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Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains)

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Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains) Empty Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains)

Beitrag von Rainsong 21/5/2011, 20:40

Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains) Wickiu10

Das Wicki-Up der Schamanin ist groß ausgefallen, dadurch, das sie mit dem Krieger Redlance bereits seit längerer Zeit am Fuße der Spirit Mountains haust. Denn hier spürt sie, dass sie warten muss ehe sie vom Großen Geist neue Wege aufgezeigt bekommt. Das Wicki-Up-Grundgestell besteht aus festen langen miteinander verknoteten Ästen (Hickory-Nussbaum und auch frische ulmenstämme) , welche zuerst in Wasser biegsam gemacht- und dann in einem Kreis in tief in die Erde gesteckt, zurechtgebogen und mit Lederbändern fixiert wurden. von unten nach oben wurden sie nach und nach mit Querstangen verstrebt. Schließlich wurden die Spitzen der Stangen oben zu einer Art Rahmen zusammengebunden. Dieses Gestell wurde nun mit Schilf und Gras-Matten abgedeckt und mit Schlamm und Ton fixiert. Oben in der Mitte wurde ein Loch freigelassen und die Stangen deren Spitzen hinausragen tragen wiederum größere Äste, die Regen abfangen und trotzdem den Rauch des Feuers in der Mitte des Wicki-Ups hinauslassen. Eine Tierhaut dient als Vorhand für die Eingangstür. Im Wicki-Up selbst befinden sich die vielen mitgebrachten gegenstände, die für die schamanin und ihre Zeremonien äusserst wichtig sind. Eine Maske aus Holz, welche kunstvoll bemalt wurde und an der ein schneeweißes Fuchsfell befestigt würde welches das Haar der Trägerin vollkommen bedeckt. Verschiedene Rasseln in Form von ausgehöhlten Karibu-Hufen sowie Messer, getrocknete Kräuter, Besondere Federfächer aus Schnee-Eulenfedern, Zeremonienstäbe, manche aus Holz, manche aus getrockneten Raubvogel-Klauen die seltene Bergkristalle umgreifen, sowie viele kleine Töpfchen, in denen sie ihre Salben und Kräuter aufbewahrt. Hinten befindet sich die große Schlafmatte von Schamanin Snow-Eye, eine ineinander verwobene Bastmatte auf Nussbaum-Zweigen ausgebreitet und auf dem sehr weiche Karibu-Felle ausgebreitet sind. Außerdem ihre Decke aus der dichten Unterwolle der Karibus. Seitlich neben dem Eingang ist das kleine Reich von Redlance und seinen Waffen und seiner Schlafmatte, um bei einem Angriff die Schamanin schützen zu können. Über dem Eingang hängen viele ausgehöhlte und entrindete Äste, welche bei Wind zusammenstoßen und einen harmonischen Klang von sich geben, der böse Geister vertreiben soll. Neben Snows Bett Steht ein umfunktionierter Dreifuß auf dem ihr Falke Platz findet. Ein weiterer befindet sich an der Feuerstelle.

Rainsong
Rainsong


Charakterbeschreibung
Name: Rainsong
Alter: 20
Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

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Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains) Empty Re: Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains)

Beitrag von Snow-Eye 21/5/2011, 22:04


 Snow   atmete tief durch und öffnete ihre blassen Augen. Sogleich traf das Licht der untergehenden Sonne hinein und blendete sie im Innersten, sodass sie  blinzeln musste um  sich erst an die Helligkeit zu gewöhnen. Doch  schnell wich das unangenehme Gefühl und sie spürte nur noch die tiefe Zufriedenheit  durch ihre lange Meditation. Fühlte sich ausgeruht und stark. Der große Geist hatte wieder nicht gesprochen. Erneut hatte es kein Zeichen gegeben. Ein Zeichen dafür, ob sie bereits am Ziel des Weges war und warten musste, oder ob der Weg sie noch weiter Richtung Süden führen sollte. Und obwohl sie sich von dieser Seelenreise mehr erhofft hatte, war sie dennoch zufrieden.  Hier, wo es so viel Leben um sie herum gab, welche ihre Gebete beantworten konnten, um sie mit ihrer Energie voranzutreiben, gelangen ihr die Traumwanderungen leichter, als umgeben von  einer Zwei Meter dicken Schnee- und Eisschicht im hohen Norden. Sie spürte einfach, das sie sich am richtigen Ort befanden. Inmitten dieses harmonischen Waldes. Von allen Seiten drangen die letzten Vogelstimmen an ihre Ohren. Kuckuck, Spechte Spatzen, Amseln, Stare, sie alle waren noch vertreten und erzählten sich Gute-Nacht-Geschichten.
Und nach und nach verstummten immer mehr  während die Luft kühler wurde.  Ein letztes Mal zog sie erfüllt die Luft tief durch ihre Nase ein und stieß sie durch den Mund genüsslich wieder aus und ein sanfter Windhauch strich ihr durch die Haare, konnte ihr aber auch nicht zuflüstern dass das- oder derjenige endlich nahte, auf den sie hier seit geraumer Zeit wartete.  Einige Vögel begannen damit, sich warnende Laute zu zurufen, andere wiederum wurden abrupt still. Und nun konnte auch sie in diesem äußerst entspannten Zustand die sanften Schritte hören, welche  sich  hinter ihr bemerkbar machten noch ehe  sie Geräusche verursachen konnten. Schritte  auf die sie sich konzentrierte und sofort erkannte. So lief nur Redlance.
Und so streckte sie ihr Gesicht wieder der untergehenden Sonne entgegen und genoss die letzte Wärme ihrer Strahlen auf ihrem Gesicht.

"Wieder nichts?"  hörte sie ihn sagen als er bei ihr ankam und sich geräuschvoll neben sie setzte. Snow seufzte leise, lächelte jedoch dabei.

"Nein,...Aber es wird kommen! Das Gefühl wird stärker. Langsam, doch stetig"

antwortete sie ruhig und besonnen um ihm die Sorge zu nehmen, dass  sie sich geirrt haben könnte. Denn sie wusste das hatte sie nicht. dafür war die Vision von ihm oder auch ihr zu deutlich und intensiv gewesen. Erst die anderen Schamanen, hatten sie aus dieser Umklammerung des Großen Geistes während der  Traumwanderung befreien können, so stark hatte es ihren Geist festgehalten.  Sie waren nun schon seit drei Wochen an diesem Ort. und sie konnte verstehen, das Redlance begann sich nach seinem Zuhause zu sehnen. Doch  es konnte manchmal Monate, selten sogar Jahre dauern, bis sich eine so klare Vision erfüllte. Denn nie wurde gesagt wann, nur DAS etwas geschehen würde und wenn man Glück hatte  auch wo und wen es betraf.  Sie hörte diesen Ruf in ihrem Kopf, so stark und mächtig dass es nur vom Ursprung der Energie selbst kommen konnte, doch  weshalb dem so war, das hatte keiner der Schamanen gewusst.  Nur sie hatte Bilder dazu empfangen, von genau diesem Ort an dem sie sich nun befanden. Und genau hier würde sie warten bis es sich erfüllte. Immer wieder sich an diesem Punkt niederlassen und ihren Geist auf die Reise schicken.

"Vielleicht ist es doch an einem anderen Ort gewesen! Vielleicht müssen wir doch weiter hinaufziehen. Wir könnten..."

"Nein, Redlance...."

Unterbrach sie ihn bestimmt, doch ruhig... "Dies ist der Ort. Wir müssen nur Geduld zeigen, so wie es auch der große Geist stetig  mit uns  macht. Lass uns nun zurückgehen, es war ein langer Tag!"

Seufzend erhob sie sich  von ihrem Fell auf dem sie so lange gesessen hatte und streckte ihre Glieder, beugte sich hinab und ergriff   genau ihren Zeremonien-Stab, von dem sie immer genau wusste wo sie ihn hingelegt hatte und die feinen perlen an seinem ende begannen vertraut zu Rasseln. Sie hörte, wie Redlance das Fell an sich nahm und es ausschüttelte und die feinen Sandkörnchen von seiner Unterseite  herausrieselten.  Und noch bevor sie die Ersten Schritte machen konnte um ihm zu folgen hörte sie den feinen schrillen Ton aus den Wolken, den sie so sehr in ihr Herz geschlossen hatte,, das sie ihn aus tausend anderen Falkenkehlen wiedererkennen würde und hob einfach ihren Arm in den Himmel, an dem  sie sich das Leder stets umgebunden hatte. Und wie immer warteten sie und Redlance wortlos auf den dritten im Bunde, der sie aus der Luft stets im Auge behielt.  Dann, konnte sie hören wie seine Schwingen die Luft durch schnitten. Wie eine hauchzarte Melodie die durch seine feinen Federn strömte und sich blitzschnell näherte. Gekonnt  krallten sich spitze Krallen in das Leder als der Falke sich mit einem Ruck an ihrem Arm  aus dem Flug heraus festhielt und  noch einmal seinen schrillen Ton als Begrüßung ausstieß. Noch ein paar male Schlug er aufgeregt mit seinen Flügeln  und die Luft  die er damit verdrängte, brachten ihre Haare zum fliegen.... Ohne weiter zu zögern folgte sie nun den Geräuschen von Redlance Schritten, obwohl sie den Weg auch ohne seine Hilfe bereits in und auswendig kannte. Sie sah ihn vor sich, vor ihrem Inneren Auge. Hatte diese Bäume an denen sie vorbei liefen von allen Seiten berührt und ertastet.  Doch sie wollte nicht, dass Redlance  sich nicht gebraucht fühlte. Er half ihr wo er konnte und war ein guter Begleiter für diese Reise, ohne Zweifel. Ein junger Kerl der sich schwer damit tat, um seine große Liebe zu werben die Zuhause auf ihn wartete.
Hier bei ihr, ohne die Ohren der Anderen, hatte er die Möglichkeit sein Herz bei ihr an den allabendlichen Feuern aus zuschütten. Auch für ihn war diese Reise ein guter Weg in die richtige Richtung. Und so halfen sie sich gegenseitig. Außerdem bemerkte sie, dass es dem jungen Krieger Spaß machte, auch mal etwas anderes zu jagen außer Polarfüchse und Schneehasen.  Als sie bei der Hütte ankamen hörte sie das begrüßende Aufgrummeln der drei  Karibus, die so treu ihre Ausrüstung und auch sie selbst aus dem Norden bis hierher getragen hatten und ebenso Spaß daran hatten, die vielen Blätter die hier überall tief hingen, zu testen.
 In der Hütte richtete Snow sich  ächzend auf und sofort stieg ihnen der gemütliche Duft der getrockneten Brennnesseln in die Nasen, welche sie erst gestern frisch aufgehangen hatten. Auch die Brombeerblätter waren nun fast soweit um  zu herrlichem Tee zermahlen zu werden. darauf freute sie sich jedes mal bei den Reisen in wärmere Gebiete, denn Tee war bei den Nathanuk Mangelware und musste gehandelt  oder selbst mitgebracht werden. Und dabei trank sie ihn so gerne.  Wie immer nutzte sie ihren Stab um sich den Weg zu ihrem Platz zu ertasten, denn so ein verlässlicher Begleiter Redlance auch war, so unordentlich war er auch. Oftmals hatte sie sich darauf verlassen und war  ohne diese Vorsichtsmaßnahme zu ihrem Platz "gestolpert" weil er wieder etwas hatte liegen lassen. Doch in ihrem reich weiter hinten in der Hütte rührte er von sich aus  nichts an. Erstens war es ihm sowieso nicht erlaubt,  an ihre auch heiligen Dinge heranzutreten und sie zu berühren und zweitens war es bei ihr   besonders Wichtig, das nicht eines ihrer vielen kleinen Töpfchen durcheinander geriet!
Denn dies wäre eine Katastrophe! Manches davon war äußerst selten. Manches hoch giftig wenn man es aß. Auch da hatte sie sich etwas einfallen lassen.  Nicht nur, dass alles  an seinem Platz stehen musste in besonderer Reihenfolge, sondern sie hatte  alle Töpfchen selbst hergestellt und geformt.  Und  in jedes Töpfchen hatte sie eine leichte Delle  eingearbeitet, welche sie ertasten konnte. Hatte sie somit "nummeriert" und in richtiger Reihenfolge aufgestellt. So konnte sie nichts verwechseln und griff zielsicher in  das Salz, um es in den Topf zu geben, der sich Neben dem Dreifuß befand wenn sie kochen wollte. Redlance erzählte ihr von den Dingen, die er heute auf seinem Streifzug durch den Wald erlebt   und gesehen hatte und sie lauschte ihm, während sie den Ast ertastete, der auf dem Dreifuß neben ihrem Bett  stand und  ließ den Falken darauf platz nehmen, ehe sie sich  durchatmend auf ihrer Matte niederließ und  damit begann, ihren Schmuck  vom Hals zu nehmen und an den Haken über ihrem Kopf zu hängen. Sie hörte  nicht nur seine Worte, sondern auch die Geräusche die er machte, während er das Wasser aufsetzte und die Schalen und Tassen aus den beuteln hervor kramte.  Es war noch etwas von dem Brotfladen übrig und die Suppe  von heute Morgen musste nur aufgewärmt werden.  Sie genoss die Abende hier.  Auch wenn ihr die vielen Geräusche manchmal zuviel wurden und sie dann ihre Ruhe haben wollte. Im großen und Ganzen war sie gerne hier in den Wäldern anstatt in der Erdhütte bei sich Zuhause.

"...Es war so groß wie ein Hermelin! Nur gedrungener! Und es war frech! Es hätte mir fast die Nüsse aus den Händen gestohlen!"

 Hörte sie ihn sagen und musste grinsen.

"Das  kann nur ein Eichhörnchen gewesen sein!" sagte sie lachend und   sie legte ihren Stab vorsichtig hinter ihrer Matte nieder, ließ ihre Hand sachte über den Boden streichen bis ihre Finger auf ihre Tasse trafen und sie die Wasserblase über ihrem Kopf abhing um sich einzugiessen. Danach  streckte sie die Hand in Redlance Richtung, welcher sogleich  ihre Fingerspitzen mit seiner Tasse berührte und sie daraufhin auch ihm eingoss. Sie verschüttete niemals etwas.   Wieder ging ein ruhiger Tag zu Ende. Morgen würde Redlance wieder auf die Jagd gehen müssen, denn das Fleisch des Rehes von der letzten Jagd  war nun aufgebraucht.  Und nachdem ihre Mägen gefüllt und Redlance die Müdigkeit  zugelassen hatte und vor sich hin schnarchte, saß Snow noch immer an dem kleiner werdenden Feuer und lauschte den Geräuschen der Nacht. was sie  wahrnehmen konnte waren die aufflackernden Lichter des Feuers, welche wie das Licht von Wasserwellen  in ihren Augen wirkten. Mit jedem Tag stieg auch in ihr die Anspannung, wann  sich endlich etwas oder jemand zeigen würde, im Traum oder in der Realität, der Licht ins Dunkel brachte und ihr offenbaren konnte, was es mit der Vision auf sich hatte.  Sie hatte eine Hand vor sich gesehen. Sie war sich nicht sicher, doch es war eine Männliche Hand gewesen ihrer Meinung nach. Und als sie sie ergriffen hatte, hatte ein Gefühl sie eingenommen, begleitet von Licht und Liebe. Einer so großen und einnehmenden Liebe und als sie ihre Augen in dieser Vision geöffnet hatte, hatte sie ein leeres Gefäß in Händen gehabt mit endlosem Boden. Als würde es befüllt werden wollen. Der Leitwolf hatte vor ihr gestanden und sie lange angesehen und ihr diesen Ort gezeigt, woraufhin sie ihre Reise angetreten hatte. Sie hatte eine Aufgabe zugetragen bekommen. Das wusste sie ganz sicher. und sie würde sie erfüllen.  Sicher wo er sich gerade befand  führte sie ihre Hand zu dem Falken, der wie ein nächtlicher Bewacher neben ihrem Bett auf seinem Ast saß und anfing leise genüsslich zu gurren sobald ihre Finger durch seine feinen, weichen Federn an seinem Kopf kraulten.

" Bald ist es soweit mein Freund. ich fühle es..."
Snow-Eye
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Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains) Empty Re: Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains)

Beitrag von Snow-Eye 1/6/2011, 21:04

Still saß Snow auf ihrem Platz im hinteren teil des Wicki-Ups und zerrieb auf einem flachen Stein vor sich die getrockneten Brombeer und Brennessel-Blätter mit einem größeren groben Stein, den sie in ihren zarten Händen hielt. Bereits jetzt freute sie sich auf den Tee, den sie daraus brühen würde. Der Handel war in diesem Jahr eher spärlich ausgefallen bisher und die Tauschgeschäfte selten. Und so war den Nathanuk auch irgendwann der Tee ausgegangen.
Die Händler der anderen Clans hatten erzählt, dass sie wegen des heißen Sommers kaum Ware zum Tausch anbieten konnten. Die Felder verdorrten und das Wild zog sich in tiefere Wälder zurück wo sie schwere zu erreichen waren. Und in genau einem solchen saßen sie hier nun. In der Obhut des großen Geistes und noch immer wurden die Traumwanderungen nicht klarer.... nur verwirrender.
Mittlerweile war sie sich ganz sicher, dass sie hier auf jemanden warten sollte. Doch wer er oder sie war und weshalb sie dies tun sollte, das war noch völlig unklar. Sie hatte es geschafft, kurzzeitig mit
Pinecone, dem Schamanen der Kangee in Verbindung zu treten. Die Kangee waren ihnen am Nächsten und darum war sie froh.. Wenn sie während sie hier warteten etwas dringendes benötigten, wofür sie nichts selbst würden sorgen können, so hatten sie immer noch eine Option. Und sie wusste ja auch nicht wie lange sie hier noch warten würden. Sie spürte nur, dass das seltsame Gefühl in ihrem Innersten stärker wurde. Das der Ruf der in ihrer Seele widerhallte lauter wurde, je mehr Zeit verging. Es konnte einfach nicht mehr lange dauern. Und sie freute sich. Egal was da auf sie zu kam.... oder wer. Der große Geist zeigte ihr den Weg den sie gehen musste und sie hatte es getan. Nun vertraute sie darauf, dass sie am richtigen Ort zur Ruhe gekommen waren.
Kurz hielt sie inne, schloss ihre Augen und atmete den wohltuenden Duft der zerriebenen Blätter ein. Lauschte einen Moment den Geräuschen des Waldes, welche von Draußen zu ihr hinein drangen.

Es war ein wundervoller Tag. Sie hatte ihn mit ihren gebeten begrüßt und um Schutz für ihren Begleiter gebeten, welcher sich auf der Jagd befand. Das Fleisch des Rehs war verbraucht und nun wurde es Zeit neues zu erlegen um die nächsten Tage damit abzusichern. Sie hatte Beeren gefunden, doch es waren zu wenige gewesen um zwei davon satt zu bekommen. Ein paar wenige hatte sie gegessen und noch immer rochen ihre Fingerspitzen nach dem süßen Saft. Die Sonne schien durch die offene Türe herein und sie konnte ihre Strahlen als die sanften milchigen Wellen vernehmen, wie sie sie von Geburt an kennen gelernt hatte. Ihr Falke saß auf seinem Ast. Er hatte wahrscheinlich wieder seinen Kopf unter seinem Flügel versteckt und döste vor sich hin. Selbst ihm war zu heiß um hinaus zu fliegen. Snow seufzte. Scheppte dann behutsam die feinen Brösel mit ihren Händen in die bereitgestellte Schale um sie dort miteinander zu mischen und gab noch die Kamillen-Blüten von gestern hinzu. Sie liebte diese Vielfalt die sie hier umgab, doch so sehr dieses leben ihre Seele auch aufweckte so sehr vermisste sie auch den Schnee und den eisigen Dunst am Morgen der sie einhüllte, wenn sie aus ihrem warmen Erdhügel gekrochen kam. Was ihre Töchter wohl gerade machten?
Nachdem sie behutsam die Kräuter-Mischung mit ihren liebevollen Händen vermengt hatte, erhob sie sich und lief gezielt den eingeprägten Weg am Feuer entlang und griff zielstrebig an die Stelle wo die Wasserblase immer hing. Bei ihr musste alles seine Ordnung haben. Alles musste so aufgeteilt sein, wie es auch in ihrer eigenen Erdhütte der Fall war, denn so wusste sie sofort wo alles war und konnte schnell und routiniert ihre alltäglichen Dinge vollziehen, ohne jemanden fragen zu müssen oder endlos lange herum zu tasten. In diesen Tagen, wo sie alleine in diesen Wäldern saß, während der Krieger sich um seine Dinge kümmerte, um die Zeit herum zu bekommen, musste sie des Öfteren wieder an ihren Mann denken, der zur Jagd auszog und nie wieder zurückgekommen war. Auch ihn hatte sie in ihren träumen gesehen. Der große Geist war dort barmherzig und gab ihr die Möglichkeit dazu. Jeden Muskel, jedes Hährchen seines Gesichts hatte sie ertastet und er war ein stattlicher Jäger gewesen, der sie stets umsorgt hatte. Manchmal war es ihr sogar zu viel gewesen und sie hatte ihn bremsen müssen. Ihm sagen müssen, dass sie alles tun konnte, was andere auch tun konnten. Wenn nicht sogar noch mehr. Doch trotzdem war er ständig in Sorge um sie gewesen.
Und dann war er es, der sie zum Schluss nicht mehr wiederfand. Doch sie empfand keinen Groll, keine Angst mehr um ihn. Denn sobald sie es wollte und betete, sah sie ihn vor sich, wissend, dass seine Energie wieder zu dem geworden war, aus der er entstanden war. Aus der sie alle entstanden waren und zu der sie alle wieder werden würden. Vom Geist gegebene, geborgene Energie, die sie jedesmal ausfüllte, sobald sie sein Gesicht vor ihrem inneren Auge sehen konnte. Und doch vermisste sie auch SEINE Hände. Eine Liebevolle Geste. Ein beiläufiger Kuss oder eine spontane Umarmung. Snow lachte leise auf und schüttelte lächelnd den Kopf, als sie an seine Neckereien dachte, die er so gerne an ihr ausgeübt hatte um sie zum lachen zu bringen. Selbst jetzt schaffte er dies noch.
Und sie war dankbar diesen Mann an ihrer Seite gehabt zu haben. Tief seufzte sie durch und schickte ein flüsterleises Gebet zu ihm und schloss kurz die Augen... spürte die Sehnsucht nach ihm und die Tränen in ihren Augen die sie so lebendig fühlen ließen. Und sie fühlte dass dies ein guter Moment zum singen war. Und so stimmte sie ein Gebetslied an, welches ihr in der harten Zeit des Wartens so viel Kraft und Mut gegeben hatte, wippte dabei zufrieden im Takt mit und goss in aller Ruhe ihr Wasser in den Kochsack und ließ die Flammen höher züngeln um die Kochsteine zu erhitzen. Während sie sang hörte sie das leise Gurren des Falken, welcher dadurch kurz wach wurde und dann wieder Ruhe gab. Und sie hörte auch die Schritte des jungen kriegers der zurückkehrte um seine beute zu bringen, oder eben auch nicht. Doch sie ließ sich nicht unterbrechen, sang voller Emotion zu ende und schmiss ein paar der eben zerriebenen Kräuter in das Feuer als Dank, für den großen Geist und fächerte sich für den Rest des Liedes mit ihrem Fächer etwas Luft zu, welche sogleich angenehm roch während die Brösel im Feuer laut knackten.
Redlance kannte diese Prozedur bereits und wagte es nicht auch nur ein Wort zu sagen, sondern setzte sich ruhig auf seine Matte und lauschte dem Rest des Gebets. Auch wenn er manchmal durch seine Jugend manchmal noch ein wenig plump und ungeschickt war, er wusste was Respekt zu bedeuten hatte und er war bis jetzt ein angenehmer Begleiter gewesen.

Snow endete schließlich mit den ruhigen Worten, dass „Er“ auch weiterhin auf ihn und sie alle acht geben sollte und sie weiterhin um seinen Segen und Visionen bat um sie zu erleuchten und auch die anderen auf den richtigen Weg aus der Dunkelheit zu führen.

Und erst als sie sich entspannt hinsetzte, ihre hellen Augen in Redlance Richtung wanderten und sie sanft lächelte begann dieser zu sprechen, denn dann wusste er, dass sie nun Zeit hatte um zuzuhöhren.

„Ich habe etwas fangen können Snow-Eye! Ich werde es gleich ausnehmen! Auch wenn ich nicht genau weiß, was es ist!“

„Wie sieht es aus?“ fragte sie amüsiert und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Und der junge Krieger suchte nach Worten. Sie konnte siech förmlich vorstellen wie er das „Etwas“ in seiner Hand drehte, musterte und ratlos war und das ließ sie grinsen.

„Nun ja es... es hat diese Stacheln von denen auch viele an euren heiligen Gegenständen hängen und, es zischte als es mich entdeckte....“

Sofort wurde Snow still und ihre Augen weit.

„Du hast ein Stachelschwein erlegt? Lass mich sehen...“ sagte sie kurz und erhob sich, lief zu ihm und streckte bereits ihre Hände zu ihm aus. Vor ihm ging sie in die Knie und bewegte sachte ihre Finger, bis Redlance das Tier an sie heranführte, so langsam er konnte, damit sie sich nicht wehtat. Behutsam tasteten ihre Fingerspitzen über die enorm spitzen Stacheln und das struppige Borstenfell davor, bis hin zu dem weichen Fell am Kopf des Tieres. Dann lächelte sie erneut...

„Das hast du gut gemacht Redlance... Wenn du es häutest, geb auf die Stacheln acht, denn sie sind kostbar und wir können sie gut brauchen.“ Redlance bestätigte dies, denn ein Nicken sah sie ja nicht. Zufrieden kehrte sie zu ihrem Platz zurück und ertastete den flachen Holzlöffel links neben sich, um die erhitzten Steine aus der Glut zu fischen, dort wo sie sie hineingelegt hatte und balancierte sie gekonnt in den Beutel mit Wasser wo sie sie aufzischend hineinlegte. Dann griff sie genau in die Schale, in die sie zuvor die Kräuter hinein gegeben hatte und ließ sie bewusst langsam in das Wasser fallen. Redlance fragte sie erneut über ihre Gebete aus und sein ständiges Fragen ging ihr bis jetzt immer noch nicht auf die nerven. Denn sie konnte ihn verstehen. Denn er war ein junger starker Kerl mit viel Energie und Lust auf Neue Dinge. Das Warten war anstrengend für ihn. Also antwortete sie ihm ruhig und so freundlich wie immer. Erzählte ihm von ihrer Begegnung im Traum mit dem Schamanen sagte jedoch nicht dass auch er bei den Kangee etwas spürte das nahte, doch nicht in dem Ausmaß wie sie es gesehen hatte. Er hatte den Kontakt zu dem Schamanen der Chenokah vor einigen Wochen erhalten und auch dort deuteten sie Dinge, die sie auf einmal nicht verstehen konnten. Zufälle gab es nicht. Sie würden alle wachsam sein müssen. Dies alles behielt sie für sich, denn sie wollte Angst in seinem Herzen verhindern.
Es gab noch keinen Grund dazu.

Der Rest des Abends verlief so harmonisch wie immer. Sie dankten den Geistern für den Jagderfolg und baten um Vergebung für dieses Leben um selbst fort zu bestehen, sie genossen sein Fleisch und den wunderbaren lieblichen Tee. Und als es endlich Nacht geworden war und die Sterne am Himmel standen und die Luft kühler geworden war, setzte sie sich noch etwas auf den Baumstumpf, der vor ihrem Wicki-Up lag und ließ die Laute der Nacht ihr Bewusstsein weiten. Sie sehnte sich nach dem, was sie treffen sollte. Denn sie spürte eine tiefe Sehnsucht danach, ohne sich diese erklären zu können. Die Sterne und der helle Vollmond spiegelten sich in dem hellen Schein ihrer Augen.

"Ich weiss du bist dort und suchst mich. Ich bin hier und werde auf dich warten..."
Snow-Eye
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Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains) Empty Re: Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains)

Beitrag von Snow-Eye 8/6/2011, 12:49

Snow war früh erwacht und hatte das Wicki-Up verlassen, um ihre Gebete in der Morgendämmerung zu sprechen. Nun saß sie an dem kleinen Bachlauf, dessen Wasser unaufhörlich dahin plätscherte und zu einer Zeit in der alle Vögel gemeinsam erwachten und ihre Stimmen so laut durch den Wald zu hören waren, dass dieser Gesang sie wie jeden Tag aufs Neue erfüllte. Mit den Knien im im Bach hockend, nahm sie immer wieder mit ihren zu Schalen geformten Händen Wasser auf, und lief es bewusst langsam über ihr Gesicht und ihren Körper fließen und die herrliche kühle Frische auf ihrer Haut zu spüren, welche aus den Bergen bis hierher getragen wurde. Es musste aus einer Quelle in der Nähe stammen, denn alle anderen kleineren Bachläufe waren bereits ausgetrocknet. Und noch während das mineralisch schmeckende Wasser ihren Körper hinab lief und eine Gänsehaut hinterließ, tauchte sie ihre Hände erneut hinein und befühlte genießend mit den Fingerspitzen den Grund des kleinen Baches. Fühlte glatte, weiche Steinchen, welche rund-gewaschen worden waren. Feinen, samtigen Sand, der sobald sie ihn in ihre Hand aufnahm, sanft von der Strömung wieder hinaus gespült wurde. Tief seufzte sie über die Schönheit dieses Morgens, auch wenn harte Zeiten für dieses Land angebrochen waren. Denn der Rest des Waldes verdurstete. Wenn sie hindurch lief, raschelte der ausgetrocknete Boden selbst in tieferen Gelagen und nun wollte sie nachsehen, wie schlimm es um den Wald bereits stand. Ihr Weggefährte Redlance befand sich zur Zeit in der Hütte um seine Beute von Gestern behutsam auszunehmen, so wie sie es ihm gesagt hatte, denn die Stachelschweinborsten würde sie noch gut gebrauchen können und sie durften nicht brechen. Snow, ergriff ihren Stab, der neben ihr ruhte, stellte ihn auf um sich daran hoch zu ziehen und die feinen, mit Samen gefüllten Kürbisse raschelten laut auf. Dann machte sie kehrt und lief Richtung Süden, wo es sie seit jeher hinzog.
Sie war so früh aufgebrochen, um für den neuen Tag zu danken und auch, weil sie seit dem Aufwachen gemerkt hatte, dass diese Verbundenheit in ihrer Seele mit dem großen Geist heute besonders stark sein musste. Sie hatte wirre Träume in letzter Zeit. Und jedes Mal wenn sie aufwachte, hatte sie das Gefühl, kurz davor zu stehen etwas enorm Wichtiges heraus zufinden. Und doch war ihr dieser Moment jedes Mal entglitten, sobald sie versucht hatte darüber nach zudenken. Und nun wollte sie herausfinden, ob es ihr nun möglich war mehr zu sehen. Zu erfahren Worauf sie warten sollte. Den Ort an dem sie es würde tun können, würde sie sicher finden. Also lief sie langsam den Steilhang wieder hinunter, nachdem sie sich ihr langes Kleid aus Karibu-Leder wieder umgelegt hatte, welches wie ein sehr großer Poncho aussah und an dessen Schultern wundervolle Perlen-Verzierungen aus weißen bis durchsichtigen Quarzperlen hingen, welche aus aus den Höhen des Vulkans stammten, an dessen Fuß ihr Volk Zuhause war. Und dies seit jeher. Und während sie in diesem neuen Gebiet umherlief, hielt sie eine Hand immer vor sich, während sie in der anderen den Zeremonien-Stab festhielt, der die nächsten Schritte für sie prüfte. So lief sie eine Weile und sang währenddessen leise das Lied des weißen Wolfes, des Boten des großen Geistes vor sich hin. Nicht nur, um ihm zu huldigen und auch ihre Stimme zu dem Gesang der Vögel beizutragen Sondern auch um andere Tiere auf sich aufmerksam zu machen, dass sie sie frühzeitig erkannten. Würde sie sehen können, würde sie dies nicht tun. Doch so hatten andere Tiere die Möglichkeit sie zu meiden noch ehe sie zu nahe an sie heran kam und sich durch sie bedroht fühlen konnten. Nun wo sie in Bewegung war, hörte sie nun auch den Falken immer wieder rufen und sobald er von Baum zu Baum flog, um ihr zu folgen. Immer wieder strichen dünne, junge Zweige durch ihre voraus-fühlende Hand, welche längst nicht mehr biegsam, sondern starr und brüchig geworden waren durch den Wassermangel der schon so lange andauerte. Alles um sie herum litt! Und es wurde Zeit, dass die Wolkenfrau ein Einsehen hatte. Egal wenn sie damit mahnte. Es hatte lange genug angedauert.
Lange lief sie dahin, bis sie bemerkte die Bäume plötzlich weiter auseinander standen und sie die volle Macht und Energie der Sonne auf ihrer Haut spüren konnte, ohne dass sie durch dichtes Blattwerk aufgehalten wurden und nachdem sie hinabgestiegen war, konnte sie nun knie-hohes, trockenes Gras an ihren Beinen spüren. Etliche Grillen waren zu hören und überdeckten fast den Gesang der Vögel. Und als sie ein paar Schritte weiter durch diese Lichtung lief, konnte sie welche auf einen auf ihren Beinen spüren, weil sie versuchten, ihr auszuweichen und davon zu hüpfen. Und da war noch etwas Anderes... Sobald sie diese Lichtung betreten hatte, spürte sie eine enorme Kraft in ihrer Seele. Etwas was sie sofort gefesselt und eingenommen hatte. Was sie lockte. Zu dem sie gehörte und wonach sie gerade suchte. Und dann, streckte sie erneut ihre Hand etwas weiter vor sich aus als zuvor, beugte ihren Körper ein wenig hinab. Sie tat dies fast mechanisch, ohne zu wissen, wonach sie greifen wollte oder was dort auf sie wartete. Doch sie wusste es war da. Immer weiter lief sie fast auf Zehenspitzen voran und sie fast nichts mehr um sie herum sonst wahrnahm. Sich nur noch auf das konzentrierte was sie in ihrem Innersten spürte bis der erlösende Moment kam und ihre Fingerspitzen etwas ertasten konnten. Behutsam befühlte sie dünne gebogene Äste, strich an ihnen entlang und spürte weitere Äste die sie kreuzten und mit Leder miteinander verbunden waren...
Folgte einem der Äste hinauf, bis sie auf etwas Anderes traf. Einen kleinen Beutel mit bröseligem Inhalt, der an ihm auf gehangen war...Und sie fand Weitere, in denen sich jedes Mal etwas von anderer Konsistenz befand. Snow lächelte und ihre hellen Augen schlossen sich. Eine Schwitzhütte....
Sie spürte die VielenSeelen, welche vor ihr hier um Heilung und Visionen gebeten hatten. Die Häute waren abgenommen und nur noch das Gerüst stand hier um neue Suchende zu empfangen. Normalerweise bespannte man sie mit Häuten, entzündete ein reinigendes Feuer und ließ klares Wasser darin verdunsten, oder wie bei den Nathanuk, in denen sie heiße Steine ins kalte Wasser legten. Um die Wärme eines Mutterleibes erneut nach zu empfinden und sich selbst vollkommen zu spüren. Und sobald die Visions-suche beendet war, wurden Geschenke an den Zweigen befestigt, um den großen Geist für seine Anwesenheit und seine Reinigung zu danken....Doch auch ohne Feuer, Häuten oder Steinen, war dieses Gerüst eine Möglichkeit, ihre Verbindung in ihren Wanderungen zu verstärken, länger aufrecht zu erhalten und tiefer werden zu lassen. Snow lauschte kurz. Denn wenn sie sich darin befand, würde sie nichts mehr um sie herum mitbekommen. Alles war ruhig. Nur die Grillen...und die Vögel....
Dann hob sie ihren Stab hoch in den Himmel, deutete zur Sonne die gerade erst aufging, ehrte den Osten, den Süden, den Westen und ihre Heimat den Norden. Dankte für die Vollkommenheit und die Möglichkeit zu atmen, der Sonne und dem Mond, den Wolken und dem Feuer um sich von ihnen begleiten zu lassen...
Dann behielt sie vorsichtig eine Hand auf den Stäben und tastete, während sie darum herum lief, um den Eingang zu finden, denn man durfte nicht einfach so hinein klettern, auch wenn sie überall durch gepasst hätte. Der Eingang befand sich wie es sein sollte gen Osten und Snow begab sich auf die Knie um hinein zu klettern. Das hohe Gras verdeckte sie nun fast und so bog sie es um sich herum sanft auseinander. Tief atmete sie durch und schloss ihre Augen. Schob ihren Stab vorsichtig neben sich durch die Stäbe am Boden hindurch...Und nun befreite sie ihren Geist von allem, was nun nicht mehr wichtig war um in ihren eigenen Träumen zu erwachen...Rief nach den Ahnen und ließ sich ganz in die Obhut der Geister fallen.
Hörte die Trommeln, den Herzschlag dieser Erde in sich erwachen und längst vergangene Krieger dazu singen, wie sie es seit Anbeginn der Zeit tun mussten. Hörte die Stimmen der Tiere um sich herum so klar und deutlich, auch wenn sie weit fort waren, denn ihre Energie reichte weiter, als all ihre Augen und Ohren. Und versank in harmonischen Klängen ihrer eigenen Seele und dem eigenen Herzschlag in ihren Ohren. Und sah sie wieder... die helle Spirale des Lebens, der schon so viele Seelen wieder zurück gefolgt waren und aus der sie neu entsprangen. In der sich die Menschen, Pflanzen und Tiere vereinten um zu zu etwas Neuem zu werden. Die Energie, aus der sie alle entstanden waren und zu der sie wieder werden würden, nach ihrem Ende. Sich endlos umeinander drehend, fortbestehend und mächtiger als alles was es sonst noch gab. Wartete auf den Schatten, der daraus zu ihr kommen würde um ihr die Hand zu reichen, so wie sie es in allen Träumen vorher gesehen hatte. Und wieder kam er auf sie zu. Groß und stark... doch gleichzeitig so sanft und ihre Seele umschmeichelnd wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Und wieder reichte sie ihm die Hand, wartete darauf, dass er sie endlich annehmen und sie somit mehr sehen würde, bis dieser Schatten in ein rotes Licht gehüllt wurde und die Spirale begann zu stocken.. Bis sie Schreie hörte, oder war es das Ersterben dieses Kreislaufs der sich mit aller Macht dagegen wehrte? Bis sie die Angst in ihrer eigenen Seele spüren konnte und der Schatten, die Person vor ihr in tausend Fetzen zersprang und erstarb, ebenso wie sie aus dieser verzerrten Vision geschleudert wurde, als würde sie hart auf dem Boden Aufschlagen!

Ächzend riss sie die Augen auf und rang nach Luft, tastete um sich um zu erfahren ob sie immernoch darin gefangen war, oder bereits zurückgekehrt war. Und überall stieß sie über ihrem Kopf auf die feinen zugebundenen Beutel, die sachte baumelten und hörte auch wieder die Grillen um sich herum, als sie zu Atem kam. Was war geschehen? So etwas hatte sie noch niemals sehen, hören oder fühlen müssen, wenn sie sich auf diese Reise begeben hatte. Noch nie hatte sie daran gezweifelt, dass etwas diese mächtige Spirale des Lebens zum Stillstand bringen könnte...War es doch möglich? Und was hatte diese Person damit zu tun? Sie verstand es nicht, doch sie verstand nun mehr als vorher. Sie musste weiter warten. Weiter darauf warten ihn oder sie zu finden um heraus zu finden, ob dies wahr werden konnte und wie sie dies aufhalten konnten. Und nun spürte sie sanften Wind auf ihrer Haut, bemerkte die verschwindende Sonne. Jedes Mal, wenn sie sich auf dieser reise befunden hatte, war an den orten an dem sich ihr Körper befunden hatte ein ganzer Tag vergangen. Nun musste sie nach Hause, ehe der Krieger noch krank wurde aus Sorge um sie. Es konnte nur das sagen umwobene Bündel sein, welches dies zu ihr geschickt hatte. Nichts was es gab war sonst in der Lage dazu dies zu tun. Sie alle sprachen durch dieses Bündel mit dem großen Geist und andersherum. Nur, das nicht alle davon wussten. Doch was genau dieses Gleichgewicht störte würde wohl so nie zu erfahren sein. Man konnte nur hören, spüren und sehen, dass etwas geschehen war oder nicht stimmte. Doch niemals was. Umso wichtiger würde es sein, weiter Geduld zu haben und nicht aufzugeben! Schnell krabbelte sie wieder aus dem Gestell hinaus, löste einen ihrer kleinen Kürbisse von dem Stab ab, und band ihn an einem freien Platz der Äste fest, ehe damit begann zum Wicki up zurück zu laufen.
Snow-Eye
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Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains) Empty Re: Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains)

Beitrag von Snow-Eye 15/1/2013, 23:15

---> GebetsFelsen


Irgendwann, flog ihr Falke aufgeregt voraus und schrie in den Wald hinein. Ihre Vermutung wurde bestätigt als Red ein leises „Endlich“ verlauten ließ. Sie waren angekommen und Snow, ließ ihr Karibu einfach dem von Reds folgen. Dann stieg sie ab, legte die zügel um den dicken Ast der alten Eiche und sofort machte sich ihr Tier über die grünen Blätter her, welche es erreichen konnte und schmatzte laut auf.
Sie lief zu Flints Trage und schüttelte ihn sanft. Er hatte einen Arm um seine Augen gelegt, weil die untergehende Sonne ihn geblendet hatte und seine Augen wahrscheinlich schmerzten. Und so halfen Red ihm auf der linken und sie ihm auf der rechten Seite von der trage auf und liefen mit ihm zur Hütte. Der Nathanuk verließ diese sogleich wieder, um sich um die Tragen und die Taschen zu kümmern und auch der Falke hatte schon seinen begehrten besten Platz neben Snows Schlafplatz gesichert und hockte zufrieden auf seinem Ast, denn er gurrte leise vor sich hin. Snow ging vor Flint auf die Knie und half ihm, den schweren Anorack über den Kopf zu stülpen. Hier in dieser Hütte kannte sie jedes Häkchen, jedes Stück Holz und jedes Fell welches auf dem Boden ausgelegt war. Sogar in welcher Reihenfolge. Und so steuerte sie direkt von einem Ort zum anderen, prüfte die Wasserschläuche, entleerte eine davon in eine Schüssel, nahe beim erloschenen Feuer und kramte aus den Taschen das eingelegte Pampasgras hervor. Fummelte aus einem Beutel noch etwas trockene Birkenrinde hervor, legte sie mit ihren zarten und feinfühligen Fingern zurecht und frischte gekonnt die Feuerstelle auf. Ließ zwei Feuersteine mehrere Male aufeinander treffen sodass es knallte und befühlte danach immer sogleich mit ihrer Handfläche, ob sie Erfolg gehabt hatte. Bis sie einen hauch von Wärme verspürte und die entstehende flamme mit ihrer Atemluft unterstützte und zum züngeln brachte. Sofort legte sie die brennende Rinde in die Mitte der Feuerstelle, legte etwas dünnes trockenes Holz nach und wollte dann zu ihren an den Haken aufgehangenen Kräuter laufen, als eine Hand sie am Handgelenk ergriff und sie ausbremste.
Snow musste einfach immer sofort lächeln und ließ sich von ihm zurückziehen. Langsam hockte sie sich nieder zu ihm. Wieder befühlte sie sein Gesicht, welches noch immer glühte.

„Wie fühlst du dich?“

fragte sie besorgt, aber liebevoll.

„Müde. Und mir ist so warm.“
Snow nickte. Sie musste sich jetzt voll und ganz auf ihn konzentrieren, damit es nicht in einer Lungenentzündung endete.

„Ich werde dir helfen Flint. Du musst dich nur ausruhen. Es wird dir schon sehr bald wieder besser gehen.“ antwortete sie und er schien unendlich erleichtert, als sie ihn sanft auf die Felle hinab drückte. Sofort machte sie sich wieder an ihre Vorbereitungen. Befühlte ihre ganzen gesammelten Kräuter an den Haken, zupfte einige unterschiedliche Blätter ab und zerbröselte sie. Setzte Wasser in dem Kochbeutel auf und schob die Schüssel mit dem Wasser ebenso halb ins Feuer, dann holte sie einige Stücke Pökelfleisch an die Kochstelle und begann sie mit den Mahlsteinen zu zerreiben, setzte eine gehaltvolle Suppe auf und mischte die zerriebenen Kräuter mit gereinigtem Elchfett. Redlance trat endlich ein und schnaufte erschöpft.

„Ich lege seinen Beutel neben eurem Schlafplatz ab Snow. Und auch eure Habseligkeiten lege ich zurück damit ihr sie findet und....“

„Das mache ich schon Redlance. Ich danke dir für deine Hilfe. Ohne dich hätte ich ihn nicht finden und herbringen können. Ruh dich jetzt aus und schlafe. Sobald du wach wirst, kannst du dir von der Suppe nehmen.“

Red bedankte sich und ließ sich das nicht zweimal sagen. Während er sich ächzend auf sein Schlaffell niederlegte, zog Snow vorsichtig die angewärmte Schüssel zu ihrem Schlafplatz hin, wo Flint lag und unruhig schlief. Dann gab sie einige Brennesselblätter und Goldmelisse ins Wasser, die antiseptisch und im Tee auch fieber-senkend wirkte und legte einige saubere Lederlappen in den Sud. Flint wimmerte leise im Schlaf. Er schien zu träumen. Noch während sie einen der Lappen in ihren Händen auswrang sagte er ein kurzes aber deutliches Wort. „Deer!“ Und so etwas was wie ein „Nein“ klang. Immer und immer wieder. Snow legte ihre Hand auf sein Herz und atmete tief durch. Seine Haut brannte. Doch sie wusste nun, wie stark sein Wille war und auch die Geister würden ihn nicht einfach so gehen lassen.
Und so begann sie, seinen Körper zu waschen, ihn von Schmutz und Schweiß zu befreien. Strich ihm den Lappen behutsam über seinen Bauch, den er immer wieder anspannte weil ihn irgendetwas im Traum quälte, spürte wieviel Kraft seinem Körper innewohnte, wenn er ihn anspannte und ihre sanften kreisenden Bewegungen schienen ihn zu beruhigen. Und sie konnte die Wärme, die sich in ihr ausbreitete während sie ihn so unter ihren Händen spürte, nicht verhindern oder zurückhalten. Er war so wunderschön. Alles was sie an ihm erfühlte war eine Offenbarung für sie. Sie konnte sogar die feinen sanften Unebenheiten seiner Tätowierungen mit ihren Fingerspitzen erfühlen.
Jetzt wo er fieberte und nicht viel mitbekam, konnte sie sich auch seiner Kopfverletzung widmen und so rutschte sie weiter vor, tastete sein Gesicht aufwärts und löste vorsichtig seinen Verband. Schnappte immer wieder eines der Worte auf, die er schlafend von sich gab. Seine Wunde war nicht klein, doch trocken. Und das bedeutete, sie war nicht entzündet was sie erleichtert zur Kenntnis nahm. Zuerst legte sie das lauwarme Wasser mit dem triefend nassen Leder auf die Wunde um sie auf zu weichen und löste dann so gut es bei seinen ständigen Kopfbewegungen möglich war die Krusten um sie wieder auf zu frischen und mit frischer Salbe zu bestreichen. Als sie ihm einen neuen Verband angelegt hatte musste sie sich selbst beruhigen. So erfüllend war diese Erfahrung für sie gewesen, obwohl sie dies sonst so oft bei anderen ihres Stammes tat. Doch Flint war so.....Perfekt. Perfekt in dem Sinne, dass er sie auf eine Weise gefesselt nahm, wie es sonst keiner vermochte zu tun. Und das nur, indem er einfach da lag und nichts weiter tat als zu schlafen. Und dabei zu reden.
Auch Snow spürte noch immer die Müdigkeit in ihren Knochen. Doch zunächst gab auch sie sich der Körperpflege hin, während beide Männer sich im Schlaf erholten.
Wusch sich, kämmte ausgiebig ihr Haar und legte sich erfüllt wieder ihr Kleid an. Dann Schüttete sie das dreckige Wasser vor der Hütte aus, goss kühles neues ein und frischte immer wieder die Lappen auf, welche sie Flint auf Kopf und Schenkel legte. Dazwischen träufelte sie ihm immer wieder den starken Heiltee in den Mund. Das tat sie die halbe Nacht hindurch, bis sein Fieber endlich deutlich nachließ und er tieferen Schlaf fand. Und doch ließ Snow es sich nicht nehmen, ein kleines Bündel Weihrauch anzuzünden, seinen wohltuenden Rauch mit ihrem Fächer über seinen Körper zu fächern um noch weitere böse Geister von ihm fern zu halten und um den beistand des großen Geistes zu bitten, damit er ihnen zur Seite stand und ihn schnell genesen ließ. Als sie nichts weiter tun konnte als neben ihm zu sitzen und seinem Atem zu lauschen übermannte die Müdigkeit schließlich auch sie und sie legte sich vorsichtig neben ihn. Unendlich erschöpft fand sie schnell Schlaf ohne zu träumen.

Sie erwachte, weil zwei Schüsseln aneinander stießen und jemand laut die Luft anhielt, als würde er den Lärm bereuen. Snow hob ihren Kopf an und lauschte.

„Entschuldigt Snow-Eye. Ich wollte euch nicht wecken!“

Flüsterte Redlance ihr zu. Vorsichtig richtete sie sich auf und spürte Flints Wärme in ihrem Rücken. Doch als sie sich zu ihm umdrehte und prüfend mit der Hand sachte über seine Haut an Bauch, Armen und Stirn fuhr, stellte sie erleichtert fest, dass ihre Mühen sich gelohnt und ihre Gebete erhört worden waren. Das Fieber war fort. Und doch schlief Flint noch zu tief um wach zu werden.

„Du musst dich nicht entschuldigen Redlance. Wie fühlst du dich?“

Flüsterte sie zurück als sie ihr Haar richtete und nach der Bürste tastete.

„Sehr viel besser. Und wie geht es ihm?“

„Er hatte hohes Fieber, doch die Geister sind auf unserer Seite. Auch ihm geht es besser. Er hat viel geredet. Ich glaub er sprach von seinen Gefährten. Oder seiner Familie. Ich bin mir nicht sicher.“

Sagte sie mit einem tiefen Seufzen. Sie war noch immer müde, doch war sie längst nicht so erschöpft, dass sie am Liebsten sofort weiter schlafen würde. Stattdessen hätte sie sich lieber wieder neben Flint gelegt und hätte stundenlang ihre Finger über seine Haut gleiten lassen um ihm beim schlafen „zuzusehen“

„Aber wie geht es weiter, jetzt wo ihr ihn gefunden habt? Ich meine, was haben euch die Geister als Nächstes zukommen lassen? Ihr wirkt so vertraut mit ihm als würdet ihr ihn bereits kennen.“

Snow hielt daraufhin mit dem Bürsten ihrer Haare inne und lächelte erneut.

„Das mag sein. Vielleicht liegt es daran, dass die Geister uns in der Vision zueinander führten. Ich bin auf eine Art und Weise mit ihm verbunden für die es keine Worte geben muss Red. Und dennoch ist es gut das du fragst. Ich habe gestern Abend auch darüber nachgedacht. Unsere Aufgabe ist es, dem Wächter alles Wissen zukommen zu lassen, den er braucht um heimkehren und den Ursprung des Lebens beschützen zu können. Dafür muss er lernen, was dieser Ursprung des Lebens eigentlich bedeutet. Und wir müssen dafür sorgen, dass er gesund wird und heil seine Reise antreten kann. Und dann werden wir nach Hause zurückkehren und darauf warten, ob wir unsere Sache gut gemacht haben oder das Unheil einen Weg zu uns findet“

„ Ich verstehe Snow nur...wir haben kaum noch Vorräte. Ich brauche einen halben Tag um einen Jagderfolg zu machen wenn ich Pech habe. Und es muss genug sein, um als Reiseproviant für ihn UND uns zu dienen.“

„Und die Heilkräuter sind fast aufgebraucht.“ ergänzte sie leise. Flint regte sich kurz von der einen zur anderen Seite und kurz blieben sie still um ihn wieder tieferen Schlaf finden zu lassen. Und um zu überlegen, wie sie dieses Problem am Besten angehen könnten.

„Das Dorf der Kangee ist auch einen halben Tag von uns entfernt. Wir haben noch immer die Felle die wir bisher noch nicht eintauschen mussten. Ich könnte...“

„Das ist eine ausgezeichnete Idee Redlance!“ Unterbrach sie ihn.

„Lange haben wir niemanden unseres Stammes mit den Kangee Handel treiben lassen. Es würde den Kontakt wieder auffrischen und alle unsere Proviant Probleme lösen!“

Ich werde sofort aufbrechen!“ sagte Red und sie hörte, wie er sich erhob. Er versuchte seine Taschen so leise wie es möglich war wieder zu bepacken und suchte die Karibufelle und die bei den Kangee so beliebten SepiaSchalen und Muscheln zusammen um sie gegen Nahrung und Heilpflanzen einzutauschen. Snow spürte den Drang in ihm, endlich heim zu kehren und seine Frau und sein Kind wieder in die Arme schließen zu können. Er vermisste sie sehr und sie nahm seine Eile nicht übel.

„Ich werde bald zurück sein Snow-Eye.“

„Vergiss den Tee nicht!“ sagte sie ihm noch hinterher, bevor er die Hütte verließ.

„Wie könnte ich den Tee vergessen Schamanin Snow?“

scherzte er und sie lauschte ihm nach, wie er sein Karibu sattelte und die Hufe sich immer mehr von der Hütte entfernten. Ein plötzlich stärkerer Windhauch drang durch den Eingang hinein und brachte einige Tassen an den Haken sowie das kunstvolle Mobile aus hohlen beschnitzten Knochen und Muscheln zum klappern. Das dumpfe wohlklingende Geräusch des mobiles übertöhnte noch eine Weile alles andere was sie hören konnte und als es sich legte, lauschte sie wieder Flints Atem. Noch immer ging er ebenmäßig und ruhig. Es hatte ihn wohl nicht geweckt. Also nutzte sie noch den Moment, stocherte das Feuer wieder hoch und zog sich ihr Kleid über den Kopf um sich frisch zu machen. Der kühle nasse Lappen den sie genussvoll über ihren ganzen Oberkörper strich, weckte ihre Lebensgeister und erfüllt schnaufte sie durch, weil das saubere Gefühl sie wach machte. Dann setzte sie erneut ihren geliebten Kräutertee auf und das alles ohne einmal daneben zu greifen. Wieder schlüpfte sie in ihr Kleid, erwärmte die Suppe und hockte sich schließlich wieder neben Flints Kopf, beugte sich behutsam über ihn und wollte gerade vorsichtig an den Verband an seinem Kopf greifen um nach der Wunde zu sehen, als sie innehielt und lauschte. Konzentriert achtete sie auf seine Atemzüge. Sie waren nicht mehr tief. Nicht mehr laut. Und sein Herzschlag schlug sehr viel schneller als zuvor. Dann fing sie an zu fast schüchtern lächeln und nahm ihre Hände langsam wieder zurück.

„Wie lange bist du schon wach?“
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Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains) Empty Re: Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains)

Beitrag von Flint Sky 18/1/2013, 20:26

<-- Gebets-Felsen


Flint döste immer wieder auf der Trage ein während das Karibu ihn vorwärts zog, doch jedesmal wenn das Tier einen Ton von sich gab, oder die Trage geräuschvoll gegen ein Hindernis schlug und ihn durchrüttelte, schreckte er wieder auf und fragte sich wo er war. Dann glaubte er manchmal Snows Stimme zu hören, doch als seine Augen blinzelnd umher suchten sah er nur die Landschaft welche an ihm vorbeizog. Schattige Bäume und freier Himmel wechselten sich ab, und schon bald zeigten sich goldrote Farben die den nahenden Sonnenuntergang verkündeten. Flint konnte dies nicht bewundern, denn dies alles bereitete ihm nur mehr Kopfschmerzen, und so verbarg er seine Augen unter seinem Arm und hoffte daß es bald vorüber sein würde. Er war bereits wach als die Fahrt langsamer wurde und die Trage schließlich zum Stillstand kam. Kurz darauf spürte er ein sanftes Rütteln an seiner Schulter als Snow Eye ihn wecken wollte. Gemeinsam mit Redlance half sie dem lethargischen Flint von der Trage und zusammen brachten sie ihn in die Hütte, wo sie ihn zu einem mit Fellen ausgelegten Schlafplatz führten um ihn dort hinzusetzen. Flint sah sich flüchtig um doch es war recht dunkel in der Hütte und er hatte Mühe sich auf etwas zu konzentrieren; er hörte den Falken irgendwo Geräusche von sich geben, und das Geräusch der Flügel jagte ihm einen Schauer über die Haut. Oder war es ein weiterer Fieberschub? Sein Kopf schmerzte mittlerweile nicht mehr so sehr, sein Gesicht fühlte sich heiß an. Ihm war warm und kalt zugleich. Noch nie zuvor hatte er sich so schlecht gefühlt, denn er war noch nie ernsthaft krank gewesen.
Als Snow sich vor ihn hinkniete und ihm dabei half den Anorak über den Kopf zu ziehen, blickte er lange in ihr Gesicht welches seinen Blick nicht erwidern konnte, nur um sich darauf zu konzentrieren. Kaum wurde das naß geschwitzte Fell und Leder von seiner Haut gezogen kühlte die Luft seine verschwitzte Haut was ihn kurz frösteln ließ; doch da ihm so merkwürdig heiß war tat er nichts dagegen sondern versuchte schweigend mit seinem Zustand zurecht zu kommen. Vielleicht würde ihm dies die Gelegenheit sein sich besser in die Kranken hinein zu versetzen, welche ihn in Zukunft aufsuchen würden. Er würde besser lernen wenn er es am eigenen Leib erfahren konnte. Snow Eye schwieg und ging davon um einige Dinge zu erledigen, was Flint so weit es ihm möglich war beobachtete. Trotz seines Zustands bewunderte er ihre Fähigkeit alles zu tun was andere auch taten obwohl sie blind war. Sie machte sogar ein Feuer und war so sehr beschäftigt daß er nicht anders konnte als sie zu unterbrechen um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Als sie in seiner Nähe war ergriff er ihr Handgelenk und hielt sie sanft zurück. Sie hielt inne und wandte sich schließlich zu ihm um, setzte sich zu ihm und legte wieder ihre Hand an seine Stirn um sein Fieber zu überprüfen. Sie fragte ihn wie er sich fühlte und er antwortete ihr dass er müde sei und es ihm warm war, was vollkommen der Wahrheit entsprach. Er sehnte sich nach Ruhe, Hilfe und Geborgenheit, ganz so wie oben auf dem Berg unter dem Vorsprung.

„Ich werde dir helfen Flint. Du musst dich nur ausruhen. Es wird dir schon sehr bald wieder besser gehen.“

Snow Eye legte ihre Hände auf seine Schultern und drückte ihn sanft aber bestimmt auf die Felle, was Flint erleichtert über sich ergehen ließ. Daß er nun von dem Fieber geschwächt wurde machte ihm keine Angst, doch es beunruhigte ihn selbst nichts dagegen tun zu können außer zu hoffen daß es schnell vorüber ging. Umso erleichterter war er daß Snow ihm helfen würde, denn sie war nun seine einzige Hilfe und er vertraute ihr. Er legte sich geduldig auf die weichen Felle und versuchte sich so gut wie möglich zu entspannen, was nicht leicht war denn seine Muskeln schienen angespannt durch den ständigen Wechsel von Hitze und Kälte in seinem Körper. So war es daß ihm heiß war und im nächsten Moment schüttelte es ihn weil der Schweiß auf seiner Haut seinen Körper kühlte. Er hatte noch versucht Snow Eye mit seinem Blick zu folgen während sie sich ruhig und leise durch die Hütte bewegte um ihre Dinge vorzubereiten, doch irgendwann konnte er in den Schatten nicht mehr viel erkennen und er behielt seine Augen geschlossen, auch weil er wieder müde wurde.
Schon bald fiel er in einen unruhigen Schlaf. In seinem Fiebertraum sah er immer wieder Deer welcher blutüberströmt zu Boden ging, in seiner Brust klaffte ein tiefes Loch. Er konnte ihm nicht helfen. Er sah all jene Dinge welche er hatte verdrängen wollen, die vielen toten und geschändeten Menschen im Wald, die ausgebrannten Hütten, spürte die Angst vor einer Verfolgung, und zu diesen Erinnerungen mischten sich andere Dinge welche niemals geschehen waren, Schatten, Abgründe und Gesichter von Menschen die er nicht kannte. Er sah seine Familie und seine Freunde und rief nach ihnen. Sein Körper wehrte sich gegen das Fieber doch er wurde gut versorgt, denn Snow kümmerte sich lange um ihn damit es ihm besser gehen würde. Nach einer Weile sank seine Temperatur und seine Träume verschwanden; sein Geist konnte endlich in einen traumlosen und erholsamen Schlaf versinken und das Fieber verließ seinen Körper.

Vielleicht war es ein Geräusch oder etwas anderes was ihn sanft aus seinem Schlaf weckte als Flint langsam seine Augen öffnete. Er blieb noch still liegen und blinzelte vor sich hin ohne es zu wagen seinen Kopf zu bewegen, denn er hatte ein wenig Furcht vor erneutem Kopfschmerz. Stattdessen versuchte er wach zu werden und bemerkte daß es ihm bereits besser ging als zuvor, denn seine Haut war trocken, nicht schweißgebadet und fühlte sich angenehm kühl an. Andächtig lauschte er in die Stille. Er hörte das Knistern eines Feuers und sah die angenehme Dunkelheit in der Hütte, und seine Augen suchten vorsichtig umher und entdeckten schließlich Snow Eye an der Feuerstelle sitzen. Sie neigte sich zu den Flammen vor und hielt einen Stock in der Hand mit dem sie das Feuer neu schürte, ehe sie ihn beiseite legte und in völliger Ruhe damit begann sich ihr Kleid auszuziehen. Ein Moment in dem Flint sie gebannt anstarrte und unfähig war sich zu regen; er sah wie ihr Haar glatt und leicht auf ihren nackten Rücken fiel als sie es sich über den Kopf zog, und während sie nach einem nassen Lappen griff um sich damit zu waschen betrachtete er die Form ihres schlanken Körpers, die zarten Schulterblätter, die schmale Taille und das runde Gesäß. Der Feuerschein ließ ihre Haut im Gegensatz zu der dunkleren Hütte fast weiß erscheinen und allein dieser Anblick ließ in ihm ungeahnte Gefühle aufsteigen; nicht daß er noch nie eine nackte Frau gesehen hätte, denn die Frauen der Seneca gingen nackt im Fluß baden und er hatte sie täglich gesehen. Doch Snow Eye war für ihn so besonders daß auch dieser Anblick besonders für ihn war.
Gedankenversunken reinigte sie ihre Vorderseite welche Flint nicht zugewandt war, doch seine Vorstellung reichte weiter als bis dorthin wo er nur sehen konnte. Sie ahnte nicht daß er bereits wach war und sie beobachtete, doch er konnte einfach nicht wegsehen um ihr diesen privaten Moment alleine zu überlassen. Er wusste, wären sie sich zu einer anderen Zeit an einem anderen Ort begegnet, er hätte nicht gezögert sie zu seiner Frau zu nehmen. Doch sie waren hier und ihm blieb nur dieser eine Moment um von Dingen zu träumen welche weit weg waren und ihm verwehrt erschienen. Als sie fertig war bereitete sie den Tee zu und noch immer betrachtete er ihre sicheren Handgriffe und die anmutige Art, mit der sie sich bewegte. Dann zog sie sich wieder ihr Kleid über, doch Flint konnte den wundervollen Anblick zuvor nicht so schnell vergessen. Einen Moment später kam sie zu ihm und hockte sich leise neben ihn hin; nun da sie so nah bei ihm war wurde das Gefühl in ihm stärker und ließ sein Herz schneller schlagen. Snow streckte ihre Hand aus und hielt inne, sie schien zu ahnen daß er nicht mehr schlief. Flint zwang sein Herz sich zu beruhigen und seine Gedanken zur Kontrolle als sie lächelte und fragte,
„Wie lange bist du schon wach?“
Er atmete hörbar aus und suchte nach einer Antwort während er sie betrachtete. Wenn sie in diesem Moment sehen könnte, dann hätte sie an seinem Blick erkennen können was in ihm vor sich ging. Doch ihr Blick ging gerade ins Leere, auch wenn ihr Gesicht ihm zugewandt war. Flint beschloß bei der Wahrheit zu bleiben und sie nicht in der Ungewissheit zu lassen ob er etwas gesehen hatte oder nicht.

"Seit einer Weile....ich habe gesehen wie du dich gewaschen hast, und es hat mich daran erinnert wie gerne ich jetzt ein Bad im Fluß nehmen würde."

Er lächelte leicht als er sah daß ihr Gesicht ein wenig errötete, doch sie lächelte gefaßt und legte sprachlos ihre Hände in den Schoß. Flint wollte nicht daß es ihr unangenehm war und stammelte vor sich hin. "Ich konnte nicht mehr schlafen, ich...ich glaube so viel habe ich schon seit einer langen Zeit nicht mehr geschlafen. Und ich fühle mich schon ein wenig besser."
Das stimmte, denn er hatte bisher noch keine wiederkehrenden Kopfschmerzen erleiden müssen. Er hoffte dass es auch so bleiben würde. Snow Eye schwieg und tat das was sie eigentlich vorgehabt hatte; sie betastete den Verband aus Leder an seinem Kopf und öffnete ihn schließlich vorsichtig, wobei Flint ganz still hielt. Zu seinem Glück klebte nichts an der Wunde fest und es tat auch nicht weh als der Verband abgenommen wurde. Stille entstand als sie ganz sachte ihre Fingerspitzen über die Wundränder fahren ließ, wobei Flint jedoch vor Anspannung die Luft anhielt. Er fragte sich wie die Wunde aussah, wagte es jedoch nicht selbst mit der Hand darauf zu fassen um es herauszufinden.
"Wie schlimm ist es?"
"Schlimm genug um geduldig zu sein und noch nicht aufzubrechen. Nicht schlimm genug um sich große Sorgen machen zu müssen. " gab Snow ihm zur Antwort und betastete noch immer konzentriert seinen Kopf. Er spürte wie ihre Finger über die kleinen Stoppeln an den kahlen Stellen strichen, weil er seinen Kopf schon seit einer Weile nicht mehr hatte rasieren können. Natürlich beruhigte ihn ihre Aussage darüber daß es keinen Grund gab um sich große Sorgen zu machen. Und solange er noch sprechen und denken konnte war ohnehin alles bestens.

"Keine Angst, ich werde nicht sofort aufbrechen...ich gehe wenn ich spüre daß die Zeit dafür gekommen ist, und das ist sie noch nicht."
Er nahm seinen Blick nicht von ihr und betrachtete ihr Gesicht welches ein wenig ernst wirkte. Er erinnerte sich an ihre erste Begegnung und daran was sie nicht hier, sondern in der anderen Welt erlebt hatten, dort wo nichts anderes zählte als der Geist und die Seele. Was sie beide so sehr verbunden hatte und niemals wieder trennen würde. Und er glaubte, es würde nichts anderes geben was sie jemals mehr würde einnehmen können als die Verbindung ihrer Seelen. Sie legte ihre Hand an seine Stirn und als sie sie wegziehen wollte nahm er ihr Handgelenk um es sanft festzuhalten, auch damit sie in ihrer Arbeit innehielt und sich auf seine Worte konzentrierte.

"Ich habe vieles in dir gesehen Snow Eye, in der Welt-zwischen-den-Welten....ich habe deine Liebe für deine Kinder und deinen Mann gespürt. Und deinen Glauben an den Großen Geist. Hier möchte ich genügend Zeit haben um dich wirklich zu kennen und das was dich zu dem macht, was du heute bist."

Sie schwieg für einen Moment und schien an alles zurück zu denken was ihr Leben ausmachte, ehe sich ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen zeigte. Und schließlich erzählte sie ihm mit ruhiger Stimme und oftmals leisen Worten die Geschichte ihres Lebens..
"Mein Name ist "Snow in her Eyes". Meine Mutter nannte mich so, weil ich jedesmal aufhörte zu weinen, sobald ich den Schneeflocken zusehen konnte. Dass mein Name einmal eine solche Bedeutung haben würde, damit hätte ich nie gerechnet. Ich hatte als junges Mädchen einen Traum. Die Geister riefen mich in die Nacht hinaus. Ich dachte ich sei wach. meine Mutter sagte, ich wäre oft schlafgewandelt. Unsere Schamanen hielten mich für besonders empfänglich für das Flüstern der Geister. Ich lief in die Weite hinaus. Spürte keine Kälte. Keine Angst. Dies war meine erste Traumreise, ohne dass ich sie selbst gerufen hatte. Eine Stimme flüsterte, ich sei erwählt worden, mehr zu sehen als andere und mein Schicksal würde das Vieler beeinflussen. Meine Eltern fanden mich mit weit geöffneten Augen, sitzend im tiefen Schnee. Es war der Tag der längsten Sonne. Und ihr Licht auf dem weißen Schnee, bedeutete für mich ewige Dunkelheit."

Flint hörte ihr gebannt zu und sah wie sich ihr Gesichtsausdruck sachte änderte, so als würden die dunkleren Erinnerungen sie betrüben.
"Zuerst habe ich es nicht verstanden. Wollte es nicht akzeptieren. Verfluchte den großen Geist, dass er mir das angetan hatte. Ignorierte seine Worte und wollte sogar sterben. Ich konnte nichts mehr sehen. Nicht die Sonne, nicht die Berge. Und nicht meinen geliebten Schnee. Bis Red Cloud, unsere älteste Schamanin, sich meiner annahm und meine Mutter davon überzeugte, mich auf ihrer Reise die sie antreten wollte mitzunehmen. Sie führte mich an den Ort den ich dir bereits in unserer gemeinsamen Traumreise gezeigt habe. Als ich mich in die Wellen dieses endlosen Wassers kniete, schrie ich all meinen Groll hinaus. Ich wollte es sehen. Nicht nur hören und spüren. Ich wollte für immer in den Tiefen versinken um dieses Dasein zu beenden da ich keine Antworten auf meine quälenden Fragen fand. Und da offenbahrten sich mir die Geister in ihrer reinsten Form und ließen mich durch IHRE Augen sehen. Ich kehrte zurück und versuchte zu lernen. Zu lernen was man mich lehren konnte um heraus zu finden, weshalb mich die Geister erwählt hatten. Und wofür. Zog mich vollständig zurück. Bis Nightfrost mit einem Händler in unser Dorf kam und um mich warb, als wäre ich die schönste Frau der Welt. Es fiel mir schwer zu glauben, dass er mich schön oder vollkommen finden konnte, doch er bat mich seine Frau zu werden. Zeigte mir seine Liebe in jeder Weise, wie ein Mensch einen anderen lieben konnte. Und er wurde für mich der Mittelpunkt der Welt. Solange, bis ich unsere zwei Töchter in Armen hielt."

Wieder hielt sie inne und lächelte, während sie ihre Arme um sich legte. "Diese Erfahrung machen zu dürfen, war wie ein Geschenk. Bedingungslose Liebe zu bekommen ohne etwas dafür zu erwarten. Ja. Ich war bedingungslos glücklich. Denn ich kenne Farben. Weiß wie etwas aussieht wenn ich es befühle. Meine Erinnerungen helfen mir dabei. Ich sah meine Kinder und hätte sie unter Tausenden erkannt. An ihrem Geruch, dem Klang ihrer Stimme....Und auf einmal, kam Nightfrost von der Jagd nicht mehr zurück. Wieder versuchte ich zu verstehen wieso. Suchte ihn unendlich lange. Doch er kehrte nie mehr zurück. Ab dem Moment versuchte ich wieder zu verstehen, was die Geister für mich vorgesehen hatten. und diese Suche half mir über meine Trauer hinweg. Ich spüre ihn zu jeder Zeit um mich. Doch ich konnte bis vor kurzem nicht heraus finden, weshalb ich diesen Weg gehen musste. Und dann fand ich dich Flint. Und langsam beginne ich zu verstehen. Ich glaube, dass Nightfrost gehen musste, damit du kommen konntest... Ich glaube er sollte mich alles lehren, was in meinem Leben noch fehlte um es weitergeben zu können. Ich höre, fühle, spüre und sehe mehr als andere. Und ich habe dieses Opfer gegeben, um es DICH lehren zu können. Und ich würde dieses Opfer zu jeder Zeit erneut erbringen, nur damit du erneut in mein Leben treten und ein Teil davon sein kannst den ich nie wieder vergessen möchte."

Flint schwieg verblüfft während Snow ebenfalls schwieg und in ihren Gedanken schwelgte. Er betrachtete sie und dachte an das was sie ihm soeben offenbart hatte; was für ein schicksalhaftes Leben sie bisher hatte und wie oft sie die Tiefschläge erleiden musste um das zu sein was sie heute war. In seinen Augen eine starke Frau, selbstsicher und in sich ruhend. Doch er wusste auch von ihrer verletzlichen Seite. Ihre Worte hatten dies soeben umso mehr bezeugt. Ihre letzten Worte berührten ihn sehr und machten ihn ganz nachdenklich. Sie würde ihn also diese Dinge lehren welche zugleich ihr Opfer und ihre Gabe geworden waren...und er würde es mit ganzer Seele lernen wollen. Er wollte alles von ihr lernen was sie ihm zu geben hatte, so lange es ihnen beiden möglich war. Doch bevor er sie darauf ansprechen konnte fragte sie:
"Nun, jetzt kennst du meine Geschichte. Was ist mit dir? Du hast geredet im Schlaf. Ist Deer einer deiner Gefährten? Und die wichtigste Frage lautet: Wer ist kleine Kaulquappe?"

Im ersten Moment war er ein wenig überrascht daß er im Schlaf geredet hatte...denn an seine Fieberträume konnte er sich nicht mehr erinnern. Doch anscheinend hatte er genug geredet daß sie ihn nun darauf ansprach, und auf ihre Frage hin konnte er es nicht verhindern ausgelassen zu lächeln, auch wenn sie es nicht sehen konnte. Allein die Erinnerung an seine kleine Venka erwärmte sein Herz, und auch die Erinnerung an Deer ließ ihn zurückdenken an die vielen Tage und Nächte die sie gemeinsam durchlebt hatten.

"Deer ist mein Freund...er ist vor vielen Monden in unser Dorf gekommen, was eine lange Geschichte ist. Doch eines kann ich dir sagen: Ich glaube am Anfang hat er mich gehasst, er und seine Gefährtin Kidah. Wir Seneca glaubten daran daß auf der anderen Seite der Höhle "die Anderen" lebten, und sie durften niemals den Weg in unser Dorf finden. Darum war ich dort um den Eingang zu bewachen. Und eines Tages kamen Deer und Kidah heraus...obwohl ich sie hätte töten müssen erkannte ich daß sie nicht wie "die Anderen" aussahen. Ich musste sie bewachen und so erfuhr ich mehr über sie. Und wir fanden schnell heraus daß sie genau wie wir waren, Menschen. Mit einer Heimat in der sie geboren wurden. Und Deer führte mich hierher in seine Heimat. Darum habe ich dir von dem Dorf erzählt welches ich in meiner Vision gesehen hatte; es ist das Dorf in dem er geboren wurde. Auf eine Weise muss ich mit ihm verbunden sein, doch ich weiß noch nicht genau auf welche. Niemand hat mir jemals gesagt daß so etwas in Betracht kommen könnte. Die Alten der Seneca schweigen darüber. Ich bin auch hierher gekommen um es herauszufinden..."
Er lächelte wieder und betrachtete Snow, deren Blick gebannt ins Leere ging. "Und meine kleine Kaulquappe...sie ist meine Tochter. Sie wartet in Deer's Dorf auf meine Rückkehr. Ich hätte niemals gedacht daß ich eine Tochter haben würde, doch sie kam so schnell in unser Leben. Auf einmal war sie da, und aus ihrem Schrecken wurde eine neue Familie geboren. Ich, Deer und Kidah. Ohne uns wäre sie nun nicht mehr, die Wälder meiner Heimat sind nicht nur schön, sondern auch unbarmherzig. Ich bin mir sicher, genau jetzt vermisst sie meine Geschichten die ich ihr zu erzählen pflege...ich kann es kaum erwarten wieder bei ihr zu sein."

Flint Sky
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Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains) Empty Re: Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains)

Beitrag von Snow-Eye 20/1/2013, 00:17

Snow hatte so sehr in ihren Erinnerungen fest gehangen, dass sie erst nach einem kurzen stillen erhabenen Moment wieder zu sich fand, sich geräuspert und dann nach Flints Träumen gefragt hatte. Sie wollte auf keinen Fall, dass er sich für das, was ihr widerfahren war die Schuld gab und sich schlecht fühlte. Denn obwohl sie nun fest daran glaubte, dass er der Höhepunkt ihres Daseins bestreiten sollte, weshalb sie all das hatte erleben sollen. Doch hatte sie gelebt. Bereute rein gar nichts und spürte mehr Dankbarkeit darüber, ihn gefunden zu haben als ihre Trauer und ihr Schmerz durch ihre Erfahrungen zerstören konnten.
Sie würde diesen Weg immer wieder gehen, nur um am Ende wieder in seinem licht zu baden, und mit seinen Aufrichtigen Gefühlen durchdrungen zu werden. Auch er schien kurz, sein Erlebtes zu reflektieren und über seine träume im Fieberschlaf nachzudenken. Und sie konnte anhand seiner Stimme und Aussprache heraushören, dass er dabei lächelte.

"Deer ist mein Freund...er ist vor vielen Monden in unser Dorf gekommen, was eine lange Geschichte ist. Doch eines kann ich dir sagen: Ich glaube am Anfang hat er mich gehasst, er und seine Gefährtin Kidah. Wir Seneca glaubten daran daß auf der anderen Seite der Höhle "die Anderen" lebten, und sie durften niemals den Weg in unser Dorf finden. Darum war ich dort um den Eingang zu bewachen. Und eines Tages kamen Deer und Kidah heraus...obwohl ich sie hätte töten müssen erkannte ich daß sie nicht wie "die Anderen" aussahen. Ich musste sie bewachen und so erfuhr ich mehr über sie. Und wir fanden schnell heraus daß sie genau wie wir waren, Menschen. Mit einer Heimat in der sie geboren wurden. Und Deer führte mich hierher in seine Heimat. Darum habe ich dir von dem Dorf erzählt welches ich in meiner Vision gesehen hatte; es ist das Dorf in dem er geboren wurde. Auf eine Weise muss ich mit ihm verbunden sein, doch ich weiß noch nicht genau auf welche. Niemand hat mir jemals gesagt daß so etwas in Betracht kommen könnte. Die Alten der Seneca schweigen darüber. Ich bin auch hierher gekommen um es herauszufinden..."

Snow lauschte ihn mit wachem Geist und so entging ihr eine Parallele nicht, während er von seinen Gefährten sprach. Denn als er ihre Namen nannte, und dass sie gemeinsam zu einer Familie herangewachsen waren, obwohl sie sich vorher noch nie gesehen haben mussten, flammten Bruchteile ihrer letzten Traum-wanderung wieder durch den Kopf.
Kidah, Deer und er waren zu dieser reise angebrochen. Und zeitgleich als er davon berichtete, sah sie die drei Adler hinauf steigen, welche auch Flint so sehr in Aufrur versetzt hatten. Sie bedeuteten diesen Aufbruch und sie war immer wieder verblüfft darüber, wie die Geister einen Weg fanden, einem jedes mal in ihrer Form erkenntlich zu machen, was sie einem zeigen wollten. Aufmerksam, vernahm sie sein tiefes Seufzen, welches seine Verbundenheit mit diesen Menschen ausdrückte ehe er fort fuhr.

"Und meine kleine Kaulquappe...sie ist meine Tochter. Sie wartet in Deer's Dorf auf meine Rückkehr. Ich hätte niemals gedacht daß ich eine Tochter haben würde, doch sie kam so schnell in unser Leben. Auf einmal war sie da, und aus ihrem Schrecken wurde eine neue Familie geboren. Ich, Deer und Kidah. Ohne uns wäre sie nun nicht mehr, die Wälder meiner Heimat sind nicht nur schön, sondern auch unbarmherzig. Ich bin mir sicher, genau jetzt vermisst sie meine Geschichten die ich ihr zu erzählen pflege...ich kann es kaum erwarten wieder bei ihr zu sein."

Snow begann herzlich zu lächeln. Sowas hatte sie schon geahnt. Dass es sich bei der „kleinen Kaulquappe“ um ein Kind gehandelt hatte. Sie schienen es auf ihrem Weg hierher aufgelesen haben. Nur zu gerne wüsste sie die Umstände darüber. Doch es gab andere Wege um sie an dieser Erinnerung teilhaben zu lassen. Und sie hoffte, dass er die Kraft für diese neue Traumwanderung bald finden würde. Sie musste breit Lächelnd und obwohl ihre Augen nicht mehr viel verrieten, so tat es doch die Wärme in ihrem Gesicht die sie ausstrahlte, als sie ihren Kopf dem Licht zuwendete, welcher aus dem Eingang zu ihnen hinein schien. Sie konnte die Wärme auf ihrem Gesicht spüren. Und die Wärme in ihrem Herzen als sie an ihre wunderschönen Töchter dachte.

„Ja die Liebe eines Kindes ist so rein wie sie nur sein kann. Aufrichtig. Und währt für immer.“

Als würde der Wald ihr zustimmen, hallte ein tiefes Rauschen der Blätter zu ihnen hinein, weil ein kräftiger Wind hindurch fegte und auch die feinen abstehenden Härchen an ihrem Kopf kitzelte. Und als es sie leicht fröstelte, ihr Gänsehaut verlieh, fühlte sie ein Stück Heimat näher rücken. Mit geschlossenen Augen zog sie den frischen Wind in ihre Nase und erinnerte sich an die Stimme ihrer Töchter, ehe sie nach einer kurzen Weile wieder vor ihn in seine Richtung blickte.

„Der Winter sucht sich einen Weg in dieses Land Flint. Noch ist genug Zeit. Doch schon bald wirst du und deine Gefährten die lange Reise zurück antreten müssen, ehe mein geliebter Schnee euch am Gehen hindern wird. Ich werde versuchen, dich zu lehren was ich weiß. Und deine tiefe Verbundenheit zu deiner Familie, deinen beiden Gefährten und deiner kleinen Tochter werden dir dabei helfen. Denn so sehr du deine Familie liebst, so sehr liebt die große Mutter und der große Geist seine Kinder. Diese Liebe verbindet uns alle. Und in manchen Situationen kannst du diese Liebe, diese vollkommene Hingabe der Geister bewusst erleben. Nämlich dann, wenn sie ihre Energien mit uns teilen. Wenn Bande geknüpft und neues Leben entsteht. Wenn wir sterben oder a, Rande der Verzweiflung stehen. Wenn wir Todesängste durchstehen müssen, oder um das Leben eines geliebten Menschen fürchten müssen.“

Snow hielt kurz inne. Lauschte und lächelte als sie merkte, wie aufmerksam er zuhörte. Man hätte eine Feder auf den Boden aufschlagen hören können.

„ Dann fließt ihre Energie ungebrochen in uns. Verleiht uns Kraft, lässt uns teilhaben an ihren Mächten, ohne dass es uns bewusst wird. Warum blühen Alte kurz vor ihrem Tode so sehr auf? Wie schafft eine Frau, ein Kind zu gebären ohne sich ihren Schmerzen zu ergeben und daran zu verzweifeln? Wie erklärt man sich die ungeahnten Kräfte sonst, die wir finden wenn wir versuchen dem Tod zu entrinnen? Vieles davon hast du bereits erleben müssen. Und doch spüre ich diesen Wunsch nach dir. Den Wunsch nach Vollkommenheit. Nach Antworten. Ich werde versuchen sie dir zu geben.“

Wieder hielt sie inne und neigte ihr Gesicht ein wenig nach unten. Wie gerne hätte sie sich nach vorn gebeugt, um seine Wärme deutlicher auf ihrer Haut spüren zu können. Sie wusste wovon sie sprach. Denn genau jetzt, spürte sie die Energie und Kraft der Geister durch sich hindurch strömen. Denn sie konnte ihr Herz schlagen hören. Sie konnte dieses Kribbeln spüren, welches unbarmherzig gegen ihr Zwerchfell donnerte. Konnte die Wärme in ihren Wangen spüren wenn sein Duft ihr um die Nase wehte und die Sehnsucht in sich wachsen fühlen, ihm mehr als nur ihre Seele zu geben. Doch noch war die Zeit nicht gekommen. Zuerst musste sie ihr Wissen mit ihm teilen. Sie versuchte wieder Herr ihrer Gefühle und Gedanken zu werden, atmete kurz durch und lächelte wieder verlegen.

„Sobald du bereit bist, können wir anfangen Flint. Doch zuerst solltest du etwas essen und dich waschen. Du wirst dich danach schon sehr viel besser fühlen.“

Eher wehmütig als mit Tatendrang, erhob sie sich, lief sicher zum Kochsack und rührte noch einmal in der Suppe, um sie in eine der bereitgestellten Schalen zu füllen. Sie wandt sich mit der vollen Schale zu ihm, und hob sogar ihr rechtes Bein an, um über einen Reisigkorb zu steigen, der an seinem Platz stand und das Kochgeschirr beinhaltete. Sie hatte für einfach alles einen Platz. Und ihre Welt versank in Chaos, wenn mal etwas nicht an seinem Platz lag. Doch bis jetzt hatte sie alles im Griff, weil Redlance ihre Rotten kannte und sich stetig darum bemühte, es ihr leichter zu machen. Auch wenn sie alles konnte, so erleichterte es ihr enorm, wenn sie genau wusste wo alles lag. Vorsichtig, ging sie vor ihm in die Knie und wartete auf das Gefühl seiner Hände an ihren Fingern, um die Schale sicher in sie gleiten zu lassen. Und alleine diese Berührung reichte schon aus, um ihr wieder dieses wohlige Gefühl zu bescheren, welches ihr Herz schneller schlagen ließ. Doch sie durfte jetzt nicht die Beherrschung verlieren. Musste sich aufs Wesentliche konzentrieren um ihre Sache gut zu machen.
Sie ließ ihn in Ruhe essen, stellte noch einen frisch aufgegossenen Tee vor seine Füße und erwärmte sein Wasser für seine Wäsche in der großen Tonschale. Noch während er aß, ging sie kurz hinaus um den Knoten des Seiles zu lösen. Welcher an der riesigen Eiche neben der Hütte um eine aus der Erde ragende Wurzel gespannt war, und den Beutel mit dem Pökelfleisch in luftiger Höhe vor fleischfressenden Dieben schützte, nahm sich einige Stücke hinaus und zog ihn wieder hinauf um ihn wieder am Boden fest zubinden. Und als sie wieder eintrat nahm sie direkt Kurs auf ihren Falken, der nun das Fleisch in ihren Händen sehen konnte, aufgeregt mit seinen Flügeln zu fächern begann und ungeduldige sirenenhafte Laute von sich gab. Snow musste auflachen vor so viel Ungeduld. Machte vor ihm Halt, rupfte das Fleisch in Fetzten und hielt sie ihm nacheinander hin.. Sofort verwandelten seine Laute sich in gefrässiges Gurren, während er sein Frühstück gierig hinunter schlang.

Sie hörte Flint fragen, wie sie den Vogel dazu gebracht hatte immer bei ihr zu bleiben und nicht fort zu fliegen. Snow erinnerte sich gern daran.

„Bei meiner ersten herbei gerufenen Traumwanderung, war ich einen Tag und eine Nacht lang nicht in meinem Körper. So fasziniert war ich davon, wieder zu sehen und die Kraft aller Wesen um mich herum mit meinen eigenen Augen wahr zu nehmen. Doch als ich so durch die Welt zwischen den Welten umher wanderte, fiel mir seine sterbende Seele auf. So klein und winzig, doch auch gleichzeitig so strahlend vor Lebenswillen im hohen Gras am Rande der Wälder. Ähnlich wie bei dir kehrte ich zurück und fand ich ihn während einer meiner reisen an derselben Stelle wie in diesem Traum. Er hatte nicht einmal Federn so jung war er gewesen. Ich habe ihn nicht dazu gebracht bei mir zu bleiben. Es ist sein eigener Wille und seine Verbundenheit seiner Ziehmutter gegenüber die ihn bei mir hält. Er kann kommen und gehen wann er will. Doch er kommt immer wieder zurück. ER ist MEINE kleine Kaulquappe sozusagen“

sagte sie mit einem breiten Grinsen während sie dem Falken, die letzten Fetzen überreichte. Dann trat sie wieder zu Flint hinüber und suchte einige saubere Lederlappen zusammen die sie ihm lächelnd überreichte.

„Pass beim Waschen auf, dass kein Wasser auf deine Wunde gelangt Flint. Und keine Angst...Ich werde nicht hinsehen.“

sagte sie mit einem herrlichen Hauch Ironie in ihrer Stimme, als Flint ihr die Lappen aus der Hand nahm. Sie kannte die Eitelkeit der Nathanuk Männer. Und auch von den Kangee und den Chenokah sagte man sich, dass sie großen Wert auf Privatsphäre legten. Von daher ging sie einfach mal davon aus, dass es bei Flints Volk genauso sein konnte. Außerdem war dies eine lustige Anspielung für die Situation, als er aufgewacht und sie beobachtet hatte. Sie hörte,, wie auch er leise auflachte und das machte sie froh. Er sollte sich nicht zurück halten. Sollte sich ungezwungen fühlen, solange er bei ihr war. Und während er sich wusch, kümmerte Snow sich mit vollster Hingabe um ihre Schamanischen Gegenstände, bürstete, das seidig glänzende Wolfsfell ihrer aufwendigen Haube, sortiere die perlen und kontrollierte jedes Bändel auf Vollständigkeit und zupfte die Eulenfedern säuberlich zurecht.
Sie konnte hören, wie er sich wusch. Und sie war froh, dass er es mit solcher Hingabe tat, denn so konnte er ihr nicht ansehen, wie sehr sie versuchte, sich seine Bewegungen ins Gedächtnis zu rufen, und sie mit den Geräuschen zu verknüpfen, die sie hörte. Und so „sah“ auch sie ihm beim sich waschen zu. Ohne hinsehen zu müssen.
Sie hörte auch, sein leises Aufatmen am Ende, hielt inne und sah in seine Richtung.
Fragte ihn, ob er sich nun besser fühlte. Er schien erleichtert, doch erwähnte er auch, dass es ihn störte, dass er seinen Kopf nicht rasieren konnte. Snow überlegte kurz. Fasste einen Entschluss-und legte ihre Haube beiseite. Kam auf ihn zu und stellte sich vor ihn hin.

„Vertraust du mir?“

fragte sie noch einmal. Aber nur deshalb, weil sie ahnte, dass er es sich überlegen würde, wenn sie ihm die Frage stellen würde um die es eigentlich ging. Sie wollte HÖREN dass er es tat. Denn dann würde er keinen Einwand mehr aufbringen können. Sie hörte sein klares und intensives „Ja“ dass es ihr wohlig warm den Rücken hinab lief. Sie lächelte erneut, machte kehrt, und lief auf Redlance Schlafplatz zu wo Flints Beutel lag. Sie hob ihn auf, kehrte zu ihm zurück und bat ihn, ihr sein Messer dafür heraus zu geben.
Er schien nun langsam zu verstehen, was sie vorhatte, denn er zögerte kurz. Doch er sagte kein Wort, und kramte schließlich sein Messer hinaus um es in ihre Handfläche zu legen, die sie ihm hingehalten hatte. Snow nickte ihm lächelnd zu und deutete mit ihrer Hand auf Ihr Schlaffell, damit er darauf Platz nehmen konnte. Auch dies tat er ohne ein Wort dagegen zu sagen. Snow folgte ihm. Griff im Vorbeilaufen nach dem Tontöpfchen mit dem gereinigten Karibufett und setzte sich hinter ihn auf ihre Knie nieder.
Sie war fest entschlossen. Doch ihr Herz pochte augenblicklich so laut, dass sie kurz die Augen schließen und tief durch atmen musste. Nun brauchte sie ruhige Hände. All ihre Konzentration. Nicht weil sie ihn mit dem Messer verletzen könnte, sondern hatte sie viel mehr Angst darum, ihre Besonnenheit zu verlieren und sich ganz ihrer Sehnsucht nach ihm hinzugeben. Denn er zog sie an, wie die Blumen der Sonne ihre Köpfe zu streckten. Sie nahm den Deckel des Topfes ab, nahm mit ihren zarten Händen etwas Fett auf und legte ihre andere Hand sanft auf seinen Rücken. Sie spürte, wie er anspannte, sicherlich ohne dass er es wollte. Und sie spürte sofort wieder, wie die Wärme durch ihre Hände in ihren Körper floss und sie fast aufkeuchen ließ. Wie selbstverständlich seine Energie durch sie hindurch floß und sie fast benommen machte. Doch sie fing sich schnell, ermahnte sich zur Selbstkontrolle und ließ ihre Hand seinen Nacken hinauf wandern, seitlich an seinen Kopf entlang um die Konturen zu erfühlen und sie sich einzuprägen. Fühlte sie Stoppeln, die ihre Handfläche kitzelten und trug dann mit der anderen Hand sachte das Fett auf, bis zu der Linie, an dem seine längeren Haare lagen und ließ diesen Part aus. Strich so seinen gesamten Kopf damit ein und fuhr besonders vorsichtig um seine Wunde herum.
Dann wischte sie die Reste an ihren Fingern mit einem Lederlappen sauber und griff nach dem Messer neben sich. Nun rückte sie ganz nah an ihn heran, so dass sein Rücken ihre Brust wärmte, er sich an sie lehnte und griff sanft mit einer Hand seinen Unterkiefer entlang zu seinem Kinn, um seinen Kopf anzuheben. Allein diese Handbewegung kostete sie so viel Konzentration, die sie sonst aufbringen musste um eine Traumwanderung unternehmen zu können!

„Versuch dich jetzt nicht zu bewegen Flint. Entspann dich...“

sagte sie leise in sein Ohr. Und auch zu sich selbst. Dann legte sie das Messer an. Schloss ihre Augen. Vorsichtig begann sie damit, die Schneide genau im richtigen Winkel über seine Kopfhaut gleiten zu lassen. Hörte das Geräusch, welches die Klinge verursachte, während sie die Stoppeln kurz schnitt. Nachdem sie den ersten Schnitt gemacht hatte und mit ihren Fingern über die perfekt geglättete Haut strich, schien diese Berührung ihre Fingerspitzen zu durchdringen. Ein warmes, überwältigendes Gefühl, welches ihre Knochen, das Rückrat hinunter fuhr und in ihrem Bauch dieses Flattern verursachte, welches ihr so lange verloren gegangen war. Sie spürte, wie er mehr und mehr entspannte und seine Arme hängen ließ.
Ihr Geist war in diesem Moment so wach, dass sie fast glaubte, selbst die Staubpartikel um sich herum auf der haut spüren zu können. Und je öfter sie die scharfe Klinge ansetzte, desto mehr Routine mischte sich in ihre Bewegungen. Immer wieder ließ sie sie über seinen Kopf gleiten und strich die Salbe mit den darin gefangenen Stoppeln an dem alten Leder neben sich ab. Ihre freie Hand legte sich auf seine Wange schob immer wieder sein Gesicht in die richtige Position. Als sie der Wunde näher kam, ging sie besonders behutsam vor, konnte es sich nicht verkneifen, ab und zu ihre Finger über seine herrliche haut an seinem Hals gleiten zu lassen und kostete den Moment voll und ganz aus, in dem er sich nicht rühren durfte um nicht verletzt zu werden. Sie hörte, wie er entspannt ein und ausatmete, konnte an ihrer Brust und ihrem Bauch spüren, wie sein Oberkörper sich sanft bei jedem Atemzug weitete. Und sie konnte seinen Herzschlag durch seine Haut hindurch spüren, wenn ihre Finger seinen Hals erkundeten.
Sie ließ sich viel Zeit damit. Vergaß sie ganz und gar. Und als sie die letzten Striche machte, wurde sie fast traurig. Doch ihr Stolz darüber, dass er ihr so sehr vertraute überwiegte. Machte sie glücklich. Zum Schluss legte sie das Messer beiseite, umrahmte mit beiden Händen von Hinten sein Gesicht und neigte es nach Hinten zu sich. Mit einem weichen dünnen Leder wusch sie das zurückgebliebene fett von seinem perfekt rasierten Kopf und ließ es sich nicht nehmen, noch einmal prüfend ihre Fingerspitzen darüber gleiten zu lassen. Mehr weil sie es so sehr genoß als dass sie prüfen wollte, ob noch ein freches Haar übrig geblieben war.
Und als würde sie sich nicht dagegen wehren können, was ihre Hände taten, glitten sie seitlich seinen Kopf hinab, hinunter zu seiner Brust, erfühlten die feinen Linien seiner Tatöwierungen und legte dann ihre gesamte Handfläche auf ihnen ab.
Wieder schloss sie die Augen um diesen Moment zu feiern. Spürte, wie auch er sich an sie lehnte und tief durch atmete. Sie spürte den überwältigenden Wunsch in sich, ihm zu zeigen, was sie zu geben bereit war. Doch es gab so viel zu lernen. So vieles was sie ihm zeigen musste, damit er verstand. Und sie würde all ihre Konzentration dafür brauchen. Es quälte sie bittersüß, als sie ihren Mund seinem Ohr zuwandt und ihm leise sagte, dass er nun bereit war. Das sie hoffte, dass er zufrieden sei und er all seine Gebetsgegenstände an sich nehmen sollte.

„Wir werden hinaus gehen und ich werde dir zeigen, wie du dir die Kraft der Geister zu nutze machen kannst, ohne dabei vollständig in ihre Welt ab zu driften. Wie du Stärke daraus ziehen kannst ohne eigene zu verlieren. Ich werde mich bereit machen...“

Sie flüsterte beinahe. Aber nur, weil dieser Moment so intensiv gewesen war, dass selbst ihr Flüstern noch zu laut schien und die angenehme Ruhe durchbrach. Doch wenn sie sich jetzt nicht im Griff hatte, würde sie sich komplett in diesen Gefühlen verlieren. Dabei gab es noch so viel, was er vorher wissen und lernen musste. Langsam erhob sie sich, auch wenn es sie fast schmerzlich wieder in die Knie zog. Doch ein letztes Mal ließ sie ihre Finger bis über seine Schultern gleiten, als sie sich erhob und steuerte auf die Seite zu, wo ihre Haube und ihr Stab bereit lagen. Sie lief mit geschlossenen Augen und pustete konzentriert die angehaltene Luft wieder durch ihren Mund aus. So kannte sie sich gar nicht mehr. So...unsolide und schwach.
Und doch war es eine erfüllende Erfahrung gewesen, ihm diesen Gefallen zu tun, der so viel mehr bedeutet hatte als ihr nur zu vertrauen. Und je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr kam ihr in den Sinn, dass dies vielleicht seine erste Lektion gewesen sein mochte. Sie versuchte sich nun auf ihre Dinge zu konzentrieren, damit die Röte aus ihren Wangen wieder weichen konnte und das Glühen in ihrem Inneren etwas abschwächte. Erfühlte ihre schwere Haube und legte sie sich um. Hörte, wie der Falke ihren Aufbruch ahnte und aufwimmerte, weil er wartete bis sie sich das Schulterpolster umlegte, damit er aufspringen konnte. Doch zu sehr hatte sie Flints Nähe gefangen genommen als dass sie ihre Gedanken davon ablenken konnte. So hoffte sie, dass die frische Luft im Freien das Feuer in ihrem Herzen etwas mildern würde.
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Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains) Empty Re: Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains)

Beitrag von Flint Sky 21/1/2013, 23:07


„Ja die Liebe eines Kindes ist so rein wie sie nur sein kann. Aufrichtig. Und währt für immer.“

Ihre Worte ließen Flint gedankenversunken vor sich hinblicken, daran denkend wie reich er gesegnet war mit einem Kind welches ihn bedingungslos liebte, und er hoffte daß es tatsächlich für immer währen würde. Selbst wenn er nicht mehr zurückkehren sollte. Doch sein größter Wunsch war es für Venka da zu sein, sie zu lehren was ein Seneca wissen musste um ein Teil des Clans zu sein; wollte sie in der Geborgenheit seiner großen Familie aufwachsen sehen und sie unterstützen wenn sie alt genug für ihre Initiation war. Ganz neue Einsichten taten sich vor ihm auf. Hatte sonst seine Zukunft darin bestanden einzig und allein im Dienst des Großen Geistes zu stehen, so änderten sich langsam und unaufhörlich seine Prioritäten. Doch vielleicht würde es niemals so kommen. Er spürte die Brise welche von draußen hereinkam und hörte Snow-Eye tief durchatmen; andächtig blickte er zu ihr auf und betrachtete sie während sie ihre Augen schloss und einen Moment inne hielt.

„Der Winter sucht sich einen Weg in dieses Land Flint. Noch ist genug Zeit. Doch schon bald wirst du und deine Gefährten die lange Reise zurück antreten müssen, ehe mein geliebter Schnee euch am Gehen hindern wird. Ich werde versuchen, dich zu lehren was ich weiß. Und deine tiefe Verbundenheit zu deiner Familie, deinen beiden Gefährten und deiner kleinen Tochter werden dir dabei helfen. Denn so sehr du deine Familie liebst, so sehr liebt die große Mutter und der große Geist seine Kinder. Diese Liebe verbindet uns alle. Und in manchen Situationen kannst du diese Liebe, diese vollkommene Hingabe der Geister bewusst erleben. Nämlich dann, wenn sie ihre Energien mit uns teilen. Wenn Bande geknüpft und neues Leben entsteht. Wenn wir sterben oder a, Rande der Verzweiflung stehen. Wenn wir Todesängste durchstehen müssen, oder um das Leben eines geliebten Menschen fürchten müssen.“

Er lauschte still ihren Worten, wobei ihm nicht sofort in den Sinn kam was ein Winter sein könnte, doch da Snow von dem Schnee gesprochen hatte ahnte er daß beides zusammenhing. Also würde es hier schon bald so aussehen wie oben auf dem Berg, für ihn eine grausige Vorstellung. Noch hatte er sich nicht an die Kälte und den Schnee gewöhnen können, was jedoch nicht hieß daß er dazu nicht imstande sein könnte. Weiter hörte er ihr zu als sie von den Energien des Lebens sprach, was er ja bereits sehr gut in der anderen Welt hatte erfahren können...doch hier, hier würde er es noch lernen müssen. Doch er würde lernen soviel es ihm möglich war, wusste daß es wichtig für seinen weiteren Weg war. Endlich hatte er in ihr jemanden gefunden von dem er Wissen erhalten und mit dem er Wissen teilen konnte. Seine bisherige Reise ohne diese Form der Zuwendung war wie eine Zeitverschwendung und ein Herumtasten in der Ungewissheit gewesen. Nun endlich würde er innerlich wachsen.

„Sobald du bereit bist, können wir anfangen Flint. Doch zuerst solltest du etwas essen und dich waschen. Du wirst dich danach schon sehr viel besser fühlen.“

Welch wunderbare Worte...! Etwas zu essen und sich zu waschen erschien ihm gerade wie der Lichtblick am Ende eines Tunnels! Erwartungsvoll setzte er sich aufrecht während Snow zielsicher zu der Feuerstelle ging um alles vorzubereiten. Seine Bewegung hatte nur ganz leichten Kopfschmerz zur Folge, also war es schon viel besser geworden. Allerdings blieb er damit noch vorsichtig. Er sah dabei zu wie Snow eine Schale mit Suppe füllte und allein der köstliche Geruch ließ seinen Magen knurren. Während sie zurück an sein Lager ging beobachtete er sie und sah daß sie nicht einen einzigen Tropfen dabei verschüttete. Sie neigte sich zu ihm vor und er nahm vorsichtig die warme Schale aus ihren Händen, spürte ihre schlanken Finger an seinen und sah dabei unverändert zu ihr auf. Er liebte ihre Nähe und konnte nicht anders als zu glauben daß ihre Nähe ihm gut tat. Doch sie schien noch einiges zu tun zu haben denn sie entfernte sich wieder und gab ihm Zeit zu essen. Der Dampf stieg ihm ins Gesicht als er die Schale an seine Lippen führte und vorsichtig davon trank; es schmeckte wunderbar und beruhigte sogleich seinen Hunger. Im Moment fühlte er sich dank dieser Mahlzeit unendlich glücklich, hatte er doch seit Tagen nicht richtig gegessen. Während er aß brachte Snow ihm noch eine Schale heißen Tee und dann verließ sie die Hütte. Flint sah ihr fragend nach und leerte schnell den Rest aus seiner Schale während er auf ihre Rückkehr wartete. Mit vollem Magen breitete sich so ein wohliges Gefühl in ihm aus, und er wurde beinahe schläfrig. Doch wo war sie nur hingegangen? Und wo war der Mann der bei ihr gewesen war? Darauf hatte er zuvor gar nicht geachtet.

Flint übte sich in Geduld und als Snow erneut die Hütte betrat hielt sie etwas in ihren Händen. Sie ging zu ihrem Schlafplatz wo sich auch ihr Falke befand, dessen Gegenwart Flint auch schon längst wieder vergessen hatte da das Tier die ganze Zeit über ruhig gewesen war. Doch jetzt gab der Vogel alle erdenklichen Töne von sich und begann sogar mit den Flügeln zu schlagen. Flint reckte den Hals und fragte sich was Snow nun vorhatte. Sah daß sie sich vor den Falken stellte und ihm etwas aus ihren Händen gab, ganz so als würde sie ihn füttern. Wieder war er fasziniert davon und konnte nicht anders als sie zu fragen wie sie das gemacht hatte daß der Falke bei ihr blieb. Denn er hatte so etwas noch nie zuvor gesehen. Und Snow erzählte ihm wie und wo sie das Tier gefunden hatte und warum es überhaupt bei ihr blieb und nicht davon flog. Es erfüllte ihn mit noch mehr Erstaunen. Er hätte nie gedacht daß ein wildes Tier sich so sehr an einen Menschen binden würde, und behielt dies in seinem Gedächtnis. Das würde ihm niemand glauben wenn er es bei den Seneca erzählen würde. Snow war damit fertig ihren Falken zu füttern und kam nun wieder zu ihm hin, wobei sie ihm einige Stücke Leder entgegenhielt. Also würde er sich nun waschen dürfen und darauf freute er sich ganz besonders. Obwohl natürlich nichts über die absolute Reinheit eines bewegten Flußes ging, welcher Körper und Geist zu reinigen vermochte; doch dies hier war ebenfalls eine große Erleichterung.

„Pass beim Waschen auf, dass kein Wasser auf deine Wunde gelangt Flint. Und keine Angst...Ich werde nicht hinsehen.“

Hatte sie das gerade tatsächlich zu ihm gesagt..? Ihr Lächeln zeigte ihm daß sie sich einen Scherz erlaubte und so konnte er nicht anders als leise aufzulachen während er sich für seine Reinigung bereit machte. Sie hatte also auch Humor, sogar wenn es um sie selbst ging. Und um etwas was eigentlich nur traurig und nicht lustig war. Er neigte sich sachte über das Fell hinweg und begann zuerst den Lappen in das warme Wasser zu tauchen und sich sein Gesicht zu waschen, seine Ohren, den Nacken und - ganz vorsichtig - auch seinen Kopf. Es tat unheimlich gut das Wasser auf seiner Haut zu spüren und so konzentrierte er sich einzig und allein darauf. Dann folgte auch sein Oberkörper und der Rest, so lange bis das Wasser ganz kalt geworden war. Er rieb seine Haut trocken und am liebsten hätte er nicht mehr damit aufgehört, denn zuvor hatte er noch das Gefühl gehabt unrein zu sein. Doch nun fühlte er sich frisch und sauber, was ihn tief seufzen ließ. Er hörte wie Snow ihn fragte ob er sich nun besser fühlte, und während er alles beiseite legte sagte er:
"Ja es fühlt sich wunderbar an...! Das einzige was mich jetzt noch stört sind meine Haare, denn sie wachsen nach. Daß sie bereits so lang sind ist ungewohnt für mich. Ich konnte sie schon seit einer Weile nicht mehr rasieren."

Als er hörte wie sie näherkam sah er verwundert zu ihr auf. Sie blieb vor ihm stehen und fragte ihn direkt ob er ihr vertraute. Auch wenn er nicht wusste worauf sie hinauswollte und warum sie ihn das gerade jetzt fragte, antwortete er offen und ehrlich mit einem Ja. Denn so war es auch, er vertraute ihr und würde es auch immer tun, das hatte er ihr bereits in der anderen Welt versichert. Sie ging davon und schien nach etwas zu suchen, und schließlich kam sie mit seinem Bündel in ihren Händen zurück. Sagte ihm daß er ihr sein Messer geben sollte. Und noch immer schien er nicht sofort zu verstehen was sie vorhatte. Doch als er schweigend den Beutel nahm und den schmalen Dolch mit der Klinge aus Flintstein herausnahm, da wurde es ihm langsam klar. Doch er vertraute ihr, und so legte er seinen Dolch in ihre Hand und begab sich auf ihren Wink hin auf ihr Schlaffell. Sie würde ihn nun von seinen Haaren befreien, das wusste er jetzt. Und auch wenn sie blind war würde er nicht daran zweifeln daß sie das tun konnte ohne in seine Haut zu schneiden. Er nahm auf ihrem Schlaffell platz und hörte wie sie sich hinter ihn setzte; hörte sie hantieren und dann spürte er ihre Hand welche sich auf seinen Rücken legte. Er erschrak nicht sondern spürte augenblicklich eine große Ruhe in ihn strömen, genoß diesen Moment ihrer Zuwendung. Als ihre Hände seinen Kopf betasteten und die kahlen Stellen mit einer Art Salbe einschmierten schloß er bereits seine Augen und ließ sich ganz in diesen Moment versinken. Es war ein schönes Gefühl daß sie sich um ihn kümmerte weil er ihr wichtig war.
Und dann rückte sie so nahe an ihn heran daß er ihre Wärme in seinem Rücken spürte. Er konnte nicht anders als sich ein wenig an sie zu lehnen um diese Nähe zu genießen, während ihre Hand nach seinem Gesicht tastete und seinen Kopf in die richtige Position schob. „Versuch dich jetzt nicht zu bewegen Flint. Entspann dich...“
Ihr Atem direkt an seinem Ohr bescherte ihm einen wohligen Schauer der sich auf seiner Haut bildete. Er hinterfragte nicht einmal warum dies so war, wusste nur daß er sich in ihrer Nähe komplett fühlte. Sie setzte die scharfe Klinge an seinem Kopf an und er hielt ganz still, hörte und spürte deutlich wie sachte und bestimmt die Klinge über seine Kopfhaut fuhr, immer und immer wieder und es ihn sich mit der Zeit immer weiter entspannen ließ. Es war eine Ewigkeit her seitdem seine Mutter ihm den Kopf rasiert hatte. Es war etwas anderes das selbst zu tun. Und nun wo Snow ihm diesen Gefallen tat stieg eine große Zuneigung in ihm auf. Womöglich entspannte es ihn zu sehr denn immer wieder spürte er ihre Hand an seinem Kinn weil sie die Position seines Kopfes korrigierte. Und irgendwann war sie fertig und das kratzen und schaben an seinem Kopf endete; wie gerne hätte er es noch eine Weile genossen, wurde jedoch damit entschädigt daß ihre Finger prüfend über die glatten Seiten strichen. Und dann spürte er ihre Fingerspitzen an seinem Hals hinabgleiten, hinunter auf seine Brust wo sie feine Kreise zeichneten als würde sie mit Farbe auf seine Haut malen, ehe ihre Hand sich darauf ablegte. Flint konnte nichts weiter als sich seufzend an sie zu lehnen und das Kribbeln in seiner Brust zu genießen, und ihre Wärme die ihn so gefangen hielt. Der Moment schien ewig zu halten bis sie ihm zuflüsterte daß er bereit war.

„Wir werden hinaus gehen und ich werde dir zeigen, wie du dir die Kraft der Geister zu nutze machen kannst, ohne dabei vollständig in ihre Welt ab zu driften. Wie du Stärke daraus ziehen kannst ohne eigene zu verlieren. Ich werde mich bereit machen...“

Wie schwer es doch war sich nun wieder zu konzentrieren! Wie benommen öffnete er seine Augen und spürte daß sie sich von ihm entfernte, also regte auch er sich und stand vorsichtig auf, nicht zu schnell um seinen Kopf nicht zu sehr zu belasten, und wartete während Snow-Eye ihre Dinge an sich nahm. Er sah wie sie eine Haube aufsetzte welche sie so ganz anders wirken ließ...beeindruckender und respektvoller. Währenddessen strich er mit seiner Hand über die rasierten Stellen an seinem Kopf; sie hatte es wirklich außerordentlich gut gemacht, er fand kein Haar was sie nicht erwischt hatte. Er nahm sein Bündel an sich, legte die Decke und die anderen unnötigen Dinge beiseite und nahm es dann mit, als er Snow aus der Hütte hinaus folgte. Es war ein heller Tag und die Luft war angenehm mild. Der erste Schritt hinaus blendete ihn denn er war nur die Dunkelheit im Inneren gewöhnt. Snow ging ein wenig voraus und bevor er ihr weiterhin folgte blieb er stehen und betrachtete nun zum ersten mal die Hütte. Es war eine für ihn neue Art eine Unterkunft zu bauen, doch er verschwendete nicht zuviel Zeit damit die Bauweise zu betrachten. Snow's Schritte entfernten sich bereits und so folgte er ihr eilig in das Dickicht um sie herum. Sie gingen eine Weile dahin wobei sie ihren Stab als Orientierungshilfe zu nutzen schien; er selbst passte sich ihren Schritten an und hatte es nicht eilig. Er war ja schon froh genug daß er überhaupt laufen konnte, denn auch wenn es ihm bereits besser ging war er noch nicht zu seiner gewohnten Stärke zurückgekehrt. Wenigstens beeinträchtigte ihn kein Schwindelgefühl und auch kein Kopfschmerz. Schließlich gelangten sie irgendwann an einen See an dem sie anhielten und für einen Moment schweigend lauschten. Flint betrachtete die vielen Seerosenblätter und die Mückenschwärme, die Schilfgürtel am Ufer und die dunklen Föhren welche den See einramten. Sie waren also am Ziel angelangt, doch was würde sie ihm hier zeigen?

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Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains) Empty Re: Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains)

Beitrag von Flint Sky 2/2/2013, 12:38

<--- Crowmother Lake





Als das Wiki-up zwischen den Bäumen auftauchte und sie endlich an ihrem Ziel angekommen waren ging die Sonne bereits unter. Die Vögel waren still geworden und nur noch ein paar von ihnen sangen ihre letzten Lieder, um dem Tag eine Gute Nacht zu wünschen. Ein frischer Wind war aufgekommen, einer der still war und nicht in seine Gedanken flüsterte; doch er ließ Flint frösteln und sich nach der Wärme des Feuers sehnen. Eilig öffnete Snow-Eye den Eingang und ließ ihren Falken hereinfliegen, dann folgte auch sie und schließlich Flint. Drinnen war es zum Glück wärmer als draußen, auch wenn das Feuer bereits ausgebrannt war und nur noch die Glut in der Feuerstelle leuchtete. Flint ging zusammen mit Snow in die Mitte der Hütte, und er ahnte bereits daß sie nun so schnell wie möglich das Feuer neu anheizen wollte damit sie es in der Nacht warm haben würden. Diesmal jedoch hielt er sie zurück und sagte ihr daß er sich um das Feuer kümmern würde. Egal wie erschöpft er sich jetzt fühlte, er wollte sich auch endlich nützlich machen können. Und ein neues Feuer zu entfachen war wohl die einfachste Aufgabe die er jetzt würde erledigen können.
Während er von dem Vorrat an Holz einige trockene Zweige in seiner Armbeuge sammelte und zu der Feuerstelle zurückging hielt sich Snow etwas weiter abseits auf und legte ihre Schamanensachen ab. Flint kniete sich vor die Mulde und legte sachte einige Zweige nach, blies ein wenig von seinem Atem darauf und wartete bis die ersten Flammen aufflackerten. Dann legte er auch die restlichen Zweige nach und sah ruhig dabei zu wie das Feuer aufflackerte und kleine Funken hinauf stiegen. Es war eines der Geschenke der Menschheit die Macht über das Feuer zu besitzen, und es mit seinem eigenen Atem zu entfachen - ihm seine Seele einzuhauchen, wie man das bei einer neuen Jagdwaffe auch tat - war jedesmal ein erhabenes Gefühl für ihn. Wenn die Geister des Feuers zufrieden waren dann gewährten sie ihnen die Flammen. Es tat Flint gut endlich zu sitzen, und für eine ganze Weile saß er einfach nur schweigend da und starrte gedankenverloren in die Flammen. Er dachte an das zurück was geschehen war und es ließ ihn tief grübeln. Wie schnell sich die Dinge in letzter Zeit doch geändert hatten, schneller noch als sein ganzes, bisheriges Leben lang nicht. Und nun hatte er so viel erfahren und bereits gelernt daß er kaum glauben konnte daß es noch so schnell weitergehen könnte.

Er sah erst auf als er bemerkte daß Snow-Eye sich neben ihn setzte und ihn fragte, ob alles in Ordnung sei. Er antwortete nur mit einem einfachen Ja, und sah dabei zu wie Snow einige getrocknete Kräuter in das Feuer gab woraufhin ein angenehmer Rauch davon aufstieg. Dann tastete sie nach dem Dreifuß mit dem wassergefüllten Kochsack und zog ihn näher zu sich, damit sie später einfach heiße Steine hinzugeben konnte. Flint betrachtete ihr sanftes Gesicht im Feuerschein und nur zwischen ihren Augenbrauen zeigte sich eine kleine Furche, so als wäre sie sehr konzentriert. Die Nähe die sie beide miteinander teilten ohne sich zu berühren war nicht mit Worten zu beschreiben. Er liebte es einfach sie zu betrachten und die Vertrautheit zu ihr weckte Gefühle in ihm, wie die Wärme des Feuers das seine Haut wärmte. Er wollte ihr so viel mehr sagen, so vieles was sie noch nicht wusste. Und mit jeder weiteren Stunde die verging war es ihm als ob ihm diese Chance immer mehr entglitt. Er blickte wieder in die züngelnden Flammen und atmete tief auf.

"Ich danke dir für das was du mir heute gezeigt hast. Und ich weiß daß ich lernen soll meine Gedanken zu kontrollieren, doch in den letzten Tagen habe ich immer wieder nachgedacht über Dinge, welche mir sonst so fern zu sein schienen; ich weiß daß die Sicherheit welche ich mein ganzes Leben lang erfahren durfte nicht mehr ist. Und daß meine Reise eine Reise ins Ungewisse sein wird, von der ich nicht weiß wie sie enden wird. Ich werde jetzt über meine Gedanken sprechen und sie dann niemals wieder aufkommen lassen. Denn so sehr ich auch zum Großen Geist bete wird auch er nicht verhindern daß ich in die Welt-über-dem-Himmel gehe wenn meine Zeit gekommen ist."
Er zögerte einen kurzen Moment und horchte tief in sich hinein, die Augen starr auf das glühende Feuer gerichtet. Er hatte keine Angst mehr vor dem was auf ihn zukommen würde, was auch immer es war. Er wollte daß sie das wusste, denn ihre Wege würden sich schon bald wieder trennen.

"Ich fürchte weder meinen Tod, noch werde ich mich um diese große Reise sorgen. Es ist etwas worauf ich mich bereits in den Tagen meiner Jugend vorbereitet habe. Denn ich wusste seit den Tagen meiner Geburt dass mein wahres Erbe in dieser Welt der Tod sein wird, und daß ich eine Aufgabe erfüllen werde bis er mich aufsuchen wird. Als kleiner Junge war es mein Traum den Tod eines Kriegers zu sterben, mein Leben durch die Schnelligkeit eines Pfeils oder den endgültigen Schlag einer Kriegskeule zu beenden. Und doch muss ich gestehen, ein friedvolles Ende wäre auch ein guter Weg zu sterben.
Umgeben von denen die ich liebe in der Behaglichkeit und Wärme meiner Hütte, den Klängen ihrer Trauer lauschend, während die Schamanen Gebete singen und meinen Körper darauf vorbereiten meine Seele in die Welt-über-dem-Himmel aufsteigen zu lassen, das wäre mein Wunsch zu sterben. Doch mein Leben enden zu lassen und zu wissen dass meine Taten und Entbehrungen von jenen die ich zurücklasse in Erinnerung behalten werden, das wäre das beste Ende das ich mir wünschen könnte. Darum fürchte ich nicht meinen Tod. Und ich weiß in meinem Herzen dass der Große Geist mir erlauben wird mich mit all jenen zu vereinen die vor mir gegangen sind. Oh wie gerne würde ich erneut in den beschützenden Armen meiner Mutter liegen, wieder ein Kind sein; je älter ich wurde desto mehr sehnte ich mich nach den sanften Berührungen und den geflüsterten Worten von unsterblicher Liebe, welche einzig zwischen einer Mutter und ihrem Kind existieren kann!
Ich bin die heiligen Wege gewandert und bin durch die Reise des Lebens gereist und alles was ich will ist in den liebenden Armen meiner Mutter wiedergeboren zu werden. Ich würde auch gerne noch einmal mit meinem Vater reden können, von Mann zu Mann, so wie wir es früher getan haben. Ich fühle mich ihnen jetzt näher als jemals zuvor.

Ich weiß dass meine Angehörigen zusammen kommen und über meinen Tod weinen werden. Sie werden ihre Kleidung in Fetzen reißen und ihr Haar aus Respekt abschneiden. Sie werden meinen Besitz und alles was mir gehört abgeben, außer das was ich mit auf meine letzte Reise nehme. Wäre ich dort würde man meinen Körper in behagliche Decken wickeln und mich zum endgültigen Ruheplatz auf dieser Erde tragen. Dort würden sie auch mein Bündel und Speere zu mir legen damit ich nicht unbewaffnet reisen würde. Dann wird es mir erlaubt sein dort in unseren heiligen Grabstätten zu ruhen bis meine Knochen zu Staub zerfallen und ich mit der Erde, unserer Mutter, vereint bin, damit ich in ihren Schoß genommen und wiedergeboren werde. Und durch all das bin ich durch das Wissen beruhigt dass meine Geschwister für meine Eltern sorgen werden, so lange bis sie durch den Himmel aufsteigen und sich mit mir an dem Ort der Seelen vereinen werden, dort wo wir alle wieder in dem heiligen Kreis unseres Volkes vereint sind.
Zu wissen dass ich durch meinen Tod zum Staub der Erde werde auf dem mein Volk für immer gehen und sein Leben leben wird, erfüllt mein Herz mit ungesagter Freude. Denn ich habe in meinem Leben oft an jene aus der Vergangenheit gedacht deren Seelen noch immer unter meinen Füßen ruhen und auf ihre Wiedergeburt warten. Darum spürte ich immer eine große Liebe für mein Land. Ich wollte es niemals für ein anderes verlassen. Die Erde auf der ich gesegnet war geboren worden zu sein wurde während meiner Zeit, so kam es mir oft vor, lebendig und atmend wie der Atem eines Kindes in einem tiefen Schlaf, mich daran erinnernd dass es der Geist meines Volkes ist der es so erscheinen läßt. Jetzt da ich weiß dass ich ein lebendiger Teil dieser Erde werde läßt mein Herz hoch in den Himmel steigen, darum fürchte ich nicht meinen Tod.
Und ich weiß daß all jene die hinter diesem Land stehen durch meinen Tod noch näher zu ihren eigenen Herzen finden werden. Sie werden nicht erlauben daß die Seelen all jener welche vor ihnen gegangen sind vergessen werden, oder daß ihre Asche in die vier Himmelsrichtungen verstreut und zerstört wird. Der Ort an dem wir alle ruhen wird ein heiliger Ort sein jetzt und für immer. Der Wind der unsere Asche über all diese Orte weht wird auch die Gebete der Lebenden mit sich tragen, wird uns weiterhin daran erinnern daß wir immer ein Ganzes sein werden, tot und lebendig, jetzt und für immer vereint durch den Lauf der Zeit und den unerschüttlichen Glauben daß wir alle wahre Menschliche Wesen sind.

Ich habe in meinem Leben versucht niemanden und nichts für selbstverständlich zu halten; ich habe versucht in meinen Gedanken und in meinen Taten großzügig zu sein. Ich habe jeden neuen Sonnenaufgang betrachtet als wäre es mein erster und jeden neuen Sonnenuntergang als wäre es mein letzter. Und die Zeit dazwischen habe ich vollkommen gelebt. Ich habe keinen kostbaren Moment verschwendet, kein gesprochenes Wort ohne jenen die ich liebte zu sagen was ich fühlte. Ich habe versucht den Kindern den rechten Weg zu lehren um wahre Menschliche Wesen zu sein, und ich bin beruhigt zu wissen dass sie, die Zukunft, so gut und stark sind wie ich, die Vergangenheit. Ich habe all jene die ich Freund nannte mit einem vollen und offenen Herzen geliebt. Meinen Eltern habe ich versucht ein guter Sohn zu sein und meinen Geschwistern ein guter Bruder. Ich habe immer versucht ihnen all die Liebe zu zeigen die ich besitze, und wenn es Momente gab in denen sie jemals an meiner Liebe für sie zweifelten, dann lag die Schuld vollkommen bei mir. Meine Familie war immer der Grund für mein Leben.

Und meine kleine Kaulquappe, was ist mit ihr? In meinem Herzen wurde ich jünger wenn der Klang ihres Lachens zu mir kam. Sie hat mir große Freude gegeben, meine Liebe für sie ist größer als die weiten Flächen auf diesem Land. Ich habe in ihrem Herzen die Liebe für mich gesehen. Ich habe die Kratzer an ihren Armen und Beinen geheilt und das Blut weggewaschen wenn sie gefallen ist. Ich habe das Salz ihrer Tränen geschmeckt wenn ich ihren Schmerz weggeküsst habe. Ich habe ihr von den alten Wegen meiner Großväter erzählt und weiß in meinem Herzen daß sie es für immer in ihrem Herzen behalten wird. Ihr Leben hat mich erfüllt und mir Hoffnung für die Zukunft meines Volks gegeben.
Und dann bin ich dir begegnet. Du hast meine Seele zurück in das Leben geholt. Du warst es die mir gezeigt hat zu lieben, so wie ich noch niemals jemanden geliebt habe, auf eine andere Art so als wäre ich ein Teil von dir und du von mir. Niemand wird das ersetzen können was du mich gelehrt hast zu fühlen, so selbstverständlich als wäre es schon immer so gewesen. Und ich weiß daß es mein Schicksal ist auf diese Reise zu gehen und gleichzeitig ein Teil von dir zu sein. Wir sind nicht nur durch den Großen Geist vereint, und was auch immer geschehen wird bleibt die Gewissheit daß wir wieder beisammen sein werden, wo auch immer das sein wird. Das gibt mir Kraft und Mut und erfüllt mich mit unendlicher Freude und Zufriedenheit..."

Als Flint schwieg hörte man nur noch das Knacken der Holzscheite im Feuer, und jetzt wo alles gesagt war was ihm auf der Seele lag fühlte er sich besser und freier für alles was ihn von nun an erfüllen würde. Er spürte sein Herz ruhig schlagen, schloß kurz seine Augen und blickte dann aufrichtig zu Snow-Eye hin. Sie saß reglos da, die Augen weit geöffnet und schien nach einer Antwort zu suchen, denn gewiß würde sie ihm eine Antwort darauf geben wollen, doch das war nicht nötig. Er war jetzt im Reinen mit sich und seinen Gedanken.
"Nein, bitte sag' nichts..." fügte er dann leise hinzu und lehnte sich dann näher zu ihr. Sie so nah bei sich zu haben war mehr als sie ihm jetzt geben konnte. Zärtlich strich er eine Strähne aus ihrer Stirn und betrachtete ihr Gesicht vor sich, wünschte sich er könnte fühlen was sie fühlte so wie er es in der Welt-zwischen-den-Welten getan hatte.

"Ich sehne mich nach deiner Nähe weil ich nicht weiß wieviel Zeit uns noch bleibt. Und alles was ich jetzt brauche, ist deine Nähe," flüsterte er leise. Versuchte auf ihrem Gesicht ein Zeichen von Ablehnung zu erkennen, doch das sah er nicht. Langsam lehnte er seine Stirn an ihre Stirn wie bei dem vertrauten Gruß der Seneca, spürte die Wärme in sich so wunderbar und neu aufsteigen. Sein Herz schlug kräftig während er ihren Atem auf seinem Gesicht spürte, und für einen Moment lang verharrten sie so, reglos und gefangen in der Liebe füreinander. Er konnte nicht anders als das zu tun was sein Herz ihm auftrug als er sich dem hingab, und sein Gesicht sich ihrem näherte. Sanft berührten sich ihre Nasen, ihre Atem trafen ihre Lippen. So liebkosten sie sich eine Weile ohne sich noch näher zu kommen, so als würden sie nicht wollen daß der Moment vergeht. Es war wie das Warten auf den ersehnten Regen bei dem man wusste daß er gleich im nächsten Moment beginnen würde, voller Sehnsucht und Erwartung. Und als Flint seinen Mund auf ihren Mund legte fielen die ersten Regentropfen auf das Dach der Hütte. Er spürte wie ihre Hände seine Schultern berührten während er die Zartheit ihrer Lippen küsste und sie seinen Kuss erwiderte, sanfte Schauer die seinen Rücken hinabliefen wie der Regen draußen von dem Dach. Spürte wie ihr Atem tiefer ging, so als würde er ihr die Luft rauben, dabei war auch er aufgewühlt von den Gefühlen die ihn ergriffen hatten nachdem er diesen Schritt gewagt hatte, jetzt wo er ihr so nahe war. Und als sie sich an ihn lehnte zog er sie in seine Arme, hielt sie nahe bei sich und lehnte seine Wange an ihr Ohr um zu Atem zu kommen, darum bemüht die intensiven Gefühle unter Kontrolle zu halten die ihn so plötzlich ergriffen ohne daß er sie jemals zuvor erfahren konnte. Seine Hände strichen sanft über ihren schmalen Rücken, berührten dabei die Spitzen ihrer langen Haare; jedes Detail nahm er sehnsüchtig in sich auf, hörte ihren Atem und spürte wie ihre Finger sein Rückrad hinabfuhren. Mit geschlossenen Augen hauchte er Küsse auf ihren Wangenknochen, auf ihren Hals, konnte nicht damit aufhören denn er sehnte sich nach ihr. In der Ferne rollte der Klang von den Alten, den Donnerern, näher....und ebenso mächtig war auch das was zwischen ihnen entstanden war.



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Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains) Empty Re: Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains)

Beitrag von Snow-Eye 3/2/2013, 00:12

Sie zählte die letzten Schritte, die sie noch vom Eingang der Hütte trennte. Mit jedem Schritt den sie taten, wuchs die Vorfreude darauf, mit ihm wieder in der warmen Hütte zu sitzen. Es fror sie. Nicht weil es kühler geworden war, oder die Luftfeuchtigkeit dazu gestiegen war. Nicht weil die Strahlen der Sonne nicht mehr auf ihre helle Haut traf. Sondern weil der Ernst der Lage eine eisige Kälte über ihr Herz legte. Weil sie wusste, mit jedem Schritt auch dem Ende näher zu kommen, welches sie beide wieder voneinander trennen würde. Und das schon bald. Zwar nicht physisch, doch körperlich. Sie hatte darüber tief seufzen müssen, gehofft dass er es als Erleichterung darüber abtat, dass sie sich  nun wieder der Gemütlichkeit der Hütte hingeben konnten. Die Antworten der Geister waren doch eher unbefriedigend gewesen. Und sie hatte ihm noch längst nicht alles zeigen können. Noch immer brannten tausend Tatsachen in ihrem Kopf, die er noch mitnehmen musste, damit er seine Gabe weise einsetzen konnte sobald er es musste. Es gab noch so viel zu teilen.
Sie bekam mit, wie er seine Schritte auf den letzten Metern beschleunigte und ihr Falke an ihr vorbei rauschte, weil er den Vorhang beiseite hielt. Sie war so gefangen von ihren Gedanken an das, was sie ihm noch lehren musste, dass sie zu sehr auf sich konzentriert war. Aus Gewohnheit heraus, wollte sie sich sogleich dem Feuer widmen, welches mittlerweile erloschen war.
Doch Flint unterbrach sie in ihrem Tun. Er bestand darauf, ihr diese Aufgabe abzunehmen. Snow  nickte dankbar, doch noch immer ergriffen vom Ernst ihrer Mission. So ging sie sofort zum nächsten Schritt über und entledigte sich ihrer schweren Schamanenhaube. Brachte all ihre Gegenstände an seinen Platz und strich behutsam über die lose gebundenen Eulen-Federn um ihre Fasern wieder zu schließen.
Sie musste ihm noch unbedingt klarmachen, dass wenn er die Liebe der Geister zu nutzen vermochte, er auch ihre dunklen Mächte einsetzen konnte, um seinen Feinden zu schaden. Dass er auch die andere Seite der Kräfte dazu nutzen konnte, seine Gegner zu schwächen solange es zum Schutze und zum Ausgleich der Kräfte diente.  So viele Worte hallten in ihrem Kopf wieder, dass sie erst merkte wie sich das Umfeld in der Hütte sich verändert hatte, als die Stille lauter wurde. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie lange sie beide schon nicht miteinander gesprochen hatte und ein seltsames Gefühl ergriff ihr Herz.  Besorgt, sah sie in die Mitte der Hütte, wo sie ihn noch vermutete. Nichts. Nur das knistern und Knacken der aufstrebenden Flammen und der Geruch von verbrennendem trockenen Eichenholz. Kein anderes Geräusch war wahrnehmbar. Weder von reibender Kleidung, noch von Händen, die nach etwas griffen. Er schien völlig regungslos und sie befürchtete, dass es ihm entweder körperlich, oder seelisch nicht gut ging. Hatte sie ihn überfordert?  Oder plagten ihn noch Schmerzen? Snow setzte ihre Schalen wieder ab,  lief um das feuer herum. Konnte mit ihrer Handfläche seine Wärme erfühlen ohne ihn berühren zu müssen und setzte sich neben ihn auf die Schlaffelle.

„Flint? Ist alles in Ordnung?“

Fragte sie besorgt. Doch ein ruhiges und ebenso sicheres „Ja“ gab er ihr als Antwort zurück. Doch er konnte nicht abstreiten, dass etwas in seiner Seele brannte. Ob Worte oder Taten. Egal was es war, sie schienen von großer Wichtigkeit und hielten ihn zurück. Snow wandte ihr Gesicht der Wärme des Feuers zu und seine Flammen ließen die Schatten ihrer Augen  rötlich aufleuchten. Wärmten ihre Wangen. Sie hoffte, dass sein Herz nun nicht schwer geworden war, von den Ängsten  die sie allgegenwärtig drohten heim zu suchen. Dass  die Trauer über den bevorstehenden Abschied ihn nicht lähmte und  seine Seele damit für böse Mächte gefügig machte. Um dies zu verhindern, ergriff sie eine besonders fein beschnitzte Holzdose und gab etwas der darin enthaltenen vier heiligen Kräuter des Medizinrades in die Flammen. Salbei, Süßgras, Tabak und geraspeltes Zedernholz, um die bösen Geister aus dieser Hütte fern zu halten und ihre Auren zu stärken. Kümmerte sich um all die Gegenstände, die sie noch an diesem Abend benutzen würde, damit ihre Handgriffe auch zu einem späteren Zeitpunkt sicher saßen und sie nicht auf etwas warten mussten weil sie zuerst danach suchen oder es vorbereiten musste.  
Kurz wusste sie nicht, worüber sie sonst mit ihm sprechen sollte. Sie wollte ihn mit ihrer Anwesenheit nicht überfordern. Die Geister hatten ihnen ihre Verbundenheit miteinander so schnell und deutlich abgesegnet und herbeigerufen, dass ihnen kaum Zeit geblieben war, dies auch annehmen zu können. So groß die Faszination auch von beiden Seiten aus war, so groß waren auch die Hindernisse die sie zu nehmen hatten. Also ließ sie ihm Zeit um sich über alles Gesagte klar zu werden.  Doch mitten in ihren emsigen Vorbereitungen, begann er schließlich zu sprechen. Und zwar nicht so, wie jemand, der von seinem Tag erzählte. Oder ein Erlebnis aus seiner Vergangenheit zum Besten gab. Nein. Seine Worte schienen aus tiefster Seele zu kommen.

"Ich danke dir für das was du mir heute gezeigt hast. Und ich weiß daß ich lernen soll meine Gedanken zu kontrollieren, doch in den letzten Tagen habe ich immer wieder nachgedacht über Dinge, welche mir sonst so fern zu sein schienen; ich weiß daß die Sicherheit welche ich mein ganzes Leben lang erfahren durfte nicht mehr ist. Und daß meine Reise eine Reise ins Ungewisse sein wird, von der ich nicht weiß wie sie enden wird. Ich werde jetzt über meine Gedanken sprechen und sie dann niemals wieder aufkommen lassen. Denn so sehr ich auch zum Großen Geist bete wird auch er nicht verhindern daß ich in die Welt-über-dem-Himmel gehe wenn meine Zeit gekommen ist."

Ein wenig erstarrt sah Snow in die Richtung seiner Worte. Doch sie konnte hören, dass er sie dabei nicht ansah. Und dass sie falsch gelegen hatte mit der Vermutung, ihn mit ihren Worten überfordert zu haben. Er war sich durchaus bewusst um was es hier ging. Und was er vielleicht hergeben musste um seinen Beitrag zum erhalten des Gleichgewichtes zu leisten. Die Worte drangen sofort bis in ihr Innerstes. Sie war bereit für das, was er ihr zu sagen hatte. Und jedes seiner Worte würde sie auf ewig nicht mehr vergessen wollen. So ließ sie wie er, die Flammen ihr Gesicht wärmen, legte ihre Hände in ihren Schoß und lauschte mit wachem Geist.

Er wusste um seine Verantwortung. Sprach mit tiefer Erhabenheit darüber, dass er sich nach der Wärme seiner Lieben sehnte. Dass er trotz der Aufgaben die ihm bevorstanden hoffte, noch einmal die Geborgenheit derer zu empfinden, die ihn mit dieser Liebe auf seinem Weg begleitet und somit Spuren in seiner Seele hinterlassen hatten. Sprach von seinen Taten, seinen Absichten. Von seinen Pflichten die er nie gescheut hatte. Der Verantwortung welcher er niemals aus dem Weg gegangen war. Seine Worte hallten wie ein gesungenes Gebet in ihrem Kopf wieder. Verlieh ihr trotz der Wärme in dieser Hütte einen tiefgehenden Schauer. Es lag so viel Ehrfurcht darin. Soviel Hingabe und Selbstlosigkeit, dass es sie wieder traurig machte, jetzt nicht in seine Augen sehen zu können. Er sprach von der Begegnung mit dem Kind, welches nicht seines und doch mehr seines wahr als das eines jeden Anderen. Welches in ihm die Gefühle eines Vaters wachgerufen hatte. Gefühle, die für ihn völlig neu und erfüllend gewesen sein mussten. Doch dann...kam sie.

Und dann bin ich dir begegnet. Du hast meine Seele zurück in das Leben geholt. Du warst es die mir gezeigt hat zu lieben, so wie ich noch niemals jemanden geliebt habe, auf eine andere Art so als wäre ich ein Teil von dir und du von mir. Niemand wird das ersetzen können was du mich gelehrt hast zu fühlen, so selbstverständlich als wäre es schon immer so gewesen. Und ich weiß daß es mein Schicksal ist auf diese Reise zu gehen und gleichzeitig ein Teil von dir zu sein. Wir sind nicht nur durch den Großen Geist vereint, und was auch immer geschehen wird bleibt die Gewissheit daß wir wieder beisammen sein werden, wo auch immer das sein wird. Das gibt mir Kraft und Mut und erfüllt mich mit unendlicher Freude und Zufriedenheit..."

Snow hatte gar nicht mehr mitbekommen, wann genau sie  die Beherrschung über ihre Gefühle verloren hatte. Doch nun brannten die Tränen in ihren milchigen Augen und ihre Worte welche sie sonst ach so souverän parat hatte, waren verschwunden. Sie wusste nicht was er tat nachdem er zuende gesprochen hatte. In ihr herrschte Chaos. Weil so lange keiner mehr den Punkt erreicht hatte, sie aus der Fassung zu bringen. Zum ersten Mal seit langem, war SIE diejenige, die nach passenden Worten suchte. Nach Worte die es würdig waren gesprochen zu werden und gleichermaßen in der Lage waren, seine Botschaft an ihn zurückzugeben. Denn nichts anderes empfand sie ebenso für ihn. Sie öffnete ihren Mund. Kämpfte mit dem Kloß in ihrem Hals an. Schien überfordert weil sie so lange nicht die Beherrschung über eine Situation mehr verloren hatte. Genau genommen war diese die Erste nach all den Jahren, als Nightfrost sie mit aller Kraft festhalten musste, weil sie seine Liebe nicht wahrhaben wollte und er sie so zwingen musste zuzuhören, damit sie endlich begriff wie ernst es ihm war.
Sie wollte gerade sprechen, doch Flint kam ihr zuvor.

"Nein, bitte sag' nichts..." sagte er mit einer Tiefe in seiner Stimme, die nicht zu beschreiben war. Und seine plötzliche Nähe ließ ihr Herz wie Kriegstrommeln schnell und laut schlagen. Sie spürte seine Finger, welche ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Spürte seinen tiefgehenden Blick auf sich. IN sich. Und dachte so sehr sie konnte an seine warmen liebenden Augen, dass sie sie vor ihrem inneren Auge sehen konnte. Wie ein Kind, welches zum ersten Male das Wunder der Nordlichter betrachtete, lauschte sie hingebungsvoll seinen leisen Worten.

"Ich sehne mich nach deiner Nähe weil ich nicht weiß wieviel Zeit uns noch bleibt. Und alles was ich jetzt brauche, ist deine Nähe,"

Sie konnte spätestens jetzt nicht mehr darüber nachdenken, was sie darauf antworten könnte. Denn wieder hatte sie falsch gelegen. Falsch gelegen damit, zu glauben ihn mit ihrer Nähe zu überrumpeln. Dabei war es das, was ihre Herzen am Meisten wollten. Wonach es ihnen am Meisten verlangte, weil dieser Part in ihrer Seele noch fehlte, um sie vollkommen eins werden zu lassen. Wie hatte sie diese Tatsache nur so lange ausblenden -von sich fern halten können?. Denn jetzt, wo sein Gesicht ihrem so nahe kam, dass es ihr die Wärme in die Wangen trieb und seine warme Hand dazu noch an ihrer Wange ruhte, während ihre Stirne sich berührten, entfachte er ein Feuer in ihr, von welchem sie geglaubt hatte es nie wieder spüren zu dürfen. Sie schloss ihre Augen. Lauschte seinem Atem. Nahm ihn in sich auf als ihre Lippen immer wieder seine Wangen streiften und die Luft zu knistern begann. Sie bebten. Wie gefangen war sie völlig ihrer Liebe zu ihm überlassen. Es war so richtig was sie taten. So herrlich rein und intensiv. Sie konnte sein schnelles Herz hören. Ebenso wie ihres in ihrer Brust pochte als drohe es zu zerspringen. Als würde sie in einen wundervollen Traum eintauchen wie in einen See, ohne jemals wieder atmen zu wollen und für immer darin zu versinken. Sie liebte ihn. So sehr wie man einen anderen Menschen nur lieben konnte. Wollte so sehr zu ihm gehören, wie es nur möglich war. Sie würde alles von sich geben solang er es nur verlangte. Und genau bei diesem Gedanken, trafen seine Lippen unendlich sanft und warm auf ihre.
So erhaben er seine Worte gesprochen hatte, so erhaben küsste er sie nun. Hingebungsvoll erwiderte sie dieses Zeichen ihrer Zuneigung, doch sie konnte nicht verhindern, dass dieses Feuer sich augenblicklich in ihr ausbreitete, welches er mit seinen Worten entfacht hatte. Sanft wie Federn den Boden trafen, so sanft strichen ihre Lippen nun über seine. Erst zaghaft, erfühlend und unendlich sanft. Wie von einer fremden Macht geleitet, suchten ihre Hände sich ihren Weg zu seinen Schultern, wo ihre noch kühlen Fingerspitzen auf seine in Flammen stehende Haut traf. Als würde eine vom Wind getragene Schneeflocke auf einen glühenden Stein treffen. Als er sie schwungvoll und mit Leichtigkeit  an seine Brust zog und die Arme um sie schlang entfloh ihr ein entrückendes Seufzen darüber, ihm endlich so nah sein zu dürfen wie sie es sich seit ihrer Vereinigung im Traum  hergewünscht hatte. Sie hörte seinen angestrengten Atem an ihrem Ohr. Spürte seine Wärme die sie vollständig zu durchdringen schien und sie ließ ihre hungrigen Finger seinen muskulösen Rücken hinab gleiten. Spürte jedes einzelne aufgestellte Hährchen an ihren Fingerspitzen. Seine Haut war makellos. ER war makellos. Jegliche Zurückhaltung wich, als sie seine sehnsüchtigen Lippen  an ihrer Wange, ihrem Hals  und ihrer Schulter spüren konnte.  Jetzt begriff sie, dass es so viel wichtiger war zu spüren, als darüber zu sprechen. Sie waren bereits eines. Doch nichts konnte den Moment übertreffen, indem man sich nicht nur seelisch sondern auch körperlich füreinander her gab. Sie wusste dass er dies heute lernen würde. Und obwohl sie es bereits kannte, so empfand sie es mit ihm so stark wie noch nie zuvor.
Sie atmete seinen verführerischen Duft tief ein. Schlang in seinen wilder werdenden Küssen ihre Arme um seinen Hals und presste ihn an sich um ihn und auch sich selbst zu zügeln. Wenn der Moment nun gekommen war, dann wollte sie ihn für ihn so unvergesslich machen, wie es ihr möglich war. Kraftvoll schmiegte sie sich an ihn, legte ihre Beine um seine Hüfte damit sie auf seinem Schoß sitzen konnte und hörte sein erfüllt tiefes seufzen darüber, dass sie ihn nun festhielt so sehr sie konnte.
Worte mussten keine mehr fallen. Jetzt würde sie alles andere an sich sprechen lassen. Ihm zeigen wie sehr sie bereit für ihn war. Wie sehr sie ihn begehrte und wie stark ihre Sehnsüchte in Wirklichkeit geworden waren, seitdem sie seine Wärme das erste Mal in sich gespürt hatte. Auch seine Arme hatten sich um ihren Oberkörper geschlungen, sein Kopf versank in ihrem Dekolltè und angestrengt  versuchten sie zu Atem zu kommen. Ihr Kleid war bereits über eine ihrer Schultern gerutscht und sie spürte, wie jegliche Hemmung zu weichen schien. Die Lust in ihr anstieg sich ihm voll und ganz hin zu geben. Als sein Griff lockerer wurde, lehnte sie sich etwas zurück. Ihre milchigen Augen waren nur leicht geöffnet und ihre Hände legten sich auf seine Wangen, umrahmten sein Gesicht und sanft hob sie seinen Blick zu ihrem Gesicht an. Wieder befühlten ihre Finger sehnsüchtig jeden Millimeter seines Gesichts. Ihre Daumen strichen über seine wundervollen Lippen und mit jedem Winkel den sie so erforschte, „sah“ sie ihn etwas mehr vor ihrem inneren Auge. Wie er sie hingebungsvoll anblickte.
Auch mit ihren Lippen liebkoste sie jeden Part. Küsste seine geschlossenen Augenlider, seine Nase, seine Oberlippe, bis sie wieder vollständig auf seinen  halb geöffneten Mund trafen.
Kostete jede dieser noch zaghaften Berührungen aus. Doch sie spürte längst diesen Hunger tief in ihrer Seele brodeln. Nach mehr. Nach dem, was dieses Feuer allein zum erliegen bringen konnte. Wenn auch nur solange, bis sie ihm eines Tages wieder begegnen würde. Und sie wollte es feiern. Jeder seiner Atemzüge, seiner Herzschläge, jedes leise, kaum hörbare Seufzen war etwas heiliges. Und das zeigte sie ihm nun. Auch wenn sie ihn nicht körperlich sah. So reichten ihre Erinnerungen aus, um ihn vor sich zu sehen. Eine Hand in seinem Nacken ruhend während sie die Finger ihrer anderen Hand in dem Haarschaft in der Mitte seines kahlen Kopfes vergrub. Spätestens jetzt würde er wissen, dass sie ihm mehr zu zeigen hatte, als das was er sah, wenn er ihr Gesicht musterte. Dass sie ihm mehr geben wollte als die Wärme, die sich auch in ihm auszubreiten schien. Dass sie ihn mehr fühlen lassen konnte als jemals zuvor in seinem Leben. Es war ein so erhabener Moment in dem sie sich beide einander gaben, was sie zu geben vermochten. Und so wie der Sturm Draußen durch den Wald tobte, so tobte er auch in ihren Herzen füreinander.

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Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains) Empty Re: Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains)

Beitrag von Flint Sky 3/2/2013, 19:01

Flint spürte jede Sekunde die verging so intensiv wie nie zuvor als er zärtlich Snows Hals und ihre freie Schulter küsste, während er sie in seinen Armen hielt und ihre Hände über seinen Rücken strichen. Er hatte sich so sehr nach ihrer Nähe gesehnt und bekam nun mehr als er sich zu erhoffen gewagt hatte; gleichzeitig schien es als ob seine Sehnsucht nicht einfach gestillt war sondern mit jedem Atemzug größer wurde. Konnte sich nicht erklären warum dies so war, doch er gab sich diesem starken Gefühl hin als er immer wieder ihre Haut mit Küssen bedeckte, nicht mehr von ihr ablassen konnte oder wollte; so lange bis sie ihre Arme um seinen Hals schlang und sich an ihn drückte, was ihn für einen kurzen Moment zu unterbrechen vermochte. Er musste seinen tiefen Atem zügeln als sie sich regte, ihr Becken hob und sich auf seinen Schoß setzte, ihre Beine um seine Hüften geschlungen. Es war der Moment als er spürte wie die Hitze in ihm sich in ein Feuer verwandelte welches sich immer weiter in ihm ausbreitete. Noch nie war sie ihm körperlich so nahe gewesen wie jetzt. Er seufzte auf vor Verlangen und hielt sie ebenso fest wie sie ihn festhielt. Er spürte wie sich ihr Brustkorb an ihm hob und senkte. Lehnte sein Gesicht auf ihre Brust weil er sie so sehr begehrte daß er alles von ihr fühlen wollte, und die Anspannung in ihm ließ ihn sachte erzittern und nur schwer zu Atem kommen. Er begehrte sie so sehr wie niemanden zuvor in seinem Leben, in diesem Augenblick stand ihre Nähe über allem was ihm wichtig war. Sie lehnte sich ein wenig zurück und als ihre Hände sich um sein Gesicht legten hob er seinen Kopf an, blickte sie an während ihre Finger seine Gesichtszüge entlang strichen; er wußte warum sie das tat und gab ihr diesen Moment, wie auch er den Augenblick nutzte um ihr wundervolles Gesicht zu betrachten, frei von Ernst und Sorge, ebenfalls erfüllt von Sehnsucht. Nahm jedes Detail davon in sich auf während er sie in seinen Armen hielt und ihre Fingerspitzen ihn berührten, bis sie begann sein Gesicht voller Sanftheit zu küssen. Flint schloß andächtig seine Augen und atmete leise und tief, erfüllt von ihrer Zuneigung. Kein einziger Gedanke ging ihm durch den Kopf, alles was für ihn zählte war das was sie ihn fühlen ließ.
Ihre Lippen fanden sich erneut zu einem Kuss der nicht enden wollte und die Hitze in ihm weiterhin schürte, sie sich in seiner Körpermitte bündeln ließ. Es war als würde reines Verlangen durch seine Adern fließen als er spürte wie ihr Griff in seinem Haar fester wurde und ihr Kuss endete, so als würde sie zu Atem kommen müssen. Er spürte daß auch sie dieses Verlangen in sich hatte und erwiderte ihren Kuss welcher fest seine Lippen traf. Dann drückte sie ihn zurück auf die Felle und er folgte bereitwillig ihrer Bewegung, denn er würde alles tun was sie jetzt von ihm verlangte. Er gab sich ihr hin und wollte alles für sie sein, solange sie ihm weiterhin ihre Nähe schenkte. Durch halb geschlossene Augen sah er zu ihr auf, beobachtete wie sie sich langsam ihr Kleid über den Kopf zog. Jeden Zentimeter ihrer Haut betrachtete er dabei, gefangen von ihrem sinnlichen Anblick und ihrer Nacktheit. Sie war für ihn die Heiligkeit der Frau; den Seneca waren die Frauen das Wichtigste, denn sie verkörperten die Gleichheit zur Mutter Erde; sie empfingen neues Leben und trugen es aus in diese Welt. Seit Anbeginn der Menschheit war die Frau die Spenderin neuen Lebens mit welcher sie die höchste Rolle bei den Seneca einnahm. Und für Flint war Snow in diesem Augenblick wie die Verkörperung dessen was er als heilig erachtete. Noch nie hatte er je eine Frau so betrachtet, und keine hatte dabei ein so intensives Gefühl in ihm entfacht wie Snow. Der Schein des Feuers leuchtete auf ihrer Haut und die Schatten der Hütte zeichneten die Rundungen ihrer Hüfte und ihrer Brüste sanft nach. Sie war so wunderschön und einzigartig. Er sah wie sie ihr Gesicht berührte und ihre Hände dann über ihren eigenen Körper hinabgleiten ließ, hinüber auf seine Brust und nahm dann seine Hände um sie ebenfalls an ihr Gesicht zu legen; genau wie ihre zeichneten auch seine Hände die Linie ihres Halses nach, und als sie sich auf ihre Brüste legten schloß er seine Augen um nur zu fühlen und dieses Verlangen in sich aushalten zu können, welches so heftig über ihn kam wie das laute Grollen des Donners draußen am Himmel. Sein Leben lang hatte er sich einer Vereinigung oder auch nur dem Verlangen danach entsagt, vor allem weil die Schamanen -seine Lehrer- es ihm untersagt hatten. Doch hier und jetzt wusste er daß diese Zeiten ein Ende genommen hatten. Er spürte daß es richtig war denn er hatte längst gewählt. Und alles was er noch wollte war eins mit ihr zu sein. Die Donnerschläge und der Regen ließen die Hütte erzittern während sie sich verlangend küssten, sich schmeckten und ihren Atem teilten; wie von Sinnen küsste er ihr Kinn, ihren Hals und weiter hinab während seine Hände über ihre Schulterblätter und ihren Rücken strichen.


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Er liebte sie so sehr, und jetzt hatte sie ihm mehr gegeben als irgend jemand anders zuvor. Sein ganzer Körper pulsierte noch immer und sein Puls schlug ihm in den Ohren, doch langsam überkam ihn eine tiefe Zufriedenheit und Erschöpfung. Die unendliche Zufriedenheit darüber dieser Frau begegnet zu sein und diese kostbaren Momente mit ihr zu teilen. Ein letzter Donnerschlag hallte am Himmel wider ehe nur noch der beruhigende Klang des Regens zu hören war, wie um dieses Ereignis zu beenden und das Schicksal zu besiegeln.
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Beitrag von Flint Sky 7/2/2013, 17:56

Übergroßes Glück wären die Worte gewesen hätte man Flint danach gefragt was er in diesem Augenblick fühlte; nicht nur weil er nun das erste mal erfahren hatte was es hieß auf diese Art zu lieben, nicht nur weil es Snow-Eye war welche er so begehrte, sondern auch weil dieses Erlebnis beinahe die Verschmelzung ihrer Seelen übertroffen hatte. Jetzt wo seine Sehnsucht gestillt war erschienen ihm all die Sorgen und Probleme weit entfernt und er verschwendete keinen Gedanken daran. Vergessen war die große Angst vor der unbekannten Gefahr, und selbst wenn die Welt in diesem Moment untergehen würde wäre es ihm womöglich nicht einmal aufgefallen. Noch immer hielt er sie in seinen Armen und auch sie hatte ihre Arme um ihn gelegt, saß noch immer auf ihm und er konnte die letzten Momente vollkommen auskosten. Er hatte seinen Kopf auf ihre Brust gelehnt und konnte einfach nur warten während das berauschende Gefühl verebbte und sein Atem sich mehr und mehr beruhigte. Er hörte ihren Herzschlag, ruhig und kraftvoll. Spürte wie sie sanft seinen Nacken streichelte. Und die Müdigkeit in ihm wurde immer stärker, so als wäre er tagelang gelaufen und nun endlich an seinem Ziel angekommen, erschöpft doch glücklich. Als Snow ihn sachte auf die Felle lehnte kühlte die Luft seine verschwitzte Haut und er war kaum noch fähig sich zu rühren. Er sah noch wie sie ihm ein glückliches Lächeln schenkte nachdem sie ihn zugedeckt hatte, ehe sie sich von ihm entfernte und sie in den Schatten der Hütte verschwand. Die Regentropfen welche leise auf das Dach der Hütte trafen und das Knistern des Feuers trugen dazu bei daß er seine Augen nicht mehr offen halten konnte und kurz darauf einschlief, erfüllter als jemals zuvor in seinem Leben.
Wenn er in der Nacht wach wurde suchte er ihre Nähe und schmiegte sich schlaftrunken an sie; ihren warmen Körper so nah bei sich zu haben war für ihn die schönste Art zu ruhen, und dann ihrem sanften Atem zu lauschen während er einschlief ließ ihn sich glücklich und zufrieden fühlen.




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Auch Snow schien noch keine große Lust zu haben ihre Zweisamkeit sofort unterbrechen zu wollen. Wie glücklich er war...wie glücklich sie ihn machte. Er hoffte daß auch er es schaffte sie glücklich zu machen, obwohl er erst zweimal die Möglichkeit dazu gehabt hatte es zu versuchen. Obwohl sie schon einen Mann vor ihm hatte. Er konnte nicht verhindern daß gewisse Selbstzweifel ihn ergriffen....was sollte er ihr in dieser Hinsicht schon bieten können? Er wusste daß sie ihn liebte, so wie er sie liebte. Und mit dieser Gewißheit gelang es ihm seine Zweifel zu vertreiben während er sanft ihre Schulter streichelte und sich mit geschlossenen Augen ausruhte. Jetzt wurde ihm bewusst daß der neue Tag schon seit einer Weile begonnen hatte, und er war so durstig wie schon lange nicht mehr. Er musste sich zwingen seine Gedanken auf den Tag zu richten und auf die Dinge welche zu erledigen waren, auch wenn seine Gedanken sich gerade jetzt ständig um Snow drehten. Er hielt inne und ließ seine Hand ruhig auf ihrem Rücken liegen, ehe er sein Gesicht zu ihr neigte um sie dicht vor sich zu betrachten. Er spürte ihren Atem auf seinem Gesicht und wäre am liebsten niemals wieder aufgestanden, doch er musste.

"Ich habe in der Nähe einen kleinen Bach gesehen. Ich werde uns frisches Wasser holen und gleich die Gelegenheit nutzen um mich zu waschen. Ich bin bald zurück," sagte er leise und sah wie sie nickend zustimmte. Noch einmal gab er ihr einen liebevollen Kuss und setzte sich dann auf um sich umzublicken. Er entdeckte seine Teeschale vom Vorabend in der Nähe stehen und streckte sich danach um sie restlos leer zu trinken. Der Tee war längst kalt doch erfrischend, und als er seinen Durst gestillt hatte erhob er sich vorsichtig von den Fellen um nach seinem Lendenschurz zu suchen und ihn anzuziehen. Trotz der Verausgabung fühlte er sich jetzt erstaunlich gut und fit, und er sehnte sich nach der erfrischenden Reinigung im klaren Wasser. Schweigend suchte er die leeren Wasserblasen zusammen und sah dabei immer wieder zu Snow-Eye hin, bis er bereit war und leise zum Ausgang ging um sie nicht zu stören. Er würde sich beeilen um so bald wie möglich wieder bei ihr sein zu können. Jeder Moment den sie noch gemeinsam verbringen konnten war kostbar, das wurde ihm besonders jetzt bewußt als er alleine die Hütte verließ und sich auf den Weg zu dem Bach machte. Der Regen hatte den Boden aufgeweicht und seine nackten Füße versanken bei jedem Schritt im mit Wasser aufgesogenen Boden. Stellenweise waren matschige oder wasserbedeckte Flächen entstanden welche er umgehen musste, und während er durch den Wald lief sog er genüsslich die frische, klare Luft in sich auf. Überall fielen Wassertropfen von den nassen Baumkronen. Die Vögel sangen erfreut über diesen Segen daß endlich die endlosen Tage der Trockenheit vorüber waren. Er spürte daß er von jetzt an ein anderer Mensch war, wie sehr ihn dieses Erlebnis verändert hatte, und wie sehr es schmerzte daran zu denken ein anderer Mensch zu sein und es zugleich hinter sich lassen zu müssen. Denn er musste sie irgendwann verlassen, musste zurück in das Herzland. Sein Herz wurde ihm schwer als er daran dachte während er bei dem Bach ankam welchen er am Tag zuvor gesehen hatte und das flache Ufer hinabstieg. Er wäre stark genug um sofort zu gehen, und die Wunde an seinem Kopf hatte sich geschlossen, es musste nur noch der Schorf verheilen. Auch wenn ihm bewußt war wie dringend seine Reise sein würde, es gab noch immer etwas was ihn zurückhielt, was ihn auf ein Zeichen warten ließ um den Augenblick nicht mehr ignorieren zu können.
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Beitrag von Snow-Eye 20/8/2013, 19:43

Hunderte Vögel gaben sich in den Baumwipfeln in allen Farbstimmen ihre Geheimnisse preis. Sangen ihre schönsten Lieder um das Ende der Trockenheit zu feiern. Ein Specht hämmerte in der Ferne auf einen hohlen Baum ein, um ihm ein Frühstück zu entlocken. Immer wieder trug der sanfte Wind den erdigen, moosigen Duft des feuchten Waldes zu ihr hinein und ließ die Blätter flüstern.
Geniessend atmete Snow tief durch, während sie im hinteren Teil der Hütte auf den zerwühlten Fellen lag, eines halb über ihrem Gesäß liegend und mit geschlossenen Augen Flints Duft in sich aufnahm, welcher sie völlig zu umhüllen schien. Sie ließ es nicht zu, das ihre eigene Angst diesen Moment zerstörte. Auf dem Bauch liegend, lag ihr schwarz-bläulich schimmerndes Haar wie eine zarte Decke über ihrem Rücken und obwohl sie sich so sehr entspannte dass sie ihren eigenen Herzschlag als laut empfand, konnte sie nicht noch einmal Ruhe finden. Mit geschlossenen Augen lag sie einfach dort und lauschte dem Treiben der Welt. Niemals hatte sie damit gerechnet, dass sie am Ende ihrer Suche ein Bündnis zu einem neuen Mann eingehen würde. Der Rat der Ältesten würde ebenso staunen über das, was sie zu berichten hatte sobald sie heimkehrte. Sie würden ihr glauben müssen. Auch wenn diese Zusammenkunft äußerst ungewöhnlich verlaufen war. Begegnet waren sie sich vor ein paar Tagen. Doch kannten sie sich bereits eine Ewigkeit vorher, noch bevor sie wussten zu wem sie sich so hingezogen fühlten. Und obwohl er sich nur am nahegelegenen See wusch, fehlte ihr bereits seine körperliche Nähe. Sie wusste welches Handeln wichtig und richtig war. Aber trotzdem war sie versucht, dies zu ignorieren und ihn nicht gehen zu lassen. Sie wusste als Schamanin ganz genau, dass es furchtbar für sie alle enden konnte wenn er nicht zurück kehrte. Aber als die liebende Frau die sie ebenfalls war, brannte der Wunsch in ihr, ihm nicht lebe wohl sagen zu müssen.
Seufzend rollte sie sich auf den Rücken und obwohl es keinen Unterschied machte, öffnete sie ihre Augen. Sie musste sich sehr anstrengen, um dieses Gefühl nicht stärker werden zu lassen. Und sie versuchte sich damit zu trösten, dass sie ihm seine letzten Momente hier so angenehm wie möglich machen konnte. Es gab noch viel zu tun. Und sie würde versuchen, sich diesen Konflikt ihm zuliebe nicht anmerken zu lassen. Auch er würde versuchen müssen, sich nicht von dem Schmerz der bevorstehenden Trennung ablenken zu lassen. Die Last der Welt lag auf seinen Schulten. Sie würde dies nicht noch schwerer als nötig für ihn machen. Auch wenn sie zu gerne egoistisch denken würde. Ihre Aufgabe bestand darin, ihn auf seine Reise vor zu bereiten und nicht, sie ihm noch schwerer zu machen. Jetzt war er bei ihr. Und das war es was zählte. Auch wenn sie nicht verhindern konnte, dass sie sich im Kopf ausmalte was wäre wenn sie mit ihm gehen würde. Sie wäre ihm keine Hilfe. Im Gegenteil. Und die Geister hatten ihnen einen weiteren Weg geschenkt, wie sie einander sehen und haben konnten.
Glücklich darüber legte sich noch ein letztes Mal ihre Arme um sich und Lächelte über sein entfesseltes Verlangen von heute Morgen. Sie hatte ihn ja dazu angetrieben. Und doch musste sie staunen darüber, wieviel Leidenschaft diesem Wächter inne wohnte. Ein starkes Herz und ein Feuer, welches ihrem gleich auf gewesen war. Wieder durchlief sie ein wohlig warmer Schauer als sie an sein zügelloses Verlangen zurück dachte was sie glücklich seufzen ließ. Doch er würde bald wieder bei ihr sein und sie würde es ihm so angenehm wie möglich machen, solange er noch bei ihr war. Also raffte sie sich auf, versuchte ihr Kleid zu ertasten weil es natürlich dieses mal nicht wie immer gewohnt an seinem Platz lag und richtete alles wieder her. Schürte ein neues Feuer und legte Steine in der Glut zurecht. Erst dann begab sie sich hinaus und wusch sich ausgiebig mit dem Rest Wasser welches noch an den abgelegten Satteltaschen hing. Bestrich ihre gesamte Haut mit Honigöl und gab sich etwas davon in ihre zerzausten Haare ehe sie sie geduldig kämmte biss sie wie Wasser durch ihre Finger glitt. Sie zog sich daraufhin ein frisches Kleid über welches von oben bis unten mit vereinzelten Lederbändchen bestückt war, an welchen jeweils unterschiedlich viele Fluss-Türkise hingen.
Noch war nicht die Zeit für schwere Gewänder .Zuerst wollte sie für ihr leibliches Wohl sorgen. Erst hatte sie Mühe alle ihre Töpfchen zu finden und sie musste amüsiert über sich selbst den Kopf schütteln, dass die Liebe sie so zerstreut machte. Ausserdem hatten sie nach ihrer letzten Nacht einige umgestoßen weswegen sie zur Sicherheit alle noch einmal abtastete, ehe sie wieder ihren gewohnten Platz bekamen. Daraufhin brauchte es kaum Zeit, um den Teig für das Feuerbrot zuzubereiten und die dünnen Fladen in geschmolzenem Fett aus zu backen. Sie erwärmte Karibu-Milch mit Honig und zerdrückte die letzten reifen Waldbeeren zu einem Brei zerdrückte. Zu guter letzt tunkte sie frisch gepflückte Holunderbeeren in ihren restlichen Teig, um diese ebenfalls aus zu backen. Erinnerungen kamen auf. Wie sie für Nightfrost jeden Morgen das Frühstück zubereitet hatte. Er liebte seine warme Karibumilch. Und am liebsten mit Honig, wenn sie noch welchen hatten. Kurz hielt sie inne und dachte mit Freude im Herzen an ihn zurück. Er war so völlig anders als Flint gewesen. Aber nicht besser oder schlechter. Und sie spürte plötzlich auch seine Freude darüber, dass sie endlich einen neuen Seelengefährten gefunden hatte als der kühlere Herbstwind in die Hütte drang und ihre Wange küsste.
Ihr hungriger Falke riss sie aus ihren Träumen. Ihn und die Karibus hätte sie beinahe vergessen. Als auch diese genüsslich ihr verspätetes Frühstück zu sich nahmen, hatte sie alle Dinge getan und nutzte die Schönheit des Tages um sich vor der Hütte in das weiche Moos zu setzen und zu lauschen. Reckte ihr Gesicht den Sonnenstrahlen entgegen die sich durch das Blätterdach kämpften und liess die kühleren Nordwinde mit ihren Haaren spielen. Zufrieden und erfüllt legte sie ihre Hände in den Schoß und atmete tief durch. Spürte wie die Nordgeister sich einen Weg durch die Wälder hindurch suchten um das Leben in ihnen auf die Kälte des Winters vorzubereiten. Nun war die Zeit der fallenden Blätter. Und die Zeit des langen Schlafes rückte näher. Snow konzentrierte sich voll und ganz auf die Energie die sie durchströmte, sobald sie an Flints Nähe dachte. Oder an die Farbe seiner Augen. An das Geräusch seines angestrengten Atems und den Klang seiner wohlig, warmen Stimme. Die Blätter malten tanzende Muster auf ihren Körper und es schien, als würde jedes Unglück der Welt sich hüten, diesen Ort heim zu suchen. So fiel es ihr nicht schwer, ihren Frieden damit zu machen, dass sie diesen Frieden sehr bald schon wieder aufgeben musste. Sie wusste nicht wie lange sie so dort saß. Und immer mehr löste sich ihr Geist vom irdischen Dasein und immer mehr löste das Dunkel sich auf in grüne sich wiegende Wellen aus Blättern, Moos und Gras. Bis ein lichtdurchflutetes Wesen auf sie zuschwebte und sich immer weiter näherte, bis sie die Wärme des Wesens in sich spürte und sie durch einen sanften Kuss auf die Stirn zurück in die ebenso schöne Realität geholt wurde. Sie spürte Flints Atem auf ihren Lippen und mit noch immer geschlossenen Augen begann sie erfüllt zu Lächeln.

"Hmmm....ich rieche....Schilfgras und Algenmoos.... Mineralisches Gestein und frische Erde.....das kann nur eine Kröte sein!"

Hauchte sie ihm sanft entgegen und zeigte ihr strahlendstes Lächeln. Erwiederte daraufhin seinen langen und liebevollen Kuss, spürte seine wundervolle Hand an ihrer Wange.

"Scheint, als hätte ich mich geirrt!"

Scherzte sie und reichte ihm ihre Hände um sich von ihm aufhelfen zu lassen. Sanft zog sie ihn mit sich zur Hütte. Sie wollte auf gar keinen Fall das er ihre letzten gemeinsamen Momente trübselig verbrachte und ließ ihm deshalb keine Zeit dazu.

"Komm...lass uns zuerst etwas essen. Ich hoffe du hast keine Schmerzen mehr und fühlst dich besser."

In der Hütte führte sie ihn zu ihren Fellen, goss die Honig-Milch in eine Kürbis-Schale und stellte die knusprigen Fladen mit dem Beerenpürre und dem gebackenen Holunder in greifbare Nähe, um sich dann seitlich hinter ihn zu knien, sich als Lehne zur Verfügung zu stellen und ihm alles an zu reichen.

"Erzähle mir mehr über deine Gefährten Flint. Werden sie dich begleiten, wenn du zurückgehst? Wo sind sie jetzt im Augenblick?"

Sie lauschte ihm mit gesenktem Gesicht, aß genüsslich mit einer Hand während die andere auf seiner Brust die Konturen seiner Tattowierung nach zeichneten. Sie war sehr froh, dass er sich darauf einließ und genoss es ebenso ihn zu verwöhnen oder wenn er sich hier und da einen Kuss stahl. Es fühlte sich so an, als wäre es nie anders gewesen. Als wären sie schon immer eins gewesen. Und er roch so gut, dass sie fast ihren Hunger vergaß. Selbst dass sie ursprünglich mit Redlance hergekommen war und dieser bald zurück kommen würde, hatte sie für einen Moment vergessen. Ihn so zufrieden bei sich zu haben war so erfüllend. Und doch musste der Tag noch genutzt werden um sich vorzubereiten. Um IHN vorzubereiten auf das was ihn erwarten würde. Er musste auch lernen, wie man die Kräfte der Zerstörung dazu nutzen konnte, um böse Geister in eine Seele zu schicken. Dies gelang nur jenen, die wirklich aussergewöhnliche Fähigkeiten hatten. Auch sie konnte es nur bedingt. Und nicht jeder Schamane wusste davon. Sie würden noch einmal durch die Augen der Geister sehen müssen um seine Fahigkeiten mit seinem Können und seinem Geist zu manifestieren. Und mehr konnte sie ihm dann nicht mehr beibringen. Dann würde sie die Ehre haben, ihn zum Schamanen zu erklären und ihm ihr Zeichen zu verleihen. Und da war noch etwas, dass sie tun wollte. Doch gerade als ihr diese Gedanken kommen wollten, griff sie daneben und anstatt das Feuerbrot zu greifen landeten ihre Finger im Beerenbrei. Ausgerechnet sie griff daneben! Sie musste lachen über sich selbst denn so kannte sie sich selbst nicht. Sie griff sonst nie daneben, es sei denn jemand erlaubte sich einen Scherz mit ihr, doch das war noch nie vorgefallen weil es noch niemand gewagt hatte!

"Sieh nur was du mit mir tust! Meine Konzentration ist fort!"

Scherzte sie leise in sein Ohr und weil sie nicht aufstehen wollte, lutsche sie sich amüsiert die Finger ab, hielt jedoch inne, als sie seine Hand an ihrem Gelenk spürte und gebannt wartete was er vor hatte.
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Beitrag von Flint Sky 22/8/2013, 11:11

Flint stand für einen Moment am Ufer des Baches, lauschte den singenden Vögeln und atmete tief die verschiedenen Gerüche des Waldes ein. Er war bereits eine Weile seit seiner Reise in diesen Wäldern unterwegs, und er hatte stets aufmerksam auf die Veränderungen und Unterschiede geachtet; im Laufe der Zeit hatte er bemerkt wie die Pflanzen sich langsam der Hitze gebeugt hatten und ihre gelben Blätter verloren. Andere schienen von der Trockenheit wenig beeindruckt zu sein. Auch hatte er bemerkt daß mittlerweile nicht mehr so viele Vögel in den Bäumen und Büschen sangen als noch am Anfang. Er vermutete daß die restlichen Vögel beschlossen hatten mit dem Gesang aufzuhören, aber daß sie das Gebiet verließen konnte er sich nicht vorstellen. All diese Dinge kannte er nicht aus seiner Heimat, und es gab viele andere Dinge welche so anders waren. Hier war das Wasser viel kälter und klarer, und am Morgen erschien ihm die Luft viel frischer. Alles was er sah und hörte registrierte er aufmerksam und zu jeder Zeit. Zuerst neigte er sich vor und sprach ein aufrichtiges Morgengebet, einen Dank an den Großen Geist, die Mächte und die Ahnen, dann ging er in die Hocke und füllte die drei leeren Behälter aus getrockneten Rentierblasen mit frischen Wasser auf. Er spürte daß das Wasser auch hier erstaunlich kalt war, und er würde etwas frieren wenn er sich gleich waschen würde, doch das nahm er in Kauf. Der Bach plätscherte und gluckerte angenehm leise vor sich hin, und Flint konnte bis auf den Grund blicken wo er kleine Kieselsteine und grüne Algen sah; an manchen Stellen stachen große, runde Steine aus dem Wasser, und die Ufer waren von Gras und Sträuchern bewachsen. Durch die Baumkronen hindurch spiegelte sich das Licht auf der Wasseroberfläche, warf Lichtflecken und Schatten hierhin und dorthin. An manchen Stellen sammelte sich feiner Sand zu Sandbänken, und nun erspähte er eine gute Stelle in der Nähe.

Er legte die vollen Wasserblasen am Ufer ab und band seinen Lendenschurz auf. Dann watete er nackt mit den Füßen in das Wasser bis er bei einer der Sandbänke ankam, wo ihm das Wasser nicht einmal bis zu den Knien reichte. Die feinen Kieselsteine bewegten sich sachte bei jedem Schritt unter seinen Füßen. Die Strömung war seicht und säuselte um ihn herum als er sich an der Stelle hinhockte und schließlich auf seine Knie ging; zuerst verschlug ihm die Kälte des Wassers den Atem, und er musste tief durchatmen und das Gesicht verziehen um das aushalten zu können, doch es dauerte nicht lange und er hatte sich daran gewöhnt. Eilig und geräuschvoll begann er sich zu waschen, zuerst zaghaft am Bauch und an den Armen, und schließlich auch am Rest des Körpers. Das Wasser war angenehm erfrischend und gab ihm das Gefühl vollkommen gereinigt zu werden. Zuletzt wusch er gründlich sein Gesicht und hielt schließlich inne um sich lauschend umzublicken. Dort draussen gab es Bären, das wusste er. Und er musste immer wachsam sein damit er nicht in Gefahr geriet, doch momentan war alles in Ordnung. Seine Finger tasteten vorsichtig nach der verheilenden Wunde an seinem Kopf, und es schmerzte kaum noch was ihn beruhigte. Die Frische des Wassers betäubte fast seine Haut, es war Zeit den Bach zu verlassen und so stieg er zurück an das Ufer, wo er sich für eine Weile niedersetzte. Während er langsam trocknete genoß Flint die Ruhe des Waldes und hing seinen Gedanken nach, Gedanken darüber wie glücklich er hier jetzt in diesem Moment war. Während er einen Grashalm zupfte und sich in den Mundwinkel steckte und seine Augen auf dem plätschernden Bach vor sich lagen, dachte er daran was er hier gefunden hatte. Was der Große Geist ihm hier geschenkt hatte. Er war so zufrieden und glücklich daß er vor lauter Glück kaum wusste wie er damit umgehen sollte, denn es veränderte seine Sicht auf die Dinge.

Er erinnerte sich viele Jahre zurück als er noch bei seinem Lehrmeister gelebt hatte, einem der alten Schamanen der Seneca; nein, vielleicht war es sogar der Älteste von ihnen gewesen, derjenige der am meisten Geduld und Erfahrung im Umgang mit den Unerfahrenen hatte. Er hatte Flint die alten Lehren gelehrt. Und eines was er ihm stets als wichtig vorgehalten hatte, ganz besonders als Flint in die Mannweihe ging, war daß er sich keine Frau nehmen sollte. Er sagte daß Flint seine Kräfte einzig für die Macht in ihm nutzen sollte, mehr hatte er nicht dazu gesagt...und Flint hatte es so akzeptiert und als richtig empfunden. Alles was er getan hatte, hatte er für seinen Clan und den Großen Geist getan. Wäre er ein Ehemann und Vater geworden, hätte er niemals Tage und Nächte bei den Schamanen und als Wächter bei den Höhlen verbringen können. Das unendliche Wissen welches sein Lehrmeister ihm bis zu seinem Tod weitergegeben hatte wurde vollständig eins mit Flint, ohne sich jemals um etwas anderes als diese Aufgabe Sorgen machen zu müssen. Doch jetzt in diesem Moment kam ihm diese Lehre nicht mehr wichtig vor; er wusste nicht ob er es wagen durfte zu zweifeln, doch tief in sich glaubte er daß sich etwas in ihm verändert hatte. Die Lehre seines Meisters hatte ihn zu dem gemacht der er heute war, und das war gut so. Nicht nur daß durch diese Frau sein Herz leichter wurde, sondern auch weil er glaubte den Sinn des Kreislaufs vollständig zu erkennen. Ohne die geistige und körperliche Erfüllung gab es keinen Kreislauf des Lebens. Und seit dem Moment an dem er und Snow-Eye sich vereint hatten hatte sich sein Weg mit dieser Lehre verändert. Es war Zeit einen neuen Weg anzutreten und den Alten zu verändern.
Was hinderte ihn daran jetzt einfach hier zu bleiben? Warum sollte er nicht bei IHR bleiben? Die Macht hatte ihm kein weiteres Zeichen geschickt um ihn vor etwas zu warnen. Hier fühlte er sich glücklich, vielleicht sollte er einfach für eine Zeit bleiben und seinen neuen Weg ausbauen. Und wenn die Zeit gekommen war könnte er immer noch zurück in das Herzland reisen. Flint starrte grübelnd vor sich hin und zog den Grashalm aus seinem Mundwinkel, warf ihn weg und lauschte einem Specht welcher in der Nähe gegen einen Baumstamm klopfte. Sein Blick ging hinauf und er betrachtete die Baumkronen über sich, durch welche einige Sonnenstrahlen drangen. Was für ein schöner und lebenswerter Ort dies war, auch wenn es hier so anders als in seiner Heimat war. Er konnte sich vorstellen hier zu bleiben und alles über das Leben hier zu lernen, verdrängte die Vernunft welche noch in seiner Erinnerung schlummerte denn er wollte jetzt nicht daran denken daß es für ihn nicht möglich war zu bleiben. Ein wenig fahrig erhob er sich von seinem Platz und ging ein paar Schritte am Bach entlang, die Augen auf das Wasser gerichtet. Er war nicht nur hier um das Wasser zu holen, jetzt hielt er Ausschau nach Fischen, und er glaubte einen oder zwei kleine Schatten im Wasser vorbeiflitzen zu sehen. Vielleicht gab es hier genauso viele Fische wie in den Flüssen seiner Heimat in denen sogar Fische mit scharfen Zähnen schwammen. Er würde es herausfinden also stieg er wieder in den Bach, suchte ein wenig am Ufer entlang und fand schließlich einige Sträucher und Schilfrohre bei denen er sich bediente. Nach einer Weile kam der Bach in eine Biegung und wurde etwas schmaler, dort begann er die biegsamen Zweige, Gräser und Stengel miteinander zu verflechten, bis er eine halbwegs brauchbare Reuse hatte. So etwas lernte jeder Mann bei den Seneca, doch diese hier sah ein wenig so aus als hätte ein Anfänger sie hergestellt, denn die Materialien waren für ihn ungewohnt. Sie passte jedoch gut in die schmale Biegung des Bachs und so säumte er sie noch ein wenig mit Schlamm und Zweigen die am Ufer herumlagen. Vielleicht würden sich den Tag über einige Fische darin sammeln, denn es würde keinen Ausweg für sie geben.

Flint war zufrieden und lief den Weg zurück zu der Stelle an der er die Wasserblasen abgelegt hatte, zog sich seinen Lendenschurz an und nahm die Blasen an sich. Sie waren so randvoll daß bei jedem seiner Schritte ein paar Tropfen über den Rand schwappten, auch wenn er sie sorgsam festhielt und ihr Gewicht die Muskeln an seinen Armen spielen ließ. Zum Glück war der Weg zu dem Wicki up nicht sehr weit und schon bald konnte er es zwischen den Bäumen erkennen, auch wenn es so gut getarnt war daß es beinahe nicht auffiel. Da entdeckte er auch Snow welche auf dem Boden saß und ihr Gesicht dem Himmel entgegen reckte; Flint ging langsamer und blieb dann stehen, nur um sie so zu betrachten. Sie wirkte als wäre sie eins mit den Pflanzen, als würde es für sie keine Zeit geben. Er stellte vorsichtig die Wasserblasen auf den Boden und ging dann langsam weiter direkt auf sie zu, davon überzeugt daß sie ihn sofort bemerkten würde, doch sie rührte sich nicht. Er hockte sich vor sie, lehnte sich vor und küsste sie sanft auf die Stirn, und dann konnte er nicht anders als auch ihren Mund zu küssen, hörte sie leise sagen:
"Hmmm....ich rieche....Schilfgras und Algenmoos.... Mineralisches Gestein und frische Erde.....das kann nur eine Kröte sein!"

Er prustete empört leise auf und verschloss dann ihren Mund mit seinem Mund, und sie erwiderte seinen Kuss so liebevoll wie er. Es tat gut wieder bei ihr zu sein, und schließlich nahm er ihre zarten Hände und half ihr auf die Füße. "Komm...lass uns zuerst etwas essen. Ich hoffe du hast keine Schmerzen mehr und fühlst dich besser," sagte sie während sie zurück zu der Hütte gingen und er einfach die Wasserblasen dort zurückließ, und er antwortete wahrheitsgemäß, "Die Schmerzen sind vorüber und ich fühle mich fast wieder wie zuvor."
Es war so ein fremdartiges und gleichzeitig wunderbares Gefühl zusammen mit ihr in das Wiki up zu gehen, gemeinsam als ein Mann und eine Frau die zusammengehörten. Sie betraten die Hütte und Flint bemerkte den angenehmen Geruch von Essen, worauf sich sein Magen sofort bemerkbar machte; den Hunger hatte er ganz gut ignorieren können, doch jetzt wo er den Duft von Essen vernahm war das etwas anderes. Der feine Rauch von der Feuerstelle kräuselte sich hinauf zum Abzug, und die Wärme lud ein es sich gemütlich zu machen. Er setzte sich auf die Lagerstätte auf die Felle und atmete einmal tief durch, während Snow das Essen bereit stellte und ihm eine Schale mit Milch reichte. Während sie gekonnt trotz ihrer Blindheit umherging und sich einen Platz neben ihm suchte, betrachtete Flint stirnrunzelnd die Milch in seiner Schale. So etwas hatte er noch nie gesehen. Er konnte nicht einmal sagen was es war. Vielleicht war es Medizin, oder eine Art Tee, doch da sie es ihm zubereitet hatte würde er es einfach so trinken. Er roch in die Schale hinein, schwenkte sie ein wenig in seiner Hand, ehe er sie an seine Lippen setzte und vorsichtig nippte. Zum Glück konnte Snow ihn nicht dabei sehen, es wäre ihm peinlich für seine Unwissenheit. Die Milch schmeckte recht gewöhnungsbedürftig....streng, süßlich, und etwas dickflüssig. Es war ein merkwürdiger Geschmack, und wieder runzelte er die Stirn und stellte die Schale beiseite.

"Erzähle mir mehr über deine Gefährten Flint. Werden sie dich begleiten, wenn du zurückgehst? Wo sind sie jetzt im Augenblick?"

Sie erinnerte ihn daran daß er zurückgehen würde. Flint antwortete nicht sofort sondern nahm sich von den Fladen, tunkte ihn in die Soße und schob es sich in den Mund. Während er kaute spürte er Snow's Nähe, ihre Hand auf seiner Haut. Es war schwer daran zu denken bald zu gehen, besonders in Momenten wie diesen. Doch sie hatte Recht und sein Clan war für immer mit ihm verbunden. Wenn er so bald wie möglich zurückging und nach dem Rechten sah, desto eher würde er wieder zu ihr gehen können. Doch was dann...?

"Hm...sie sind im Dorf der Kangee....Deer ist auch ein Kangee, und er wurde verletzt. Das war auch ein Grund warum ich ging, ich habe für seine Heilung gebetet während er bei dem anderen Heiler war. Seine Frau ist Kidah, ich denke es wird jetzt sehr schwer für sie sein."

Plötzlich hatte Flint ein sehr schlechtes Gewissen; während er es sich hier gemütlich machte waren seine Gefährten die für ihn schon wie seine Familie waren, dort im Dorf und er wusste nicht ob es ihnen gut ging oder nicht. Vielleicht war Deer nicht mehr, doch Flint war sich sicher daß er das gespürt hätte. Zumindest für Kidah musste es eine schwere Zeit sein, allein unter Fremden. Und dann war da auch noch Venka....ein dicker Kloß bildete sich in seiner Kehle und er aß nicht weiter. Snow's fürsorgliche Nähe tröstete ihn und das gute Essen in seinem Magen ebenfalls. Er war mit so wenig schon so zufrieden, er brauchte nicht viel um glücklich zu sein; doch seinen Clan, seine Familie und seine Tochter, sie brauchte er. Ob Snow-Eye wusste daß es so war? Ob sie spürte was in ihm vor sich ging? Wahrscheinlich hatte er noch nie vor so einem Konflikt gestanden.

"Sieh nur was du mit mir tust! Meine Konzentration ist fort!" Sie hatte daneben gegriffen und begann sich die Finger abzulecken, doch Flint griff sanft nach ihrer Hand und hielt sie fest. Die Augen ernst zu Boden gerichtet legte er ihre Hand an seinen Mund und hauchte einen sanften Kuss darauf, schloss seine Augen und versuchte für einen Moment einfach nur seine Gedanken auszuschalten. Er spürte wie Snow innehielt und wartete, und so legte er ihre Hand auf seine Brust und drehte sich leicht zu ihr um damit er ihr Gesicht vor sich betrachten konnte. Ihre Augen waren halb geschlossen und entspannt, doch er sah die feine Linie zwischen ihren Augenbrauen.
"Am liebsten würde ich sagen daß ich nicht gehen werde, daß ich hierbleibe und meine Tochter aufwachsen sehe....doch das kann ich nicht. Ich weiß daß ich meinem Clan verpflichtet bin."
Seine Worte waren ruhig und bedächtig gesprochen während die Glut in der Feuerstelle knackte und draußen die Vögel zwitscherten. Snow's Gesicht wirkte  nun etwas ernster, und Flint streichelte sanft ihre Hand auf seiner Brust während er weitersprach.
"Ich kenne noch nicht den Grund aber ich weiß daß ich noch einmal gehen muss, ich habe es vor langer Zeit versprochen. Und meine Versprechen werde ich halten. Dir verspreche ich daß ich zurückkommen werde, wenn du es so willst. Wenn du auf mich warten willst dann werde ich zurückkommen."
Erst sagte sie nichts doch dann sagte sie ihm leise daß sie immer auf ihn warten würde und daß sie das wüsste. Ihre Worte waren für ihn Trost und Schmerz zugleich angesichts der Ungewißheit die vor ihnen lag. Und dann regte sie sich und er spürte ihre Hand in seinem Nacken, blickte sie wieder an und sah wie ihre Augen sich öffneten um ihn anzusehen, und doch wieder nicht....weiße Nebel die seinen Blick erwiderten. Nun war sie ernst als sie mit überzeugter Stimme sagte,

"Da gibt es etwas, das ich noch für dich tun muss."

Flint Sky
Flint Sky


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Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains) Empty Re: Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains)

Beitrag von Snow-Eye 4/9/2013, 21:11



Snow spürte einen Konflikt in ihm. Er regte sich kaum und hatte aufgehört zu essen. Sie hatte richtig gelegen und einen Nerv getroffen. Sie wollte es nicht, doch sie hatte keine Wahl ihn an seine Pflichten zu erinnern. Und es war ihr lieber wenn er von sich aus Anstalten machte, wieder zum ernst der Lage zurück zu kehren, als dass sie ihn daran erinnern musste. Man vergaß so schnell wenn man glücklich war. Und das durfte er nicht. So sehr der Wunsch in ihr brannte ihn für immer fest zu halten, so hatten die Geister noch Großes mit ihm vor. Durfte ihre Bedürfnisse nicht über das aller anderen stellen und das zerriss ihr fast die Seele. Doch sie wäre nicht Snow, wenn sie die Zurückhaltung nicht beherrschen würde. Und trotzdem gelang es ihr in Flints Nähe nur schwer. Obwohl ihr jeder Ausdruck in ihren Augen fehlte, so konnte sie ihre Gefühle Flint gegenüber nur bedingt zurück halten.
Sie spürte, wie er ihre Hand auf seine Brust legte und sofort bildete sich wieder dieses beklemmende Gefühl, dass sie ihre Zweisamkeit vernichten mussten, weil sie keine Wahl dazu hatten. Sie ahnte, was er sagen wollte. Wartete darauf. Und sie spürte, dass der Moment gekommen war, in dem sie ihm offenbahren musste, was ihm noch fehlte um dieses Land als Schamane wieder zu verlassen und den Krieg der Geister zu beginnen.

"Am liebsten würde ich sagen daß ich nicht gehen werde, daß ich hierbleibe und meine Tochter aufwachsen sehe....doch das kann ich nicht. Ich weiß daß ich meinem Clan verpflichtet bin. Ich kenne noch nicht den Grund aber ich weiß daß ich noch einmal gehen muss, ich habe es vor langer Zeit versprochen. Und meine Versprechen werde ich halten. Dir verspreche ich daß ich zurückkommen werde, wenn du es so willst. Wenn du auf mich warten willst dann werde ich zurückkommen."

Dies war einer der wenigen Momente, in denen sie froh war, nichts sehen zu können. Denn hätte sie nun in seine gesehen, wäre es ihr wahrscheinlich nicht so leicht gefallen ihm zu antworten. Es war auch so schon schwer genug.

„Das weiß ich Flint. Und ich werde warten. Ob in meinem Heim oder in der Welt der Geister...ich werde warten.“

Er sollte niemals daran zweifeln und so sprach sie so deutlich, wie sie es meinte. Es sollte ihm Mut machen, wenn er drohen würde ihn zu verlieren. Solle ihm Kraft geben um die Weiten zu bezwingen und den eisernen Willen, der ihn zu ihr zurückführen würde. Irgendwann. Doch jetzt...jetzt lag es an ihr wie vorbereitet er den Geistern beistehen würde. Sie spürte in ihm mehr als nur ihren Seelengefährten. Als ihre Seelen sich vereinten hatte sie es spüren können. Anders als bei Nightfrost. Er war ein Auserwählter. Ein besonderes Kind der Erde. Sie hatte noch niemals jemanden kennen gelernt, der so schnell lernte oder es bereits konnte ohne zu wissen wieso dem so war. Selbst der alte Blinde, dem sie einst auf ihren Wanderungen im Traum begegnet war, war mächtig gewesen. Doch Flint schien mächtiger. Sie hatte auf dem Weg, als sie den Berg hinab gestiegen waren darüber nachgedacht. Lange und ausgiebig. Hatte versucht sich an die Worte der Geister zu erinnern, bevor sie ihn gefunden hatte. Die Begegnung mit Vater Wolf im Gebetszirkel. Die Krähe beim erneuten Versuch ihrer Gebete unten am See. Hatte sich an uralte Geschichten der Weisen an den feuern erinnert, welche vom Erstgeborenen erzählten. Sie musste es wissen. Sie mussten es noch einmal wagen. Noch einmal die Gunst der Geister erlangen.
Sie würden bis an den Rand ihres Bewusstseins gehen müssen, um die Antworten zu bekommen nach denen sie beide suchten. Doch sie war sich sicher, dass sie es schaffen würden. Wenn nicht mit Flint, dann mit niemandem.
Und wenn sie es schafften, dann würde sie ihm ihr Zeichen geben. Er sollte nicht zweifeln. Sondern wissen, dass es immer einen Ort an ihrer Seite geben würde, an dem er zu jeder Zeit zurückkehren können würde. Deshalb legte sie ihre Hand in seinen Nacken und kam ihm ganz nahe, damit er spüren konnte wie ernst sie es mit ihm meinte.



"Da gibt es etwas, das ich noch für dich tun muss."

Sagte sie leise, aber bestimmt. Und es würde für sie nichts größeres mehr geben, als das was sie ihm noch geben konnte.

„Wir spüren alle, dass die Zeit des Wandels und des Kampfes naht. Doch wir wissen nicht wieso. Und ich glaube Flint, dass DU der Einzigste bist, für den diese Erkenntnis bestimmt ist. Das deshalb auch nur du in der Lage dazu bist, es heraus zu finden. Und deshalb werden wir noch einmal um den Beistand der Geister bitten. Du kennst nun die Geheimnisse des Lebens und wie du sie für dich nutzen kannst. Du kennst nun alle Mächte und wie sie im Zusammenhang miteinander stehen. Du hast sie alle erlebt und gelebt. Und jetzt ist es an der Zeit dich auf das Flüstern unser aller Ahnen einzulassen. Du wirst bereit sein müssen alles zu geben was du geben kannst um die Stimme des Urvaters zu hören. Dann wirst du bereit sein. Und dann wirst du mein Zeichen erhalten und als Schamane deine Pflicht erfüllen. Und ich werde bei jedem deiner Schritte bei dir sein.“

Sie sagte dies aus tiefster Seele. Spürte wie er angestrengter atmete. Sie lächelte daraufhin aus vollstem Herzen um den Moment wieder etwas zu lockern und ihre Hand strich über seine Wange als sie sich erhob.

„Und sorge dich nicht um deine Gefährten. Ich habe das Gefühl, dass wenn sie bei den Kangee sind, du sie schon bald wiedersehen wirst.“

Red musste mittlerweile im Dorf angekommen sein. Und so wie sie ihn kannte, würde er den richtigen Personen über den Weg laufen. Und wenn die Bindung zu Flint tatsächlich so groß war, dann würden sie sicher mitkommen um nach ihm zu sehen. Sie würde versuchen, ihn von seinen schweren Gedanken zu befreien, damit ihm auch die restliche Zeit leichter fiel. Wenn sein Herz voll Kummer war, würde er sich nicht für die Geister öffnen können. Und sie durfte ihm nicht noch mehr Gründe geben, um sich wegen des baldigen Aufbruches schlecht zu fühlen. Und sie wusste, was seit jeher die Seele beruhigte und den Körper entspannte sobald schwierige Zeiten angebrochen waren. Zielsicher lief sie auf die Lederne Kiste zu, welche ihre Tochter mit dem Donnervogel bemalt hatte. Klappte sie auf und holte behutsam ein sorgfältig, mit roten Bändern zusammen geknotetes Lederbündel heraus. Setzte sich damit neben Flint und begann damit, dass Bündel sorgfältig und bewusst aus zu packen. Und als auch die letzte Lage Leder wich, kam ihre Chanunpa Wakan zum Vorschein. Seid Drei Generationen schon, befand sich diese Pfeiffe im Besitz ihrer Familie. Das Weiden-Holz frisch gewachst, die Bussard und Adlerfeder welche am Schaft baumelte ohne jegliche Fehl und ein hölzernes Bären-Totem saß auf dem Rauchregler. Tausende winzigster Perlchen zierten die Mitte mit aufwendigen Mustern auf einem ledernen Griff und das Holz glänzte im Schein des Feuers verheissungsvoll. All das konnte sie sehen, als sie mit geschlossenen Augen voller Hingabe die Pfeiffe abtastete. In dem Bündel hatte sich ein weiteres befunden, welches sie nun ebenfalls in ihre Hand legte und mit der anderen öffnete um die Kinnikinnik-Mischung heraus zu zupfen und sie in den Rauchregler zu stopfen. Die Ahnen erzählten davon, dass bereits dass Urvolk somit ihre Gebete in großer Runde eröffnet hatten und so glaubte und hoffte sie, dass auch Flint diese wunderbare Form der körperlichen Reinigung zu schätzen wusste.
Nun kam der für sie schwierigste Teil. Vorsichtig lehnte sie sich nach vorn, um den Kochlöffel zu ertasten. Diesen grub sie tief unter das verbrennende Holz, holte ihn wieder hervor und schüttelte etwas, damit nicht zu viel Glut darauf lag. Vorsichtig ließ sie ihre Hand über darüber gleiten um zu erfühlen, ob sich noch ein paar Glut-Klumpen darauf befanden. Dann legte sie die Pfeiffe vor sich und erfühlte die Öffnung mit den Kräutern. Jetzt kam es wieder auf ihr Fingerspitzen Gefühl an und vorsichtig zielte sie auf den Rauchregler, hoffte dass sie wieder traf ohne sich dabei selbst zu verbrennen und fuhr wieder mit ihrer Handfläche darüber als alles hinab gefallen sein musste. Zufrieden lächelte sie, als bereits die ersten Kräuter verbrannten und bereits der süßliche Tabakgeruch in ihre Nase stieg. Behutsam beschleunigte sie dies indem sie sanft einige Male sanft darüber blies. Dann schob sie den Regler etwas zu, damit die Hitze nicht entweichen konnte und begann damit den Geistern zu danken. Dafür, dass sie Teil seiner Reise geworden war. Dass sie erneut wählen durfte und erwählt worden war und bat um Anwesenheit der Ahnen bei dem was ihnen noch bevorstehen sollte. Stimmte ein uraltes Lied an und sang es mit voller Hingabe, neigte die Pfeiffe zuerst gen Himmel, dann zur Erde bevor sie begann den kratzigen aber aromatischen Rauch paffend heraus zu saugen. Machte einen tieferen Zug und huldigte allen vier Himmelsrichtungen indem sie den Rauch in jede einzelne aufsteigen ließ. Erst dann, hielt sie ihren ältesten Besitz in Flints Richtung, sang erhaben weiter und war gespannt darauf, ob sie mit ihrer Vermutung Recht behalten sollte.
Sie nickte glücklich und mit geschlossenen Augen, als seine wundervollen Hände die ihren streiften und er ihr Angebot annahm. Und als sie die Hände frei hatte, griff sie nach ihrer Handtrommel und begleitete ihren Gesang mit dem sanften Herzschlag der großen Mutter. Eine Weile saßen sie so dort und reinigten ihre Gedanken. Vertrieben so die Schatten, die sich stetig in ihrer Seele zu manifestieren drohten, weil sie lange nicht ohne einander sein können würden. Feierten ihre Vereinigung und die Gabe, die Stimmen der Geister zu hören und den alten Wegen der Ersten folgen zu können. Es war ein heiliger Moment in dem sie nicht sprechen mussten. Sie brauchte diese Ablenkung. Es war alles, was sie einander als Ritual ihrer Vereinigung als Mann und Frau geben konnten. Andere feierten dies mit Familie und Freunden während eines ausladenden Festes auf dem Dorfplatz mit Tanz und Musik. Doch jetzt, taten sie dies nur für sich. Sie fühlte sich freier von ihren Sorgen und ihr Herz war leichter als sie endete. Und zufrieden saß sie noch eine Weile so dort. Sie teilten immer wieder den Tabak, bis dieser aufgebraucht war und Snow die Pfeiffe sorgfältig mit einem Borstenhaar-Pinsel auskehrte und reinigte um sie wieder in ihr Leder ein zu wickeln und sie an ihren Platz zu legen.

„Mein Begleiter Redlance befindet sich gerade ebenso wie deine Gefährten bei den Kangee Flint. Er ist dort um unsere und deine Vorräte aufzustocken und Medizin ein zu tauschen. Und ich bin mir fast sicher, dass er nicht alleine zu uns zurückkehren wird, wenn sich herumspricht, das ein Händler im Dorf ist, welcher Medizin für einen verletzten Fremden benötigt. Ich denke dass er Morgen wieder hier eintreffen wird wenn das Wetter nicht wechselt. Denn er wird nochmal rasten müssen. Doch dann wird uns nicht mehr viel Zeit bleiben um nach den letzten Antworten zu suchen.“

Noch während sie sprach, erhob sie sich von ihrem Platz, ertastete eine der kleinen Tontöpfe mit den Drei Punkten darauf , benetzte ein sauberes Leder mit etwas Tee und kniete sich so nah es möglich war neben Flint. Tastete an seinem Gesicht hoch zu seinem Kopf und erfühlte sanft seine gut heilende Wunde um sie noch einmal mit dem feuchten Lappen abzutupfen um die Krusten geschmeidig zu halten. Zum Schluß strich sie sanft die frische Salbe darüber. Einen Verband benötigte er nun nicht mehr.

"Sobald er zurück ist, wird er uns helfen eine Schwitzhütte zu bauen. Diese Hütte hier ist für unsere letzte gemeinsame Traumreise ungeeignet.Fühlst du dich dafür bereit Flint?“
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Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains) Empty Re: Wicki up der Schamanin Snow-Eye (am Fuße der Spirit Mountains)

Beitrag von Flint Sky 22/9/2013, 16:13

„Wir spüren alle, dass die Zeit des Wandels und des Kampfes naht. Doch wir wissen nicht wieso. Und ich glaube Flint, dass DU der Einzigste bist, für den diese Erkenntnis bestimmt ist. Das deshalb auch nur du in der Lage dazu bist, es heraus zu finden. Und deshalb werden wir noch einmal um den Beistand der Geister bitten. Du kennst nun die Geheimnisse des Lebens und wie du sie für dich nutzen kannst. Du kennst nun alle Mächte und wie sie im Zusammenhang miteinander stehen. Du hast sie alle erlebt und gelebt. Und jetzt ist es an der Zeit dich auf das Flüstern unser aller Ahnen einzulassen. Du wirst bereit sein müssen alles zu geben was du geben kannst um die Stimme des Urvaters zu hören. Dann wirst du bereit sein. Und dann wirst du mein Zeichen erhalten und als Schamane deine Pflicht erfüllen. Und ich werde bei jedem deiner Schritte bei dir sein.“

Flint hörte ihre Stimme und jedes ihrer Worte grub sich tief in seine Gedanken. Angestrengt dachte er darüber nach während sie ihm über die Wange strich, sich erhob und ihm sagte, daß er sich nicht um seine Gefährten kümmern müsse und daß er sie bald wiedersehen würde. Sein Blick starrte vor sich hin; er würde von ihr die Ehre erhalten als Schamane ernannt zu werden, etwas was sonst von den Schamanen der Seneca in einer langen Zeremonie durchgeführt werden müsste, doch das Schicksal hatte es anderes vorgesehen und er würde diesen Namen von ihr erhalten, obwohl sie clanfremd war. Er war bereit für alles was passieren würde, denn er hatte bereits vor langer Zeit begonnen diesen Weg zu gehen. Ganz gleich wie lang der Weg war oder wie schwierig, er würde ihn bis an sein Ende gehen. Wäre er vor einigen Jahren noch verängstigt bei diesem Gedanken gewesen, so war er heute ruhig und zuversichtlicher.
Er beobachtete wie Snow langsam zu einer ledernen Kiste ging, sie öffnete und ein Bündel herausnahm. Und als sie langsam damit zu ihm zurückkam, da wusste er instinktiv daß dies etwas sehr wichtiges für sie war, vielleicht etwas heiliges....so wie für ihn sein Fächer aus den Federn des Wasservogels und des Aras. Sie setzte sich zu ihm und hielt das Bündel andächtig in ihren Händen. Die Art wie sie Lage um Lage entfernte und das Leder aufwickelte war fast wie ein Ritual, sicher entfernte sie alles und ließ eine wunderschöne, sorgfältig gearbeitete Pfeife zum Vorschein kommen. Flint konnte nicht anders als diese bewundernd zu betrachten, die Verzierungen aus Perlen und die Schnitzerei, während Snow's Hände sanft über das glänzende Holz strichen. Sie öffnete auch ein weiteres Bündel und begann schließlich die Pfeife mit dem Tabak zu entzünden; und Flint ahnte bereits daß auch er die Ehre bekommen sollte durch diese Pfeife zu atmen und den Geist in sich aufzunehmen. Er kannte dies von seinen Lehrmeistern, hatte jedoch nie selbst die Erlaubnis erhalten selbst daran teilzunehmen. Nun würde es soweit sein. Seine Gedanken verebbten und er lehnte seine Hände sachte auf seine Beine, konzentrierte sich auf die Stille und Ruhe und auf den Geruch des Tabaks welcher sich in der Hütte verbreitete. Sah dabei zu wie Snow begann ihr Ritual durchzuführen als sie die Pfeife anhob, und so schloß auch er seine Augen und begann seinerseits Gebete die er nicht hörbar flüsterte, ehrte die Ahnen, den Großen Geist und den Geist des Tabaks und der Pfeife. Er hörte ihren ehrwürdigen Gesang und öffnete wieder seine Augen, sah wie sie einen Zug von der Pfeife nahm, und schließlich hielt sie ihm diese hin in einer Geste welche er wohl ewig in seinen Erinnerungen behalten würde.

Er zögerte nicht als er sachte die Pfeife aus ihren Händen nahm und sie ebenso behutsam festhielt. Noch immer sang sie und trommelte, und es erstaunte ihn daß ihm einige der Dinge von denen sie sang bekannt vorkamen. Doch er schob diesen Gedanken beiseite und sprach schließlich ein letztes mal leise seinen Dank aus, ehe er das Mundstück der Pfeife hob und das erste mal davon kostete. Zuerst zog er den Rauch nicht tief sondern beließ ihn nur kurz im Mund, denn er wollte dies langsam angehen; er hatte dies noch nie zuvor getan und er wollte nicht übereifrig sein. Der Geschmack des Rauchs breitete sich in seinem Mund aus, stimmte ihn ein. Snow's leiser Gesang beruhigte ihn, und so zog er diesmal den Rauch ein und konzentrierte sich um nicht zu husten. Es war ungewohnt für seinen Körper, und dennoch schien es als würde sich der Geist des Tabaks für ihn öffnen. Das Gefühl den Rauch langsam heraus zu pusten war für ihn eine Ehre, und so teilten sie sich dieses Ritual indem die Pfeife immer wieder hin und herging. Je weiter die Zeit verstrich desto mehr spürte er die beruhigende und reinigende Kraft in sich, und er dachte an nichts schlimmes oder sorgenvolles mehr, ließ sich nur in diesem Moment fallen. Und dann war es vorüber und Snow begann die Pfeife zu reinigen und sie wieder zu verstauen.
Flint war schweigsam und zufrieden, und er trank einige Schluck Tee während Snow sich erhob um die Pfeife zu verstauen. „Mein Begleiter Redlance befindet sich gerade ebenso wie deine Gefährten bei den Kangee Flint. Er ist dort um unsere und deine Vorräte aufzustocken und Medizin ein zu tauschen. Und ich bin mir fast sicher, dass er nicht alleine zu uns zurückkehren wird, wenn sich herumspricht, das ein Händler im Dorf ist, welcher Medizin für einen verletzten Fremden benötigt. Ich denke dass er Morgen wieder hier eintreffen wird wenn das Wetter nicht wechselt. Denn er wird nochmal rasten müssen. Doch dann wird uns nicht mehr viel Zeit bleiben um nach den letzten Antworten zu suchen.“
Wenn dem so war daß ihr Begleiter sich im Dorf der Kangee befand, und zufällig auf Kidah traf, vielleicht würde sie die Chance nutzen und zu ihm kommen...er war sich nicht sicher ob Deer dazu schon in der Lage war. Doch das alles lag in den Händen des Großen Geistes, es war jedoch nicht unmöglich. Snow kam zu ihm zurück und setzt sich neben ihn, in ihren Händen hielt sie ein Stück Leder welches sie nun dazu benutzte um die verheilende Wunde an seinem Kopf zu säubern. Dies war für Flint jedesmal ein angenehmer Moment, denn sie war ihm so nahe und kümmerte sich um ihn. Sonst war da niemand der sich so um ihn kümmerte, nur er machte dies bei anderen. Sie verteilte etwas von dem er glaubte daß es heilende Salbe war auf dem Schorf und sprach, "Sobald er zurück ist, wird er uns helfen eine Schwitzhütte zu bauen. Diese Hütte hier ist für unsere letzte gemeinsame Traumreise ungeeignet.Fühlst du dich dafür bereit Flint?“

Flint reagierte nicht sofort sondern nickte zuerst, während sie die Salbe beiseite legte. Dann fiel es ihm ein und er legte sanft seine Hand auf ihre Schulter damit sie ihm Aufmerksamkeit schenkte. "Aber das ist nicht nötig....weiter unten im Tal befindet sich meine eigene Schwitzhütte. Wir können dorthin gehen und sie nutzen, ich kenne noch den Weg. Es dauert einen halben Tag Zeit oder weniger."
Snow-Eye schien kurz zu überlegen, dann lächelte sie sachte und stimmte zu, sie sollten dorthin gehen. Immerhin war seine Schwitzhütte bereits fertig und mit einer Zeremonie gereinigt. Sie würden sich dort aufhalten und sofort beginnen können, eine Hütte zum schlafen hatten sie auch. Gemeinsam begannen sie ihre Sachen zu packen, nur einige wenige Dinge welche sie brauchen würden, natürlich die rituellen Gegenstände als die wichtigsten, doch auch ein wenig Wasser und Nahrung als Vorrat. Sie packten alles zu Bündel und verstauten sie auf dem Rentierschlitten, denn Snow wollte diesen für die Reise benutzen. Auch hatten sie Glück denn das Wetter war zwar bewölkt doch ohne Regen. Bevor sie loszogen setzten sie sich noch etwas an das Feuer und tranken den gekochten Tee aus und aßen die vorher zubereiteten Speisen auf, damit nichts übrig blieb und sie gestärkt waren. Dann löschte Flint die Glut mit kalter Asche und Sand, und schließlich machten sie sich auf die Reise. Flint nahm seinen Stab an sich und setzte sich mit auf den Schlitten, während Snow die Zügel und Peitsche in die Hand nahm um den Schlitten zu lenken. Zum ersten Mal reiste Flint mit Bewusstsein auf diese Art und er fand es erstaunlich, denn er kannte diese Art des Reisens nicht von den Seneca. Doch damit waren sie viel schneller als zu Fuß und zum Glück konnte Flint sich noch recht gut an den Weg erinnern. Während der Fahrt stellte er Snow immer wieder Fragen während der Wind ihm um die Nase wehte; über ihre Heimat, die Menschen, und die Art wie sie lebten. Sie schien manchmal fast belustigt über seine Fragerei, doch es war ihm keineswegs peinlich. Er wollte das Leben immer verstehen, und so erfuhr er auch mehr über sie.
Es war bereits Abend und die Sonne ging unter als sie endlich bei seiner Hütte ankamen. Er führte Snow zu  der Wohnhütte und ging mit ihr hinein, und zuerst kümmerte er sich um das Feuer in der Feuerstelle. Natürlich dauerte es ein wenig länger denn er war seit einer Weile nicht hier gewesen, doch schließlich wurde es behaglicher. Während er nach und nach das Gepäck nach drinnen trug war Snow draußen und versorgte die Rentiere, und so hatte Flint Zeit um sich um die Schwitzhütte zu kümmern. Er musste sie ausfegen und die Feuerstelle vor der Hütte neu entfachen, damit die Heizsteine sich aufheizen konnten. In der Zeit konnte er das Innere mit Rauch von Süßgras reinigen und den Ort von negativen Dingen befreien. Auch brachte er einen kleinen Behälter Wasser hinein für später, um die Steine zu beträufeln.  Als er fertig war bemerkte er daß Snow schon in der Wohnhütte war; sie baute den Kochsack an die feuerstelle und räumte einige ihrer Dinge in Reichweite. Als er durch den kleinen Vorhang eintrat hielt sie inne, und ein Anflug eines Lächelns umspielte ihre Lippen als er zu ihr kam und sich zu ihr setzte.
"Die Schwitzhütte ist vorbereitet, nur das Feuer davor brennt noch. Sollten wir heute noch hineingehen so werde ich die Steine in die Hütte tragen, und es ist fertig."
Ihr Gesicht im Schein des Feuers zu betrachten machte ihn glücklich, und auch er lächelte für sich auch wenn sie es nicht sehen konnte. Er streckte seinen Arm aus und berührte zärtlich ihre Hand. So hielt er inne und war erfüllt von Zuneigung. Dann kümmerte er sich darum daß die Feuerstelle ordentlich war und schob mit einem Stock die Asche näher, ehe er von ihrem Wasservorrat holte um ihn in den Kochsack zu gießen. Dann konnten sie in Ruhe sitzen bleiben und den traurigen Rufen der Wassertaucher lauschen welche draußen auf dem See lebten.


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Flint Sky
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Alter: 30
Clan: Seneca

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