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Flints Familienhütte

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Beitrag von Flint Sky 15/11/2010, 01:33

Flints Familienhütte gehört seinen Eltern, Frost Willow und Sparrow. Es ist eine große Rundhütte mit dem typischen, spitz zulaufenden Dach aus Reed und Baumrinde, in dessen Spitze sich ein Rauchabzug befindet. Der Eingang ist mit einem dicken Vorhang bedeckt, der in einem blassen Dunkelrot schimmert und auf dem ein Condor eingestickt ist. Das Innere ist geräumig und bietet Platz für zwei Familien. In der Mitte befinden sich zwei Feuerstellen und Kochutensilien, ein Dreifuß und Wasservorräte; an den Wänden stehen die Liegen aus Holz und Leder, auf denen gewebte Alpaka-Decken ausgebreitet sind. Flints Liege steht weit rechts, die seiner Eltern in der Mitte der Wand und die zwei anderen Liegen auf der linken Seite der Hütte; seine beiden jüngeren Schwestern She Plays und Snowflake teilen sich eine Liege, während sein jüngerer Bruder Wild Condor eine Liege für sich hat.
Die wenigen Vorräte der Familie befinden sich gut verschlossen in bauchigen, mit Farben bemalten Tonkrügen und Körben, welche an den Wänden stehen. Getrocknete Kürbisse und Zwiebeln hängen an den Dachbalken, an denen auch manchmal frisch gewaschene Wäsche aufgehängt wird. Eine kleine aus Holz und Jade hergestellte Katsina-Figur steht auf einem Podest abseits der Liegen, davor zwei Steinschalen für Räucherungen.
Flint Sky
Flint Sky


Charakterbeschreibung
Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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Beitrag von Flint Sky 15/11/2010, 19:12

Die Hütte seiner Eltern, der Ort an dem er vor dreißig Regenzeiten zur Welt gekommen war, befand sich gut zehn Minuten Fußmarsch von Nightshines Hütte entfernt. Mitten zwischen einem Langhaus und zwei kleineren Rundhütten war sie erbaut, und als Flint sie von weitem erblickte fühlte er Erleichterung in sich aufsteigen. Auch wenn es heller Tag war fühlte er die Müdigkeit auf sein Gemüt drücken, denn er war schon seit vielen Stunden auf den Beinen; erst die Wanderung durch das Gebiet vor den Bergen, bei der er auf irgendwelche Veränderungen geachtet hatte, dann die Sache in der südlichen Höhle und die Nacht in Nightshines Hütte. Und jetzt wo das Leben im Dorf erblühte und jeder seinen Beschäftigungen nachging, würde er sich auf seinen Schlafplatz legen und schlafen. Auch das hob nicht gerade seine Stimmung an.
Flint verlangsamte seine Schritte als er bei der Hütte seiner Familie ankam. Beinahe liebevoll strich seine Hand über den dicken Vorhang am Eingang, ehe er ihn beiseite schob und vorsichtig eintrat. Erst jetzt hörte er die Geräusche die im Inneren die Hütte erfüllten. Snowflake saß bei einer der Feuerstellen und rieb einen Mahlstein über eine flache Steinplatte, um getrocknete Wassergrassamen fein zu reiben. Etliche Spelzen lagen bereits rund um den Mahlstein herum und bezeugten, dass sie bereits seit einer Weile damit beschäftigt sein musste. She Plays und seine Mutter Frost Willow saßen im hinteren Bereich der Hütte und arbeiteten an einem Haufen Alpaka-Wolle, welche sie kämmten, sortierten und anschließend auf eine Handspindel drehen würden, damit man später damit weben konnte. Als Flint Sky eintrat blickten die Frauen auf, und seine sechs Jahre jüngere Schwester Snowflake sah ihm lächelnd entgegen als er zur Feuerstelle ging. Er begrüßte sie indem er ihr sanft eine Hand auf die Schulter legte, damit er sie nicht von ihrer Arbeit abbrachte, und ging dann in den hinteren Teil der Hütte.
Dort hockte er sich zu seiner Mutter und lehnte sich vor, damit sich ihre Stirne berührten; eine vertraute Begrüßung die bei den Seneca unter engen Freunden und Familienmitgliedern üblich war. Frost Willow blickte ihn anschließend lächelnd an, und ihre dunklen Augen musterten ihren Sohn mit leichter Sorge.
"Du warst lange fort, Sohn....wir haben uns schon Sorgen um dich gemacht."
Flint lächelte ihr beruhigt zu und versuchte sich nicht seine Müdigkeit anmerken zu lassen. Doch dies würde seiner Mutter nicht entgehen. Auch seine zwanzigjährige Schwester She Plays betrachtete ihn fragend während sie ein Büschel Alpakawolle in ihren Händen hielt. "Wie immer müßt ihr euch keine Sorgen um mich machen, Mutter. Ich finde immer wieder zurück."
Frost Willow lächelte ein wenig mehr. "Wir haben gehört was geschehen ist, dass du die zwei Fremden mit in das Dorf gebracht hast. Es war so eine Aufregung, und noch immer ist es das Gesprächsthema des Dorfes," sagte sie nun etwas sorgenvoller und musterte ihn immer noch. Flint erwiderte schuldbewusst ihren Blick; sicher wussten sie auch längst dass er vorerst kein Wächter mehr war. Er war sich sicher dass seine Eltern enttäuscht darüber waren.
"Es....es war der Wille vom Großen Geist, Mutter. Ich habe es gespürt."
Flint senkte seinen Blick und bemerkte nicht, wie seine Mutter tiefer aufatmete und ihre breite Stirn sich in Falten legte vor Sorge. Für einen Moment herrschte bedrücktes Schweigen unter ihnen, in dem She Plays einen mitfühlenden Blick zu Frost Willow warf. Ihre Mutter war immer sehr stolz auf ihren Sohn gewesen, und er war ihr als Erstgeborener äußerst wichtig. Frost Willow streckte ihren mit Kupferbändern geschmückten Arm aus und legte ihre Hand auf Flints Wange. Flint sah noch immer nicht auf.
"Wir sollten jetzt nicht darüber sprechen, mein Sohn. Es wird noch genügend Zeit sein um dies zu klären," sagte sie sanft und berührte noch immer seine Wange. "Du siehst müde aus...möchtest du gleich etwas essen oder dich erst ausruhen? Beides würde dir jetzt gut tun."
Sie nahm ihre Hand fort, und Flint Sky sah zu seiner Mutter auf. Noch immer wirkte er gefasst, doch seine Augen zeigten nun deutlich seine Müdigkeit. Auch wenn er längst ein erwachsener Mann war, so war ihre Liebe für ihn noch immer die gleiche wie für den kleinen, schutzbedürftigen Jungen der er einst gewesen ist. Auch er liebte seine Mutter sehr und war dankbar dafür, dass er ihr so wichtig war.
"Danke Mutter...aber ich glaube mein Geist muss erst zur Ruhe kommen bevor ich meinen Körper stärken kann."
Noch einmal lächelten sie sich zu, ehe Flint sich erhob und zu seiner Liege auf der rechten Seite der Hütte ging. Dort drang nicht so viel Licht hindurch wie nahe des Eingangs und der Feuerstellen, worüber er sehr froh war. Erschöpft legte er seinen Stab und sein Bündel ab, zog sich seinen Dolchgurt ab und setzte sich schnaufend auf seine Liege. Kurz schloss er seine Augen und versuchte seine Gedanken zu unterdrücken, ehe er begann den Haarkamm von seinem Kopf abzuknüpfen. Sorgsam legte er diesen neben den Kopfteil der Liege und legte sich dann auf seinen Schlafplatz. Das weiche Leder schmiegte sich an seinen erschöpften Körper, und es gelang ihm gerade noch so die dünne Decke aus Alpaka über seine Beine zu ziehen, ehe er auch schon einschlief und seinem Geist die Ruhe gönnte, die er brauchte.
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Beitrag von Flint Sky 16/11/2010, 11:35

Der Schlaf hatte ihm gut getan. Als Flint Sky seine Augen öffnete fühlte er sich ausgeschlafen und zufrieden, auch wenn er nicht wusste wie lange er geschlafen hatte. Langsam erhob er sich von seinem Schlafplatz und legte die Decke beiseite; wahrscheinlich hatten ihn die Geräusche geweckt die seine Familie verursachten. Fragend blickte er in Richtung Feuerstelle und sah seine beiden Schwestern, welche das Essen zubereiteten; der Duft erfüllte die ganze Hütte und erweckte in ihm nun einen beinahe unmenschlichen Hunger. Sein Magen knurrte laut als er aufstand und zur Feuerstelle ging, wo er sich neben seine beiden Schwestern setzte und guckte, was sie vorbereiteten. Snowflake rührte mit einem Holzlöffel in einer erhitzten Tonschale, in welcher gekochte Bohnen rösteten; von dem Geräusch war er sicherlich auch aufgewacht. She Plays hob gerade die fertigen Fladen aus der Glut. Sie hatte sie aus Maismehl und Vikunjamilch hergestellt und zwischen viele Schichten von Rinden gelegt, auf welche Wasser gegossen und die mit einem flachen Stein abgedeckt wurden. Nach einigen Stunden buken diese Fladen aus und schmeckten köstlich, wenn man sie wieder aus der Rinde schälte.
"Guten Morgen...oder besser guten Abend?" sagte Snowflake und lächelte ihren Bruder liebenswürdig an. Flint blinzelte verschlafen und starrte zum Ausgang hin. Es war tatsächlich dunkler geworden...hatte er so lange geschlafen?
"Wo sind Mutter und Vater?"
"Sie sind draussen und zerteilen einen Mara. Gleich kannst du davon essen, Bruder." Snowflake schüttete die gerösteten Bohnen in einige Schalen und stellte die Utensilien beiseite. Flint nahm sich eine Holzschale zur Hand und schöpfte sich von dem heissen Tee aus Blüten, welcher in dem Kochsack über der Feuerstelle kochte. Er musste Stunden geschlafen haben, wo er sich doch eigentlich nur ausruhen wollte. Er hatte seine Aufgabe nicht vernachlässigen wollen, und nun würde er sich nicht viel Zeit für sein Essen lassen können, denn er musste bald zurück zur Hütte von Nightshine. She Plays verteilte die kleinen Maisfladen in den Schalen mit den gerösteten Bohnen und reichte ihm dann eine davon.
"Wo ist Wild Condor? Ich habe ihn heute noch gar nicht gesehen," brummte Flint und nahm die Schale mit dem Essen an sich. Um seinen Magen nicht länger warten zu lassen begann er sofort, mit einem Hornlöffel einige Bohnen daraus zu fischen und sich in den Mund zu schieben.
"Ich glaube er wollte noch zu Winddaughter," antwortete ihm She Plays und kicherte dann leise, genauso wie ihre Schwester Snowflake. Flint runzelte die Stirn und sah zu ihnen auf. Die beiden Frauen grinsten noch immer, und es schien als ob etwas im Busch lag wovon er nichts wusste. Während er kaute reimte er sich die Worte zusammen. Sein jüngerer Bruder war wieder bei dem Mädchen...sicher würde es bald eine Hochzeit geben. Er schien die junge Töpferin wirklich sehr zu lieben, sonst würde er nicht ständig bei ihr sein. Schon seit einigen Regenzeiten ging das so.
"Zu Winddaughter," wiederholte er tonlos und starrte vor sich in die Schale. Das Essen schmeckte köstlich, und nun riss er sich ein Stück von dem Maisfladen ab um davon zu kosten. "Eigentlich hätte ich es wissen müssen."
Seine beiden Schwestern lächelten ihn belustigt an während sie die Schüsseln vorbereiteten und sich um andere kleine Dinge kümmerten. Auch sie hatten bereits Männer an die sie ihr Herz verloren hatten; doch nicht immer war es so einfach die eigene Hütte zu verlassen um eine eigene Familie zu gründen. Sie mussten warten bis alles arrangiert war, denn die Familien würden ihren Besitz teilen und die Vermählten reich beschenken müssen. So etwas verlangte einer langen Planung. Während Flint von seinem Tee schlürfte betraten Frost Willow und Sparrow die Hütte, in den Händen hielten sie Schalen mit zerteilten Fleischstücken. Sie kamen an die Feuerstelle und stellten das Fleisch dort ab, und nun erhob sich Flint und ging zu seinem alten Vater, um auch ihm zum Gruß seinen Kopf an die Stirn zu lehnen. Dann half er ihm die schwere Schale zu nehmen und auf den Matten abzustellen. Sein Vater hatte längst schlohweisses Haar, und sein Körper war bereits vom Alter gezeichnet. Auch wenn er noch ein guter Jäger war, jedenfalls für weniger gefährliche Jagden wie auf Maras, Meerschweinchen oder Vögel, so sah man ihm doch deutlich sein Alter an. Schwer atmend setzte er sich an die Feuerstelle und zeigte sein lückenhaftes Gebiss, als er lächelte.
"Mein Sohn, danke dir. Wie schön dich zu sehen."
Flint setzte sich neben seine Mutter und lächelte seinen Vater freundlich an. Auch er war froh ihn wieder zu sehen. "Ich bin froh hier zu sein, Vater," gab er ruhig zurück und sah dabei zu, wie Frost Willow eine der Schalen nahm und ein Stück Fleisch hinein legte, um es Sparrow zu geben. Sein Vater erwiderte noch immer Flints Blick, während er die Schale an sich nahm. "Wann musst du wieder deiner Aufgabe nachgehen?"
Flint griff nach seiner Schale, sein Gesicht wirkte ausdruckslos. "Ich werde gleich nach dem Essen gehen müssen."
"Hast du schon gebetet heute?"
Flint schob sich einen Löffel Bohnen in den Mund und schüttelte leicht den Kopf. "Nein Vater...noch nicht. Ich werde es tun sobald es meine Zeit zulässt."
Sie alle begannen nun zu essen. Sparrow lachte leise und blickte mit glänzenden Augen seine Frau an. "Erstaunlich wie viel dieser Bursche doch zu erledigen hat. Irgendwann wird er nicht einmal mehr Zeit haben um zu essen und sich hinzulegen."
Flint grinste belustigt. Er hatte fast aufgegessen. Frost Willow neigte sich zu ihrem Mann vor und legte ihm eine Hand auf den dünnen Arm. "Nein, dann wird er wie ein Condor durch die Lüfte fliegen weil er vergessen hat wo er hingehört," scherzte sie lachend, doch Flint war nicht ganz so belustigt wie seine Familie. Er wusste dass er selten Zeit für sie hatte, doch er würde niemals vergessen wo her hingehört. Er selbst konnte nicht immer das ändern was man ihm als Aufgabe gab. Trotzdem lächelte er weiterhin und stellte seine leere Schale beiseite.
"Iss noch von dem Fleisch, Junge."
Flint schüttelte den Kopf und blickte seine Mutter dankend an. "Nein danke. Ich muss wieder in Nightshines Hütte, es ist schon spät." Er nahm noch seinen Tee und leerte ihn in einem Zug. Sparrow schmatzte auf einem Stück Fleisch herum und beobachtete ihn dabei.
"Du wirst dort auf die "anderen" aufpassen?"
Seine Mutter und seine Schwester hielten inne und blickten abwartend zu Flint. Ihr Vater sprach äußerst selten Themen an die eine Diskussion verursachen könnten, dafür war meist ihre Mutter zuständig. Flint sah kurz in die Runde, ehe er aufstand und dabei belanglos nickte.
"Ja...ich werde über sie wachen." Ruhig entfernte er sich von der Feuerstelle und wandte den anderen den Rücken zu. Er spürte wie sein Vater grübelte und dabei seinen Sohn beobachtete. Doch Flint ging unbeirrt zu seiner Liege und knüpfte sorgsam den Haarkamm auf sein Deckhaar fest, ehe er sich seinen Dolchgurt anlegte und nach seinem Stab griff.
"Halte deinen Dolch bereit, Sohn. Ich spüre dass du ihn gebrauchen wirst," hörte er die rauhe Stimme seines Vaters sagen, und er sah in den todernsten Blick des alten Mannes. Flint nickte schweigend und verließ mit einem unguten Gefühl die Hütte, machte sich auf den Weg zur Hütte der Heilerin. Nun war er zwar ausgeschlafen und gesättigt, doch zufrieden war er nicht. Leise ging er durch das dunkle Dorf und hoffte dass er nicht zu lange weg geblieben ist.

->Hütte von Nightshine und ihrer Familie
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Clan: Seneca

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Beitrag von Flint Sky 27/11/2010, 17:27

<- Dorf der Seneca (Red-Earth-Tribe)

Flint Skys Laune war nicht die beste als er den Kangee hinter sich her zu seiner Familienhütte führte. Dass Deer sich so über den Schamanen brüskiert hatte machte ihn anfangs sehr wütend, denn niemand wagte es einen so mächtigen Mann als Falschgesicht zu bezeichnen; doch irgendwann versuchte er zu verstehen warum Deer so reagiert hatte. Vielleicht lag es in seiner Natur, oder es war schon immer so in seinem Clan gewesen? Vielleicht kannten sie keine Zwergwüchsigen, oder konnten sie aus irgend einem anderen Grund nicht akzeptieren? Flint musste versuchen zu verstehen. Er musste wissen warum der Kangee solch eine Angst vor dem Schamanen hatte, denn die hatte er unübersehbar. Bevor sie überhaupt in die Nähe seiner Hütte kamen blieb Flint erneut stehen und hielt Young Deer auf, indem er ihm mit seinem Stab den Weg versperrte.

"Warte...ich muss etwas wissen. Warum hast du den ehrwürdigen Schamanen als Falschgesicht bezeichnet?"

Young Deer starrte ihm misstrauisch ins Gesicht, wahrscheinlich fragte er sich ob er ihm antworten konnte ohne geschlagen zu werden. "Wir Kangee nennen sie Falschgesichter. Sie haben etwas in sich was sie nicht nach aussen zeigen, und es bringt Unglück."
Flint runzelte die Stirn und erwiderte Deers vollkommen ernsten Blick. "Warum seht ihr es so? Im Gegenteil, es bringt Glück wenn ein Clan mit einem solchen Menschen gesegnet wird. Sie sehen und hören mehr als jeder andere."

Young Deer blinzelte nicht einmal, doch er schluckte nun nervös. Scheinbar dachte er über Flints Worte nach, oder konnte nichts damit anfangen. "Es...es ist so von unserem Schamanen gesprochen. Was er sagt das zählt für den ganzen Clan. Falschgesichter bringen uns Unglück, und wir geben sie zurück an den Großen Geist wenn sie geboren werden. Der Schamane sieht es in ihren Augen sobald sie den ersten Atemzug machen."
Flint blickte ihn noch immer ernst an, ehe sich seine Augenbrauen leicht erhoben. Forschend versuchte er, Deers dunkle Augen zu ergründen. "Das ist furchtbar...der Große Geist schickt sie euch um euch zu helfen, und ihr gebt sie zurück," brachte er niedergeschlagen hervor und wandte seinen Blick ab um sich zu fassen. Was Deer damit meinte konnte er sich vorstellen; sie zurückgeben...es gab nur einen Weg um dies zu tun, und es erfüllte den Wächter mit großer Trauer. Die Seneca würden dies niemals tun, und es erschien ihm als so unendlich erdrückend dass er sich tief durchatmend von Deer abwandte und langsam weiter ging. Er hörte wie der Kangee ihm folgte, doch er musste nun mit diesem merkwürdigen Gefühl in sich kämpfen und konnte nichts mehr sagen.

"Und warum habt ihr solch einen...Menschen als Schamanen unter euch? Weil ihr glaubt dass der Große Geist sie euch geschickt hat?" hörte er Deer hinter sich sagen, scheinbar bemüht ihm zu folgen und das Gespräch nicht abbrechen zu lassen. Flint ging unbeirrt weiter und starrte vor sich auf die vielen, weit verstreuten Hütten der Seneca.

"Er hat sie uns geschickt, und deinem Clan ebenfalls! Crowspirit ist der Einzige der dem Großen Geist so nah wie niemand sonst kommen kann, ohne im Großen Einen zu versinken. Er ist ein Geschenk an uns um uns zu helfen, ihm näher zu kommen."
Flint blieb erneut stehen und ließ Deer dicht an sich herankommen. Durchdringend blickte er den Kangee an. "Und wir glauben beide an den Großen Geist...hast du darüber nicht schon einmal nachgedacht, Deer vom Clan der Kangee...? Unsere Ansichten sollten nicht so verschieden sein, wo wir doch etwas so wichtiges gemeinsam haben. Oder glaubst du dass ich lüge?"

Deer zögerte. "Und wenn es so ist? Viele Clans glauben an den Großen Geist, weil es die einzige Wahrheit ist."
Flint neigte seinen Kopf leicht zurück, so als müsse er ein wenig Abstand von dem Kangee gewinnen. "Es ist die Wahrheit, doch wir kennen scheinbar noch nicht alles. Wir müssen immer wieder die Wahrheit finden."

Sie schwiegen beide und sahen sich an, so lange bis Young Deer sein Gesicht abwendete und seinen Blick auf einen Punkt ausserhalb richtete, so als müsse er nachdenken. Flint beobachtete die Regungen auf seinem Gesicht, das leichte Stirnrunzeln, den ernst verkniffenen Mund und die Augen, welche stets ernst und verschlossen wirkten. Dann sah er wie Deer von sich weg zeigte, und Flints Augen folgten seinem Wink.

"Was machen die da...?"

Flint betrachtete die drei Frauen und zwei Männer, welche in einiger Entfernung dicke Grassäcke auf massive Holzgestelle hoben um sie darauf abzulegen. Gleichzeitig fragte er sich warum Deer so plötzlich das Thema auf etwas Harmloses lenkte...doch er akzeptierte es. Irgendwann würden sie wieder die Möglichkeit haben das Thema mit dem Schamanen zu vertiefen. Nun schien sich Deer das erste Mal für einen Teil der Seneca zu interessieren, und Flints Ärger war verraucht wie Pfeifenrauch.
"Sie legen die Säcke mit den Wassergrassamen auf die Gestelle, damit sie in der Sonne trocknen können. So kann man sie besser lagern." Der Wächter richtete seinen Blick wieder auf den Kangee; Deer beobachtete noch immer die Clanmitglieder, und er wirkte wie ausgewechselt, so als würde er das Dorf zum ersten mal sehen.

"Was...was findet ihr hier in eurem Land für Nahrung? Gibt es davon reichlich?"

Flint lächelte ein wenig als er über Deers Frage nachdachte. Er konnte sich nicht daran erinnern jemals gehungert zu haben. "Ja, wir haben reichlich Nahrung hier. Wir ernten Wassergrassamen in den Sümpfen, Mais, Pecannüsse und Zwerggerste. An manchen Orten wachsen Hundszahn und Zwiebeln. Und auch von Sumach, Gänsefuß, Kürbissen, Kartoffeln und vielen anderen Dingen können wir leben," antwortete er sanft und wurde sich bewusst, wie gut sie es in diesem Land hatten.

Deer schwieg einen Moment, den Blick nachdenklich zu Boden gerichtet. "Und wenn ihr auf die Jagd geht...erwartet euch da ebenfalls dieser Reichtum? Ich hatte auf meiner Reise in dieser Gegend nicht viel entdecken können ausser Schlangen und kreischender Tiere."

Flint grinste nun belustigt und stand entspannt da. Wie schnell die angespannte Situation doch verflogen war, und nun plauderten sie in der wärmenden Sonne des Tages über den Reichtum des Herzlands. "Auch da sind wir gesegnet. Bist du ein guter Jäger....?"

Young Deer sah auf, und man sah ihm an dass seine Neugier vollends geweckt war. "Ja, das bin ich. In meiner Heimat war ich einer der Besten."

Flint nickte. "Gut...vielleicht willst du mich begleiten wenn ich auf die Jagd gehe. Ich könnte dir zeigen was dieses Land uns gibt und wie wir es nutzen."
Deer nickte nur, doch mit soviel Elan dass Flint sich sicher war einen Anflug von Freude in Deers Augen glänzen zu sehen. Auch wenn er immer verschlossen und in sich gekehrt schien, bei dem Thema Jagd konnte der Kangee anscheinend aus sich heraus kommen. Und darauf würde Flint gut aufbauen können wenn er ihn mit zur Jagd nahm. Noch einmal lächelte er.
"Du hast mein Wort. Jetzt sollten wir weiter gehen, Nightshine fragt sich sicher schon wo wir so lange bleiben. Und ich muss erst noch in meine Hütte und etwas holen, bevor wir zur Heilerin zurück gehen."
Zusammen marschierten sie das letzte Stück zu Flints Familienhütte, und auch dort blieb Young Deer unsicher vor dem Eingang stehen. Der Wächter hielt seine Hand bereits an dem bunten Vorhang fest, während er Deer grübelnd betrachtete. Wenn nun seine Eltern oder seine Geschwister in der Hütte waren? Sie würden wahrscheinlich aufschreien wenn er den mysteriösen Fremden mit hinein brachte, doch draussen stehen lassen konnte er ihn auch nicht. Testend schob Flint den Vorhang beiseite und blickte hinein. Drinnen war niemand anwesend, was an sich eine seltene Situation darstellte. Eigentlich gab es keinen Moment wo die Hütte leer war, doch nun erschien ihm das als glücklicher Zufall. Also würde es keinen Aufruhr geben wenn er den Kangee mit hinein nahm.
"Also gut, komm mit rein."
Deer verschränkte seine Arme vor der Brust, er wirkte nicht gerade angetan. "Lass mich raten...ich darf nichts anfassen und erst sprechen, wenn jemand sein Wort an mich richtet...?"
Flint zögerte und nickte dann mit Genugtuung. "Genau so ist es," sagte er und ging dann voran durch den Vorhang in die Hütte.
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Alter: 30
Clan: Seneca

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Beitrag von Young Deer 28/11/2010, 14:09

Als Young Deer dem Seneca-Wächter in die große Hütte folgte hatte er zuerst mit dem Schlimmsten gerechnet; er hatte befürchtet dass ihn erneut ein spiritueller Ort erwartete, an dem er sich hilflos und falsch fühlen würde so wie zuvor in der Gebetshütte. Doch stattdessen betrat er einen Wohnbereich welcher freundlich und einladend wirkte. In der Mitte der Hütte brannte ein kleines Feuer zwischen zwei Kochstellen, und diese waren umgeben von bunt gewebten Decken; an einer Wand hing ein großer Teppich auf dem ein fliegender Condor eingewebt war, und aus der Dachluke strömte sanftes Sonnenlicht herein. Deer ging langsam weiter und blickte sich neugierig um, betrachtete die Schlafplätze und die Vorratsbehälter aus bemaltem Ton. Er zählte vier Liegen, also musste dies die Hütte für eine große Familie sein. Er blieb stehen während Flint Sky zu einer der Liegen ging.
"Ist dies deine Hütte?"
Deer sah wie Flint sich kurz zu ihm umdrehte, ehe er sich neben die Liege an der Wand beugte und dort nach etwas suchte. "Ich wohne hier mit meiner Familie."
Deer hörte ihn leise kramen, und seine Augen strichen wieder über die Einrichtung. "Wie groß ist deine Familie?"
Flint antwortete nicht sofort, so als schien er nicht wirklich antworten zu wollen. "Sechs...wir sind zu sechst." Er richtete sich auf und befestigte zwei Bolas an seinem Gürtel, wobei er in Young Deers Richtung sah. "Wir haben es gut hier, wie du siehst. Doch sei froh dass meine Eltern nicht hier sind, sonst könntest du dir jetzt Geschrei anhören."
Young Deer warf ihm einen misstrauischen Blick zu. "Mittlerweile kann ich mir das schon fast denken. Ich scheine nirgendwo erwünscht zu sein."
Sie sahen sich an, so lange bis Deer seinen Blick senkte und sich wieder verstohlen umsah. Flint Sky kam langsam zurück zu ihm und blieb bei ihm stehen. "Du hattest keinen guten Anfang, das stimmt...doch das liegt vor allem an unserem Glauben. Wenn wir mehr über dich wissen wird sich das ändern, da bin ich mir sicher."
"Ich bin bereit mehr zu sagen, solange ich wieder gehen kann." Deer vermied es den Wächter anzusehen, welcher stets so offen ihm gegenüber war. Das irritierte ihn sehr.
"Vielleicht wird es nicht lange dauern," antwortete ihm Flint und drehte sich weg. Er ging ein paar Schritte weiter und öffnete einen der Vorratskörbe, wobei er von dem Kangee beobachtet wurde. "Hast du Hunger...?"
Er kam zurück und hielt Deer seine Hand hin, in welcher drei Streifen Fleisch lagen. Flint lächelte ein wenig belustigt und wartete, bis Deer ihm das Trockenfleisch abgenommen hatte. "Du müsstest eigentlich ständig essen um wieder etwas auf den Rippen zu haben."
Young Deer betrachtete kurz das schwarze Fleisch in seiner Hand, ehe er daran roch und versuchte, sich etwas davon abzubeissen. Da es hart und zäh war musste er einiges an Kraft aufbringen, um ein Stück abbeissen zu können. Flints Bemerkung glich schon beinahe einer Beleidigung, und auch wenn er ihm das Fleisch gegeben hatte war Deer nun ein wenig verstimmt.
"Ich will dich sehen wenn du lange Zeit nichts zu essen bekommst. Vielleicht würdest du nicht so lange durchhalten wie ich es getan habe," antwortete er verstimmt und kaute auf dem Bissen herum, welcher kräftig und leicht gesalzen schmeckte.
"Wie...wie lange hattest du nichts gegessen?" Flint stand noch immer vor ihm und wirkte nun bedrückt. Deer warf ihm einen bösen Blick zu. Konnte der Seneca nicht einmal aufhören so völlig neutral und verständnisvoll zu sein?
"Lange genug! Ich habe die Tage nicht gezählt, wenn du das meinst. Doch wie du an mir sehen kannst, war es lange genug."
Der Wächter verstand scheinbar dass dies kein guter Zeitpunkt für dieses Thema war, denn er nickte nur schweigend und entfernte sich dann von dem Kangee. Young Deer biss noch ein weiteres Stück von dem Streifen ab, und er bemerkte dass ihm dieser Snack gut tat. Wahrscheinlich würde er wirklich viel essen müssen um wieder zu seiner alten Kraft zurück zu gelangen. Schließlich kam der Wächter zurück, auf seiner Schulter befand sich ein heller Trinkschlauch aus Leder, welcher mit Schnüren und Perlen verziert war, in seiner Hand hielt er noch immer den Stab. Er sah aus als würde er reisen wollen, und die Bolas die an seinem Gürtel baumelten deuteten darauf hin dass er jagen gehen wollte. Doch Deer fragte nicht was er vorhatte, denn es interessierte ihn eigentlich auch nicht. Er wollte wieder zurück in die andere Hütte, wollte sich noch ausruhen und sehen wie es Kidah ging. Vielleicht hatte er ja Glück und der Wächter würde für eine Weile verschwinden, dann würde er Deer und Kidah nicht mehr immerzu anstarren.
"Komm, wir gehen zurück zu Nightshines Hütte," hörte er Flint sagen, und so folgte er dem Wächter hinaus. Während sie schweigend zurück gingen widmete er seine Aufmerksamkeit dem zähen Fleisch, auf welchem er pausenlos geduldig herum kaute, und zwischendurch sah er auf und betrachtete das Dorfleben. Es gefiel ihm hier, doch er wollte zurück nach Hause. Die Macht des Falschgesicht-Schamanen hatte ihn noch mehr verschreckt als zuvor, und er hoffte dass er überhaupt noch richtig schlafen konnte. Flint hatte ihm aufgezählt was man alles in diesem Land finden konnte; wenn Deer und Kidah wieder weiterzogen, dann würde ihm dieses Wissen von Vorteil sein. Wenn er wüsste wo er dies alles finden konnte, dann würden sie nicht hungern wenn sie sich auf die Reise in ihre Heimat machten. Endlich hatte er wieder Hoffnung. Vielleicht würde man ihnen auch etwas Kleidung und sogar Waffen mitgeben, doch Young Deer würde darauf nicht vertrauen. Er war froh dass man sie immerhin am Leben ließ.

->Hütte von Nightshine und ihrer Familie
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Beitrag von Flint Sky 28/11/2010, 18:06

Als der Wächter und der Kangee von Flints Familienhütte zurück zur Hütte der Heilerin gingen, schien es nicht mehr ganz so ein aufregendes Bild für die Bewohner des Dorfs zu sein. Zwar wurde Young Deer noch immer von etlichen Augenpaaren misstrauisch beobachtet, doch so wie er sich gab und sich bewegte schienen viele von ihnen zu begreifen, dass er kein schreckliches Geistwesen war. Denn auch Flint hatte längst erkannt dass Deer ein Mensch wie jeder andere auch war, dass er Gefühle empfand, auch wenn er diese nicht unbedingt immer zeigen konnte, und dass er dieselben Bedürfnisse hatte wie die Seneca. Er verspürte Hunger und Durst, Müdigkeit und Schmerz; und er hatte Träume und Wünsche von seiner Heimat und einem sicheren Leben, und er verspürte sogar Furcht vor Dingen, die ihm unbekannt waren, wie vor dem Schamanen Crowspirit.
Flint würde sich bei Wavedancer für den Kangee einsetzen, ihr beweisen dass Deer keiner von "den anderen" war. Denn auch wenn der Kangee nicht unbedingt ein Mensch zum liebhaben war, so war es Flint dennoch wichtig sich keine Feinde zu machen, und schon gar nicht einen von dem er noch viel Unbekanntes würde lernen können. Als der Wächter an den Schamanen dachte drückte sich seine Hand fester um den Stab, und er überlegte fieberhaft wie und wann er erkennen würde, dass es Zeit war zu Crowspirit zu gehen um mit ihm zu träumen. Er war unerfahren in diesen Dingen, auch wenn er von sich sagen konnte dass er aussergewöhnliche Situationen gut erspüren konnte, so wie den Moment als er die beiden Fremden in der Höhle am Leben gelassen hatte anstatt sie zu töten. Es würde einen Moment geben an dem er wusste, dass es Zeit war sich dem Schamanen zu stellen, und auch der leichten Furcht davor im Großen Einen zu versinken. Doch was für Möglichkeiten würden sich ihm auftun!
Er würde sich selbst viel klarer sehen. Er würde den Großen Geist fühlen und ihn vollends in sich behalten. Wenn er fähig war zu träumen würde man ihn noch mehr respektieren, und größere Aufgaben würden auf ihn warten. Er wäre freier als zuvor...Anspannung und Vorfreude erfasste ihn bei dem Gedanken daran. Flint bemühte sich jedoch sich nichts anmerken zu lassen, seine Anspannung erkannte man lediglich an seinen nackten Schultern, unter denen sich die Muskeln spannten. Unterwegs schwieg er und ließ Young Deer ein wenig hinter sich her gehen, und ab und zu rief er einem Clanmitglied einen Gruß zu. Wie zum Beispiel dem jungen Mädchen, mit welchem sich sein Bruder verheiraten würde, oder seinem alten Onkel Little-Blood, welcher geruhsam vor seiner Hütte auf einem Schemel saß und Tabak kaute. Dann musste er noch einige Kinder verscheuchen welche ihnen beharrlich folgten, weil sie den Fremden aufdringlich beobachten wollten. Die Schar Kinder flüchtete erst als Flint ein furchtbar grimmiges Gesicht auflegte, seinen Stab in beide Hände nahm und sich wie zum Kampf gegen die Zwerge richtete, woraufhin die Kinder kreischend und lachend davon liefen. Deer war darüber im ersten Moment so erschrocken dass Flint in Lachen ausbrach, auch wenn er dafür erneut einen bösen Blick von dem Kangee erntete. Oh nein, ihm machte das nichts aus...er hatte ja nichts vor ihm zu befürchten, und gegen Feindseligkeiten war er immun. Es sei denn Deer bekäme einen Dolch in seine Hände und würde versuchen ihm diesen in die Brust zu schlagen, doch das glaubte er nicht. Noch nicht.
Und als sie sich Nightshines Hütte näherten wurde Flint wieder ein wenig ernster. Er wusste dass noch eine weitere Aufgabe vor ihm lag: er musste sich mehr mit der Frau befassen die bei Young Deer war. Und das bereitete ihm ein wenig Kopfzerbrechen, denn so wie er es mitbekommen hatte verstand sie nicht diese Sprache. Und sie wirkte auch ein wenig labil, womit Flint nicht besonders gut umgehen konnte. Doch er würde sich bemühen auch sie zu verstehen, und er war sich sicher dass Nightshine ihm dabei helfen würde.

-> Hütte von Nightshine und ihrer Familie
Flint Sky
Flint Sky


Charakterbeschreibung
Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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Flints Familienhütte Empty Re: Flints Familienhütte

Beitrag von Flint Sky 15/1/2011, 20:48

<- Schamanenbehausung von Nightshines Vater


Flint ging mit ruhigen Schritten zurück zur Hütte von seiner eigenen Familie, jene Hütte in welcher er schon seit seiner Geburt lebte; dabei versuchte er jeden Moment den er erlebte zu genießen, in sich aufzunehmen und nicht mehr zu vergessen, denn er hatte das Gefühl dass es vorerst das letzte Mal sein würde wo er diesen Weg nahm. Dabei achtete er nicht auf die anderen Bewohner die manchmal stehen blieben um ihn anzusehen, sondern nur auf den bewölkten Tag und die Aufregung, weil er hoffte dass er diese Heimat verlassen konnte um Neues zu entdecken. Um zu erfahren ob er ein guter Seelenflieger war. Mit diesen Gedanken schob er den Vorhang am Eingang zur Seite und betrat vorsichtig die Hütte seiner Familie.
Drinnen saßen sie alle an der Feuerstelle: seine Eltern, seine beiden Schwestern und sein Bruder. Einer nach dem anderen blickten sie von ihrem Essen auf und starrten Flint an, welcher langsam Schritt für Schritt näher kam und dann stehen blieb. Niemand sagte etwas, doch an den Gesichtern der Frauen konnte man deutlich sehen dass sie ein wenig erschrocken zu sein schienen; ihr Sohn und Bruder war nun ein Seelenflieger, das bezeugte die weiße Farbe auf seinem Gesicht. Seine Mutter ließ als erste die Holzschale in ihrer Hand sinken und erhob sich langsam von ihrem Platz, wobei sie ihren Sohn unentwegt ansah. Flint versuchte keine Emotion zu zeigen so wie man es ihn gelehrt hatte, denn selbst bei seiner Familie sollte er gefasst und nicht überschwänglich sein. Er musste sich immer unter Kontrolle behalten. Doch es fiel ihm sehr schwer nun ruhig zu bleiben, während er in die durchdringenden Augen seines alten Vaters blickte welcher schon immer stolz auf seinen außergewöhnlichen Sohn gewesen war, oder in die seines jüngeren Bruders der ganz anders war wie er, und ihn dennoch bewunderte.
Frost Willow kam mit einem leichten Lächeln auf ihn zu, und nun erhob sich auch seine Schwester She Plays um auf ihn zu zugehen. Seine Mutter legte ihm zuerst ihre Hände auf die Schultern und drückte sie fest, wobei sie ihrem Sohn in die Augen sah, ehe sie ihre Stirn an seine bemalte Stirn lehnte um ihn zu begrüßen. Als sie ihn wieder ansah war ihr Blick voller Stolz, und es war nicht nötig dass sie etwas sagte. Dann machte sie ein wenig Platz und She Plays wiederholte diese Geste, lehnte ihre Stirn an Flints Stirn und lächelte ihn offenherzig an. Flints Augen hatten sich längst mit Tränen gefüllt und er runzelte angestrengt die Stirn, denn es war schwer nicht seinen Gefühlen nachzugeben. Er fühlte sich stolz darüber, sich so seiner Familie zeigen zu dürfen, denn endlich hatte sich das lange Warten und das ständige Wegbleiben und Lernen bei den Schamanen bezahlt gemacht. Und er fühlte sich so glücklich dass seine Familie so hinter ihm stand, obwohl er noch keine eigene Familie hatte.
Jetzt erhoben sich auch die anderen, und zuerst trat sein alter Vater zu ihm hin, lehnte respektvoll seine Stirn an Flints Stirn und blieb so stehen; zwei Generationen standen sich gegenüber und sie beide hatten wichtiges geleistet. Flint sah den Stolz in seines Vaters Augen, und er wusste wenn er einmal sterben würde hätte er die Möglichkeit, mit seiner Seele in Kontakt zu kommen. Denn er war nun ein Seelenflieger und er würde eines Tages ein Schamane werden. Er würde einsam und alleine leben, doch er würde seine Familie sehr glücklich machen, denn sie würden Ansehen erlangen und man würde sie überall einladen und beschenken. Nachdem auch seine beiden anderen Geschwister ihn begrüßt hatten zog seine Mutter ihn schweigend zur Feuerstelle, wo sie ihn sich auf den Ehrenplatz setzen ließ welcher mit einem Alpaka-Fell ausgelegt war. Die anderen setzten sich um ihn herum und man reichte ihm eine Schale mit heißem Blüten-tee. Obwohl er müde und erschöpft war erzählte er ihnen nun, was er bei seinem Seelenflug gesehen und was Crowspirit zu ihm gesagt hatte.
Dann reichte seine Schwester Snowflake ihm eine Schale mit süßem Maisbrei, in dem getrocknete Beeren und Sirup mitgekocht wurden. Genussvoll aß Flint von dieser Mahlzeit die es immer wieder schaffte, dass er jegliche Zweifel und Furcht für einen Moment vergaß weil es so unheimlich gut tat, dieses Süße und Warme auf der Zunge und im Magen zu haben. Niemand unterbrach ihn dabei, so als wüssten sie dass es vorerst das letzte mal sein würde, dass er dies aß. Als er fertig war fühlte er sich satt und noch müder als zuvor; er musste sich ausruhen wenn er den beiden Fremden aus diesem Land folgen wollte. Er musste es seiner Familie sagen, weshalb er nun gequält seufzte.

"Mutter, Vater... ich werde meine Heimat verlassen und den beiden Fremden folgen. Der Große Geist hat mir gezeigt dass ich nach diesem Dorf aus meinem Traum suchen muss, um meinen Weg zu kennen. Mit seiner Hilfe wird diese Reise mich lehren, und wenn ich zurück kehre werde ich mehr wissen als zuvor. Ich... ich werde mich freuen wenn ich zurück kehre und an Erfahrungen reicher bin."

Flint hatte in das Feuer gesehen während er mit ruhiger Stimme gesprochen hatte, doch nun blickte er auf und betrachtete jedes einzelne, ihm so vertraute Gesicht seiner Familienmitglieder. In jedem von dieser Gesichter sah er sich selbst, und er sah die Güte und die Liebe die sie empfanden, aber auch den Schmerz weil sie wussten, dass er fortgehen würde. Seine Mutter die neben ihm saß, legte ihm eine Hand auf seine Hand und blickte ihn dabei mit vertränten Augen an.
"Du wirst immer mit offenen Armen empfangen werden mein Sohn. Wir werden hier auf dich warten, ganz gleich ob es eine oder mehr Regenzeiten dauern wird bis du zurück kommst! Und wir sind stolz auf dich. Komm nur wieder zurück."

Flint schluckte schwer und nickte, so als müsse er seine Mutter versichern dass dem so war. "Ich werde zurück kommen, Mutter. Und jetzt muss ich mich noch einen Moment ausruhen... ich bin sehr erschöpft von meiner Prüfung."
Er konnte kaum noch seine Augen offenhalten als er sich von der Feuerstelle weg schleppte und zu seiner Liege schlurfte. Müde ließ er sich darauf fallen, legte sich auf die Seite mit dem Gesicht zur Feuerstelle und versuchte noch einen Moment, die Augen aufzuhalten. Seine Familie saß noch immer dort und blickte zu ihm hin. Da fielen ihm auch schon die Augen zu und er schlief ein, mit dem glücklichen Gefühl willkommen und geborgen zu sein bei einer Familie, die er über alles liebte.
Als Flint wieder erwachte hörte er die anderen leise miteinander flüstern, und von draussen drang das prasselnde Geräusch von Regen an die Hüttenwand. Verschlafen öffnete er seine Augen und lauschte einen letzten Moment, ehe er sich langsam aufsetzte und zur Feuerstelle blickte. Man hatte bemerkt dass er wieder erwacht ist, denn nun erhob sich Snowflake, nahm ein kleines Bündel an sich und ging damit auf Flints Schlafplatz zu. Lächelnd setzte sie sich neben ihren Bruder auf die Liege und erwiderte liebevoll seinen müden Blick.
"Ich weiß dass es eine lange Reise sein wird Bruder. Und ich möchte dass du etwas mitnimmst, für dich und auch für die beiden Fremden. Ihr sollt nicht mit leeren Händen gehen, und du sollst etwas haben was dich an mich erinnert."
Sie legte das Lederbündel vor sich hin und öffnete die Schnüre um es aufzuwickeln. Darin lagen fein säuberlich einige kleine Dinge aufgereiht, wie Säckchen mit Pflanzensamen, Lederbänder, Kordeln, gehärtetes Fett und Knochenahlen mit Faden. Snowflake berührte alles davon, zählte auf was sie hinein gegeben hatten und hielt ihm zuletzt einen Hornkamm hin, der auf einer Seite rund war und auf der anderen Seite drei lange Zinken hatte. Flint nahm es an sich und legte es mit in das Bündel, sichtlich gerührt darüber dass man das alles für ihn gepackt hatte.
"Danke," sagte er leise und beugte sich vor um seine Schwester in den Arm zu nehmen. Dann rollte er das Bündel zusammen, verschnürte es und erhob sich von seiner Liege. Gerade als er die alte Decke zusammenrollen wollte wurde er von seiner Mutter unterbrochen. Ohne ein Wort und so als gäbe es keine Widerrede drückte sie ihrem Sohn eine ganz neue Decke in den Arm, die er noch gar nicht kannte. Sie war groß gewebt, dunkel und mit bunten Mustern verziert. Da sie aus Alpaka war würde sie ihn gut wärmen. Auch jetzt bedankte er sich und verschnürte die Decke an dem Bündel. Nun fehlten noch seine Speere, sein Dolch und sein Atlatl, sowie seine rituelle Flöte, ein Steingefäß, ein schmaler Federfächer und die rote Schärpe, welche er sich nun über eine Schulter legte um sie mit Stolz zu tragen. Als er fertig war schulterte er sein Bündel und nahm seinen Stab und die Speere an sich, und als er sich zu seiner Familie umdrehte zögerte er noch einen Augenblick. Doch jetzt musste er stark sein und die Hütte verlassen, so als würde er nur zur Jagd hinausgehen und bald wiederkommen. So war es der Brauch, und niemand würde sich jetzt überschwänglich von ihm verabschieden. Schweigend ging er an der Feuerstelle vorbei und versuchte dabei auf den Vorhang am Ausgang zu blicken. Es war der schwerste Moment überhaupt für ihn an seiner Familie vorbei zu gehen... doch es gelang ihm, und er verließ die Hütte.


->Hütte von Nightshine und ihrer Familie
Flint Sky
Flint Sky


Charakterbeschreibung
Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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