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Chinook-Jagdgebiet in den Steppen der Dry Plains

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 :: Chinook

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Beitrag von Rainsong 4/8/2010, 16:10

Chinook-Jagdgebiet in den Steppen der Dry Plains Pr_rie10

Das Jagdgebiet der Chinook ist die weite Steppe in den Dry Plains, welche sich im Regenschatten der Spirit Mountains befinden. Dadurch fehlt es hier an Feuchtigkeit, was das Wachstum von Sträuchern und Bäumen erschwert und somit auch nicht sehr viele Tiere als Nahrungsquelle in Frage kommen. Ihr Hauptaugenmerk liegt beim Jagen von Büffeln, welche oftmals in riesigen Herden von mehreren Hundert Tieren durch das Land ziehen und grosses Geschick beim Jagen gefordert ist. Auch Lemminge, Steppenkaninchen, Eidechsen und vor allen Dingen Präriehunde werden bevorzugt gejagt. Doch sind hier auch Steppenwölfe und Koyoten zuhause, sowie äusserst giftige Schlangen und Scorpione. In den heissesten Monaten regnet es kaum. Und wenn doch, dann in so grossen Mengen, dass oftmals Sturzfluten die Oberfläche der Ebene in tödliche Matschlawinen verwandeln und schon einige Leben gefordert hat. Den Wolkenbrüchen folgen lange Hitzeperioden, in denen oftmals die rötliche Erde aufbricht.
Rainsong
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Beitrag von Young Deer 14/10/2010, 18:41

<- Pferde-Weide am Ost-Lager

[Dies ist ein grober Überblick über die nächsten Wochen, in denen Young Deer durch das Gebiet zieht.]


Die ersten Tage hielt sich Young Deer an der Grenze des Kangee-Gebiets auf; tagsüber war er auf der Jagd gewesen und hatte sich für die Nacht notdürftige Unterschlüpfe aus großen Ästen gebaut, die er an Baumstümpfe lehnte und mit Reisig bedeckte. Ein Feuer hielt ihn stets warm, zusammen mit seinen zwei Felldecken welche er von Zuhause mitgenommen hatte, und es hielt die Wölfe ab welche manchmal neugierig um sein Lager herum schlichen. Er konnte damit leben einsam dort zu sitzen, sein Fleisch zu braten und nachzudenken; es beruhigte ihn und ließ ihn klar auf die Dinge sehen, welche er zuvor durch einen Schleier aus Wut gesehen hatte.
Da er keine Frau und keine Kinder hatte war seine Bindung an den Clan nicht von großer Bedeutung gewesen. Er hatte in der Hütte seiner Eltern gewohnt, aus welcher er so oder so hätte ausziehen müssen. Dazu kamen dann noch der Streit mit seiner Familie und mit seinem besten Freund, dessen Zukunft in seinen Augen auch schon vorgeebnet zu sein schien. Deer wusste dass es an der Zeit war, völlig neue Wege zu gehen. Sich selbst neu zu finden und die eigenen Grenzen erneut heraus zu fordern. Und wie sollte er das besser tun als in einem Land das er noch nie betreten hatte? Ein neuer Anfang....daraus würde ein neuer Young Deer hervortreten. Diese Erkenntnis hielt seinen Willen stark.
Doch nach einigen Tagen fühlte er eine innere Unruhe. Er spürte dass er die Nähe eines Menschen vermisste, auch wenn er sich das nicht eingestehen wollte. Er begann sich einsam zu fühlen, und schon bald verließ er das Gebiet der Kangee und hatte ein neues Ziel vor Augen. Es zog ihn in die Plains, dorthin wo die Chinook lebten. Wo es riesige Büffelherden gab und endlose Weite, die ihn frei fühlen ließ, die ihn jedoch auch auf eine harte Probe stellte. Zwar war das Wetter überaus warm und sogar Nachts mild, doch er würde sich auf den fehlenden Wald einstellen müssen. Auch diese Herausforderung nahm er an.
In den Plains ritt er zwei Tage durch die Einöde. Sein Pferd bekam genug Nahrung durch frisch nachwachsendes Gras und Wasser durch einen Fluss, dessen Namen er vergessen hatte. Er selbst konnte einige Präriehunde erlegen, auch wenn er dafür stundenlang diese kleinen Nager beobachten musste um herauszufinden, wie er sie erlegen konnte. Nachts fühlte er sich ungeschützt ohne eine Hütte oder einen Unterschlupf, und die Rufe der Kojoten jagten ihm Schauer über den Rücken und ließen ihn kaum schlafen. Der Wind rauschte oft unheimlich und kalt an ihm vorbei und ließ ihn sich eng in seine Felle wickeln. Am vierten Tag sah er Zelte in der Ferne; das Lager der Chinook.
Man hatte ihn bereits beobachtet, denn er erreichte ihr Lager gar nicht erst: man kam ihm entgegen. Auf beiden Seiten herrschte Neugierde. Die drei Chinook-Krieger wunderten sich was ein Kangee alleine in ihrem Gebiet zu suchen hatte, und Young Deer fragte sich ob sie sich auf einen Tausch einlassen würden. Er benötigte dringend noch einen Wasserschlauch, denn zwei waren besser als einer. Die Unterhaltung mit den Chinook war zurückhaltend; die Clans waren sich gut gestellt, doch ohne Grund trafen die Clanmitglieder nicht aufeinander. Doch die Chinook kamen seiner Bitte nach und brachten ihm später einen Wasserschlauch und auch eine Pferdedecke als Tauschgeschäft. Deer gab ihnen dafür zwei seiner besten Pfeile, einen Medizinbeutel und zwei erlegte Präriehunde. Die Pferdedecke schenkte man ihm, denn die Chinook-Krieger hatten bemerkt dass er seine Stute ohne Sattel oder Decke ritt. Und das Wohl der Pferde war diesen Männern am wichtigsten. Sie bestanden darauf dass er sie annahm und einsetzte, und Deer versicherte ihnen dass er ihr Gebiet schon bald verlassen würde. Das war die einzige Begegnung mit den Chinook.
Am nächsten Tag zog er weiter. Er wusste dass man ihm folgen würde, so lange bis er dieses Gebiet verlassen hatte; man würde darauf achten dass er keines ihrer Pferde stehlen würde. Young Deer sah die großen Herden der prächtigen Pferde nur aus der Ferne, und die Chinook sah er nicht, doch er wusste dass man ihm folgen würde. Es dauerte zwei Tage bis die Umgebung sich langsam in von Gestrüpp bewachsenes Gebiet verwandelte; in der Ferne sah er seichte Berge, so weit wie das Auge reichte. Er wusste nicht einmal in welcher Himmelsrichtung er von den Kangee hierher aufgebrochen war. Doch er wusste dass er immer weiter reiten würde, so lange bis er spürte dass er angekommen war.
Sein Pferd war ihm ein treuer Begleiter; auf dieser endlosen Reise wuchsen die beiden untrennbar zusammen. Wann immer es regnete, blitzte, oder die Sonne vom Himmel brannte, Deer und seine Stute gaben sich Kraft. Er konnte sich an ihren warmen Körper lehnen wenn es kühl war, und sie erhielt von ihm zärtliche Streicheleinheiten. Er gab auf sie acht wie nie zuvor auf irgend jemanden. Er rieb ihr Fell mit Büschelgras ab, kämmte ihre lange Mähne mit seinen Fingern und kratzte ihre Hufe behutsam mit seinem Dolch aus. Schon bald liebte er dieses Pferd wie ein Familienmitglied, und er wusste nicht wie er ohne es auskommen würde. Auf dieser Reise kam er auch mit sich selbst ins Reine. Ihm wurde bewusst wie oft er sich unfair und falsch verhalten hatte. Wie selbstsüchtig er sich oft auf sein eigenes Wohl versteift hatte. Und er war froh dass er seinen Pfeil nicht auf die Cheno-kah abgeschossen hatte. Mittlerweile spürte er keine Wut mehr wenn er an sie dachte, nur Wut auf seine Dummheit. Doch zurück kehren würde er nicht...er glaubte dass er sein Gesicht verloren hatte.
Oft ernährte er sich tagelang nur von Kaninchen die er mit Schlingfallen fing, oder von Tauben die er aus der Luft schoss. Doch manchmal aß er auch tagelang nichts; seine schlimmste Zeit war als er sechs Tage nichts gegessen hatte ausser bitterer Pflanzen und Hasenkot. In dieser Zeit fühlte er sich schlecht, er erbrach sich häufig, ihn fror es trotz Fieber ständig und er konnte sich kaum auf Shys Rücken halten. Es war eine harte Prüfung, und er begann zu dem Großen Geist zu beten, was er selten zu tun pflegte. Er flüsterte Bitten an ihn zu leben, und als er in ein fruchtbares Waldgebiet gelangte und sich mit Beeren stärken konnte, als das Leben wieder in ihn zurück kehrte, begann er täglich zum Großen Geist zu singen, so wie es Whitefang zu tun pflegte. Es war wie eine Geburt in ein neues Leben.
Dieses Gebiet lag fremdartig und wild vor ihm. Er durchritt die hügelige Bergkette, welche so dicht mit Grün bewachsen war dass er Schwierigkeiten hatte den Überblick zu behalten. Wie lange war er bereits von Zuhause fort? War es ein Sommer, oder zwei? Schon lange hatte er das Zeitgefühl verloren, denn weder ein Herbst noch ein Winter suchte ihn auf dieser Reise heim. Was war dies für ein Land? Warum traf er auf keine Menschenseele? Warum waren diese Pflanzen und diese Bäume so seltsam? Warum verschwand niemals dieser Nebel, der sich über den Wald senkte? Er wusste nicht mehr wie es war mit einem Menschen zu sprechen. Seine Stimme nutzte er nur noch um zu Shy zu sprechen, oder um zu singen. Es war als wäre sie überflüssig, wie etwas das er von nun an nicht mehr benötigte.

->Jagdgebiet der Tecu Mountains
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Beitrag von Whitefang 28/10/2010, 19:16

<- Dorfplatz im Ost-Lager

Die Reise in den Westen gestaltete sich für die Gruppe Kangee-Jäger und Frauen als unkompliziert; das Wetter war beständig und warm, die Sonne schien klar vom Himmel, und die Stimmung war losgelöst und heiter. Während die Jäger voran ritten und zumeist in Zweiergruppen nebeneinander ritten, blieben die Frauen ein wenig zurück um sich ungestört unterhalten zu können. Es waren nun zehn Jäger die mit auf die Reise gingen, und die meisten von ihnen waren noch nicht gebunden und erhofften sich bei den Chinook eine clanübergreifende Bekanntschaft machen zu können; nur die drei älteren, erfahrenen Jäger hatten ihre Frauen dabei, und beide Parteien gaben bei dieser Reise den Ton an. Die jungen Jäger hielten sich hauptsächlich an Snake Ink, He Coughs und Red Leaf wenn es um die besten Routen, besondere Wildspuren, das Wetter und die Erfahrungen der Büffeljagd ging, und die Frauen liebten die Tipps und Ratschläge der älteren Violet, Bird Woman und Firstborn Daughter.
Und natürlich war da Whitefang, der seine Liebe ebenfalls mit sich nahm...doch niemand wusste davon. Er war ständig darum bemüht sich nichts anmerken zu lassen, und um das zu schaffen versuchte er so wenig wie möglich in Rainsongs Nähe zu reiten. Meistens war er weit vorne und unterhielt sich mit seinen Freunden, und die wunderbare Natur des Kangee-Gebietes und des anschließenden Steppenlandes konnte ihn auch recht gut ablenken. Doch immer öfter ließ er Feather Mane langsamer reiten um weiter in Rainsongs Nähe zu gelangen. Dann gab er sich einfach nur dem Moment hin sie anzusehen und einen liebevollen Blick mit ihr zu teilen, und dies war stets ein Grund weiterhin zu glauben dass es richtig so war, wie sie sich verhielten, auch wenn er es gerne anders getan hätte. Einmal hatte er sie gefragt wie es ihr ging und ob alles ok sei, denn sie waren bereits einige Stunden unterwegs, und sie hatte ihm anständig geantwortet so wie es sein sollte; denn mehr Gefühle konnten sie nicht zeigen, sie war umringt von lauter Frauen die ihnen zuhörten.
Also blieb ihm nichts anderes übrig als sich auf die Ankunft bei den Chinook zu konzentrieren und wehmütig an die vergangenen Tage und Nächte zu denken. Am späten Abend bauten sie ein Lager an einer kleinen Waldinsel auf, die sich inmitten von weiten Grasflächen befand. Sie machten ein Feuer und bereiteten etwas zu essen zu, und die meisten von ihnen legten sich unter freiem Himmel unter ihre Decken und schliefen. Whitefang hatte fast gegenüber und ein paar Meter von Rainsong gelegen, und während er dagelegen und seine Decke locker über sich gezogen hatte, hatte er den leisen Gesprächen der anderen gelauscht und dabei in Rainsongs Gesicht gesehen, welches vom Feuer beschienen und ihm zugewandt war. Sie hatten sich sehr lange angeblickt, und Whitefang hatte gesehen dass ihr diese Distanz und die Heimlichkeit zumindest in diesem Moment am Feuer schwer fiel, genauso wie ihm. Am liebsten hätte er sie neben sich liegen lassen und seine Arme um sie gelegt...doch daran durfte er nicht denken. Ein wenig erinnerte ihn die Situation an seine frühe Jugend wo er die ersten Mädchen kennen gelernt hatte. Er hatte sich verliebt, doch die Mädchen durften ihm nicht gehören, und niemand durfte davon erfahren; es war ihr großartiges Geheimnis gewesen, und noch heute musste er darüber lächeln wenn er an dieses Gefühl dachte. Und es war beinahe so wie jetzt, nur mit dem Unterschied dass er kein Jugendlicher mehr war, sondern ein Mann der wusste was er wollte, und der bereits gewählt hatte. Es war weitaus komplizierter.
Als die Reise am nächsten Morgen weiter ging kamen sie nach und nach in das Gebiet der Chinook. Schon lange hatten sich die dichten Wälder verabschiedet, und um sie herum erstreckten sich endlose Grasflächen, sanfte Hügel und weit in der Ferne die Berge. Wieder stieg die Aufregung als sie sich den Chinook näherten, und nun wurde unentwegt und einzig allein über diesen Clan geredet. Die Chinook wussten dass sie kommen würden, und sicherlich würden sie sie schon bald in Empfang und mit in ihr Lager nehmen. Whitefang war äußerlich sehr ruhig, doch sein Herz schlug wild in seiner Brust. Er war berührt von dem Gemeinschaftsgefühl das sie aneinander band, mehr noch als je zuvor. Er würde als ehrenwerter Kangee Jäger zurück kehren, so hoffte er. Nachmittags brannte die Sonne vom Himmel, und ab und zu wehte ein angenehmer Wind und zerrte an ihren Haaren, als sie gerades Flachland passierten und in der Ferne einen Punkt entdeckten der sich näherte. Als würden sie bereits auf der Jagd sein starrten sie alle auf den Horizont, und schließlich blieben sie stehen und konnten in dem Punkt eine Gruppe von vier Chinook Kriegern erkennen. Aufgeregt quatschten sie alle durcheinander, denn sie waren am Ziel angelangt. So lange bis aus der Ferne ein "Hoka!" gerufen wurde, und dann schrien die Kangee beinahe gleichzeitig auf. Mit hohen Jubelrufen trieben die Männer ihre Pferde voran und preschten im gestreckten Galopp auf die Chinook zu, um die ersten ihres Bruderclans zu begrüßen. Endlich würden sie ein Zelt über dem Kopf, wunderbare neue Menschen um sich und etwas gutes im Magen haben können.

->Sommerlager der Chinook
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Beitrag von Rainsong 19/11/2010, 23:34

> Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)


Rainsong hatte,  bevor die Heimreise begann noch genug damit zu tun, sich von all ihren neu gewonnenen Bekanntschaften unter den Chinook-Frauen zu verabschieden. Ein paar von ihnen gaben ihr  sogar noch Geschenke mit, weil sie mitbekommen hatten, dass sie und White sich gefunden hatten! Sie war sprachlos über die Gastfreundlichkeit und die Herzlichkeit dieses Clans. Und es tat fast ein bisschen weh fortzugehen. Doch die Freude auf ihr neues Zuhause war einfach stärker und fröhlich folgte sie, etliche Umarmungen später, den Frauen zu den voll beladenen Pferden. Joy tat ihr leid. Es war so heiß hier Draußen und sie musste einen so schweren Travois  hinter sich herziehen.  Mitfühlend strich sie ihrem Pferd sanft über den Hals und  Joy sah wirklich nicht so recht glücklich damit aus. Rain wusste, sobald sie bei den Kangee ankommen würden, würde Joyleaf wie  von einer Wespe gestochen aufquitschen, wild und  glücklich um sich treten und sich wälzen, sobald sie alles wieder los sein würde. Geschickt saß Rain auf und sah sich nach den  Anderen um. Es dauerte nicht lange, bis alle auf ihren Pferden saßen und gemeinsam los ritten. Die Männer voraus und die Frauen dicht hinterher. Rain musste noch lange Zeit den Chinook hinterher winken und einige Kinder liefen noch ein ganzes Stück mit, ehe sie von ihren Eltern zurück gepfiffen wurden.  So begann ihre Reise erneut... quer durch die grasbewachsenen Plains,  wo so manche Stellen bereits begannen zu verdorren und sich gelb/braun verfärbten. Wo sie an Lemming-Kolonien vorbei kamen, welche neugierig ihre Köpfe über die Hügel streckten und laut quitschend ihre Genossen warnten, welche daraufhin wie kleine dunkle Fellkugeln über den Boden in ihre Bauten huschten.  Einmal lief eine ganze Weile  ein Präriefuchs hinter ihnen her, der wohl das Fleisch gerochen hatte und sich wohl erhoffte, dass etwas von einem der Tragen fiel. Doch einer der Männer hatte ihn irgendwann schließlich laut rufend verjagt.
Während sie so die Schönheit dieser Ebenen betrachtete und die Frauen sich lautstark  auf ihre Gespräche konzentrierten, musste Rain an das denken, was White zu ihr über Deer am Abend zuvor gesagt hatte. Er war sein Bruder. Er ist mit ihm aufgewachsen und  sie haben ihre Leben geteilt. Und da kam ihr sofort Summerbird in den Sinn. Und sofort überkam sie wieder dieses schlimme Gefühl. Sie vermisste sie so schrecklich, dass es sie fast schmerzte. Was sie wohl gerade machte? Vielleicht wurde sie ja gerade von der alten Schreckschraube aus dem Nachbar-Teepee umhergejagt... oder sie spielte mit ihrer Rains kleiner Schwester... oder vielleicht hatte sie ja einen Mann wählen MÜSSEN? Und da lief ihr plötzlich ein kalter Schauer über den Rücken. Was wenn Woodsprite die Chance nutzen würde, um sich an Rain zu rächen indem er nun Summerbird zur Frau wählte?  Rainsong konnte sich kaum noch auf etwas anderes konzentrieren und bemerkte nicht, dass White sie manchmal während des langen Ritts ansah.  Bei dem Gedanken bekam sie ein ungeheuer schlechtes Gewissen. Sie hatte nur an sich selbst gedacht als sie fortgelaufen war. Und egal wie sie es drehte und wendete, ihr wollte nichts einfallen, was   sie dagegen unternehmen könnte. Sie konnte nicht einfach losreiten wie White und nach ihr suchen.  Sie wusste ja wo sie war. Und sie hatte sie einfach im Stich gelassen. Genauso wie Deer seine Freunde und Familie im Stich gelassen hatte!

"Rainsong! Ist alles in Ordnung mit dir?"

fragte plötzlich Firstborn Daughter und ritt nahe neben ihr her und Rainsong schreckte aus ihren finsteren Gedanken hoch. Tief durchatmend hatte sie ihre Hand auf die Brust gelegt  und versuchte ein Lächeln über die Lippen zu bringen.

"Jaja...alles in Ordnung.. danke!"

entgegnete sie knapp und  tat dann so, als würde sie sich auf den Weg konzentrieren. Sie wollte nicht noch mehr von ihren Gefühlen preisgeben, als es unbedingt nötig sein würde. Denn sie wollte auch auf keinen Fall, dass White denken könnte, sie würde ihn verlassen oder es bereuen bei ihm zu sein. denn dem war nicht so. Das Einzige dass sie bereute war, sich keine Gedanken darum gemacht zu haben, was wohl mit Summerbird passieren konnte, sobald  sie nicht mehr im Dorf war. Sie hätte sie mitnehmen sollen. Doch dann hätte sie von Summer ebenfalls verlangt,  ihre Familie zurückzulassen. Ihr wurde ganz schlecht darüber und die Sonne prallte auf ihre Köpfe nieder, was nicht unbedingt förderlich für ihre momentane Situation war. Zu der Übelkeit mischte sich ganz schnell ein seltsames Schwindelgefühl und sie spürte wie die Hitze in ihren Kopf stieg. Doch sie wollte jetzt nicht innehalten und zurückbleiben und somit die anderen aufhalten. Sie wollte einfach nur schnell vorwärts kommen und hoffte, dass es schon bald Abend und ein wenig kühler werden würde.  Auch die anderen Frauen schnauften häufig vor sich hin und wischten sich mit den Handrücken den Schweiß von der Stirn, doch irgendwie schienen sie  alle noch in besserer Konstitution zu sein, als sie selber es war was sie wunderte. Denn eigentlich war sie immer diejenige, welche recht zäh war und beständig durchhielt. Und jetzt schien es so, als würde ihr Kreislauf verrückt spielen. Auch nach Stunden  wurde es nicht besser, sondern schlimmer und Rainsong konnte sich bald nur noch darauf konzentrieren, das Joy einen Schritt nach dem anderen  machte. Alles andere um sich herum nahm sie kaum mehr war. Und so schnell die Übelkeit gekommen war fielen ihr plötzlich die Augen zu und sie sackte langsam vom Pferd.  Wie die Frauen aufschrien und absprangen um ihren Fall abzufangen,  merkte sie nicht mehr. Und genauso wenig konnte sie sich erklären, was nur mit ihr los war! So schnell dieser schwarze Moment gekommen war, so schnell ging er auch vorüber. Ihr war so plötzlich schwarz vor Augen geworden, dass sie es gar nicht realisieren konnte! Und als sie nun wieder die Augen blinzelnd aufmachte, sah sie so viele besorgte Gesichter um sich herum. Sie saß auf dem Boden und Violet  und Whitefang stützten sie ab. Verwirrt   hielt sie eine Hand an ihren schmerzenden Kopf..

"Was ist denn passiert?" fragte sie noch ganz schwummrig und versuchte wieder klar zu sehen.

"Du bist einfach umgefallen! Wir konnten dich gerade noch auffangen Rain! Was ist denn los mit dir?"

fragte Violet und Rain starrte sie an... Was mit ihr los war? Aber das wusste sie ja selber nicht!  Sie konnte sich das alles nicht erklären! Doch ging es ihr im Schatten der Menge um sich herum schnell besser. Dann spürte sie, wie Whites Hände ihr Gesicht umrahmten und er ihr tief in die Augen sah und sie fragte  ob wirklich alles in Ordnung sei. Rain nickte nur und  versuchte so normal wie möglich seinen Blick zu erwidern und zwang sich ein Lächeln ins Gesicht.

"Mach dir keine Sorgen. Ich glaube das war einfach zuviel Sonne.  Seltsam!"

Violet beorderte Firstborn Daughter, schnell eine der Wasserblasen herbei zu holen und reichte sie Rainsong. Rain nahm sie dankend an und trank ein paar große Schlücke und gab sie  ihr zurück.  Sofort danach wollte sie aufstehen und  wurde von Violet und White sogleich festgehalten, damit sie ja nicht wieder umfiel. Doch Rain  hob nur grinsend ihre Arme und  musste ein wenig auflachen.

"Es geht mir gut wirklich! Es ist alles wieder in Ordnung!" sagte sie amüsiert und auch gerührt von der Sorge die sie um sie hatten. Eswar ihr alles sogar peinlich. Was dachten jetzt die anderen Männer von ihr?  Sie hatte den ganzen Trupp aufgehalten und sie wusste noch nicht mal für wie lange! Jedoch neigte sich nun langsam die Sonne dem Horizont entgegen und es würde bald endlich dunkler und auch kühler werden.  Sie hörte, wie die Männer miteinander sprachen und schließlich einer von ihnen rief, dass sie diese Nacht hier rasten würden, um in den kühlen Morgenstunden weiterzuziehen. Rain war dies nur Recht, doch  ging es ihr jetzt nur umso schlechter. Wäre sie nicht vom Pferd gefallen, wären sie sicher noch viel weiter gekommen.  Dieses mal  wurde nicht nur ein großes Feuer errichtet, auf dem die Frauen kochen konnten, sondern gleich mehrere  kleine, um das Nachtlager herum, um die Jäger der Nacht von dem Fleisch auf den Tragen  und von sich selbst fernzuhalten. Diese Nacht würden nicht einer sondern zwei Wache halten müssen und sich abwechseln. Rain versuchte so gut es ging den Frauen zu helfen und bereitete intensiv die Schlaffelle für jedermann vor, während die Frauen ein paar Fleischstücke zusammen suchten und ihre Kochutensilien ausbreiteten. Doch als Violet sah, wie sehr sie sich abmühte und sich beeilte rief sie ihr zu.

"Rainsong ruh dich aus. Du brauchst eine Pause!"

Rain sah sie protestierend an und hielt mit ihrer Arbeit erschüttert inne.

"Violet ich brauche  keine Pause! Es geht mir gut! Ehrlich!"

sagte sie ernst und fast ein wenig mürrisch. Sie wollte nicht wie eine Schwerkranke behandelt werden! Und sie wollte nicht, dass es so aussah, als würde sie ihrer Arbeit aus dem Weg gehen wollen! Sie wollte genauso viel helfen wie die anderen Frauen auch! Doch nun sah Violet sie mit einer hoch gezogenen Augenbraue an und  die beiden anderen Frauen stimmten ihr auch noch zu und guckten genauso vorwurfsvoll in ihre Richtung.
Entsetzt prustete sie laut aus. Doch als White auch noch vor ihr stand und sie lächelnd ansah, wurde ihr Herz sofort wieder weich.

"Du hältst doch jetzt nicht etwa zu ihnen oder?"  fragte sie amüsiert und ließ es sich gefallen, wie er  grinsend seinen Arm um ihre Hüfte legte und sie schelmig ansah.  Er schaffte es immer wieder sie aus der Reserve zu locken und ihre Gedanken zu besänftigen.  Und deshalb hatte sie, als er sie zu ihren Schlaffellen führte, auch keine andere Wahl, als sich von ihm ziehen zu lassen.  Lächelnd sah sie ihn an, als er sich setzte und immer noch ihre Hand festhielt und sie zu sich hinunter zog. Sie hielt mit sanftem Druck dagegen und lachte, doch dann ließ auch sie sich ebenfalls seufzend neben ihm nieder.  Die Nacht war herein gebrochen und die Frauen hatten einige Stücke  Büffelfleisch knusprig auf Stöcken gebraten und sie verteilt, doch als Rainsong der intensive Duft des fetten Fleisches in die Nase stieg,  wurde ihr fast wieder übel und schüttelte leicht naserümpfend den Kopf. Schnell beugte sie sich vor und  riss sich lieber etwas von dem Maisfladen ab, welcher nicht so intensiv nach Büffel stank.  Und die Frauen sahen sie verwundert an.  Bereits nach ein paar Bissen fühlte Rain sich so, als hätte sie bereits  ein halbes Karibu gegessen.  Als es spät wurde  konnte sie sich endlich in die Arme ihres Mannes unter das Fell kuscheln und  suchte sich sofort wieder eine seiner Haarsträhnen heraus und sah ihn liebevoll an. Auch wenn die Müdigkeit in ihren Augen lag. Es war so wundervoll so offen bei ihm zu liegen ohne sich zurückhalten zu müssen. Und so oft sie konnte, zog sie seinen wundervollen  Duft tief ein. Rain war die Erste, welche an diesem Abend mit glücklichem Gesichtsausdruck den Schlaf fand.....


Zuletzt von Rainsong am 14/12/2020, 17:58 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Chinook-Jagdgebiet in den Steppen der Dry Plains Empty Re: Chinook-Jagdgebiet in den Steppen der Dry Plains

Beitrag von Whitefang 21/11/2010, 22:49

Als die Kangee das Lager der Chinook verliessen und in die Weiten der Dry Plains ritten, war Whitefang froh und ein wenig wehmütig zugleich; froh weil er endlich wieder nach Hause in das vertraute Dorf, in seine Hütte und zu seinen Freunden kam, und vor allem auch weil er nun endlich das Problem mit dem jungen Chinook hinter sich ließ; und wehmütig weil es ein so großartiges Abenteuer gewesen ist, weil die Ebenen der Plains ein so wunderbares Gefühl der Freiheit in ihm hervor riefen. Er würde den Anblick der untergehenden Sonne am freien Horizont vermissen, das Gefühl des Windes im Haar welcher ohne Widerstand über das Gras wehte, und auch die herzlichen Gesichter der freundlichen Chinook. Und die Reise die sie nun zurück nahmen war ein wenig beschwerlicher als die Hinreise, denn es war heiß und sie kamen nicht so schnell vorwärts.
Doch die Kangee versuchten es so gut wie möglich hinter sich zu bringen, trotz der sengenden Hitze zur Mittagszeit. Die Luft flirrte über dem Boden und trieb jedem von ihnen den Schweiß aus den Poren; schon bald waren alle männlichen Oberkörper entkleidet, und sie zogen sich sogar die Mokassins aus solange sie auf ihren Pferden saßen. Die Frauen hatten es da ein wenig schwerer, denn sie konnten sich nicht ihre Kleider ausziehen; so konnten sie sich nur immer wieder mit den Händen die Luft zuwedeln, und manche von ihnen zogen ihre Röcke bis zum Oberschenkel hoch damit etwas Luft an die Beine kam. Whitefang war von oben bis unten mit Schweiß bedeckt, und schon lange hatte er aufgehört mit den anderen Männern zu reden, damit er die Hitze ertragen konnte. Und dann passierte es: er hörte hinter sich lautes Rufen, und schon sah er wie Rainsong von ihrem Pferd rutschte. Sofort sprang er von Feather Manes Rücken und eilte zu ihr, während die anderen Frauen abstiegen und sich um sie kümmerten.
Eilig machten sie Whitefang platz damit er zu ihr konnte, und mit einem besorgten Gesichtsausdruck hob er Rainsongs Oberkörper auf seine Arme. Sie war furchtbar blass und ihre Augen rollten umher, so als hätte sie das Bewusstsein verloren. Whitefang hatte so einen großen Schreck dass er gar nicht wusste was zu tun war; vorne rief irgendwer dass sie anhalten sollten, und um ihn herum wuselten die anderen Frauen und drängten sich um ihn. Dann kam Rain wieder zu sich, und sie fragte schläfrig was passiert sei. Whitefang nahm ihr Gesicht in seine Hände und blickte ihr eindringlich in die Augen, nur um sie zu fragen ob alles in Ordnung ist. Sie nickte und versicherte dass es so war, und sie alle halfen ihr aufzustehen. White hielt besorgt eine Hand auf ihrem Rücken, sah wie wacklig ihre Beine noch waren, doch sie wirkte nun wieder ein wenig fitter auch wenn sie noch sehr blass an den Lippen war. Die anderen Frauen nahmen sie in ihre Mitte, und Whitefang ging nur ungern zu den anderen Männern hin welche ebenfalls von ihren Pferden gestiegen waren.
"Wir können nicht weiter...es ist die Hitze," sagte er zu Red Leaf und blickte dann in die Runde. He Coughs nickte und hob eine Hand an damit man ihn anblickte.
"Er hat Recht, es ist vielleicht alles zu viel. Wir sollten Halt machen und uns ausruhen. Morgen früh wird es kühler sein und dann können wir weiter ziehen."
Lean Bear wirkte skeptisch, und auch Red Leaf und He Coughs waren nicht unbedingt erfreut über diese Pause, doch sie alle wussten dass es besser so war. Jetzt war Rainsong umgefallen, und sie wollten nicht dass es beim nächsten Mal noch eine andere Frau war die die Hitze nicht aushielt. Also holten sie die Pferde und suchten sich einen Platz, wo sie die Nacht verbringen konnten. Während sie alles wichtige abluden und das mitgenommene Feuerholz für eine Feuerstelle zusammen häuften, versank die Sonne bereits am Horizont, doch das milderte nur schwach die Wärme des Tages. Erst als bereits das Essen und der Tee über dem Feuer brodelten und die Reisenden sich auf ihre Decken gesetzt hatten, kühlte es merklich ab. Der Mond zog über den klaren Himmel, wo sich nun tausende funkelnde Sterne zeigten. In der Umgebung rief ein Kojote, und die Geräusche der Insekten untermalten das romantische Bild.
Sie alle saßen eng und vertraut beisammen, nur Whitefang und Rainsong hatten sich ein wenig Abseits in ihre Felle gekuschelt. Er wollte nun bei seiner Frau sein, das konnten die anderen sehr gut verstehen. Sanft hielt er sie in seinen Armen und ließ sie sich ausruhen, wobei er immer wieder ihr Gesicht betrachten musste. Er hoffte sehr dass es wirklich nur an der sengenden Hitze des Tages gelegen hatte, doch er vermutete dass es womöglich auch an der ganzen Aufregung von der Jagd und der Feier gelegen hatte dass Rainsong so geschwächt war. Und während er ihre Nähe genoss und den angenehmen Geruch ihres Haars einatmete versuchte er die Sorgen um sie zu verdrängen und an das zu denken, was sie im Dorf erwarten würde. Dann würde sie sich endlich ausruhen können von den Strapazen, und nichts würde sie daran hindern können. Noch enger schmiegte er sich an sie, atmete tief durch und schloss seine Augen, um sich sanft in den Schlaf fallen zu lassen.
Sehr früh am nächsten Morgen zogen sie weiter. Red Leaf und He Coughs waren schon aufgestanden als es noch dunkel war, um die Pferde auf die Reise vorzubereiten, und schon bald waren auch die anderen wach und kümmerten sich darum, die restlichen Dinge auf den Travois zu verschnüren. Whitefang vergewisserte sich dass es Rainsong besser ging, und an diesem Morgen wirkte sie auch wieder so fit wie zuvor. Sie aßen ein kaltes Frühstück aus Fladen und Fleisch und setzten sich dann wieder auf ihre Pferde, damit sie die letzte Strecke zurücklegen konnten. Jeder von ihnen hatte anfangs ein wachsames Auge auf Rainsong, doch als diese schon sichtlich genervt deswegen war tat jeder so, als wäre nichts gewesen. Nur Whitefang konnte es nicht verhindern dass er immer in ihrer Nähe ritt und darauf achtete, dass sie genug Flüssigkeit zu sich nahm. Schon bald sahen sie die Berge der Spirit Mountains in der Ferne, was sie erfreut aufjubeln ließ. Es dauerte noch einige Stunden bis sie endlich die ersten Bäume ihres Jagdgebietes passierten, und von da an schwatzten sie wieder hocherfreut und aufgeregt. Sie konnten endlich wieder in den Schatten des Waldes reiten und den Duft von Moos und Blättern in sich aufnehmen, und sie würden heute endlich wieder ihre Familien umarmen und an ihren Feuern sitzen können! Doch als sie die Palisaden des Dorfs der Kangee erreichten wurde ihre Vorfreude gedämpft; dort hörten sie das dumpfe Schlagen einer Trommel und einen Gesang, der ihnen einen Schauer über den Rücken jagen ließ. Mit blassen Gesichtern hielten sie an und blickten sich in die Augen...es war der Totengesang der von einem Schamanen gesungen wurde, wenn jemand gestorben war. Die Männer zeigten sichtliches Bedrücken, und die Frauen hielten sich schockiert die Hand vor den Mund. Niemand wagte es etwas zu sagen. Nur Whitefang blickte in Rainsongs Augen, welche nicht verstand was hier vor sich ging. Sein Gesicht bekam einen besorgten, ernsten Ausdruck als er versuchte seine Stimme wieder zu finden und sie ansah.
"Das Gebet der Toten..." sagte er nur, ehe sich der Troß wieder in Bewegung setzte und sie langsam in das Dorf hinein ritten.

->Dorfplatz im Ost-Lager
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Chinook-Jagdgebiet in den Steppen der Dry Plains Empty Re: Chinook-Jagdgebiet in den Steppen der Dry Plains

Beitrag von Gast 15/4/2011, 16:26

--->Stillwater Plains... Woodsprites Versteck


Kidah fühlte sich absolut schrecklich.  Die lange Zeit  in der sie sich nun nicht reinigen konnte,   wurde mit jedem Schritt ein wenig endloser  und die sengende Hitze die sie ins Schwitzen brachte, machte alles nur noch schlimmer. Sie ekelte sich so sehr vor sich selbst, dass ihre Laune mittlerweile wieder an einem Tiefpunkt angekommen war und so war sie dankbar, dass sie keiner  nervte und sie alleine vorangehen ließ. Sie konnte  ein paar wenige Worte aufschnappen, welche hinter ihr gesagt wurden. Doch sie ignorierte die Männer gekonnt, versuchte sich abzulenken, indem sie sich auf die Umgebung konzentrierte und weiterhin Ausschau nach  weiteren dieser mysteriösen Reiter hielt. Doch das Gefühl des Ekels   war  nie zu ignorieren. In der Ferne  ließ die Hitze den Boden wie Wasser schimmern, was ihre Sehnsucht nach echtem Wasser nur noch steigerte. Doch es sah  ganz so aus, als würde sie noch lange darauf verzichten müssen. Am Liebsten hätte sie sich wenigstens den letzten Wasservorrat  aus ihrem Trinkschlauch über den Kopf gekippt.  Auch hörte sie das ungewohnte Getrappel der Pferdehufe hinter sich. Und nun war auch sie ein wenig dankbar, dass ihr Bündel  sie nicht zusätzlich beschwerte und sie nur umso mehr schwitzen lassen konnte.  Das Tier faszinierte sie. Doch es war einfach noch zu ungewohnt ein Tier so zu "benutzen" wie die Männer es gerade taten.  Es war falsch in ihren Augen es  für ihre Zwecke so auszunutzen. Welche Kreatur würde denn so etwas freiwillig wollen und dulden?
Einmal hatte sie das kreischen eines Adlers hören können. Die  hatte es bei ihr damals in der Wüste auch gegeben und  sie hatte versucht zu erkennen, in welche Richtung er geflogen war, doch er tauchte einfach in die Wolken ab und  die Hoffnung auf eine angeflogene Wasserstelle war wieder in weite Ferne gerückt.
Einmal rief Deer ihren Namen und als sie sich umdrehte, sah sie, dass sie wohl verschnaufen wollten und sie lief die voran geschrittenen Meter zu ihnen zurück, um ebenso etwas zu trinken und zu verschnaufen. Venka  gab sich wieder alle Mühe, um  den anderen zu zeigen, wie weh ihre Füße wieder taten.  Der Händler reagierte darauf und fragte sie, ob sie auf dem Pferd sitzen wollte! Kidah hatte sofort aufgesehen und Deer angestarrt... Das Kleine Mädchen? Auf diesem riesigen Tier, welches so unberechenbar sein konnte?  Auch Flint schien Bedenken zu haben   obwohl auch Venka Feuer und Flamme wurde als sie diese Idee hörte, denn er sah ebenso zu Deer hinüber, als würde er  von ihm eine Bestätigung brauchen, um dieser Sache zustimmen zu können. Kidah betrachtete das Pferd, welches  mit hängendem Kopf dastand,  sein  Maul zum Gähnen weit aufriss und dann schmatzte, um seinen trockenen Mund zu befeuchten. Es stand so ruhig und gelassen da, dass es ihm überhaupt nichts auszumachen schien, dass es so viel tragen musste was Kidah wirklich beeindruckte. Nun setzte der Wächter das Mädchen tatsächlich auf was das Kind vor Freude und  Aufregung zum Quitschen brachte und Kidah konnte ihre Augen nicht von ihr und dem Pferd abwenden. Wie es wohl sein musste eine solche geballte Kraft unter sich zu haben?  Das Tier schien das nicht zu interessieren und seine Ohren tanzten vor und zurück um alles mitzubekommen.
Weiter ging die Reise und die Glücklichste von ihnen war wohl Venka, welche nun mehrmals  ermahnt werden musste, weil sie zu singen und zu trällern begann während sie die Landschaft musterte und auf dem Pferderücken fröhlich mitwippte. Weiter ging die Reise und wieder versuchte Kidah, etwas voran zu laufen. Und so lief sie halt dahin. Versuchte einzig und alleine ihren Missmut mit sich selbst auszuhalten, bis sie  "es" plötzlich wieder spüren konnte und kurz langsamer lief... Wieder durchlief sie ein seltsamer Schauer bei diesem seltsamen Gefühl in ihrem Unterleib und ließ ihr Herz ungewohnt schneller schlagen. Vor Aufregung? Sie hatte keine Ahnung, war diesen Gefühlen machtlos ausgeliefert. Und auch nun ertappte sie sich wieder dabei, wie sie darüber nachdachte, ob wohl alles mit diesem Kind in Ordnung war oder es  sich nur bewegte, weil ihm etwas fehlte. Das war doch absurd.
Als hätte er sie gehört oder ihre Gedanken gelesen, sah sie  aus ihren Augenwinkeln plötzlich Flint neben sich herlaufen, der sie ansah. Sie hatte ihn nur kurz angesehen um sicherzugehen, doch sofort war ihr Blick danach wieder starr geradeaus gerichtet und emotionslos versteinert. Sie wollte nun nicht reden. Und sie konnte auch nicht. Es war als würde Cocozca sie jedes Mal daran erinnern, dass er noch da war und sie tyrannisierte. Und da wollte sie nicht wie die Männer hinter sich über irgend etwas belangloses tratschen müssen. Langsam müsste Flint sie doch gut genug kennen, um dies zu wissen.  Es kam wie es kommen musste und Flint begann zu ihr zu sprechen, was ihren Blick jedoch nicht  vom Weg abwenden ließ.

"Es ist alles so anders hier, nicht wahr? Und doch ist es so schön dass man noch eine Weile hier bleiben möchte."

Oh wie gerne hätte sie angefangen ihn auszulachen und verspottet. Denn würde er  sich so fühlen wie sie es gerade tat, dann wüsste er wie sehr sie da gerade anderer Meinung war.  Kidah konnte gerade keine Schönheit erkennen. Keine neuen Dinge, sich nicht über  das nahende Ziel freuen. Sie wollte nur noch die Möglichkeit der Reinigung ihres Körpers und somit auch wieder  ein Stück ihrer Seele zurück. Deshalb antwortete sie nicht, ehe sie noch  aus Missmut etwas Falsches  oder Unfaires zu ihm sagen  würde. Wieder sah er sie an was sie sofort spüren konnte und sie hoffte nur noch, er würde die Lage erkennen und sie gewähren und in Ruhe lassen. Und wieder ahnte sie jedoch bereits, dass es wohl wieder anders kommen würde was sie leise seufzen ließ. Er war in Ordnung. Hatte ihr geholfen obwohl er es nie gemusst hätte. Hatte sich trotz all ihres Zorns niemals von ihr oder Deer abgewendet und war bei ihnen geblieben. Selbst jetzt  war er einfach da. Auch für ihn musste es nicht einfach gewesen sein. Doch wann sie alleine sein wollte  hatte er immer noch nicht gelernt.
Still lagen die Berge vor ihnen und  egal wie oft sie die weiß bedeckten Spitzen betrachtete, es faszinierte sie jedes mal gleichermaßen aufs Neue.  Und nun  wo  er einen Moment schwieg,  hatte sie die Hoffnung, dass es auch so bleiben würde. Natürlich kam es wieder anders.

"Ich habe mich immer gefragt ob es etwas Besonderes ist was dich so stark macht. Du hast so vieles erlebt, doch du hast dies alles überstanden. Du glaubst nicht an den Großen Geist oder an die Katsinas, und dennoch ist deine Seele so stark wie meine. Ich glaube wir können viel voneinander lernen, denn das Leben selbst ist ein ewiger Kreislauf des Lernens. Ich hoffe dass wir dafür Zeit haben werden wenn wir unsere Reise beendet haben...und dass du nicht mehr so über mich denkst wie in meiner Heimat."

Ein Kloß in ihrem Hals schwoll an und machte ihr das Atmen schwer. Plötzlich fühlte es sich so an, als würde sich jemand auf ihrem Rücken von ihr tragen lassen, so schwer wurden sie und sie musste aufpassen nicht zu stolpern, während sie nun zu Boden starrte und schwer schlucken musste. Warum sagte er ausgerechnet sowas und ausgerechnet jetzt?  Er hatte sie aus heiterem Himmel von ihren Füßen geholt und nun  hatte sie das Gefühl  völlig nackt neben ihm herzulaufen.  Sie war nicht stark. Denn wäre sie es gewesen, hätte sie allem ein Ende gemacht ehe es soweit hatte kommen können und von ihrem Clan und ihrer Seele nichts mehr übrig geblieben war.  Wie kam er darauf  zu glauben dass sie stark war?  Auch dass er de großen Geist ansprach, wo sie eh schon soviel darüber nachdachte, machte sie nervös.  Gab ihr das Gefühl, als würde er  in ihr lesen können, wann immer er sie nur ansah.  Und immer noch fehlten ihr die Worte um zu antworten. Nun war sie es, welche unsicher neben ihm her lief, während Flint  sicher weiter stapfte.
Sie hörte ihn leise seufzen und ohne ihr Gesicht zu ihm zu wenden, runzelte sie die Stirn und sah vorsichtig mit ihren Augen  zu ihm hinüber, während Deer und der Händler weit hinter ihnen vor sich hin plapperten.

"Ach weißt du...denk einfach nicht daran was ich gesagt habe. Es muss so schon alles schwer genug für dich sein, was kümmern dich da meine Gedanken. Weißt du schon was du tun wirst sobald wir in Deers Zuhause angekommen sind? Was aus dir und Deer werden wird wenn ihr endlich Frieden gefunden habt?"

sagte er weiter und  ein Schauer lief durch sie hindurch.  Kidah blieb nun stehen, während Flint noch ein paar wenige Schritte weiter lief ehe auch er stehenblieb und sich nach ihr umsah. Kidah starrte ihn an und  atmete schwer... ihre Lippen bebten.  Er sprach etwas an, woran sie nicht mehr glaubte, was sie sich jedoch mehr als nur sehnlichst wünschte und trotzdem mit der Zeit und den bisherigen Erlebnissen immer mehr in weite Ferne gerückt war.  "Frieden" Kidah glaubte zu wissen, dass es so etwas nur noch nach dem Tode gab. Sie musste schwer schlucken und tief durchatmen um ihm zu antworten und dabei nicht  verzweifelt ihre angestaute Hoffnungslosigkeit  hinaus zu schreien.

"Frieden? Wir niemals finden Frieden! Nur neue Probleme die wir müssen schaffen! Ich mein Göttern egal! Und dein große Geist mich  sicher nicht wollen! Ich nie sein werde gute Mutter! Ich niemals sein Zuhause!"

sagte sie lauter werdend und ernst, starrte ihn dabei  an und versuchte  ihre Tränen, die in letzter Zeit so häufig kamen um sie zu nerven zu unterdrücken. Doch als sie merkte, dass sie kurz davor stand, diesen Kampf zu verlieren, ächzte sie verzweifelt auf als würde  diese Unterhaltung ja sowieso nichts bringen und stapfte mit schnellen Schritten an ihm vorbei, ohne ihn weiter anzusehen.  Dieser Narr glaubte immer noch daran, dass wohl alle  Völker sich früher oder später  bei der Hand nehmen würden  um im Kreis zu tanzen und Blümchen in die Luft warfen!  Hatte er denn nicht auf ihren Wegen gelernt, dass die Welt ein einziges Chaos war, aus dem man einfach nur versuchen musste, irgendwie einigermaßen heil heraus zu kommen?  Sein Gerede von Frieden und Glückseligkeit machte sie krank!  Und normalerweise hätte sie ihn dafür angeschrien. Sie wusste ja selbst nicht was mit ihr los war, weshalb sie   ihre Gefühle momentan kein bisschen mehr im Griff hatte und bei jedem Mist sofort in Tränen ausbrach. Es kam ihr so vor, als wäre sie nicht mehr sie selbst! Nur noch eine weinerliche Heulsuse. Doch hoffentlich waren ihre Worte nun deutlich genug gewesen, damit er sie fortan mit diesem Friedens Gerede ihn Ruhe ließ.
Sie hatte ihm schon mehr gesagt, als sie eigentlich wollte! Wie sollte sie auch eine gute Mutter sein können? Was war eine gute Mutter überhaupt? So langsam bekam sie das Gefühl, als würde sie versuchen WOLLEN eine zu sein. Und trotzdem wissen, dass ihr das niemals gelingen würde, egal wie sehr sie sich anstrengen mochte.
Fest presste sie mit gesenktem Haupt ihre Lippen aufeinander und ihre herab fallenden Tränen  verirrten sich in dem Staub, den sie mit ihren Schritten aufwirbelte.  Sie wusste ja, das Flint ihr nichts Böses wollte.  Doch seine Worte wühlten sie auf. Ließen  das zarte Gerüst um sie herum wieder wanken, welches sie so krampfhaft versuchte aufrecht zu erhalten. Was sollte sie tun, wenn sie  in Deers Dorf ankommen würde? Dies fragte sie sich Tag und Nacht! Zu jeder Sekunde!  Sie  hatte nicht das Gefühl wie Deer, dass das Ziel näher kam. Wie sollte ein Ziel nahen wenn SIE gar keines mehr vor Augen hatte? Ihr Ziel war nicht mit gelaufenen Schritten zu erreichen. Ihr Ziel war es, mit Deer  immer das Glück verspüren, welches sie bereits mit ihm teilen konnten. Sie wusste,  diese Gefühle waren DA!  Und sie hoffte sie würden zu ihnen beiden irgendwann zurück kehren. Dies war ihr Ziel. Und langsam wurde auch ein Zweites  in ihr immer lauter. Und größer. Das größte Problem an dieser Sache war, diese beiden Ziele würden niemals miteinander auskommen können. Eines würde  dafür weichen müssen.  Und Kidah hatte Angst vor dieser Entscheidung. Schreckliche Angst.
Sie liefen lange und  von nun an wurde sie tatsächlich in Ruhe gelassen.  Etwas Gutes hatten Flints Worte jedoch trotz allem gehabt. Sie hatten es geschafft sie  ins Grübeln zu bringen und sie somit von ihrem Ekel   für eine kurze Zeit abzulenken.  Noch immer war ihre Stirn in Falten gelegt und ihr Kopf schmerzte bereits, als sie ihren Blick wieder in die Ferne schweifen ließ, um zu den Bergen zu blicken. Doch etwas anderes erhaschte dabei ihre Aufmerksamkeit.  Im Schimmer des flimmernden Horizontes entdeckte sie  kleine, entfernte und sich bewegende Schatten und sie blieb stehen, kniff angestrengt die Augen zusammen, um sie zu fixieren und sich auf die Bewegungen zu konzentrieren. Es waren mehrere und die Schatten wurden größer, wippten auf und ab. Und je näher sie kamen, desto mehr wurde sie sich bewusst, dass sie wohl bald nicht mehr alleine sein würden.  Wie  gestochen ergriff sie sofort den Speer aus ihrem Gürtel und rief laut Deers Namen aus, ohne dabei nach Hinten zu sehen.
Sie kamen schnell, denn sie wurden rasch größer und nahmen mehr und mehr Form an und ihr Herz klopfte wild durcheinander. Deer kam zu ihr gelaufen und  sie  konnte nun erkennen, dass dort Reiter auf sie zukamen, die ebenso auf Pferden saßen.  Waren es  Männer die zu dem von letzter Nacht gehörten? Kidah stellte sich bereits auf einen Kampf ein und blickte toternst geradeaus. Auch Deer versuchte wohl zu erkennen, um wen es sich dort handelte und sie hörte wie der Händler hinter ihnen rief, dass er glaubte, dass dies Chinook-Späher seien... Kidah wusste es nicht, also blieb sie vorsichtig und vertraute nur ihren Augen!  Deer  entspannte jedoch seine Haltung ein wenig, als sie die Männer auf den Pferden deutlich erkennen konnten und wie er leise davon sprach, dass  er wohl Recht hatte  und  sie nicht angreifen sollte.
Kidah schnaufte tief durch, blieb jedoch angespannt.  Die Anderen holten schnell zu ihr auf und Flint nahm Venka hastig an sich, um besser auf sie achten zu können.  Die Reiter wurden nicht langsamer und  gallopierten direkt auf sie zu, was sie  mit jedem Meter nervöser machte.  Erst kurz bevor sie bei ihnen ankamen, stemmten die Pferde ihre Beine in die ausgetrocknete Erde, welche sie beinahe in einer  roten Staub-Wolke verschwinden ließ.
Die Reiter sahen in der Tat anders aus, als der Reiter von letzter Nacht und starrten  sie alle an. Kidah sah von einem zum Anderen, um  alle mit ihren Blicken zu prüfen. Es waren insgesamt vier Reiter und die Pferde, noch  energiegeladen vom Gallop, trippelten nervös herum und ließen ihre Schweife  herum peitschen.
Einer von ihnen trat ein wenig weiter vor und sein Gesicht war wie die der Anderen  seltsam  in rot und weiß bemalt. Kidah hatte so etwas noch niemals gesehen.

"HO! Wer seid ihr  und weshalb durchkreuzt ihr das Gebiet der Chinook?"

Es klang streng und fordernd und keinesfalls einladend oder freundlich. Eine seltsame Begrüßung für ein Volk, welches so umgänglich und gastfreundlich sein sollte wie Deer es zuvor beschrieben hatte. Und irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, das etwas hier nicht stimmte! Ob es mit dem seltsamen Reiter zu tun hatte, den sie letzte Nacht gesichtet hatten? Kidah überließ Deer die Antworten. Und nachdem er sich und die Anderen erklärt hatte, trat plötzlich auch der Händler nach vorne und begrüsste den Vordersten Reiter sogar beim Namen. Beruhigte ihn  und bestätigte, dass sie keine bösen Absichten hatten und nur auf der Durchreise waren. Also  war wohl dies einer der Späher gewesen, mit welchem dieser Rock bereits Handel getrieben hatte, denn er wurde sofort von ihm erkannt. Noch einmal erkundigte sich der Vordermann bei Deer ob dies der Wahrheit entsprechen würde und nachdem Deer dies standfest bestätigte, sagte der offensichtliche Chinook das sie bei ihnen willkommen seien. Dass es noch weit war und sie sie geleiten würden, weil es hier nicht sicher war.
Etwas lag in der Luft und Kidah sah fragend zu Deer hinüber. Was würde wohl nun auf sie zukommen? Und dass sie nun von Fremden Reitern umzingelt waren, welche sie zwar nur offenkundig beschützen wollten  machte sie nur umso nervöser! Und so hoffte sie, von Deer einen Blick zu erhaschen, der ihr sagen würde was nun das Richtige wäre....
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Chinook-Jagdgebiet in den Steppen der Dry Plains Empty Re: Chinook-Jagdgebiet in den Steppen der Dry Plains

Beitrag von Gast 25/4/2011, 20:51

Alles lief nach Plan. Auch wenn es keinen wirklichen Plan gab. Eigentlich  bestand er so ziemlich nur daraus, das Gesicht zu wahren und einen guten Eindruck auf seine neuen Weggefährten zu machen, die ihn bis zu den Chinook begleiten würden. Und hoffentlich auch noch bis zu den Kangee.  Und selbst für ihn, als jemand, der seine Gedanken und Gefühle  vollends vor jemandem verstecken konnte, war es schwer die Fassung zu wahren und  die Angespanntheit nicht Überhand nehmen zu lassen. Er musste nun zu jederzeit souverän  wirken. Logische Erklärungen finden und bereitete sich, wenn er nicht gerade mit einem von ihnen sprach, auf alle möglichen Fragen vor, die ihm gestellt werden könnten und was er darauf würde sagen könnte. Er musste einfach auf alles vorbereitet sein. Dies war womöglich seine Einzige Möglichkeit, seinen inneren Frieden wieder herzustellen indem er sich an Rainsong für ihr Vergehen rächen können würde!
Nun, wo sie endlich den kleinen Wald mit den seltsamen Bäumen hinter sich lassen konnten, brannte nun wieder die gnadenlose Sonne auf ihre Häupter. Wood hatte den Wald nur verlassen, wenn es absolut nötig gewesen war. Wenn zum Beispiel sein Wasser ausgegangen, oder er dringend etwas benötigt hatte und erst einmal gegen etwas Anderes bei den Chinook-Spähern eintauschen musste.
Sie kamen gut voran und noch hielt sich Woodsprite dezent zurück. Er hatte bemerkt, dass die Frau so gar nicht damit einverstanden gewesen war, dass er ihre Gruppe begleitete. Und dies hatte zu Spannungen zwischen den anderen geführt. Und so war es umso schwerer für ihn, die Richtigen Worte zu finden. Deshalb  dachte er, wäre es wohl vorerst besser zu schweigen und ihnen einfach keine Last zu sein.  Und er war erleichtert, dass der Kangee es sich nicht anders überlegt hatte und ihn doch mitgehen ließ, obwohl  dies allem Anschein nach SEINE Frau war, die sich dagegen gestellt hatte und nun voraus lief.
Der Andere -Flint-  war eher  wie der Schatten der anderen beiden. Er war stets da, sagte jedoch nichts und kümmerte sich nur um das Kind das sie bei sich hatten und keinem von ihnen sonderlich ähnlich sah.  Wieder hatten sie in weiter Ferne die Berge vor sich, die auch Woodsprite   einmal ein Zuhause gegeben hatten. Und wo er doch niemals wieder hin zurückkehren würde.  Er hatte wirklich den Segen des großen Hätte er nicht ihren Bauch vernommen, hätte sie auch gut als junger Bursche durchgehen können....Die Frauen die er aus  seinem Dorf gekannt hatte, waren längst nicht so robust und drahtig gewesen wie diese. Doch trotzdem hatte ihre Anwesenheit ausgereicht, verborgene Sehnsüchte in ihm zu wecken.  Wie gern hätte er sich nun in sein eigenes Teepee zurückgezogen, um sich von ein paar Mädchen den Schmuck abnehmen zu lassen und danach eine oder alle von ihnen bei sich zu behalten! Er war schon viel zu lange hier Draußen. Und er wusste aus Erzählungen, dass die Chinook ein Volk waren, welches jeden Anlass gerne nutzte, um ihre spektakulären Feste zu feiern. Vielleicht würde seine Sehnsucht ja bald ein wenig Ausgleich finden.
Schnaufend strich er sich die Schweißperlen von der Stirn, denn sie brannten, wenn sie ihm in die Augen liefen. Und er wunderte sich, wie tapfer auch das Mädchen mit lief. Wieder  kam ihm eine Idee als er sah, wie  die Kleine sich abmühte,  um neben dem Großen Schritt zu halten.
Irgendwann hatte die Frau angehalten und mit Deer gesprochen, als würde die anderen nichts angehen, was die Beiden zu sagen hatte. Er mochte es nicht, wenn er außen vorgelassen wurde. Das hatte er noch niemals leiden können, doch hier musste er sich fügen. Es schien nichts weltbewegendes gewesen zu sein, denn Deer wandte sich ihm und dem Großen mit dem Kind zu und schlug vor Halt zu machen und etwas zu trinken. Dies kam ihm nur recht, denn seine Kehle brannte vor Trockenheit. Die Pause tat gut. Doch jetzt wo sie anhielten, spürte er erst  seine schmerzenden Füße, welche solch lange Märsche in keinster Weise gewohnt waren. Dies würde ordentliche Blasen geben, wo er doch sonst auf seinem Pferd geritten war, wenn er etwas von den Chinook  gebraucht hatte. Und sonst musste er nirgendwo hin reiten müssen.
Kurz musterte er die Anderen. Doch niemand von ihnen sagte etwas.  Er  fragte sich, ob sie  wohl wochenlang so schweigend nebeneinander her gelaufen waren ohne ein Wort zueinander zu sagen. Er jedenfalls empfand die Stimmung als seltsam und angespannt.  Vielleicht war dies die Chance es zu ändern?
Kurz sah er prüfend zu dem Kangee, klopfte dann laut  und tief durchschnaufend auf den Hals seines Pferdes, welches neben ihm her lief, damit  er die Aufmerksamkeit bei sich hatte und richtete dann sein Wort an Flint, der sogleich zu ihm aufsah, als er mit dem Pferd etwas näher an ihn heran trat.  Fragte ihn mit einem freundlichen Lächeln, ob das Kind vielleicht auch auf dem Pferd Platz nehmen wollte um sich tragen zu lassen, da es ja bestimmt schon sehr müde sei. Daraufhin hatte  er Deer angesehen, als ob er ihn gerade gefragt hatte, ob er das Kind schlachten durfte! Doch als  er nickte, und danach Flint ihm zunickte, half er dem Mädchen auf dem Pferd auf zu sitzen.
Auch er schien Pferde nicht gekannt zu haben,  bis er dieses erblickt hatte und  die Fragen in Woods Kopf bezüglich der Herkunft der Frau und Flint wurden immer lauter.  Von  wie weit her mussten sie denn beim großen Geist gekommen sein, wenn sie keine Pferde kannten?
Das Mädchen jedenfalls  hatte sehr viel weniger Scheu vor dem  Tier unter sich und quitschte auf wie ein Welpenjunges, dem man einen Knochen zum Spielen hingeworfen hatte.   Und so ging die Reise weiter. Auch wenn Flint nach wie vor etwas skeptisch aussah und immer wieder  die Kleine begutachtete, schien er sich dennoch nach einer Weile wieder zu entspannen.
Es war gut gewesen nicht zu lange zu rasten, denn hätte er noch etwas länger ausgeruht,  wäre ihm das Weiterlaufen nur umso schwerer gefallen.  Eine ganze Weile verging und  schnaufend strich er sich mit  der freien Hand über den schweißnassen Haaransatz und sah zu Deer hinüber,  der die Berge in der Ferne ansah. Oder war es die Frau die  weit  voraus lief welche er ansah?

"In Momenten wie diesen  weiß man die Blätter eines Baumes noch mehr zu schätzen  nicht wahr?"

Keine Antwort. Nur ein abschweifendes Nicken, dass der Kangee ihn vernommen hatte. Doch er hatte das Gefühl, dass er mehr wagen musste, um das Band noch etwas enger zu knüpfen.  Also  überbrückte er den Abstand zu ihm etwas mehr und sah ebenso  wie Deer nach vorn.

"Das Dorfleben fehlt mir. Auch wenn ich dachte ich bräuchte es nicht um glücklich zu sein.  Ich bin nun schon eine Weile fort und doch spüre ich, dass  mein Herz dort Zuhause ist, wo ich geboren wurde. "

Wood atmete tief durch und sah auf den Boden hinab, wo die Füße der Frau weiter vorne ihre Fuß-spuren hinterlassen hatte. Sah in den Staub, den sie bei jedem Schritt auf wirbelten.

"Meine Mutter nannte mich einen Versager, weil ich nicht einsah, dass ich eine Frau brauchte, um in ihrer Gunst zu stehen. Und Mein Vater wollte  ebenso deswegen nichts mehr mit mir zu tun haben. Und als ich  es doch versuchte, lief die Frau mir fort. Eines Nachts ging ich dann fort. Sah mich nicht einmal mehr um. Versuchte mich als Händler und sah viele Dinge. Und doch  spüre ich die Sehnsucht in mir  in die Wälder zurückzukehren. Der Wille des großen Geistes ist oft seltsam ..."

Nur kurz sah er  ergriffen von seinen eigenen Worten zu Deer hinüber...sah, dass auch er darüber nachdachte.  Dann seufzte er und sah über seine Schulter hinweg. Das Mädchen kämpfte mit der Müdigkeit und versuchte die Augen offen zu halten und den Kopf oben zu behalten. Das sanfte Hin- und Her wiegen machte sie wohl schläfrig.  Und dann kam Flint  an ihnen vorbei gelaufen und lief  wohl zu der Frau. Er würde sich das bei dieser starken Persönlichkeit nicht wagen, denn  er schätzte sie so ein,  dass sie wohl sehr unangenehm werden konnte, wenn man ihr  zum falschen Zeitpunkt in die Quere kam.
Er sah, wie auch Deer ihm nachsah und dann tief durchatmete.. Was war nur  mit ihnen los? Er konnte sich ihre seltsamen Reaktionen nicht erklären. Noch nicht.
Er zögerte kurz,  ehe er versuchte wieder mit dem Kangee ins Gespräch zu kommen.

"Ich glaube um zu erfahren   wo ich wirklich Zuhause bin, hat der große Geist mich auf die Reise geschickt. Denn so verstehe ich es am Besten. Hast du gefunden was du gesucht hast? Weshalb du auch immer in diese Gegend gekommen bist?"

Wieder  wartete er,  ohne ihn direkt anzusehen auf eine Antwort. Er wollte so wenig wie möglich Druck auf ihn ausüben, damit er sich nicht gezwungen fühlte, ihm eine Antwort  zu eben. Auch wenn er lieber sehr viel direktere Fragen gestellt hätte.  Es tat gut mit jemandem zu reden  nach all der langen Zeit. Er hatte sich zuerst eingeredet, dass er von nun an niemanden mehr brauchen würde, weil  sowieso niemandem zu trauen war. Ihm war ja sogar  nicht zu trauen. Doch jetzt  begann er zu begreifen, dass es ihm wohl doch gefehlt hatte.
Noch während er neben Deer herlief, um sich auf ihn und seine Worte zu konzentrieren,  rief die frau plötzlich laut seinen Namen und sie hielten beide   alarmiert inne. Denn es klang so, als ob sie etwas gesichtet hatte, was ihnen Schwierigkeiten machen konnte!  Angestrengt sah auch er in die Ferne und sah die tanzenden Schatten in der ferne, welche mit dem flimmernden Boden noch eins waren, jedoch bereits nicht zu übersehen waren.  Sofort lief der Kangee los, um zu ihr aufzuhohlen und Wood sah nach Hinten zu dem Kind. Es  hatte sich nach Vorn auf den Hals des Tieres gelegt und ließ alle Gliedmaßen hinunter baumeln weil es eingeschlafen war. Sein Pferd  bemerkte jedoch die Vorsicht und die Nervosität  der Anderen und wurde ebenso unruhig. Wood   nahm  seinen Strick kürzer und zog es  langsam hinter sich her, damit das Kind nicht herunterfiel, versuchte irgendwie zu erkennen, wer sich ihnen da näherte und auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, schlug sein Herz wild durcheinander. Als die Umrisse der Reiter deutlicher wurden, erkannte er jedoch sofort den erhobenen Kriegs-Stab des Spähers und Kriegers  Spotted-Horse. Etwas war definitiv nicht in Ordnung, da die Späher sonst nicht in Gruppen direkt auf die Fremden zukamen, sondern sie normalerweise erst einmal aus der Ferne beobachteten, um erst dann einzugreifen wenn sie dem Dorf zu nahe kamen. Doch jetzt waren sie noch weit davon entfernt und auch die angelegten Waffen mahnten Unheil an, was ihn  noch nervöser machte. Doch nun wusste er, dass es sich hier eigentlich nicht um einen Feind handelte, auch wenn sie zunächst bedrohlicher aussahen als sonst.  Er rief den Anderen vor sich laut zu, dass es wohl  Chinook waren.  Er kam fast zeitgleich mit den Kriegern bei dem Kangee und seinen Leuten an und Woods Vermutung, dass etwas nicht in Ordnung war bestätigte sich, denn zu allererst wurden sie von den Reitern  eingekreist, auch wenn sie ihre Waffen noch unberührt ließen.
Er wurde wohl von Spotted Horse nicht gleich erkannt und dieser begann auch als Erster zu ihnen zu sprechen, indem er sie nach dem Grund ihres Eindringens in das Gebiet der Chinook  fragte.  Deer antwortete sofort und auch er trat nun noch etwas mehr nach Vorne, mit dem Pferd und dem wach gewordenen Kind im Schlepptau, welches die Arme sofort nach Flint ausstreckte und sich von ihm abnehmen ließ, weil es Angst bekommen hatte. Schnell trat er neben den Kangee und ließ ihn zunächst ausreden, doch nun wurde auch er endlich  von dem Späher wahrgenommen, mit dem er bereits zweimal  erfolgreich handeln konnte.

"Ich grüße euch mit dem Segen des großen Geistes Spotted Horse und ich kann  bestätigen, dass er und  die Anderen in Frieden kommen. ich teilte mein Feuer mit ihnen für eine Nacht und   wir hoffen auf einen guten Tausch und etwas Erholung im Dorf der Chinook ehe sie und auch ich weiterziehen werden."

Spotted musterte die Waren auf dem Pferd und schien sich zu erinnern. Außerdem war ja eindeutig, dass sie nicht  mit kriegerischen Absichten kamen, denn sie hatten das Kind und eine schwangere Frau bei sich. Auch wenn diese bis an die Zähne bewaffnet war, was er sich immer noch nicht erklären konnte.  Nun kam ihm zugute, dass  er  diesem Chinook kein vollkommen Fremder mehr war und das letzte eingetauschte Hermelin-Fell zierte  nun seinen Stab in seinen Händen.

"Dann seit ihr bei den Chinook willkommen. Ihr solltet uns folgen denn hier ist es momentan nicht sicher. Und bis zum Lager ist es noch weit. Wir geleiten euch. "

Bekamen sie schließlich als Antwort und Wood fiel ein Stein vom Herzen.  Nicht nur weil sie weiter vordringen durften, sondern auch, weil sie nun noch etwas mehr Schutz seitens der Krieger und Späher um sich hatten. Denn auch ihm war der fremde Reiter nicht geheuer gewesen. und dies war wohl sicher auch eine wichtige Information für die Chinook, denn er wurde das Gefühl nicht los, das der Reiter etwas mit der  erhöhten Vorsicht der Krieger zu tun hatte.  Die Frau brauchte wieder mal wohl die Bestätigung des Kangee, um weiterzulaufen und  den Chinook zu folgen. Aber das kannte er ja nun von ihr, dass sie schrecklich misstrauisch war. Bei ihr musste er besonders vorsichtig  sein um nicht aufzufliegen. Und so lief er als Erster  den Reitern hinterher, während die Anderen ihm folgten und noch zwei Späher das Schlusslicht bildeten.  Ein Reiter  galloppierte den Weg    entlang aus der Richtung, aus der sie gekommen waren, wohl um  sicherzugehen, dass  niemand ihnen gefolgt war. Die Chinook gingen immer auf Nummer sicher und waren ausgezeichnete Kämpfer.
Wood lief jedoch etwas langsamer um Deer aufholen zu lassen und sah ihm entgegen während er weiter lief.

"Etwas stimmt nicht. Aber so kommen wir wenigstens sicher im Dorf an. Wir werden jedoch die Nacht noch einmal rasten müssen, denn noch sind wir zu weit weg."

Er wollte einfach jede Gelegenheit nutzen, um mit ihm ins Gespräch zu kommen. Denn ER war es, der den Weg zu Rainsong kannte und ER war es auch, von dem er glaubte, dass er  von allen am Meisten zu sagen hatte und sie  auf ihrer Reise anführte.  Er wollte ihm zeigen, dass er ihm alle Informationen geben würde, die er brauchte um ihm zu vertrauen. Und jetzt musste dieser Plan nur noch funktionieren.
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Chinook-Jagdgebiet in den Steppen der Dry Plains Empty Re: Chinook-Jagdgebiet in den Steppen der Dry Plains

Beitrag von Young Deer 26/4/2011, 17:13

Auch wenn dieser Lone Rock ihm ein wenig merkwürdig vorkam, Deer hatte keinerlei Zweifel daran dass es ihnen keinen Schaden zufügen würde wenn sie diesen Händler mit sich gehen ließen; und zu dessen Glück willigte dieser auch darin ein mit ihnen zu den Chinook zu reisen. Die Vorteile lagen für ihn klar auf der Hand..er musste einfach erkennen dass er mit ihnen besser dran war als ohne sie. Und sie konnten auch tatsächlich ihr ganzes Gepäck auf dem Pferd festmachen. Es war eine unglaubliche Erleichterung ohne diese schwere Last zu reisen, und Deers Tatendrang stieg von Minute zu Minute an als sie das kleine Wäldchen verließen und erneut in die Prärie zogen. Natürlich war Kidah wieder einmal dagegen gewesen, hatte es sich nicht einmal nehmen lassen ihren Waffengurt selbst zu tragen; doch zu ihrem Glück hatte sie Deer nicht noch mehr vor dem Händler blamiert. Und als sie so dahin zogen wurde der Kangee mehr und mehr nachdenklich. Kidahs fremde Art und ihr Selbstbewusstsein war schon bei dem Händler unangenehm aufgefallen; wie sollte es dann erst werden wenn sie bei ihm im Dorf war?
Er schämte sich nicht für sie...doch er bekam nun Angst davor dass sie IHN beschämen würde. Seine Gedanken liefen auf Hochtouren während sie dahingingen, Flint mit Venka hinter ihnen und Kidah vorne weg, und der Händler neben ihm unaufhörlich plapperte. Seine Heimat war nicht mehr fern, und schon bei den Chinook kannten ihn einige Männer, der eine oder andere auch auf negative Weise. Er hatte die Befürchtung dass es eine harte Prüfung für ihn dort werden würde, und erst recht bei den Kangee....dort würde vielleicht sein Freund Whitefang auf ihn warten. Ob die Cheno-kah noch bei ihm war...? Ob er sie gewählt hatte, so wie es damals schon ausgesehen hatte? Und wenn ja, würde er ihm noch in die Augen sehen können nach alldem was passiert war? Würde White akzeptieren wer er jetzt war? Er war nicht mehr Young Deer...er war Deer der aus der Fremde zurückkehrte. Was würde Deers Mutter sagen....würde sie ihn schreiend aus der Hütte jagen, ihn beschimpfen? Ihn verfluchen? Vielleicht würde man ihn gar nicht erst in seinem Dorf einlassen. Einmal machten sie kurz Halt um das Kind auf das Pferd zu setzen, und zu Deers Erstaunen schien Flint ihn mit seinem Blick um Erlaubnis zu fragen. Er war nun die Stimme die für sie sprach... Von der Sonne ausgelaugt tranken sie von ihrem Wasser und verschnauften so gut sie konnten ehe es weiter ging.
Seine Gedanken wurden immer finsterer während Woodsprite immer weiter redete und Deer nur halbherzig so tat als würde ihn das interessieren. Flint hatte sie währenddessen überholt und ging vorne bei Kidah, wobei Deer sie beobachtete. Er sah dass die beiden miteinander sprachen und Kidah schließlich Abstand von dem Seneca nahm, nur um dann aufgebracht weiter zu laufen und ihn stehen zu lassen. Deer hätte nur zu gerne gewusst was ihr Streitpunkt gewesen war, denn er hatte es nicht belauschen können weil Woodsprites Stimme ihn immer noch ablenkte.

"Ich glaube um zu erfahren wo ich wirklich Zuhause bin, hat der große Geist mich auf die Reise geschickt. Denn so verstehe ich es am Besten. Hast du gefunden was du gesucht hast? Weshalb du auch immer in diese Gegend gekommen bist?"

Nun erst wurden ihm Woodsprites Worte richtig bewusst, und er hätte fast mürrisch geschnaubt wegen dieser Fragerei. Was ging es ihn denn an was er gesucht hatte? Und er hatte einen triftigen Grund in diese Gegend zu kommen, er wollte nach Hause! Auch wenn ihm gefiel dass dieser Lone Rock wohl dieselbe Meinung über das Reisen hatte wie er, so ganz schien er die Wichtigkeit von Deers Rückkehr nicht zu verstehen. Mit ernstem Gesicht blickte er kurz zu Boden und wollte gerade antworten als er Kidahs Ruf hörte. Sofort schreckte er auf und ließ Wood einfach stehen um zu ihr nach vorne zu laufen; sie deutete in eine Richtung und nun sah er ebenfalls die Gestalten in der Ferne, welche sich auf sie zubewegten. Alles was bisher geschah war vergessen, denn nun wurde es ernst. Waren es Chinook oder erneut fremde Reiter, so wie dieser von letzter Nacht? Er hielt seinen Speer fest in der Hand und starrte reglos auf die sich nähernden Schatten, hob dabei leicht eine Hand an um Kidah zu beruhigen. Nur die Ruhe bewahren....doch sprechen konnte er nun nicht, denn auch er war angespannt. So wie sie ritten schienen es tatsächlich Chinook zu sein, doch sie trugen Waffen bei sich. Woodsprite bemerkte hinter ihnen dass es wohl Chinook seien, doch so weit war Deer auch schon...starr wie ein Puma vor dem Sprung fixierten seine Augen die rasend näher kommenden Reiter. Einerseits war er erleichtert dass es wirklich Chinook waren, andererseits fragte er sich warum sie Kriegsbemalung trugen.
Die Reiter kamen mit ihren aufgeheizten Pferden bei ihnen an und umkreisten sie misstrauisch. Staub wirbelte auf und die Pferde schnaubten mit schäumenden Mäulern, und die Männer blickten grimmig und keineswegs freundlich auf sie herab. Was war nur hier los?! Deer blickte von einem zum anderen und betete, dass Kidah nichts unüberlegtes tun würde. Hinter ihnen nahm Flint die verängstigte Venka an sich, und auch Woodsprite kam nun zu ihnen. Dies war nicht die Art der Chinook Reisende zu begrüßen. Einer von ihnen, einer den Deer jedenfalls noch nie gesehen hatte, richtete direkt sein Wort an sie alle und fragte sie was sie hier zu suchen hatten. Deer wollte weder Unsicherheit zeigen noch etwas an sich verräterisch machen; also erhob er sofort seine Stimme um ihm zu antworten. Immerhin war er ein Kangee, ein Bruder.

"Wir kommen von weit her und sind mit friedlicher Absicht hier! Diese beiden gehören zu mir, und wir sind Freunde der Chinook," sagte er so kosequent wie möglich und deutete auf Flint und Kidah. Doch die Augen der Reiter waren misstrauisch auf ihre Waffen und besonders auf Kidahs Waffengürtel gerichtet. Woodsprite stand direkt neben ihm und erhob nun ebenfalls sein Wort.

"Ich grüße euch mit dem Segen des großen Geistes Spotted Horse und ich kann bestätigen, dass er und die Anderen in Frieden kommen. ich teilte mein Feuer mit ihnen für eine Nacht und wir hoffen auf einen guten Tausch und etwas Erhohlung im Dorf der Chinook ehe sie und auch ich weiterziehen werden."

Deer wechselte einen kurzen Blick mit Kidah deren hübsches Gesicht wie versteinert wirkte. Er sah dass der Chinook das Pferd mit den Waren betrachtete und schien schließlich auf die wohlgewählten Worte des Händlers einzugehen. Er nickte und verkündete, dass sie mitkommen sollten weil es hier nicht sicher war. Deers Puls raste. Nun hatte Lone Rock zumindest dazu beigetragen dass sie nicht mehr wie Feinde behandelt wurden...doch was bildeten sich diese Männer eigentlich ein?? Sahen sie denn nicht die Tätowierung an seinem Kinn welche ihn eindeutig als Kangee auswiesen?! Seine Laune sank dahin während er noch einmal Kidah zunickte um sie zu beruhigen und dann voran lief. Flint hielt sich mit Venka dicht hinter ihm, und die Chinook schienen auf allen Seiten zu reiten damit keiner von ihnen entwischen konnte. Mit grimmigem Gesichtsausdruck, den Speer fest in seiner Hand haltend, marschierte er an Woodsprites Seite und beobachtete die Reiter vor sich. Es hätte nur noch gefehlt dass sie ihre Waffen verlangt hätten...dann wäre Deer wohl in die Luft gegangen. Er hörte Woodsprite neben sich der sagte:

"Etwas stimmt nicht. Aber so kommen wir wenigstens sicher im Dorf an. Wir werden jedoch die Nacht noch einmal rasten müssen, denn noch sind wir zu weit weg."

Deer antwortete nicht sofort sondern versuchte seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Die Aufregung, die Wanderung in der Hitze, die brennende Sonne, Erschöpfung und Hunger taten sein übriges um alles von ihm zu fordern. Und da weder Flint noch Kidah sein Gespräch suchten war er zumindest dankbar dafür, dass dieser Händler seine Meinung teilte. Sie mussten einfach warten was auf sie zukam, und spätestens wenn sie mit dem Chief sprachen würden sich die Wogen glätten, da war er sich sicher. Er antworte leise:

"Nicht dass ich den Schutz der Chinook nötig habe...aber jetzt wissen sie wenigstens wer wir sind und warum wir an ihrem Dorf vorbei müssen. Deine Worte haben jedenfalls Wunder bewirkt."

Noch immer ließ er sich keine Regung anmerken und ging so aufrecht wie möglich, wagte jedoch einen kurzen Blick auf Woodsprite. "Hoffen wir dass ihnen dann klar wird wen sie hier vor sich haben. Ich brauche dringend ein paar weiche Felle und ein warmes Feuer zum Schlafen, und gegen eine fette Mahlzeit hätte ich auch nichts einzuwenden. Werden schon noch sehen wer ich bin...als ob ich ein Feind wäre...ha! Ich habe schon schlimmere Dinge gesehen als dass ich vor diesen Männern Angst haben müsste."
Einer der Chinook hatte wohl ein Wort aufgeschnappt, ritt etwas dichter zu ihnen hin und starrte sie verärgert an, doch Deer blickte nur trotzig zurück und drängte dann Woodsprite etwas beiseite, damit sie ungestörter reden konnten. Er war noch immer aufgebracht wegen dieser Begegnung und konnte sich einfach nicht zügeln., stieß immer wieder den Schaft seines Speers in den Boden um etwas Erde aufzuwirbeln.
"Ich will nur einen von ihnen mit einem Holcane kämpfen sehen...sie würden alle verlieren. Nur WIR waren stark genug. Und nun behandeln sie uns wie jämmerliche Fremde die es nicht wert sind stolz in das Lager der Chinook einzutreten. Das ist eine schlechte Begrüßung...doch hoffentlich werden sie das wieder wett machen."
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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