folgte ihr dicht und betrat zusammen mit ihr leise die Hütte. Drinnen war es schön warm durch die Glut in der Feuerstelle, und es roch noch immer nach der guten Suppe die sie gegessen hatten; Talks in Whispers hatte sich bereits auf ihr Fell gelegt welches sie auf der anderen Seite von ihrem Schlafplatz ausgebreitet hatte. Eine bunte Decke lag über ihr, und sie lag mit dem Rücken zu ihnen. Er wusste nicht ob sie noch wach war oder bereits schlief, also blieb er ganz still. Auch Rainsong entledigte sich nun auf Zehenspitzen ihrer Kleidung. Sie ordneten noch hier und da ein paar Dinge, stellten den Rest der Suppe für morgen beiseite und tranken noch den Tee aus, ehe sie sich gemeinsam unter die Felle auf ihren Schlafplatz legten. Und als Whitefang seine Frau eng an sich zog und seine Arme um sie legte, seufzte er tief durch und schloss glücklich seine Augen. Der Große Geist schien es von jetzt an nur noch gut mit ihnen zu meinen.


-> Whitefangs Hütte
Whitefang
Whitefang
Admin


Charakterbeschreibung
Name: Whitefang
Alter: 28
Clan: Kangee

Nach oben Nach unten

Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Gesponserte Inhalte


Gesponserte Inhalte


Nach oben Nach unten

Nach oben


 :: Kangee

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten