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Familienhütte von Young Deer

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Beitrag von Young Deer 6/9/2010, 00:57

Familienhütte von Young Deer Langha10

Die Familienhütte von Young Deer steht direkt neben dem Dorfplatz. Es ist eine geräumige Langhütte, erbaut aus Fichtenholz, Baumrinden und Schilfgrasmatten als Dach. Sie besitzt zwei Eingänge, wobei der Eingang welcher entgegen des Dorfplatzes liegt eher nur ein Notausgang ist, und zuweilen dazu genutzt wird um Nachts schnell aus der Hütte zu huschen um sich zu erleichtern. Beide Eingänge sind über eine Leiter zugänglich.
Das Dach der Hütte ist rund und hoch, und drinnen ist viel Platz für eine große Familie. Der Boden ist mit Lehm verputzt und stets sauber gekehrt, in der Mitte befindet sich die Feuerstelle. Dort gibt es Mahlstein, Kochplatte und Kessel. Rings um die Feuerstelle liegen Hirschfelle. Young Deers Eltern schlafen nahe des Eingangs, Clovers und Young Deers Betten stehen auf der anderen Seite des Raumes, wobei sie so viel Abstand zueinander halten wie möglich. Die Schlaflager bestehen aus Holzgestellen, die mit geflochtenen Weidenmatten bezogen sind. Darauf werden die Felle ausgelegt.
An den Wänden der Hütte hängen kaum schmückende Gegenstände; einige Jagdtrophäen von Young Deers Vater, sowie das Geweih des ersten Hirschs den Young Deer einst erlegt hatte. An den Querstreben unter dem Dach werden Kleidung, getrocknetes Gemüse, Kräuter und Säcke mit Mehl und Bohnen aufgehängt. Auf dem Boden nahe der Feuerstelle stehen Körbe und Tonkrüge, gefüllt mit Nüssen, Samen und anderen Vorräten. Jedes Familienmitglied besitzt einen kleinen Behälter, in dem er seine wichtigsten Habseligkeiten aufbewahrt, und verwahrt ihn an seinem Schlaflager. Dort stehen auch die jeweiligen Waffen.
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Beitrag von Whitefang 6/9/2010, 10:11

<- Hungry Horse Lake

Whitefang machte sich eilig auf den Weg zurück zum Dorfplatz, denn dort stand die Familienhütte von Young Deer. Noch während er den Platz überquerte bemerkte er, wie eine Gruppe junger Männer die am Feuer stand ihn mit verdutzten Blicken anstarrte. Von ihnen würde wohl niemand auf die Idee kommen zu baden, zu dieser Jahreszeit. Er lief an ihnen vorbei und entdeckte bereits die große Hütte vor sich; feiner Rauch kräuselte sich oben aus der Dachluke, also war jemand anwesend was ihn erleichtert aufatmen ließ. Er hoffte nur dass Yellow Eye nicht dort war, jetzt wo der Krieger ein Teil der Familie werden würde.
Eilig stieg er die Leiter hinauf und starrte dabei auf den Türvorhang aus Büffelhaut. Noch hörte er keine Stimmen von drinnen, und oben angekommen blieb er stehen und wartete ab. Er durfte nicht einfach so herein platzen, denn wer weiss was dort drinnen vor sich ging. Da der Vorhang unten hing musste er warten bis man ihn hereinbat. Er hörte leise, schabende Geräusche, dann Geraschel, es war also jemand drinnen.
Vorsichtig räusperte er sich um sich bemerkbar zu machen, und abwartend sah er sich um. Runner saß unten vor der Treppe und würde vielleicht auch noch dort warten, wenn er wieder aus der Hütte heraus kam. Die Geräusche im Inneren verstummten, dann hörte er Schritte näherkommen. Kurz darauf hob sich der Vorhang zur Seite, und Young Deer blickte ihm fragend entgegen.
"Whitefang, was ist los? Komm herein," sagte er und ließ seinen Freund die Hütte betreten. Drinnen war ein angenehmes Zwielicht, und das Feuer in der Mitte brannte. Ein Kochsack dampfte. Anscheinend war niemand sonst dort, doch dann entdeckte er in der hinteren Ecke eine kleine Gestalt. Young Deers Mutter saß auf dem Boden, wie in sich zusammen gesunken, und arbeitete an einer Verzierung für ein Paar Mokassins. Whitefang folgte unschlüssig seinem Freund zur Feuerstelle und sah zu seiner Mutter herüber.
"Guten Tag," rief er zu Young Deers Mutter und setzte sich dann an die Feuerstelle, wo er die nassen Hemden neben sich legte. Er sah einen großen Schleifstein und einen kleineren Schlagstein dort liegen, daneben eine unvollendete Speerspitze, umgeben von vielen kleinen Steinsplittern. Whitefang fragte sich warum sein Freund die Spitze drinnen in der Hütte machte; die vielen feinen Splitter waren kaum zu beseitigen und bohrten sich bei jeder Gelegenheit in die nackten Füße. Young Deer nahm wieder bei seiner Arbeit Platz und griff nach der Spitze und dem Schlagstein.
"Warst du freiwillig oder unfreiwillig im See?"
"Freiwillig...aber deswegen bin ich nicht hier." Whitefang spürte sogleich die Wärme des Feuers durch seine Kleidung dringen und hielt seine Handflächen dem Feuer entgegen.
"Weswegen dann?" Young Deer hatte seine nackten Füße auf den Schleifstein gestellt, die Spitze darauf gelegt und schlug nun feine Kerben davon ab.
Whitefang zögerte kurz, dann blickte er kurz rüber zu Deers Mutter die sich nicht um sie zu scheren schien. Die alte Frau saß noch immer dort hinten und stickte den bunten Faden in das Leder. Whitefang senkte trotzdem seine Stimme und blickte Young Deer bedeutungsvoll an. "Wir sollten noch einmal wegen Four Bears reden. Der wird bald hier ankommen und von uns wissen wollen, was vorgefallen ist."
Young Deer hielt kurz inne und sah auf, so als fragte er sich warum Whitefang so leise redete. "Was sollen wir da reden? Wir müssen ihm sagen wie es vorgefallen ist."
Whitefang wurde es ein wenig unbehaglich. "Ja natürlich. Aber...vielleicht solltest du es nicht zu sehr ausschmücken."
Young Deer starrte ihn nun mit zusammen gezogenen Brauen an. "Was willst du mir denn damit sagen? Ich bin ein Krieger, es ist meine Pflicht ihm zu erzählen dass die Cheno-kah uns verfolgt haben."
Whitefang sah ihn entschuldigend an. Der süße Duft von Kürbissuppe drang an seine Nase, doch er zwang sich nicht an das Essen zu denken. "Das kannst du auch erzählen, Freund. Das musst du tun. Aber es wäre vielleicht besser...wenn du die Sache mit dem Wolf weglässt. Ich will nicht dass Four Bears uns für verrückt erklärt. Und lass bitte ein gutes Haar an Rainsong."
Young Deer hielt erneut in seiner Arbeit inne und starrte ihn wieder an. Sein offenes, ungekämmtes Haar hing ihm strähnig ins Gesicht. "Rainsong...? Ach so ist das, nun kennst du schon ihren Namen. Wo hast du sie eigentlich hingebracht?"
Whitefang hasste es wenn sein Freund ihm keine direkte Antwort gab, und nun wirkte er ein wenig ungeduldig. "Sie hat in meiner Hütte geschlafen, aber darum geht es jetzt nicht. Also nimmst du meine Bitte nun an oder nicht?"
Young Deers Mundwinkel zuckten, so als wolle er gleich in Lachen ausbrechen. Doch seine dunklen Augen wirkten sehr ernst. "Ja, weil du mein Freund bist werde ich es tun."
Dann schüttelte er den Kopf und arbeitete weiter an seiner Speerspitze. Whitefang beobachtete ihn einen Moment dabei und sah dann ins Feuer. Was Deer wohl von ihm dachte? Whitefang hoffte er dachte nichts schlimmes von ihm, und er hoffte dass sein Freund nicht übertreiben würde wenn er seine Erzählung dem Häuptling vortrug. In Gedanken versunken strich seine Hand über seine verletzte Schläfe, welche langsam heilte. Einen Moment würde er noch warten bis sein Haar ein wenig getrocknet war, dann würde er zurück zu seiner Hütte laufen.
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Beitrag von Young Deer 6/9/2010, 11:19

Young Deer konzentrierte sich weiterhin auf seine Speerspitze, doch irgendwie wollte es ihm jetzt nicht mehr recht gelingen die Kanten abzuschlagen. Er dachte daran dass White die Cheno-kah in seiner Hütte hatte, und das brachte ihn aus dem Konzept. Was wenn er sich in sie verliebte? Es wäre zwar ein Skandal, doch es wäre möglich dass er sie zur Frau nimmt. Warum sonst sollte er sie in seiner Hütte schlafen lassen? Und er stellte sich vor dass diese Fremde dann alle Aufmerksamkeit seines Freundes bekommen würde, und er, Young Deer, würde dann ganz alleine dasitzen. Talks As He Walks und Blackberry hatten bereits eigene Familien und selten Zeit für Unternehmungen; wenn Whitefang nun auch so endete würde er nicht wissen, was er dann mit sich selbst tun sollte.
Wieder hatte er falsch zugeschlagen und eine tiefe Kerbe in die Spitze geschlagen. Knurrend versuchte er den Fehler auszubessern, doch es schien als würde er alles nur noch schlimmer machen. Er hielt inne und ließ den Schlagstein wütend sinken.
"Sag mir, warum lässt du sie in deiner Hütte schlafen?"
"Warum nicht? Sie kann nirgendwo sonst bleiben."
Young Deer machte eine wegwerfende Handbewegung in Richtung Feuerstelle. Sein lauterer Ton ließ seine alte Mutter von ihrer Arbeit aufblicken. Er knirschte kurz mit den Zähnen, denn er ärgerte sich noch immer dass er seine Speerspitze vergeudet hatte.
"Was kümmert es uns? Im Grunde geht es uns nichts an, sie ist eine Cheno-kah. Soll sie doch sehen wo sie bleibt, sie hat diesen Weg selbst gewählt."
Er sah seinen Freund kurz an, und Whitefang wirkte nun beinahe aufgewühlt. "Aber was habe ich schon zu verlieren? Sie ist eine Frau die Hilfe braucht, kannst du es nicht verstehen?"
"Nein, das kann er nicht verstehen," mischte sich eine knarzige und doch durchdringende Stimme in die Unterhaltung ein. Young Deers Mutter war nun aufgestanden und humpelte mit kleinen Schritten zu ihnen an die Feuerstelle, einen Faden in der Hand haltend. Young Deer sah nicht auf, sondern starrte wütend in das Feuer.
"Halt dich da raus, Mutter!"
Die Alte blieb vor dem Feuer stehen und wedelte mit der Hand, in der sie den roten Faden hielt, in der Luft herum. "Er hat keine Ahnung von den Frauen, junger Mann! Er geht lieber hinaus und kümmert sich um sich selbst. Welche Frau will ihn schon haben?"
Whitefang schien verdattert über die harten Worte von Deers Mutter, und er hütete sich darauf etwas zu sagen. Young Deer starrte nun seine Mutter an, seine Augen hätten töten können. "Was kümmert es dich?! Du hast ja jetzt eine Tochter die durch ihre Heirat Leben ins Haus bringt."
Die Alte schüttelte den Kopf. Ihr graues Haar wehte wie Federflaum um ihren Kopf. "Die Nachkommen sichern das Überleben der Familie, du törichter Nichtsnutz. Wenn du keine Nachkommen hast wirst du später niemanden haben, der sich deiner annimmt wenn du alt bist. Du solltest dir endlich eine Frau ins Haus holen!"
Whitefang sah ungemütlich von einem zum anderen, dann erhob er sich langsam. "Deer, ich gehe jetzt besser..."
Young Deer schien seinen Freund erst gar nicht zu beachten, denn er war noch zu vertieft in das Streitgespräch mit seiner Mutter. Die Wut ballte sich in ihm wie sonst auch, wenn sie ihn zur Schnecke machte. Das konnte sie besonders gut.
"Was weisst du schon! Lass mich in Ruhe." Erst jetzt bemerkte er dass Whitefang bereits zum Ausgang ging, und er wollte ihm noch etwas nachrufen doch dann war sein Freund auch schon hinaus verschwunden. Grummelnd sammelte er die Steine zusammen und warf die verhunzte Speerspitze in das Feuer. Seine Mutter regte ihn maßlos auf, er wollte nicht länger hier bleiben. Die Alte starrte ihn noch immer mit ihren wässrigen Augen an, und er funkelte schlecht gelaunt zurück.
"Lass mich durch," sagte er barsch, schob sich an ihr vorbei und legte das Werkzeug an seinen Platz. Dann sammelte er seinen Dolch und Pfeile und Bogen zusammen und zog sich seine Mokassins und ein Hemd über. Als er so an seiner Mutter vorbei in Richtung Ausgang ging hörte er sie nur ironisch lachen.
"Ja geh nur fort, geh nur fort! Du bist eine Schande!"
Das war das letzte was er hörte, doch nun ignorierte er seine Mutter und verließ die Hütte. Er musste sich irgendwie abreagieren.

-> Hungry Horse Lake
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Beitrag von Young Deer 8/10/2010, 22:39

<- Waldgebiet am Hungry Horse Lake

Young Deer hatte keine Lust mehr verspürt Wild für seine Familie zu jagen. Nachdem Whitefang ihn stehen gelassen hatte war er planlos durch den Wald marschiert und hatte die besten Spuren ausser Acht gelassen. Immerzu hatte er gegrübelt und immer wieder musste er stehen bleiben, um die Enttäuschung die in seiner Brust wütete, herunter zu schlucken. Irgendwann wandelte sie sich in Trotz um, so wie immer. Dann sollte sich Whitefang eben wie ein Rüde verhalten der einer läufigen Hündin hinterher rennt; er würde schon noch sehen wo das hinführte. White konnte sich keine Hoffnungen machen, denn niemand würde es gutheissen wenn er eine Clanfremde zu seiner Frau wählte. Wenn Rainsong nicht schon vorher reissaus nahm, würde Deer eben verhindern müssen dass man die Cheno-kah im Clan willkommen hieß.
Er machte sich auf den Weg zurück zu seinem Kanu und fuhr eine Weile den Eagle River entlang. Da er unmöglich mit leeren Händen nach Hause kommen konnte steuerte einige seiner Fischreusen an, die er schon seit einer geraumen Weile schändlich ausser Acht gelassen hatte. Zwei von ihnen waren bereits löchrig, und kein Fisch war darin. Bei der letzten Reuse fand er zwei mäßig große Forellen die er herausholte und dann achtlos in sein Kanu warf. Er machte sich auf den Weg zurück zum Lager, während die Fische auf dem Boden des Kanus zappelten und irgendwann an der Luft erstickten. Seine Mutter würde nichts zu meckern haben, er hatte immerhin etwas zu Essen anzubieten.
Er fuhr zurück in das Dorf, da war es bereits früher Abend. Die Sonne verabschiedete sich vom Tag und versank orangerot hinter den Bergen, und die Dorfbewohner stellten nach und nach ihre Arbeiten ein und sammelten sich hier und da um die Lagerfeuer, welche sich nun auch wieder draussen befanden da es immer wärmer wurde. Young Deer legte sein Kanu an, fädelte die Forellen auf eine Lederschnur und marschierte missmutig zurück zu seiner Familienhütte. Er grüßte niemanden, denn er hatte jetzt keinen Nerv auf Gespräche. Aus seiner Hütte quoll Rauch, und als er die Stufen hinauf stieg hörte er bereits seine Mutter und seine Schwester miteinander reden.
Er legte ein ausdrucksloses Gesicht auf und betrat die Hütte. Drinnen war es dunkel, nur die Feuerstelle erhellte einen kleinen Bereich. Dort saßen seine Mutter, Clover und - Yellow Eye. Young Deer blieb abrupt stehen als er den Krieger erblickte, und alle sahen auf und starrten ihn an. Deers Finger drückten sich fester an die Lederschnur, so fest dass sich seine Fingernägel in die Haut seiner Handballen drückten. Jetzt nur nicht auf Provokationen reagieren....ruhig bleiben. Er wandte seinen Blick ab und ging weiter zu seinem Schlafplatz in der Ecke, wo er den Fisch ablegte und seinen Bogen und die Pfeile sorgsam abstellte. Er spürte die Blicke der anderen in seinem Rücken, und alle schwiegen. Nur das Feuer knisterte.
Unschlüssig tat er so als würde er sich um seine Waffen kümmern, und dabei grummelte er über Yellow Eyes Anwesenheit in sich hinein. Es war das erste mal dass der Krieger in der Hütte am Feuer saß, und es würde nicht das letzte mal sein. Er würde jetzt immer und überall dabei sein. Und Deer wurde schon von seinem bloßen Anblick provoziert. Sie waren wahrliche Todfeinde.

"Warst du nicht auf der Jagd?"
Die Stimme seiner Mutter schnitt in die Stille, und Deer hielt inne und schluckte ohne sich umzudrehen. "Ja, war ich."
Eine kurze Pause. "Und wo ist dann das Reh oder das Wildschwein das du mit in diese Hütte bringen solltest?"
Young Deer biss die Zähne zusammen ehe er antwortete. In seiner Stimme schwang Unmut mit. "Ich habe weder das eine noch das andere erlegt...die Spuren waren heute nicht gut."
Langsam drehte er sich um in Richtung Feuerstelle und sah zu den anderen rüber. "Aber ich bin nicht mit leeren Händen nach Hause gekommen, Mutter!"
"Du sagst zwei mickrige Fische sind eine Entschädigung für ein Reh oder ein Wildschwein...?" Seine Mutter machte einen Ton der wie ein brüskiertes Auflachen klang. "Wir haben einen wichtigen Gast hier an unserem Feuer, mein Sohn! Er wird hungrig sein, nicht nur du alleine! Wie also soll ich ihn anständig bewirten wenn ich nur zwei kleine Fische braten kann?"
Young Deer starrte düster zur Feuerstelle. Er sah dass Yellow Eye belustigt grinste, und er presste kurz die Lippen aufeinander bevor er antwortete. "Die Fische sind nicht klein!"
Eine intelligentere Antwort brachte er nicht hervor, denn Wut vermieste ihm eine gescheite Antwort. Seine Mutter stellte ihn wieder bloß, und zwar vor seinem Erzfeind. Er sah wie seine Mutter und Clover sich merkwürdig anblickten. Seine Schwester hielt sich wie immer da raus und senkte ihren Blick.
"Mein Sohn, wie stehen wir nun vor unserem Gast da?!"
Young Deer kam einige Schritte näher und brachte die Forellen an das Feuer. Es war vorbei, er konnte seine Wut auf seine Mutter nicht mehr zurück halten. Nicht nach dem was heute alles passiert war. Schlimmer konnte dieser Tag nicht enden.
"Es ist mir gleich wie wir vor ihm dastehen!!" blaffte er seiner Mutter entgegen die ihn zornig und entgeistert mit halb geöffnetem Mund anstarrte. Doch jetzt würde sie das bekommen was sie verdiente. Er ließ die Fische vor ihren Füßen auf den Boden klatschen und sah mit Genugtuung, dass sie ihre Beine erschrocken anzog.
"Soll er doch wegbleiben! Er muss nicht hierher kommen und sich den Wanzt vollschlagen! Seine Anwesenheit ist schwer genug zu ertragen!"
"Young Deer!!" fuhr seine Mutter dazwischen, und ihre Stimme war nun empört und gekränkt. Er stellte sie nun vor ihrem Gast bloß, den sie als so wichtig erachtete. Doch ihm war das egal. Wie ein wildes Tier ging er unruhig auf und ab und starrte Yellow Eye an, dann seine Mutter.
"Nein, nicht Young Deer! Diesmal nicht! Mir reicht es!"
Er konnte es nicht mehr aushalten. Und mit einem kurzen Blick auf Yellow Eye sah er, dass dessen Gemüt sich nun auch erhitzte. Seine Hand spielte nervös mit den Fingern. Deer wusste dass es Zeit war zu gehen, bevor ein Unglück geschah und jeder in dieser Hütte todunglücklich war. Wortlos drehte er sich weg und marschierte wütend zum Ausgang. Er hörte noch seine Mutter die krächzte: "Young Deer, komm sofort zurück!"
Doch er würde jetzt nicht bleiben können, und so schlüpfte er aufgebracht aus dem Eingang seiner Hütte.
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Beitrag von Whitefang 9/10/2010, 00:08

<-Whitefangs Hütte

Whitefang machte sich auf den Weg in Richtung Dorfplatz, dorthin wo Young Deers Familienhütte stand. Auf dem Weg dorthin versuchte er sich die Worte zurecht zu legen, welche er seinem Freund entgegen bringen würde, doch er merkte schnell dass seine Emotionen in dieser Hinsicht schwer zu kontrollieren waren. Er hatte zwar schon das ein oder andere mal erlebt wo er mit ihm diskutiert hatte, aber es ging niemals um eine so schwerwiegende Sache wie das, was Rainsong ihm offenbart hatte. Und auch wenn er es nicht glauben konnte dass Deer so etwas vorgehabt hatte, so konnte er es auch nicht ausschließen. Er musste unbedingt mit ihm reden.
Es war bereits dunkel und die Wege lagen finster vor ihm. Nur hier und da drang Feuerschein aus den Hütten welche den Pfad säumten auf dem er ging. Er lauschte dem leisen Knirschen seiner Mokassins auf dem sandigen Boden, und er atmete tief und gleichmäßig die milde Luft ein. Da kaum jemand draussen unterwegs war hatte er seine Ruhe, und niemand bekam mit wie ernst sein Gesichtsausdruck war.
In der Nähe des Dorfplatzes waren mehr Dorfbewohner anwesend; viele saßen an einem großen Feuer, unterhielten sich und aßen Fleisch und Suppe, die Ausbeute der Jäger die heute unterwegs gewesen waren. Er vermied es zu dicht dort entlang zu gehen, auch wenn er wusste dass man ihn bemerken würde und einige Augenpaare ihm folgen würden. Er sah nun Deers Hütte vor sich, aus welcher ebenfalls ein Feuerschein drang. Langsam ging er darauf zu und wollte gerade die erste Stufe der Leiter nehmen, da wurde der Vorhang beiseite geworfen und ein Schatten kam aus dem Eingang gestürmt.
Young Deer und Whitefang liefen sich geradewegs in die Arme. Nach einem kurzen, überraschten Moment des Zögerns griff Whitefang nach Young Deers Hemdärmel und zog ihn nachdrücklich von der Leiter. Nun musste er klar und deutlich mit ihm sprechen, ihm beweisen dass er es nicht zulassen würde dass er Rainsong bedrohte. Sofort wirkte die Situation ernst und brenzlig als Whitefang ihn mit sich zog und ein paar Meter weiter von sich stieß. Noch hatte sie niemand bemerkt denn es war dunkel, und bis auf Young Deers überraschtes Keuchen hatte es keinen Lärm gegeben. Sie standen sich gegenüber, und Whitefangs Blick bohrte sich in Deers Augen.

"Ist es wahr...? Du hast Rainsong mit dem Leben bedroht?"
Er hatte versucht es so ruhig wie möglich hervor zu bringen, doch seine Wut war ganz offensichtlich. Er sah wie Young Deer ihn ertappt anstarrte, nach Worten suchte. Whitefang wartete ab, und sein Herz schlug heftig. Noch immer starrte er Young Deers Gesicht an, welches im Dunkeln vor ihm lag und nun einen trotzigen Ausdruck annahm. Whitefang ging einen Schritt näher, so weit bis er Deer kurz vor die Schulter stieß.
"Sag es...! Hast du sie mit dem Leben bedroht?!"
Young Deer war nur unmerklich zurück getaumelt, und nun spannte sich sein ganzer Körper an. Und sein Blick wurde so kalt dass es Whitefang fröstelte. "Ich war auf der Jagd, und sie war mir im Weg! So wie sie es immer ist!"
Whitefang starrte seinen Freund fassungslos an. Seine Stirn war zerfurcht von Wut, und er kam ihm noch näher. Noch nie hatte er sich so wütend gefühlt, schon gar nicht auf seinen Freund. Er fühlte sich belogen, so merkwürdig das auch wirkte. Und nun hätte er ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen.
"So wie sie es immer ist.....?" echote er leise, wartete ab und sah dass Deer auf der Hut war. Whitefang packte ihn wieder an seinem Hemd und zog ihn dicht an sich, starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. Sein ganzer Körper zitterte vor Anspannung. "Bist du verrückt geworden?! Du bist verrückt geworden!!" knurrte er nun lauter und rüttelte an dem Hemd, und nun reagierte Young Deer indem er Whitefangs Hände wegschlug. Sofort entstand ein Handgemenge da Whitefang nicht von ihm ablassen wollte und Young Deer sich wehrte. Sie gingen aufeinander, hielten sich fest und landeten schließlich im Staub, wo sie ächzend ihre Wut ausließen. Spätestens jetzt hatte jeder am Dorfplatz bemerkt was sich hier abspielte, und einige Dorfbewohner erhoben sich und liefen zu ihnen hin.
Whitefang war zwar größer und schwerer als Young Deer, doch sein Freund war ein Krieger und erfahren im Nahkampf. Sie beide hatten Wut und aufgestaute Enttäuschung in sich die sie nun ausließen, jedoch ohne sich ernsthaft schaden zu wollen. Es war nur ein Kräftemessen, so wie es Männer für gewöhnlich taten wenn Worte nichts brachten. Schließlich lag Deer oben und drückte Whitefang auf den Boden, und sie starrten sich knurrend ins Gesicht. Keiner wollte nachgeben. Um sie herum hatte sich bereits eine Menschenmenge gebildet, und niemand griff ein.
Whitefang beendete das Gerangel indem er ausholte und Young Deer auf den Mund schlug. Er stieß ihn von sich runter und brachte Abstand zwischen sie. Young Deer rappelte sich auf und wischte sich keuchend das Blut von der Lippe, und wütend starrten sie sich an. Whitefang versuchte nun so ernst wie möglich zu klingen, und er hob leicht seine Hand in Deers Richtung.

"Ich warne dich....lass sie in Ruhe! Du wirst sie nie wieder bedrohen!"

Sie keuchten und starrten sich an, und Young Deer gab ihm keine Antwort. Doch Whitefang war sich absolut sicher dass er seine Warnung ernst nahm und sie verstanden hatte. Und nun herrschte zwischen ihnen eine riesige Kluft, die sich nicht so einfach zu schließen ließ. Erst jetzt bemerkte er die Leute, die tuschelnd um sie herumstanden, doch es interessierte ihn nicht. Er machte sich daran zu gehen, warf Young Deer noch einmal einen aussagenden Blick zu...und er glaubte in dessen Augen Tränen zu sehen. Dann wandte er sich ab und marschierte wütend davon, als sich die Menge vor ihm teilte. Es war alles gesagt was es zu sagen gab, und nun wollte er einfach nur zurück in seine Hütte.

-> Whitefangs Hütte
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Beitrag von Young Deer 9/10/2010, 23:57

Es war alles so schnell gegangen. Young Deer war noch immer in Gedanken bei der Auseinandersetzung mit seiner Mutter gewesen, und bei der Schmach gegenüber seinem Erzfeind Yellow Eye, und nun ging Whitefang auf ihn los. Deer hatte gar nicht realisieren können welches Ausmaß dieser Streit für sie beide haben könnte; er war noch voll von Aufregung und Wut gewesen als Whitefang ihn gepackt hatte, und er war zu keinem klaren Gedanken fähig gewesen. Darum hatte er Whites Hände weg geschlagen, darum hatte er mit ihm auf dem Boden die Kräfte gemessen, vor allen Dorfbewohnern die am Feuer gesessen hatten.
Doch die körperliche Auseinandersetzung war nicht das Schlimmste daran gewesen, auch wenn er merkte dass Whitefangs Schlag auf seinen Mund getroffen und die Innenseite seiner Wange aufgerissen hatte. Das Schlimmste daran war dass sein Freund ihm misstraute und ihn womöglich auch verachtete. Dafür dass er verhindern wollte, dass sich eine Clanfremde in ihr Leben einmischte. Und dass er ihn nun zurückwies, so als wären sie niemals von klein auf wie Brüder gewesen. Er sah wie Whitefang davonstürmte, und noch immer blieb Young Deer schwer atmend stehen. Blut lief aus seinem Mundwinkel, und seine Augen brannten und füllten sich mit Tränen der Wut und der Enttäuschung. Die umstehenden Dorfbewohner welche ihn skeptisch anstarrten und flüsterten ignorierte er.
Es war vorbei.... Young Deer stand alleine da. Er hasste seine Mutter, diesen großkotzigen Yellow Eye, die Cheno-kah, das ganze verdammte Dorf. Sie sollten ihm alle gestohlen bleiben, er hatte genug. Und er hatte nichts worauf er sich noch freuen sollte. Was sollte er noch hier anfangen? Wütend wischte er sich das Blut aus dem Mundwinkel und verschmierte es über seinen halben Kiefer, ehe er durch die Menge zurück zu seiner Hütte stürmte. Seine Mutter und Clover standen im Eingang und wichen schockiert beiseite als er sich vorbei drängte. Sie hatten alles mit angesehen. Was hatte er noch zu verlieren ausser sein Gesicht und sein ganzes Leben?
Er lief zu seinem Schlafplatz und sammelte seine Sachen zusammen; wickelte zwei Felle zu einem Bündel und sammelte zwei Dolche, eine Hose und zwei Hemden in einen Lederbeutel, legte sich seinen Köcher mit den Pfeilen und seinen Bogen an und griff nach seinem Speer. Niemand hielt ihn auf als er zurück ging und die Hütte verließ. Seine Familie und die anderen Dorfbewohner, sie alle starrten ihm stumm hinterher als er ihre Mitte verließ und dem Dorf den Rücken kehrte.

-> Pferde-Weide am Ost-Lager
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Beitrag von Rainsong 22/10/2010, 20:10

Rainsong und Clover mussten den ganzen Weg über leise Lachen, alleine schon wegen sich selbst. Über ihr Getratsche hatten sie völlig die Zeit vergessen. Nachdem Rainsong bemerkt hatte, wie gut Clover diese Abwechslung tat, hatte sie auch ihre letzten Zweifel fallen gelassen und ausgelassen mit ihr über alle möglichen Dinge geplaudert. Auch ihr hatte diese Art von Gespräch sehr gut getan und fühlte sich gleich noch auf- und angenommener. Hastig stiegen sie ächzend die Leiter nacheinander hinauf und bevor sie mit vollen Armen hineingingen,  hob Clover umständlich einen Finger an ihre Lippen und zog ganz langsam den Vorhang ein  wenig zur Seite. Rain verstand was sie meinte. Sie hatte wohl, nach ihren Erzählungen heute die Aufgabe, für die Familie und ihren Verlobten zu kochen und  nun hatte Rainsong ihr die Zeit gestohlen. Wenn die Mütter in diesem Dorf so streng waren wie bei den Cheno-kah würde sie nun nichts zu lachen haben. Doch als Clover erleichtert ausatmete und ihre Schultern sich senkten, entspannte auch sie sich.

"Komm schnell!" flüsterte Clover schließlich und hastete in die Hütte hinein. Als Rainsong sich darin aufrichtete, staunte sie nicht schlecht und ließ einmal rundherum ihren Blick schweifen. Clover fing bereits an ihr die Vorräte aus den Armen zu nehmen, welche Rainsong für sie mitgetragen hatte. Clover hätte für die Menge normalerweise mehrmals gehen müssen, doch so konnte Rainsong sich für die vielen Informationen erkenntlich zeigen. Außerdem tat sie es gern.

"Ich...ich bin sprachlos! Unsere Behausungen können nicht so groß werden!" sagte Rainsong beeindruckt und wusste gar nicht wo sie zuerst hinblicken sollte.
Clover lachte kurz auf.

"Ehrlich? Ja, mein Vater ist ein sehr guter Jäger und mein Bruder ist es.....auch....."

Am Ende stockte sie und hielt mit ihren Tätigkeiten inne. Rainsong fühlte ihre tiefe Sorge um ihn. Und wieder tat es ihr so leid, denn sie wurde immer noch das Gefühl einfach nicht los, dass sie dafür verantwortlich war,dass es dieser Familie nun so schlecht deswegen ging.  Rainsong trat zu Clover, welche nun in die Ecke der Hütte starrte, welche Young Deer gehören musste und behutsam legte Rain ihr eine Hand auf die Schulter.

"Ich weiß wie du dich fühlst Clover. Ich vermisse meine Familie auch sehr....Aber im Gegensatz zu mir wirst du ihn sicher bald wiedersehen...Whitefang sagt dies auch..."

Etwas Besseres wollte ihr in diesem Moment nicht einfallen und was hätte sie auch sonst sagen sollen? Lügen konnte sie nicht,  aber Hoffnung war etwas, dass dem Herzen half gesund zu bleiben.  Clover lächelte sie daraufhin  kaum merklich und nickte. Und um die Situation zu retten fiel Rain etwas ein.

"So nun komm! Ich helfe dir das Essen zu machen! Sie werden sicher gleich kommen nicht wahr..."

"Rainsong, du musst das nicht! Ehrlich ..ich..."


"Ich  möchte es aber!"

Rain lächelte sie breit an und Clover wusste, dass sie nichts daraufhin erwidern konnte, was sie daran hindern würde. Also gingen sie sofort gemeinsam an die Arbeit. Sie waren ein perfektes Team und es dauerte nicht lange, bis gekonnt das bereits erlegte Wild fachmännisch auseinander genommen und zerkleinert war, ebenso wie die restlichen Zutaten und in dem Kochbeutel auf einem neu entfachten hellen Feuer vor sich hin blubberten. Rain half ihr sogar noch schnell beim Aufräumen und Clover  bereitete eine Extraportion Weizenfladen zu.  Ein paar besonders gute Stücke des Rehs spießten sie auf Stöcke und brieten sie  in den Flammen, bis Rainsong die Zeit spürte und sie Stimmen hörten die sich näherten. Erschrocken hielten sie inne und starrten zum Ausgang...

"Oh nein Mutter!  Es wird ihr nicht gefallen wenn sie merkt das du meine Arbeit mit getan hast! Komm schnell!"

Sagte Clover, half hektisch, Rainsong all ihre Vorräte aufzusammeln und deutete in die entgegengesetzte Richtung der Hütte.

"Da Hinten ist noch ein zweiter Ausgang Rain...Ich danke dir so sehr....Du hast was gut bei mir!"

Flüsterte sie, Rainsong lief sofort los und wieder mussten sie sich zurückhalten nicht zu Gackern und sich so zu verraten. Gerade als Rain durch den Vorhang huschen wollte, rief Clover sie  nochmal zurück... und holte irgendetwas, das wie ein kleines Kürbisfläschchen aussah. Schnell kam sie zu Rain zurück gerannt und legte ihr das Fläschchen auf ihre anderen Sachen im Arm..

"Hier  das ist für White...Ich weiß wie gerne er es mag, es ist der erste Honig in diesem Jahr!"

Rainsong grinste...Schnell bedankte sie sich und  verschwand dann in die angebrochene Dämmerung. Vorsichtig und etwas unbeholfen mit den ganzen Sachen, kletterte sie leise aber umständlich die Stufen hinab und sah durch die Stufen hindurch, wie gerade zwei Männerfüße auf der anderen Seite nach Oben verschwanden. Dies war wirklich auf die letzte Sekunde gewesen! Erst jetzt stieg sie endgültig hinab und versuchte dann in die Richtung von Whitefangs Hütte zu laufen, ohne sich dabei zuviel anmerken zu lassen, die Arme voller neuer Vorräte, von fertigem Maismehl bis zu getrocknetem Mais, Getrockneten Pilzen und Zwiebelknollen sowie Süßkartoffeln etwas Weizen und den Honig nicht zu vergessen! Und dann hing noch ein Ledertuch mit dem Fladenteig um ihre Schultern. Vollbepackt lief sie nun erfüllt zur Hütte zurück. Sie hatte wahnsinnig gute Laune durch die gelungene Aktion und doch im Nachhinein froh, dass Whitefang ihr diesen Vorschlag gemacht hatte.  Und es füllte sie mit umso mehr Freude, jetzt zu ihm zurückgehen zu können und  vielleicht zu hören, was er von seinem neuen Hemd bis jetzt hielt. So fröhlich und erfüllt war sie seit Langem nicht mehr gewesen. Jetzt hoffte sie nur, dass White sich nicht bereits Sorgen um sie machte, da auch sie die Zeit völlig vergessen hatte.....

------> Whitefangs Hütte


Zuletzt von Rainsong am 13/12/2020, 12:15 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Rainsong
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Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

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Familienhütte von Young Deer Empty Re: Familienhütte von Young Deer

Beitrag von Clover 26/3/2011, 21:43

Es war noch sehr früher Morgen als Clover sich leise von ihrem Schlafplatz erhob und sich ihr Kleid und ihre Mokassins anzog. Wie jeden Tag war sie schon vor Sonnenaufgang aufgewacht, und gerade als die ersten Vögel den neuen Tag begrüßten und die Sonne langsam über den Berggipfeln aufging, machte sie sich daran alles für das Essen an diesem Morgen vorzubereiten. Während ihr Mann Yellow Eye und ihr alter Vater noch schliefen ging sie hinaus und atmete die kühle Morgenluft ein, ehe sie in der Umgebung genügend Zweige und Äste für ein Lagerfeuer zusammensuchte, welches sie vor der Hütte auf dem sandigen Platz aufschichtete, denn jetzt im Sommer aßen sie zumeist draußen. Mit dem Zunderzeug welches sie in dem kleinen Beutel an ihrem Gürtel verstaut hatte entfachte sie das Feuer und wartete geduldig, bis die Flammen vollständig an dem Holz fraßen; dann schlich sie wieder in die Hütte und sammelte ein dutzend blaue und gelbe getrocknete Maiskolben in einer Schale aus Wassergras die sie draußen neben dem Feuer abstellte. Auch einen Tonkessel, Wasser und eine weitere Schale holte sie hinaus, ehe sie mit Mühe den großen Mahlstein herbeitrug und neben der Feuerstelle ablegte.
Für einen Moment musste sie verschnaufen, und wieder blickte sie zu den Baumwipfeln am Horizont. Ihre Eltern hatten ihr beigebracht keine Schwächen zu zeigen, auch wenn sie müde oder erschöpft oder verzweifelt war, und so tat sie auch jetzt als wäre dies alles nicht der Rede Wert für eine junge Frau ihres Alters. Doch schon oft war sie innerlich verzweifelt gewesen, denn auf ihren Schultern befand sich eine große Last welche sie kaum zu tragen vermochte. Ihre Mutter war verstorben, und nun musste Clover alleine für ihren Mann und ihren Vater aufkommen; sie war es nun die sich um das Essen, den Haushalt und die Felder kümmern musste, und auch wenn ihr manchmal nette Nachbarn oder Freunde dabei halfen fühlte sie sich als würde sie dies bald nicht mehr alleine schaffen können. Alles war so schlecht geworden seitdem ihre Mutter verstorben war...sie war nun vollkommen alleine, denn ihr Vater war schon so alt und keine große Hilfe mehr, und ihr Mann war ein Krieger und meistens damit beschäftigt zu jagen oder seine Pflicht zu erfüllen. Wenn doch nur ihr Bruder Deer hier wäre...er hätte ihr sicherlich ein wenig geholfen.
Wieder brannten ihre Augen weil sie daran dachte wie sich ihr Leben in den letzten Monaten verändert hatte. Nicht nur dass sie von morgens bis abends ständig hart arbeiten musste, ihr Mann hatte auch große Erwartungen in sie seitdem sie sich vermählt hatten. Schon seit Monaten wartete er darauf dass sie endlich ein Kind von ihm empfing, denn alle anderen Frauen die in dieser Zeit einen Mann bekamen waren bereits schwanger; nur Clover schien nicht vom Großen Geist gesegnet zu werden. Besonnen strich sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel, so daß es niemand merkte der zu dieser Zeit draussen unterwegs war. Sie hatten es so oft versucht...so oft dass Clover schon gar nicht mehr ihr Lager mit Yellow Eye teilen wollte, weil er sich in der letzten Zeit so verändert hatte. Und doch bekam sie kein Kind von ihm. Und sie glaubte deshalb war ihr Mann auch so grob zu ihr; anfangs war sie so glücklich mit ihm gewesen, denn jede Frau im Dorf hatte ihn begehrt, und sie war es gewesen die ihn zum Mann bekommen hatte. Er hatte sich um sie bemüht und ihr Geschenke gemacht, und als sie verheiratet waren war sie so voller Liebe für ihn gewesen, denn er war so stark und selbstsicher, und in ihren Armen war er so sanft wie ein kleiner Junge; doch dann veränderte er sich mit der Zeit. Er blieb lange weg, und wenn er zurück kam wollte er sofort etwas essen und sehen was Clover den Tag über geleistet hatte. Nachts musste sie immer bereitwillig die Decke mit ihm teilen. Und er spielte sich schon bald als Hausherr auf und scheuchte sogar ihren Vater herum, welcher sich nicht traute etwas gegen seinen Schwiegersohn zu sagen.
Zwar hatten sie nun immer Essen, Kleidung, Feuer und ein sauberes Heim, doch Clover hatte sich dieses Leben leichter gewünscht. Aber ihre Mutter hatte ihr damals gesagt dass das Leben niemals leicht sein würde...also akzeptierte sie es schweigend. Sie musste das annehmen was der Große Geist für sie vorgesehen hatte, auch wenn es sie schmerzte. Nun bemerkte sie dass es bereits sehr hell geworden war, sie hatte zuviel Zeit verloren als sie nachgedacht hatte; ihr Mann und ihr Vater würden bald aufstehen, und sie musste sich beeilen. Hastig breitete sie ein Hirschleder vor der Feuerstelle aus, stellte die Mahlsteine darauf ab und begann die Maiskörner von den Kolben zu lösen, indem sie die getrockneten Kolben über einer Schale gegeneinander rieb und drückte. Zuerst nahm sie nur die blauen Kolben, denn so wie jeden Morgen würde sie daraus einen Brei kochen. Geduldig trennte sie die Körner von den Kolben und streute dann immer wieder einige auf den Mahlstein, um sie mit dem anderen Stein zu zermahlen. Dies war eine anstrengende Arbeit, und immer wieder nahm sie ein kleines Bündel aus getrocknetem Wassergras zur Hand um die gemahlenen Körner zu einem Haufen zu schieben und erneut zu mahlen, so lange bis es feines Mehl war welches den Mahlstein hinabrieselte, wo es sich in der Schale davor sammelte.
Dabei summte sie leise das Lied des Maismahlens, ein Lied das sie an ihre Mutter erinnerte. Als sie damit fertig war gab sie das Mehl in den Tonkessel mit dem Wasser und rührte es mit einem Bündel Maisstengeln um. Mit einem Stock stocherte sie in der Glut und legte neues Holz nach, ehe sie den Kessel in die Glut stellte damit der Brei kochen konnte. Dann begann sie auch den gelben Mais zu mahlen, und während sie so beschäftigt war sah sie wie immer wieder Dorfmitglieder aus ihren Häusern kamen und ebenfalls ihre Aufgaben verrichteten. Es war alles so friedlich wenn sie hier draussen alleine war, ohne Yellow Eye... Dass sie so dachte machte sie noch verzweifelter, denn sie wollte eine gute Frau sein die sich nicht beklagte. Und ihre Arbeit konnte sie nun auch gut von diesen schlechten Gedanken ablenken. Sie mahlte die Maiskörner zu feinem Mehl und sammelte es in der Schale aus Wassergras, ehe sie noch einmal Holz im Feuer nachlegte und etwas Asche beiseite schob. Dann rührte sie in dem blubbernden Maisbrei und kümmerte sich wieder um das Mehl in der Schale, wo sie mit der Hand etwas Wasser hinzugab und mit ihrer Hand knetete. Sie musste noch eine handvoll Wasser dazugeben bis es ein fester Klumpen wurde, aus welchem sie anschließend drei handtellergroße Kuchen formte die sie geduldig in die heiße Asche legte, damit sie ausbacken konnten.
Sie hatte zusammen mit dem Feuerholz auch einen kleinen Zedernzweig mitgebracht, an welchem noch das frische Grün war. Diesen hielt sie nun in die Flammen des Feuers und sah still dabei zu, wie es sich nach und nach über dem grünen Zweig ausbreitete; es knisterte und knackte, und sie achtete darauf dass die Hitze nicht auf ihre Finger traf mit denen sie den Zweig festhielt, und dann ganz plötzlich erstarb die Flamme und ein feiner Qualm kräuselte sich von den verkohlten Zweigen hinauf. Die Asche der Zeder war aromatisch und duftend, und wenn man sie in Brei oder Kuchen gab machte das einen herrlichen Geschmack, den vor allem ihr Vater sehr liebte. Nun waren die Zedernnadeln verkohlt und schimmerten blaugrau, und Clover klopfte den verkohlten Zweig vorsichtig auf einem kleinen Stein ab damit die Asche der Nadeln davon abfiel. Jetzt musste sie diese nur noch in den fertigen Maisbrei geben und umrühren, und als sie fertig war kostete sie mit ihrem Finger und befand es für gelungen.
Sie hörte wie ihr Vater drinnen in der Hütte etwas sagte, und kurz darauf redete auch Yellow Eye. Also waren die beiden Männer schon wach und würden sogleich ihr Frühstück zu sich nehmen können, damit sie einen guten Start in den Tag hatten. Clover erhob sich schnell und lief mit leisen Schritten in die Hütte; ohne auf die beiden Männer zu achten holte sie drei Kürbisschalen und Hornlöffel und brachte sie nach draussen, wo sie sogleich den Brei in die Schüsseln verteilte und die heißen Kuchen aus der Asche fischte, um sie in jede Schüssel zu geben. Währenddessen kam auch schon ihr Vater Hanging Moss nach draussen, und er gähnte herzhaft, streckte sich in der warmen Morgensonne und setzte sich dann neben seine Tochter auf das Hirschleder. Es hatte sich so eingebürgert dass Yellow Eye zuerst sein Essen bekam, also blieb er still sitzen und beobachtete seine Tochter bei ihren Vorbereitungen. Clover stellte die Schüsseln auf den Plätzen ab und lächelte ihren Vater liebevoll an; er sollte nicht sehen dass sie tief bekümmert war, denn er hatte es auch so schon nicht leicht. Seit ihre Mutter verstorben war schien er um Jahre gealtert zu sein, sein Haar war grauer, seine Wangen eingefallen und seine Augen lagen müde in tiefen Höhlen. Auch lachte er nur noch selten, doch ihr schenkte er manchmal noch ein Lächeln, so wie jetzt. Clover hätte ihn so gerne in den Arm genommen und an sich gedrückt, doch sie traute sich einfach nicht.

"Guten Morgen Vater... wir können gleich essen. Hast du gut schlafen können?"

Sie legte den Rührstab beiseite und ließ sich auf ihren Knien nieder um auf Yellow Eye zu warten. Währenddessen erklangen im Dorf bereits etliche Stimmen der Dorfbewohner, Kinder lachten oder weinten, und irgendwo klopfte jemand seinen Türvorhang aus. Clover hörte ihren Vater leise seufzen, ein schweres Seufzen welches bezeugte dass er wohl nicht gut geschlafen haben musste, oder dass ihn Dinge quälten die er niemals zugeben würde. Sie sah auf und blickte ihn zögernd an, sah wie er versuchte es sich mit seinen alten Knochen bequem zu machen und dabei sehnsüchtig auf die Schüssel mit dem Maisbrei starrte. Wenn er gewusst hätte dass dies alles so schwer werden würde, dann hätte er wohl auch nicht der Vermählung mit Yellow Eye zugestimmt, trotz seines hohen Ansehens....doch ohne ihn würden sie nun völlig verloren sein, denn er war es der sie momentan voran trieb und sie mit Wild versorgte.

"Vielen Dank meine Tochter...ich habe recht gut schlafen können in dieser Nacht. Das Essen riecht wunderbar."

Clover lächelte traurig und senkte ihren Blick. Er log, das wusste sie, doch sie nahm es ihm nicht übel. Er war so ein tapferer alter Mann. Und wenn er auch nicht mehr fähig war noch auf die Jagd zu gehen, so kümmerte er sich wenigstens darum Fische zu fangen, denn im Kanu brauchte man nicht viel Muskelkraft. Sie hörten Schritte hinter sich näher kommen, selbstbewusste Schritte eines jungen Mannes, und kurz darauf nahm Yellow Eye an ihrer rechten Seite Platz und griff nach seiner Schüssel. Er schwieg und sagte kein Wort, sah nicht einmal zu ihnen auf als er seinen Löffel in den Brei tauchte und anfing zu essen. Wenn es ihm nun schmeckte hatte sie Glück gehabt, wenn nicht würde er die Schüssel in hohem Bogen davon werfen und fluchen, und ihr Tag wäre zerstört gewesen. Doch er schwieg weiterhin, und so nahmen auch Clover und ihr Vater ihre Schüsseln zur Hand und begannen zu essen. Das Leben im Dorf war nun vollständig erwacht, und auch die Vögel in dem umliegenden Wald zwitscherten laut um die Wette. Die kleine Familie aß schweigend ihr Essen, und schon bald erhob sich Yellow Eye von seinem Platz, ging in die Hütte um seine Waffen zu holen und verabschiedete sich dann mit den Worten, er würde nun trainieren und anschließend für den Erhalt der Familie sorgen. Da Hanging Moss noch nicht aufgegessen hatte wartete Clover bis er fertig war, und bedrückt starrte sie in das Feuer und dachte über die Worte ihres Mannes nach. Sicher würde er bis spät in die Nacht fort bleiben... oder vielleicht auch am nächsten Tag noch nicht zurück sein, dies kam häufiger vor. Schließlich bezeugte ein leises Rülpsen dass ihr Vater aufgegessen hatte, und dies war auch der Grund warum Clover mit einem Lächeln die leeren Schüsseln und die Löffel einsammelte und beiseite stellte.

"Ich werde gleich noch einen Tee aufsetzen Vater. Wenn ich das Geschirr gesäubert und frisches Wasser geholt habe, werde ich auf das Feld gehen und nach der Ernte sehen. Was wirst du heute noch machen?"

Hanging Moss saß da und wirkte sehr müde. Sein Anblick erweckte in Clover einen Beschützerinstinkt. "Du bist tüchtig, ich bin sehr stolz auf dich. Du bist so wie es deine Mutter dich gelehrt hat, fleissig und aufrichtig. Wenn sie dich sehen könnte wäre auch sie stolz."

Clover errötete und biss sich leicht auf die Unterlippe, weil sie mit sich kämpfte nicht in Tränen auszubrechen. Ihr Vater sagte so etwas nicht sehr oft, und dass er nun wieder von Mutter sprach versetzte ihr einen Stich ins Herz. Sie hielt inne und wandte sich ihrem Vater zu welcher ihrem Blick auswich.
"Vater....sie ist hier und sieht uns. Ich danke dir."

Hanging Moss blickte auf, senkte seinen Blick jedoch wieder zu Boden und wirkte so, als würde eine Last ihn erdrücken. "Ich werde nun zum See gehen und nach den Reusen sehen." Und dann erhob er sich mühsam und umständlich, streckte noch einmal seinen Rücken und ging dann schwerfällig vorwärts in Richtung See. Clover blickte ihm lange nach; sie wusste dass er nicht sofort zum See gehen würde sondern zuerst seinen alten Freunden einen Besuch abstatten würde, also würde sie alleine zum Hungry Horse Lake gehen und mit ihrer Arbeit beginnen. Wieder würde es ein langer Tag werden...
Clover
Clover


Charakterbeschreibung
Name: Clover
Alter: 19
Clan: Kangee

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