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Das Jagdgebiet der Khota

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Das Jagdgebiet der Khota Empty Das Jagdgebiet der Khota

Beitrag von Whitefang 23/1/2011, 14:22

Das Jagdgebiet der Khota befindet sich im Maka Sichu und erstreckt sich bis weit in das Sumpfland hinein. Direkt an das Gebiet der Khota grenzt das Jagdgebiet der Anhinga, und beide Stämme sind sich nicht unbedingt gut gesinnt. Das liegt besonders daran dass die Khota ein recht eigensinniges Volk sind das seit Generationen verbittert seine Landesgrenzen verteidigt und höchstens einmal Händler durchlässt. In ihrem Land bekommen sie viel Nahrung in Form von Wild und Früchten, Händler lassen sie nur gewähren wenn diese besonders seltene Dinge bei sich tragen oder gute Neuigkeiten verbreiten können. Fast jeder Mann bei den Khota ist ein Krieger, und sie sind vorzügliche Kanujäger. Dadurch dass ihr Gebiet genau wie das Herzland von dutzenden Flüssen und Seen durchzogen ist, ist das Kanu das Haupttransportmittel.
In den Waldbereichen finden sich viele Früchte, Wurzeln und Beeren sowie Nüsse und Samen. In den Gewässern leben viele Fische und Krokodile, in den Bäumen brüten hunderte Vogelarten wie Papageien und Finken. Dort wo der Baumbestand zurückweicht und das Sumpfland beginnt, erstrecken sich mitunter große Felder mit Wassergras, dessen Samen von den Khota und den Anhinga geerntet wird. In den Sumpfgebieten die mit Moorbirken bewachsen sind, besonders dort wo die Lagen höher werden, finden sich mitunter auch Sumpfhirsche an. Das Gebiet der Khota ist ein reiches, doch wenig einladendes Gebiet in das sich nur wenige freiwillig verirren.
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Das Jagdgebiet der Khota Empty Re: Das Jagdgebiet der Khota

Beitrag von Gast 9/2/2011, 11:12


---> Maka Sichu der Palmenwald

Nachdem sie Flint offenbart hatte, dass sie ein paar Worte wiedererkennen konnte und sie nun den Namen des Mädchens wussten, lächelte er sie erfüllt an, als hätte sie ihm ein Geschenk damit gemacht. Er hatte sich der Kleinen voll angenommen und das imponierte ihr sehr. Es war nicht selbstverständlich für einen Mann das zu tun, das wusste sie. Flint war irgendwie so ganz anders, als die Männer die sie sonst so kannte, oder kennengelernt hatte. Generell war er ganz anders wie sie sich einen Mann vorstellte. Er viel vollständig aus dem Rahmen und irgendwie fing das an ihr zu gefallen. Sie war ja auch keine "typische" Hausfrau wie die meisten Anderen ihres alten Clans. Nur wenige Frauen waren stark, kämpferisch und talentiert genug gewesen, sich als Kriegerin ausbilden zu lassen. Wie sehr sie hoffte, dass Deer auch sehen würde, was sie anfing in ihm zu sehen. Nun war sie sehr froh dass er da war, denn sie hätte sich vermutlich hoffnungslos überfordert gefühlt mit diesem Kind. Sie hatte mit Kindern noch nie etwas am Hut gehabt.
Umso erleichterter war sie gewesen, dass Flint sich ihr einfach so angenommen hatte, ohne dass sie ihn darum bitten musste.


"Das ist wunderbar... du solltest von jetzt an öfter versuchen mit ihr zu reden. Vielleicht können wir irgendwann auch mehr über sie erfahren... auch wenn ich der Meinung bin dass Venka ein sehr merkwürdiger Name ist. Sie hat einen Namen verdient der dem Großen Geist würdig ist, denn sie ist ja jetzt ein Teil von uns."

Flint und auch sie lächelten die Kleine daraufhin an, denn nun wo sie ihren Namen gehöhrt hatte, sah sie mit großen Augen zu dem Mann auf, der nun ihr Beschützer war..

"Nun, ich nicht wissen ob Venka hat Bedeutung. Ich dies Wort nicht kenne. Aber sie gesagt "Ich Venka" also ich glauben dass ihr Name. Worte klingen nur ähnlich und ich kennen nur sehr wenige. So wie wir sie gefunden "kleiner mutiger Rabe" besser zu ihr passen würde!"

sagte Kidah lächelnd und musste leise kichern. Dieses kleine Mädchen war so unendlich tapfer. Sie würde sicher später auch eine mutige Kämpferin werden. Sie weinte kaum. jammerte auch nicht viel. War eher neugierig auf sie und die anderen Beiden. Und auch das beeindruckte die erfahrene Kriegerin an diesem winzigen, jungen Menschen sehr. Als sie höhrte, wie Deer schnaufte und sich ein Stück entfernte, sah sie schnell zu ihm hin, bekam jedoch wiedermal nur seine Rückseite zu sehen. Es tat so weh, wie er sich von ihr abwendete. Tat er dass nur weil ihm missfiel, dass sie nicht so kalt und emotionslos sein konnte, wie er es gerade war? Sie vermisste ihn so sehr. Doch dass sah er einfach nicht. Anscheinend sah er eh nur das, was er sehen wollte. Noch nie war es so schwer mit Abweisung zurechtzukommen, wie bei ihm.
Flint kramte plötzlich seine Decke hervor und legte sie sich um seinen Oberkörper. Was hatte er denn jetzt vor? Mit fragendem Blick erhob sie sich und sah ihm dabei zu, wie er sie sich um den Rücken legte und zuknotete. Und sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was er damit bewerkstelligen wollte. Auch Venka sah ihm aufmerksam dabei zu. Und wieder fühlte sie sich ihm gerade noch näher als Deer, was ihr nicht gefiel. Es tat warscheinlich einfach nur gut, wahrgenommen und freundlich behandelt zu werden.

"Kannst du bitte das Kind in die Trage heben?"

Ahh jetzt verstand sie... und sie musste sich ein Grinsen verkneifen, denn jetzt erkannte sie wieder, was es mit der Decke auf sich hatte. So hatten die Mütter der Batu ihre Kinder ebenfalls transportiert und die Vorstellung, dass dieser riesige, muskulöse Kerl nun dasselbe tun wollte wie die Hausmütterchen in den Dörfern, war schon eine witzige Vorstellung. Doch es würde besser für sie alle sein, denn so würde er sich wenigstens wehren können, sollten sie angegriffen werden. Er würde sich besser auf seine Schritte konzentrieren und eher handeln können. Ausserdem sparte es Kraft und die Kleine würde in Ruhe schlafen können. Denn sie schlief viel. So als wäre ihr Geist so enorm erschöpft über alles Erlebte, dass er sie so oft schlafen liess, um sich zu erhohlen.
Immernoch mit einem Lächeln im Gesicht nickte sie Flint erheitert zu und hockte sich wieder zu dem Mädchen, um es behutsam unter die Arme zu greifen. Es streckte ihr bereits seine Ärmchen entgegen, also schien es zu wissen, was es mit dieser Trage auf sich hatte. Es musste so sein, denn es scheute sich nicht, als sie nun von Kidah hochgehoben würde. Sie kam ihr so leicht vor, wie ein Kaninchen aus der Wüste als sie Venka in die Trage hob. Sogleich rückte sie sich selbst in eine angenehme Position, liess ihre Ärmchen unter der Decke verschwinden, während ihre Beine herausguckten und kuschelte sich an Flints Rücken. Es sah so gemütlich aus, dass Kidah fast neidisch wurde über diesen Komfort. Nun hatte sie es warm und gemütlich.
Kidah hätte niemals von sich gedacht, dass ein solcher Anblick sie so berühren würde. Doch das tat es. Flint nickte ihr dankbar zu und hob seine Sachen auf und Kidah zögerte noch eine Sekunde, während Flint bereits versuchte, den Abstand zu Deer aufzuhohlen. Warum konnte Deer nicht ein wenig mehr so sein wie Flint? Was blockierte so sehr sein Herz, dass er so in sich gekehrt war und niemanden an sich heran liess. Noch nichteinmal sie selbst. Kidah war ja auch so, doch so würden sie als zusammen-Reisende nicht viel Erfolg haben. Kidah hohlte ebenso auf und gemeinsam setzten sie ihren Weg weiter fort. Währenddessen begutachtete sie weiter die Umgebung und jetzt fielen ihr zum ersten Male Dinge auf, die auf Menschen hindeuten konnten. Und irgendwann wurde ihr Verdacht mit einem Fußabdruck bestätigt, den sie fand. Sofort ging sie in die Hocke und begutachtete ihn. Er war relativ frisch, doch ein Holcane konnte es nicht sein. Dann hätten sie viele finden müssen. Und gerade als sie dazu etwas sagen wollte, flüsterte Flint vor ihr, dass die "Khota" hier leben würden. Mit zusammengezogenen Augenbrauen erhob sie sich langsam und sah sich still noch einmal um. Also konnte dies nur ein Späher gewesen sein, der seinen Fußabdruck hier hinterlassen hatte. Doch hätte man sie dann nicht längst wahrgenommen, wenn sie bereits in deren Gebiet vorgedrungen waren? Ein friedfertiges Volk hätte sie längst abgefagen und zur Rede gestellt, was sie hierher geführt hätte, doch warum passierte garnichts?. Deer hatte sich ebenso zu Flint umgedreht und kam etwas näher, woraufhin der Wächter sich leise wiederhohlte. Doch wie immer wurde Deers Blick leer und ernst, als er ihm nun knapp zunickte und ihm antwortete:

"Gut... dann werden wir sehen wie sie uns begrüßen wenn sie uns finden. Bis dahin werden wir unseren Weg unbeirrt fortsetzen,"

Den Blick, den er ihr nun zuwarf konnte sie zwar deuten, doch er erfüllte sie mit einem bitteren Beigeschmack, der ihr die Kälte durch die Glieder trieb. Ernst erwiederte sie ihn entschlossen. Er würde sich auf sie verlassen können, doch füllte es sie auch mit einer gewissen Leere. Er schien wie ein Wolf, der sich von der Gruppe abkapselte, um seinen Weg zu gehen und sich zu beweisen. Wobei er dies garnicht musste. Dann drehte er sich wieder um und Kidah senkte ihren Blick und atmete tief durch, um diese Leere zu vertreiben die er in ihr hinterliess. Sie würde einfach versuchen stark zu bleiben. So wie immer. So wie immer waren die Gefühle nicht wichtig. Wie immer würde sie funktionieren und das Spiel mitspielen, damit sie überlebten und weiter kamen. Sie höhrte wie er seinen Speer in seinen Atlatl einlegte und auf einmal kam Flint auf sie zu und flüsterte ihr zu, dass sie der Kleinen sagen sollte, dass sie nun keinen Ton mehr von sich geben dürfte. Kidah erwiederte nun Flints ebenso ernsten, aber doch irgendwie noch freundlichen Blick. Es tat gut jetzt nicht GANZ alleine dazustehen. Er wurde ja genauso sehr von ihm ignoriert.
Kidah versuchte sich ein Lächeln abzugewinnen und nickte. Trat zu der Kleinen hin, welche sie mit ihren kugelrunden dunklen Augen ansah. Eine Hand legte sie auf Flints Schulter und die Andere auf den Rücken des Mädchens, damit sie aufmerksam zuhöhrte. Doch sie musste überlegen, weil ihr nicht gleich das passende Wort einfiel. Das Einzigste dass sie noch wusste war "Ruhe". Das hatten die Ahrkay oftmals geschrien, wenn sie um Gnade angefleht wurden.

"Venka perrhtu!" sagte sie leise und tatsächlich nickte Venka ihr sachte zu und zog sich noch etwas mehr ihre Trage zurück, sodass ihre Nase darunter verschwand und nurnoch ihre Augen und Beine herausguckten. Sie schien etwas Angst zu bekommen, doch das war ja verständlich. Dieses Mädchen hatte sicherlich noch niemals sein Dorf verlassen. Und nun war es mittendrin in einer sehr gefährlichen Reise. Und so wie Flint sich gegeben hatte, hatten sie allen Grund zur Vorsicht.
Langsam liess sie von den beiden ab und folgte ihnen leise, während sie nun auch ihren Speer aus ihrem Gürtel zog und ihn in ihren Atlatl einlegte . Sie kontrollierte daraufhin, ob Pfeil und Bogen ebenso griffbereit hingen. Nun war sie wieder durch und durch Kriegerin,drehte sich immer wieder um, um kurz stehenzubleiben, den Wald hinter ihnen zu fixieren und nach Bewegungen abzusuchen. Sah auch in die Bäume hinauf, denn dort oben konnten auch Menschen hocken um auf sie herabsehen oder sogar herabzustürzen, doch sie sah rein garnichts, was ungewöhnlich wäre. Auch die Tiere, die wie immer ihre Geräusche und Rufe abgaben klangen wie zuvor. Das alles machte sie nervös. Ein offensichtliches Aufeinandertreffen wäre ihr lieber gewesen als diese Unsicherheit, was mit diesen Khota war, dass sie so einfach durch ihr Gebiet marschieren konnten! Als sie einmal kurz nach Vorne sah, traf sie Deers ebenso ratlosen Blick. Er war stehengeblieben und sie und Flint schlossen zu ihm auf. Flint flüsterte sogleich dass hier etwas nicht stimmt, bestätigte damit ihre Befürchtungen. Sofort traf sie die Angst, die Holcane hätten wiedermal ganze Arbeit geleistet und noch ein zweites unschuldiges Volk niedergemetzelt. Sie war mittlerweile auf alles gefasst.
Wieder trafen sie Blicke von Deer auf die sie nicht wusste, wie sie reagieren sollte. Sein Missmut schien stetig zu wachsen. Während er mit Flint sprach und sie ihnen zuhöhrte, suchte sie weiterhin ihre Umgebung ab um nichts zu verpassen. Sie mussten nun ständig aufmerksam sein, wach bleiben und auf der Hut sein. Auch wenn ihr Körper nach einer Pause schrie, weil sie die Kraft langsam verließ. Sie waren fast den ganzen Tag gelaufen und hatten nur diese Früchte zu sich genommen. Sie hatte noch welche in ihren Taschen, doch sie würden bald etwas Gehaltvolleres brauchen. Und hier konnten sie nicht einfach so unbeschwert etwas erlegen. Deshalb höhrte auch sie hin, wie groß dieses Gebiet war, doch mit der Antwort konnte sie rein garnichts anfangen. Noch ein Volk grenzte an dieses. Nun musste sie auch seufzend durchatmen. Von einem Ort zum anderen schleichen. Wann würde dies nur aufhöhren.

Deer trieb sie schliesslich wieder weiter voran und wie zuvor, folgte ihm erst Flint mit dem Kind und dann sie. Irgendwann mischte sich das Rauschen von Wasser zu den Rufen der Tiere um sie herum. Hier musste es einen starken Fluss in der Nähe geben. Und es schien, als würden sie auf ihn zulaufen denn das Rauschen wurde mit jedem Schritt lauter und intensiver. Wieder würden sie ihren Wasservorrat aufstocken können und vielleicht etwas weiter blicken können. Sie spürte, dass der Tag bereits weit vorangeschritten sein musste und vielleicht gab es ja den ein oder anderen Fisch in diesem Fluss, den sie fangen konnte. Denn ihr Magen zog sich schon schmerzlich zusammen. Auch Venka kaute wieder stetig an ihren Fingern herum, also trat Kidah etwas näher an sie und Flint heran und suchte eine der Früchte hinaus, damit die Kleine wenigstens ihren gröbsten Hunger stillen konnte, ehe sie etwas über dem Feuer haben würden um ihre Bäuche damit zu füllen.
Das Mädchen griff danach und schenkte ihr dafür ein bezauberndes Lächeln, welches sie fast zum schmelzen brachte. Sie war wirlich ein hübsches kleines Mädchen. Und Kidah hatte sich bereits jetzt an sie gewöhnt, als wäre sie schon immer auf Flints Rücken gewesen. Die Kleine biss zufrieden mehrmals in ihre Frucht, als sie nun an dem Fluss ankamen, den sie schon von Weitem hatten höhren können. Und noch ahnte Kidah nicht, dass sie gleich wieder so schnell rennen mussten wie sie konnten und sah auf das Wasser hinab, welches nicht gerade langsam an ihnen vorbeirauschte. Hier würde es schwer werden, einen Fisch zu fangen. Doch noch ehe sie darüber weiter nachdenken konnte, höhrte sie nun plötzlich die Männer aufkeuchen, welche mit aufgerissenen Augen auf die andere Uferseite starrten. Und als sie ihren Blicken folgte, entdeckte nun auch sie die Fremden Männer, die mit etwas hantierten und ihre Speere stachen spitz in den Himmel.
Nun höhrten sie einen der Männer laut rufen und nun war es zu spät sich schnell unbemerkt zurückzuziehen. Sie wurden entdeckt und jetzt gab es nurnoch eines was sie tun konnten. Deer machte den Anfang und zischte an ihr vorbei, dann lief Flint los und schliesslich sie. Sie war eine sehr gute Läuferin und so würde sie näherkommende Angreifer versuchen niederzustrecken, um dann wiederzu den Männern aufzuhohlen! Also steckte sie ihren wurfbereiten Speer schnell zurück in ihren Gürtel, zog sich schnell den Bogen über den Kopf und zog wahllos ein paar Pfeile hinaus, während sie aufs Äusserste angespannt den Männern hinterherlief. Venka hatte ihre Beine angezogen und klammerte sich an Flint fest.
Sofort schlug ihr Herz wild durcheinander und jeder Muskel ihres Körpers war angespannt, doch geübt drehte sie sich immer wieder um, um zu sehen ob einer von ihnen zu ihnen aufhohlte. Sie würde sich und die anderen verteidigen, doch sie wollte eigentlich niemanden töten müssen.
Sie höhrte wie Flint etwas zu Deer rief, doch sie konnte beim besten Willen nicht verstehen was, da er es zu ihm nach Vorne gerufen hatte und nichts zu ihr drang. Also konzentrierte sie sich aufs Laufen während die Rufe der Khota hinter ihnen stetig zu ihnen hallten. Was bitte war dies für ein seltsames Volk? Wären sie, Flint und Deer Holcane gewesen, wären sie nun allesamt bereits tot, ohne es selbst gemerkt zu haben! Und jetzt wo sie erblickt wurden, wurden sie gejagt ohne zur Rede gestellt zu werden. Hier schien irgendwie jeder verrückt zu sein! Sie konnte nichts weiter tun als hinterher zu laufen und ihre Rücken frei zu halten....
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Beitrag von Flint Sky 10/2/2011, 11:22

<- Maka Sichu der Palmenwald


Natürlich wusste Flint Sky mehr von den Khota als es Young Deer und Kidah taten; und er hätte vielleicht gut daran getan zumindest Deer darüber aufzuklären, dass die Khota zwar nicht so schlimm wie die Ahrkay, aber dennoch nicht zu unterschätzen waren, denn dann hätte Deer nicht so überheblich geantwortet wie jetzt. Die Khota waren Waldmenschen, doch sie unterschieden sich von den anderen Stämmen dadurch dass sie einen regen Handel betrieben und ihr großes Gebiet mit strenger Hand kontrollierten; so konnten sie sicher sein dass sich keine fremden Stämme hier ansiedelten, und wenn sie Reisende oder Händler anhielten egal auf welche Art und Weise, konnten sie stets einen Gewinn für sich heraus schlagen. Denn wenn man erst einmal in der Gewalt der Khota war, würde man alles dafür geben müssen damit man unversehrt weiter ziehen konnte. Das war die Taktik der Khota die sie immer erfolgreich sein ließ.
Als Deer sagte sie sollten weiter gehen und voraus ging, drehte sich Flint zu Kidah um. Wenn sie nun durch dieses Gebiet liefen musste das Mädchen still und leise bleiben und durfte weder weinen, noch irgendeinen anderen Ton von sich geben, selbst wenn es sich fürchtete. Sie durften keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Und Kidah war nun die Einzigste welche das dem Mädchen sagen konnte; also blickte er sie ein wenig ernst an, und in seinen Augen lag ein bittender Ausdruck.
"Kidah... bitte, sag dem Kind dass es ganz still sein muss. Ich kann das nicht tun," sagte er leise und Kidah lächelte ein wenig und nickte. Er hielt still während sie auf ihn zuging, ihre Hand an seine Schulter legte und sich zu dem Mädchen vorbeugte, um leise zu sagen:
"Venka perrhtu!"
Es war schon eine merkwürdige Situation. Kidah war immer diejenige gewesen die ihn noch abweisender behandelt hatte als Deer, zwar nicht so offensichtlich wie er doch Flint hatte es gespürt. Und jetzt hielten sie wie selbstverständlich zusammen, fanden einen Weg zueinander um diesem Kind zu helfen. Auch wenn sie nicht unbedingt wie die Frauen war die sich sofort einem hilflosen Kind annahmen und sich dafür aufopferten, so spürte er dennoch dass es ihr nicht egal war. Und er war sehr froh dass sie ihm so dabei half mit dem Kind umzugehen. Für einen Moment durchströmte ihn deswegen ein warmes Gefühl der Freude, doch als er sich umdrehte und Deer folgte änderte sich diese Stimmung erneut in Anspannung und Furcht. Er rechnete damit dass jeden Moment die Späher aus dem Dickicht stürzten um sie zu umzingeln... denn sie wagten es ungefragt in ihr Gebiet zu gehen, und das würden sie sich nicht gefallen lassen.
Doch eine ganze Weile kamen sie ohne Probleme voran. Sie mussten schon sehr weit in dem Gebiet der Khota voran gekommen sein, und noch immer zeigte sich ihnen keinerlei Gefahr. Es war merkwürdig, und während sie leise voran schlichen achtete er auf verdächtige Spuren und betete Schutzverse an den Großen Geist in seinen Gedanken. Irgendwann kamen sie an einen Fluß der sich hinter dem Dickicht aus Palmen befand, und da Deer nun darauf zusteuerte folgte Flint ihm. Sicher wollte Deer etwas trinken, und bei dem Fluß konnten sie auch besser das Gebiet überblicken, denn dort wuchsen weniger Palmen. Vorsichtig trat er aus dem Unterholz und ging drei Schritte die Böschung hinab, doch so ruckartig wie Deer vor ihm stehenblieb erstarrte auch Flint plötzlich. Und sein Blick fiel auf das was der Kangee gesehen hatte... am anderen Ufer standen sechs Khota, die mit etwas beschäftigt waren. Flucht... das war das einzigste woran Flint jetzt in dieser Sekunde dachte. Sich zurückziehen, noch bevor die Khota ihre Gegenwart bemerkten. Doch es war zu spät... einer der Männer brüllte, und dann hatten auch die anderen sie gesehen. Gerade als Deer sich umdrehte um davon zu rennen machte auch Flint kehrt und rannte zurück in den Palmenwald.
Logik und Taktik hatten nun keinen Platz mehr in ihrem Handeln; sie konnten nichts weiter als so schnell wie möglich zu flüchten, raus aus diesem Gebiet. Denn die Khota waren jetzt hinter ihnen her und würden sie so lange jagen, bis sie sie hatten oder bis sie nicht mehr in ihrem Gebiet waren. Selbst wenn sie die Männer abhängen konnten würden sie von jetzt an keine Pause mehr machen können, denn die Khota würden sie suchen. Flint lief hinter Deer her der ihm weit voraus war. Immer wieder verlor er die Sicht auf ihn als er in dem dichten Dickicht verschwand, und Flint spürte das beissende Gefühl der Erschöpfung und der Angst in seinem Körper. Am meisten Sorgen machte er sich um das Kind welches sich heftig an ihn klammerte, weil es durch seine Bewegungen unangenehm hin und her geschleudert wurde. Flint kam nicht so schnell voran wie die anderen, denn nun zeigte sich der Nachteil dass er das Mädchen auf seinem Rücken trug. Allein weil er so groß und schwer war konnte er nicht so flink laufen wie Deer und Kidah, und nun zog ihn Venkas Gewicht noch mehr zurück.
Irgendwo hinter ihnen hörte er manchmal ein Brüllen, als die Khota versuchten ihnen Angst zu machen weil sie ihnen auf der Spur waren. Beim Großen Geist, wenn sie sie erwischten dann würde Flint sich nur auf Deer und Kidah verlassen können! Mit dem Mädchen würde er nicht auf einen Kampf eingehen können, er wäre eine wehrlose Zielscheibe. Noch immer hielt er sein Bündel fest umklammert, denn auch wenn es sein Gewicht noch beschwerte würde er es nicht loslassen wollen. Deer rannte einfach voraus, und die Richtung die er einschlug war nicht jene die sie nehmen sollten um so schnell wie möglich von hier weg zu kommen. Flint rief ihm daraufhin zu dass sie nach Süden laufen mussten, denn dort verschwand zuerst der Palmenwald und ging in die Sümpfe über. Doch was sollten sie dann bloß tun? Sie hatten ja kein Kanu mehr, wie sollten sie durch das Sumpfgebiet kommen? Plötzlich erschien alles so hoffnungslos, und nur der fest verankerte Wille zu überleben, egal wie, trieb Flint noch voran.
Die Schreie und Stimmen hinter ihnen verstummten irgendwann, und als es eine ganze Weile keine Hinweise mehr auf ihre Verfolger gegeben hatte blieb Deer vor ihm stehen. Flint holte zu ihm auf und blieb ebenfalls keuchend stehen, wobei er sich umdrehte um zurück zu blicken und auf Kidah zu warten. Die Kriegerin kam kurz darauf ebenfalls zu ihnen, scheinbar mühelos und mit wurfbereitem Speer kam sie bei ihnen an und blickte von einem zum anderen. Für einen Moment blieben sie keuchend stehen. Flints Beine zitterten von dem anstrengendem Lauf, und sein Herz schlug zum zerbersten schnell. So schnell war er sicher noch nie zuvor gelaufen.

"Entweder sie wurden aufgehalten, oder sie haben uns bereits eingekreist und lauern."

Deer trat ein wenig näher, sein Gesicht war durch die Anstrengung verbissen. Seine Augen suchten ruhelos umher, so als rechnete er jeden Augenblick damit dass sie angegriffen würden.
"Das sind also die Khota. Das nenne ich ein freundliches Willkommen," meinte er nur ironisch und strich sich die Haare aus der Stirn. Flint tastete tief durchatmend mit seiner Hand nach hinten, wo er den kleinen Kopf von Venka berührte. Sie war ganz gehorsam still geblieben, und jetzt wollte er sich einfach nur vergewissern dass sie in Ordnung war. Immerhin war sie durch seinen Lauf heftig durchgeschüttelt worden.
"Ich glaube nicht dass es noch weit ist bis zu dem Sumpfland. Aber ich weiss nicht wie wir es passieren sollen... es ist gefährlich. Wir können schwimmen, aber wenn wir im Sumpf einsinken sind wir verloren."

Als er seine Gefährten musterte konnte er bei Deer keinerlei Sorgen erkennen, doch Kidah schien schon eher zu erkennen dass es nicht leicht werden würde. Deer ging nervös einige Schritte hin und her, wobei er noch immer fest seinen Speer umklammert hielt.
"Dann stehlen wir eben ein Kanu von den Khota. Wir müssen nur ihre Anlegestelle finden."

Flint starrte ihn entsetzt an, und für einen Moment fiel ihm gar nichts dazu ein. Dann sagte er mit vollem Ernst: "Bist du verrückt geworden?! Das sollten wir auf keinen Fall riskieren!"
Deer fuhr herum und starrte ihn wütend an. Er ging einige Schritte auf den Wächter zu und hob dabei leicht seinen Speer an. "Du nennst mich hier verrückt?! Was schlägst du denn vor? Du hast doch überhaupt keine Ahnung, weil du nichts vom Leben weisst! Ich versuche nur einen Ausweg für uns zu finden."

"Wir können auf keinen Fall noch näher an die Khota heran, das muss dir doch klar sein! Wir könnten versuchen das Sumpfland zu umgehen."

Deer schüttelte vehement den Kopf. Er schien davon überhaupt nichts hören zu wollen. "Nein! Es wird so sein wie ich es sage. Du kannst ja gehen wenn du nicht einverstanden bist. Jetzt sollten wir keine Zeit verlieren."
Mit diesen Worten ging er einfach weiter und verschwand zwischen den Büschen. Flint blieb einen Moment fassungslos stehen und konnte sich nicht rühren. Er sah hilflos zu Kidah hin, die ebenso ernst zurück blickte. Doch Deer hatte gesprochen... und er war der Einzige der Flint in jene Länder führen konnte, in denen er Antworten auf seine Seelenreise erhalten konnte. Er konnte nicht einfach gehen, auch wenn er Deers Entscheidung nicht gut hieß. Er war gezwungen ihm zu folgen... also seufzte er auf und folgte Deers Weg in das Dickicht. Dabei stieg Wut und Niedergeschlagenheit in ihm auf, darüber dass sie in dieser Situation gefangen waren. Warum machte es der Große Geist ihnen nur so schwer? Er hatte sich das anders vorgestellt, wahrscheinlich weil er noch nie zuvor aus dem Herzland heraus gekommen war und tatsächlich keine Ahnung hatte. Aber während sie Deer folgten, dieses mal nicht so schnell wie zuvor, hörte er ein merkwürdiges Geräusch hinter ihnen das ihn sich umdrehen ließ. Auch Kidah hatte es gehört, denn nun hob sie ihre Waffe leicht an und sah sich um. Dort war etwas hinter ihnen in dem Waldstück, und es näherte sich zielstrebig. Flints Herz schlug schneller als er ahnte dass sie ihre Verfolger noch immer nicht abgeschüttelt hatten... er drehte sich suchend nach Deer um, doch dieser war bereits weit voraus und ausser Sichtweite. Nun waren sie auch noch getrennt, gerade jetzt wo sie kurz davor zu stehen schienen, es mit den Verfolgern aufzunehmen. denn rennen so wie zuvor, das würde Flint nicht erneut durchhalten können.
"Kidah, sie sind ganz nahe," keuchte er irritiert und nahm seinen Stab fest in seine Hand. Seine andere Hand nestelte an seinem Gürtel herum, dort wo zwei seiner Flintschleudern hingen. Er würde sich zumindest verteidigen müssen, wenn er schon nicht direkt in einen Kampf gehen konnte. Doch die Furcht darüber lähmte ihn fast, und er hoffte dass er das würde umsetzen können was er einmal gelernt hatte um seinen Geist zu erweitern. Flint und Kidah wichen ein stück auseinander um sich ein wenig in den Farnen zu verbergen, denn sie wollten keine direkte Zielscheibe abgeben wenn die Verfolger aus dem Wald stürzten. Flint blickte dabei nervös auf die undurchdringlichen Pflanzen und lauschte, hörte immer wieder das Brechen von Zweigen am Boden. Sein Blick ging zu Kidah, welche wie eine Raubkatze dastand und lauerte. Jetzt galt es nur noch darauf zu hoffen, dass der Große Geist sie beschützte.
Flint Sky
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Beitrag von Gast 10/2/2011, 23:31

Kidah rannte einfach Flint hinterher, hoffte, dass er an Deer dran bleiben konnte! Einmal drehte sie sich auf einer Lichtung zu ihren Verfolgern um, um zu sehen wie nahe sie schon waren, doch noch hatten sie genügend Abstand zu den Khota die nichtd avon abliessen sie zu Verfolgen. Der Fluss den sie zuerst hatten überqueren müssen, um auf ihre Flussseite zu kommen hatte ihnen etwas Zeit und Vorsprung eingebracht und die Krieger die sie nun verfolgten schienen auf eine falsche Fhrte zu geraten. Denn nun wo sie in die Ferne starrte woher die Rufe hallten, konnte sie heraushöhren, dass ihre Route langsam von ihrer abwich. Sie schimpften und schrien, womöglich nur um sie einzuschüchtern, doch das hatte den Nachteil, dass sie so nicht höhren konnten wohin ihre Ziele liefen. Gut für sie! Schnelld rehte sie sich daraufhin um und rannte wieder so schnell wie eine Gazelle den Spuren nach, die Flint und Deer hinterlassen hatten und kam auch schon bald bei ihnen an während die Rufe der Khota immer mehr von dem Wald verschluckt wurden.
Schwer atmend und ihren Speer fest umgriffen stand sie neben ihnen, sah sie ernst und abwechselnd an und kam etwas näher an Flint heran um nach Venka zu sehen. Die Kleine hatte ihre Augen weit aufgerissen und starrte sie an, doch es ging ihr gut. Dann sah Kidah wieder in den Wald hinein um sicherzugehen, dass doch niemand bis hierhin gefolgt war. Flint sprach aus was sie dachte und sie sah zu ihm hin. Deer kam ernst auf ihn zu und in ihr breitete sich sofort wieder ein ungutes Gefühl aus. Er würde doch jetzt nicht schon wieder Streit anfangen wolen! Langsam reichte es ihr nämlich wirklich was sein Getue und sein Misstrauen anging! Er war ja noch schlimmer als eine Frau was das anging und an Sturheit nicht zu übertreffen!
Mit der gewohnten Ironie in seiner Stimme, wenn ihm etwas gegen den Strich ging fing er an zu sprechen und Kidah sah einfach weg... Auf diese Spielchen hatte sie nun wirklich keine Lust mehr und so atmete sie tief durch um ihren Herzschlag zu beruhigen. Flint jedoch liess sich nicht von Deers Worten beirren und behielt seine Fassung, versuchte wenigstens einen Ausweg zu finden und über die nächsten Schritte nachzudenken.

"Ich glaube nicht dass es noch weit ist bis zu dem Sumpfland. Aber ich weiss nicht wie wir es passieren sollen... es ist gefährlich. Wir können schwimmen, aber wenn wir im Sumpf einsinken sind wir verloren."

Daraufhin sah sie Flint mit fest aufeinandergebissenen Kiefern und zusammengezogenen Augenbrauen an. Auch das noch. Sie liefen von einer Katastrophe in die Nächste. Und das mit einem Kind. Langsam aber sicher begann sie wieder an allem zu zweifeln. An dieser Reise. An das was sie mit Deer verband, an die Idee dieses Kind mitzunehmen und an sich selbst. Warum??? Warum konnte es nicht endlich mal gut für sie laufen? Jetzt kam auch noch ein "Sumpf". Was das genau war wusste sie nicht, aber es hatte sich nicht gut angehöhrt. Nun kam das was immer passierte, wenn sie in Schwierigkeiten kamen. Deer machte zu und entschied für sie alle mit. Die Idee ein Kanu zu stehlen wäre für sie in Ordnung gewesen, wenn dieses Volk nicht so Barbarisch reagiert hätte! Wären sie ihnen anders begegnet hätte sie es riskiert, doch nun da sie wusste, dass mit diesen Menschen keinesfalls zu spaßen war empfand sie dies als keinen guten Einfall. Doch was kümmerte Deer schon die Meinung der anderen wenn er ersteinmal von seiner eigenen überzeugt war.... Er wollte fair behandelt werden, aber er machte es sich mit seinem Verhalten selbst schwer. Dennoch würden sie beide ohne ihn nicht zurechtkommen und das wollte sie auch nicht. Er wäre jedoch auch nicht von diesem Vorhaben abzubringen, also würden sie sich einfach nur fügen können und sie würde aufpassen, dass sie ungeschoren dabei davon kamen.
Flint sah sie ein wenig verzweifelt an, weil er einfach nicht gegen ihn ankam, was seine Worte anging. Doch er konnte nicht von ihr verlangen, dass sie es konnte. Sie war genauso machtlos, wenn Deer sich ersteinmal in Rage geredet hatte. Also schnaufte sie tief durch um ihm zu zeigen dass sie diese Idee auch nicht sonderlich clever fand, sie jedoch keine andere Wahl hatten als ihm zu folgen, denn er war bereits schon weitergelaufen und würde sicher nicht auf sie warten. Flint trat nun also hinter ihm her und Kidah folgte ihm mit getrübten Gedanken. Die Stimmen der Khota waren nun völlig verstummt und nun herrschten wieder die Stimmen und Geräusche des Waldes über die Stille. Kidah musste aufpassen, nicht in diesen Gedanken zu versinken denn sie musste jetzt wachsam bleiben. Auch wenn sie am Liebsten nach Vorne zu Deer gerannt wäre um ihn zur Rede zu stellen und ihn wieder aus den Wolken zu hohlen. Stattdessen trottete sie hinter einem ebenso gekränkten Flint hinterher, der wie eine Mutter dieses Kind auf seinem Rücken trug. Er sah fast ein wenig aus wie eine Schildkröte mit dieser Decke. Und sie war froh, diesen Kriegern entkommen zu sein, denn Flint wäre ihnen keine Hilfe gewesen. Im Gegenteil. Sie hätten statt sich nur zu wehren noch auf ihn und Venka achtgeben müssen! Sie war eine sehr gute Kriegerin, doch es waren nicht wenige Gegner gewesen.
Nach einigen Schritten jedoch, erstarrte sie bei einem Geräusch, welches sich anhöhrte wie brechende feine Zweige und ruckartig drehte sie sich halb um um in den Wald hineinzustarren. Sie höhrte anhand der fehlenden Fussschritte, dass Flint ebenso stehengeblieben sein musste also hatte er es auch gehöhrt. Angestrengt versuchte sie in den Wald hineinzusehen. Etwas zu erkennen, doch noch sah sie nichts...Doch sie höhrte es näherkommen! Sofort schlug ihr Herz dreimal so schnell wie zuvor und sie ging schleichend ein paar Schritte rückwärts zu Flint ohne dabei ihren Blick von der Richtung zu nehmen, von der sie glaubte dass das Geräusch stammte. Angespannt umfasste sie ihren Speer noch fester und hob ihn leicht an. Es waren Schritte eines Menschen. Vielleicht hatten die Khota nun ausgeschwärmt und suchten vereinzelt nach ihnen.
Nun durfte sie keine Angst haben. Schnell blickte sie kurz in die andere Richtung doch sie sah nirgends Deer. Nur Flint stand wie erstarrt neben ihr und schnell sah sie wieder nach Vorne...

"Kidah, sie sind ganz nahe,"

höhrte sie Flint flüstern während sie sich immernoch wie eine Raubkatze auf die Ferne konzentrierte und nickte nur knapp. Ja so war es. Und weglaufen konnten sie nicht, damit würden sie den Verfolger nur auf sich aufmerksam machen. Jetzt gab es nur eines. Verstecken und wenn nötig Gegendruck im Angriff leisten. Endlich würde sie wohl ihren Markierungen auf ihrer Brust wieder gerecht werden! Sie deutete mit ihrer Handfläche ohne ihren Kopf zu drehen in nach Hinten weg, damit Flint sich etwas mehr verbarg und ohne ienen Laut zu machen schlich auch sie rückwärts hinter ein paar Farne mit sehr großen Blättern während das Rascheln und Knacken immer näherkam. Er ging schnell, wer auch immer dort kam. Schien nicht auszuspähen sondern bewusst zu jagen, denn sonst würde er mehr vorsicht walten lassen bei seinen Schritten. Also galt höchste Vorsicht. Kidah ging etwas in die Hocke und musste darauf vertrauen, dass Flint sich genug verborgen hatte, denn sie konnte ihm nun keine Beachtung schenken. Nun , endlich... trat die Gestalt ins Licht hinter den Palmen hervor und ihr Atem stockte. Ihr Herz schien plötzlich vor Schock stehen zu bleiben und sie riss die Augen auf. starrte mit halb offenem Mund auf den Mann, der mit grimmigem Gesicht und Blut an seinem ganzen Körper auf sie zu marschierte, ohne dass er zu wissen schien dass sie sich dort in den Blättern verborgen hielten.

"Bei den Göttern...:" flüsterte Kidah auf ihrer eigenen Sprache. Ihre Lippen und Nasenflügel bebten und ihr gesamter Körper begann unter ihrem aufsteigenden Hass und ihrer Wut zu zittern, als sie den Holcane vor sich sah. Sie hatten wohl ebenso mit den Khota zu tun gehabt so wie er aussah. Und nun konnte sie auch verstehen, weshalb die Khota-Krieger sie sofort angegriffen hatten. Sofort atmete sie verkrampft und es war schwer sich zu zügeln, denn noch niemals in ihrem Leben hatte sie soviel Hass, Gleichgültigkeit, Wut und Rachegefühle empfungen, wie genau in diesem Moment. Leise und langsam erhob sie sich etwas aus der Hocke und brachte ihren Speer in Wurfposition. Diesen hier würde sie nicht einfach so gehen lassen. Nun war der Moment da um dieser angestauten Wut ein Ventil zu geben. Dieser hier würde niemanden mehr umbringen.
Sie spürte Flints Blicke auf ihrem Körper, sah jedoch nicht zu ihm hin während der Holcane anscheinend genau auf sie zuzulaufen schien. Plötzlich spürte sie wie Flint sie sanft berührte und sie stand so unter Strom, dass seine Berührung sie fast schmerzte. Mit zittriger Atmung sah sie zu ihm hin und ihr Hass stand i ihren Augen geschrieben. Er sah sie fragend an und flüsterte sie ihm nur ein kurzes und knappes "Holcane" entgegen, damit er wusste, um wen es sich dort handelte. Als nun auch Venka den Mann entdeckte fing sie sofort an zu wimmern und begann vor blanker Angst in ihrer Decke zu strampeln weil sie ihn wiedererkannte. Flint versuchte sie sofort hektisch zu beruhigen und sofort sah Kidah wieder zu dem Ahrkay-Krieger hinüber, der ebenso das Wimmern des Mädchens vernommen hatte und nun in ihre Richtung starrte. Nun gab es sowieso keinen Ausweg mehr. Wie als wäre er im Blutrausch kam er nun mit stampfenden Schritten und gezückter Keule auf sie zu und Kidah biss ihre Zähne schmerzend aufeinander, atmete noch ein paar Male tief und hektisch durch, stemmte ihren hinteren Fuss in die Erde und hohlte dann so fest aus wie sie nur konnte. Mit einem lauten Aufschrei schleuderte sie ihren Speer mithilfe ihres Atlatls in seine Richtung und noch ehe der verdutzte Holcane reagieren konnte, wurde er heftig in die Brust getroffen, sodass er ein Stück zurück auf seinen Rücken fiel und hart auf dem Boden aufschlug. Venka begann nun laut zu weinen und wie vom Blitz getroffen, hastete Kidah nun auf den Holcane zu, der blutspuckend und keuchend auf der Erde lag und den Speer in seiner Brust mit seinen Händen umgriff.
Sie wusste ja, das die Holcane die Sprache ihres Volkes kannte. Sie hatten im Laufe der vielen Jahre versucht sich alle möglichen Sprachen anzueignen, damit sie Gefangene zum Sprechen zwingen konnten und um zu verstehen, wo sich ihre Dörfer befanden um sie zu plündern. In ihren Augen blitzte das Feuer aus Hundert Seelen, die zu ihremDorf gehöhrt hatten. Ein Feuer geschührt von dem Hass über die Ahrkay und dass, was sie ihrer Familie, ihrem Volk und auch ihr damit angetan hatten. Mit vorgeschobenem Unterkiefer und funkelnden Augen beugte sie sich über den Sterbenden und ergriff ebenfalls ihren Speer... Kam ihm mit ihrem Gesicht näher und sah ihm in seine gläsernen Augen.

"Eure Suche ist zuende...."

flüsterte sie ihm scharf entgegen und stiess ihm dann mit aller Kraft den Speer in sein Herz woraufhin sein Körper sich ruckartig aufbäumte und sein Gesicht sich ein letztes Mal verkrampfte bevor er in sich zusammensackte und mit offenen Augen in den Himmel blickte. Mit angewiedertem Gesicht starrte sie schwer atmend den Toten unter sich an. Zog dann mit einem Ruck ihren Speer aus seinem Körper und immernoch liess sich Venka nicht beruhigen. Kaum hatte sie sich aufgerichtet höhrte sie plötzlich wieder laute Schritte...Jemand rannte auf sie zu! Schnell drehte Kidah sich zu Flint um und deutete mit ihrer freien Hand in den Wald...

"BRING KIND WEG VON HIER!!! SCHNELL!"

rief sie ihm zu... Er war ihr jetzt keine Hilfe und sie wollte nicht, dass der Kleinen etwas passierte.. Er musste sie nun beschützen und kämpfen konnte er so nicht!... Sie höhrte plötzlich andere Kampfgeräusche aus einer anderen Richtung zu ihr dringen und sie musste sofort schlucken und an Deer denken.... Doch zu mehr kam sie nicht. Gerade als Flint kehrt gemacht und losgerannt war, höhrte sie das wütende Schnauben eines zweiten Holcane näherkommen, der mit erhobener Steinkeule auf sie zugerannt kam....Zum erneuten Aushohlen mit ihrem Speer war es schon zu spät. Sie würde garnicht zum abfeuern kommen. Also liess sie ihn sprungbereit auf sich zukommen wie ein tosender Bär und im letzten Moment rannte sie ihm grollend entgegen. Gerade als er aushohlte, um ihren Kopf von den Schultern zu schlagen, liess sie sich auf den lehmigen Boden fallen und stemmte ihm mit ausgestrecktem Bein sein Schienbein weg... Sie schien gut getroffen zu haben, denn als sie sich blitzartig danach umdrehte und sich aufraffte, sah sie, wie er sich vor Schmerzen schreiend an sein Knie fasste.

"KOMM SCHON!!! KOMM HER!" Schrie sie ihm in ihrer Sprache entgegen! Sie lief jetzt nicht mehr weg! Dieser Moment gehöhrte nun ihr ganz alleine... Und sie würde es nicht dulden wenn ihr nun Deer oder Flint helfen würden. Es war wie ein Rausch der sie überkam und von ihr Besitz ergriff. Das Adrenalin hatte jegliches Denken ausgemerzt... Nun war da nurnoch der Wille im Kampf und allen Ahrkay zu zeigen, dass sie nun stark genug war um sich zu wehren. Fordernd zog sie sich ihr Messer aus dem Gürtel und tänzelte von einem Fuß zum Anderen, liess dem mächtigen Mann sogar Zeit über seinen ersten heftigen Schmerz hinweg zu kommen und sich wieder zu erheben! Der Holcane starrte ihr nun schnaubend entgegen als er sich aufraffte und seine Hände zu Ballen formte, sodass er wie ein Muskelberg vor ihr stand... Doch Kraft war im Kampf nicht alles. Und diese Lektion würde er nun von ihr bekommen. Auch er zückte nun sein Messer und sie hatte seine Wut ins Unermessliche getrieben....
Laut schreiend rannte er nun auf sie zu und sie konterte seinen Hieb, indem sie geschickt auswich und sein Messer an ihrem weggleiten liess, seinen Hieb somit umlenkte und seinen Schwung abfederte. Wieder tänzelnd stand sie sofort wieder bereit während der Kerl sich verwundert, gar brüskiert zu ihr umdrehte und es wohl nicht fassen konnte, das eine Frau seinem Hieb so leichtentgagen war. Er nahm sich anscheinend nun vor, keine Gnade mehr walten zu lassen, denn sofort formten sich seine Augen wieder zu Schlitzen und wollte gerade auf sie zugehen, doch diesesmal kam sie ihm zuvor. Er konterte ebenfalls doch fast zeitgleich mit ihrem Hieb rammte sie dem Kerl als er sich aufs Blocken konzentrierte ihr Knie in seine Weichteile, woraufhin er stöhnend zusammen sackte. Wieder höhrte sie entfernte Kampfgeräusche und nun wollte sie doch keine Zeit mehr mit diesem Abschaum verbringen, der sie nur unterschätzt hatte. Vielleicht brauchte Deer ihre Hilfe! Also rannte sie nun blitzschnell hinter ihn krallte sich seinen erbärmlichen Kopfschmuck und zog seinen Kopf ruckartig nach hinten, setzte zeitgleich ihr Messer an und schlitzte ihm schnell die Kehle durch, damit es ein schnelles Ende fand!
Röchelnd sackte er daraufhin auf seine Knie und wie ein nasser Sack fiel auch sein Oberkörper nach Vorne auf den Boden....Schwer atmend stand sie nun über ihm, sah auf ihn hinab und dann in den Wald hinein....

"DEER!!!!!!" rief sie hinein und rannte los um ihm zu Hilfe zu kommen, doch gerade als sie in das Dickicht laufen wollte, tauchte plötzlich ein weiterer mächtiger Kerl vor ihr auf und sie erschrak so heftig, dass sie keuchend einen Schritt zurückfiel... Mit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an und nun trat er langsam aus den Schatten der Blätter hinaus und lief langsam auf sie zu. Kidah wich sofort mehrere Schritte zurück um etwas Abstand zu gewinnen und nun als das Licht auf den Körper des Holcane traf der, dann vor ihr stehenblieb und sie anstarrte fühlte sie sich plötzlich wie gelähmt. Sie kannte diesen Holcane. Er hatte Deer in die Stadt geführt. Und er war einer derjenigen, die viel zu sagen hatten. Sie kannte sogar seinen Namen. Sie und ihre Ausbilder und Truppenmitglieder kannten die Truppenführer der Ahrkay genau. Keuchend erwiederte sie mit klopfendem Herzen seinen Blick. Er sah nach Aussen hin völlig unberührt aus von der ganzen Sache. So als würde ihnd as alles garnicht interessieren, doch Kidah spürte die Wut in ihm wie als würde ein tobender Damön in ihm wohnen,d er nur darauf wartete sich an ihr auszulassen. Mit bebenden Nasenflügeln und geballten Fäusten blickte er abwechselnd zu seinen toten Männern hinab und lief dann langsam einen Halbkreis um sie herum.... Sprach dann in unerträglich ruhigem Ton zu ihr in ihrer Sprache der Batu während sie versuchte den Abstand zu ihm zu wahren und ihn nicht aus den Augen zu lassen....Höhrte wie er zu ihr sprach, dass seine Männer sie wohl unterschätzt hatten, er dies jedoch nicht tun würde. Daraufhin stellte er sich kampfbereit gerade vor sie hin und liess sein Genick in beide richtungen knacken um ihr Angst zu machen. Aber sie hatte keine Angst mehr. Der Tod wartete nicht auf sie, denn sonst wäre sie schon längst tot gewesen....

"Ich werde dich nach Shibalba (die Unterwelt) schicken Cocozca!"

Antwortete sie ihm daraufhin und sah ihn mit ihren giftigen Augen an, stellte sich in Position und erwartete seinen Angriff.... Dieser kam Prompt und so schnell, das Kidah nicht mehr reagieren konnte... Aufschreiend hatte sie vergeblich versucht seinem Hieb auszuweichen, doch er hatte sie anscheinend beobachtet, ohne seinen Männern zu helfen und ihre Bewegung in sich aufzunehmen. Ächzend packte sie sich mit ihrer Hand auf den blutenden Schnitt an ihrem Oberarm und versuchte den Schmerz zu ignorieren und sich wieder auf ihn zu konzentrieren, doch er fing nur höhnisch an zu grinsen und schien sich damit einen Spass zu machen.... Wieder preschte seine ganze Gewalt auf sie zu und nur mit gröster Mühe und Anstrengung, fing sie den erneuten Hieb mit ihrer Klinge ab und versuchte seinen sich entgegenstemmenden Körper vom Leibe zu halten. Er jedoch presste sich mit voller Gewalt eggen sie und stemmte sie mit voller Wucht gegen einen der Bäume woraufhin sie wieder schmerzhaft aufschrie, bei dem heftigen Schlag auf ihre Wirbelsäule... Nun kam er mit seinem Gesicht dem ihren Ganz nah sodass sie seinen Atem im Gesicht süren konnte und sie weiterhin ächzend versuchte, ihn von sich zu pressen...

Höhrte seine erregte Stimme bis zu ihrem Geist vordringen als er sie verhöhnte und ihr den Schweiss von ihrem Kiefer leckte, so als würde er sie mit aller Macht erniedrigen wollen. Daraufhin nahm sie all ihre Kraft zusammen, fauchte wie ein wildes Tier und stiess ihn von sich, doch es kostete sie alles zuviel Kraft, die sie noch nicht hatte... Völlig ausser Atem stand sie nun dort während der Truppenführer verächtlich lachend um sie herumschlich... Nachdem sie so gerade eben wieder zu Atem gekommen war, nahm sie sich zusammen und preschte nun ihm Zickzack auf ihn los, er wich jedoch schon wieder aus und auch ihr augenblicklicher konter wurde abgefangen, sie schaffte es jediglich, ihn mit dem Schaft ihres Messers einmal an der Stirn zu treffen woraufhin er kurz zurückwich und sich an die blutende Schläfe fasste... Sie würde ihm nun zeigen was sie von ihm hielt... Und sie würde nicht aufgeben! Sie würde niemals mehr aufgeben und bis zum Ende alles aufbringen, was sie hatte...
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Beitrag von Cocozca 11/2/2011, 23:58

<- Maka Sichu der Palmenwald


Die Holcane rannten ohne Pause und mit voller Konzentration voran, immer den Spuren nach die sie fanden; Fußabdrücke in der feuchten Erde, abgerissene Zweige und Blätter, flachgetretenes Moos und Gras. Huemac lief dabei weit voraus und hielt sich südlich, während Mazatl und Tlaloc beisammen blieben und Cocozca ein wenig hinterher hinkte. Er hatte einen Schlag auf die Schulter von einem Khota abbekommen, und die leichten Schmerzen minderten seine Kondition. Dennoch hielt er sich verbissen an den Kurs den sie einschlugen, und der hieß die Unbekannten zu finden und zu töten. Er hörte weit vor sich die Schritte der Krieger welche durchs Unterholz preschten, und irgendwo über ihnen kreischten Vögel ihre Warnrufe. Sein eigenes Keuchen dröhnte in seinen Ohren während er seinen Blick vor sich auf den dichten Wald behielt; Mazatl war bereits darin verschwunden und nicht mehr zu sehen, Tlaloc lief vier Speerwürfe weit vor ihm davon. Doch wenn seine Männer unbedingt die Herausforderung suchten, sollten sie eben voraus laufen... er würde dann sehen was noch für ihn übrig blieb.
Kurz darauf hörte er vor sich einen Aufschrei, wahrscheinlich von Mazatl der auf die Verfolgten gestoßen war, und das ließ Cocozca nun langsamer laufen. Er hörte Kampfgeräusche, und während er vorwärts schlich und sich dieser Stelle näherte vernahm er einen Schrei, wie den von einer Frau. Sie schrie auf Batu, eine Sprache die er bereits sehr gut kannte; er hatte schon viele von diesen erbärmlichen Wüstenbewohnern gefoltert und getötet. Und die Aussicht darauf gerade eine Frau in seine Fänge zu kriegen, ließ seinen Eifer nun wie eine Feuerbrunst entflammen. Dort wurde gekämpft, und deshalb zog Cocozca seinen Atlatl vom Gürtel und legte den Speer an. Mit einem Klicken rastete der Speer ein, und die Kampfgeräusche verstummten ganz plötzlich. Wieder bewegte er sich schneller vorwärts, denn entweder hatte Mazatl gesiegt oder diese Frau war wieder auf der Flucht. Doch dann schrie sie wieder laut... DEER... und machte somit dummerweise auf sich aufmerksam. Er hatte sie längst eingeholt bevor sie überhaupt flüchten konnte... Er sah sie bereits bevor sie ihn sehen konnte.
Und als sie ihn dann sah als er aus dem Dickicht trat wich jegliche Farbe aus ihrem Gesicht. Sein Hochgefühl war nicht zu beschreiben... er wusste einfach dass diese Frau jene war, die aus der Pehony-Stadt geflüchtet war. Keine andere Batu würde sich hierher verirren! Und jetzt hatte er sie vor sich, und es würde ihm unendliche Genugtuung bereiten sich an ihr auszulassen. Dafür dass sie geflohen war, dass sie eine Frau war und dass sie noch lebte. Mit einem leichten Lächeln und einem besessenen Blick ging er langsam auf sie zu, wobei er einen leichten Halbkreis schlug denn sie wich zurück, und sie war bewaffnet. Er fürchtete sie zwar nicht, doch er würde sie nicht unbedingt unterschätzen. Die Batu hatten viele Krieger in ihren Reihen, auch wenn er der Meinung war dass sie nicht so taktisch vorgehen konnten wie die Holcane. Dennoch hatte sie Mazatl und Tlaloc getötet. Geringschätzig blickte er zu den beiden Toten hinüber, nur um dann wieder Kidah mit seinem Blick zu fixieren. Sie hatte es also geschafft, und er hatte zumindest einen Teil mit ansehen können; nun würde sie es bei ihm versuchen müssen, und er würde ihr keine Chance geben zu siegen. Nicht umsonst war er der Gruppenführer.

"Deine Leistung war beachtlich. Wie wäre es wenn du es mit mir versuchst, Batu..?" sagte er ruhig während er sich ihr Schritt für Schritt näherte. Er war ihr schon alleine durch seine Kraft überlegen, und er glaubte nicht dass sie auch mehr Erfahrung hatte als er. Sie hatte vielleicht zwei seiner Männer getötet, doch bei ihm würde es ihr nicht so leicht fallen. Dennoch wollte er sie ein wenig herausfordern, und um ihr zu zeigen wie wenig er von ihr hielt ließ er seinen Speer zu Boden fallen. Er wollte in den Genuß kommen sie direkt an sich heran zu lassen, im Nahkampf. Und deshalb zog er nun seinen Dolch mit der schwarzen Obisidian-Klinge.

"Meine Krieger haben dich unterschätzt... aber diesen Irrtum werde ich nicht begehen. Doch auch du wirst mir nicht entkommen, Batu...!"

Ein leichtes Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht als er sah, wie hasserfüllt sie ihn anstarrte. Auch sie trug einen Dolch in ihrer Hand. Leicht vorgebeugt nahm er jede ihrer Bewegungen in sich auf, ihr heftiges Atmen, das permanente Bestreben keine Furcht zu zeigen, den Hass zuzulassen den die Batu seit Generationen auf die Ahrkay hatten. Doch ihm konnte sie nichts vormachen, und ihr Bemühen ließ seine Vorfreude steigen, erregte ihn beinahe bei dem Gedanken daran ihr die Haut abzuziehen sobald er sie erwischte.

"Ich werde dich nach Shibalba schicken Cocozca!"

Ihre Worte waren kühn, doch diesen Gefallen wollte er ihr nicht tun. Ohne Vorwarnung stürzte er los und lief auf sie zu, holte mit seinem Arm aus und schnitt mit der Klinge über ihren Arm, während er sich haarscharf an ihr vorbei bewegte. Wie vermutet hatte sie kaum darauf reagiert, und ihr überraschter Aufschrei ließ ihn nun grinsen. Es wurde immer interessanter für ihn, jetzt da sie wusste woran sie bei ihm war. Wieder stürzte er vor, doch Kidah wehrte seinen Angriff ab. Es gelang ihm jedoch sie in die Enge zu drängen, bevor sie ihn überhaupt verletzen konnte; im nächsten Moment presste er sie keuchend gegen einen Baum, gegen den sie mit aller Wucht prallte. Ihr gequältes Stöhnen ließ sein Verlangen nach Rache noch mehr steigen, denn jetzt hatte er sie in der Falle. Sein Gewicht presste die Luft aus ihren Lungen, und je mehr sie zappelte und sich wehrte desto hartnäckiger und brutaler wurde er.

"Wehr dich ruhig, kleiner Jaguar... zeig mir dein Fauchen! Ich werde mit dir das tun was ich mit all den anderen Batufrauen auch getan habe... und wenn ich dich bestiegen habe wie eine räudige Hündin werde ich DICH nach Shibalba schicken. Das ist es doch was du willst..."
Er sah den Ekel und den Hass auf ihrem Gesicht, und als er seinen Kopf neigte um ihren Schweiß von ihrem Kinn zu lecken versuchte sie erneut ihn abzuwehren. Es schien mehr Kraft in ihr zu stecken als vermutet, denn es gelang ihr ihn von sich zu stoßen. Er ließ von ihr ab sobald sie genug Freiraum hatte, um ihn eventuell mit ihrem Dolch verletzen zu können, also ging das Spiel weiter. Wieder fixierten sie sich mit Blicken, während er sich ihr erneut näherte. Und jetzt schien sie zu ahnen dass sie nicht mehr hier rauskommen würde ohne etwas zu wagen. Sie stürzte los und lief auf ihn zu, täuschte dabei verschiedene Richtungen vor doch Cocozca reagierte auf jede Bewegung so wie sie, erwartete ihren Angriff als sie auf ihn zukam. Er sah das verzweifelte Flackern in ihren Augen als sie ausholte während er ebenfalls angriff, und auch wenn sie ihn nicht direkt erwischte spürte er den Schlag an seiner Stirn, als der Schaft ihres Dolches ihn traf. Wieder nahm er Abstand und fuhr zu ihr herum, fasste sich an die Stirn und betrachtete beiläufig das Blut an seinen Fingern. Dann grinste er... und sie starrte ihn noch immer so entschlossen an. Seine Geduld war jedoch zu Ende. Er hatte keine Lust mehr weiterhin dieses hin und her mitzumachen. Sie würde ihm ja doch so oder so erliegen... ob sie wollte oder nicht. Und es würde ihm eine große Freude bereiten ihren Mut zu brechen wie eine Nußschale.
"Nun bete zu deinen Göttern dass du nicht mehr viel mitbekommen wirst. Es wird Zeit dieses Spiel zu beenden."
Nun grinste er nicht mehr, und sein kalter Blick zeigte dass er sie nun nicht mehr provozieren, sondern nur handeln würde. Sein Körper stand unter Spannung als er langsam auf sie zuging, ohne irgendein Manöver anzutäuschen oder eine Taktik anzuwenden. Sie tänzelte hin und her, sah ihn auf sich zukommen... schien im ersten Moment ausweichen zu wollen und umfasste ihren Dolch noch fester. Doch sie wich nicht zurück... und Cocozca sah sich bereits auf ihr liegen, nachdem er sie mit einem harten Schlag zu Boden hat gehen lassen. Vielleicht wäre es soweit gekommen. Wahrscheinlich hätte er dieses Vergnügen haben können, wenn da nicht plötzlich dieses Geräusch gewesen wäre... und er wie ein gefällter Baum zu Boden gegangen wäre, um sich nicht mehr zu rühren.
Cocozca
Cocozca


Charakterbeschreibung
Name: Cocozca
Alter: 34
Clan: Ahrkay

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Das Jagdgebiet der Khota Empty Re: Das Jagdgebiet der Khota

Beitrag von Young Deer 12/2/2011, 01:16

Deer war tief in Gedanken versunken als er weiter voraus lief, ohne sich nach Flint und Kidah umzusehen. Er dachte daran dass es ihn wütend machte, dass Flint nichts wagen wollte um hier schnell wegzukommen. Dass Kidah überhaupt nichts sagte um deutlich zu machen, dass sie an seiner Seite stand. Vielleicht war sie gar nicht seiner Meinung! Vielleicht hatte sie sich ja auf Flints Seite geschlagen, nur weil er dieses kleine Affenkind mit sich herum schleppte. Doch war das überhaupt noch von Bedeutung? Die letzte Nacht dicht bei Kidah war wunderschön gewesen... doch tagsüber schien sie wie ausgewechselt. Sie war distanziert und berechnend, so wie er selbst. Sie war viel zu sehr wie er es war, und das verwirrte ihn. Er hatte noch nicht gelernt damit umzugehen seitdem er sich mehr von ihr wünschte. Mehr Nähe... doch das konnte er ihr nicht sagen, nicht einmal zeigen. Es war als wären sie beide in ihrem Verhaltensmuster gefangen und entfernten sich immer weiter voneinander.
Was sollte er bloß tun? Wie konnte er sich ändern? Er konnte nicht anders als so starrköpfig zu reagieren, denn er konnte Flint nicht leiden. Er konnte das Kind nicht leiden. Und er sah keine Möglichkeit um einen Schritt auf sie zuzumachen, zumindest jetzt nicht. Doch er wusste nicht ob das alles zwischen ihm und Kidah zerstören würde. Sie brauchten etwas das sie wieder näher zusammenrücken ließ, so wie in der Höhle und im Dorf der Seneca. Er hatte geglaubt dass es auch danach so bleiben würde, hatte nicht damit gerechnet dass diese Nähe wieder verschwinden könnte. Und jetzt sollte er eigentlich darüber nachdenken wie sie aus diesem Gebiet am besten verschwinden konnten, dabei dachte er immer nur an Kidah. Missmutig ging er vorwärts, doch schon bald blieb er stehen und drehte sich um. Keine Spur von Flint oder Kidah. Stirnrunzelnd wartete er, denn sicher hatten sie wieder angehalten weil irgendwas mit dem Kind war. Doch dann hörte er dieses Geräusch und ein Grollen viele Meter hinter sich, was seinen Puls sofort beschleunigte. Und noch ehe er kehrt machen konnte um zurück zu laufen stürzte sich eine Gestalt aus dem Dickicht und warf sich auf ihn.

Im nächsten Moment stürzte er zu Boden und bekam einen harten Schlag auf den Kopf. Er hatte keine Zeit mehr seinen Speer einzusetzen, er war viel zu sperrig und der Kerl lag direkt auf ihm. Für einen Moment war alles schwarz vor seinen Augen, dann flimmerte es wie kleine Sterne. Aufkeuchend starrte er in das tätowierte Gesicht von einem Holcane, der ihm wie ein Wolf die Zähne zeigte und dabei knurrte. Es war ein junger Krieger, nur wenig älter als er selbst, und nun hob er seinen Arm mit der Kriegskeule an, doch Deer reagierte schneller und fing den Arm ab sodass der Steinkopf der Keule neben ihm auf den Boden prallte. Allerdings traf ihn als nächstes die Faust des Kriegers mitten auf die Nase, worauf er schmerzlich aufstöhnte. So sehr er konnte stemmte er sich gegen den Holcane, versuchte seine Handgelenke zu fixieren damit er ihn nicht noch einmal schlagen konnte, was ihm jedoch nicht leicht fiel. Der Kerl war muskulös und schwerer, und er wollte ihn unbedingt erledigen. Deer keuchte auf und stieß seinen Fuß in seinen Bauch, und der Holcane fiel eine Armlänge zurück. Das war seine Chance die er sofort nutzte um die Kriegskeule an sich zu nehmen, die noch immer neben ihm lag. Eilig erhob er sich auf seine Füße und schmeckte das Blut, das aus seiner Nase in seinen Mund lief während er den Holcane anstarrte.
Wie konnte das sein? Wie waren sie hierher gekommen? Und wenn Kidah und Flint nicht bei ihm waren, dann wurden sie womöglich auch angegriffen. Doch jetzt musste er sich darauf konzentrieren diesen Holcane aus dem Weg zu schaffen, bevor er selbst getötet werden konnte. Denn dass dies passieren würde wenn er nichts tat, das war ihm absolut klar. Deer atmete schwer von dem Schmerz und der Anstrengung, und nun wich er jedesmal zurück wenn der Holcane grinsend einen Angriff vortäuschte um ihn zu testen. Die Kriegskeule lastete schwer in seinen Händen... zu schwer. Als er ausholte um sie auf den Krieger eingehen zu lassen, wich dieser gekonnt aus und schlug sie ihm aus der Hand. Zwei oder drei Handgriffe genügten und sie hatten sich ineinander verkrallt, versuchten sich gegenseitig auf den Boden zu werfen. Es schien als ob keiner von beiden nachgeben wollte als sie sich ächzend die Fäuste in die Seiten schlugen, doch dann zog der Holcane ihm die Beine weg und er stürzte erneut zu Boden. Dann erklang dieser Schrei von Kidah als sie nach ihm rief, was Deer das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Und es mobilisierte seine letzten Kräfte. Mit voller Wucht schlug er dem Holcane ins Gesicht, immer wieder, blind vor Wut und Verzweiflung. Er musste zu Kidah, jetzt sofort! Und als der Krieger zur Seite taumelte ergriff Deer erneut die Kriegskeule, kroch schwer atmend zu dem Holcane der mit gesenktem Kopf dahockte und Blut spuckte, und holte fast kraftlos aus. Der geringe Abstand und der wenige Schwung genügten, und im nächsten Moment krachte der Steinkopf in das Gesicht des Ahrkay und schleuderte ihn herum. Er fiel reglos rückwärts in das Moos und blieb liegen, ohne sich noch einmal zu rühren. Deer ließ die Keule fallen und starrte kurz auf den leblosen Körper, ehe er sich aufrappelte und zu seinem Speer lief. Er hob ihn auf, nahm ihn wurfbereit in seine Hand und rannte den Weg zurück den er gekommen war, wobei er sich beiläufig das Blut von seiner Nase wischte. Beim Großen Geist, wenn Kidah etwas zugestoßen sein sollte weil er so weit voraus gelaufen war und ihr nicht hatte helfen können, dann würde er sich das niemals verzeihen. Niemals würde er dann weitergehen können. Adrenalin rauschte durch seine Adern als er so schnell er konnte vorwärts rannte, doch er konnte keinerlei Schreie oder sonstige Geräusche mehr hören, nur seine Fußtritte in das feuchte Laub des Waldes. Er wusste noch ungefähr die Richtung die er gekommen war, und es dauerte nicht lange bis er endlich bei Kidah angekommen war. Doch als er wie ein Irrer aus der Vegetation stürzte hielt er keuchend inne, denn das Bild das sich ihm bot war ein wenig verwirrend. Und vor allem war es Kidah die nun schwer atmend mit ihrem Speer auf ihn zielte, wahrscheinlich weil sie dachte er wäre ein Holcane der sie angreift.
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Beitrag von Flint Sky 12/2/2011, 20:04

Flint beugte sich mit höchster Anspannung hinter die Farne und Sträucher und starrte dabei dorthin, woher sie die sich nähernden Geräusche vernehmen konnten. Er war so angespannt dass seine Muskulatur im Rücken vor Schmerz brannte, und er hielt seinen Stab fest in seinen Händen. Die Geräusche von Laub und knackenden Zweigen kamen immer näher, und er glaubte sogar schon einen Schatten zwischen den Pflanzen zu sehen welcher sich immer näher bewegte; und dann verstummten plötzlich die Geräusche als ihr Verfolger sein Tempo verringerte. Vielleicht hatte er bemerkt dass sie sich hier befanden... oder er war einfach nur misstrauisch. Flint hielt leicht den Atem an während er es nicht wagte zu blinzeln. Inständig betete er dass Venka ganz ruhig bleiben würde, und dass ihr nichts geschehen würde. Wenn ihr Verfolger nur eine Person war, dann würden sie gute Chancen haben heil heraus zu kommen, nicht jedoch wenn es die sechs Khota waren.
Doch dann als der Schatten in das Licht trat konnte er nicht anders als schockiert den Holcane anzustarren, welcher nun lauernd hervorkam und sich suchend umsah. Er hielt eine Kriegskeule in seiner Hand, welche genau wie sein tätowierter Körper mit Blut besudelt war. Das dunkle Holz war mit scharfen Obisidan-Splittern bestückt und würde jeden töten, der in seine Nähe kam. Flint wusste nicht dass es sich um einen Holcane handelte, doch er sah deutlich dass es kein Khota war. Kidah flüsterte etwas, und er konnte nicht anders als seine Hand auszustrecken und Kidah zu berühren. Er spürte dass sie wusste wer sie dort suchte, und als sie sich zu ihm umdrehte und Holcane flüsterte, da sah er den Hass und die Wut in ihren Augen. Für einen Moment erstarrte er und blickte auf ihren angespannten Rücken, während sie wieder den Holcane beobachtete. Und genau in diesem Moment wimmerte Venka auf und begann heftig in der Trage zu zappeln. Flint griff über seine Schulter und legte seine Hand an Venkas Wange, doch das Mädchen wollte nicht still sein. Er konnte sie einfach nicht beruhigen, und er wusste dass es eh zu spät war.
Als er aufsah bemerkte er dass Kidah sich erhoben hatte, und nun stellte sie sich dem Holcane welcher langsam und mordgierig auf sie zukam. Dann stürmte er los, so als wäre es ihm völlig egal dass Kidah eine Waffe in ihren Händen trug. Sie stand vor Flint und er konnte nichts weiter als sie anzustarren, wie sie ihren Wurfarm anhob und den Angriff des Holcane erwartete; und dann schleuderte sie mit einem Knurren den Speer von sich. Ein dumpfes Geräusch ertönte als er sich in die Brust des Holcane bohrte, es mischte sich mit dem Weinen von Venka die einfach nicht aus der Trage fliehen konnte. Flint sah für einen Bruchteil das Entsetzen in den aufgerissenen Augen des Kriegers, ehe er rückwärts zu Boden fiel. Doch er lebte noch, denn er keuchte laut und nun legten sich seine Hände um den Speerschaft. Flint hatte noch niemals gesehen wie ein Mensch derart verletzt wurde... und das Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Als wäre er nur ein unbeteiligter Zuschauer sah er dabei zu, wie Kidah zu dem Verletzten lief, ihm etwas zuflüsterte und dann ihren Speer in sein Herz stieß. Flint war wie erstarrt... und es war als würden tausend Seelen auf einmal in seinem Kopf schreien. Seelen jener die bereits getötet wurden, denn nun kam eine neue Seele dazu. Es war ein schlimmes Erlebnis, und jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
Als Kidah sich zu ihm umdrehte und ihn aufforderte, das Kind von hier weg zu bringen, reagierte er wie mechanisch auf ihren Befehl. Sofort erhob er sich aus seinem Versteck und rannte los, in jene Richtung in die Deer bereits voraus gegangen war. Dabei dachte er über nichts nach, sondern sah immer noch das Gesicht des Kriegers vor sich und sein sich aufbäumender Körper, als Kidah ihn getötet hatte. Er hörte sie etwas brüllen, worauf er wieder stehen blieb und sich keuchend umdrehte. Sie war ihm nicht gefolgt, also hatte sie womöglich erneut Schwierigkeiten bekommen, und plötzlich spürte er eine große Furcht um sie in sich aufsteigen. Venka war längst verstummt und krallte sich schmerzhaft in seine Schultern, als er dastand und durchatmete und lauschte. Er konnte doch nicht einfach davonlaufen wenn Kidah angegriffen wurde! Und wo war nur Deer abgeblieben? Er musste doch hören was hier los war! Doch Flint konnte jetzt nicht nach ihm suchen, er konnte aber auch nicht hier stehen bleiben.
Eilig begann er damit die Knoten der Decke vor seiner Brust zu lösen. Seine Finger wollten ihm kaum gehorchen so aufgeregt war er, auch weil er sich so beeilte. Sein Atem ging schwer als er Venka langsam mit der Decke von seinem Rücken rutschen ließ. Als er sich zu dem Kind umdrehte stand es wie verloren vor ihm, die Wangen nass von Tränen, und verzweifelt und verängstigt blickte es den Wächter an welcher sich nun vor es hinhockte. Flint ergriff die Schultern des Mädchens und blickte es eindringlich an.
"Venka wartet jetzt," raunte er dem Mädchen zu und blickte sich dann eilig um. Er konnte es nur irgendwo verstecken, denn wenn man ihn hier alleine aufgriff würde auch er es nicht mehr vor einem Angriff bewahren können. Wenn es sich hier ruhig verbarg würde er indes zu Kidah eilen können, und das wäre immer noch eine bessere Lösung als herum zu irren. Er nahm die Decke und schob das Kind dann vorwärts, auf eine dichte Gruppe von Monstera zu. Ein morscher Baumstumpf befand sich dort ebenfalls, und hier würde Venka sich gut verbergen können, so klein wie sie war. Flint drängte sie in das Dickicht, worauf Venka wieder leise wimmerte und sich zu ihm umdrehte. Sie klammerte sich an seinen Arm, und wieder blickte er sie eindringlich an. Sie verstand ja nicht was er von ihr wollte.
"Venka bleibt hier und wartet!" Und um das zu unterstreichen, legte er seinen Finger an die Lippen damit sie ruhig bleiben würde. Das Mädchen zitterte vor Angst, doch dann schien es zu verstehen und kroch zwischen die großen Blätter, um sich dort hin zu hocken. Flint atmete tief durch und erhob sich dann, sah sich noch einmal um. Das Mädchen war überhaupt nicht mehr zu erkennen, und es war ganz still. Er hoffte dass nun kein Holcane vorbei kommen würde, denn Venka würde dann sicherlich erneut weinen vor Panik. Und als er sich nun umdrehte und loslief zog er eine seiner Flintschleudern vom Gürtel. Er hatte vielleicht keine Waffen bei sich so wie Kidah und Deer, doch er war nicht ganz hilflos. Mit der Schleuder konnte er nicht nur Tiere lahmlegen oder verletzen, sondern auch Menschen. Und auch wenn er das nicht wollte, er ahnte dass er nicht anders konnte. Und nun da er der Stelle immer näher kam erwachte ein ungewohnter Jagdinstinkt in ihm, geboren aus dem Willen zu beschützen und zu überleben. Er dachte über nichts mehr nach, sondern konzentrierte sich nur noch auf den Wald vor sich. Von weitem erkannte er die zwei Gestalten die sich gegenüber standen, und er wusste welche von beiden Kidah war. Während er langsamer lief und einen leichten Bogen um sie machte, legte er die Schnüre in seiner Hand zurecht. Die sechs scharfen Flintsteine baumelten bei jeder Bewegung herum.
Flint fixierte den großen Krieger den er nun direkt im Blick hatte, und der mit dem Rücken zu ihm stand. Groß, düster, mit der Seele eines Jaguars bewegte sich der Holcane auf Kidah zu die überhaupt nichts um sich herum bemerkte, sondern den Angriff des Holcane erwartete. Sie waren vier Speerwürfe von Flint entfernt, und er würde sorgsam zielen müssen um seine Schleuder treffen zu lassen; damit sie sich um die Beine des Kriegers wickelte um ihn zu Fall zu bringen, oder um ihn direkt am Körper zu treffen, das würde er entscheiden kurz bevor er die Schleuder losließ. Doch er war nicht umsonst der beste Werfer der Seneca. Er hatte dieser Schleuder seine Seele eingehaucht, und er wusste wie sie sich in der Luft verhielt, wie die Steine sich bewegten, je nachdem wohin er zielte und wie er sie abwarf. Und jetzt holte er aus und nahm allen Schwung zusammen den er im Lauf aufbringen konnte; seine Augen waren noch immer auf den dunklen Körper gerichtet welcher fast bei Kidah angekommen war. Dann neigte Flint sich vor und ließ die Schleuder los. Mit einem Zischen flog sie durch die Luft, und so wie er es bezweckt hatte bewegten sich die Steine an den Schnüren dicht beisammen in der Luft, anstatt sich fächerartig auszubreiten. Und sie trafen ihr Ziel... den Hinterkopf des Holcane. Der Krieger hatte nicht einmal geahnt was dort auf ihn zukam, und dann stürzte er wie ein Baum zu Boden.
Flint hielt nicht an sondern lief weiter und stürzte nun aus dem Dickicht. Er achtete nicht auf Kidah sondern auf den Holcane, welcher reglos am Boden lag, mit dem Gesicht nach unten. Die Schleuder hatte eine tiefe Wunde in seine Haut gerissen und ihn bewusstlos geschlagen. Flint schlitterte neben den reglosen Körper und ergriff sofort seine Schleuder, deren Schnüre jetzt völlig verheddert ineinander hingen. Und während er sie wieder voneinander löste kniete er da und starrte auf den Mann hinab, der versucht hatte Kidah zu töten. Er atmete noch, also hatte Flint nicht getötet. Erst jetzt bemerkte er wie heftig sein Herz schlug vor Anspannung. Er befestigte die Schleuder an seinem Gürtel und beugte sich dann vor um zu sehen, ob der Holcane noch lebte, denn er wollte sich vergewissern dass es so war. Aber er wusste nicht was sie jetzt tun sollten. Nur, dass sie so schnell wie möglich hier weg mussten, denn sie wussten nicht wieviele es von diesen Kriegern noch hier gab. Als Flint sich eilig umsah bemerkte er die zwei Toten, die bereits auf Kidah getroffen waren. Und als er zu ihr aufsah bemerkte er diesen Blick, der direkt seine Seele erreichte. Doch noch immer schien sie von dieser Wut gefangen zu sein die er in ihren Augen gesehen hatte, als sie ihren Speer anhob und über ihn hinweg sah. Als Flint herumfuhr sah auch er wie Deer aus dem Dickicht gestürzt kam, seinen Speer in seiner Hand haltend. Er blieb stehen und starrte schockiert zu ihnen rüber, und auch er hatte Blut in seinem Gesicht. Sie alle waren wohl knapp mit dem Leben davon gekommen, doch sie waren noch in Gefahr. Und das Kind war auch noch dort draussen...
Flint sah von Deer zu Kidah und fesselte dabei die Hände des Holcane hinter dem Rücken mit einer festen Liane. "Venka ist noch dort draussen, ich habe sie versteckt!"
In dem Moment kam Deer auf ihn zugelaufen und starrte ihn dabei offensiv an. "Was tust du da?"
Flint zog die Liane so fest er konnte und sah nicht zu Deer auf. Was er da machte, das wusste er selbst nicht so genau. Doch er wusste dass es genug war zu töten... die Schreie der Seelen in seinem Kopf wollten nicht mehr nachlassen.
"So wird er sich nicht mehr bewegen können."

Deer zögerte mit weit aufgerissenen Augen, dann erschien wieder die Wut in seinem Gesicht und er packte mit beiden Händen seinen Speer. Mit verzerrtem Mund hob er ihn an und wollte ihn in den Rücken des reglosen Holcane stoßen, vielleicht auch in den von Flint, doch der Wächter hatte es bemerkt und warf sich dazwischen. Nun wallte der Zorn in ihm auf und wurde so mächtig wie der Schmerz, der durch dieses ganze Morden hervorgerufen wurde. Wie ein Wilder rempelte er Deer beiseite und brachte ihn ohne Mühe aus dem Konzept, um ihn davon abzuhalten die Seele aus diesem Körper zu vertreiben. Er hatte genug gesehen, und es war zuviel für ihn. Er würde dies nicht mehr akzeptieren können solange sie nicht angegriffen wurden. Mord aus Rache und Spaß am Töten würde er niemals unterstützen, auch nicht für Deer oder Kidah.

"NEIN! Es ist genug!!!" Flints Brüllen war so ungewohnt für sein Wesen dass Deer ihn nur mit halb offenem Mund anstarren konnte, während Flint ihn noch einmal wegstieß.
"Es reicht.... wir sollten gehen und nicht weiter töten!"

Deer erwiderte zornig seinen Blick und hielt noch immer fest den Speer in seiner Hand. "Dieser Haufen Dreck verdient es nicht am leben zu bleiben!"
Flint schüttelte daraufhin den Kopf. "Nein... es ist genug damit, hast du verstanden?" Und dabei hielt er seine Hand erhoben und schien fest entschlossen alles zu tun, damit Deer nicht noch einmal ausflippte. Der Kangee hielt sich zurück, doch man sah deutlich dass er ein brodelnder Vulkan war der kurz davor stand auszubrechen. Flint erkannte was er bewirkt hatte und blickte dann auf den Holcane hinab, dabei strich er sich über die Stirn.

"Wir müssen Venka holen."
Flint Sky
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Alter: 30
Clan: Seneca

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Das Jagdgebiet der Khota Empty Re: Das Jagdgebiet der Khota

Beitrag von Gast 12/2/2011, 21:38

Nachdem sie Coscozca lächerlich spärlich am Kopf getroffen hatte, musste sie sich schnell wieder etwas von ihm entfernen, um ein paar Sekunden mehr zu gewinnen, in denen sie durchatmen konnte. Das Blut pulsierte durch ihren Körper und ihre Lungen waren vor Anspannung zum zerbersten gespannt, sodass sie schmerzten. Und dieser Sohn einer Schlange stand einfach dort, schien ihren Anblick zu geniessen und sich über den Kratzer zu amüsieren, den sie ihm zugefügt hatte. Doch sein Blick veränderte sich nun von der einen auf die andere Sekunde.
Nahm die Züge an, die sie von diesen Männern aus ihren Alpträumen kannte, wenn sie sie heimsuchten. Wie ein totbringendes Tier, dass seiner Macht und Stärke mehr als bewusst war, sah er ihr in die Augen...

"Nun bete zu deinen Göttern dass du nicht mehr viel mitbekommen wirst. Es wird Zeit dieses Spiel zu beenden."

Versprach er und kam nun ohne weitere Umschweife auf sie zu, ohne weiter zu zögern. Kidah presste ihren Kiefer so fest zusammen wie sie konnte... Und wenn schon... dann würde sie nun sterben.... Doch sie würde diese Brut eines Dämonen mit sich nehmen. Verbissen und entschlossen ihre Angst verdrängend, stand siedort vor ihm. Lauernd und abwartend auf seinen Angriff. Liess ihren Blick nicht aus seinem weichen während er auf sie zukam, um es zuende zu bringen. Fand sich mit dem hohen Preis ab, den sie nun bezahlen würde, dafür dass sie ihr Volk im Stich gelassen hatte. Doch solange er mit ihr sterben würde, wäre dieser Preis angemessen.
Keuchend umgriff sie noch fester ihren Dolch und hielt ihn sich blockend nahe vor ihr Gesicht und gerade als er grollend aushohlen wollte, höhrte sie nur einen dumpfen Aufschlag bei dem der Holcane zuckend innehielt und sie anstarrte, als wäre er nicht mehr er selbst um dann augenblicklich wie ein Stein zu Boden zu fallen. Immernoch schwer keuchend stand sie kampfbereit dort und konnte jetzt nichts weiter tun als völlig verwirrt und irritiert den leblosen Körper vor sich zu fixieren, der sich nicht mehr rührte obwohl er noch atmete.
Noch völlig aufgeheizt und eingenommen vom Kampf, konnte sie garnicht realisieren was jetzt geschehen war bis plötzlich Flint aus dem Dickicht auf sie zugerannt kam und sie schon zusammenzuckte, weil sie einen erneuten Angreifer erwartet hatte....Jetzt erst dämmerte ihr, dass er Coscozca zu Boden gebracht haben musste, doch nun stürzte alles in ihr zusammen!
Jetzt hatte sie ihren Frieden damit gemacht in diesem Kampf zu sterben und ihr Volk und viele andere mit Coscozcas Tod zu rächen und jetzt? Jetzt hatte ihr dieser..."Möchtegern-Schamane" ihr diesen Moment einfach geraubt! Hatte ihr die Ehre genommen im Kampf mit ihm zugrunde zu gehen und ihre letzte Pflicht zu erfüllen! Was bei den verfluchten Geistern fiel ihm eigentlich ein????? ER, der doch überhaupt in keinster Weise begreifen konnte, um was es hier ging und wer dort lag, während Familien trauern mussten, bei all den Menschen denen er schon ihre Seele geraubt hatte!!!!!!!
Flint bückte sich nahe bei dem Holcane doch was er genau dort machte, war ihr gerade sowas von egal.... sie nahm es nicht wahr. Völlig durch den Wind, benebelt von ihrer aufsteigenden, maßlosen Wut über das, was er gerade getan hatte konnte sie sich nur gerade hinstellen, fassungslos zu ihm hinabsehen und den Kopf schütteln... Ihr Herz wollte sich nicht beruhigen und in all dieser Dreistigkeit war ihr selbst die Wunde egal, die ihre halbe Körperseite mit Blut besudelte...Ihr Adrenalin liess jeden Schmerz verschwinden und ihre Seele toben....Jetzt war er zu weit gegangen. Und das Kind war auch weg-....Flint sah zu ihr auf und jetzt noch ging ihr Atem schwer, weil sie ihn sonst womöglich auch umgebracht hätte für diese Tat. Das Messer zitterte in ihren Händen und um es ihm nicht augenblicklich in den Arm zu rammen, suchte sie den Boden ab um ihren Speer zu finden, lief hektisch auf ihn zu und hob ihn auf, starrte ihn mit aufgerissenen Augen an und wollte gerade ihrer Wut schreiend freien Lauf lassen, als sie plötzlich erneut schnell näherkommende Schritte und brechende Äste hinter sich wahrnehmen konnte...Mit der Schnelligkeit eines Skorpions wirbelte sie herum und hohlte aus, um auch diesen Angreifer sofort zu Fall bringen sobald er aus dem Dickicht hervortrat!
Doch im letzten Moment erkannte sie Deer vor sich und zitternd hielt sie inne.. Auch er hatte kämpfen müssen, denn sein Körper sah so aus, als hätte er ebenfalls ordentlich einstecken müssen. Doch er lebte und diese Tatsache lenkte sie für den Bruchteil einer Sekunde von Flint und Coscozca ab. Ächzend liess sie ihren Speer sinken und spürte nun langsam den Schock in ihren Gliedern, welche immer heftiger zu zittern begannen.

"Venka ist noch dort draussen, ich habe sie versteckt!"

Höhrte sie Flint sagen und sah nun, wie er anscheinend die Hände des Holcane auf dessen Rücken festband! Und wieder musste sie sich zügeln, doch nun übernahm Deer ihren Part um zu reden und fragte ihn, was er da tun würde. Ja...
Ja genau das wollte sie auch gerne wissen. Und ihm dann danach sonstwas abschneiden. Nach einem kurzen Blickwechsel mit ihr schien nun auch Deers Geduld am Ende und so schnell wie er seinen Speer umgriff und aushohlte, konnte sie garnicht gucken. Flint reagierte allerdings aussergewöhnlich schnell und rempelte Deer äusserst unsanft beiseite, wobei sich auch Kidahs Griff um ihre Waffen wieder verstärkte. Sie hätte am liebsten gelacht bei dem was Flint da gerade veranstaltete... Wie nur... wie konnte er es wagen zu behaupten, dass er wüsste wann es genug sei.... Er war kein verdammter Gott oder dieser große Geist oder was auch immer! Er war ein dummer, Dörfler, der Lust aufs Abenteuer hatte und sich nun in ganz persönlich ihr eigenes Schicksal einmischte!

Deers Wut spitzte sich ebenfalls zu und er sprach nun aus, wozu sie schon garnicht mehr fähig war...Nämlich dass dieser Dreck es nicht wert wäre weiterzuleben... Flint blockte wieder ab wie ein kleines Kind, nahm sich sogar heraus Deer zu maßregeln! IHN! Der mit ihr zusmamen durch die Hölle dieser Menschen gegangen war! Sie verlor die Kontrolle.
Flint sagte noch, dass sie Venka hohlen müssten, doch zum Erstenmale in ihrem Leben, hatte sie keinen Einfluss mehr auf dass, was sie tat. Zu groß war ihr verletzter Stolz, dass er ihr einfach den Moment der Rache genommen. Selbst wenn sie dabei egstorben wäre, dann hätte es eben so sein sollen! Und nun war sie wieder NICHTS! Nun war sie nurnoch Kidah Noeleh, die ihr Volk im Stich gelassen hatte...Der Moment war nun gestohlen und vorbei. Wie selbst von einem bösen Geist besetzt, stampfte sie nun schnaufend auf Flint zu und rempelte ihn mit letzter Kraft von sich fort...
"WAS DIR FÄLLT EIN!!!!!!!!!"

rief sie ihm mit all ihrer wilden Wut entgegen dass sich ihr ganzer Körper dabei anspannte.

"DU NICHT WISSEN WER DAS IST! ER HUNDERTE VON SEELEN GENOMMEN! ER IST COSCOZCA UND ER NIEMALS WIRD AUFHÖHREN ZU TÖTEN SOLANGE ER AM LEBEN! AHRKAY NIEMALS WERDEN AUFHÖHREN SOLANGE SIE ATMEN! DAS MEIN CHANCE GEWESEN! UND DU SIE MIR HAST GENOMMEN!!!"

Kidahs Wut mischte sich nun während sie schrie mit absoluter Verzweiflung... Wieder hatte sie versagt. Wieder hatte sie es nicht zuende bringen können... Es war ihr egal, ob dort noch mehr von ihnen waren die sie höhren konnten... Sie hatte doch eh nichts mehr zu verlieren. Selbst ihre Ehre wurde ihr jedesmal aufs Neue genommen! Damit dieser verfluchte Dörfler ihre Blösse und Tränen nicht sehen konnte biss sie wieder vor innerem Schmerz die Zähne aufeinander, keuchte laut und lief dann in das Dickicht hinein... Lief einfach irgendwo lang. Sie wollte ihn nicht mehr sehen! Sie wollte GARKEINEN mehr sehen! Sie war so kurz davor gewesen. Hätte sie in diesem entscheindenden Augenblick, indem sie Coscozca auf sich hatte zukommen sehen, nicht ihren Frieden damit gemacht zu sterben und ihn dafür ebenfalls zu töten, wäre ihre Reaktion vielleicht anders ausgefallen. Sie war bereit dazu gewesen. Hatte damit gerechnet zu sterben. Und jetzt war es doch nicht egschehen! Es war alles so wirr und... chaotisch dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Die Tränen die ihr vor Wut über ihr blutverschmiertes Gesicht flossen ignorierte sie vollkommen. Blind vor ihrer Wut stolperte sie jedoch und fiel aufkeuchend hart auf den Boden, hielt shcnaufend udn wimmernd inne und schlug dann mit ihrer Faust auf die matschige Erde unter sich. Endlich, endlich hatte sie die Chance bekommen und nun war sie so schnell zerronnen, dass sie es kaum begreifen konnte. Sie weinte nicht oft in ihrem Leben. Warscheinlich noch viel zu wenig für das, was sie schon hatte aushalten müssen. Doch jetzt brch wieder alles über ihr zusammen. Das Dorf, Ihr Volk, dieses Kind, all die Toten und ihr verlorenes Schicksal. Ächzend setzte sie sich auf, ihren Speer immernoch fest umklammert mit einer Hand, zog sie nun die Beine nah an ihren Körper, legte ihren anderen Arm auf ihre Knie und vergrub ihr Gesicht resignierend darin, um ja nichts mehr von diesem stinkenden Wald mitzubekommen....
Dieser Seneca hatte sie erniedrigt auf jede Art und Weise, wie es jemand überhaupt tun konnte... und nun sollte sie einfach Gnade walten lassen? AUSGERECHNET ihn? Es war für sie einfach nicht möglich dies zu akzeptieren. Über ihm stand nur der König. Aber Flint schien es ja besser zu wissen mit seinem Schamanen-gequatschte. Sie hatte angefangen ihn zu mögen. War sogar irgendwie auf eine Art und Weise von seiner weichen, sanften Art fasziniert gewesen. Doch etwas schlimmeres als das was er soeben getan hatte, hätte er ihr nicht antun können. Deer sprach ja auch nicht mehr mit ihr. Sie fühlte sich gerade so alleine, dass sie garnicht mehr gefunden werden wollte. Sollte Flint doch machen was er für richtig hielt, doch er schaufelte damit die Gräber für sein Dorf. Coscozca war schlau. Gerissen. Er hatte sicher noch Männer hier herumlaufen. Er würde sich jedes Wort, jeden Anhaltspunkt von Flint merken, den er ablassen würde und zu seinem Dorf führen würden. Irgendwie würde er es schafen zu entkommen, so wie immer und dann würde er schon sehen, was er von seinem Getue am Ende hatte.
Doch niemals... NIEMALS würde sie ihr Feuer mit diesem Abschaum teilen. Egal was er mit ihm vorhatte. Sie wollte es garnicht wissen.
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Beitrag von Young Deer 13/2/2011, 01:36

Nachdem Kidah erkannt hatte dass ER es war der bei ihnen auftauchte und kein Holcane, löste sich seine anfängliche Anspannung und er ging einige Schritte auf das Geschehen zu. Er atmete schwer und er sah dass Kidah verletzt war, sah das ganze Blut das sie an ihrem Körper hatte. Doch sie wirkte noch vital und schien nicht schwer verletzt zu sein, was er mit einem zittrigen Aufatmen zur Kenntnis nahm. Nun richtete sich sein Blick auf den Holcane der am Boden lag, und bei dem Flint hockte. Deer erstarrte... er kannte diese Tätowierungen die sich auf dem Rücken und den Schultern des Holcane zeigten. Er hatte sie tagelang vor sich gesehen, hatte sie gesehen als dieser Kerl ihn gefoltert hatte; und er wusste sofort dass es dieser Gruppenführer war der ihn damals seiner Freiheit beraubt hatte. Plötzlich wurde alles um ihn herum undeutlich, und Hass wallte in ihm auf als er auf den reglosen Körper hinabsah. Flint war gerade dabei die Arme von Cocozca zu fesseln... also lebte er noch und war noch nicht tot. Doch mehr als den Tod hatte dieses Schwein nicht verdient, und Flint fesselte ihm die Arme so als wolle er Gnade walten lassen.
Das konnte er unmöglich zulassen. Wütend trat Deer an ihn heran und fragte ihn was er da tat. Er wollte es von ihm hören, doch auch das hätte nichts daran geändert dass er kurz davor stand diesen Holcane zu töten. Sich dafür zu rächen was er ihm all die Wochen angetan hatte, für die Erniedrigung und die Schmerzen und den Hunger. Nein... er würde dem ein Ende bereiten, denn dieser Mensch war es nicht wert noch weiter die Luft des Großen Geistes zu atmen. Also holte er wütend mit seinem Speer aus um die Spitze in den Rücken des Holcane zu rammen und sie in seine Lunge zu stecken, damit er qualvoll erstickte... doch gerade als er zustoßen wollte sprang ihm Flint entgegen und rempelte ihn weg!
Deer war so überrascht dass er gar nicht richtig reagieren konnte. Als Flint wieder von ihm abließ wurde ihm erst bewusst was hier geschehen war. Und während Flint auf ihn einbrüllte stieg seine Wut ins Unermessliche. Wie konnte er es wagen ihn davon abzuhalten diesen Abschaum ins Jenseits zu befördern?! Wenn es nicht Flint gewesen wäre der vor ihm stand... dennoch befand er sich kurz davor auch ihn aus dem Weg zu räumen, denn er wagte einfach zuviel. Krampfhaft versuchte Deer seinen Zorn zu unterdrücken und nicht rot zu sehen, presste seine Hände fest an den Speer während er dabei zusah wie Flint scheinbar den Verstand verlor. Und genau in diesem Moment stürzte Kidah vor und stieß Flint von sich! Diesen Hühnen ging sie furchtlos an und schrie ihm entgegen, was auch er dachte und was er davon hielt! Auch sie schien gehofft zu haben dass sie endlich ihre Rache und ihren Hass an diesem Holcane hätte auslassen können, doch scheinbar war ihr Flint dazwischen gekommen. Deer presste die Lippen fest zusammen und atmete schwer, als Kidah an ihm vorbei ging und einfach davonlief. Flint stand völlig neben sich, schien gar nicht zu verstehen was hier passierte. Er sah nicht wie Deer ihn verächtlich anstarrte und dann ebenfalls kehrt machte um Kidah zu folgen.
Er wollte sie nicht gehen lassen, wo auch immer sie jetzt hingehen wollte. Auch er konnte den Umstand kaum ertragen, dass diese Bestie noch am Leben war. Und ausgerechnet Flint hatte sich gegen sie gestellt... es war ein Fehler gewesen ihn mitzunehmen, und von jetzt an war es ihm egal was noch mit dem Seneca passierte. Sollte er doch diesen Holcane mitnehmen, er würde sehen was er davon hatte. Er würde schneller einen Dolch in der Brust haben als ihm lieb war. Und jetzt ging das Deer nichts mehr an, er war fertig mit ihm und seinem Gequatsche. Hier ging es nicht darum Leben zu verschonen, sondern das eigene Überleben zu sichern. Und das würde er jetzt auch weiterhin tun, zusammen mit Kidah. Eilig folgte er Kidahs Spuren im Waldboden; sie war weit hinaus gelaufen, doch irgendwann sah er sie auf dem Boden sitzen. Er blieb einige Meter hinter ihr stehen während der Tag sich erneut dem Ende zuneigte, und blickte abwartend auf ihren vernarbten Rücken. Sie saß zusammengekauert da, den Kopf auf ihre Knie gelehnt, und sie rührte sich nicht obwohl sie ihn sicher gehört haben musste. Jetzt wirkte sie nicht mehr so aufgebracht und mutig wie zuvor, sondern eher verzweifelt. Er spürte ihre Niedergeschlagenheit und das irritierte ihn zuerst, doch dann fasste er Mut und trat nah an sie heran.
Wie sollte er sich jetzt ihr gegenüber verhalten? Würde sie ihn an sich heran lassen, es zulassen dass er ihr zeigte dass er sie brauchte? Vielleicht wollte sie nichts davon wissen, weil sie es als Schwäche ansah. Sie war eine Kriegerin, und sie war so gut darin ihre Gefühle unter Kontrolle zu behalten. Vielleicht würde sie ihn abweisen wenn er sich ihr jetzt näherte. Der Schritt den er nun machen wollte verlangte großen Mut von ihm... nicht nur wegen Kidah, sondern auch wegen ihm selbst. Er lief Gefahr verletzt zu werden, doch er ging dieses Risiko ein. Er atmete einmal tief durch, ging in die Hocke, legte seinen Speer beiseite und legte dann langsam seine Hand auf ihre nackte Schulter; noch immer rührte sie sich nicht, so als wäre sie ein lebloser Stein, und sie sagte nichts. Er konnte es nicht ertragen sie so zu sehen, denn sie war es doch die ihm Kraft gab. Sie war so stark, doch hier und jetzt war sie alles andere als das. Seine Hand ruhte noch immer auf ihrer Schulter, und der Druck war nur sanft. Er senkte leicht seinen Kopf und versuchte seine verwirrenden Gefühle zu unterdrücken, denn die Furcht schlug ihm bis zum Hals. Da sie nicht reagierte strich seine Hand ein wenig ihren Arm hinab, und er blickte auf ihr schulterlanges Haar vor sich.

"Kidah..."

Er wusste nicht wie er anfangen sollte. Hilflos senkte er seinen Kopf, zögerte endlos lange und beugte sich dann vor, um seine Arme um sie zu legen. Sie wehrte ihn nicht ab... das gab ihm Mut, auch wenn seine Arme vor Anspannung zitterten. Ihre plötzliche Nähe beruhigte ihn so sehr, und er spürte ihren Atem der ein wenig schneller ging. So hielt er sie im Arm, und ihr Haar kitzelte an seiner Wange. Es war kein romantischer oder liebevoller Moment, sondern ein Moment voller Niedergeschlagenheit und Verzweiflung; und dennoch waren sie beisammen und versuchten sich die letzte Kraft zu geben, die sie noch aufbringen konnten um weiter zu machen, zumindest war es für ihn so.

"Kidah... komm mit mir, ich will endlich fort von hier. Lass ihn doch gehen... wir brauchen ihn nicht. Wir haben uns beide, mehr brauchen wir nicht."

Seine Stimme war leise und ungewöhnlich bittend, und er war ein wenig froh dass sie mit dem Rücken bei ihm saß und sein Gesicht nicht sehen konnte, denn es zeigte deutlich wie sehr ihm das etwas bedeutete. Er hörte Kidah leise schniefen, worauf er seine Wange auf ihre Schulter lehnte und sie noch immer festhielt.
"Sie werden uns nicht töten können wenn wir es nicht zulassen. Wir werden gehen und niemals wiederkommen, Kidah. Dein Weg ist auch mein Weg. Oder... oder bist du der Meinung dass es nicht mehr so ist?"

Er spürte wie sie sich bewegte und ließ von ihr ab, als sie sich langsam zu ihm umdrehte. Ihr Gesicht war mit Blut beschmutzt, und er sah die Rinnsäle der Tränen auf ihren Wangen, die sie geweint haben musste. Mit gerunzelter Stirn erwiderte er ihren offenen, abwartenden Blick, und diese direkte Konfrontation machte ihn erneut nervös. Sie schien auf etwas zu warten, worauf er leicht mit dem Kopf nickte, eine Geste mit der er sich Mut machte um seine Worte bekräftigen zu können.

"Ich meine... ich muss wissen ob es noch so ist. Wenn ja, dann lass uns gehen, Kidah... ich will fort von hier und mit dir in Frieden leben. Ohne dich schaffe ich diesen Weg nicht, verstehst du? Auch für dich mache ich das alles. Ich mache alles für dich damit du siehst dass ich es ernst meine."
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Beitrag von Gast 13/2/2011, 16:57

Wie schmerzvoll  es doch war, sich und seine Verzweiflung ertragen zu müssen. Kidah hätte hunderte Lieder davon singen können. Sah nicht mehr das Gute..Zum Beispiel dass sie alle noch am Leben waren. Sah nurnoch das, was nicht funktioniert hatte. Was ständig schief ging! Das Heimweh brannte in ihr. Sie fühlte sich nur noch erdrückt von ihren eigenen Gefühlen und diesen ganzen Bäumen um sie herum! Immer stand ihr etwas oder jemand im Weg. Und wenn es nicht so war, war sie es selbst die sich im Wege stand! Selbst jetzt kämpfte sie mit aller Macht gegen sich selbst, versuchte ihre Tränen zurückzuhalten. Stark zu bleiben und sich zusammen zu reissen.  Doch es war ein so hoffnungsloser Versuch, wie das Wasser eines Flusses rückwärts fliessen zu lassen! Was wollte sie eigentlich noch hier. Und warum war sie hier.  Sie wusste es nicht mehr...
Und dann wurde sie daran erinnert. Sie höhrte Schritte auf sich zukommen, doch es war ihr so egal wer es war. Selbst wenn es ein Holcane sein sollte, so sollte er doch seine Keule auf ihrem Kopf niederschmettern lassen.  Dann wäre sie wenigstens dort, wo sie vielleicht hingehöhrte. Bei ihrem Volk. Und vielleicht an Karsuls Seite.  Er hatte sie wenigstens niemals zurückgestoßen.  Doch anstatt  einem Dolch in ihrem Rücken spürte sie sanfte Finger auf ihrer Schulter...Spürte bei dieser Berührung sofort, dass es Deer war der dort nun bei ihr saß, doch seine Nähe schmerzte. Denn sie war sich bei ihm so unsicher, wie bei keinem sonst. Erst kam er ihr so nahe, dann wiederum behandelte er sie, als würde sie garnicht existieren.
Als er nun ihren Namen flüsterte, durchfuhr sie wieder dieser verfluchte Schauer... es drang bis in die tiefste Tiefe ihrer Seele und er musste garnicht noch mehr sagen, als ihren Namen, um  ihren aufgewühlten Geist zu beruhigen. So prompt und plötzlich hohlte er sie zurück aus ihren Gedanken, dass sie sich wieder so hilflos und ausgeliefert fühlte. Dass  es ihr gleichzeitig so guttat versuchte sie immernoch zu unterdrücken.

"Kidah... komm mit mir, ich will endlich fort von hier. Lass ihn doch gehen... wir brauchen ihn nicht. Wir haben uns beide, mehr brauchen wir nicht."

höhrte sie ihn sagen  und ohne dass sie es wollte erbebte ihr Körper unter ihren aufkommenden Emotionen....  Sie wollte doch genau das. Doch wie konnte sie fortgehen von hier, wenn dort noch unerledigte Aufgaben waren,  von denen sie das Gefühl hatte sie zuende bringen zu müssen,  um endlich ihren Frieden zu finden... Sie fühlte keinen Frieden. Und sie war sich sicher, dass sie ihn auch niemals würde fühlen können, ehe sie es nicht zuende gebracht und dieser Holcane tot vor ihr lag. Sie wollte nach Hause. Auch wenn sie nicht wusste, wo dieses Zuhause war. Sie wollte doch nur irgendwo ankommen und Glück empfinden dürfen. Und das mit Deer zusammen. Unter diesen Gedanken erzitterte sie erneut und wieder traten ihr die Tränen in die Augen. Und je mehr sie sich bemühte sie zurückzuhalten desto mehr traten sie zum Vorschein. Es tat gut ihn um sich zu spüren. Sie wollte noch viel mehr als dass! Es war so, als würde er ihren Kopf über Wasser halten, damit sie wieder Luft bekam. Doch gerettet war sie dadurch noch lange nicht...

"Sie werden uns nicht töten können wenn wir es nicht zulassen. Wir werden gehen und niemals wiederkommen, Kidah. Dein Weg ist auch mein Weg. Oder... oder bist du der Meinung dass es nicht mehr so ist?"

Nun öffnete sie ihre Augen während ihr Herz weiterhin schnell schlug. Warum sagte er das? Warum hatte er solche Angst, sie würde sich mit Absicht freiwillig von ihm abwenden? Er war es, der den Abstand zu ihr gesucht hatte. Doch langsam wurde ihr bewusst wieso. Ihr Schmerz stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, doch nun sah sie ihm forschend in seine Augen die ihren Blick erwiederten. Erkannte plötzlich, dass er nur ebenso die Sicherheit ihrer Gefühle für ihn brauchte, wie es auch bei ihr mit seinen der Fall war. Und wieder erschien er plötzlich garnicht mehr so kalt und abweisend, sondern so hilflos wie sie selbst.

"Ich meine... ich muss wissen ob es noch so ist. Wenn ja, dann lass uns gehen, Kidah... ich will fort von hier und mit dir in Frieden leben. Ohne dich schaffe ich diesen Weg nicht, verstehst du? Auch für dich mache ich das alles. Ich mache alles für dich damit du siehst dass ich es ernst meine."

Es war, als würde er ihre Gedanken stehlen und sie aussprechen. Doch wie  wichtig war sie wirklich für ihn? Sie wollte es unbedingt wissen. Vielleicht würde er sie damit aus diesem Käfig hohlen, in den sie sich selbst gesperrt hatte. Vielleicht...nur vielleicht  könnte er sie damit erlösen. Vielleicht war nur er es, bei dem sie sich angekommen fühlen konnte.  Endlos lange sah sie ihn so an, versank in seinen Augen und hätte nichts lieber gehöhrt als dass er ihr sagte wieviel sie ihm wirklich bedeutete. All das Vorige hätte er auch seiner Schwester sagen können. Doch nun begriff sie, dass sie nicht einfach eine Schwester für ihn sein wollte. Sie hatte einen schlimmen Kloß im Hals und der Wald  war immernoch still. Es war als wäre die Zeit stehen geblieben.

"Alles?"
flüsterte sie so leise, dass man es kaum höhren konnte. Sah ihm tief in seine Augen. Deer nickte kaum merklich. Wieder zögerte sie, denn es fiel ihr immer noch sehr schwer zu sprechen. Besonders wenn es um ihre Gefühle ging. Doch vielleicht war dies der entscheidende Moment und bevor ihr den wieder jemand nehmen konnte würde sie handeln.

"Beschütze mich vor mein Träume......Nimm mir mein Erinnerung. Und mir sagen,  was ich bin für dich...."

Endlose Sekunden zogen sich dahin. Den Schmerz ihrer Wunden vollkommen ignorierend. Sie wollte es nun wissen. Und auch ihm schienen diese Worte schwerzufallen. Das hatte sie erwartet denn in der Hinsicht könnten sie sich nicht noch gleicher sein. Also würde sie es nur noch über einen Weg erfahren können. Sie bluteten beide, hatten Verletzungen, waren vom Dreck überzogen und erschöpft, mitten in dieser Wildniss die sie beide nicht kannten, scheinbar verloren im Nichts. Und doch legte sie nun zaghaft, fast schüchtern ihre Finger so zart wie ein Schmetterlingsflügel  auf seine Wange und neigte sich nun zögerlich zu ihm vor, um so sanft wie ein Windhauch seine Lippen mit ihren zu berühren. Er wich nicht zurück. Und dies beantwortete tausende Fragen in ihrem Kopf. Ob sie jemals jemand so nehmen könnte sie wie war, mit all diesen hässlichen Narben, Ob jemand bereit war soetwas mit ihr zu wagen, denn nun gab es keinen Zweifel mehr, jetzt, wo sie von sich aus ganz deutlich machte, wie wichtig er ihr war.  Sie wusste, dieser Weg könnte noch gefährlicher für sie beide werden,  als durch einen Wald  von Holcane-Kriegern zu laufen, doch trotzdem wollte sie  es nicht mehr zurückhalten müssen.  Niemals hatte sie es zugelassen. Und ausgerechnet jetzt  wollte sie es auch nicht mehr verstecken wie sie wirklich fühlte.  Da er nicht wich,  wurden ihre Lippen verlangender, denn es nahm ihr augenblicklich jeden Schmerz von ihrer Seele. Auch wenn es sie dabei bittersüß quälte.  Sie seufzte  zwischendurch  auf, weil es so erlösend war, wie nichts zuvor in ihrem Leben. Weil dies dass war, was sie sich  mehr als alles andere wünschte.
Und weil die Tatsache so überwältigend war, dass er es  so offensichtlich mit ihr teilte anstatt sich ihr abzuwenden wie sonst auch. Es machte ihr sogar ein wenig Angst, weil diese Art von Zuneigng immernoch so seltsam und neu war. Sie war ihr verboten gewesen, damals während der Ausbildung. Um den Kopf für den Kampf freizuhaben.  Und wenn sie sie erfahren musste, dann nur auf schmerzvolle Art und Weise. Sie hatte einfach Angst,  diesen Schmerz ebenso mit ihm zu erleben. Und es verwirrte sie nun, dass es so schön sein konnte. So ganz anders als das, was sie bisher erfahren hatte.  Ihr Puls ging schnell und  intensiv zog sie seinen Atem in sich ein. Seine Nähe berauschte sie. Und die Tatsache dass sie beide noch das Adrenalin  des Kampfes in sich trugen und  das Blut ihrer Gegner und von sich selbst auf ihrer Haut klebte, machte diesen Moment um so vieles intensiver. Jetzt wollte sie keine Ausreden mehr finden. Wusste, dass nur Deer ihr diesen Schmerz und den Zorn nehmen konnte.  Ungeachtet dessen, dass sie sich inmitten in diesem undurchdringlichen Dschungel befanden, umgeben von fremden Pflanzen die sie vor Blicken schützten.  Und hoffentlich... hoffentlich wusste er nun, woran er bei ihr wirklich war, sodass er sie niemals wieder fragen würde, ob sie noch mit ihm gehen wollte oder nicht.  Dass sie  das Kind hier nicht bei diesem Holcane lassen würde, wollte sie ihm eigentlich auch noch sagen, doch nun konnte sie nicht anders, als seine Nähe zuzulassen und ihm auch von ihrer abzugeben.
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Das Jagdgebiet der Khota Empty Re: Das Jagdgebiet der Khota

Beitrag von Flint Sky 13/2/2011, 23:47

Flint stand ratlos da, und seine Arme zitterten vor Anspannung. Es war so viel geschehen... er hatte gesehen wie Kidah einen Menschen getötet hatte. Sie waren von den Khota gejagt worden. Deer und Kidah waren verletzt, das kleine Mädchen wieder voller Angst, und sie kamen einfach nicht aus diesen Wäldern hinaus. Und jetzt wollte auch noch Deer seinem Hass freien Lauf lassen und diesen Holcane töten, der eh schon verletzt am Boden lag. Auch wenn er Kidah hatte töten wollen, wenn man ihn fesselte würden sie noch Zeit genug haben um zu fliehen, ohne ihn dafür töten zu müssen. Es war einfach alles zuviel für Flint, der soviel Streß nicht gewohnt war; und er wanderte auf einem schmalen Grad der ihn fast dazu brachte, den falschen weg zu gehen. Am liebsten hätte er in die Hände geklatscht und sich in sein Dorf zurück gewünscht, an das Feuer seiner Familie. Doch der Große Geist hatte von ihm verlangt dass er diese Reise machte, er hatte keine andere Wahl.
Dass Kidah nun wütend auf ihn zugestapft kam bemerkte er erst als sie fast bei ihm war. Überrascht zuckte er zusammen als sie ihn heftig und grob schubste, worauf er fast den Halt verlor und einen Ausfallschritt machen musste.

"WAS DIR FÄLLT EIN!!!!!!!!! DU NICHT WISSEN WER DAS IST! ER HUNDERTE VON SEELEN GENOMMEN! ER IST COSCOZCA UND ER NIEMALS WIRD AUFHÖHREN ZU TÖTEN SOLANGE ER AM LEBEN! AHRKAY NIEMALS WERDEN AUFHÖHREN SOLANGE SIE ATMEN! DAS MEIN CHANCE GEWESEN! UND DU SIE MIR HAST GENOMMEN!!!"

Völlig erschrocken und irritiert starrte er Kidah an, ehe sie kehrt machte und im Dickicht verschwand, und Flint sah ihr schwer atmend und mit klopfendem Herzen nach. Er konnte gar nicht reagieren weil er so überfordert von diesem Moment war, dass er nicht einmal etwas sagen konnte als Deer ihn verächtlich anstarrte und ihn dann ebenfalls stehen ließ. Nun stand er alleine da, und seine Knie zitterten. Erst jetzt wurde er sich der Worte bewusst die Kidah ihm entgegen gebrüllt hatte; sie kannte diesen Holcane, sogar seinen Namen. Das war ihre Chance gewesen... doch welche Chance, ihn zu töten? Warum ging es ihnen allen immer nur darum andere Seelen gewaltsam zum Großen Geist zu schicken? Wie konnten sie von ihm verlangen dass er das als gut erachten oder akzeptieren würde, oder stillschweigen würde wenn sie einen Wehrlosen ermordeten? Waren sie denn schon so gefühllos und ohne die Seele des Erschaffers, dass sie nicht einmal mehr davor Skrupel hatten? So waren sie doch nicht besser als diese Ahrkay, die alles mutwillig zerstörten... denn sie mischten sich in den Willen des Großen Geistes ein. Nur er entschied wann eine Seele zu ihm kommen durfte. Den anderen blieb der Weg in die Welt-über-dem-Himmel verwehrt.
Verzweifelt stand er da und atmete tief durch, wusste nicht was er tun sollte. Sollte er ihnen folgen? Doch sicher wäre das ein Fehler, so gereizt wie die beiden jetzt waren. Er musste warten und zur Ruhe kommen, auch wenn es besser gewesen wäre wenn sie sofort dieses Gebiet verlassen hätte. Langsam ging er in die Hocke und setzte sich dann kraftlos auf den Waldboden; sein Blick ging nach oben in den Himmel, und er sah dass es bald dunkel werden würde. Vielleicht war das ein Vorteil, denn so würden die Khota nur schlecht ihren Spuren folgen können. Dann blickte er vor sich auf den Holcane, der noch immer reglos auf dem Bauch dalag. Kidahs Worte waren gewesen dass er niemals aufhören würde zu töten, und vielleicht war das auch die Wahrheit. Doch Flint konnte einfach nicht anders... auch wenn dies ein Mörder war. Vielleicht war er dazu verdammt hier gefesselt zu verhungern oder in die Fänge der Khota zu gelangen. Aber Flint wollte nicht daran beteiligt sein dass er einfach so getötet wurde.
Endlose Minuten vergingen in denen Flint nicht wusste was er tun sollte. Angst und sein Gewissen quälten ihn, so lange bis er lautlos ein Gebet murmelte das ihn beruhigen sollte. Deer und Kidah kamen nicht zurück... vielleicht hatten sie ihn nun endgültig verlassen und er würde sie nie wieder sehen. Was würde er dann tun sollen? Sollte er alleine weiterziehen und den Grund seines Seelenflugs erfahren, oder zurück in seine Heimat gehen? Und wie lange sollte er hier warten, in der Hoffnung dass beide zurück kamen? Tief durchatmend fiel sein Blick erneut auf Cocozca... dann kroch er zu ihm hin und zog sein Bündel heran, worin er nach einem kleinen Beutel kramte. Er zog einen feinen Streifen aus Leinen hervor den er zögernd auf die große Schnittwunde an Cocozcas Hinterkopf drückte. Das Blut war schon teilweise geronnen, also suchte er nach einem der Wasserschläuche, benetzte den Stoffstreifen mit Wasser und wusch die Wunde aus. Er tat dies nicht weil ihm dieser Holcane wichtig war, nicht einmal um ihn vor einer Blutvergiftung oder Entzündung zu bewahren... sondern einfach nur weil er etwas tun musste, um nicht den Verstand zu verlieren.
Als er die Wunde gereinigt hatte blutete sie erneut nach, und diesmal nahm er eine handvoll von den Kräutern aus dem Bündel welche er glücklicherweise unterwegs gesammelt hatte. Er steckte sie sich in den Mund da er keinen Mörser dabei hatte, kaute die bitteren Blätter zu Brei und drückte diesen dann auf die offene Wunde. Somit hatte er sie verschlossen, und die heilenden Stoffe der Blätter würden womöglich eine Entzündung verhindern. Wieder fühlte er sich als ob er einen Fehler begangen hatte, doch er tat nur das was man ihn sein Leben lang gelehrt hatte. Gerade als er fertig war stöhnte der Holcane auf, worauf Flint eilig seinen Stab an sich nahm und abwartete was geschehen würde. Cocozca hob leicht seinen Kopf an und ächzte, und er versuchte wohl zu sich zu kommen und sich umzublicken. Die verbundenen Hände auf seinem Rücken zuckten als er merkte dass er gefesselt war. Dann hielt er inne und atmete schwer durch, ehe er leise knurrte wie ein Raubtier.
Flints Hände schlossen sich nervös um den Stab, und er ließ den Holcane nicht aus den Augen. Er wusste nicht was er jetzt tun sollte, ob er gehen sollte bevor der Krieger ihn sah oder nicht. Er hockte drei Armlängen von ihm entfernt, war also sicher... das war er so oder so, denn Cocozca war ja gefesselt und kam nicht weg. Dieser lehnte nun seinen Kopf auf den Boden und atmete weiterhin angestrengt durch, so als würde er Kräfte sammeln wollen. Flint fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen und fasste neuen Mut. Er würde nicht gehen, er würde hierbleiben und warten.

"Ich werde darauf achten dass du nicht hier wegkommst, darum bist du gefesselt," sagte er nun, und in diesem Moment ruckte Cocozcas Kopf hoch. Dann drehte er ihn ächzend herum, und erst jetzt sah er dass der Seneca dort hockte und er nicht alleine war. Der Blick mit dem der Holcane Flint musterte hätte mordlüsterner nicht sein können, doch er schwieg noch auch wenn sein Mund angespannt zuckte. Flint erwiderte diesen Blick mit stoischer Ruhe, auch wenn sein Herz schneller schlug.
"Du wirst uns niemals wieder jagen... denn wenn du überhaupt noch einmal hier wegkommen solltest, dann werden wir schon längst aus diesem Land verschwunden sein."
Noch immer starrte Cocozca ihn mit seinen kalten Augen an, und seine Arme bewegten sich als er versuchte, seine Hände aus den Fesseln zu lösen, was ihm jedoch nicht gelang. Warum redete Flint überhaupt mit ihm? Der Holcane schien ihn eh nicht zu verstehen. Vielleicht tat er das nur um sich selbst zu beruhigen und seinen Mut nicht zu verlieren. Nun stemmte er seinen Stab in den Boden und blickte teilnahmslos auf den Ahrkay herab, der jetzt immer heftiger an den Fesseln ruckte. Dann schrie er plötzlich etwas das Flint nicht verstand, und es klang so hasserfüllt dass er blinzelte, weil er zusammenzuckte. Nein er konnte ihn nicht verstehen, er sprach eine andere Sprache. Und es war auch gut dass der Krieger gefesselt war, so aufgebracht wie er wirkte. Allerdings würde sein Gebrüll auch die Khota anlocken, und das wollte Flint auf jeden Fall vermeiden. Eilig erhob er sich und ging an Cocozca heran, um ihm das eine Ende seines Stabs in den Nacken zu drücken.

"Hör auf zu schreien! Dein Gebrüll lockt die Khota an!"

Cocozca atmete noch immer schwer, doch er erwiderte nichts und lehnte dann seinen Kopf wieder auf den Boden. Dann lachte er leise auf, ein hämisches und unfreundliches Lachen das Flint die Wut ins Gesicht trieb. Doch er ließ von Cocozca ab um sich wieder in einiger Entfernung vor ihn hinzuhocken. Er musste die Ruhe bewahren um keinen Fehler zu begehen, das wusste er jetzt, denn dieser Mann war alles andere als harmlos. Also blieb er dort hocken, den Stab in seinen Händen haltend, und ließ den Holcane nicht aus den Augen. Er fühlte sich unwohl in dessen Gegenwart, und er hatte das Gefühl als würde der Krieger nur darauf warten dass er einen Fehler machte. Doch diesen Gefallen würde er ihm nicht tun, und wenn er dafür die ganze Nacht wach bleiben musste. Er war zumindest körperlich dem Krieger überlegen, wohl aber keinesfalls durch Erfahrung. Doch da er gefesselt war hatte Flint einen Vorteil, und diesen würde er nutzen müssen. Nachdem sich Cocozcas Atem etwas beruhigt hatte drehte er wieder ein wenig seinen Kopf und blickte sich um. Dann bewegte er seine Beine und stemmte sich langsam hoch, was Flint erneut reagieren ließ. Er erhob sich und ging zu dem Holcane, um seine gefesselten Arme zu packen und ihn daran hoch zu ziehen. Cocozca machte dabei keinen Mucks, und für einen kurzen Moment zog er kraftvoll mit seinen Armen um zu testen, ob Flint ihm standhalten konnte.
Doch Flint konnte es... und darum ruckte er nun so heftig an den Fesseln dass Cocozca aufknurrte vor Schmerz. Flint hielt ihn eisern fest und zog ihn mit sich zum nächsten Baum. Er wollte ihn dort festbinden damit er sich wirklich nicht davon machen konnte, dann würde Flint mehr Sicherheit haben.
"Setz dich dort hin," sagte er unfreundlich zu ihm, doch Cocozca blieb selbstbewusst stehen und rührte sich keinen Deut. Flint presste die Kiefer aufeinander und starrte auf Cocozcas verletzten Hinterkopf. Er musste Gewalt anwenden, sonst würde er nicht weit kommen, also holte er mit seinem Stab aus und rammte ihn in eine Kniekehle des Kriegers. Cocozca ächzte auf, denn der Schlag hatte gesessen, und sein Bein knickte ein. Jetzt drückte ihn Flint nachdrücklich zu Boden und hielt ihn dort mit seinem Stab in Schach. Das konnte ja heiter werden... aber jetzt konnte er diese Gefahr am Baumstamm festbinden, und als er damit fertig war atmete er erleichtert auf und setzte sich wieder in einiger Entfernung hin. Dort nahm er einen Schluck Wasser zu sich und hoffte, dass er nun vor weiteren Problemen verschont bleiben würde. Cocozca saß gegen den Baum gelehnt da; an seiner Stirn und seiner Wange klebte getrocknetes Blut, und seine schwarzen Augen glänzten gefährlich als er Flint anstarrte.

"Nehuatl notoka Cocozca... Ahmo, ax xinechmatoca nepa!"

Als Cocozca dies kalt und wütend sprach blickte Flint überrascht auf. Er hatte kein Wort verstanden, und er wusste nicht wie er reagieren sollte. Durfte er es überhaupt wagen diesem Unmenschen zu antworten? Wäre es ein Fehler überhaupt darauf einzugehen? Er schwieg, blickte den wütenden Holcane nur einen Moment lang an und tat dann so, als würde er ihn nicht hören indem er den Wasserschlauch wieder zuschnürte und beiseite legte. Warum nur kamen Deer und Kidah nicht mehr zurück? Er hätte ihre Hilfe jetzt dringend gebraucht, denn er wusste weder ein noch aus. Eine Weile ging dahin, doch dann ertönte wieder Cocozcas rauhe Stimme.

"Ken Motoka?"

Flint starrte zu Boden, versuchte diese Worte zu ignorieren. Doch der Holcane würde es wahrscheinlich immer wieder versuchen, vielleicht weil Flint vom Aussehen her einem Holcane nicht ganz unähnlich war. Doch er wollte dass dieser Kerl endlich schwieg und aufhörte, jeden Verfolger auf sich aufmerksam zu machen. Er verdrehte leicht die Augen als er daran dachte noch ein weiteres Wort an ihn richten zu müssen, ehe er aufsah und Cocozca durchdringend anblickte.

"Ich verstehe dich nicht!" sagte er nur, in einem Ton der unmissverständlich ausdrückte dass er dieses Gespräch nicht wollte. Und plötzlich fühlte er sich wie Deer, der genauso abweisend zu allem gewesen ist dem er misstraute. Der Holcane starrte ihn so verächtlich und kalt an dass es ihm einen Schauer den Rücken herunter jagte, und er musste seinen Blick senken um keine Nervosität zu offenbaren. Dies würde eine harte Nacht werden... doch sobald der Morgen anbrach würde Flint diesen Ort verlassen. Und er hatte so ein schreckliches Gefühl dass er dies alleine, ohne Deer und Kidah, tun würde.
Flint Sky
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Alter: 30
Clan: Seneca

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Das Jagdgebiet der Khota Empty Re: Das Jagdgebiet der Khota

Beitrag von Cocozca 14/2/2011, 20:53

Cocozca kam langsam zu sich, und das erste was er hörte waren die vielen Tierstimmen des Waldes, welche kreischten und riefen und trällerten. Kaum dass er blinzelnd seine Augen geöffnet hatte spürte er den brennenden Schmerz an seinem Hinterkopf, und er konnte erst einmal nichts weiter als den Schmerz wegatmen der sich auf seinen ganzen Körper ausbreitete; dann hob er langsam seinen Kopf und versuchte sich umzusehen. Als er seine Arme bewegen wollte spürte er dass ihm das nicht möglich war, weil sich etwas in seine Handgelenke schnitt. Doch noch war er zu benommen um zu verstehen was hier vor sich ging. Er erinnerte sich daran dass er sich auf die Batufrau stürzen wollte, und dann wurde es schwarz in seinem Gedächtnis. Nun lag er hier, und bis auf den Schmerz an seinem Hinterkopf schien er keine Verletzungen zu haben. Es war hell, also Tag. In seinem Blickfeld konnte er niemanden erkennen, nur einige Speerwürfe entfernt die Leiche von Tlaloc. Doch wo war die Batufrau? Wieder versuchte er seine Arme zu bewegen, doch er realisierte dass er gefesselt war. Schwer atmend gab er es auf, und der Zorn darüber dass man es gewagt hatte ihn zu fesseln ließ ihn leise aufknurren. Er musste Ruhe bewahren und Kräfte sammeln um sich aus diesen Fesseln zu winden...

"Ich werde darauf achten dass du nicht hier wegkommst, darum bist du gefesselt."

Als die Stimme hinter ihm erklang hob er ruckartig seinen Kopf und versuchte in diese Richtung zu blicken. Er hatte nicht damit gerechnet dass er nicht alleine war, und mit etwas Mühe gelang es ihm zurück zu blicken. Dort saß ein Mann mit einer Waffe, groß, trainiert und mit Tätowierungen auf seinem Körper. Auf den ersten Blick hätte Cocozca ihn für einen Holcane gehalten, wenn seine Haut nicht zu blass für einen Ahrkay gewesen wäre. Cocozca war zuerst irritiert, konnte sich nicht erklären warum der Mann dort saß und ihn nicht losmachte, und schon gar nicht warum er Worte von sich gab die er nicht verstand. Noch immer war er wütend dass er hilflos gefesselt war, und um seinen Zorn zu kontrollieren biss er die Zähne zusammen und starrte den Mann an.

"Du wirst uns niemals wieder jagen... denn wenn du überhaupt noch einmal hier wegkommen solltest, dann werden wir schon längst aus diesem Land verschwunden sein."

Cocozca neigte leicht seinen Kopf, und seine Augen verengten sich als er über diese Sprache nachdachte. Sie kam ihm bekannt vor, er hatte bereits einige Worte davon gelernt. Dieser Abschaum dem er und seine Männer nachjagten hatte auch diese undefinierbare Sprache gesprochen... also musste dieser hier auch von der Sorte sein. Doch sein Aussehen passte absolut nicht dazu. Er war weder ein Iniri, noch ein Ahrkay oder einer von den restlichen Wald- und Steppenvölkern, die die Ahrkay bereits heimgesucht hatten. Wieder atmete er schwer und sah wie gelassen dieser Kerl dort saß und ihn angaffte, und da erfasste ihn eine unendliche Wut. Wieder zerrten seine Arme an den Fesseln, doch es gelang ihm einfach nicht seine Hände hinaus zu ziehen, was ihn noch wütender machte. Er hatte sich nicht unter Kontrolle und brüllte ein lautes Schimpfwort, mit dem er seine jetzige Situation verfluchte, und im nächsten Moment spürte er einen kräftigen Druck in seinem Nacken der seinen Kopf auf den Boden presste.

"Hör auf zu schreien! Dein Gebrüll lockt die Khota an!"

Cocozca rührte sich nicht, denn er hatte eine Waffe im Nacken, wenn auch eine wenig gefährliche. Doch er war im Nachteil, er würde nicht kämpfen können; was auch immer dieser Fremde gesagt hatte, es klang so als wolle er ihn zurechtweisen, ihn zum Schweigen bringen. IHN, Cocozca, einen Gruppenführer der Ahrkay, der die Holcane befehligte! Dieser Kerl hatte somit sein Todesurteil gesprochen, er hatte es gewagt ihn wie einen Gefangenen zu behandeln, und sollte er frei kommen würde das Ende für ihn nicht schnell gehen. Cocozca fügte sich, er schwieg und lehnte seinen Kopf auf den Boden. Doch dann begann er leise zu lachen, denn seine Wut verwandelte sich in kaltes Kalkül, und wieder kehrte die Überlegenheit zurück die jeder Ahrkay anderen Menschen gegenüber verspürte. Der Druck in seinem Nacken ließ nach, und er hörte wie der Mann sich entfernte und niederließ. Er musste nachdenken und seine Kräfte schonen, und es gelang ihm spielend den brennenden Schmerz an seinem Hinterkopf zu ignorieren. Die Tatsache dass diese Batufrau ihn nicht getötet hatte war für ihn eine Genugtuung, und es war ein großer Fehler den sie begangen hatte. Er würde sie finden, egal wie lange er nach ihr suchen musste. Jetzt würde er nicht mehr in seine Stadt zurückkehren können... er hatte alle seine Krieger an Khota und die beiden Geflohenen verloren. Niemand würde ihm jemals wieder eine Ehre zuteil werden lassen, er würde diese Fehler niemals wieder gutmachen können. Würde als Ausgestoßener und Belächelter im Dreck leben müssen, in den wackligen Hütten ausserhalb der Stadt. Er konnte nicht zurück kehren, und seine Frau und seine Kinder würden ohne ihn leben müssen.
Auch das entfachte den Hass in ihm wie ein brennendes Feuer. Er hatte nun nichts mehr zu verlieren, denn es war bereits alles verloren. Ausser der Chance nach Rache, danach die beiden Geflohenen und auch diesen Kerl hier zu töten. Denn erst wenn dies getan war würde auch er in die Unterwelt gehen können, und er würde es gerne tun. Wieder hob er seinen Kopf und versuchte sich umzusehen, irgendwelche Waffen zu erkennen. Neben Tlaloc lag noch die schwere Keule, die mit Obsidiansplittern bestückt war. Andere konnte er nicht erkennen, doch was zählte das schon. Er musste zuerst einmal von diesen Fesseln loskommen. Testend bewegte er seine Beine, welche nicht gefesselt waren. Wie dumm konnte man nur sein... Auch wenn dieser Kerl hinter ihm saß, er versuchte dennoch unbeirrt sich aufzusetzen und auf die Füße zu kommen, doch im nächsten Moment spürte er den Ruck an den Fesseln als er hinauf gezogen wurde. Cocozca reagierte sofort, nun da er sein Gleichgewicht zurück hatte, und er zog so schnell mit seinen Armen dass der Kerl Mühe hatte ihn festzuhalten. Cocozca hatte geglaubt dass er sich schnell befreien könnte, doch der Mann belehrte ihn eines Besseren, er hielt ihn eisern fest und zog noch einmal kräftig an den Fesseln, was ihn aufknurren ließ.
Dann wurde er mitgezogen, und auch wenn Cocozca sich mit jedem Schritt gegen ihn stemmte hatte er momentan keine Chance. Der Fremde war ziemlich stark und zerrte ihn ohne Umschweife zu einem Baum, wo sie stehenblieben.
"Setz dich dort hin," hörte Cocozca ihn befehlend sagen, und diesen Wortlaut kannte er. Doch er würde sich nicht einem Wort beugen das aus dem Munde dieses Nichts kam, niemandem würde er gehorchen ausser sich selbst. Wieder stieg der Zorn in ihm auf über diese ganze Misere, und er blieb still stehen, so lange bis er den heftigen Schlag in seiner Kniekehle spürte und sein Bein einknickte. Dann wurde er zu Boden gedrückt und landete auf seinem Hintern, und er wusste dass er zumindest mit seinem Körper nichts würde machen können, um von hier weg zu kommen. Er musste listig sein, und dafür benötigte er Zeit, auch wenn er ungeduldig war. Der rechte Zeitpunkt würde schon noch kommen. Der Mann band ihn wie einen Hund am Baum fest, und noch immer waren seine Arme hinter seinem Rücken gefesselt. An den Baumstamm gelehnt, mit hasserfüllten Augen beobachtete er den Fremden, welcher nun einige Speerwürfe entfernt Platz nahm und aus einem Wasserschlauch trank. Wer zum Teufel war er?! Cocozca kannte die Zeichen nicht die seine Haut zierten, und auch der wenige Schmuck sagte nichts über ihn aus. Vielleicht konnte er Ahrkay sprechen. Cocozca musste mehr über ihn wissen um seine Vorteile heraus zu bekommen. Er war es gewohnt Informationen aus anderen heraus zu bekommen, es lag ihm im Blut.

"Mein Name ist Cocozca... Gruppenführer aus Pehony!"

Der Kerl sah zwar auf, doch er schien nicht zu begreifen was Cocozca sagte, denn er reagierte nicht darauf, weder darauf dass er hier einen Gruppenführer vor sich hatte noch dass er aus Pehony kam. Also konnte er womöglich kein Ahrkay sprechen, und scheinbar hatte er auch kein Interesse daran. Allerdings senkte der Mann seinen Blick und widmete sich wieder seinem Wasserschlauch, welchen er zuschnürte und beiseite legte. Cocozca musterte jede seiner Bewegungen. Ihm konnte er nichts vormachen... er tat so als wolle er nichts davon wissen, als würde ihm dies gar nichts anhaben können, doch er sah dass Flints Nackenmuskeln sich anspannten. Er war nervös. Cocozca ließ nicht locker und fixierte den Mann noch immer, und er sprach weiterhin in Ahrkay.

"Wie ist dein Name?"

Der Mann sah noch immer nicht auf, doch er hatte ihn sehr wohl gehört. Noch immer versuchte er völlig gleichgültig zu wirken, so zu tun als wäre der Holcane gar nicht da. Doch dann sah er ein wenig genervt auf und sagte: "Ich verstehe dich nicht!"
Verstehe - nicht. Diese beiden Worte kannte Cocozca, und er vermutete dass er sich an noch mehr erinnern würde wenn er nur mehr von dieser Sprache hörte. Dennoch würde ihm das jetzt nicht weiterhelfen, denn die Zeit lief ihm davon und er wusste noch nicht wirklich, wie er von diesen Fesseln freikommen sollte. Also schwieg er und ergab sich für eine Weile in die dumpfe Wut, die von nun an niemals weichen würde. Es dämmerte bereits, und die Tiere des Waldes wurden leiser, und als sie verstummten war es dunkel. Cocozca sah den Mann nur noch als Schatten dort sitzen, und er hatte sich noch nicht bewegt. Er wollte anscheinend kein Feuer machen, was nicht ganz dumm war. Hier liefen diese dämlichen Krieger vom Waldvolk herum, denen die Holcane bereits auf negative Art begegnet waren. Wahrscheinlich wollte der Fremde mit ihnen auch keine Probleme bekommen wollen. Doch Cocozca würde sich gedulden... worauf dieser Kerl auch immer wartete, er würde ebenfalls warten. Vielleicht würde die Batufrau zurück kehren, weil sie zu ihm gehörte. Er sah wie Flint sich erhob und nervös einige Schritte umher ging, dabei immer wieder in den finsteren Wald spähte. Mittlerweile zirpten die Grillen laut in den Bäumen, und manchmal rief ein nachtjagendes Tier in den Wald der niemals still sein konnte. Cocozca war durstig, und die Tatsache dass er schon länger nichts mehr gegessen hatte ließ ihn schläfrig werden, doch er würde diesen Zustand noch Tage aushalten können. Kein einziges Mal nahm er seinen finsteren Blick von seinem Bewacher, und er wartete darauf dass etwas geschehen würde, denn von nun an würde er lernen sich in Geduld zu üben, geboren aus seinem Hass und seinen Rachegefühlen.
Cocozca
Cocozca


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Name: Cocozca
Alter: 34
Clan: Ahrkay

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Das Jagdgebiet der Khota Empty Re: Das Jagdgebiet der Khota

Beitrag von Young Deer 14/2/2011, 22:32

Es brauchte eine Weile bis Young Deer sich wieder beruhigt hatte. Noch immer lag er auf dem Rücken und blickte in den Himmel, und seine Atemzüge gingen gleichmäßig. Er fühlte sich so erfüllt wie nie, so glücklich trotz dessen dass sie hier noch immer in Gefahr waren. Er lauschte den Geräuschen der Insekten und betrachtete die dunklen Zweige und Blätter weit über ihm, so lange bis er einmal tief aufatmete und zur Seite blickte. Nun waren sie also mehr als nur Freunde und Begleiter, sie hatten einander gewählt jedoch ohne sich irgendwem gegenüber zu verpflichten. Denn sie waren ausserhalb ihrer Clangebiete, und frei von Clanordnungen. Sie hatten einander gewählt und gezeigt dass sie sich liebten, und alles andere zählte nicht für ihn. Allerdings begann er nun darüber nachzudenken was in Zukunft geschehen würde; wenn er Kidah mit in seine Heimat nahm, wie sollte es dann weitergehen? Würden sie dort bleiben? Wie und wo würden sie leben? Er hatte nichts... nicht einmal eine Hütte. Keine Waffen. Er konnte ihr nichts bieten. Ganz abgesehen davon dass sie eine Batu war, und vielleicht niemals bei den Kangee willkommen wäre, so fremd wie sie und ihre Gepflogenheiten waren.
Er machte sich Sorgen über die Zukunft. Wie sollte er ohne Kidah leben, und ohne die Kangee? Er hatte Angst davor sich für eines entscheiden zu müssen. Doch sie mussten erst einmal bis dahin kommen, mussten raus aus diesen endlosen Wäldern. Plötzlich wurde ihm bewusst dass sie noch immer in Gefahr waren, und dass bereits so viel Zeit verstrichen war. Auch wenn er nicht das bereute was hier passiert war, sie hatten einen sehr ungünstigen Zeitpunkt dafür gewählt. Kidah wirkte so zufrieden als er sie ansah, so zuversichtlich. Im Schein des Mondes glänzte ihre Haut wie Walnußholz.

" Ich gehöhre dir Deer. Und es schon immer getan. Ich hab kein Angst mehr...."

Als sie dies sagte bildete sich eine Gänsehaut auf seinen Armen, und er versank in ihrem Blick den sie ihm schenkte. Was sie da sagte war fast mehr als er vertragen konnte, ließ ihn nicht mehr daran zweifeln was sie für ihn empfand. Und er hätte ihr gerne gesagt dass auch er ihr gehörte, doch er sagte nichts. Er hatte das Gefühl dass sich das für einen Mann nicht schickte, und so erwiderte er einfach nur ihren Blick. Ihre Augenbrauen bewegten sich leicht, so als würde sich ihre Stimmung ein wenig ändern, so als würde sie über etwas nachdenken.

"Wir können sie nicht bei ihm zurücklassen Deer. Und du das wissen. Er sie beide wird töten. Und ich nicht würde damit leben können dass zu wissen."

Er schwieg und überlegte einen Moment, ehe er seinen Blick abwendete und seufzend seine Hände auf das Gesicht legte. Natürlich sprach sie von Flint und dem Mädchen, das er irgendwo versteckt hatte... Er hatte jegliche Gedanken an sie verdrängt, und nun erinnerte sie ihn wieder daran. Dass dieser arglose Seneca sie alle in Gefahr brachte. Wer weiss wo er gerade war, und was er anstellte. Doch auch wenn Deer gesagt hatte dass es ihm egal war was Flint tat, dass sie ihn nicht brauchten, so hatte sie doch auch Recht. Der Holcane würde sie töten, und Deer hatte Mühe um daran nur zu denken. Er würde damit ebenfalls nicht leben können. Und wie um seine widersprüchlichen Gefühle und Gedanken noch in die richtige Richtung zu lenken, streckte Kidah ihre Hand aus und strich über seine Wange.

"Beim Großen Geist...kommen wir denn nie von ihnen los?" fluchte er leise und weinerlich, verbarg noch immer sein Gesicht. Es blieb ihnen ja doch keine andere Wahl, sie konnten noch nicht weiter. Sie mussten sich erst vergewissern ob Flint nicht mehr da war, genauso wie das Kind. Er würde dies zumindest für Kidah tun, und auch ein wenig für sein Gewissen. Wieder seufzte er auf und nahm seine Hände von seinem Gesicht, um Kidah nun ein wenig ernster anzusehen. Der schöne Möment mit ihr zusammen war vorbei, denn nun würde der Ernst ihrer Lage erneut beginnen.

"Also gut... du hast Recht. Wir sollten wirklich nachsehen was mit Flint ist. Und vor allem sollten wir mit diesem widerlichen Holcane abrechnen."

Sein Blick war so entschlossen dass seine Augen funkelten, und leichte Furchen zeigten sich auf seiner Stirn. Mit verkniffenem Mund setzte er sich auf und erhob sich, sammelte seinen Lendenschurz auf und legte ihn sich wieder um. Während er die Schnüre festband beobachtete er Kidah dabei, wie sie sich ebenfalls anzog. Im Dunkeln sah man kaum ihre braune Haut, er hingegen schien geradezu im Mondlicht zu leuchten. Seltsam dass ihm das noch nie aufgefallen war. Wehmütig betrachtete er ihren schlanken Körper und verfolgte ihre anmutigen Bewegungen, und er atmete tief durch denn nun musste er sich erneut auf Konflikte und Probleme einstellen müssen. Schweigsam sammelte er seinen Speer auf und ging zu Kidah, welche schon bereit stand um mit ihm zurück zu jener Stelle zu gehen, wo sie Flint zurück gelassen hatten. Doch bevor sie losgehen konnte ergriff er ihren Arm und hielt sie zurück. Sie drehte sich zu ihm um und blickte ihn an, und er zögerte kurz, ergriffen von ihrem Anblick. Furcht stieg in ihm auf dass sie jetzt geradewegs in ein Unglück marschierten, Furcht darüber sie vielleicht zu verlieren. Denn wer weiss was in der Zwischenzeit geschehen war als sie hier beisammen gelegen hatten... Er konnte dieses Bedürfnis das in ihm war nicht unterdrücken, und so stand er dicht bei ihr und erwiderte eindringlich ihren Blick.

"Es... es war wunderschön, Kidah. Und auch ich gehöre dir."

Er schluckte schwer weil ihm das über die Lippen kam, und damit sie nichts darauf erwidern konnte senkte er eilig seinen Blick und ging an ihr vorbei um voraus zu laufen. In der Dunkelheit war es schwierig sich noch an den Wegpunkten zu orientieren die er sich automatisch gemerkt hatte, wie besonders geformte Büsche, Steine oder Baumstümpfe, und eine Weile irrten sie umher auf der Suche nach dem Rückweg. Einmal rief Kidah ihm zu als er die falsche Richtung einschlug, und dann folgte er ihr bis dorthin wo sie Flint alleine gelassen hatten. Es war eine Stelle gewesen wo das Licht bei Tag besser hindurch gelangt war, und wo aufgrund dessen der Boden noch dichter mit Gräsern und Farnen bewachsen war, fast wie eine Lichtung. Und als Deer ihr nun aus dem Dickicht folgte und diese Stelle betrat blieb er genauso wie sie stehen. Schwer atmend betrachtete er die große Gestalt die sich ihnen nun näherte, und an seinem Gang erkannte er sofort Flint der auf sie zukam.

"Endlich....!" sagte der Seneca und trat näher, doch als er nahe genug herangekommen war erwiderte Deer nur ernst seinen Blick. Er sollte sich nichts darauf einbilden dass sie zurück gekommen waren, er zumindest war aus einem ganz anderen Grund hier.

"Wo ist der Holcane?" fragte er ohne Umschweife, und Flint sah von ihm zu Kidah und deutete dann hinter sich.
"Er ist dort an den Baum gefesselt."

Deers Blick ging zu jener Stelle wo Cocozca im Dunkeln saß, wie ein unheilvoller Schatten der auf sie wartete. Er spürte geradezu das Böse welches von ihm ausging, und als er seinen Kopf zu Kidah drehte sah er dass sie ihn längst erblickt hatte. Sie starrte dort hinüber, und ihre Nasenflügel bebten. Auch Deer war nun völlig angespannt, und seine Hand legte sich noch fester um seinen Speer. Er musste sich zügeln um nicht sofort dorthin zu laufen und dieses Monster zu erstechen, aber er atmete zittrig ein weil ihm das sehr schwer fiel. Er bemerkte wie Kidah sich langsam in Bewegung setzte, und so folgte er ihr dicht hinüber zu dem Baum. Immer näher gingen sie heran, die Speere wurfbereit in den Händen haltend, und je näher sie kamen desto besser konnte Deer das dunkle Gesicht des Holcane erkennen. Sein Blick ruhte auf ihm, und der Wahnsinn stand darin geschrieben. Auch wenn er gefesselt war, er wirkte als dürfte man ihm noch immer nicht den Rücken zukehren um nicht zu sterben. Dann richtete sich sein Blick auf Kidah, und etwas in seinen Augen blitzte auf. Vielleicht war es Belustigung oder Erregung, Deer konnte diesen Blick nicht deuten. Aber er sah dass der Ahrkay kaum merklich lächelte, was ihn voller Wut seine Zähne zusammenbeissen ließ. Alleine dieser Anblick genügte um all den Hass zu schüren den er auf dieses Monster verspürte. Doch was sollten sie jetzt tun? Er atmete schwer um sich zu kontrollieren und starrte auf Cocozca. Er hörte wie Flint hinter sie trat, doch das war ihm momentan egal. Was hatte er sich nur dabei gedacht dieses Leben zu verschonen?

"Was sollen wir nun mit ihm machen...?" fragte er ohne darüber nachzudenken und mit monotoner Stimme. Er wusste plötzlich gar nichts mehr... es war einfach alles zu anstrengend gewesen. Die Verfolgung, die Kämpfe, die Anstrengung...von Angst zu Wut hinüber zu Liebe und Erfüllung, und nun das... er war völlig ratlos.
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Beitrag von Gast 15/2/2011, 00:00


Kidah beobachtete ihn weiterhin, während er nun über ihre Worte nachdachte und seine Hände sich auf sein Gesicht legten. Sie konnte ihn ja verstehen. Wären die Umstände anders und ihr Herz etwas kälter, wäre sie nun einfach mit ihm davongelaufen. Und vielleicht wäre das für sie sogar besser gewesen. Doch wie sehr konnte sie nach ihren eigenen Bedürfnissen streben, obwohl dort noch zwei Menschen waren, die vielleicht ihre Hilfe brauchten? Endlich erfuhr sie im Leben etwas, was sie glücklich machte und jetzt wollte sie es sich mit den Göttern nicht verscherzen.

Er murmelte etwas vor sich hin und seufzte tief und verständnissvoll legte sie ihren Kopf etwas schief...Sie brauchte jetzt eine Antwort von ihm. Eine mit der sie etwas anfangen konnte. Und schliesslich gab er nach, wenn auch widerwillig. Als er zusagte, dass sie wirklich nach ihnen sehen sollten fiel ihr mehr als nur ein Stein vom Herzen und sie musste kaum merklich daraufhin lächeln. Sie musste einfach wissen ob Venka nichts geschehen war. Sie hatte keine Beziehung zu diesem Kind, doch alleine die tatsache, dass sie dasselbe erlitten hatte wie sie, band sie doch irgendwie an ihr Schicksal. Und ihr Schicksal war nun auch Deers. Sie würde ihn von nun an immer im Rücken wissen und andersrum ebenso. Kidah sah noch einmal hinauf zum Blätterdach, welches nur wenige Fetzen des Himmels preisgab. Schickte ein gebetan die Götter, dass die Stille nicht daher rührte, dass Flint und Venka nicht mehr am Leben waren. Deer richtete sich nun auf und so erhob auch sie sich, ertastete mit ihren Händen den mossigen Boden um nach ihrem Rock und ihrem Oberteil zu suchen. Fand beides recht schnell und zog sich zuerst den Rock und dann das Top über, welches nur so wenig von ihrer Haut bedeckte, doch bereits mehr, als es in ihrem Volk üblich gewesen war. Nachdem sie alle Bänder miteinander verschnürt hatte nahm sie ihren Speer auf, und betrachtete ihn nahe vor ihrem Gesicht. Noch immer klebte das Blut des Holcane an ihm, den sie zuerst erwischt hatte und sah dann mit entschlossenem Blick zu Deer, dem dieser Blick nicht entgangen war.
Nun kam er auf sie zu und so wolllte sie auch keine Zeit mehr verlieren und drehte sich nun um um zurückzulaufen. Doch sie kam nur einen Schritt weiter, denn Deer ergriff plötzlich ihren Arm woraufhin sie sofort innehielt ,sich ihm wieder zuwendete und ihm irritiert in seine Augen sah. Sie spürte sofort, dass er etwas sagen wollte, doch die Art wie er sie nun zurückhielt überraschte sie nun doch etwas..

"Es... es war wunderschön, Kidah. Und auch ich gehöre dir."

sagte er und plötzlich war sie nicht mehr fähig sich zu rühren. Starrte ihn nur an. Dies war mehr als er jemals von sich aus preisgegeben hatte. Sie hatte längst nicht mehr damit gerechnet so etwas von ihm zu höhren, nachdem sie sich erhoben hatten was ihr nun die Röte ins Gesicht trieb. Wieso wusste sie nicht, doch er hatte sie mit diesen Worten genau dort getroffen, wo er warscheinlich auch beabsichtigt hatte zu treffen. Und so prompt wie er diese Worte zu ihr gesagt hatte, so abrupt endete es auch. Jede andere Frau hätte sich wohl beleidigt gefühlt, dass er nun einfach weiterging, nachdem er ihr dieses Versprechen gegeben hatte, doch Kidah wusste genau wie es in ihm aussah. Obwohl sie nur weiter geradeaus starrte und s ie nun leicht anfing zu lächeln während er bereits ein Stück vorauslief. Sie wusste wie er dies meinte und weshalb es für ihn so schwer war, dies ihr gegenüber auszusprechen ohne dabei sein Gesicht zu verlieren. Umso mehr beeindruckte es sie, dass er es von sich aus gewagt hatte.
Kidah presste grinsend ihre Lippen aufeinander, atmete noch einmal tief durch während sie auf das flach-gelegene Moos hinabsah, diesem Ort der sie nun für immer verändert hatte und an dem sie niemals wieder zurückkehren würde, drehte sich nun zu ihm um und folgte ihm durchs Gestrüpp.

Eine Weile folgte sie ihm nun, doch die Blätter liessen kaum Licht zu der ihren Weg erhelen konnte, damit sie sahen wohin sie liefen. Doch sie hatte einen guten orientierungssinn und wusste die Richtung selbst, wenn sie einen Umweg genommen hätten. Irgendwann schien Deer jedoch von dieser Richtung abzuweichen und rief ihr zu, woraufhin sie zu ihm aufhohlte und vorauslief. Ihr Arm schmerzte nun heftiger und immer wieder streiften schwarfkantige Blätter oder anderes Gestrüpp ihre Haut, doch sie versuchte keinen Mucks von sich zu geben. Der Schnitt schien doch tiefer gewesen zu sein und sie würde sich so schnell wie möglich um diese Wunde kümmern müssen, um nicht dadurch krank zu werden. Dies wäre die nächste Katastrophe die ihnen jetzt noch passieren konnte. Doch endlich schienen sie sich dem Punkt zu nähern, wo sie Flint zurückgelassen hatten. Ihre Vermutung bestätigte sich, als sie aus dem Schutz der Blätter Traten und sie die Silhuetten der toten Holcane erkennen konnte. Sogleich erhob sich eine Gestalt und sofort umklammerte sie ruckartig ihren Speer, doch sie erkannte Flints Statur, jetzt wo er auf sie beide zukam. Kidah blieb nun stehen, rührte sich keinen Schritt weiter. Und je näher er kam, desto besser konnte sie ihn erkennen. Doch hinter ihm funkelte es auf, was sofort ihre Aufmerksamkeit erregte.
Wie von seinem bösen Geist gerufen starrte sie zu dem Schaten hin, der dort auf dem Boden saß und an einen Baum lehnte. Spürte sofort die Anwesenheit dieses Damons, der dort saß und wie zwei Raubtiere die sich drohend gegenüberstanden stellten sich sofort ihre Nackenhaare auf. Er lebte. Und er wartete...lauerte dort hinten. Deer und Flint wechselten ein paar flüchtige Worte doch anhand des Mondlichtes, welches sich in seinen Augen spiegelte, konnte sie erkennen, dass er sie ebenso ansah...
Sie konnte ihre sofort aufsteigende Wut nicht zurückhalten, doch sie konnte sich selbst zurückhalten. Nun war sie diesem Seelenlosen so nahe, ohne dass er sich rühren konnte. Zumindest noch nicht. Es war als würde sie einem Krokodil die Hand ins Maul legen. Und doch fürchtete sie sich nicht vor ihm. Mekim, Santok Setiel... all diese guten Krieger die sie einst Freunde nannte, waren durch seine Hand qualvoll gestorben. Und nun hockte er dort... und stellte sich vermutlich gerade vor wie er sie sterben lassen würde. Ihr Hass machte sie mutig. Er besetzte ihr Herz. Ihm unendliche Qualen wünschend ging sie nun auf ihn zu ohne auf die anderen zu achten. Sah, wie sein Kopf sich neigte um zunächst Deers Schritten zu folgen....Doch als sie ihm nun näherkam als er richtete sich sein Augenmerk auf sie... So oft hatten sich ihre Blicke im Kampf bereits getroffen, ohne dass sie ihm jemals so nahegekommen wäre. So weit war es bisher nie gekommen. Und nun saß er vor ihr, unfähig sich zu rühren. Nicht einmal wich sie von seinen Blicken ab. Stellte sich vor wie leicht es nun wäre, ihm ganz langsam das Leben auszuhauchen, ohne dass er etwas dagegen würde tun können. Denn HÄTTE er die Möglichkeit sich zu befreien, dann hätte er es längst getan und sie hätten nurnoch Flints Körperteile einzeln vorgefunden.
Und nun lächelte er sie ekelhaft an. Kidah musste sich zügeln, denn ihr Herz schien fast aus ihrer Brust zu springen. Umklammerte schon fast schmerzhaft ihren Speer... Wieso konnte sie ihn nicht einfach töten? Alles hätte sofort ein Ende! Um Flint entgegen zu kommen würde sie es vielleicht sogar schnell tun, obwohl er dies nicht verdient hätte! Ihre Finger umklammerten ihre waffe so sehr, dass ihr Arm begann zu zittern. Er schien sie herauszufordern. Schien sich daran zu laben dass sie nicht konnte wie sie wollte, denn so wie sie ihn ansah, war ihr sehnlichster Wunsch der sie nun beherrschte sehr deutlich zu erkennen.

Dann höhrte sie, wie Deer fragte, was sie nun mit ihm machen sollten. Und angewiedert von dem Anblick dieses Mannes rümpfte sie ihre Nase als hätte sie ein vergammeltes Stück Fleisch vor ihrer Nase, sah verächtlich an ihm herab und drehte sich dann um um zwischen den Männern hindurch zu laufen.

"Nichts. Wir ihn nicht aus den Augen lassen und warten bis Tag anbricht. Und danach ihn hoffentlich finden diese Khota. Deer und ich aufpassen, Du suchen Venka."

sagte sie ernst und es kostete sie all ihre letzte Kraft sich zu beherrschen und Geduld zu wahren. All ihre Willenskraft musste sie aufbringen, dies überhaupt auszusprechen. Sie würde diese Schlange nicht aus den Augen lassen bis die ersten Sonnenstrahlen wieder ihren Weg erhellten und sie weiterziehen würden. Und vielleicht würde sie och Methoden finden um ihn dazu zu bringen ihnen zu sagen, ob er noch mehr Männer in diesen Wäldern rumgeistern hatte. Es wäre ihr ein Vergnügen dies aus ihm herauszupressen. Und Flint konnte froh sein, dass er nichts darauf erwiederte, denn sie würde sich nicht mehr lange so zügeln können. Er zögerte kurz, blickte nochmal zu Deer, dochauch dieser blieb ernst und besonnen und schleisslich nickte er und machte sich auf in die Richtung, wo er sie gelassen haben musste. Er würde sich einfach auf ihre Worte verlassen müssen. Sicher hatte er die Befürchtung, sie würde dies nur als Vorwand benutzen um ihn loszuwerden und im nächsten unbeobachteten Moment diesen gefangenen zur Strecke bringen. Und tatsächlich würde sie gerade nichts lieber tun. Doch sie log niemals und sie würde Flint und auch Venka leben von hier fortbringen.
Nachdem er an ihr vorbeigelaufen war sah sie wieder zu Cocoszca hinüber dem das ganze zu gefallen schien und wieder trat sie ein paar Schritte an ihn heran. Spürte, wie Deer sie zurückhielt, damit sie nicht zu weit ging. Sie blieb zwar stehen, doch entzog sich Deers Griff, stand gerade und selbstbewusst vor dem Ahrkay und würde ihn nun selbst fragen wie es war mal der Gefangene zu sein....

"Wie fühlt es sich an von seiner Beute gefangen zu werden und im Dreck zu sitzen Cocoszca?"

fragte sie ihn auf Batu verächtlich und wendete ihm dann den Rücken zu, um ihm zu zeigen, dass sie vor ihm keine Angst hatte. Stellte sich dann an den Rand der Lichtung und begutachtete den Wald um sicherzugehen, dass dort nicht längst neue Gegner auf sie warteten und nur auf den richtigen Moment lauerten um ihren Führer aus ihrer Gewalt zu befreien. Und um rechtzeitig zu erkennen, wenn Flint mit dem Mädchen zurückkehrte...
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Beitrag von Flint Sky 15/2/2011, 13:11

Je mehr Stunden vergingen desto nervöser wurde Flint. Mittlerweile war schon einige handbreit Zeit vergangen seitdem es dunkel geworden war, und noch immer gab es keine Spur von Deer und Kidah. Flint fühlte Resignation und Enttäuschung in sich aufsteigen, denn er glaubte nicht mehr daran dass seine beiden Gefährten noch einmal zurück kehren würden, und das lastete auf seiner Seele wie ein riesiger, unbeweglicher Stein. Immer wieder ging er von einer Seite zur anderen, spähte in den schwarzen Wald und drückte sich davor, diesem gefährlichen Holcane gegenüber zu sitzen. Doch er hatte fast die Hoffnung aufgegeben... Er würde sobald es heller wurde diesen Ort verlassen müssen und zusammen mit Venka den Weg zurück in das Herzland antreten. Er wollte das Kind unbedingt holen, doch solange er in der Nähe des Holcane war wollte er das Mädchen nicht zeigen um es nicht zu verraten. Es saß schon seit Stunden in dem Versteck, das hoffte Flint zumindest, und er würde es mitnehmen wenn er von hier fort ging. Ganz sicher gab es bei den Seneca jemanden der es in seine Familie aufnahm, daran hatte er keinen Zweifel. Doch die gefährliche und weite Reise die sie bis jetzt zurückgelegt hatten, würde Flint dann alleine mit einem hilflosen Kind zurücklegen müssen.
Er hatte schon kaum noch damit gerechnet dass er das Geräusch von Schritten im Wald hörte. Und irgendwas in ihm sagte ihm, dass es sich dabei um keine Feinde handelte. Er ging bereits langsam auf die Geräuschquelle zu, den Stab in seiner Hand haltend, und starrte gebannt und mit klopfendem Herzen auf die dichten Blätter aus denen nun endlich zwei Gestalten heraus traten. Es waren Deer und Kidah, unverkennbar. Flint fiel ein Stein vom Herzen, und mit einem tiefen Aufatmen lief er ihnen entgegen. Auch wenn nun etwas zwischen ihnen stand, nämlich der Holcane den er am leben gelassen hatte, so freute er sich dennoch wie über nichts anderes, darüber dass sie endlich wieder da waren. Dass sie zurück gekommen waren war für ihn das größte Geschenk was sie ihm hätten machen können, auch wenn sie wie immer mit ernsten Gesichtern stehen blieben ohne ihn zu begrüßen.
Deer fragte ihn sofort wo Cocozca war, und Flint ahnte bereits dass sie nur seinetwegen hierher gekommen waren. Auch Kidah gab ihm keinen einzigen Gruß, nichts... also erzählte ihnen Flint mit ein wenig Enttäuschung, dass er Cocozca dort hinten an einen Baum gefesselt hatte. Und dann war es als würde er unsichtbar werden, denn Deer und Kidah gingen wortlos an ihm vorbei auf diesen Baum zu. Kein Wort darüber dass sie froh waren, dass sie alle noch am leben waren oder dass sie sich wiedergefunden hatten, oder dass sie gleich weitergehen sollten, nichts... Und nun gingen sie mit diesen ernsten Gesichtern und den Speeren in der Hand auf ihren Feind zu, welchen sie Stunden zuvor noch hatten töten wollen, und Flint spürte sofort wieder die Aufregung in sich aufsteigen. Eilig folgte er den Beiden dorthin und blieb hinter ihnen stehen, hoffend dass sie nicht ausrasten würden. Flint wusste dass er sie nicht würde aufhalten können, weder mit Worten noch mit Taten. Und er wusste auch nicht ob er dazu noch die Kraft gehabt hätte, denn er fühlte sich erschöpft.
Einige endlose Herzschläge vergingen in denen sich die Feinde gegenüber standen und sich anstarrten, und die Anspannung war so hoch dass Flint nervös seine Hände zu Fäusten ballte. Doch dann fragte Deer tonlos was sie nun mit ihm machen sollten... und diese Frage ließ Flint zumindest ein wenig aufatmen. Er würde sich nicht hier und jetzt auf den Holcane stürzen um ihn zu töten, er hatte stattdessen gefragt was sie mit ihm machen sollten, und das war ein Anfang. Doch auch Flint wusste darauf keinen Rat, zu oft hatte er alle Möglichkeiten durchdacht. Kidah drehte sich zuerst um, und ihr Gesicht wirkte kühl und verbittert als sie an ihnen vorbei ging.

"Nichts. Wir ihn nicht aus den Augen lassen und warten bis Tag anbricht. Und danach ihn hoffentlich finden diese Khota. Deer und ich aufpassen, Du suchen Venka."

Flint drehte sich um und sah ihr nach, und für einen Moment konnte er sich nicht rühren. Sie hatte Recht, er sollte schnellstens Venka holen, denn es war schon so viel Zeit vergangen. Doch das hieß auch dass er die Beiden mit dem Holcane alleine lassen musste... er hatte ja doch keine andere Wahl. Noch einmal blickte er zu Deer um sein Urteil zu erwarten, doch Deer blieb ernst und verschwiegen und sagte nichts was ihn aufhalten konnte. Also nickte Flint und fügte sich in diese Anweisung, verließ die Lichtung und lief eilig voraus um den Weg zu Venkas Versteck zu suchen. Vielleicht würden Deer und Kidah in seiner Abwesenheit etwas mit ihrem Todfeind anstellen, vielleicht würden sie ihn verletzen oder sogar töten; doch Flint musste sich auf sie verlassen. Kidah sagte sie würden nichts mit ihm machen, er verließ sich jetzt auf ihr Wort, denn etwas anderes konnte er auch nicht tun. Der Weg bis zu Venkas Versteck war nicht weit, und schon bald kam Flint an jene Stelle wo die riesigen Monstera sich an den Baumstämmen hinauf hangelten und die Blätter, die so groß wie ein Kopf waren, den Waldboden verhüllten. Bei dem Baumstumpf blieb er stehen, und dort sah er eine Bewegung zwischen den Blättern zucken.
Langsam ging er in die Hocke, legte seinen Stab ab und kroch schwer atmend näher. Vielleicht hatte Venka Angst weil sie schon so lange hier war und weil er im Dunkeln so schlecht zu erkennen war, denn sie kam nicht heraus. Doch dass sie da war hatte er soeben gesehen, und es ließ Erleichterung in ihm aufsteigen.

"Venka!" flüsterte er suchend und kroch noch immer näher auf das Versteck zu. Nichts rührte sich. "Venka, komm her," versuchte er es noch einmal und hielt inne. Und kurz darauf raschelte es erneut in dem Dickicht. Ganz langsam kroch das Mädchen daraus hervor und blickte ihn ängstlich an, und als es den Wächter erkannte krabbelte es auf allen Vieren zu ihm hin und ließ sich von ihm hochnehmen. Flint hielt es fest in seinen Armen und atmete tief durch. Venka war unverletzt, sie wirkte nun sehr verängstigt, und sie wimmerte leise so als würde sie nun endlich ihrer Angst freien Lauf lassen können. Flint drückte sie an sich und strich dabei über ihren Kopf, um sie ein wenig zu beruhigen.
"Schht... es wird alles gut. Du bist jetzt nicht mehr alleine," sagte er sanft und zog dann die Decke aus dem Versteck mit der er zuletzt das Kind getragen hatte, hob noch seinen Stab auf und ging zurück zu der Lichtung. Unterwegs breitete er die Decke um Venka aus um sie ein wenig darin zu verbergen, denn er wollte nicht dass der Holcane das Kind sofort sehen konnte, und er wollte auch dem Kind die Möglichkeit nehmen den Mann zu sehen, welcher sein Dorf überfallen und dort getötet hatte. Ob das funktionieren würde wusste er nicht, doch es war besser als nichts. Mit zittrigen Beinen setzte er seinen Weg fort und betrat die Lichtung, und zuerst fiel sein Blick auf Deer und Kidah die vor dem Holcane standen und scheinbar mit ihm sprachen. Flint konnte die Situation nicht einschätzen, doch es sah nicht positiv aus. Das letzte Stück lief er mit klopfendem Herzen zu dem Baum und stützte dabei Venkas Kopf an seine Schulter, weil er verhindern wollte dass das Mädchen zu dem Holcane blicken konnte. Flint sah dass Deer seine Speerspitze auf Cocozca gerichtet hatte, und die beiden schienen ihn überhaupt nicht bemerkt zu haben.

"Deer, Kidah! Nicht vor dem Kind!!"

Er wusste nicht warum er das gesagt hatte, doch es schien zu wirken. Zumindest Deer löste sich aus seiner Anspannung, und mit malmenden Kiefern starrte er Flint wütend an, ließ seinen Speer sinken und stolzierte mit angespannten Schultern an ihm vorbei zum Rande der Lichtung. Flint blieb stehen und beobachtete schwer atmend Kidah, welche noch immer auf den Holcane hinab blickte. Cocozca starrte zu ihr auf, schien auf etwas zu warten, und seine Augen waren starr und herausfordernd auf sie gerichtet. Aber auch Kidah schien sich zu besinnen und entfernte sich langsam und schnaufend... Flint atmete zittrig aus und schloss kurz seine Augen. Sie mussten so schnell wie möglich hier weg, bevor ein Unglück geschehen konnte. Deer und Kidah würden niemals normal in der Gegenwart dieses Holcane sein können, doch das mussten sie damit sie ihren Weg planen konnten. Sie durften nicht abgelenkt sein, denn sobald es heller wurde würden die Khota wieder nach ihnen suchen. Und sie wussten noch immer nicht wie sie so schnell wie möglich in das Sumpfland gelangen konnten. Flint entfernte sich von dem Baum und ging langsam auf Deer zu, welcher in einigem Abstand zu Kidah dastand und reglos und versteinert zu dem Holcane hinüber starrte, sich auf seinen Speer lehnend.
Flint seufzte als er bei ihm ankam, und er ließ Venka ein wenig lockerer. Das Mädchen lehnte noch immer mit seinem Kopf an seiner Schulter, froh darüber nicht mehr alleine zu sein.
"Deer... bitte bewahre die Ruhe. Wir müssen besprechen welchen Weg wir jetzt nehmen sollen um von hier weg zu kommen. Versteh doch... ich wollte mich nicht zwischen euch stellen. Du solltest mich bereits soweit kennen um zu wissen dass ich kein Morden zulassen kann."

Deers Gesicht wirkte sehr verbittert als er ihn scheinbar ignorierte, doch dann sah er Flint direkt an, und sein Gesicht veränderte sich nicht. Ohne eine Antwort wendete er sich von ihm ab und ging langsam hinüber zu Kidah, um dort leise mit ihr zu sprechen. Und Flint blieb wie verloren dort stehen, mit dem Kind in seinem Arm, ehe er sich bei seinem Bündel hinsetzte und Venka von dem Wasserschlauch zu trinken gab. Dann lag es ruhig in seinem Arm und schlief erschöpft ein, während Flint resigniert vor sich hinstarrte.
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Beitrag von Young Deer 15/2/2011, 15:46

Nun standen sie also vor diesem seelenlosen Ahrkay, der vor ihnen gefesselt am Boden saß, und auch wenn sie es nun waren die Macht über ihn hatten konnte Deer sich nicht entspannen. Noch immer war es ihm als dürfte er diesen Mann nicht eine Sekunde aus den Augen lassen, so als wäre er nicht gefesselt sondern als könne er sich jeden Moment auf sie stürzen. Deer versuchte seine Wut zu beherrschen, genauso wie er versuchte dieses Gefühl von Hilflosigkeit zu unterdrücken. Er könnte diesen Holcane hier und jetzt töten, so wie es ihm zustand; dieser Mann hatte ihn aus seiner Freiheit gerissen und in eine fremde Welt verschleppt, hatte ihn geschlagen und ihn gequält... und wer weiss was er noch mit all den anderen Menschen getan hatte die er auf dem Gewissen hatte. Dieser Mann wäre auf ewig eine Gefahr, für jeden der ihm in die Quere kam, und diese Gefahr konnte erst gebannt werden wenn er den Tod fand. Deer hatte beinahe gehofft dass Kidah antworten würde, dass sie ihn töten sollten.. und dass sie ihren Speer gehoben und ihn in die Brust dieser Brut gestoßen hätte, dann hätte er es ebenso und ohne nachzudenken getan.

"Nichts. Wir ihn nicht aus den Augen lassen und warten bis Tag anbricht. Und danach ihn hoffentlich finden diese Khota. Deer und ich aufpassen, Du suchen Venka."

Doch Kidahs Worte ließen die Kälte in ihm noch mehr aufsteigen. Sie verschonte Cocozca. Legte sein Schicksal in die Hände der Khota. Und was wenn die Khota ihn nicht fanden, oder wenn sie ihn freimachten und er entkommen konnte? Was wenn diese armseligen Fesseln aus Lianen nicht halten würden, noch ehe sie dieses Gebiet hinter sich gelassen hätten? Deer atmete flach und blickte auf Cocozca hinab, während Kidah sich abwandte and davon ging. Der Holcane hob seinen Blick und starrte ihn an, und ihrer beider Augen versprachen sich dass sie sich töten würden, sobald sie eine Gelegenheit dafür haben würden. Dann drehte auch Deer sich langsam um und erwiderte Flints Blick, ehe der Wächter sich davon machte und im Wald verschwand. Deer war unschlüssig was er machen sollte, und er sah dass Kidah erneut näher kam und auf den Baum zuging, mit einem brennenden Blick voller Zorn und Wut. Es war als würde sie nun die Chance nutzen um Vergeltung zu üben, doch sie hatte Flint ihr Wort gegeben, dafür dass sie den Holcane hier bewachen würden bis der Morgen anbrach. Nicht dass sie es dem Wächter schuldig gewesen wären. Doch Deer wollte auch nicht dass Kidah zu nahe an diesen Ahrkay heran ging, etwas sagte ihm dass sie ihm nicht zuviel von sich preisgeben sollten. Und Kidah blieb stehen, doch sie machte sich von seinem Griff los und starrte wütend auf Cocozca hinab.

"Wie fühlt es sich an von seiner Beute gefangen zu werden und im Dreck zu sitzen Cocoszca?"

Ihr wütender Ausbruch ließ Deers Arme zittern, und während sie sich wegdrehte und davon ging konnte er nicht anders als die Reaktion des Ahrkay zu beobachten. Cocozca saß noch immer unbewegt dort an den Baum gelehnt, die Augen auf Kidah gerichtet, und wieder zeigte sich dieses kaum merkliche, überhebliche Lächeln auf seinem Gesicht, auch wenn seine Augen vor Hass glühten. Oh wie gerne würde Deer ihm dieses Grinsen aus dem Gesicht schlagen, er stand kurz davor... schwer atmend ging er noch ein Stück näher und durchbohrte Cocozca mit seinem Blick. Auch wenn er nun tatsächlich über IHN lachen könnte, denn dieser Abschaum war es nun der hilflos vor ihnen saß und sich nicht rühren konnte, doch Deer konnte diesen Triumph nicht recht geniessen.
Dann begann Cocozca leise zu lachen, ein Klang den Deer seine Hände noch fester um den Speer fassen ließ. Der Ahrkay ignorierte ihn noch immer und beobachtete Kidah während er leise lachte, und als er verstummte war da dieses kalte Lächeln auf seinem Gesicht, so als wüsste er etwas von dem sie nichts wussten, als wäre er so sicher dass sie ihn nicht töten würden... Deer atmete tief durch und blickte kurz hinüber zu Kidah, welche sich nun umgedreht hatte und über die Lichtung blickte. Was hatte sie nur zu ihm gesagt? Deer konnte doch diese Sprache nicht verstehen, ein Umstand den er verfluchte. Es machte ihn wütend weil er als Aussenstehender dabei stand ohne reagieren zu können, weil er keine Ahnung hatte. Auch Cocozca begann nun zu sprechen, in dieser Sprache die Kidah gesprochen hatte. Immer weiter sprach er, den Blick auf die Lichtung gerichtet, und seine Stimme war kalt und überheblich, wie auch sein Blick und sein ganzes niederträchtiges Auftreten. Und mit jedem Wort das fiel wurde Deer wütender; er hörte wie Kidah langsam zurück kam, immer näher. Deer hatte das Gefühl als würde Cocozca ihr Dinge sagen die sie nicht ignorieren konnte, als würde er sie provozieren wollen. Und deshalb hob er nun seinen Speer leicht an und drückte diesem widerlichen Holcane seine Speerspitze an den Hals, worauf Cocozca sofort aufhörte zu sprechen.
Kidah kam bei ihm an, doch Deer ignorierte sie und drückte die Spitze noch fester in die Haut. Ein Blutstropfen quoll aus dem Schnitt hervor, doch der Holcane verzog keine Miene, auch wenn er nun erstarrt dasaß. Es schien alles ausser Kontrolle zu geraten... Deer atmete keuchend vor Wut und starrte zornig auf Cocozca hinab, bereit ihn sofort zu töten wenn er noch ein Wort in dieser Sprache sagte.

"HÖR AUF SO ZU SPRECHEN, DU STINKENDER BÄRENKÖDER!"

Der Holcane blieb noch immer wie erstarrt, doch dann hob er seinen Blick und sah Deer direkt in die Augen. Dann neigte er seinen Kopf nach hinten und bot ihm klar und deutlich seine Kehle an, so als würde er ihn einladen ihn jetzt sofort zu töten, und dabei verzog sich sein Mund zu einem düsteren Lächeln wobei seine hellen Zähne in dem dunklen Gesicht aufleuchteten. Deer zögerte keuchend, hatte nicht damit gerechnet dass so etwas passieren würde. Noch immer pochte in ihm die Wut, doch er behielt seinen Speer in dieser Position bei, kämpfte mit sich selbst und gegen sein Gewissen. Er sah wie Cocozca leicht seinen Mund öffnete, so als wolle er etwas zu ihm sagen, und Deer ließ ihn gewähren, auch wenn er ahnte dass es eh keinen Sinn haben würde.

"Ich - dich - töten... bald."

Er hatte dies ruhig und ohne Furcht in seiner Aussprache gesagt, und Deer hatte überhaupt nicht bemerkt dass Flint zu ihnen gekommen war. Er konnte nur auf Cocozca hinab blicken, und für einen Moment war es als würde er völlig neben sich stehen. Als würde er tatsächlich jeden Augenblick die Speerspitze in diesen Hals rammen um ihn röchelnd ausbluten zu lassen, dafür dass er es wagte zu atmen und zu leben und dies zu ihm zu sagen. Aber Flints Worte erreichten ihn. Er nahm seinen Speer zurück, versuchte den roten Schleier vor seinen Augen zu verscheuchen, und drehte sich langsam um. Er ging schweigend an Flint vorbei hinüber zum Rand der Lichtung, um dort zu Atem zu kommen und Abstand zwischen sich und diesen Ahrkay zu bringen, um die Wut zu vertreiben welche ihn fast wahnsinnig machte. Seine Beine zitterten und er stand kurz davor zu gehen, denn er konnte die Anwesenheit von Cocozca nicht ertragen. Und ausgerechnet jetzt kam auch noch Flint mit dem Kind auf ihn zu, er der so wenig hierher gehörte wie jeder andere, der nichts von alldem wusste was er und Kidah durchgemacht hatten.

"Deer... bitte bewahre die Ruhe. Wir müssen besprechen welchen Weg wir jetzt nehmen sollen um von hier weg zu kommen. Versteh doch... ich wollte mich nicht zwischen euch stellen. Du solltest mich bereits soweit kennen um zu wissen dass ich kein Morden zulassen kann."

Ja, Deer kannte ihn bereits gut genug... Flint würde niemals verstehen was in ihm vorging. Er würde niemals so handeln können wie er, weil er nicht durch die Hölle gegangen war. Er hatte kein Recht zu urteilen, und er hatte kein Recht mitzureden oder sich einzumischen. Er verlangte von ihnen dass sie auf ihn Rücksicht nahmen, wo er doch noch nicht einmal ein Teil von ihnen war. Er gab Flint keine Antwort, denn dazu war er momentan nicht fähig, und ging stattdessen hinüber zu Kidah. Wie sollten sie das nur aushalten, wie sollten sie nur weitermachen? Sein Gesicht zeigte deutlich welchen Konflikt er austrug, er war blass und wirkte abgekämpft. Und auch Kidah erschien ihm nun alles andere als stark und gelassen. Er stellte sich dicht zu ihr und stemmte seinen Speer in den Boden, während er sie deprimiert musterte.

"Wir sollen ihn wirklich hier lassen wenn der Morgen anbricht? Wir sollten ihn töten... oder zumindest verhindern dass er den Khota entkommen kann."
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Beitrag von Cocozca 15/2/2011, 17:46

Die Zeit verging und die Nacht schritt voran, während Cocozca dasaß und ein wenig gelangweilt den Fremden beobachtete welcher ständig stehen blieb, reglos in den Wald blickte und dann wieder einige Schritte machte. Wie lange sollte das noch so weitergehen? Zumindest gab ihm das die Möglichkeit sich ein wenig auszuruhen und über einiges nachzudenken; entspannt saß er da, und auch wenn die Fesseln in seine Handgelenke schnitten und die Blutzufuhr abdrückten, und die Baumrinde sich in seine Haut bohrte, so war es doch beinahe als würde er sich zur Ruhe setzen. Und er war es gewohnt unter den widrigsten Bedingungen zu warten; er erinnerte sich an die Tage die er mit seinen Kriegern in den heissen Dünen gesessen hatte, umgeben von Sandstürmen und Heuschreckenplagen, als die Sonne auf sie herab brannte während sie unbemerkt und reglos die Lager der Batu beobachtet hatten, um sie nur wenig später zu überfallen. Oder an jene Stunden in den Wäldern von Pehony, auf der Jagd nach den Iniri, durchnässt von Regen und heimgesucht von Mücken. Was war das hier schon gegen diese großartigen Möglichkeiten die Stärke seines Körpers heraus zu fordern?
Er sah wie der Mann langsam voran ging, und Cocozca hob leicht seinen Kopf an um erkennen zu können was nun passierten würde. Aus dem Dunkeln lösten sich zwei Gestalten und blieben vor dem Mann stehen, und er hörte leise Stimmen so als würde gesprochen werden. Doch nun sah er nur noch die Frau und den Mann, und er wusste wer sie nur sein konnten. So lange hatte er nach ihnen gesucht und sie gejagt, hatte geglaubt dass er einem Hirngespinst hinterher gejagt war, und jetzt standen sie wieder vor ihm, so lebendig wie nie. Die Batufrau war es welche zuerst auf ihn zukam; und während Cocozca sie musterte hatte er wieder ihren wütenden, gequälten Gesichtsausdruck vor sich, als er sie an den Baum gepresst hatte, und es ließ ihn leicht lächeln. Vor Freude darüber wie einfach es war, diese beiden Menschen erneut zu finden, ohne dass er sie hatte suchen müssen. Der Mann war ihm dabei mitunter nicht so wichtig wie die Batufrau, denn sie hatte ihn herausgefordert und ihn beleidigt. Sie hatte tatsächlich geglaubt ihn nach Shibalba schicken zu können, doch so mächtig war sie nicht.
Nun wurde es interessant, denn beide kamen auf ihn zu, und sie hielten Speere in ihren Händen. Sicherlich rechnete er damit dass sie ihn nun töten würden, doch davor hatte er keine Angst. Auch wenn sie ihm dann die Genugtuung nehmen würden sie zu töten, so würden sie ihm doch einen kleinen Gefallen damit tun. Denn er hatte ja alles verloren was sein Leben ausmachte, und das einzigste was ihm noch wichtig war, war seine Rache. Er würde keine Furcht zeigen, weder vor ihnen noch vor dem Tod. Er hatte keine Angst vor den Geistern oder vor ihren Speeren. Der Sonnengott würde jeden zu sich holen, ob nun erfolgreich oder nicht. Und er hatte immer stets zugunsten des Sonnengottes gehandelt. Je näher sie kamen desto besser konnte er ihre Gesichter erkennen, und ihre Haltung zeigte deutlich die Anspannung die sie beherrschte. Ja, der Mann war jener welchen er einst in den Wäldern aufgegriffen hatte; Cocozca hatte nie erfahren können woher er stammte und wo sein Volk war, doch er sprach eine Sprache die auch manchmal Händler aus dem Norden gesprochen hatten. Er war für ihn unbedeutend, nur noch jemand den er lediglich töten musste um die Schmach zu rächen die entstanden war, als er geflohen war.
Die Frau jedoch war viel interessanter für ihn, nicht nur weil sie zuletzt versucht hatte ihn zu bekämpfen. Jetzt erinnerte er sich daran wer sie war, und woher sie stammte. Und was er ihr angetan hatte indem er ihren Stamm ausgelöscht hatte, jeden einzelnen bis auf sie. Welcher Hass und welche Qualen mussten auf ihr lasten wenn sie ihn ansah? Er musste nichts tun um sie so fühlen zu lassen, sein Anblick genügte. Und das war momentan auch seine einzige Waffe gegen sie, dies und sein Wissen um ihre Herkunft und ihre Vergangenheit. Reglos und kalt erwiderte er ihren Blick, und wäre er nun nicht gefesselt gewesen hätte er den Kerl ignoriert und sich auf sie gestürzt. Doch er musste vorsichtig sein wenn er doch noch lebend hier herauskommen wollte, denn das wollte er um seine Rache zu vollziehen. Er hörte wie der Mann etwas sagte, was das konnte er nicht verstehen, und nachdem die Batufrau ihn verächtlich angestarrt hatte drehte sie sich um und sagte ebenfalls etwas. Er hörte das Wort Khota, doch er konnte keinen Zusammenhang verstehen.
Der große Kerl machte kehrt und verließ die Lichtung, und die Batufrau ging ein paar Schritte weg, während Deer noch immer vor ihm stand und ihn anstarrte. Dann machte die Batu kehrt und ging direkt auf ihn zu, doch sie wurde von dem Mann aufgehalten. Wieder musste Cocozca sich zwingen nicht zu lächeln, denn dieses Schauspiel war belustigend. Die beiden waren gefangen in ihrem Zorn, und doch konnten sie ihn nicht töten, wo er ihnen doch beinahe das Leben genommen hatte. Was also hielt sie zurück? Früher oder später würde er das noch herausfinden. Wieder begegnete er Kidahs zornigem Blick. Sie hasste ihn bis aufs Blut, und nun sagte sie zu ihm:

"Wie fühlt es sich an von seiner Beute gefangen zu werden und im Dreck zu sitzen Cocoszca?"

Er sah wie sie ihm den Rücken zukehrte und ging. Und dennoch lächelte er für sich, denn sie war mutig ihn erneut herauszufordern. Und auch wenn ihre Worte seine Wut noch mehr schürten, so versuchte er dennoch sich dies nicht anmerken zu lassen, denn der Mann stand noch bei ihm und schien auf alles zu warten. Oh ja, ihre Frage war berechtigt, doch hier war sie völlig unerheblich. Wie er sich fühlte wenn er so gefangen war ließ sich nicht damit vergleichen, dass er dies ebenso mit anderen getan hatte. Jeder andere hatte es verdient von den Ahrkay gefangen genommen zu werden, denn die Ahrkay waren das Volk dieses Landes. IHNEN gehörte der Ruhm und der Reichtum, und jedes andere Volk hatte ein Dasein nicht verdient solange sie nicht den Ahrkay dienten. Er lachte leise und tonlos, vielleicht auch um seinen Zorn unter Kontrolle zu behalten. Und er legte sich bereits in Gedanken zurecht wie er dieser vorlauten Frau zeigen konnte, dass er trotz seiner Fesseln nicht gefangen war. Sie sollte nicht glauben dass sie nun mit ihm machen konnte was sie wollte. Bei der nächsten Gelegenheit würde er wie ein Schatten verschwinden und sie töten. Ruhig beobachtete er ihre Silhouette am Rand der Lichtung, und als er seine Stimme erhob sprach er auf Batu, gerade so laut dass sie es hören konnte.

"Weisst du wie ich sie getötet habe, Batu...? Deine Freunde und deine Kriegergefährten... den wenigsten habe ich den Schädel zertrümmert. Ich habe ihnen die Gliedmaßen abgeschlagen um sie verbluten zu lassen. Den Gefangenen habe ich den Bauch aufgeschnitten und ihre Eingeweide in kochendes Wasser gehalten um sie zum Reden zu bewegen... und sie haben dich und dein armseliges Volk verraten, Batu."

Er bleckte grinsend die Zähne als sie langsam näher kam. Er hatte ihre Wut neu entfacht, und seine Augen glühten als er sie näher kommen sah. Er wollte dass sie innerlich schrumpfte, und er wollte sehen wie stark sie vor ihm sein konnte. Dass seine Worte sie erreichten konnte er jedenfalls deutlich erkennen.

"Sie haben dich verraten, hörst du? Sie waren genauso schwach und armselig wie du es bist, weil du vor mir stehst und mich fragst wie es ist im Dreck zu sitzen. Ich bin gefesselt, und jetzt kannst du mich herausfordern, nicht wahr?"

Doch weiter kam er nicht, denn im nächsten Moment spürte er die Speerspitze an seinem Hals und er verstummte. Nun, vielleicht hatte er zuviel gesagt, doch das war es ihm wert gewesen. Er hörte das Keuchen des Mannes der ihn nun mit seinem Speer bedrohte, und er spürte den feinen Schmerz an seinem Hals als die Steinklinge in seine Haut schnitt. Glaubte er etwa er hätte jetzt noch Angst vor dem Tod? Er, für den der Tod zum Alltag gehörte? Mit aller Macht behielt er seinen Blick auf der Batufrau die nur zwei Armlängen von ihm entfernt stehen geblieben war und ihn anstarrte, um ihr zu zeigen dass er seine Worte ernst gemeint hatte. Im nächsten Moment brüllte ihn der Mann an, doch was er sagte war Cocozca wieder einmal ein Rätsel. Dieser Dummkopf verstand wohl nicht dass er ein Ahrkay war und nichts mit seiner Sprache am Hut hatte! Allerdings verstand er die Sprache seiner Waffe, die nun in Cocozcas Haut schnitt. Der Mann stand kurz davor ihn zu lynchen, also lehnte er seinen Kopf nach hinten und zeigte ihm seinen Hals.
Sollte er es doch tun! Cocozca hatte nichts zu verlieren. Er würde wahrscheinlich eh nicht stark genug sein um es zu tun, er hatte zu oft gezögert wo er doch schon so oft die Chance dazu gehabt hätte. Dieses ganze Spiel war einfach nur lächerlich, denn diese beiden Kreaturen versuchten IHN einzuschüchtern, wo er doch gelernt hatte so etwas an sich abprallen zu lassen wie unnützen Ballast. In Gedanken sammelte er jene Worte zusammen die er benötigte um auch mit diesem Schwächling abzurechnen, denn dieses Versprechen wollte er ihm geben. Ob er danach getötet wurde oder nicht, das war ihm gleichgültig. Er glaubte nicht daran, und das wollte er diesem Kerl beweisen.

"Ich - dich - töten... bald."

Und als er dies ausgesprochen hatte erwiderte er ruhig und voller Hass Deers Blick, der noch immer zögerte und den Speer an Cocozcas Hals hielt. Und erst als der Unbekannte welcher auf ihn aufgepasst hatte zurückkam und etwas zu ihm sagte, nahm Deer seinen Speer runter und entfernte sich aufgebracht. Cocozca lehnte noch immer mit seinem Kopf an dem Baum, und ein wenig Blut lief aus dem kleinen Schnitt an seinem Hals und benetzte die Halskette, an der ein Menschenzahn hing. Seine Augen verfolgten das weitere Geschehen mit Zufriedenheit, und er war auch ein wenig erleichtert darüber dass er noch am Leben war. So konnte er weiterhin darauf hoffen dass er eine Chance haben würde um zu entkommen, und er fragte sich was sie nun mit ihm machen wollten. Vielleicht ließen sie ihn hier zurück, was ihm nur recht wäre. Vielleicht würde er dann mehr Gelegenheit haben um von diesen Fesseln los zu kommen.
Cocozca
Cocozca


Charakterbeschreibung
Name: Cocozca
Alter: 34
Clan: Ahrkay

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Das Jagdgebiet der Khota Empty Re: Das Jagdgebiet der Khota

Beitrag von Gast 15/2/2011, 20:51

Kidah versuchte so gut es ihr gerade möglich war, sich auf die Ferne zu konzentrieren um das Wiederkommen von Flint sofort mitzubekommen und eventuelle Holcane direkt zu erspähen, sollten sie nach ihrem Führer sehen wollen. Presste verbissen ihre Lippen aufeinander und tat so, als würde sie seine Reaktion auf ihre Worte nicht kümmern. Doch sie hätte wissen müssen, dass er nicht still bleiben würde. Kidah hatte ihren Speer neben sich stehen und ihr Griff wurde sofort fester als sie sein verächtliches Lachen höhren konnte. Doch noch konnte sie sich zurückhalten. Ja, nur zu gerne hätte sie ihren Speer in seinem Herzen versenkt und ihn beim Sterben zugesehen. Selbst wenn dies ihr Volk nicht wieder zurückhohlen würde. Sie hätte damit verhindert dass noch weitere hundert Seelen zu den Göttern gehen würden, ohne das ihre Zeit dazu gekommen war. Doch ihr Hass spielte mit ihren Emotionen, ihren Gedanken und ihrem Herzen. Brachte ihr ganz neue Einfälle, auf die sie normalerweise wohl niemals kommen würde.
Ihm ihren Speer in seinen seelenlosen Leib zu treiben, wäre ein zu schneller und gnädiger Tod für diesen Abschaum. Und sie würde ihm zeigen, was es hiess auf den Tod warten zu müssen. Würde ihm beibringen wie es sich anfühlte, so lange zu Hungern bis der Magen sich selbst zu fressen schien, würde ihm Schmerz beibringen, wenn seine Knochen Stück für Stück bersteten und sein Körper so schwach wurde, dass er an seinen eigenen Fingern nagen würde, nur um diesem Schmerz zu entkommen....
Und gerade als sie sich in diesen Rachegelüsten zu verlieren schien, richtete er sein Wort an sie und sie senkte sofort ihren Blick, ihm ihren Rücken zugewandt und lauschte.

"Weisst du wie ich sie getötet habe, Batu...? Deine Freunde und deine Kriegergefährten... den wenigsten habe ich den Schädel zertrümmert. Ich habe ihnen die Gliedmaßen abgeschlagen um sie verbluten zu lassen. Den Gefangenen habe ich den Bauch aufgeschnitten und ihre Eingeweide in kochendes Wasser gehalten um sie zum Reden zu bewegen... und sie haben dich und dein armseliges Volk verraten, Batu."

Ihr Kiefer malmte und angestrengt zog sie die Luft durch ihre bebenden Nasenflügel... Ruhig.....
Er wollte doch nur dass sie darauf einging....Wollte an etwas viel wertvolleres als ihr Leben....Ihre SEELE. Doch er würde niemals wieder Macht über sie haben. Auch wenn er ein tobendes Inferno in ihr entfachte, sie würde ihn leiden lassen und sich beherrschen....Kurz schloss sie die Augen und atmete tief durch. Sah dann wieder auf und drehte sich zu ihm um, kam langsam erneut auf ihn zu und sah ihn auffordernd an. Das einzigste womit sie IHN treffen konne, war seine Illusion von Macht über andere, die er sich so versessen einbildete. Und sie würde nicht dazugehöhren. Nun blieb sie vor ihm stehen. Wenn er ihr dies so unbedingt sagen wollte, dann sollte er dass tun. Sie würde nicht weichen....Auch wenn seine Worte trafen wie Pfeile ihre Opfer. Die Hitze stieg in ihren Kopf und trotzdem starrte sie ihn nun finster an und erwiederte standhaft seinen Blick.

"Sie haben dich verraten, hörst du? Sie waren genauso schwach und armselig wie du es bist, weil du vor mir stehst und mich fragst wie es ist im Dreck zu sitzen. Ich bin gefesselt, und jetzt kannst du mich herausfordern, nicht wahr?"

Kidah rührte sich nicht, behielt ihren Speer umklammert als würde ihre Waffe sie beruhigen und sah ihm emotionslos in seine Augen, selbst jetzt wo Deer die Initiative ergriff und ihm seinen Speer an die Kehle hielt. Höhrte nur beiläufig was er zu Cocozca sagte, denn die Worte des Holcane schallten durch ihren Kopf, wie ein Echo in den Höhlen von Pehony. Und sie würden sich auch nie wieder vertreiben lassen. Auch er starrte sie weiter an, so als würde die Steinklinge die sich begann in seine Haut zu bohren garnicht kümmern, forderte ihre Seele an die äusserste Grenze hinaus und doch würde sie ihm diesen Gefallen nicht tun sich von seinen Worten beeinflussen zu lassen. Es war wieder nur eine List mit der er sie zu brechen versuchte und nun wo er noch lebte, würde er erfahren wofur eine Batu-Kriegerin stehen konnte. Deer brüllte ihm nun zu dass er still sein sollte. Doch Kidah wusste, dass ihn keinen Deut kümmerte, was er ihm befahl. Holcane nahmen nie irgendwelche Befehle an. Von Niemandem. Nun hatte Cocozca das Spiel angefangen und diesesmal würde sie als Siegerin vom Platz gehen. Sie würde eine andere Taktik bei dieser Ratte anwenden müssen, um auch ihn und seine Wut bis ans Äusserste zu treiben und ihm einen Schritt voraus zu sein.
Der Kerl nutzte jede Gelegenheit um ihnen zu zeigen, dass er keine Angst hatte. Und das machte ihn auch so gefährlich. Es gab keine gefährlichereren Gegner als jene, die den Tod nicht fürchteten. Sie sah, wie er Deer seinen Hals auffordernd entgegenstreckte. Und immernoch stand sie nur da und starrte ihn unentwegt an. bewegte sich keinen Millimeter, denn es kostete sie alle Kraft die sie besaß ihm keine Emotion mehr zukommen zu lassen mit der er spielen konnte.

Er versuchte es auf die Spitze zu treiben indem er Deer androhte, ihn schon bald zu töten Und zum ersten Male sah sie von Cocozca weg und auf zu Deer, der ihn nun fassungslos anstarrte. Betete im Stillen, dass er nun nichts tun würde, was ihr überlassen sein sollte... Später...viele Qualen später. Sie würde sich dieses Recht nicht noch ein zweites Mal nehmen lassen. Auch wenn er sie nur beschützen wollte. ER hatte nicht diese Verluste erleben müssen, die durch Menschen wie Cocozca verursacht worden waren. Das hier ging nur sie und diesen Holcane etwas an. Und plötzlich höhrte sie Flints Stimme, den sie garnicht kommen gehöhrt hatte, so sehr war sie gefangen gewesen in ihrer Wut.


"Deer, Kidah! Nicht vor dem Kind!!"

rief er dazwischen, doch sie drehte sich nicht zu ihm um sondern starrte nun angespannt auf den Boden vor sich... Also hatte er Venka gefunden. Dies liess einen Stein von ihren Schultern fallen, denn sie hatte bereits das Schlimmste angenommen. Doch das Kind würde Flints Aufgabe bleiben, denn nun hatte sie ebenfalls eine um die sie sich kümmern würde. Und so sehr sie wollte das der Kleinen nichts geschah, so sehr wollte sie auch diesen Ahrkay lehren, was es bedeutete zu leiden. Und bei Flint war sie in guten Händen. Er hatte sich bis jetzt rührend um sie gekümmert und dazu wäre sie niemals fähig. Sie konnte es anlächeln, ihm ein Freund sein, doch sich niemals so mit ihm befassen, dass sie Verantwortung für sie übernehmen könnte, wie eine Mutter oder ein Vater es taten. Und Flint schien für sie gerade beides zu verkörpern. So würde sie sich besser auf den "Gefangenen" konzentrieren können. Ein letztes Mal warf sie ihm einen verächtlichen Blick zu und drehte sich dann weg um für sich alleine zu stehen und ihm wieder den Rücken zuzuwenden, damit er ihre Betroffenheit nicht sehen konnte. Schloss erneut ihre Augen und kämpfte mit ihren Tränen, die von ihrer Wut über seine Worte in ihre Augen schossen.
Auch wenn sie es nicht wollte, hatte er sie dort getroffen, wo es sie am meisten treffen konnte. Sie konnte garnicht anders als sich diese schrecklichen Bilder vorzustellen. Und so wie er momentan dort saß war er noch zu gefährlich. Er musste besser gesichert werden. Es fühlte sich ein wenig so an, als würden sie eine Raubkatze in einen Käfig sperren der nicht verschlossen war und sie mit spitzen Stöcken ärgern. Also öffnete sie die Augen während sie Flint im Hintergrund reden höhrte und suchte den Boden ab. Fand schliesslich ihr Bündel das dort lag. Sie würde die langen Lederbänder, die ihr Zeug zusammenhielten nutzen um ihn zusätzlich zu fesseln und somit noch besser ausser Gefecht zu setzen. Und um ihm diese zusätzlichen Fesseln anzulegen konnte sie nur eines tun. sie musste alles tun, um ihm noch nicht mal den Hauch einer Chance zu geben, sich davon zu machen um ihnen später seinen Dolch in den Rücken zu treiben.

Apropos Dolch... Sofort suchten ihre Augen wieder den Boden ab, doch eh sie nach der Obsidian-Klinge des Holcane suchen konnte kam Deer bei ihr an und stellte sich neben sie.
"Wir sollen ihn wirklich hier lassen wenn der Morgen anbricht? Wir sollten ihn töten... oder zumindest verhindern dass er den Khota entkommen kann."

Höhrte sie ihn sagen und sie sah ihn nicht an. Sie wollte nicht, dass er sich Sorgen um sie machte. Nach seiner Frage legte sie ihren Kopf ein wenig in ihren Nacken nd sah in die Baumwipfel, seufte laut ehe sie antwortete...

"Wir ihn nicht können hierlassen. Dann es bald keine Khota mehr geben wird. Ich kenne ihn. Wir ihn werden mitnehmen bis wir Wald verlassen. Weg von Khota und Seneca. Und dann ich werde Weg finden seine Seele zu den Göttern zu schicken nachdem er gelernt was Hunger und Schmerz ist. Und mir das niemand mehr nehmen wird."

Sagte sie ernst, noch immer besetzt von ihren negativen Gefühlen die sie vollkommen im Griff hatten und bei ihren letzten Worten sah sie Deer tief in die Augen, damit er erkannte, dass sie eine Entscheidung getroffen hatte, an der nicht zu rütteln war. Das er garnicht versuchen sollte ihr das auszureden. Ihre Entschlossenheit war so deutlich, dass sie ihm keinen Grund gab daran zu zweifeln. Sie würde sich nun nicht hineinreden lassen. Und selbst wenn würde es von ihr abprallen wie ein Stein von einer Felswand.
Noch niemals war sie sich so sicher gewesen wie jetzt. Ausser was ihre Gefühle zu Deer anging. Damit er merkte, dass sie nicht weiter darüber reden wollte, wendete sie nun ab und suchte weiter den Boden ab. Sie musste diese Klinge unbedingt finden, denn Cocozca wusste sicherlich schon längst, wo sie lag. Doch sie hatte schnelles Glück und fand die glänzende Klinge im Moos etwas abseits liegen, wohin sie geflogen war, nachdem Flint ihn am Kopf getroffen hatte. Zielstrebig ging sie darauf zu und hob sie auf und als sie sie berührte und nun in ihren Händen hielt während sie sich langsam erhob und darauf blickte, war es ihr, als würde sie all die Seelen der Menschen spüren können, die diese Klinge bereits aus dieser Welt vertrieben hatte. Dann sah sie nocheinmal zu Cocozca über ihre Schulter um zu sehen ob auch er sie sah. Ob es ihm missfiel, dass sie sie vor ihm gefunden hatte, denn so wie sie ihn kannte, hatte er sich sicherlich schon so einige Pläne bereitgelegt und wartete nurnoch darauf sie umsetzen zu können. Und sie musste nun versuchen diese im Keim zu ersticken. Die Klinge mit Absicht sichtbar vor sich haltend, trat sie wieder zu dem Holcane und hockte sich nahe bei ihm hin. Sah abwechselnd auf die Klinge die sie nun in ihrer Hand drehte zu ihm auf....Ständig nannte er sie Batu... Doch er würde nun den Namen erfahren, den er bei seinem Zeitpunkt des Todes in seiner Seele wiederhallen sollte...

Dann sah sie kurz hinter sich zu Flint, der sich um die wimmernde Venka kümmerte und dann wieder mit schiefgelegtem Kopf zu ihm.

"Ihr wart nicht gründlich genug in meinem Dorf damals. Und in eurem letzten auch nicht. ....Ich bin Kidah Noeleh...Und was mein Volk angeht - sag mir etwas was ich noch nicht weiss Mistkerl..."

Nun erhob sie sich und kehrte ihm wieder den Rücken zu. Doch nicht weil sie von ihm weggehen wollte oh nein... Nun kannte er ihren Namen. Auch ein Zeichen an ihn, dass sie ihn nicht mehr fürchtete. Aber sie würde zum Schutze der anderen auf Nummer sichergehen. Und um ihn besser fesseln zu können musste sie das tun, wofür sie nun ein wenig Abstand zu ihm brauchte um auszuhohlen. Dann anstatt weiterzulaufen nahm sie schlagartig ihren Speer in ihre beiden Hände, hohlte aus, und schlug ihm den harten Stab seitlich an seinen Kopf. Nach dem dumpfen Schlag sackte er in sich zusammen und sein Kopf neigte sich auf seine Brust hinab. Sie spürte die fassungslosen Blicke auf ihrem Körper. Doch sie musste das tun um ihn gefahrlos anfassen zu können und seine Fesseln zu kontrollieren. Ausserdem würde sie mit zusätzlichen Stricken auf nummer sicher gehen. Sie höhrte wie die anderen sie brüskiert fragten was sie da um Himmels willen tat, doch sie sah nicht zu den Männern hin, denn nun musste sie schnell sein. Sofort eilte sie zu ihrem Bündel uhnd löste das dicke lange Lederband von ihrer Decke und rollte es auf ihrer Handfläche auf. Antwortete ihnen währenddessen, dass sie ih ja nicht getötet hatte und dies tun MUSSTE um sine Fesseln besser zu sichern, sodass von ihm noch weniger Gefahr ausgehen konnte. Dann stand sie auf und rannte zum Dickicht, schob hektisch die Blätter beiseite und sah sich um, betrachtete einen krummen Baum der vor ihr stand und fand sofort was sie suchte. Mit aller Kraft hängte sie sich ächzend an einen der Äste, welche die dicke von Cocozcas Oberarmen hatte und riss an ihm, bis er an seinem Ursprung krachte und sie ihn mit aller Kraft von seinen fädrigen Sehnen riss.
Dann trug sie den schweren Ast zu ihrem Gefangenen , stellte ihn quer auf den Boden und trat dann auf das andere Astende um die Spitze abzubrechen. Nun hatte sie ein dickes und Armlanges Stück Holz in ihren Händen und sah dann zu Deer während sie bereits auf Cocozca zulief.

"Deer hif mir Stricke lösen!"

sagte sie knapp beugte den bewusstlosen Holcane unsanft nac Vorne und begann schnell den Strick um seinen Handgelenken zu lösen. Nachdem sie offen waren legte sie rasch das Stück Holz hinter seinem Kopf auf seine Schultern und begann eine Hand daran zu verschnüren so wie sie es gelernt hatte während ihrer Ausbildung und Deer tat es an der anderen Hand. So hätte sie seine Hände immer im Auge, da wo sie sie sehen konnte und er damit nichts anstellen konnte. Fixierte die Mitte mit dem Längsten Band indem sie es überkreuz um seine Schultern unter seinen Achselhöhlen hindurch führte. Und sie war erleichtert als sie fertig waren, denn jetzt konnte nichts mehr passieren. Auch seine Füße band sie zusammen, damit sie die letzten Stunden der Nacht sicher sein konnten, dass er nicht sofort weglief und wieder fixierte sie ihn an dem Baum wie zuvor. Der Ekel kroch in ihr hoch alleine schon nur weil sie ihn anfassen musste! Doch nun war ihr Gewissen ein wenig beruhigt und tief durchatmend sah sie zu Flint und der Kleinen hinüber. Sie alle hatten Hunger, Durst und die Erschöpfung war kaum auszuhalten. Doch nun würden sie sich noch etwas ausruhen können. Etwas zu Essen jedoch würden sie wohl erst finden, sobald der Tag sein Licht durch die Blätter schickte. Dann sah sie wieder zu Deer der sie anblickte wie sie es nun garnicht gebrauchen konnte. Sie wusste ja was er sagen wolte. Was er davon hielt. Doch dass auch deswegen ein Kampf in ihr tobte, das konnte er nicht ahnen. Zu groß war die Macht die ihre Hassgefühle über sie hatten. Ihr Blick hatte etwas flehendes. Dass er ihr trotzdem beistehen würde, dass er nicht versuchen würde sie aufzuhalten und sie zu verstehen.
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Das Jagdgebiet der Khota Empty Re: Das Jagdgebiet der Khota

Beitrag von Young Deer 15/2/2011, 23:20

Nachdem Deer Kidah gefragt hatte ob sie den Holcane tatsächlich zurück lassen sollten, behielt sie ihren Kopf gesenkt und wirkte zurückgezogen. Deer betrachtete sie besorgt, denn er war genauso wenig imstande wie sie mit diesem Streß umzugehen. Was auch immer Cocozca zu ihr gesagt hatte, es musste nicht spurlos an ihr vorbei gegangen sein, und sie wollte nicht dass er es sah. Ob sie überhaupt wusste dass er es ihr nicht als Fehler anrechnen würde? Hatte sie Angst er würde in ihr dann weniger sehen als bisher? Doch sie sah ihn nicht an und blickte stattdessen in den Himmel, wo sie die Baumkronen betrachtete während sie antwortete.

"Wir ihn nicht können hierlassen. Dann es bald keine Khota mehr geben wird. Ich kenne ihn. Wir ihn werden mitnehmen bis wir Wald verlassen. Weg von Khota und Seneca. Und dann ich werde Weg finden seine Seele zu den Göttern zu schicken nachdem er gelernt was Hunger und Schmerz ist. Und mir das niemand mehr nehmen wird."

Bei ihren letzten Worten sah sie Deer in die Augen, und sie wirkte absolut ernst. Sie hatte diesen Entschluß gefasst, und er würde nichts dagegen sagen können. Und eigentlich wollte er dies auch nicht, denn er konnte es verstehen dass sie so dachte. Auch wenn er der Meinung war dass es einfacher und besser gewesen wäre, wenn sie ihn sofort getötet hätten. Sie hingegen wollte ihn leiden lassen... doch Deer würde stillschweigend in Kauf nehmen was sie vorhatte, denn auch er hasste diesen Holcane wie auch alle anderen Ahrkay. Doch würde es richtig sein diesen Mann für all das zu bestrafen, was sein ganzes Volk verbrochen hatte und auch weiterhin tat? Es wäre nur eine kleine Befriedigung; denn auch wenn Cocozca gelitten hatte und getötet würde, so würde das Volk der Ahrkay dennoch weiterhin morden und rauben.
Er erwiderte lange Kidahs Blick, so lange bis sie kehrt machte und sich von ihm entfernte. Deer sah ihr einen Moment nach und senkte dann seinen Kopf, um tief durchatmend zu Boden zu blicken. Es war so schwer weiter zu machen wie bisher, nach alldem was passiert war. Zu wissen dass dieser Mensch den sie hassten, direkt in ihrer Reichweite saß, dass er noch am leben war und somit ihr Leben gefährdete. Nicht nur er, auch die Khota und all die anderen die dort draussen noch auf sie warteten... Erst spät bemerkte er dass Kidah den Dolch aufgehoben hatte. Aufmerksam beobachtete er wie sie damit zu dem Baum ging an dem der Holcane gefesselt war, und dabei straffte sich augenblicklich sein Rücken weil er schlimme Vorahnungen hatte. Was auch immer sie vorhatte, er würde sich jetzt nicht mehr einmischen, denn er respektierte sie. Doch gleichzeitig hatte er auch Angst dass diese Momente mit ihrem Todfeind etwas in ihr verändern würden. Dass sie ihre Seele verlor, indem sie so grausam wurde wie diese Ahrkay.
Besorgt sah er wie Kidah sich zu Cocozca neigte und mit ihm redete, ehe sie ein wenig von ihm weg ging. Warum konnte sie es einfach nicht lassen... sie sollten runterkommen und dieses Scheusal in Ruhe lassen, um selbst zu Kräften zu kommen. Dann nahm Kidah ihren Speer in beide Hände, und gerade als sie damit ausholte schreckte Deer auf, sah wie sie blitzschnell zuschlug und den Stab auf Cocozcas Kopf krachen ließ, welcher es wohl gar nicht hatte kommen sehen. Der Holcane sackte sofort in sich zusammen und kippte nach vorne. Und Deer war wie erstarrt und blickte mit weit aufgerissenen Augen zu dem Geschehen hin. Sein Herz schlug wegen des Schocks wie wild, und seine Hand verkrampfte sich um seinen Speer. Was hatte sie nur getan? Gehörte das auch schon zu ihrer Rache? Er hörte wie Flint mit zittriger Stimme sagte:
"Warum hat sie das getan??"

Doch Deer konnte nur mit dem Kopf schütteln, weil er darauf selbst keine Antwort wusste. Wieder war er angespannt, er konnte einfach keine Kraft schöpfen, nicht zur Ruhe kommen. Angestrengt sah er dabei zu wie Kidah einige Dinge herbei holte, wie einen dicken Ast und etwas aus ihrem Bündel, und nun legte Deer seinen Speer zu Boden. Und wie er erwartet hatte rief Kidah ihn nun zu sich, sagte er solle mit die Stricke lösen. Deer lief zu dem Baum hin und half ihr dabei Cocozca, welcher noch immer bewusstlos oder benommen war, von den Lianen zu befreien. Dabei fühlte er sich äußerst unwohl, denn er traute diesem Holcane sogar zu dass er nur so tat als wäre er bewusstlos wenn sie ihn losmachten, doch dann erkannte er die leichte Platzwunde an seiner Schläfe. Er konnte einfach nicht wach sein nach diesem Schlag. Und gleichzeitig fragte sich Deer wieviele Schläge auf den Kopf ein Mann überhaupt aushalten konnte.
Zusammen banden sie Cocozcas Arme und seinen Hals an dem Ast fest, welcher wie eine Stütze auf seinen Schultern ruhte und es ihm unmöglich machen würde, seine Hände irgendwie aus den Fesseln zu befreien. Und diese Fesseln saßen wirklich so sicher dass man sie nur mit einem Dolch würde lösen können. Nun würden sie sicher sein dass er nicht fliehen konnte, denn auch seine Fußgelenke wurden festgezurrt. Am liebsten hätte Deer ihm auch noch einen Knebel in den Mund gestopft. Als sie fertig waren betrachteten sie schweigend ihr grausiges Werk, und wieder hatte Deer das Gefühl dass es besser gewesen wäre dem schnell ein Ende zu bereiten. Kidah hatte gesagt dass sie ihn mitnehmen sollten, soweit bis sie weg aus diesen Gebieten waren; aber dies würde sie auf eine unendlich harte Probe stellen. Sie würden keinen Moment mehr haben können in dem sie unbeschwert waren. Und er wusste nicht ob er das durchhalten konnte ohne dass etwas in ihm starb.
Schweigend erwiderte er Kidahs Blick, doch er sprach nicht seine Bedenken aus. Wollte ihr nicht sagen was er befürchtete. Denn für heute würde es nichts mehr bringen um überhaupt noch über etwas zu diskutieren. Er würde so oder so zu ihr halten, was auch immer sie tat, denn sie gehörte zu ihm. Vor allem seit diesem Tag an dem sie soviel Liebe geteilt hatten wie nie zuvor. Langsam erhob er sich und entfernte sich wieder von dem Baum und dem Gefangenen, um zu seinem Speer zu gehen und ihn aufzuheben. Seine Waffe würde er von nun an nicht mehr ausser Reichweite legen. Er hörte wie Flint leise mit dem Kind sprach, doch er sah nicht zu ihm hin. Er wollte jetzt eigentlich nichts mehr sehen oder hören. Seine Wut war zurück gegangen, und sie hatte einer tiefen Leere Platz gemacht die ihn ausfüllte. Er fühlte sich wie ein leeres Gefäß ohne eine Seele. Seine Glieder waren schwer, sein Kopf und seine Nase schmerzte von dem Schlag den er von dem Holcane bekommen hatte, und er fühlte sich so unendlich müde...
Er zog sich zurück und setzte sich an einen Baum in den Schatten, wo er alles im Blick hatte. Flint saß nicht unweit von ihm auf dem Boden, das Mädchen im Arm haltend, und auch er schien sich nun ganz seiner Erschöpfung hinzugeben. Deer rutschte langsam mit seinem Rücken an dem Baumstamm hinab und setzte sich in das Moos, den Speer neben sich liegend, und er sah dass Kidah nicht weit von Cocozca entfernt ebenfalls auf dem Boden Platz genommen hatte, so als würde sie über ihn wachen. Und dies war der Moment wo es Deer kalt wurde und er seine Hände auf seine Arme legte um nicht zu frösteln. Sicher würde sie nun wach bleiben... doch er würde sie später ablösen damit auch sie ein wenig würde schlafen können. Seine Augenlider waren schwer, auch wenn er sich zwang Kidah weiterhin im Blick zu behalten. Er sah das Dorf mit den toten Iniri vor sich... die verkohlten Hütten, die Leichen... und die Khota die sich auf sie stürzten. Die Holcane waren eigentlich nur noch der Höhepunkt an diesem schrecklichen Tag. Und dann sackte sein Kopf nach vorne auf seine Arme, und er schlief erschöpft ein, verborgen im Schatten des Baumes.

Nur wenige Stunden später erwachte Deer aus seinem unruhigen Schlaf. Er fühlte sich noch schlechter als zuvor, doch sicher hatte es seinem müden Geist gutgetan ein wenig zu schlafen. Der Morgen schien nicht mehr fern zu sein, denn die Sterne funkelten bereits nicht mehr durch die Lücken im Blätterdach, und die Insekten und Tiere der Nacht waren verstummt. Sicher würde es nur noch wenig Zeit vergehen bis es heller wurde. Doch Deer hatte eigentlich vorgehabt Kidah bei ihrer Wache abzulösen... scheinbar hatte ihm sein erschöpfter Körper einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eilig raffte er sich auf und trat aus dem Schatten hinaus auf die Lichtung. Mit einem kurzen Blick sah er dass Flint und das Kind noch schliefen; er war zurückgesackt und lag auf dem Rücken, das Mädchen lag dicht neben ihm mit einer Decke über dem Körper. Deer ging leise weiter hinüber zu der Stelle wo Kidah war; sie hockte auf dem Boden, den Kopf auf ihren Knien abgelegt, und ihr Speer war aus ihrer Hand gerutscht und lag an ihren Füßen. Sie schien zu schlafen, doch als er sie erreicht hatte zuckte sie zusammen und ergriff ihren Speer.

"Scht... Kidah ich bins," raunte er leise und hockte sich vor sie, und so wie sie blinzelte schien auch ihr der kurze Schlaf nicht viel gebracht zu haben. Sie hatte tiefe Augenringe, und ihre Wangen waren eingefallen. So konnte es einfach nicht weiter gehen. Besorgt betrachtete er sie, und zu gerne hätte er seine Hand nach ihr ausgestreckt und sie berührt, doch etwas hielt ihm davon ab.

"Wir sollten bald aufbrechen, der Tag ist nicht mehr fern." Er hob seinen Blick und sah dass der Holcane an den Baum gelehnt dalag, und so wie er seinen Kopf hielt schien er schon einmal aufgewacht zu sein. Jedoch konnte er nicht beurteilen ob er jetzt auch wach war oder dahin dämmerte. Aus den Augenwinkeln sah er dass auch Flint sich regte, doch das interessierte ihn jetzt nicht. Je eher sie alle wach wurden desto besser.
"Wie wollen wir es jetzt handhaben? Du willst tatsächlich auf diesen Mistkerl aufpassen? Wenn ich kann werde ich dir helfen, Kidah. Denn wir sind nun alleine, Flint hat genug mit dem Kind zu tun, und wahrscheinlich auch mit der Aufgabe den richtigen Weg zu finden."
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Das Jagdgebiet der Khota Empty Re: Das Jagdgebiet der Khota

Beitrag von Gast 16/2/2011, 12:29

Kidah war dankbar, dass sie von Flint sowie als auch von Deer von mahnenden Floskeln verschohnt blieb. Sie wären ohnehin an ihr abgeprallt ohne in ihrem Bewusstsein zu greifen. Sie fühlte sich gefangen. Eingesperrt in sich selbst. Umgeben von allen schrecklichen Gedanken und Erinnerungen, die jemals auf sie niedergeschmettert waren. Wieviel leid konnte ein Mensch ertragen ohne dabei verrückt zu werden? War sie es bereits? Sie wusste es nicht mehr. Und sie würde es auch nicht mehr beurteilen können.
Naachdem sie Cocozca unbeweglich gemacht und sich aufgerichtet hatten, sah sie Deer an. Spürte seine Angst um sie. Doch sie durfte dies nicht zu nah an sich heranlassen. Denn sonst würde sie wieder beginnen zu zweifeln. Und nun war sie eine Kriegerin, die auf den gefangenen achtgeben würde. Sie durfte sich nun nicht ablenken lassen. Auch wenn es ihr unfassbar wehtat, wie er sie ansah. Verurteile mich nicht... er hat es verdient....
Irgendwann... irgendwann würde die Zeit kommen in der sich alles für sie ändern würde. Kidah hatte nun kein eigenes Volk mehr. Doch sie würde dafür sorgen, dass dieser Holcane wenigstens den Völkern dieser Wälder kein Leid mehr zufügen würde. Fühlte sich verantwortlich für sie, obwohl sie nicht zu ihnen gehöhrte Doch nur ihretwegen waren diese Ahrkay in diese Gebiete gekommen. Und hatten dabei ihre Spur aus Tod und Zerstörung hinter sich hergezogen. Sie fühlte sich immernoch schuldig für all diese Menschen in dem zerstörten Dorf. Sie dachte noch vor wenigen Augenblicken dass sie das Richtige tat. Doch jetzt wo Deer sich entfernte und sie wieder auf den bewusstlosen Cocozca hinabsah, durchflutete sie wieder dieser Schauer der ihr Herz zum rasen brachte.
Eine endlose tief verwurzelte Unruhe herrschte in ihr und sie fühlte sich nicht mehr sicher mit sich selbst. Als würde sie von einem tiefen Srudel hinabgerissen ohne Chance sich an etwas festzuklammern und den Kopf über Wasser zu halten. Als sie ihn so anstarrte, flackerten wieder die Bilder ihres eigenen Dorfes vor ihren Augen auf, vereinigten sich mit den Bildern die sie sich nach Cocozcas Worten vorstellen musste, und ihre um ihren Speer geklammerte Hand begann zu zittern. Jetzt bloss nicht die Kontrolle verlieren.
Schnell kniff sie fest ihre Augen zusammen sodass sich tiefe Furchen auf ihrer Stirn bildeten, um die Hörner der Ahrkay aus ihrem Kopf zu vertreiben, atmete zittrig durch und lief dann ein paar wenige Meter, um nahe bei dem Holcane zu bleiben und ihn bewachen zu können. Still liess sie sich nieder und winkelte ihre Beine an, behielt ihren Speer die ganze Zeit in ihrer Hand. Sie höhrte wie Flint nun leise zu Venka sprach, obwohl sie davon sowieso nichts verstehen würde. Doch diese Unruhe in ihrem Geiste liess es nicht zu, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Zu sehr hatten diese dunklen Gedanken sie eingenommen. Ihr war unendlich kalt. Die relativ tiefe Schnittwunde an ihrem Oberarm schmerzte, doch der schlimmste Schmerz saß in ihrem Rücken, dort, wo Cocozca sie gegen den Baum hatte prallen lassen. Doch sie versuchte tapfer zu sein und ihn zu ignorieren. Doch kostete auch dies unendlich viel Kraft, denn er war kaum auszuhalten.
Sie saß zurückgezogen vom Licht des Mondes im Schatten damit Deer nicht sehen konnte, wie sie unter dieser Anstrengung bebte. Wie sehr ihr alles zusetzte. Es musste schon schwer genug für ihn sein. Zu all ihren dunklen Gedanken kamen jetzt noch ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Sie vermisste ihn. Wäre viel lieber jetzt zu him gegangen und hätte wieder die Nähe seiner Lippen gesucht, sich an seinem Körper gewärmt, den Frieden genossen den er in ihr auslöste. Aber sie konnte nicht. Zu groß war der Schatten, über den sie dafür springen müsste und dies tat ihr leid. Auch die Erschöpfung liess sie zittern und nun höhrte sie auch keinen Mucks mehr, was Flint und die Kleine anging... Die Stille wurde lauter. Die Dunkelheit intensiver. Doch Kidah blieb wach. starrte unentwegt auf den Holcane während sich diese bodenlose Angst in ihr ausbreitete. Woher diese rührte und wieso sie sie empfand, das war unklar... Vielleicht war es nur das Zusammenspiel all der Dinge, die sie nun heimsuchten, nun wo sie endlich Liebe, aber auch zeitgleich soviel Zerstörung und Tod erfahren hatte. Es war enfach zuviel auf einmal.
Reglos saß sie dort und behielt ihren Blick auf diesem Seelenlosen auch wenn ihre Augen so unendlich schwer wurden ud die Müdigkeit so schlimm, dass ihr davon übel wurde. Nur ein paar wenige seltsame Tierstimmen drangen zaghaft durch die Nacht, während hier und da plötzlich ein leiser Windhauch die Blätter aneinanderrieb und zum sprechen brachte.... Die Nacht schritt voran und es fühlte sich an, als würde es im Laufe des kommenden Tages regnen. Die Luft veränderte sich bereits und in der kühle der Nacht krochen die ersten dicken Wolken über den Himmel und zogen ihre Schatten über die Baumkronen hinweg. Kidah blieb wach. Das Einzigste was sie noch äusserlich sichtbar tat, war ab und zu zu blinzeln und zu atmen.
Doch was in ihr vorging, war mit dem Überlebenskampf eines Sterbenden zu vergleichen. Doch irgendwann i dieser Stille und Leere, weiteten sich ihre Augen ein wenig und sie hob ihren Kopf kaum merklich an, der zuvor auf ihrem Arm geruht hatte. Er sah sie plötzlich an. Oder bildete sie sich das nur ein? Er tat sonst nichts, schien nicht mal zu atmen! Doch er saß dort und sah ihr so tief in die Augen, dass es sich anfühlte, als hätte sie ihm ihre Seele vor seinen Füßen ausgebreitet. Als würde er sich an ihrem Kampf und ihrem Schmerz laben und in sich aufnehmen. Wie gebannt erwiederte sie diesen Blick, als würde sie nur träumen..Oh wie sehr sie sich wünschte das alles wäre nur ein schlimmer Traum, sie würde aufwachen können und er wäre einfach nicht mehr dort. Eine unvorstellbare Kälte umgab sie, nun wo sich ihre Blicke trafen. Er sagte nichts, kein Einziges Wort...Einzig und alleine ein kaum erkennbares Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, als würde er wissen was sie mit ihm vorhatte und er bereit wäre zu warten. Eine Gänsehaut bildete sich an ihrem gesamten Körper und sie konnte sich nicht rühren während seine Augen über ihren Körper hinabwanderten und wieder zu ihr auf.
Und dann legte er einfach seinen Kopf wieder in eine ruhende Position und schien wieder einschlafen zu wollen denn nun rührte er sich wieder nicht mehr. Doch längst nachdem er von ihr weggesehen hatte saß sie immernoch wie versteinert dort, sah sich kurz um. Schlief sie etwa? Spielte ihr Unterbewusstsein ihr nun einen Streich? Ein ltztes Mal sah sie prüfend zu ihm hin, doch er la dort wie eben, nur sein Kopf lag anders. Sie wusste es wirklich nicht, doch nun war es vorbei, auch wenn er ihre Seele aufgerüttelt hatte, selbst wenn es nur ein Traum gewesen sein sollte. Blinzelnd und immernoch stirnrunzelnd legte sie ihren Kopf wieder auf ihrem Unterarm ab, während sie ind er anderen immernoch ihren Speer bereit hielt. Nun sah sie auf die Erde vor sich... Was passierte nur mit ihr. Die Dunkelheit griff stetig nach ihr, aber sie durfte sich nicht darauf einmlassen! Sonst würde auch sie ihre Seele daran verlieren und zu keinem anderen Gefühl ausser Hass und Wut mehr fähig sein.
Die Zeit verstrich in der sie dort saß, war längst über ihre Grenze hinausgeschritten und ihre Kraft reichte nicht mehr aus um ihre Augen offen und ihren Geist wach zu halten.....

Es war als hätte sie nur kurz geblinzelt als sie plötzlich erwachte... Die Stille und die Dunkelheit hatten sie so sensibel und empfindsam werden alssen, dass ein normaler Schritt sich anhöhrte wie das grollen eines Donners in weiter Ferne und sie sofort hochschrecken und nach ihrem Speer greifen liess.
Doch dann erblickte sie Deer der sie sofort ansprach und sie musste tief durchatmen... Wo waren sie? Während Deer sich zu ihr hinabhockte musste sie blinzeln und sich hektisch umsehen. Flint lag dort mitd em Kind und Cocozca war noch da... Oh nein.
Als die Gewissheit zurückkam und auch die Erinnerung was Stunden zuvor alles passiert war musste sie tief seufzen und rieb sich ihre brennenden Augen mit einem Handrücken.
Höhrte, wie Deer ihr sagte dass sie nun bald aufbrechen mussten woraufhin sie nur erschöpft und ohne ihm in die Augen zu sehen nickte. Der Tag war noch nicht vollständig hereingebrochen und schon verfluchte sie sich, kurz eingenickt zu sein! Heute würde ein sehr anstrengender kräftezehrender Tag werden. Sie würde Cocozca nicht eine Sekunde aus den Augen lassen, doch sie brauchten auch dringend Nahrung! Ihre Muskeln brannten fühlten sich an als wäre jegliche Kraft aus ihnen gewichen. War schlapp und unendlich müde. Doch da musste sie nun durch.

"Wie wollen wir es jetzt handhaben? Du willst tatsächlich auf diesen Mistkerl aufpassen? Wenn ich kann werde ich dir helfen, Kidah. Denn wir sind nun alleine, Flint hat genug mit dem Kind zu tun, und wahrscheinlich auch mit der Aufgabe den richtigen Weg zu finden."

Bei diesen Worten sah Kidah auf in seine Augen und musterte sie. Er fragte sie wie sie es machen sollten. Er hielt ihr keineswegs vor, dass sie dass wollte... Und die Tatsache dass er nun so hinter ihr stand ohne sie in Frage zu stellen oder sie zum umdenken zu zwingen machte sie sprachlos.... Ihre Augen wanderten über sein Gesicht, seine Lippen. Er war fast wie eine Erscheinung die ihr Kraft gab... und diese Liebe die sie verspürte weil er sie ihr so entgegenbrachte ohne viel zu sagen oder zu tun, war so unvorstellbar tief das sie keine Worte dafür fand. Sie fing sich blinzelnd und musste ersteinmal ihre Gedanken ordnen, war noch garnicht richtig wach.

Dann liess sie sich von ihm aufhelfen und antwortete ihm währenddessen...

"Ja ich ihn nicht werde hierlassen. enn er noch Männer hier hat, dann sie ihm werden folgen. Raus aus Gebiet der Khota und der Seneca. Ich dich jetzt brauche Deer. Und wir müssen dringend essen! Ich werde gehen mit ihm vornweg, damit ihr früh genug könnt sehen wenn etwas passiert ."

sagte sie monoton, versuchte sich aufzuraffen und sich ihren Waffengürtel umzulegen, dabei streifte sie jedoch ihren verwundeten Arm und zog kurz doch heftig Luft zwischen ihren Zähnen ein und versuchte sich die Wunde anzusehen... Sie war ein wenig entzündet. Sie hätte sich sofort darum kümmern sollen! Und auch ihr Rücken brachte sie fast um. Doch je mehr sie sich heute bewegen würde, desto mehr würde der Schmerz weichen durch ihre wärmer werdenden Muskeln. Kurz sah sie zu Flint, der sie nun ernst musterte und dann versuchte das Kind wachzumachen, was wohl nicht so leicht war. Doch es würde sich wieder in der Decke auf seinem Rücken zur Ruhe legen können und weiterschlafen. Also half sie Flint wie zuvor, die Kleine später in seine Decke auf den Rücken zu heben und sah nach einem prüfenden Blick zu Cocozca, dass auch er aufgewacht war und sie nun alle beobachtete was sie taten. Schlagartig musste sie a die Situation letzte Nacht denken von der sie immernoch nicht genau wusste, ob sie sie nur geträumt oder wirklich erlebt hatte und ging nun ernst auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. Erst da hob sich sein Blick zu ihr hoch und wieder trafen sie diese wilden Augen. Er sah so aus als würde ihn das hier alles nur langweilen, doch sie wusste, dass auch er von den Hieben an seinen Kopf nicht von Schmerzen verschohnt geblieben sein konnte. Doch ihm gönnte sie sie.

"Kopfschmerzen Cocozca?"

ragte sie ihn leise und von Oben herab. Zückte dann die schwarze Holcane-Klinge aus ihrem Gurt und schnitt ihm dann zuerst die Fußfesseln auf und fädelte dann den Knoten des Seils auf, welches in am Baum fixiert hatte um es aufzurollen und einzustecken. Sie sah, dass die anderen auch fertig waren, und schlug dann unsanft mit dem Speer gegen Cocozcas Oberkörper...

"Steh auf.."

Befahl sie knapp und er schien sich nun auf das Spiel eingelassen zu haben. Denn er erhob sich tatsächlich, jedoch nicht ohne diesen belustigten und verächtlichen Blick der ihr sagen sollte, dass er ihr nur den Gefallen tat weil es ihm garnichts ausmachte zu warten. Ernst sah sie ihn an als er nun vor ihr stand und dieses stetige Lächeln von ihm machte sie schon wieder rasend. Missmutig deutete sie mit ihrem Kinn an ihm vorbei und stemmte auffordernd ihren Speer in den Boden. Der Holcane drehte sich nun wie in Zeitlupe um und machte die Ersten Schritte nach vorne... Kidah atmete erleichtert aus, wenigstens dies war ohne Widerstand abgelaufen, auch wenn sie bereits ahnte, dass dies alles nur zu seinem Plan gehöhrte. Denn sie aber niemals wahr werden lassen würde.

Nun ging es wieder voran, auch wenn ihr jeder Schritt unendlich schwerfiel. Flint lief nun hinter ihr und Deer bildete die Nachhut. Immer wieder, wenn ihr der Holcane zu langsam wurde, liess sie ihn ihre Speerspitze auffordernd im Rücken spüren, doch nie zeigte er eine Regung darauf ausser seinen Schritt halt etwas zu erhöhen, so als wäre es ihm egal. Als wäre es ihm sogar egal wenn sie ihm damit ins Fleisch schneiden würde. Doch solange es funktionierte würde sie dies auch weitertun. Nun leifen sie tatsächlich mit ihrem Erzfeind durch dieses unbekannte Gebiet das vor ihnen lag, Fragte immer wieder über ihre Schulter, welche Richtung sie nun einschlagen sollte, denn Flint schien zumindest die Himmelsrichtung zu wissen. In der Steppe hätte sie sich eher orientieren können, doch hier war dies für sie fast unmöglich.
Dafür, dass Cocozca mit seinen fesseln so unbeweglich war, kamen sie gut voran und er machte bis jetzt noch keine Ärger, doch alleine diese tatsache schürte ihr Misstrauen bis ins Unermessliche, denn das konnte nur bedeuten, dass er etwas ausheckte! Der Tag war längst angebrochen und die Tiere des Waldes längst erwacht als sie an einem klaren Tümpel anhielten und ihre Wasserflaschen neu füllten, doch sie wagte es nicht hier ihre Wunde zu reinigen, denn stehendes gewässer konnte noch so klar sein wie es wollte, wenn es nur so klein war, würde sie sich damit nur Bakterien in ihre Wunde waschen. Sie würde sich gedulden müssen, bis sie zu einem Bach oder einem Fluss kommen würden. Ausserdem war nun tatsächlich der erste Donner zu höhren, während sich die ersten Wolken am Himmel zusammenfanden und erste Blitze zuckten. Sie wusste ja, wie es hier regnete. Es würde sie heftig rein waschen um dann wieder prompt zu enden, doch diesesmal wäre es eher angenehm, den Schmutz und das Blut vom Körper gewaschen zu bekommen. Der Boden wurde immer ebener und so würden sie trotzdem gut vorankommen. Und kaum hatten sie ihre ersten Schritte wieder getan um weiterzlaufen, suchte sie der Regen in Strömen heim. Kidah riss sich nur beiläufig ein grösseres Blatt ab während sie Cocozca wieder vor sich hertrieb, damit sie es sich über ihre Augen halten konnte und weiterhin alles mitbekam, was er vor ihr trieb. Auch wenn sie wieder kaum vorwärts gucken konnten tat es unendlich gut diese Frische auf ihrer Haut zu spüren. Und wie erwartet war dieser Schauer zwar heftig, aber kurz gewesen und nun brach langsam wieder die strahlende Sonne durch die ersten aufgerissenen Wolken hindurch nd brachte alles was nass war um sie herum zum glänzen.
Doch dafür hatte sie keine Augen, denn sie liess ihre Konzentration nicht abreissen was die Schritte des Holcane anging, der vor ihr herlief als wäre das alles nur ein Spaziergang für ihn. Bis sie höhrte, wie venka etwas zu Flint sagte und sie mit halbem Ohr zuhöhrte...

"Venka txep errluh!"

sagte sie und "errluh" höhrte sich so an wie das Wort "Aerluh" das bei den Ahrkay für Hunger stand. Und sie bemerkte auch die regung von Cocozca, der die Kleine wrscheinlich ebenso verstanden hatte. Ohne von ihm abzusehen rief sie nach Hinten...

"Sie hat Hunger."

übersetzte sie für Flint. Und die Kleine hatte recht. Jetzt wo der regen aufgehöhrt hatte würden sie sich etwas einfallen alssen müssen, wer von ihnen versuchen sollte etwas zu jagen, damit sie zu Kräften kamen. Also stiess die den Holcane vor sich mit ihrem Ende des Speers wieder unsanft in die Seite und gab ein knappes "Bleib stehen" von sich. Wieder gehorchte er sofort, was sie langsa nervös machte weil er sich so garnicht wehrte und liess die anderen auf sich zukommen.

"Und sie recht hat. Wir müssen etwas essen!" sagte sie undhoffte, dass sich die Männer abspreche würden, denn sie würde weiterhin ein Auge auf ihren Gefangenen behalten wollen.
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Beitrag von Flint Sky 16/2/2011, 19:36

Während Deer und Kidah leise miteinander redeten kümmerte sich Flint um das Mädchen in seinen Armen, denn dies war nun eine Aufgabe welche er ohne Zweifel annehmen wollte. Er merkte dass die beiden von an nur noch damit beschäftigt sein würden, diesen Holcane in Schach und unter Kontrolle zu halten. Und Venka benötigte noch so viel Sicherheit dass nur er dazu fähig war, ihr diese zu geben. Und im Grunde hätte er auch keine andere Aufgabe haben können, denn er war zwar ein Wächter aber kein Krieger. Er war weder kalt noch abgebrüht genug um ohne nachzudenken zu handeln, und er würde sich nicht überwinden können ohne Nächstenliebe zu handeln. Dafür hatte er einfach zu viel Gutes im Leben erfahren... niemals etwas Schlechtes. Und er segnete den Großen Geist dafür dass er so ein gutes Leben hatte bisher. Und während er sich im Moos niederließ und Venka zu trinken gab, da wusste er dass er diesem Kind dasselbe ermöglichen wollte. Es sollte auch ein Leben ohne Sorgen und ohne Hunger haben können, und schon bald diese schrecklichen Erlebnisse in dem Dorf der Iniri vergessen.
Venka schien ihm zu vertrauen und zu spüren dass er es gut mit ihr meinte. Das Mädchen setzte sich dicht neben ihn, die Decke über den dünnen Schultern ausgebreitet, und schmiegte sich ein wenig an ihn. Als es getrunken hatte legte Flint den Wasserschlauch beiseite und beobachtete sorgenvoll Kidah, welche sich auf den Baum mit dem Holcane zubewegte. Flint verstand noch immer nicht recht was hier vor sich ging; er wusste nur dass Kidah und Deer diesen Holcane kannten. Doch was sie genau mit ihm vorhatten, jetzt wo er in ihrer Gefangenschaft war, das wusste Flint noch immer nicht. Angespannt beobachtete er wie Kidah etwas zu Cocozca sagte, doch als sie sich umdrehte und mit ihrem Speer auf Cocozcas Kopf einschlug war es, als würde etwas in Flint zerbrechen. Vielleicht die letzte Hoffnung dass dies hier noch unblutig würde enden können... und er hätte nicht gedacht dass Kidah zu so etwas fähig gewesen wäre. Er konnte es kaum ertragen, konnte nur laut fragen warum sie das getan hatte... und als Venka leise wimmerte weil sie es mitbekommen hatte, zog Flint das Mädchen fester an sich und beruhigte es.
Er konnte nicht hinsehen weil ihm die Tränen in die Augen stiegen. Tränen für das was er alles gesehen hatte, für all die Toten und die zerstörten Träume, und sie brannten heiß in seinen Augen während er sein Gesicht zu Boden richtete. Er sah nicht dabei zu wie Kidah und Deer den Holcane neu fesselten, sondern konzentrierte sich darauf Venka in seinen Armen zu wiegen wie ein kleines Baby. Dem Mädchen schien dies zu gefallen, denn sie hatte ihren Arm auf Flints Bauch gelegt und blickte mit verweinten Augen zu ihm auf. Es beruhigte sich augenblicklich, und Flint betrachtete gedankenversunken das kleine, dunkle Gesicht das von schulterlangen, schwarzen Haaren umrahmt wurde. Und während Deer sich nicht weit von ihm an einen Baum lehnte, erzählte Flint ganz leise die Geschichte von dem Ersten Mann, der mit Hilfe des weissen Wolfes in das Herzland gekommen war, gerade so laut dass Venka es hören konnte. Auch wenn sie seine Worte nicht verstand, er hatte dennoch das Bedürfnis ihr sie zu erzählen; so lange hatte er nicht mehr gebetet, und er fühlte sich schlecht deswegen. Besonders jetzt hätte er es dringend gebraucht um seine Seele zu heilen, doch indem er die Geschichte seiner Ahnen erzählte milderte es den Schmerz in seiner Brust ein wenig.
Die Nacht blieb ruhig und es gab keine Anzeichen mehr für einen Angriff oder eine Verfolgung. Flint war so müde dass er sich nicht mehr gegen seine Erschöpfung wehren wollte, denn sie benötigten alle ihren Schlaf um weiterziehen zu können. Schon bald legte er sich schlaftrunken nach hinten auf den Rücken, und Venka lag bei ihm und wärmte ihn.

Flint erwachte erst als er Deers leise Schritte hörte. Benommen setzte er sich auf, rieb sich die Augen und sah wie Deer sich zu Kidah hockte. Es war noch recht dunkel, doch es schien bald Morgen zu werden, also war es Zeit sich für die Reise fertig zu machen. Flint versuchte noch einen Moment richtig wach zu werden, doch dann bemerkte er wie Kidah an ihrem Arm hinabsah, und dass sie dabei ein wenig besorgt wirkte; sie musste eine Verletzung haben. Und Flint war wohl der Einzige der ihr Heilung würde geben können, doch jetzt war das noch nicht möglich, sie mussten erst weitergehen. Also weckte er eilig Venka auf und reichte ihr den Wasserschlauch, damit sie trinken konnte. Er betrachtete das Kind, und er wunderte sich dass sie nun gar nicht mehr auf den Holcane reagierte; vielleicht gelang es Kindern schneller Dinge aus ihren Gedanken zu verbannen die sie ängstigten, und er beneidete sie ein wenig darum. Sanft streichelte er das dichte Haar des Mädchens, und in diesem Moment sah es zu ihm auf und schenkte ihm ein wunderschönes, ehrliches Lächeln das sein Herz erwärmte. Auch er lächelte sanft zurück ehe er eine der gesammelten Früchte aus seinem Bündel holte und sie mit seinem Dolch in Stücke schnitt, von denen er immer eins dem Kind reichte. Er selbst aß nichts, denn das Vergangene lastete noch schwer auf ihm und ließ keinen Hunger entstehen. Stattdessen nahm er wieder die Decke an sich und band sie um seinen Körper, damit er Venka tragen konnte.
Kidah kam zu ihm und half ihm das Mädchen auf seinem Rücken abzusetzen, und beinahe schien es so als wäre alles wie zuvor... wenn da nicht dieser Holcane gewesen wäre, dessen gefährliche Gegenwart ihr unbeschwertes Gefühl vertrieb. Flint fühlte sich beengt und niedergeschlagen weil er dieses mulmige Gefühl nicht vertreiben konnte, doch er wusste dass Cocozca nun sicher gefesselt war und ihnen nichts mehr antun konnte. Auf Kidahs Anweisung hin ging er hinter ihr in der Mitte, und Deer ging zuletzt um ihn mit seinem Speer zu beschützen und aufzupassen. Und auch wenn Flint nicht damit gerechnet hatte, ging der Holcane ohne ein Wort mit ihnen mit... als ihr Gefangener.
Die Luft roch nach Regen, und während sie vorwärts gingen hörten sie tatsächlich bald den leichten Klang von fernem Donner. Als es begann zu regnen schien es als würden sie alle aufatmen, denn endlich wurde der Schmutz von ihrer Haut gewaschen. Auch wenn sich die Wege nun in matschige Wasserflächen verwandelten, es tat gut dadurch erfrischt zu werden. Und der heftige Sturzbach hielt auch nicht lange an. Schon bald war es wieder still in dem Wald, und überall mischte sich das Geräusch der Tropfen mit den Gesängen der Vögel in den Bäumen, sowie mit dem schmatzenden Geräusch wenn ihre Füße in dem matschigen Boden einsanken. Sie alle schwiegen, und Flint achtete auf jede Regung vor sich; ab und zu musste Kidah dem Holcane ihren Speer in den Rücken schlagen damit er schneller vorwärts ging, doch dies klappte besser als erwartet. Dennoch war es für Flint bitter mitansehen zu müssen, dass Kidah vollkommen von ihrer Aufgabe eingenommen war, denn es war sicher nicht leicht für sie diesen Mann vor sich herzuscheuchen, welchen sie so unendlich hasste.
Flint hatte gelernt dass Angst und Hass die Seele zerfressen konnten, so wie es wahrscheinlich längst mit diesem Holcane geschehen war. Er wollte nicht dass Kidah und Deer ebenso endeten, doch er konnte nur wenig für sie tun. Er konnte für sie singen und den Erschaffer darum bitten sie zu schützen, doch er konnte ihren Weg nicht lenken. Sie marschierten den halben Tag lang immer weiter, und Flint versuchte sich dabei zu erinnern was die vielen Händler, Reisenden und auch die Schamanen ihm einst erzählt hatten, von den Wegen der Flüsse, der Sonne und den Himmelsrichtungen, und immer wieder gab er Kidah Antwort darauf welchen Weg sie einschlagen mussten. Die Baumbestände wurden lichter, und die Hügel und Berge waren längst hinter ihnen verschwunden; immer mehr Wasser versperrte ihnen den Weg, zeugte davon dass sie dem Sumpfland der Anhinga nicht mehr fern waren. Und auch wenn es anstrengend war immer weiter zu wandern und das Gewicht des Kindes auf seinem Rücken zu tragen, so war es für Flint dennoch wie eine Befreiung, je weiter sie den Khota entkamen. Irgendwann hörte er Venkas helle Stimme hinter sich als sie unbekümmert sagte:

"Venka txep errluh!"

Flints Blick richtete sich sofort auf Kidahs Rücken, denn sie war diejenige welche ihm das würde übersetzen können. Ohne anzuhalten drehte Kidah ihren Kopf leicht herum und sagte, dass Venka Hunger hatte und dass sie anhalten sollten. Also kamen sie alle zum Stillstand und blickten sich schnaufend an, froh darüber eine kurze Pause einzulegen. Flint bedachte Deer mit einem hilfesuchenden Blick, denn es lag auch an ihm was sie nun machen sollten. Deer strich sich mit der Hand über die Stirn und sah sich kurz um, schien zu überlegen.
"Hier gibt es keine Bäume mit Früchten mehr, und Fleisch würde uns dringend gut tun... aber wo sollen wir hier etwas jagen? Vielleicht holen wir ein paar Fische aus diesen Wasserflächen?"
Und dabei deutete er auf das in der Sonne schimmernde Gewässer zwischen den Pflanzen, nicht weit von ihnen entfernt. Flint überlegte und blickte sich ebenfalls um.

"Darin sind nicht viele Fische, es würde zuviel Zeit brauchen bis wir genug haben, um davon satt zu werden. Aber ich habe dieses Gebiet genau beobachtet. Wenn ihr einverstanden seid, werde ich mich auf den Weg machen und etwas suchen."

Er hatte schon eine vage Vorstellung was er erlegen wollte, und wenn er dafür keine Spuren finden konnte würde er immer noch mit seinen Flintschleudern nach Vögeln jagen können. Doch sie brauchten viel Fleisch um Kraft zu bekommen, und darum wusste er bereits wonach er suchen würde. Er sah wie Deer skeptisch wirkte, doch Kidah nickte schweigend und gab somit ihr Einverständnis. Deer seufzte ungehalten auf.

"Also gut, dann werden wir uns hier so lange eine trockene Stelle suchen und auf dich warten. Aber lass dir nicht zuviel Zeit."

Flint begann sofort eilig, die Knoten der Decke vor seiner Brust zu lösen und setzte Venka auf dem Boden ab. Das Mädchen schien das zwar nicht so gut zu finden, doch sie hatte bereits nicht mehr allzu große Furcht und wimmerte nicht mehr. Sie schien zu wissen dass sie auch bei den anderen gut aufgehoben war. Flint schob sie leicht auf Deer zu und reichte ihm die Decke.

"Dann musst du so lange auf Venka aufpassen..."

Deer erwiderte brüskiert Flints Blick und sah dann zu Kidah hinüber, so als würde er hoffen dass sie sich dem Kind annehmen würde; doch dann ergab er sich murrend in sein Schicksal und riß Flint die Decke aus der Hand. Flint hoffte dass Deer das verstehen würde, denn er konnte das Kind schlecht mitnehmen wenn er erfolgreich sein wollte. Und Kidah hatte mit dem Holcane genug zu tun. Er nickte Deer noch einmal zu, und als er sich langsam auf den Weg machte drehte er sich währenddessen noch einmal zu Kidah um.

"Ihr solltet ein Feuer machen!"

Dann lief er eilig davon und verschwand in den Büschen, wo er immer weiter lief bis der Wald wieder dichter wurde. Er nahm dabei denselben Weg den sie gekommen waren, und an einer Stelle schwenkte er aus und hielt sich südlich. Nun achtete er aufmerksam auf Tümpel und Wasserflächen, von denen es hier viele gab; doch sie mussten richtig sein, und er musste sehen können dass er dort Beute finden konnte. Es durfte kein zu tiefes oder zu dicht bewachsenes Gewässer sein, und nachdem er einen großen Bogen abgesucht hatte und westwärts zurück ging traf er endlich auf einen Tümpel, in dessen Nähe er abwartend stehen blieb. Er hatte seinen Stab bei sich, also würde er es wagen können. Der Tümpel war so lang wie zwei Männer und genauso breit, und auf der Wasseroberfläche tummelten sich viele Mücken. Doch als Flint näher trat sah er auch eine andere Bewegung. Mit klopfendem Herzen ging er weiter und duckte sich dabei ein wenig, die Augen starr auf das Wasser gerichtet. Er sah die Schuppen die aus dem Wasser ragten, wie Zähne von einem Raubtier. Und wieder bewegte sich das Wasser, diesmal schneller und heftiger, denn das Krokodil hatte ihn erspäht und drohte ihm mit seinem peitschenden Schwanz.
Flint näherte sich der Rückseite und stieg mit angespanntem Körper das Ufer hinab, hielt inne und schätzte die Größe des Reptils mit einem kurzen Blick. Es war nicht das erste mal dass er so etwas jagte, im Herzland hatte er bereits Kaimane gejagt; dieses Reptil war jedoch ein wenig größer, und er musste noch vorsichtiger sein wenn er es erbeuten wollte. Der Tümpel war mehr nur eine flache Wasserpfütze, in dem das Reptil gleichzeitig in der Sonne baden konnte die auf das Wasser fiel. Doch jetzt war das sein Nachteil, denn es würde nicht untertauchen und ihm entkommen können. Allerdings hatte es noch immer gefährliche Zähne und einen kräftigen Schwanz, mit dem es ihn von den Füßen schleudern konnte. Flint hielt seinen Stab griffbereit in den Händen und stieg nun in das Wasser ein. In Gedanken sendete er seinen Dank an den Großen Geist für diesen Fund, und seine Augen musterten jede Bewegung des Krokodils; noch blieb es still so als wolle es sich tarnen, denn das Wasser reichte ihm noch bis knapp über den schuppigen Rücken, und Flint ging es bis über die Knöchel. Doch das Tier fauchte bereits drohend weil der Seneca sich langsam von hinten näherte. Er wusste dass es blitzschnell herumfahren konnte um zu zu schnappen. Immer näher kam er und hob nun den Stab in Richtung Kopf des Reptils, wobei es nicht reagierte. Wie in Zeitlupe lenkte er die Aufmerksamkeit auf den Stab, und gleichzeitig bückte er sich nach dem Schwanz im Wasser. Dann packte er zu, ergriff die Schwanzspitze und zog mit aller Kraft daran, sprang rückwärts und zog das ganze Krokodil halb an das Ufer.
Allein das war ein schwerer Kraftakt gewesen, doch gleichzeitig hatte er auch auf das gefährliche Maul achten müssen. Denn während er das Reptil an Land zog drehte es sich halb herum und schnappte nach ihm, kam wegen seiner Körperlänge jedoch nicht an ihn heran. Nun ließ Flint von dem Schwanz ab und gab dem Krokodil nicht viel Zeit zu reagieren; es würde sich herum drehen und ihn angreifen, jetzt wo er nur eine Armlänge von dem gefährlichen Maul entfernt war, und deshalb stemmte er mit aller Kraft die Spitze seines Stabs in den dicken Nacken des Tiers und fixierte es allein mit seiner Muskelkraft auf dem Boden. Ein wütendes Fauchen war die Antwort, und der Schwanz peitschte umher, doch es kam nicht mehr von der Stelle. Flint atmete schwer während er das Reptil zu Boden stemmte und sich langsam über den massigen Rücken stellte; dann setzte er sich auf das Krokodil und zog seinen Dolch vom Gürtel. Nun musste es sehr schnell gehen, auch wenn das Krokodil nicht mehr so schnell wegkam weil er auf ihm saß. Er setzte die Dolchspitze neben dem Stab im Nacken an, dort wo die Schuppen sich trafen, und als er den Druck des Stabs mit einer Hand lockerte stemmte er sich mit aller Kraft auf den Dolch und jagte die Klinge in das Genick. Mit einem knackenden Geräusch glitt sie in das Fleisch, und bereits jetzt war das Reptil kaum noch lebensfähig; doch Flint wollte sicher gehen, denn es war auch kurz nach dem Tod noch gefährlich. Selbst jetzt zuckte noch der Schwanz hinter ihm. Er drückte die Klinge so weit in das Fleisch wie er konnte, legte seinen Stab beiseite und stemmte sich mit beiden Händen auf den Dolch, ruckte und drückte bis er an dem lauten Knacken hören konnte dass er die Wirbelsäule durchtrennt hatte. Erst dann ließ er schnaufend von seiner Beute ab und hielt inne um zu Kräften zu kommen.

Er hatte es geschafft... er hatte ein großes Krokodil getötet, und daran war so viel Fleisch und Fett dass sie sich noch einen großen Vorrat würden anlegen können. Es würde sie satt machen und ihnen mehr Kraft geben als es jeder Fisch würde tun können. Langsam stieg er von dem reglosen Reptilkörper und begann sofort damit, den weicheren Bauch mit den dünnen Schuppen aufzuschneiden. Nachdem er die unnützen Gedärme herausgezogen hatte begutachtete er die Leber und das Herz, doch beides wirkte gesund und ohne Krankheit, also konnten sie das Reptil essen. Er höhlte den Bauch aus und warf den abgehackten Kopf in den kleinen Tümpel, ehe er seine letzten übrig gebliebenen Lederschnüre von seinem Gürtel löste und sie um Schwanz und Körper des Krokodils wickelte, denn so würde er das Gewicht gut tragen können. Als er fertig war hatte er weiche Knie... die Anstrengung würde er jedoch mit viel Energie aus dem Fleisch wieder wettmachen können, und nun spürte er auch schon den Hunger in seinem Magen. Er hockte sich auf die Knie und sprach laut ein Dankgebet an den Großen Geist, dafür dass er ihm dieses Fleisch zur Verfügung gestellt hatte, dafür dass er sie alle damit am Leben erhielt. Bevor er ging wusch er seinen Dolch und seine Hände in dem Tümpel sauber und schulterte dann das Reptil, um anschließend mit großer Vorfreude zurück zu den anderen zu laufen.
Flint Sky
Flint Sky


Charakterbeschreibung
Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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Das Jagdgebiet der Khota Empty Re: Das Jagdgebiet der Khota

Beitrag von Cocozca 16/2/2011, 23:02

Cocozca versuchte sich zu beruhigen während er das Geschehen auf der Lichtung beobachtete; während der Mann und die Batufrau miteinander sprachen, setzte sich der Hühne mit dem Kind auf den Boden und wirkte so, als würde er nicht recht dazu gehören. Da er nicht aus den Pehony-Höhlen geflohen war musste er später zu den beiden Flüchtlingen gestoßen sein... wer also war er, welchem Stamm gehörte er an und warum war er hier mit ihnen? Und warum hatte er ein Kind bei sich? Und auch wenn es ihm gleich war ob man ihn tötete oder nicht, so fragte er sich dennoch was sie nun mit ihm anstellen wollten. Sie hatten scheinbar nicht vor ihn sofort zu töten.. vielleicht würden sie das später machen. Sie hatten keinerlei Vorteile ihn als Gefangenen zu halten, denn sie brauchten weder Informationen über die Ahrkay, noch konnten sie ihn als Druckmittel einsetzen. Den Herrschern von Pehony war es gleich ob sie einen Gruppenführer verloren oder nicht, und er war ohnehin nichts mehr wert. Die beiden konnten nur noch aus Rache handeln, doch das würde Cocozca ihnen nicht einfach machen. Er würde versuchen ihnen keinerlei Genugtuung bei ihren Vorhaben zu geben, was auch immer sie mit ihm anstellten.
Er hatte gehört wie der Hühne ihre Namen genannt hatte, als er versucht hatte sie davon abzuhalten ihn unter Druck zu setzen. Deer und Kidah hatte er gesagt, und Cocozca hatte sich ihre Namen gut gemerkt. Er würde sie nennen bevor er jeden von ihnen mit einem langsamen und grausigen Tod quälte... und bis dahin musste er sich in Geduld üben und Stärke zeigen, und er würde sich vorerst kontrollieren müssen. Denn dies hier war mehr als einfach nur ein Katz-und-Maus-Spiel, dies hier war seine letzte Rache die er noch hinter sich bringen wollte. Und er würde sie aus vollen Zügen genießen wollen, wollte diese mickrigen Seelen zu Nichts vergehen lassen bevor er sie tötete. Jetzt blieb er still sitzen und konzentrierte sich nur noch auf das was er sah und hörte, und momentan passierte nicht viel. So lange bis die Batufrau sich suchend umsah und etwas aufhob. Er sah das Glänzen der Klinge im Mondlicht, und er wusste dass sie seinen Dolch gefunden hatte; sein Instrument der Macht mit dem er schon etliche Seelen in die Unterwelt befördert hatte. Sie hob es langsam auf, drehte sich zu ihm um und ging dann auf ihn zu. Cocozca sah ihr entgegen, und wie immer wenn sie sich ihm näherte stieg mit jedem ihrer Schritte das Feuer in seiner Brust an. Er brannte darauf diesen kühnen Blick aus ihrem Gesicht zu schlagen, wollte dass sie Blut anstelle von respektlosen Worten spuckte. Und besonders jetzt wo sie SEINE Waffe in der Hand hielt hätte er nichts lieber getan als sie für diese Unverfrorenheit zu töten.
Kidah kam bei ihm an und hockte sich neben ihn, so dicht dass er sie riechen konnte. Und während sie versuchte ihn mit dem Anblick seines Dolches zu provozieren, starrte er sie so durchdringend und reglos an dass es in seinen Augen brannte. Wenn sie glaubte dass sie ihm damit Angst machen konnte, hatte sie sich getäuscht. Dennoch wartete er ab was nun kommen würde, und ohne dass sie es sehen konnte ballten sich seine Hände hinter seinem Rücken zu Fäusten.

"Ihr wart nicht gründlich genug in meinem Dorf damals. Und in eurem letzten auch nicht. ....Ich bin Kidah Noeleh...Und was mein Volk angeht - sag mir etwas was ich noch nicht weiss Mistkerl..."

Nachdem sie ihm das gesagt hatte erhob sie sich wieder und schien gehen zu wollen, und diesmal lächelte Cocozca nicht... er biss die Zähne zusammen und starrte vor sich hin, weil sich erneut der Hass in ihm ausbreitete. Oh ja, sie sollte nur sagen was sie wollte... der Tag würde kommen, vielleicht dauerte es nicht einmal mehr Stunden, bis sie für immer schweigen würde. Damit versuchte er sich zu kontrollieren und keine voreilige Reaktion von sich zu geben. Und während er glaubte dass sie wieder gehen würde ahnte er nicht dass sie bereits mit ihrem Speer ausholte; im nächsten Augenblick erbebte sein Körper unter einem heftigen Schmerz, und dann wurde es schwarz in seinem Bewusstsein....


Als er wieder zu sich kam spürte er einen dumpfen, pochenden Schmerz in seinem Kopf. Er öffnete seine Augen, und noch immer war es dunkel. Nur schwer konnte er ein Stöhnen zurückhalten, hervorgerufen durch den Schmerz, das Schwindelgefühl und die leichte Übelkeit, die in ihm aufwallte; und während er versuchte wieder klar bei Verstand zu sein spürte er die Last auf seinen Schultern, spürte dass man ihm die Arme nach oben gebunden hatte, und auch seine Beine waren festgezurrt. Kaum merklich bewegten sich seine Finger, berührten den Ast an dem seine Arme hingen... sie hatten ihn festgemacht, fast wie es die Ahrkay bei ihren Sklaven machten. Die Stricke schnürten in seine Haut, doch er machte keinen Ton, denn er wusste noch immer warum er hier war. Der schwelende Hass stieg in ihm an, so sehr dass er alles vergaß was ihn noch zu einem Menschen gemacht hätte; dieses Luder hatte es irgendwie geschafft ihn ausser Gefecht zu setzen, und sie hatten es gewagt ihn wie einen Sklaven anzubinden. Da es vollkommen still war ging er davon aus dass diese Würmer schliefen, und da sein Kopf noch immer auf seiner Brust ruhte hob er nun unendlich langsam seinen Kopf an. Seine Augen hinter denen es schmerzvoll pochte, suchten sofort die Lichtung ab, und dann sah er sie... sie saß nicht weit von ihm entfernt in den Schatten. Sein Blick blieb auf ihr hängen, auf ihr die der größte Grund für seinen Hass war, und er sah dass sie ihn anstarrte. Jetzt nachdem er so erniedrigt wurde konnte er an nichts mehr denken... nicht einmal mehr an Rache. Sein Körper funktionierte nur noch, und das würde er auch tun sobald er frei war. Und sie sollte beten dass er das niemals sein würde...
Warten. Auf den richtigen Moment... er würde warten. Und so lehnte er langsam seinen Kopf an den Baumstamm, um diese Batufrau weiterhin aus gesenkten Augenlidern zu beobachten. Prägte sich jede Regung, jede Rundung ihres Körpers ein während sie dort saß und ihr Kopf langsam auf ihre Arme sank. Sah wie ihr Speer zu Boden rutschte und sie einschlief wie ein sorgloses, kleines Mädchen. Auch er spürte die bleierne Müdigkeit, doch er fand keinen tiefen Schlaf, nur ein oberflächliches Dahindämmern bei dem er immer wieder seine Augen öffnete sobald sich jemand auf der Lichtung regte. Sobald die Sonne aufging würde seine Kraft zurück kehren, denn dann würde der Sonnengott seine Macht erneut in seinen Körper schicken.

Als erster wurde der den sie Deer nannten wach; Cocozca hob nicht einmal seinen Kopf als er hörte, wie er langsam über die Lichtung ging und seine Schritte sich näherten. Hörte wie er sich zu Kidah begab und leise mit ihr redete; auch der Hühne und das Kind wurden wach, also musste es bereits hell werden... doch Cocozca behielt seine Augen geschlossen. Er wollte sie spüren ohne sie zu sehen. Er nahm den Atem ihrer Seelen in sich auf, damit er sie bei jeder Gelegenheit zerschmettern konnte. Spürte wie der Wahnsinn von ihm Besitz ergriffen hatte, gepaart mit dem pochenden Schmerz in seinem Kopf welcher nicht weichen wollte. Schweiß lief ihm die Stirn hinab, und er atmete tief... doch niemand scherte sich um ihn. Eine Weile ging dahin ehe er IHRE Schritte näherkommen hörte; und erst als sie direkt vor ihm zum Stillstand kamen öffnete er seine Augen und hob seinen Blick.

"Kopfschmerzen Cocozca?"

Sie konnte in der Tat zynisch sein, was ihn so sehr reizte dass es ihm beinahe gefiel. Denn es würde ihm dann umso mehr Spaß bereiten sie zu foltern und sie wimmern zu hören. Schweigend sah er dabei zu wie sie sich beugte und die Beinfesseln mit seinem Dolch durchtrennte; nicht ein einziges mal nahm er seinen Blick von ihr. Sah ihre dunkle Haut und die feinen Muskeln, die darunter spielten wenn sie ihre Arme bewegte. Und wieder glaubte er sie riechen zu können als sie die Schnur einsteckte und ein seichter Windhauch in sein Gesicht wehte. Dann nahm sie ihren Speer, schlug diesen gegen seinen Oberkörper und befahl ihm aufzustehen, und während dieser Schmerz in ihm unterging kniete er sich langsam hin und erhob sich auf seine Füße. Schweigend starrte er sie an, und er schien zu hören wie der Sonnengott nach ihrem Blut lechzte; er würde es ihm geben so bald er frei war, und bis dahin würde er dieses Spiel mitspielen. Vielleicht waren sie so dumm und führten ihn geradewegs in ihre Heimat. Dass die Batufrau keine Heimat hatte wusste er ja bereits, dazu hatte er nicht unerheblich beigetragen.
Es ging los, und endlich konnte er seine Beine wieder bewegen. Schweigend und gefühllos ging er voran, und direkt hinter ihm ging Kidah, so als würde sie sich das Recht herausnehmen ihn zu bewachen. Und Cocozca behielt seine Haltung bei, lief aufrecht und gerade so wie es ihm beliebte, jedoch ohne sie noch einmal direkt zu provozieren. Auch wenn sie ihm ab und zu ihren Speer in den Rücken drückte, er verzog keine Miene und behielt seinen Blick nach vorne. Wie immer war es schwül und warm, und schon bald näherte sich ein Gewitter welches kurz darauf einen kräftigen Regenguß hinab schickte. Cocozca nutzte diese Chance um immer wieder seinen Mund zu öffnen, damit die Rinnsäle aus seinem Gesicht hinein flossen und er Flüssigkeit zu sich nehmen konnte. Es war wenig, aber besser als nichts. Immer weiter ging es, auch als der Regen längst aufgehört hatte. Er spürte keinen Hunger und nun auch keinen Durst mehr während er sich halbwegs von Kidah lotsen ließ, denn wohin sie ihn führten war ihm noch schleierhaft. Doch er brannte bereits darauf es zu erfahren.
Die Umgebung veränderte sich nur wenig. Immer wieder kamen sie an großen Flüssen vorbei oder an Spiegelglatten Seen, und die Luft wurde ein wenig kühler. Die Palmen gingen zurück und machten mitunter einigen Moorbirken Platz. Sie waren weit entfernt von Pehony... zu weit um jemals wieder dorthin zurück zu kehren. Und dann hörte Cocozca diese kleine Kinderstimme hinter sich, die deutlich Hunger verkündete. Sie sprach einen primitiven Ahrkay-Dialekt, so primitiv dass er es gerade so verstehen konnte, und diese Worte ließen seinen Kopf sachte zur Seite wenden. Doch das Kind schwieg daraufhin, aber er hatte sich nicht verhört. Dieses Kind war ein Iniri... diese Dummköpfe hatten ein Iniri-Kind bei sich, eines das schon längst hätte tot sein müssen. Die Batufrau sagte daraufhin etwas, und er verstand das Wort Hunger. Dann blieben sie alle stehen, und während diese armseligen Menschen hinter ihm herum diskutierten blieb Cocozca still stehen, den Blick nach vorne gerichtet, und versuchte sich zu beruhigen. Sein Kopfschmerz hatte nachgelassen, allerdings schmerzten nun seine Arme die nach oben gebunden waren. Und dies würde auch so bleiben, was seine Stimmung nicht verbesserte. Er hoffte dass sie dumm genug sein würden um seine Arme loszumachen, nur ein einziges mal.
Dann spürte er einen Ruck an seinen Fesseln, und als er sich umdrehte führte man ihn mit zu einer mit Gras bewachsenen und von Farnen umgebenen Stelle, wo Deer sich mit diesem kleinen Inirikind befasste und Kidah ihn auffordernd anstarrte. Cocozca blieb stehen, erwiderte ihren Blick und rührte sich nicht, auch nicht als sie ihn aufforderte sich zu setzen. Sie schlug ihm wieder ihren Speerschaft in die Seite, doch diesmal gab er nicht so schnell nach. Er zuckte nur leicht weg, starrte sie jedoch noch immer mit diesem brennenden Blick an der sie herausforderte. Dass sie ihm noch mehr Schmerzen gab, und er würde sie ihr bei der nächsten Gelegenheit tausendfach zurückgeben. Und tatsächlich verzog sich ihr Mund zu einem Knurren, sie holte noch einmal aus und ließ ihren Speer mit voller Wucht auf seinen Oberschenkel sausen. Ja, der Schmerz brannte in ihm... doch es bezeugte nur den Rachedurst der ebenso in ihm brannte. Doch bevor sie vielleicht ihre Speerspitze benutzen konnte gab er nach; allerdings reagierte er nur zögernd, und ganz langsam ging er auf seine Knie, nicht ohne sie weiterhin aus kalten Augen anzusehen. Und wieder musste er lächeln, denn er sah die Wut in ihren Augen. Sie musste sich besser kontrollieren um ihm nicht ihre Gefühle preis zu geben, doch das würde sie niemals schaffen.
Cocozca
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Das Jagdgebiet der Khota Empty Re: Das Jagdgebiet der Khota

Beitrag von Young Deer 17/2/2011, 01:46

Endlich kamen sie von dieser Lichtung weg. Deer packte sein Bündel und seine Waffen und beobachtete dabei Kidah, die aufgestanden war und nun den Holcane aufforderte, sich zu erheben. Sie hatte ihm bestätigt dass sie ihn mitnehmen würden, so weit bis sie fernab von den Gebieten der Seneca und der Waldmenschen waren; doch was würde dann geschehen? Er würde überall Tod und Schrecken verursachen, wenn nicht hier bei den Seneca und den Iniri, dann irgendwo anders, egal wohin er auch kam. Wollte Kidah ihn dort laufen lassen, darauf hoffen dass er verhungerte? Nahm sie ihn nur mit um ihn so lange zu quälen bis ihr Rachedurst befriedigt war, und um ihn dann zu töten? Reglos stand Deer da und betrachtete diese Frau, von der er glaubte dass sie so etwas wie seine Frau war, wie seine Freundin und seine Kriegergefährtin. Warum wollte sie dass es so unendlich schwer für sie werden würde dieses Scheusal mit zu schleppen, ihn zu ertragen und ihn dann loszuwerden?
Langsam senkte er seinen Blick und starrte zu Boden, erinnerte sich an den vergangenen Tag. An den wunderbaren Moment als er sie gespürt hatte, so nah wie niemanden sonst. Ein Schauer lief ihm über den Rücken weil er sich so sehr nach diesem Gefühl zurück sehnte, und schwer schluckend schloss er seine Augen um sich zu besinnen. Er wollte sie nicht verlieren, schon gar nicht an diesen Mörder, und er hatte das Bedürfnis sie vor sich selbst zu beschützen. Sie sah aus als hätte sie kaum geschlafen, und sie hatte den Ahrkay ständig im Auge, behielt ihren Speer immerzu fest umklammert. Er wollte am liebsten sofort zu ihr gehen, sie bei den Schultern greifen und sie dann in den Arm nehmen, doch sie war Kidah... und wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte half es nichts, sie aufwecken zu wollen. Und er hatte ihr versprochen dass er zu ihr hielt, auch wenn es ab jetzt schwer für ihn werden würde sie so zu sehen. Einerseits bewunderte er ihre Stärke, denn sie war willensstärker als jede andere Frau, doch die Zweifel in ihm wurden immer lauter.
Er hörte wie Kidah sich zum Aufbruch bereit machte, und er ließ sie ganz vorne gehen, denn hinten hatte er den besten Blick auf sie und Flint. Und als sie die Lichtung mit den Toten, dem Blut und den Waffen verließen war es, als ob ein wenig Licht in die Dunkelheit gelangte. Nun hieß es den Khota zu entkommen bevor sie sie erwischten, so lange bis sie bei diesem anderen Volk angekommen waren. Ein bedrücktes, angespanntes Schweigen hatte sie alle ergriffen während sie einige Stunden dahin marschierten, immer weiter durch die dichte Vegetation, begleitet von etlichen Tierstimmen und schon bald auch von Donnergrollen. Als der Regen in großen Massen vom Himmel herab stürzte hob Deer leicht seinen Kopf an und genoss das säubernde Gefühl, auch wenn es nicht seine Seele reinwaschen konnte. Manchmal blieben sie stehen um ihre Trinkschläuche zu füllen, doch ansonsten machten sie keine Pause. Es war anstrengend sich so sehr zu konzentrieren, darauf ob sie verfolgt wurden oder ob sie Spuren fanden, darauf nicht über irgendwas zu stolpern und darauf, dass der Holcane vorne ruhig blieb und nicht zur Gefahr wurde. Es war kein Spaziergang, sondern für Deer war es purer Streß dem er ausgesetzt war, und der zehrte an seinen Nerven.
Und je länger sie gingen desto mehr Hunger verspürte er. Manchmal erinnerte er sich an das Dorf der Seneca, dort wo sie es warm hatten und viel zu Essen bekamen. Manchmal versuchte er sich an sein Zuhause zu erinnern, doch mit Schrecken musste er feststellen dass er sich immer weniger daran erinnern konnte, so als würden diese Erlebnisse hier alles überlagern was sein bisheriges Leben ausgemacht hatte. Er versuchte sich krampfhaft daran zu erinnern wie es war am Feuer zu sitzen, sich mit seiner Mutter zu streiten, oder mit seinem Pferd in die Plains zu reiten. Doch bis auf wenige Momente war da nichts mehr... Er verlor den Bezug zu seinen Ahnen, und das ließ ihn wie in Trance weiter vorwärts gehen, so lange bis Flint vor ihm stehenblieb. Auch Deer blieb abrupt stehen und sah fragend vor sich, denn er hatte nur das Wort Hunger aufgeschnappt. Doch da Flint ihn so merkwürdig ansah schien er wohl darauf zu warten, dass auch Deer etwas dazu sagte. Aber hier gab es nicht viel womit sie ihren Hunger stillen konnten... er hatte schon lange keine kreischenden Tiere mehr gehört, ganz abgesehen davon dass er es als beinahe unmöglich hielt diese Tiere überhaupt zu fangen. Und Vögel... die saßen zu weit oben in den Bäumen. Missmutig sah er sich um und deutete dann auf eine der Wasserflächen zwischen den Bäumen.

"Hier gibt es keine Bäume mit Früchten mehr, und Fleisch würde uns dringend gut tun... aber wo sollen wir hier etwas jagen? Vielleicht holen wir ein paar Fische aus diesen Wasserflächen?"

"Darin sind nicht viele Fische, es würde zuviel Zeit brauchen bis wir genug haben, um davon satt zu werden. Aber ich habe dieses Gebiet genau beobachtet. Wenn ihr einverstanden seid, werde ich mich auf den Weg machen und etwas suchen."

Flints Antwort kam prompt, und Deer starrte ihn ein wenig missmutig an. Warum hatte er es nicht gleich gesagt und erst darauf gewartet, dass Deer sich die Blöße gab weil er keine Ahnung hatte? Und warum sollte der Seneca erfolgreicher sein als er, oder Kidah? Seiner Meinung nach gab es hier nichts zu jagen, ausser vielleicht Fische. Es gab keine Hirsche, keine Kaninchen, nicht einmal Bären oder Büffel. Dies war ein armes Land, auch wenn es so viele Tiere darin gab. Er sah wie Kidah nickte, und da sie darin kein Problem sah würde auch er nichts dagegen sagen.

"Also gut, dann werden wir uns hier so lange eine trockene Stelle suchen und auf dich warten. Aber lass dir nicht zuviel Zeit."

Während Flint sich eilig darum bemühte die Tragedecke von seinem Rücken zu machen lehnte sich Deer leicht an seinen Speer und betrachtete dabei erneut Kidah, darauf wartend dass sie etwas sagen würde... irgendwas. Vielleicht was sie in der Zwischenzeit machen konnten, oder irgendetwas das ihm zeigte, dass sie noch geistig hier war und nicht bereits im Blut badete. Doch von ihr kam nichts... und so bemerkte er erst spät dass Flint an ihn herantrat und dabei das Kind in seine Richtung schob. Und als er ihm die Tragedecke hinhielt konnte Deer in einfach nur anstarren. Das war doch wohl nur ein Scherz?! Er würde sich niemals um dieses nervige kleine Kind kümmern, lieber würde er sich eine Hand abhacken. Und er konnte nicht anders als wieder Kidah anzusehen, denn ihr würde diese Rolle viel besser zustehen als ihm. Doch so wie sie ihn ansah schien sie seine Bedenken nicht zu kümmern, also musste er sich wohl fügen und riss Flint wütend die Decke aus der Hand. Und als Flint noch etwas sagte und sich eilig davonmachte blickte Deer finster zu Boden und malmte mit den Kiefern. Er war nicht bereit die Rolle einer Frau zu übernehmen... das ging ihm immer wieder durch den Kopf als er sich mit angespanntem Körper umdrehte und dabei nach einer trockenen Stelle suchte. Ohne auf das Kind zu achten ging er los, und Venka folgte ihm zögernd wie ein Hund seinem Herrn, denn er hatte ja die Decke bei sich und das schien ihr Orientierung zu geben.
Oh wie er das alles hasste... er hasste es so sehr. Und noch immer achtete er nicht auf Venka als er die Decke in das Gras fallen ließ und sich nach Feuerholz umsah. Und er wollte jetzt auch nichts von dem Holcane und von Kidah hören, er ignorierte sie einfach, so wütend war er. Es gab hier kein verdammtes Feuerholz! Dazu musste er ein Stück zurück gehen und Zweige von den Bäumen abbrechen. Da er jedoch keine andere Wahl hatte wollte er sich gerade in Bewegung setzen, als er eine kleine Hand an seiner Hand spürte und stehenblieb. Dann sah er auf Venka hinab die seine Hand ergriffen hatte, und sie blickte zu ihm auf und wisperte ein Wort das er jedoch nicht verstand. Deer zog seine Augenbrauen zusammen und wollte seine Hand wegziehen, doch Venka wimmerte... gereizt beugte er sich zu dem Mädchen runter, griff es bei den Schultern und drückte es unsanft auf seinen Hintern, wo es wimmernd sitzen blieb.

"Du bleibst jetzt da sitzen und nervst mich nicht!"

Eigentlich tat es ihm leid wie er mit dem Kind umging, doch für Mitleid war hier kein Platz. Er musste sich um wichtigere Dinge kümmern als darum, ob es diesem Kind gut ging oder nicht. Und gerade als er glaubte gehen zu können hörte er ein klatschendes Geräusch, und als er zu Kidah rüberblickte sah er dass sie Cocozca ihren Speer auf den Oberschenkel geschlagen hatte, so sehr dass er auf seine Knie ging. Deer erhob sich sofort, griff kampfbereit seinen Speer und ging zwei Schritte in ihre Richtung, darauf wartend dass sie ihn rufen würde damit er ihr helfen konnte. Doch nachdem Kidah ein paarmal tief durchgeschnauft hatte erwiderte sie seinen Blick und wimmelte ihn dann mit einer Kopfbewegung ab. Sie brauchte seine Hilfe nicht, also machte er kehrt und lief eilig ein paar Schritte zurück, damit er genügend Äste von einem Baum abbrechen konnte. Er beeilte sich sehr denn er wollte Kidah nicht zu lange mit dem Holcane alleine lassen, und als er einen Arm voll Feuerholz beisammen hatte eilte er wieder zurück, auch wenn er nicht glaubte dass Kidah seine Hilfe überhaupt annehmen wollte. Sie war so verbissen in ihre Aufgabe dass er eigentlich nur die Wahl hatte ihr dabei zuzusehen. Eine Weile würde er das vielleicht tun, doch wenn dies lange anhalten würde, dann würde er ebenfalls einen Weg suchen um die ganze Sache zu beschleunigen.
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Das Jagdgebiet der Khota Empty Re: Das Jagdgebiet der Khota

Beitrag von Gast 17/2/2011, 23:29

Nachdem sie angehalten hatten und nun enger beisammen standen, konnte sie sehen, wie Deer sich kurz umsah um die Umgebung zu Mustern. Und das tat er mit recht, denn auch ihr war aufgefallen, dass es hier kaum größere Tiere gab, die umherirrten und ihre Reviere verteidigten. Und erst jetzt fiel ihr auf, dass selbst diese verfluchten Baumviecher garnicht mehr zu sehen und auch nicht mehr zu höhren waren, was sie erleichtert aufatmen liess. Also sah sie Flint prüfend an, während sie enie Hand auf dem Griff des Ahrkay-Messers an ihrem Gürtel abgelegt hatte, nur um sicherzugehen, dass sie es sofort zücken konnte sobald Cocozca auch nur eine falsche Bewegung machen würde.
Kidah hoffte insgeheim, dass Flint bereits eine gute Lösung parat hatte und sich wenigstens ein BISSCHEN besser auskannte, was die zu jagenden Tierarten in diesem Gebiet anging. Sie spürte zwar keinen wirklichen schlimmen Hunger, doch sie merkte dass die Kraft weniger wurde. ZU abgelenk war sie mit der Bewachung des Ahrkay-Truppenführers, als dass sie sich auf ihren Hunger konzentrieren konnte. Doch sie musste nun stark und fit bleiben um dieser Aufgabe nachzukommen.

"Hier gibt es keine Bäume mit Früchten mehr, und Fleisch würde uns dringend gut tun... aber wo sollen wir hier etwas jagen? Vielleicht holen wir ein paar Fische aus diesen Wasserflächen?"

Erwähnte Deer daraufhin und ernst sah sie zu den vielen Tümpeln, die sich um sie herum ausbreiteten. Die Gewässer waren sehr flach hier. Und irgendwie war es schwer vorstellbar, dass dort größere Fische ihr Zuhause hatten. Flint zögerte nicht mit seiner Antwort, bestätigte ihre Vermutung was die Fische anging, doch was er noch sagte liess sie verwundert aufblicken, denn damit hatte sie nun nicht gerechnet. Er schien einen Plan zu haben, denn er fragte sie beide, ob es ihnen Recht wäre, wenn er sich darum kümmern würde. Kidah war dies mehr als Recht, denn sie würde sich nun sowieso nicht vo Fleck bewegen, wo doch diese Bestie neben ihr stand und sie belanglos ansah als würde es ihn langweilen hier zu stehen. Doch er konnte ihr nichts vormachen. Sie wusste, dass er Schmerzen haben musste, denn die Arme ständig so aufrecht halten zu müssen liess das Blut absinken. Und diese Vorstellung gefiel ihr... Noch.

Sie hoffte nun, dass Deer nun schlau war und den Seneca sich drum kümmern alssen würde, dass sie was zu Essen zwischen die Zähne bekamen. Denn erstens wollte sie ihn bei sich wissen und zweitens war ihr Flint immernoch ein Dorn m Auge, seitdem er ihr einfach DIE Möglichkeit gestohlen hatte, Flint im fairen Zweikampf zu den Göttern zu schicken. Deer zögerte, doch dann sah er sie an, so als ob er sich nach ihr richten würde. Und sie war sehr froh darüber, denn so standen die Chancen besser, dass er nicht gehen würde, sondern Flint gehen liess. Sie fühlte sich sicherer mit ihm. War nun der Einzigste der ihre Seele durch seine bloße Anwesenheit davor bewahren konnte, verrückt zu werden und sich zu verlieren. Also nickte sie ihm zu und sah ihn dabei intensiv an. Daraufhin sagte er dem Seneca, dass er sich beeilen solle, was ihr etwas die Furcht nahm. Flint verlor keine Sekunde und begann sofort,die Knoten der Decke auf seinem Oberkörper zu lösen und die Kleine sachte auf den Boden hinunterzulassen. Venka riss die Augen auf, weil sie nicht genau verstand was jetzt passieren würde. Vielleicht dachte sie ja auch sie würden sie hier alleine zurücklassen... Doch was sollte sie tun. Sie wusste rein garnichts von Kindern. Und nur Flint würde ja zur Jagd gehen. Also würde sie solange bei ihnen bleiben.
Weil Flint sich fertig machte nd sonst neimand mehr etwas sagte sah sie wieder prüfend zu ihrem Gefangenen, der jedoch stur nach Vorne sah. Es schien ihm zu missfallen, dass er nicht mehr laufen konnte um sich von seinen Schmerzen abzulenken, doch immernoch machte er keine Anstalten sich aufzulehnen oder einen Angriff zu starten. Nicht im Geringsten.
Doch sie fuhr mit ihrem Kopf erneut herum, als sie ein entsetztes Keuchen vernehmen konnte. Und sie sah wie Fint vor einem entsetzten Deer stand, der seinen Blick brüskiert erwiederte. Und nun als der Wächter ihm die Decke hinhielt, in der Venka die ganze Zeit gesessen hatte, verstand sie. Wären dies andere Umstände gewesen, dann hätte sie sicherlich loslachen müssen. Doch sie durfte sich nun nicht ablenken lassen. Deer würde nun einmal in dieses kalte Wasser springen müssen, welches so tief war, wie zehn seiner Schatten lang waren. Es gab eben einfach keine andere Möglichkeit und was dne Schutz anging, so wäre er derjenige, der ihn gerade am ehesten gewährleisten konnte. Sie wusste, sie würde nur ein Einziges Mal unaufmerksam sein müssen, und diese Bastard neben ihr würde sie irgendwie packen und schneller sein als sie. Irgendwie würde er einen Weg dazu finden, denn dieses Volk hatte einen Packt mit den dun klen Göttern geschlossen. Sie standen ihm bei und halfen ihm zu jeder Zeit in seinem Tun. Wieder sah Deer zu ihr hin, doch sie sah ihn einfach nur ohne jegliche Regung an. Sie wollte nicht, dass er das missverstehen oder als Befehl auffassen würde, wenn sie ihn nun bittend ansehen würde. Und dann drehte sie sich langsam weg um sich um Cocozca zu kümmern in der Zeit in der die Männer beschäftigt waren. Denn Flint hatte Deer gebeten, sich schonmal um ein feuer zu kümmern. Was der Seneca wohl vorhatte? Er sagte er hätte sich die Umgebung genau angesehen. Das hatte sie auch, doch was sollte es schon hier geben? Hier schien alles lebendig und doch hatte sie keine größeren Tiere entdecken können!
Sie musste zugeben, dass sie gespannt war, was er ihnen am Ende anschleppen würde. Ob es vielleicht egnauso seltsam sein würde, wie das Tier, welches sie und Deer gemeinsam im Jagdgebiet der Seneca erlegt hatten. Und noch während sie die donnernden Schritte von einem schnaubenden deer hinter sich höhren konnte, umgriff sie mit beiden Händen ihren Speer und wendete sich zu Cocozca, der noch immer reglos vor ihr stand und ins Nichts starrte. Wie immer, sobald sie ihn ansah, verkrampfte sich jeder Muskel an ihrem Körper und ihr Blick wurde todernst. Sie packte ihn nun grob an seinen fesseln und zog ihn etwas an den Rand dieser Lichtung, wo sie besser würden sitzen können weil sie dort von hohen Farnen umgeben waren, die sie vor fremden Blicken schützen würden und höhrte das Wimmern von Venka. Und auch wenn es sie irgendwie schmerzte weil sie wusste wie sie sich gerade fühlen musste, durfte sie ihre Konzentration jetzt nicht abreissen alssen. Unsaft stiess sie ihn von sich und starrte ihn auffordernd an doch er tat nur dasselbe.
Also deutete sie nur knapp mit ihrem Kinn richtung Erde begleitet von einem ernsten "Setzen!". Doch immernoch schien es wie ein Windhauch an ihm vorbeizuziehen. Als würde ihn garnicht interessieren was sie gerade zu sagen hatte. Jetzt kam wohl doch endlich sein wahres Gesicht zum Vorschein und sie spannte alles an sich an. Rechnete jetzt schon mit Allem. Denn nur so kannte sie ihn. Doch sie würde ihm schon zeigen was sie ihm nun zu sagen hatte! Wütend schob sie ihren Unterkiefer vor, machte einen Ausfallschritt auf ihn zu um ihm zeitgleich wieder ihren Speer in die Seite zu rammen. Dachte er sie würde betteln damit er sich setzte? Dass sie das mit sich machen lassen würde? Dieses Spiel würde er ohne sie weiterspielen müssen! Doch anstatt aufzuwimmern wie ein elendiger Wüstenwurm, schien er sich sofort aufzuraffen als wäre garnichts geschehen! Als hätte er einen kleinen Ast im Vorbeigehen gestreift! Und dies liess sie rasend werden! Er wollte also wissen, wieviel Kraft in ihr steckte. Und wenn er so darum bettelte konnte er das gerne von ihr haben!
Also hohlte sie erneut Schwung, und ihre lodernde Wut gab ihr zusätzlich Kraft, als sie nun mit einem lauten Aufknurren ihren Speer auf seinen Oberschenkel schlug! Diesesmal schien der Schmerz ihn wenigstens für einen kleinen Moment zu beherrschen, auch wenn er immernoch nicht die Reaktion zeigte, die sie sich mit ihrem Schlag erhofft hatte! Nun schien er nachzugeben, doch nicht ohne ihr zu zeigen, wie wenig es ihn kümmerte was sie wollte oder was nicht, denn er liess sich unendlich langsam auf seine Knie nieder. Prustend stand sie mit geballter Hand und fest umklammertem Speer vor ihm und sah ihn niedergehen. Sah das Grinsen, welches sich wieder auf seinem Gesicht ausbreitete... Ja... grins nur Bastard... Bald wirst du wimmern wie ein verletztes Tier damit dein leiden ein Ende hat!

Es war so schwer sich zurückzuhalten. Denn er trieb sie bis an die Grenzen, von denen sie gedacht hatte sie niemals erreichen zu können. Erst jetzt bemerkte sie den brennenden Schmerz, der sich plötzlich wieder über ihren Oberarm zog. Die Wunde war wohl durch diese Aktion wieder aufgerissen und sie spürte eine warme Flüssigkeit ihren Arm hinablaufen. Doch sie kümmerte sich nichtd arum. Zu sehr regte sie diese dämliche Fratze dieses Mistkerls auf, der sie ansah wie man einen Irren betrachtete der nicht mehr bei Sinnen wahr.

"ich werde dir dein dämliches Grinsen aus dem Gesicht schneiden wenn du damit nicht aufhöhrst!"

raunte sie ihm zischend zu als wäre sie eine Schlange die ihm entgegenzüngelte. Sie bereute diesen Satz im nächsten Moment, denn sie wusste ja, dass ihn nicht kümmerte was sie zu sagen hatte. Doch wie sollte sie Zurückhaltung üben, wenn sie Jahrelang auf diesen Moment gewartet hatte, ihre Wut an ihm auszlassen? Doch nun entfernte sie sich zornig ein paar wenige Schritte von ihm und liess sich dann auf die Erde im Schneidersitz nieder, höhrte nicht auf ihn mürrisch anzustarren. Malte sich in ihrem Kopf aus, wie sie ihn wohl am Ende umbringen würde und versuchte ihre verfluchten Schmerzen auszuhalten. Irgendwann kam Deer zurückgetrottet und die Kleine hatte Tränen auf dem Gesicht, schniefte, verhielts ich jedoch trotz allem tapfer. Und mit einem Mal, tat sie ihr so leid wie noch nie. Säße sie nicht egrade einem Völkermordenden Monstrum gegenüber, wäre sie nun zu ihr gelaufen und hätte sie womöglich sogar auf den Arm genommen um sie zu trösten. Und Deers Missmut war ihm deutlich abzulesen, denn ohne sich weiter um sie zu kümmern, liess er sein egsammeltes Holz einfach fallen und bemühte sich um ein feuer. Sah noch nichtmal sie an weil es auch in ihm zu toben schien. Doch auch er musste jetzt da durch. Und zum ersten Mal hoffte Kidah, dass Flint recht bald zurückkam, damit Venka sich nicht mehr fürchten oder abgestossen fühlen musste. Ein wenig Zeit verging und Deer hatte tatsächlich geschafft, ein kleines Feuer zu entzünden.
Kidah konnte immer nur kleine Blicke riskieren um nicht all zu lange von Cocozca wegzusehen. Sie sah jedoch, dass Venka ihre Decke zu sich zog, sich darauf setzte und dann wieder aus ihrem kleinen zerfetzten Rock den Holzvogel hervorhohlte, um ihn mit ihren kleinen Händen zu umklammern. Warscheinlich auch um sich selbst abzulenken und wie Deer zwanghaft versuchte, die Kleine dabei nicht anzusehen.
Ohne dass sie es merkte, huschte ein kaum merkliches Lächeln über ihr Gesicht als sie sah, mit welcher hingabe ihre kleinen dunklen Augen an diesem Stück Holz klebten. Als würde es ihr enfach so durch bloßes Ansehen die Angst nehmen. Doch als sie bemerkte zu was sie sich hatte hinreissen lassen, sah sie schnell wieder zu ihrem Gefangenen, dem dieser Anflug von Emotion wohl nicht verborgen geblieben war. Sofort wurde ihr Ausdruck wieder kalt und ernst ohne ihm wieter zu zeigen, was sie berühren konnte und was nicht. Etwas Zeit verging n der sie so ohne ein einziges Wort dort saßen und sie hätten in dieser Stille wohl die Blattläuse huste höhren können, wenn sie nicht auf eimal etwas höhren würde, was sich so anhöhrte, als würde jemand Balast auf seinen Schultern tragen und sich auf sie zubewegen.
Deer schien es nun auch vernommen zu haben und sah von dem Feuer auf. Sofort trafen sich ihre Blicke und mit einer leichten auffordernden Kopfbewegung deutete sie in die Richtung aus der es kam. Er sollte lieber nachsehen, damit sie davon ausgehen konnten, dass sich ihnen niemand Fremdes näherte.
Nach einem erneut kurzen prüfenden Blick zu dem Ahrkay, sah sie wieder auf zu Deer, der sich nun erhoben hatte und in den Wald hineinsah, versuchte verbissen aus seinem Gesicht lesen zu können. Doch er runzelte nur die Stirn so als ob er nochmal genauer schauen musste um sich sicher zu sein was er dort sah. Nun sah auch sie genauer hin, denn mitlerweile höhrte es sich so nah an, dass sie es auch sehen können würde. Und da Deer nicht weglief, war es wohl doch Flint, der nun zurückkam und anscheinend den Geräuschen nach zu urteilen erfolgreich gewesen sein musste!.
Sie wurde bestätigt als Venka plötzlich aufsprang und mit von sich gestreckten Armen auf ihn zulief. Und er trug tatsächlich etwas schweres über seinen Schultern! Und als auch sie genauer hinsah konnte sie auch erkennen was er dort erlegt hatte, doch es liess sie starren als hätte sie so ein Tier noch niemals gesehen!

Ein Krokodil! Er hatte tatsächlich-ganz alleine- ein Krokodil erlegt! Und Kidah konnte garnichts sagen ausser mit der Stirn zu runzeln. Einen solchen Fang hatte sie dem sanften Riesen garnicht zugetraut! Und sie musste zugeben, dass sie es schon ein wenig beeindruckte! Krokodile hatte es in manchen Teilen der Wüste auch gegeben. Jedoch eher in breiteren, seichten Flüssen. Hier hatte sie mit einem solchen Tier nicht gerechnet und deswegen hatte sie nach ihnen in den Gewässern auch nicht Ausschau gehalten. Doch dieser Fang war großartig! Und es schien noch nicht einmal ein kleines Tier gewesen zu sein! Sie würden Nahrung über Tage hinweg sicher haben wenn sie sich nicht irrte! Sie musste wohl doch anfangen, diesen Seneca mit etwas anderen Augen zu sehen.
Kurz trafen sich Flints und ihre Augen und sie nickte ihm anerkennend zu. Denn das hatte er einfach verdient. Doch um nicht zu weich zu wirken sah sie dann einfach wieder vor sich, so dass sie Cocozca aus den Augenwinkeln jederzeit sehen konnte. Sie wollte ihm nur nicht in die Augen sehen müssen, denn er war zu gerissen, würde sich jede Emotion die sie ihm zeigen oder offenbahren würde zu Nutze machen um sie zu demütigen. Also harrte sie nun so aus während sie die Männer machen liess und schon bald der Duft von gebratenem durch ihre Nase zog und ihr sogar den Mund wässrig machte.
Irgendwann, kam dann Deer auf sie zu und sie sah zu ihm auf als er sich ihr näherte, denn er brachte ihr ihre Portion. Alleine diese paar Schritte auf sie zu, taten so unendlich gut, dass sie nicht anders konnte als ihm entgegen zu lächeln. Er reichte ihr ihr Fleisch auf einem dicken Palmenblatt und wollte sich dann warscheinlich um sein Essen kümmern, doch als er sich wieder aufrichten wollte hielt sie ihn an seniem Handgelenk fest und sah zu ihm auf. Und als seine irritierten Blicke sie trafen, sagte sie ihm ein leises "Danke" entgegen, welches aus ihrem Herzen kam. Und sie konnte sehen, dass es ankam, liess ihn dann sachte los und legte das dampfende Fleisch vor sich ab. Krokodil hatte sie schon des Öfteren gegessen, doch diesesmal roch es so gut wie nichts anderes was sie jemals vor ihrer Nase gehabt hatte, was wohl auch vom aufkommenden Hunger herrührte.
Es war noch heiss und etwas von dem Fleischsaft war ihr über die Hand gelaufen, was sie nun geräuschvoll ableckte. Wieder sah sie zu dem Muskelberg vor sich, der sie dabei beobachtete. Und während sie nun SEIN ach so wertvolles Messer zückte und es an dem Stoff ihres Rockes reinigte, sah sie ihn weiter an. Nahm sich dann jedoch ein Stück Fleisch vor und schnit mit der schwarzen Klinge ein Stück davon ab.

"Hast du Hunger Ratte?"

Fragte sie ihn beiläufig, sah ihn dabei an und führte sich das erste Stück genüsslich in den Mund und kaute darauf herum. Zog den herrlichen Fleischsaft aus den Fleischfasern und genoss das Aroma und das warme Essen n ihrem Mund. Sie höhrte wie auch Venka aufquitschte weil sie endlich etwas zu essen bekam. Doch Cocozca würde noch lange auf etwas zu Essen warten dürfen. Wenn er überhaupt jemals wieder etwas von ihr bekommen würde. Sie genoss ihr Essen und am Ende legte sie satt und zufrieden das Blatt beiseite und nun lächelte SIE ihm entgegen.
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Beitrag von Flint Sky 18/2/2011, 01:43

Der Weg zurück erschien Flint Sky viel weiter als zuvor, wahrscheinlich auch weil er das schwere Krokodil auf seiner Schulter schleppte; doch er war beflügelt, denn nun hatte er endlich ein so großes Beutetier erlegt welches sie noch fast eine Woche würde satt machen können. Alleine der Schwanz enthielt so viel Fett dass sie jegliche Anstrengungen der letzten Tage wieder ausgleichen konnten wenn sie davon aßen. Und das restliche Fleisch würden sie sofort räuchern, damit es ein wenig länger haltbar blieb und sie unterwegs immer davon zehren konnten. Und während er im Laufschritt daherging überlegte er weiterhin, welchen Weg sie einschlagen sollten; die Landschaft wirkte so als wären sie dem Sumpfland nicht mehr fern, und dort warteten noch mehr Krokodile in den Gewässern auf sie. Und vor allem das Wasser und der Morast würden ihnen ein großes Problem sein weil sie kein Kanu besaßen. Grübelnd und ein wenig keuchend eilte er weiter, denn er wollte nicht dass zuviel Zeit verging und der Tag rum war. Vielleicht sollten sie sich ein behelfsmäßiges Kanu bauen... oder darauf hoffen dass eine Gruppe Anhingha vorbei kam und sie mitnahm.
Er wusste von den Händlern dass die Anhingha ein friedliches Volk waren das gerne Waren eintauschte. Sie würden sie sicher nicht angreifen, doch er konnte nicht wissen was sie dazu sagen würden wenn sie den gefangenen Holcane sehen würden. Endlich hatte er die Stelle erreicht wo er Kidah und die anderen zurück gelassen hatte, und nun verlangsamte er seine Schritte um ein wenig zu Atem kommen zu können, und auch um die letzten paar Meter vielleicht nicht auch noch zu stolpern wegen seiner Last. Der Boden wurde immer trockener unter seinen nackten Füßen, und das Gras raschelte als er geruhsam bei der Lichtung ankam wo seine Gefährten sich niedergelassen hatten. Oh was würden sie nur sagen wenn sie sahen was er ihnen brachte! Endlich hatten sie fettes Fleisch und keine sauren Früchte mehr. Deer stand weiter vorne so als würde er sehen wollen wer sich dort näherte, und als Flint in seine Reichweite kam sah er sofort Deers irritierten Blick.

"Bist du verrückt geworden...?!" zischte ihm Deer zu, und seine Augenbrauen waren zornig zusammen gezogen. Er ging hinter Flint her welcher ihn nur kurz ansah und ihm nicht antwortete. "Wie kannst du nur so ein Tier jagen!"

Doch Flint ging einfach weiter, die Echse noch immer auf seiner Schulter tragend, und ärgerte sich über Deers Reaktion. Glaubte er etwa dass er nicht mit so einem Tier fertig werden würde? In ihrer Situation hatten sie doch gar keine andere Wahl als sich das zu nehmen, was sie noch finden konnten, auch wenn es sehr gefährlich war. Er hätte notfalls auch einen Jaguar erlegt wenn er gekonnt hätte. Doch als er sah wie Kidah ihm zunickte milderte sich seine Enttäuschung, denn wenigstens erkannte SIE dass er ihnen somit einige Tage des Hungers erspart hatte. Auch die kleine Venka lief nun eng neben ihm her, glücklich lächelnd, und sie hatte den langen herunter baumelnden Schwanz des Reptils ergriffen und hielt ihn fest, so als müsse sie ihm mit seiner Last helfen. Als er das Krokodil nahe der Feuerstelle fallen ließ musste er sich erst einmal hinsetzen um zu verschnaufen, denn nun schmerzte ihm seine Schulter. Er hatte das Tier gut zwei handbreit Zeit getragen, und bei diesem Gewicht war das keine leichte Sache gewesen. Während er dasaß krabbelte Venka auf seinen Schoß und sagte irgendetwas zu ihm das wie eine Begrüßung klang, und deshalb legte er grinsend seine große Hand auf ihren Kopf und wuschelte ihr Haar, damit sie sich beachtet fühlte.

"Warst du brav, kleine Kaulquappe?"

Venka verstand ihn nicht, doch sie lächelte ihn sehr glücklich an, egal was auch immer er zu ihr sagte. Er würde ihr so bald wie möglich helfen seine Sprache zu sprechen, zwar würde sie alleine durch Zuhören schon eine Menge lernen, doch sie sollte alles verstehen was sie sagten. Es würde ihr helfen mit ihnen zu kommunizieren... und vielleicht würde sie in einen Clan kommen in dem ebenfalls diese Sprache gesprochen wurde. Oder er würde sie mit sich zurück zu den Seneca nehmen. Als er Deers Schritte neben sich hörte sah er kurz auf und beobachtete den Kangee dabei, wie er das tote Krokodil berührte und begutachtete. Also schob er Venka von seinem Schoß und hockte sich neben ihn, rollte das Reptil auf den Rücken und zog seinen Dolch von seinem Gürtel.

"Wir müssen nicht mehr viel tun, ich habe es schon ausgeweidet. Hilf mir die Haut abzuziehen, aber beschädige sie nicht."

Flint begann als Erster damit die Schnitte an der Bauchöffnung und an den Beinumrissen anzusetzen, und Deer kümmerte sich ebenso um den mächtigen Schwanz. Es war ganz ruhig und beinahe harmonisch während sie arbeiteten, nur die Vogelstimmen und das Geräusch der Steinklingen, welche in das Fleisch schnitten, bestimmte die Stille. Zusammen lösten sie die schuppige Haut von den Muskeln und zogen sie fast in einem ganzen Stück vom Körper, was eine große Kraftanstrengung war. Doch als sie es geschafft hatten konnten sie endlich die ersten Fleischstreifen herauslösen; Flint schnitt faustgroße, eckige Brocken aus einigen Muskeln und aus dem Fettanteil, während Deer die feineren Muskelstränge wie Schnüre auf Zweigen aufwickelte, um sie anschließend über die Flammen der Feuerstelle zu stecken. Es würde eine Weile dauern bis das Fleisch geröstet war, doch in dieser Zeit verarbeiteten sie das restliche Fleisch und sammelten die Stücke auf einigen großen Palmenblättern zusammen. Und während Deer sich schon wieder hinsetzte und sich ausruhte, lief Flint herum und suchte nach einigen stabilen Zweigen und faseriger Baumrinde, dicht gefolgt von der neugierigen Venka. Damit setzte er sich ebenfalls an die Feuerstelle und vertrieb sich die Wartezeit, indem er ein kleines Gestell aus den Zweigen baute.
Immer wieder hielt er zwischendurch inne, und sein Blick wanderte hinüber zu Kidah und dem Gefangenen. Der Holcane wirkte so gefährlich wie zuvor, und wenn er erschöpft war dann ließ er sich das nicht sehr anmerken. Und Flint hatte wie immer ein ungutes Gefühl wenn er den Mann ansah, es war wie ein drohendes Gewitter das jeden Moment seine Blitze hinabschicken konnte. Doch Kidah schien ihn sehr gut im Griff zu haben... etwas woran Flint sich noch gewöhnen musste, hatte er sie doch ganz anders kennengelernt. Dass sie es als Frau überhaupt schaffte sich mit diesem brutalen und durchtrainierten Kerl einzulassen, war ihm ein großes Rätsel. Er kannte keine Frau die an so etwas überhaupt denken würde.
Schließlich hatte er das Gestell fertig und stellte es über die Feuerstelle. Es war so hoch dass die Flammen nicht daran züngeln konnten, doch tief genug damit der aufsteigende Rauch herankam. Und immerzu war Venka bei ihm und beobachtete genau was er da machte; als er die ersten Fett- und Fleischstücke auf das Gestell legte half ihm das Mädchen dabei, und zusammen legten sie die erste Ration Fleisch auf dem Gestell ab damit es räuchern konnte. Unterdessen war auch schon das Fleisch an den Spießen fertig. Deer nahm sich seine Portion vom Feuer und brachte einen Spieß zu Kidah die ein wenig abseits von ihnen saß. Flint versorgte zuerst das Kind und drückte Venka einen der Spieße in die Hände, worauf sie erfreut quietschte. Und dann konnte auch der Wächter sich endlich seinen Anteil nehmen und setzte sich gemütlich und seufzend neben das kleine Iniri-Kind. Er sah nicht einmal auf als Deer zurück kam und sich wieder an das Feuer setzte, so als würde er Kidah alleine bei dem Holcane sitzen lassen wollen. Wie immer war es Flint ein Rätsel in welcher Stimmung er und Kidah gerade waren, und in welcher Beziehung sie zueinander standen. Scheinbar schien sich das ständig zu ändern. Mal waren sie sich so nahe wie Geschwister, und manchmal konnten sie sich die Augen auskratzen. Flint würde das wohl niemals verstehen können.
Sie hörten wie Kidah mit dem Gefangenen redete, und beide Männer blickten schweigend zu ihnen hinüber, beobachteten kauend wie sie den Holcane provozierte. Und Flint versuchte seinen Blick davor zu senken, denn er spürte dass es alles falsch war... sie hatten einen Wahnsinnigen bei sich der irgendwann nicht mehr zu kontrollieren war. Flint hatte gesehen wie der Holcane sie alle anstarrte... in seinen Augen war nichts mehr, nur Leere die ausgefüllt war von Hass. Um nicht daran denken zu müssen wandte sich Flint nun Venka zu und lächelte sie ablenkend an. Das Mädchen hielt noch immer seinen Spieß in der Hand, kaute mit Genuß und hatte das ganze Fett von dem Fleisch über seine Wangen verschmiert. Es tat gut sie einfach nur anzusehen und nicht mehr an die schlechten Dinge denken zu müssen; sie war jemand die ihn brauchte, und das war etwas das er so noch nicht kannte. Ganz neue Gefühle stiegen in ihm auf, nicht nur der Wunsch dass es ihr gut ging und sie satt wurde. Er wünschte sich ihr zeigen zu können wie man Feuer machte, wie man Fallen baute und wie man Rasseln aus Schildkröten herstellte. Er würde ihr all die Dinge zeigen die auch er einst gelernt hatte, und dann würde sie Wassergrassamen von Büschelgrassamen und Rotbuchen von Hainbuchen unterscheiden können, und sie würde noch viele andere Dinge kennen die manch ein Mensch gar nicht für möglich gehalten hätte.
Doch da war dieses traurige Gefühl das ihn beschlich wenn er so dachte, denn er war ein Wächter... er würde Schamane werden wenn er sich weiterhin gut hielt und er die Prüfungen des Großen Geistes bestand. Und dann würde es keinen Platz für dieses kleine Mädchen in seinem Leben geben, denn all seine Zeit wäre an die Geister und die Gebete und Zeremonien verloren. Tief durchatmend versuchte er sich zu entspannen, sich darauf zu konzentrieren nach vorne zu blicken, und so gelang es ihm halbwegs das gute Gefühl der Sättigung zu genießen. Zwischendurch sammelte er die geräucherten Fleischstücke ein, wickelte sie in ein Stück Leder aus seinem Bündel und legte neue Fleischstücke auf das Gestell über dem Feuer. Und als auch das letzte Krokodilfleisch geräuchert und sie alle satt waren, war es erneut an der Zeit die Bündel zu packen und weiter zu reisen, denn es war nicht mehr weit bis zu den Sümpfen. Und dort würden sie wirklich sicher sein können dass die Khota sie nicht mehr erreichten, dort konnten sie die Nacht verbringen bevor sie sich entschieden, wie sie das Sumpfland durchqueren wollten.
Flint Sky
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Beitrag von Cocozca 18/2/2011, 07:57

Nachdem Cocozca sich langsam auf seine Knie gesetzt hatte starrte er Kidah noch immer mit diesem wahnsinnigen Lächeln auf den Lippen an, welches nur darüber hinwegtäuschen sollte dass der brennende Schmerz durch seinen Oberschenkel zuckte. Unentwegt starrte er sie an und erwiderte ihren Blick, und als sie ihm zuzischte er solle mit seinem Grinsen aufhören und ihm androhte es heraus zu schneiden veränderte sich sein Gesicht nicht. Ihre Worte zogen an ihm vorbei wie der Wind über die Baumkronen, er hörte sie doch sie ließen ihn nur milde lächeln. Und er sah auch dass sie noch immer gegen ihre Wut ankämpfte als sie sich ihm gegenüber hinsetzte und seinen Blick stoisch erwiderte. Sie war stark, denn sie wagte es ihn so zu behandeln wo sie doch genau wusste wer er war, was er ihr und ihrem sterbenden Volk angetan hatte; doch diese Stärke würde nicht mehr lange andauern. Ihr innerer Zerfall hatte mit dem Moment begonnen als sie ihn mit dem Tode verschont hatte. Er würde sie und diese beiden Schlappschwänze so lange mürbe machen bis sie zu keiner kontrollierten Reaktion mehr fähig waren oder sich gegenseitig an die Kehle gingen. Diese Frau schien nicht einmal zu merken dass sie an der Schulter verletzt war, so sehr fesselte sie ihre Wut. Und der Anblick ihres Blutes ließ für einen kurzen Moment etwas in seinen Augen aufflackern. Der Sonnengott schrie in ihm nach mehr... er spürte wie der Durst seines Gottes sich mit seinem eigenen Durst nach Blut vereinigte, und es war als würden diese beiden Mächte in ihm miteinander verschmelzen.
Um Kidahs erbärmlichen Anblick nicht länger mitansehen zu müssen, beobachtete er nun Deer welcher gerade zurück kam und einen kleinen Haufen Zweige auftürmte, ehe er mit einer Konstruktion aus vier Hölzern und einer Schnur ein Feuer entfachte; warum einfach mit zwei Feuersteinen, wenn es auch schwer ging mit diesen primitiven Zweigen.... Der große Kerl war davongelaufen, und eigentlich wäre es nun Cocozcas große Chance mit diesen beiden dünnen Wichten abzurechnen, doch er musste sich noch immer gedulden. Er kam nicht so ohne weiteres von diesen Fesseln frei, zumindest nicht so schnell wie er es wollte. Cocozca verhielt sich ruhig und reglos, er bewegte nur leicht seinen Kopf wenn er Deer oder Kidah beobachtete, manchmal auch nur seine Augen. Ihm war nicht entgangen wie die Batufrau dieses Inirikind angesehen hatte, so als wäre es ihr etwas Wert. Vielleicht bildete sie sich ein dass sie eine richtige Frau war, doch sie sah nicht einmal richtig danach aus. Sie war abstoßend in seinen Augen, hatte einen zu starken Geist, war zu respektlos und mutig. Und gleichzeitig war sie so unbeherrscht, nur weil sie ihren Stamm verloren hatte. Gefühle die man nicht fühlen durfte wenn man stark sein wollte, oder die man nicht zeigen sollte wenn man sie doch fühlte.
Die Stimmung die nun herrschte war beinahe zu friedlich, doch sie gab Cocozca die Möglichkeit seinen Körper zu beruhigen; sein angespannter Rücken schmerzte durch die gleichbleibende Haltung, und obwohl es sehr warm war, waren seine Arme eiskalt wegen der schlechten Blutzirkulation. Wenn er freikommen sollte würde das ein kleiner Nachteil für ihn sein, denn dann würde er seine Arme nicht sofort in vollem Ausmaß bewegen können. Doch wahrscheinlich würde er diese Beiden auch noch töten können wenn er nur noch einen Arm besaß, denn Hass gab einem die größte Stärke die man für möglich halten konnte. Aus diesem Grund würde er die Batufrau auch niemals ganz unterschätzen. Er neigte seinen Oberkörper leicht nach vorne um seine Schultern zu entspannen und um seine Nackenmuskulatur zu entlasten, und irgendwann sah er wie Deer sich erhob und einige Schritte ging um in den Wald zu spähen. Kurz darauf hörte auch er die Schritte die sich näherten, und dann kam der Hühne zurück und betrat die Lichtung mit einem getöteten Krokodil auf seiner Schulter. Dass er solch ein Reptil überhaupt erlegen konnte hätte Cocozca ihm durchaus zugetraut, und er war wenig überrascht als er mitansehen konnte wie leicht der Kerl es zu Boden fallen ließ.
Aber Cocozca hatte früh genug bemerkt dass er keinen Krieger sah. Der Hühne war zwar groß und mächtig, aber seine Bewegungen waren nicht so sicher und geschmeidig wie die eines Kriegers, und er schien sich auch in keinster Weise an seiner Bewachung zu beteiligen. Und bis auf einen Dolch und zwei Steinschleudern trug er keine Waffen bei sich. Er wäre keine Gefahr für ihn, nur Kraftverschwendung. Nun herrschte geschäftiges Treiben als die Männer das Krokodil zerlegten und das Fleisch über das Feuer steckten. Und auch wenn Cocozcas Magen sich bereits schmerzhaft zusammenzog weil er nach Nahrung verlangte riss er sich zusammen, denn er rechnete nicht damit dass man ihm etwas davon abgeben würde. Mehr noch als eine mögliche Folter durch die Batufrau oder den anderen Mann fürchtete er die Macht seines Körpers; denn er würde es noch einen Tag so aushalten können, und dann würde sein Körper dem Wasser- und Nahrungsmangel Tribut zollen und ihn langsam in die Knie zwingen. Er wäre machtlos dagegen, doch daran durfte er nicht denken, nicht so lange er noch zu denken fähig war. Reglos ertrug er den verlockenden Duft des bratenden Fleisches, rührte sich auch nicht als sich Deer näherte um Kidah das Fleisch zu bringen.
Erst als sich Deer nicht gleich entfernte hob Cocozca seinen Blick und sah, dass Kidah dessen Handgelenk gefasst hatte und ihm leise danke zuflüsterte. Und so wie die beiden sich ansahen wurde es ihm sofort klar was sich hier abspielte; dieser Mann war ihr wichtig, er hatte es in ihren Augen gesehen. Und somit hatte sie mehr verraten als sie es hätte tun sollen. Er würde diese Tatsache in sich verwahren und weiterhin warten, auf den Moment an dem er zuschlagen konnte. Und während Kidah nun seinen Dolch nahm um ihr Fleisch zu zerschneiden erwiderte er kalt ihren Blick. Natürlich zeigte sie ihm wie gut es war dieses Fleisch zu essen, die Kraft in sich aufzunehmen die sie ihm vergönnten; diese Methode war auch bei den Ahrkay üblich um die Gefangenen bis an ihre Grenzen zu treiben, um sie durch ihren Hunger zu schwächen. Und ihre verächtliche Frage ignorierte er nur ausdruckslos, denn etwas anderes blieb ihm eh nicht übrig. Stattdessen konzentrierte er sich auf seine Atmung, richtete seinen Blick zu Boden und saß mit leicht gesenktem Kopf da. Er betete still zum Sonnengott, sprach in Gedanken die Verse die ihn huldigten indem man von den Menschenopfern sprach, die er regelmäßig einforderte. Und das ließ Cocozca ablenken von den endlosen Minuten, in denen sich diese Schwächlinge die Bäuche vollschlugen.
Als er aufsah schien es als ob Kidah ihn verhöhnen wollte als sie ihn angrinste, worauf er nur damit reagierte dass er müde in ihrer Nähe in das Gras spuckte. Und wenn er fast verhungerte, sie würde seiner Rache doch nicht entkommen. Sicherlich würde sogar seine Seele noch nach dem Tod ihre Rache einfordern, und diese Batu sollte sich nicht zu sicher fühlen. Er hatte die Macht des Sonnengottes in sich gespürt als er ihr Blut gesehen hatte; sie würde ihn nicht aufhalten können, niemals. Wieder ging die Zeit dahin, bis die beiden Männer sich irgendwann erhoben und sich zum Aufbruch bereitmachten. Nun würde es endlich weitergehen, wohin auch immer... Ort und Zeit waren nicht mehr relevant für ihn, solange er noch fähig war zu töten. Nachdem Kidah ihn aufgefordert hatte sich zu erheben kam Cocozca ohne Auflehnen ihrem Befehl nach, doch sie war ihm nahe weil sie seine Fesseln kontrollierte. In diesem Moment drehte er sich leicht zu ihr um, sah sie jedoch nicht an. Sein Gesicht hätte nicht sorgloser sein können als er ihr leise und fast liebevoll auf Batu zuflüsterte:

"Er ist so ahnungslos, nicht wahr? Er sieht dich mit offenen Augen an, und doch sieht er nicht was du siehst. Doch er weiß dass ich warte... Er hat Angst weil er weiss, dass ich ihm sein Ding abschneiden und in seinen Mund stopfen werde bevor ich ihn langsam töte.... und ich werde dafür sorgen dass du dabei zusehen wirst."

Noch immer sah er sie nicht an denn sie stand hinter ihm, doch wieder zeigte sich ein selbstsicheres Lächeln auf seinen Lippen als er ihr Zögern bemerkte; und es verschwand auch nicht als sie ihm daraufhin ihre Speerspitze in die Haut seines Rückens stieß damit er vorwärts ging. Nun also ging er wieder voran, jedoch nicht als ein Gruppenführer sondern als ein Gefangener, und direkt hinter ihm ging Kidah, dann Flint und zuletzt Deer, welcher scheinbar von Stunde zu Stunde nervöser wurde. Cocozca bemerkte dass die Landschaft sich veränderte, denn immer wieder wateten sie durch knöcheltiefe Seen die wirkten als wäre das Land teilweise überschwemmt worden, und die Landschaft erstreckte sich so flach vor ihnen dahin wie nirgends sonst. In der weiten Ferne, im Dunst des Himmels, erkannte er zwei milchig-graue Berge, und die bald untergehende Sonne schimmerte auf etlichen Wasserflächen weit vor ihnen, so als gäbe es dort kein Land mehr. Wäre der Weg hierher nicht so endlos weit gewesen, die Ahrkay hätten ihn sicherlich schon früher gewählt um immer neue Länder einzunehmen und die ansässigen Stämme auszurotten. Als sie wieder an festeres Land kamen hielten sie plötzlich an, denn hinter ihm erklang die Stimme des Hühnen welcher zu ihnen aufgeholt hatte. Und wieder blieb Cocozca reglos stehen, flach atmend, und starrte auf die endlose Seenlandschaft welche sich vor ihnen erstreckte.
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Alter: 34
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Beitrag von Young Deer 18/2/2011, 23:17

Young Deer versuchte die ganze Zeit über das Kind zu ignorieren, während er sich um das Feuer kümmerte und dabei nicht ein einziges mal aufsah. Für einen Moment vergaß er wo sie sich befanden und warum sie hier waren, denn die Wut stieg ihm zu Kopf und er ärgerte sich wieder maßlos darüber, dass sie das Mädchen mitgenommen hatten; nun zeigte sich eben dass es ihnen im Weg stehen würde, besonders jetzt wo sie einen Holcane in Gefangenschaft dabei hatten. Und es würde sicherlich noch schlimmer werden wenn sie in dieses Sumpfland gelangten, denn dort konnten sie wohl kaum irgendwo anhalten und Pause machen. Flint würde schon sehen wie schlimm es werden würde, wenn das Gewicht des Kindes ihn Stunde um Stunde belastete, und Deer gönnte ihm das gerade von ganzem Herzen. Der Seneca lief einfach davon und ließ sie hier zurück, und er sollte sich auch noch um das Kind kümmern.
Doch während er am Feuer saß unternahm Venka keinen weiteren Versuch um aufdringlich zu werden, also konnte sich sein Frust ein wenig abkühlen. Die ganze Zeit beobachtete er Kidah und den Holcane, darauf achtend dass nichts schlimmes passieren würde; doch Cocozca verhielt sich ruhig, auch wenn sein Blick allein ihn unendlich provozierte. Wenn Deer ihn ansah dann erinnerte er sich an jene Tage, in denen dieser Mann ihn geschlagen hatte, dafür dass er einen falschen Schritt getan oder einen zu langen Blick riskiert hatte, und an jene Momente wo er ihm gezeigt hat zu was die Ahrkay fähig waren. Er hasste diesen Holcane mehr als alles andere, und er wollte ihn tot sehen. Es gab nichts anderes was ihn sonst befriedigen konnte, nur der Tod dieses Mannes der so viel Leid über andere brachte und dabei nicht einmal ein schlechtes Gewissen hatte. Die Zeit schien gar nicht zu vergehen, und unsicher sah er neben sich wo Venka auf der Decke saß und mit ihrem Holzvogel spielte, doch er verlor schnell das Interesse daran und blickte sich unruhig um. Und dann endlich sah er dass Kidah etwas bemerkt zu haben schien, denn sie nickte ihm zu und das war auch der Moment wo er ebenfalls das leise Geräusch von Schritten im Unterholz vernahm.
Eilig erhob er sich von seinem Platz und entfernte sich ein Stück, damit er den Neuankömmling schon vorher erkennen konnte bevor er an die Lichtung kam. Und auch wenn er ahnte dass es nur Flint sein konnte, nahm er dennoch sein Atlatl vom Gürtel und legte den Speer ein. Es konnte auch durchaus möglich sein dass dort ein Khota ihren Spuren folgte, auch wenn er dafür ein wenig zu laut daher ging. Doch seine Anspannung legte sich als er schließlich Flint aus dem Dickicht kommen sah; der Seneca trug einen großen Brocken auf seiner Schulter, doch trotz des Gewichts ging er ohne zu taumeln voran, und sein Gesicht wirkte so unbekümmert dass Deer schon wieder schlechte Laune bekam. So als wäre überhaupt nichts dabei stolzierte Flint an ihm vorbei, und Deer konnte ihn nur entsetzt anstarren. Er hatte da ein Krokodil gefangen! Und wie?? er hatte nicht einmal einen Speer bei sich! Nur weil sie hungrig waren begab sich Flint in so eine Gefahr, er konnte das im ersten Moment nicht glauben.

"Bist du verrückt geworden...?! Wie kannst du nur so ein Tier jagen!"

Doch Flint ignorierte seinen Tadel einfach, so wie er es immer tat, und ging weiter bis zur Feuerstelle wo er das Krokodil mit einem dumpfen Knall zu Boden fallen ließ. Deer legte sein Atlatl zurück an den Gürtel und hockte sich dann neben das tote Reptil, jedoch nicht ohne noch einen vielsagenden Blick hinüber zu Kidah zu werfen, dafür dass er das als vollkommen lebensmüde empfand. Dann begutachtete er das Krokodil und berührte neugierig die harte, gepanzerte Haut. So nah hatte er so ein Tier noch nie gesehen, und als er es ein wenig anschob war er verwundert darüber wie schwer es war. Der Kopf war abgetrennt, doch alleine an dem mächtigen Schwanz mit den gezackten Panzerplatten war zu erkennen dass es kein ungefährliches Krokodil gewesen sein musste. Nun gut... Flint hatte halt eine Menge Nahrung für sie erlegt, aber er würde ihm dafür nicht auf die Schulter klopfen. Vor allem nicht weil er ihm das Kind aufs Auge gedrückt hatte.

Aber da es hier ja darum ging endlich essen und weitergehen zu können, machten sie sich beide an die Arbeit und zerlegten in sorgfältiger, aber mühevoller Arbeit das Reptil. Deer wickelte die besten Muskelstränge auf lange Äste, während Flint sich um den Vorrat an Fleisch kümmerte. Und als das Essen über dem Feuer briet setzte sich Deer direkt davor und versuchte das laute Knurren seines Magens zu ignorieren. Er passte darauf auf dass das Fleisch nicht zu schwarz wurde und drehte immer wieder die Spieße, die in dem weichen Boden rund um das Feuer steckten und schräg nach oben verliefen, und schon bald waren die ersten Stücke gar. Das zartrosane Fleisch war nun weiss geworden, und auf der Oberfläche hatten sich köstliche dunkle Stellen gebildet wo das triefende Fett auf die Hitze reagiert hatte. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, und er konnte es kaum erwarten davon zu essen. Eilig nahm er einen der Äste und ging hinüber zu Kidah, denn sie musste nicht aufstehen um sich ihren Anteil zu holen. Er hockte sich neben sie und reichte ihr ihre Portion, die sie ihm erleichtert abnahm. Und bevor er wieder ging ergriff sie sein Handgelenk, was ihn verwundert innehalten ließ.
Als er sie ansah trafen sich ihre Blicke, und sie flüsterte ihm ihren dank zu... Deers Herz schlug ein wenig schneller, denn durch ihre Berührung, ihren Blick und ihre Dankbarkeit sehnte er sich plötzlich wieder so stark in ihre Arme, dass er die Gegenwart des Holcane vollkommen ignorierte. Doch sie durften nicht so offen ihre Gefühle zeigen... aber er wusste dass sie es in seinem Blick sah, dass sie ihm dafür nicht danken musste, denn er hatte ihr seine Loyalität zugesagt und so würde es auch bleiben, er hielt sein Wort. Denn sie war alles was er hatte, und er liebte sie. Ein wenig verstört von dieser Annäherung schlich er zurück an seinen Platz am Feuer und begann zu essen, allerdings war er dabei sehr nachdenklich und in sich versunken. Es tat unendlich gut dieses Fleisch zu essen, nach diesen ganzen Tagen in denen sie sich nur von Dörrfleisch und Früchten ernährt hatten, und schon bald war sein Bauch voll und er lehnte sich schnaufend zurück, um sich die Fasern aus den Zähnen zu pulen. Sie alle schienen die Zeit zu vergessen, denn es tat so gut endlich zu sitzen und auszuruhen, doch sie mussten irgendwann weiter. Als der Moment gekommen war fühlte sich Deer recht träge, doch er half Flint dabei das viele Fleisch in den Bündeln zu verstauen damit sie alle einen kleinen Vorrat bei sich trugen, und dann löschte er das Feuer und begab sich langsam in Richtung Kidah. Sie hatte sich schon längst mit Cocozca zusammen aufgerichtet, doch als er bei ihnen ankam sah er die Verbitterung in ihrem Gesicht, doch er verhielt sich still und wartete bis sie nach vorne gegangen war. Auch ihm wurde nun wieder bewusst was für eine Aufgabe sie sich da aufgehalst hatten, und noch immer wusste er nicht recht was Kidah mit dem Holcane vorhatte wenn sie weit genug von diesen Gebieten entfernt waren.

Schweigend reihten sie sich hintereinander ein und marschierten los, wobei Flint das Mädchen in seinem Arm trug und die Decke in seine Armbeuge gelegt hatte. Deer beobachtete aufmerksam die Veränderungen in der Landschaft, die sich immer mehr in Seen und Tümpelflächen verwandelte und sie mitunter durch wadenhohes, klares Wasser laufen ließ, und er fragte sich ob sie in diesem Sumpfland sogar genötigt sein mussten zu schwimmen, was er nicht hoffte. Sie kamen ohne weitere Probleme voran, nicht einmal der Holcane lehnte sich auf. Und Deer spürte dass er seiner Heimat mit jedem Schritt näherkam, auch wenn er nicht glauben wollte dass Flint überhaupt eine Ahnung hatte wo sich seine Heimat befand. Er war innerlich unruhig, gefangen in seinen Gedanken die sich um die schrecklichen Erlebnisse und den Druck mit dem Holcane drehten, und darum wie es wohl sein würde seine Heimat wieder zu betreten und jene Gesichter wieder zu sehen die er einst verlassen hatte. Und dann blieben sie irgendwann stehen und hatten einen wunderbaren Ausblick auf die flache Landschaft die vor ihnen lag; die Sonne hatte einen orangenen Ton angenommen und wanderte bereits tief am Horizont, und bald würde sie untergehen. Sie hätten sich vielleicht um Material für Fackeln kümmern sollen als sie noch genügend Bäume um sich gehabt hatten, doch nun war es zu spät. Deer bemerkte dass Flint nach vorne gegangen war und dicht bei Kidah stand, und nun ging auch Deer näher heran um zu erfahren was los war.
Der Seneca hatte Kidahs Arm genommen und betrachtete ihn mit ernstem Gesicht, und erst jetzt bemerkte Deer dass sie dort eine Wunde hatte die mit getrocknetem Blut bedeckt war. Die Ränder waren aufgerissen, gerötet und geschwollen, und es war offensichtlich dass sich die Wunde entzündet hatte. Warum nur war ihm das nicht aufgefallen? Hatte er sich wirklich so sehr um sich selbst gekümmert dass ihm das nicht aufgefallen war? Flint fragte sie wie lange sie das schon hatte, und als Kidah ihm geantwortet hatte zog Flint einen kleinen Behälter aus Ton aus seinem Bündel und strich eine grüne Paste auf die Wunde, auch wenn Kidah darüber nicht sehr begeistert schien. Dabei sagte er:

"Es ist gut dass die Wunde aufgerissen ist, so konnte das Blut ein wenig von dem schlechten Geist hinausspülen der an dem Fleisch frisst. Aber ich fürchte dass er noch nicht ganz herausgekommen ist...Diese Paste wird dafür sorgen dass nicht noch mehr passiert, aber sobald wir eine sichere Rast haben werde ich dich richtig behandeln müssen. Der schlechte Geist wird sonst in deinen ganzen Körper wandern und dich krank machen."

Deer blieb still neben ihnen stehen und betrachtete besorgt das Geschehen. Das hatte ihnen auch noch gefehlt dass Kidah krank werden könnte, es wäre als würde der Alptraum niemals aufhören. Er hoffte dass Flint die Wahrheit sprach und dass Kidah sich so bald wie möglich helfen lassen würde, denn sie musste stark und gesund bleiben. Dennoch fühlte er sich momentan ein wenig fehl am Platz, denn er konnte nicht viel für sie tun, und deshalb wartete er ab bis Flint sein Bündel und das Kind an sich genommen hatte damit sie weiter gehen konnten. Und Kidah vermied es ihn anzusehen, und es schien als würde sie versuchen gefasst zu wirken um sich keine Schwäche anmerken zu lassen.
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Das Jagdgebiet der Khota Empty Re: Das Jagdgebiet der Khota

Beitrag von Gast 19/2/2011, 00:53






Kidah konnte förmlich spüren, wie die Kraft des Fleisches sie auflud. Die Luft, die während dem Essen aus ihrem Magen verdrängt wurde, tat zwar nicht wirklich gut, doch am Ende war sie satt und die Übelkeit des Hungers war gewichen. Und das war schon viel wert. Wenn sie jetzt noch ein wenig Schlaf finden würde, dann säh sie bestimmt gleich ganz anders aus. Doch hatte sie wenig Hoffnung, dass sie diese Mglichkeit in nächster Zeit haben würde. Sie würde immer nur teilweise die ein oder andere Stunde schlafen können, um sich dann wieder um IHN zu kümmern. Sie waren durch ihn ALLE in Gefahr. Und es war nun ihre Pflicht, ihn von den Anderen fern zu halten, damit ihnen nichts geschehen würde.
Flint hatte gesagt, sie sollen ihn nicht töten. Fein. Dann würde sie ihn eben nicht mit ihren Händen töten. Also würde er selbst von alleine sterben müssen. Und dies würde noch viel qualvoller passieren, indem er langsam ausmergeln würde. Sie würde ihn dabei nicht anrühren und Flint diesen Gefallen tun.
Doch wenn es so sein sollte, ging es nicht anders als ihn mitzunehmen und darauf zu achten, dass er nicht entkommen konnte. Denn dann wären auch die Khota und die Seneca des Todes gewesen. Und das konnte sie nicht zulassen. Und nun hockte sie hier mit ihm. Zeigte ihm ganz deutlich, wie köstlich diese Mahlzeit gewesen war. Die Männer kümmerten sich um das restliche Fleisch, damit es ihnen auf ihrem Weg noch als Proviant dienen konnte. Und weil sie weiterhin so versessen ihrer Aufgabe als Bewacherin nachkam, bekam sie garnicht mit, welch harmonischen Momente es dort hinter ihr zwischen Flint und dem Iniri-Kind gab. Wie auch Deer sein Fleisch in vollen Zügen genoss und ihm dabei die Sonne auf deinen Bauch schien. Ein paar Momente die auch ihr Herz vielleicht zur Vernunft gebracht hätten, wenn sie nicht mit dem Rücken zu ihnen gesessen hätte, um all ihre Aufmerksamkeit Cocozca zu widmen, damit er niemandem was zuleide tun konnte.
Auch wenn ihr Herz sich danach sehnte, Teil von jemand bestimmten zu sein und dies endlich auch einmal zulassen zu können, ohne dafür bestraft oder verurteilt zu werden. Und sie spürte, dass auch Deer bereit dazu war. Und umso mehr tat es weh, es jetzt nicht einfach tun zu können. Doch was sollte sie tun? Sollte sie sich vielleicht doch einfach über Flints Willen hinwegsetzen und dem Ganzen ein Ende machen? Flint war einer dieser Schamanen-Schüler, die es auch in ihren Reihen gegeben hatte. Sie hatten die Macht, mit den Göttern zu kommunizieren. Ihnen ihren Willen darzulegen. Und sie hatte immer den grössten Respekt davor gehabt, weil sie die Schauermärchen kannte was passierte, sobald die Götter zornig wurden. Würde auch sie dann ihr Zorn treffen, sobald sie sich ihm einfach widersetzte und diesen Holcane sofort erledigte? Ihr Kopf war niemals ruhig. Niemals höhrte sie auch nur eine Sekunde auf, sich Gedanken zu machen... Es war als würde ein Chaos epischen Ausmaßes in ihrem Kopf abspielen. Als würden tausend Stimmen geichzeitig auf sie einreden. Und sie würde dem nicht mehr lange standhalten können, wenn sie nicht wenigstens einmal zur Ruhe kommen konnte.
Sie sehnte sich nach Deer. Sie sehnte sich nach allem an und in ihm. Doch es würde sie nur taumeln und zweifeln lassen, sich diesen Sehnsüchten nun hinzugeben. Sie musste nun stark sein. So wie sie es immer sein musste. Und sie würde auch Deer damit in Gefahr bringe wenn sie jetzt schwach werden würde. Denn sie wusste, Cocozca würde jeden erdenklichen Moment nutzen, um sie fertig zu machen. Was es auch sei, was ihr Herz erfreute, er würde diesen Keimling sofort zertreten. Und diese Gedanken waren es auch, die ihr diese Kälte verlieh. Nun würde sie es sein, die über ihm stand. Ihm war nichts wichtiger als Ehre und Selbsterhaltung. Und wenn sie es schaffte, ihm dies auch noch zu nehmen, dann wäre sie schon fast zufrieden. Vielleicht...Ja nur vielleicht würde er, sobald sie es schaffen würde ihn zu brechen, erkennen was er geworden war. Vielleicht würde er das was man ein Gewissen nannte ja wiederfinden. Doch um das hoffen zu können, musste sie mit ihm noch einen weiten Weg gehen.
Kidah hatte Zeit. Einen vollen Magen. Und jemanden an ihrer Seite auf den sie sich verlassen konnte. Also war sie damit mächtiger und reicher als er gerade. Immernoch starrte sie ihn immer wieder argwöhnisch an, während sie die letzten Stücke ihres Essens genoss und nachdem sie ihre Palmblätter beiseite gelegt und ihn zufrieden angelächelt hatte, reagierte er prompt und spuckte in ihre Richtung. Doch das war so typisch und voraussehbar gewesen, dass es sie nur noch mehr lächeln liess. Er sah fast aus wie ein kleiner Junge, der sich mit Händen und Füßen dagegen wehrte, gelehrig zu sein.
Sie vernahm, wie es nun langsam lauter hinter ihr wurde, weil die Männer damit begonnen hatten die Sachen einzupacken und das fertig geräucherte und somit haltbar gemachte Fleisch in ihren Taschen zu verstauen. Venka war schon wieder topfit und tänzelte freudig um ihren Beschützer herum weil es weiterging, so als würde sie sich darauf freuen! Mit einem kurzen, prüfenden Blick über ihre Schultern atmete sie tief durch, raffte sich dann auf und ging auf Cocozca zu. Tippte ihn grob mit ihrer Sperspitze gegen seine Hüfte und erwähnte nur ein befehlendes "Hoch!". Jedes weitere Wort war sowieso Zeit- und Energie-Verschwendung. Und anders als noch vorhin beim Hinsetzen kam er dieser Aufforderung zwar langsam, aber ohne Gemurre nach. Nun trat sie furchtlos nahe an ihn heran, um noch einmal seine Fesseln zu kontrollieren, damit sie sichergehen konnte, keine bösen Überraschungen auf ihrem weiteren Weg zu erleben. Tat dies mit ausserordentlicher Gründlichkeit. Doch als er ihr nun sein Gesicht zuwendete ohne sie anzusehen und anfing ihr zuzuflüstern, hielt sie inne und starrte ihn an.

"Er ist so ahnungslos, nicht wahr? Er sieht dich mit offenen Augen an, und doch sieht er nicht was du siehst. Doch er weiß dass ich warte... Er hat Angst weil er weiss, dass ich ihm sein Ding abschneiden und in seinen Mund stopfen werde bevor ich ihn langsam töte.... und ich werde dafür sorgen dass du dabei zusehen wirst."

Sofort stieg ihr die Zornesröte ins Gesicht und sie verzog angewiedert ihren Mund während sie versuchte, ihre Kontrolle nicht zu verlieren. Denn dann wäre es doch zuende gewesen, bevor seine Lektion richtig hätte beginnen können. Sie hasste ihn so sehr... niemals hätte sie gedacht, dass sie jemals so sehr hassen konnte wie jetzt, ohne dabei augenblicklich ausser Kontrolle zu geraten. Und nun verfluchte sie sich selbst dafür, dass sie ihm die Möglichkeit gegeben hatte zu merken, wieviel ihr an Deer tatsächlich lag. Mit aller Macht hatte sie versucht, ihn davon fernzuhalten und es war ihr doch nicht gelungen. Ihr angestrengter Atem traf auf seine Schulter und ihre Hand lag bereits auf der schwarzen Klinge des Holcane an ihrem Bauchgurt... zitterte. Prüfend sah sie kurz über seine Schulter hindurch, hinauf zu Deer der sich bemühte, wie Flint auch alles zusammenzuräumen und davon nichts mitbekommen hatte. Dann sah sie wieder verächtlich zu Cocozca. Sie würde nichts darauf antworten. Denn dann würde er wieder heraushöhren können, wie sehr er sie damit bewegte. Und den Gefallen tat sie ihm ganz sicher nicht.
Also drückte sie ihm nun mit malmenden Kiefern die Steinkspitze ihres Speers in den Rücken ehe sie sich ganz verlieren konnte!
Wie leicht es doch war ihn jetzt zu töten. Und zwar auf der Stelle. Es würde sie noch nichtmal viel Kraft kosten so wie sie nun hinter ihm stand. Nun schritten sie zu den Anderen und weil sie sich so zügeln und auf sich selbst konzentrieren musste, bemerkte sie garnicht, dass Deer in ihre Richtung gelaufen war. Schweigend, ihren Blick auf Cocozca gerichtet und mit Verachtung im Herzen, trat sie an ihm vorbei und übernahm wieder die Spitze der Gruppe, liess den Holcane vorausgehen.
Wieder folgte ihr Flint mit dem Kind und Deer bildete erneut die Nachhut. Kidah versuchte immer wieder so viel wie möglich von ihrer Umgebung warzunehmen ohne dabei lange wegzusehen. Und obwohl der feste Boden immer mehr seichten Tümpeln und Moorigen kniehohen Seen wich, kamen sie trotz allem gut Voran. Wie schon zu Beginn des Tages, machte der Ahrkay keine Anstalten sich zu wehren. Hielt mit ihrem Tempo mit und sie musste sogar weniger als sonst ihre Speerspitze zum Einsatz bringen, um ihn anzutreiben. So als wäre auch er froh, wieder unterwegs zu sein und sich womöglich von seinen Schmerzen und seinem Hunger abzulenken. Manchmal entdeckte sie beiläufig seltsame Tiere, wie kleine gelbe Frösche, welche an den Blättern klebten die in die Tümpel hineinreichten. Oder auch Wasserschlangen, welche hier und da ihren Weg kreuzten und sich schnell entfernten, wenn sie ihnen näherkamen. Immer wieder musterte sie das Wasser, denn wie ein Krokodil sich verbergen konnte wusste sie sehr gut. Und sie brauchten all ihre Beine um hier heil herauszukommen.
Doch Kidah bemerkte noch etwas anderes! Und dies lies ihr Herz vor Vorfreude schneller schlagen! Denn mehr und mehr wichen auch die Bäume mit den offenen Seen und gaben immer mehr vom Himmel frei, den sie so sehr vermisst hatte! Irgendwann, nach bereits langer Zeit des Laufens kam sie an eine ofene Fläche die sich plötzlich wie eine Grenze vor ihnen herzog. Kein Einziger Baum trübte dieses Bild und auch wenn es keine Wüste war, musste sie leise über diesen Anblick seufzen. Die Untergehende Sonne! Und sie malte wundervolle Farben in den Himmel dort, wo sie dem Horizont bereits näherkam und diese spiegelten sich wiederum in den glatten Wasseroberflächen um sie herum wieder.
Sie standen bis zur Hälfte ihrer Waden im Morast, doch selbst dies konnte das Bild nicht trüben. Nach kurzem Zögern jedoch mussten sie weiter und sie wollte Cocozca gerade wieder antreiben als sie plötzlich von Hinten an ihrem verletzten Arm festgehalten wurde und sie mit ihrem Kopf verwundert herumfuhr.
Sie sah, dass der Wächter ihre entzündete Wunde musterte und sofort sah sie ihn missmutig an, denn dafür hatten sie jetzt keine Zeit! Kidah hatte sich längst an diesen Schmerz gewöhnt, auch, wenn er manchmal schlimmer wurde, wenn salzige Schweisperlen in die aufgerissene Wunde liefen. Er fragte sie nun, wie lange sie dies schon hatte und sie antwortete ihm knapp, dass sie sie im Kampf mit Cocozca abbekommen hatte. Flint kramte daraufhin sofort in seinem Beutel und zog ein kleines Tongefäß hinaus woraufhin sie mit der Stirn runzelte und seufzte. Die Sonne würde bald untergehen und sie würden nichts mehr erkennen können und er musste nun Heiler spielen? Ausgerechnet jetzt? Doch sie konnte kaum so schnell reagieren, wie er ihr bereits eine zähe, grüne Paste auf die Verletzung strich und sie bei den Berührungen ein stechender Schmerz durchzuckte. Sah aber sofort prüfend zu Cocozca, der mit dem Rücken zu ihnen stand und einfach wartete. Also hatte er ihre Regung nicht mitbekommen was sie ein wenig beruhigte. Immerhin hatte ER ihr diesen Schnitt verpasst und es wäre ihm sicherlich eine Freude ihren Schmerz zu beobachten, welchen sie davon noch verspürte.

"Es ist gut dass die Wunde aufgerissen ist, so konnte das Blut ein wenig von dem schlechten Geist hinausspülen der an dem Fleisch frisst. Aber ich fürchte dass er noch nicht ganz herausgekommen ist...Diese Paste wird dafür sorgen dass nicht noch mehr passiert, aber sobald wir eine sichere Rast haben werde ich dich richtig behandeln müssen. Der schlechte Geist wird sonst in deinen ganzen Körper wandern und dich krank machen."

Sagte Flint nun in Ruhigem Ton. Was bei den Göttern haten die Zwei nur immer mit ihren Geistern? Sie konnte es sich nur so erklären, dass die "Geister" wohl ihre Bezeichnung für die Götter war, an welche sie glaubten. Und wenn dem so wäre machte er ihr damit ein wenig Angst. Vielleicht waren die Götter ja längst zornig auf sie und liessen sie mit Absicht bereits langsam krank werden? Mit gerunzelter Stirn liess sie Flint gewähren und betrachtete dann kurz sein Werk, ehe sie ihm etwas unsicher in die Augen sah. Sie hatte ihn derbst angepöbelt, nachdem die Sache mit dem Kampf gelaufen war. Und jetzt tat es ihr irgendwie leid. Selbst wenn sie immernoch der Auffassung war, dass er dies nicht hätte tun dürfen. Doch dieser Mann hatte ein gutes Herz. Zu gut vielleicht. Doch vielleicht war auch sie zu weit gegangen, indem sie ihn so angeschrien hatte. Doch da ihr diese Erkenntniss mehr als peinlich war, erwiederte sie nur ein knappes aber auch nicht abwertend klingendes "Danke", drehte sich dann um und trieb ihren Gefangenen mit der Steinspitze ihres Speers erneut an.
Sie wollte zudem nicht, dass Deer sich anfing, wieder Sorgen m sie zu machen. Wenn sie schon all ihre Konzentration für diesen Holcane aufbringen musste, so würde sie sich umso mehr auf Deers Augen und Ohren verlassen müssen. Und dafür musste er klaren Verstandes bleiben. Sie spürte tatsächlich, dass ihr Körper einmal wegen ihrer Erschöpfung langsam wieder an seine Grenzen kam und auch dass die Wunde ihr zusetzte. Doch die Salbe kühlte sofort ein wenig, was auch sofort die Schmerzen ein wenig milderte. Und darüber war sie schon enorm dankbar.
Doch sie kamen nicht weit, denn plötzlich zischte Deer ein lautes "SHHT!" zu ihnen nach vorne wobei sie abrupt stehenblieben und Kidah Cocozca sofort bei seinen Fesseln festhielt, damit auch er keinen weiteren Schritt mehr machen konnte.
Schnell sah sie nach Hinten und erkannte, dass Deer mit seinen Augen in leicht geduckter Haltung ihre Umgebung absuchte und nun lauschte auch sie angestrengt und sah sich um. Was hatte er denn gehöhrt? Doch dann konnte auch sie es vernehmen. Das seichte Plätschern wenn etwas die Wasseroberfläche durchschnitt und streifte. Bis sich in der Ferne plötzlich einige hochgewachsene Farne bewegten und sie wie gebannt daraufstarrte. Was kam denn JETZT auf sie zu? Schnall sah sie hinter sich und die anderen, doch um sie herum war nichts, worin sie sich hättenverstecken können und um zurückzulaufen, dazu war es zu weit! Also sah sie wieder hastig nach Vorne und umgriff ihren Speer wieder fester, während sie mit der anderen Hand Cocozcas Fesseln fest umklammert hielt.
Und dann gaben die Farne sie plötzlich frei. Erst teilten sie sich und dann sahen sie insgesamt drei große Kanus mit einigen Männern darin auf sich zuschwimmen, die sie mindestens genauso überrascht und verwundert anstarrten, wie sie es gerade bei ihnen taten. Kidah hielt die Luft an. Wenn dieses Vlk genauso kriegerisch war, wie die Khota in dem Wald, den sie hinter sich gelassen hatten, dann würden sie nun in Problemen stecken.
Leicht drehte sie Flint ihr Gesicht zu, ohne dabei die Freden aus den Augen zu lassen und flüsterte ihm entgegen, wer das sei. Als Antwort bekam sie zu höhren, dass er annahm, dass dies die Aningha seien. Manche von ihnen trugen seltsame Basthüte mit breiten Rändern auf ihren Köpfen und sie konnte sehen, dass sie bis auf ein paar Bögen und ein paar wenigen Pfeilen sonst keine weiteren Waffen dabei hatten. Und sie machten auch sonst keinen streitsüchtigen Eindruck. Und als sie nun langsam immer näher trieben, konnte sie auch die Fischernetze in einem der Kanus entdecken. Also waren sie auf Nahrungsbeschaffung gewesen. Trotzdem würde sie sich hüten, nun einen falschen Schritt zu wagen während sie von ihnen ausgiebig beäugt wurden.

"Wir grüßen euch! Was führt euch in das Land der Aningha Reisende?"

rief ihnen nun plötzlich jemand entgegen. Kidah konnte es zwar verstehen, denn sie Sprachen so ähnlich wie Deer und Flint es taten, jedoch musste sie genau hinhöhren weil sie manche Worte anders betonten und aussprachen. Diese Begrüssung gefiel ihr wesentlich besser als die der Khota. Und auch wenn die Fremden ziemlich misstrauisch und vorsichtig wirkten, was wohl auch an dem Gefesselten Holcane vor ihr lag, so machten sie doch einen friedfertigen Eindruck. Nun entspannte sie ein wenig ihre Körperhaltung und sah hinter sich zu Flint, damit er antworten würde, denn er würde mit dieser Art von Aussprache sicher besser zurechtkommen als sie, wo sie doch selbst noch lernen musste einiges richtig auszusprechen. Er bemerkte ihren Blick, suchte kurz nach Worten weil sie sehen konnte wie er blinzelte und seine Lippen befeuchtete. Und doch trat er nun vor und begann zu erklären wer sie waren und sie nur Durchreisende wären, die keine feindseligen Absichten hatten.
Nun waren sie ihnen mit ihren Kanus so nahe gekommen, das Kidah sie genauer betrachten konnte. Und auch sie wurde sorgfältig gemustert.

"Das ist gut, dann habt ihr nichts zu befürchten!"

gab dann der Älteste von ihnen, der sie auch angesprochen hatte hinzu und betrachtete dann ebenfalls Kidah und ihre Geisel, die sie nicht einmal losliess. Dann sah der Mann wieder zu Flint und deutete auf sie und Cocozca.

"Und wer ist das? Und warum ist er gefesselt?"

Nun sah auch Kidah zu Flint, weil sie gespannt auf seine Antwort war. Doch er schien selber keine darauf zu wissen, sondern begann nur nervös herum zudruchsen. Sie wusste was nun in ihm vorging. Er würde nicht lügen können. Denn das durfte er auch nicht in seiner Lage als Schamanen-Schüler. Er schien im Klinsch mit sich selbst und das würde diese Leute nur noch misstrauischer machen. Also begann sie spontan zu sprechen und ihm eine Antwort daraf zu geben und versuchte, dabei ihre Worte so klar und deutllich auszusprechen wie sie konnte.

"Dieser Mann unserer Gefangener. Wir ihn gefangen nachdem er und sein Männer getötet haben Iniri Stamm in Wald. Er der Anführer des Trupps gewesen und nun wir wollen bringen ihn zurück wo er bekommt sein Bestrafung und er nicht mehr Unheil anrichten kann."

Im Grunde hatte sie damit ja auch nicht gelogen. Sie ersparte sich nur die Einzelheiten, WOHIN sie ihn bringen würde und wie seine Bestrafung aussehen würde. Sie wusste ja nun, dass Cocozca diese Sprache nicht gut konnte und das wäre ein großer Vorteil für sie. Doch nachdem sie das Iniri Volk erwähnt hatte, konnte sie plötzlich das blanke Entsetzen in den Augen dieser Leute erkennen und sie tauschten fassungslose Blicke untereinander, ehe der Älteste wieder zu ihr hinsah und schlucken musste.

"Das... das ist schrecklich.... Wir sind gut befreundet gewesen mit den Iniri und wir hatten uns bereits gewundert, weshalb keine Händler mehr zu uns gefunden haben. Wo werdet ihr ihn hinbringen?"

fragte er sie nun gezielt und nun musste SIE schnell nach Worten suchen. Nun würde sie kaum noch eine andere Wahl haben als etwas zu sagen dass so nicht ganz stimmte.

"Wir bringen ihn zurück zu mein Volk, viele viele Handbreit hinter diese Land. Er dort ebenso gewütet und er dort soll seine gerechte Strafe empfangen damit mein Aufgabe ihn zurückzubringen zuende gebracht."

Kidah sah ihn abwartend an während endlos lange Sekunden verstrichen, in denen rein ganichts passierte und sich nur ihre Blicke trafen. Doch dann nickte der Alte sachte, anscheinend immernoch betrübt wegen der Sache mit den Iniri. Und dann übernahm den Göttern sei dank wieder Flint das Wort, indem er Venka erwänte. Und dass sie die Einzigste Überlebende der Iniri war. Daraufhin streckte der Alte und auch ein paar andere ihre Hälse um einen Blick auf sie zu werfen. Flint fragte ebenso, ob sie ihnen sagen konnten, wo sie diese Nacht eine Stelle zum nächtigen finden würden, damit sie am nächsten Morgen friedlich wieder weiterziehen konnten. Und nun steckten sich viele Köpfe auf den Booten zusammen und ein unverständliches Gemurmel war entfacht. Kidah zog eine Augenbraue hoch weil sie nichts verstand und blickte von einem zum Anderen weil sie wissen wollte, was es da zu bereden gab. Doch nun verstummten sie wieder und wieder sprach der Älteste zu ihnen indem er fragte ob wir den Gefangenen unter Kontrolle hatten was Kidah sofort sicher bejahte.
Und nun geschah etwas, womit sie im Leben nicht gerechnet hatte. Der Alte bot ihnen an, dass sie mit in ihr Dorf kommen konnten um sich auszuruhen und zu Kräften zu kommen! Und dass sie gute Krieger hatten, welche auf den gefangenen solange achtgeben würden. Zwar würde Kidah das zweite nicht so ohne weiteres zulassen, doch schien das Angebot verlockend auf einem Leder zu sitzen anstatt im Morast und sich von den Millionen Mücken zerstechen zu lassen. Fragend blickte sie zu den Männern um auch ihre Meinung dazu mitzubekommen und sah dann wieder prüfend zu Cocozca, der interressiert mitzuhöhren schien, so wie er ihnen seinen kopf zuwendete ohne sie anzusehen. Ob sie dies riskieren konnte? Sie würde ihn wieder nicht einmal aus den Augen lassen können. Und ausserdem würde er eh bald nicht mehr am leben sein, um die Lage dieses neuen Dorfes an seine Leute weitergeben zu können!. Also wartete sie auch auf das Urteil der Männer hinter sich.
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Beitrag von Flint Sky 19/2/2011, 14:11

Auch Flint bemerkte recht schnell die Veränderung der Landschaft, während sie eine Weile dahinliefen und das Jagdgebiet der Khota hinter sich ließen; er war sehr erleichtert darüber, und er spürte dass der Große Geist ihnen somit endlich seine Kraft mit auf den Weg gab damit sie ohne Probleme voran kamen. Er beobachtete aufmerksam die Umgebung, und er trug die kleine Venka im Arm auf seiner Hüfte während er sich bei jedem Schritt auf seinen Stab stützte, damit er nicht das Gleichgewicht verlieren konnte. Sein Bündel war schwerer geworden durch die ganzen Vorräte die er darin verstaut hatte, und er wusste dass es eine schwere Prüfung für ihn sein würde auf diese Art das Sumpfland durchqueren zu müssen. Wie auch immer er das tun würde, er wollte sein Bestes geben, so wie immer wenn er eine Aufgabe bewältigen musste.
Der Tag neigte sich bereits dem Ende zu als sie das Sumpfland vor sich liegen sahen, mit den weiten Wasserflächen die immer wieder von Wassergras überwuchert waren, so als wäre dort eine Wiese auf der sie laufen konnten obwohl das Wasser dort alles beherrschte; und da sie schon so lange gewandert waren entschied Flint dass es Zeit war, sich endlich Kidahs Wunde anzusehen. Er hatte dies verschoben denn er respektierte ihren Wunsch sich ganz auf den Gefangenen zu konzentrieren, doch wann immer sein Blick auf die verkrustete Wunde an ihrem Arm fiel hatte er das Bedürfnis sie zu behandeln. Er war noch kein Schamane, doch er hatte einige Dinge dabei die ihr helfen würden damit diese Wunde nicht zu einem großen Problem werden würde, und er allein war fähig dazu ihr damit zu helfen. Also holte er zu Kidah auf und ergriff vorsichtig ihren Arm, und wie erhofft blieb sie sofort stehen. Während sie den Holcane zum Anhalten bewegte ließ Flint langsam die kleine Venka von seinem Arm rutschten, sodaß sie mit den Füßen in dem kalten Wasser stand, und sie klammerte sich dabei an seinem Lendenschurz fest weil sie das nicht wollte, doch Flint musste sie nun vorerst ignorieren.
Ohne darauf zu achten ob es Kidah gefiel oder nicht, betrachtete er die Wunde und berührte die Wundränder, damit er die Stärke der Entzündung feststellen konnte. Es sah aus als wäre diese Wunde bereits einmal aufgerissen, was zwar den Heilungsprozess stoppte doch es hatte auch bewirkt, dass die voranschreitende Entzündung nicht noch schlimmer werden konnte. Sicherlich war Schweiß und Schmutz hinein gelangt, und nun waren es die Schattengeister die sich an ihrem Fleisch labten und die Wunde immer schlimmer werden ließen. Flint zog eilig sein Bündel von der Schulter und fragte sie dabei seit wann sie diese Verletzung hatte, und da sie antwortete dass sie diese schon seit dem Angriff des Holcane hatte, hatten die Schattengeister genügend Zeit um in die Wunde zu gelangen und sie zu entzünden. Flint wählte einen Behälter in dem sich eine Paste aus geriebener Weidenrinde, gekochten jungen Palmensprossen und Ameisenbärfett befand, und sogleich schmierte er etwas davon auf die Wunde damit die heilende und schmerzlindernde Wirkung einsetzen konnte.

"Es ist gut dass die Wunde aufgerissen ist, so konnte das Blut ein wenig von dem schlechten Geist hinausspülen der an dem Fleisch frisst. Aber ich fürchte dass er noch nicht ganz herausgekommen ist...Diese Paste wird dafür sorgen dass nicht noch mehr passiert, aber sobald wir eine sichere Rast haben werde ich dich richtig behandeln müssen. Der schlechte Geist wird sonst in deinen ganzen Körper wandern und dich krank machen."

Er würde die Wunde gründlich säubern und vielleicht auch öffnen müssen sobald sie einen sicheren Ort zum Rasten gewählt hatten, das wusste er. Doch er wusste nicht ob Kidah das mit sich machen lassen würde, denn er sah nun deutlich dass sie das scheinbar als wenig notwendig empfand. Er beobachtete sie besorgt, denn er konnte verstehen dass sie sich keine Schwäche anmerken lassen wollte, doch er wusste was er hier tat und er wusste was geschehen würde, wenn sie seine Heilung nicht ernst nahm. Doch vielleicht misstraute sie ja auch IHM... weil er ein Seneca war und sie aus einer ganz anderen Kultur kam. Flint würde jedoch darauf beharren ihre Wunde zu behandeln, egal was sie dazu sagte. Nun packte er wieder sein Bündel zusammen und hob Venka erneut auf seinen Arm, denn sie mussten schnell weiter bevor die Sonne unterging und sie in finsterer Nacht durch die Sümpfe waten mussten; ein paar Schritte gingen sie weiter, doch dann zuckten sie zusammen als Deer ein leises "SCHT!" von sich gab.
Die plötzliche Stille ließ auch Flint gespannt lauschen, denn so wie Deer hinter ihm stand wirkte es so als ob er etwas gehört hatte; und Flint fragte sich was das wohl sein konnte, hier in diesem offenen Gebiet wo ihnen schlecht jemand auflauern konnte. Vielleicht hatte er ein Krokodil gehört welche sich in diesen Gewässern verbargen, und sie hatten es aufgeschreckt. Doch dann hörte Flint mit klopfendem Herzen dieses leise, rauschende Geräusch wie wenn Schilfgras gegen den Bug eines Kanus rieb, und sofort suchten seine Augen die Wasserflächen ab. Kurz darauf kam auch das Geräusch von bewegtem Wasser hinzu, und dann sahen sie wie sich das Wassergras in der Ferne teilte und drei Kanus freigab, die sich ihnen langsam näherten. Da sie wahrscheinlich längst im Jagdgebiet der Anhingha waren konnten es wohl nur Anhingha sein... eine Tatsache die Flint darauf hoffen ließ dass sie nun Hilfe bekommen würden, denn er hoffte auf die Gutmütigkeit dieses Volks. Dennoch blieb er vorsichtig und betrachtete abwartend die Männer welche in den Kanus saßen; es konnte immer passieren dass sich die Situationen änderten und bedingt durch Streit und Kämpfe die Gemüter der Clans sich änderten. Völker die vorher jeden freundlich empfangen hatten konnten dadurch auch sehr misstrauisch und sogar feindselig werden.
Doch diese Männer wirkten nicht so als würden sie die kleine Gruppe angreifen wollen. Ausgiebig musterten sie die Fremden während sie ihre Jagdspeere in den Händen hielten, und sie schienen sich sehr darüber zu wundern sie hier in ihrem Gebiet anzutreffen. Flint hoffte dass weder Kidah noch Deer nun eine voreilige Reaktion von sich geben würden, denn wenn die Anhingha sie schon fanden würde Flint sie respektvoll um Durchlass bitten. Drei bis vier Männer saßen in jedem Kanu, und in einem befanden sich auch Fischernetze, also waren sie auf der Jagd gewesen. Flint war ein wenig aufgewühlt, denn noch nie hatte er Menschen aus diesem Volk gesehen, und wie immer war dies ein großes Abenteuer für ihn. Einer der Männer hob leicht die Hand zum Gruß an, und auch wenn er nicht lächelte rief er freundlich in der Handelssprache des Nordens:

"Wir grüßen euch! Was führt euch in das Land der Aningha Reisende?"

Flint zögerte einen Moment und hob dann ebenfalls leicht die Hand. Natürlich würde er diesen Menschen die Wahrheit sagen, und er hatte die Hoffnung dass die Anhingha ihre verzwickte Lage erkannten und ihnen helfen würden. Dann trat er leicht nach vorne denn er würde nun sein Wort an den Mann richten.

"Seid gegrüßt! Wir kommen aus dem Land der Seneca! Wir sind auf dem Weg in den Norden und gelangten vor wenigen Stunden hierher, und wir wollen weiterziehen in die nördlichen Länder."

Die Kanus waren nahe heran gekommen, und als sie stehen blieben wurden beide Seiten ausgiebig gemustert. Die Anhingha schienen weniger misstrauisch sondern vielmehr neugierig zu sein, vor allem als sie die dunkelhäutige Kidah und den gefesselten Holcane betrachteten; und Flint ahnte dass dies noch ein Grund sein würde warum er bereits jetzt hektisch nach Worten suchen musste, denn sicherlich würde dies bald zur Sprache kommen. Ohne weiteres würden diese Männer sie wohl nicht durch ihr Gebiet ziehen lassen. Der Alte der das Wort an ihn gerichtet hatte blickte von einem zum anderen und dann wieder zu Flint, während er dastand und sich auf seinen Speer lehnte.

"Das ist gut, dann habt ihr nichts zu befürchten! Und wer ist das? Und warum ist er gefesselt?"

Flint hatte es geahnt und nun stand er da und suchte nach Worten, welche den Grund für diesen Gefangenen so ausdrücken konnten dass die Anhingha sie nicht auch als gefährlich ansahen, doch so sehr er auch darüber nachdachte wollte ihm nichts einfallen. Die Anhingha warteten gespannt auf eine Antwort, und er stand nur da und stammelte... er konnte doch nicht lügen, doch die blanke Wahrheit würde diese Männer vielleicht sehr misstrauisch machen.

"Nun...er ist... er ist gefesselt weil..."

"Dieser Mann unserer Gefangener. Wir ihn gefangen nachdem er und sein Männer getötet haben Iniri Stamm in Wald. Er der Anführer des Trupps gewesen und nun wir wollen bringen ihn zurück wo er bekommt sein Bestrafung und er nicht mehr Unheil anrichten kann."

Als Kidahs Stimme neben ihm erklang verstummte Flint erleichtert und drehte sich nun leicht zu ihr um, sah sie dankbar an während sie ihren Blick geradewegs auf die Anhingha gerichtet hatte; zum Glück hatte sie seine peinliche Lage gerettet und auch die Wahrheit gesprochen, und nun erwartete er eine Reaktion von den Anhingha. Die Männer blickten sich teilweise entsetzt an, und immer wieder fiel ihr Blick auf den gefesselten Holcane der still wie eine Statue dastand und sich nicht rührte. Einige von ihnen schüttelten fassungslos den Kopf, andere flüsterten betroffen vor sich hin. Die Jüngeren hielten ihre Speere noch fester in den Händen. Der Alte war es welcher zuerst seine Stimme wiederfand.

"Das... das ist schrecklich.... Wir sind gut befreundet gewesen mit den Iniri und wir hatten uns bereits gewundert, weshalb keine Händler mehr zu uns gefunden haben. Wo werdet ihr ihn hinbringen?"

Und nun fand Kidah eine kleine Notlüge, indem sie sagte dass sie den Holcane in ihr Land bringen wollten fernab von diesem Land hier, was natürlich nicht ganz der Wahrheit entsprach... doch die Reaktion des Alten war es was sie damit bezweckt hatte, denn nach einem Moment nickte er und schien zu überlegen, vielleicht auch weil er immer noch schockiert von der Nachricht war dass ein Stamm der Iniri ausgelöscht wurde. Und Flint nutzte diese Pause um nun ebenfalls wieder zu sprechen.

"Und wir haben dieses Kind bei uns, sie ist die Einzige welche den Mord an den Iniri überlebt hat. Wir haben sie mitgenommen um sie vor dem Hungertod zu retten. Auch sie ist eine Iniri."

Und während die Anhingha das kleine, hilflose und vollkommen schweigsame Kind betrachteten hoffte Flint dass es ihr Herz erweichen würde, dass es ihre Nächstenliebe erwecken würde wenn sie sahen dass sie momentan schlechte Chancen hatten, heil durch ihr Gebiet zu ziehen.

"Vielleicht könnt ihr uns auch einen Platz zeigen an dem wir trocken die Nacht verbringen können... denn wir wandern schon viele Stunden dahin und benötigen Ruhe für die Nacht. Und sobald es hell ist werden wir weiterziehen."

Seine Frage bewirkte dass die Männer nun untereinander anfingen zu diskutieren, jedoch so leise dass Flint nichts verstehen konnte, doch es schien eine wichtige Diskussion zu sein so wie sie redeten und gestikulierten. Vielleicht hatten sie ja Glück und die Anhingha würden ihnen tatsächlich weiterhelfen, das hoffte Flint zumindest als er genauestens die Männer beobachtete welche nun still wurden und sie anblickten. Dann fragte der Alte ob sie den Gefangenen unter Kontrolle hätten, so als ob er sichergehen wollte, was Kidah ihm bejahte. Und dann schien es fast nicht zu glauben zu sein, doch der Alte lud sie tatsächlich in das Dorf der Anhingha ein, sagte ihnen dass sie mitkommen konnten um die Nacht in einer ihrer Hütten zu verbringen. Und Flint drehte sich überrascht zu Kidah und Deer um ehe er lächelnd dem Mann dankte, während nun einige der Männer in jedem Kanu zur Seite rückten.

"Ihr könnt in unsere Kanus steigen... zu Fuß ist der Weg in unser Dorf zu weit, und auch ein wenig zu nass für euch," meinte der Alte mit einem Lächeln und die jüngeren Männer kicherten wissend über seine Worte. Flint kam dieser Einladung sofort nach und ging weiter in das Wasser hinein, ehe er Venka in eines der großen Kanus hob und selbst hineinstieg, wobei ihm die Anhinghamänner behilflich waren. Der Holcane ließ sich dazu nur bewegen als Kidah ihm wieder mit ihrem Speer zusetzte, doch auch er wurde von den Anhingha in ein anderes Kanu gehoben. Und in dem dritten Kanu fand Deer seinen Platz, doch sein Gesicht war sehr verschlossen und er wirkte nicht so, als ob ihm das alles gefallen würde. Er legte nicht ein einziges mal seinen Speer aus der Hand als er sich in das Kanu setzte und die Männer nicht aus den Augen ließ, welche nun wieder ihre Paddel zur Hand nahmen und die Kanus wendeten. So fuhren sie weiter in das Sumpfland hinein, und nachdem eine Weile niemand ein Wort gesagt und Anhingha und ihre Gäste sich nur schweigend betrachtet hatten, begannen die Jäger auch wieder leise miteinander in ihrer eigenen Sprache zu sprechen, so als müssten sie die Situation ein wenig auflockern.
Das Dorf der Anhingha schien weiter weg zu liegen, denn es wurde bereits dunkel als sie endlich an eine kleine Landzunge kamen die sich in die Sümpfe erstreckte; die Männer trieben die Kanus an das Ufer, halfen ihren Gästen aus den Kanus und nahmen auch ihren Fang mit, ein ganzes Netz voller Fische, und der Alte gesellte sich zu Flint und winkte ihn und die anderen mit sich. Sie marschierten eine Weile über das von kniehohem Gras und Weiden bewachsene Land, welches noch immer so weit und offen erschien, doch in der Ferne sahen sie die dunklen Schatten der Bäume welche dort einen kleinen Wald bildeten. Im Hintergrund quakten tausende Frösche um die Wette während der Alte ihnen erklärte, dass sie ihnen eine Hütte zur Verfügung stellen würden und dass er sich freute, endlich wieder mal Mitglieder der Seneca zu begrüßen mit denen sie Handel betrieben, nicht ahnend dass Flint der einzige Seneca unter ihnen war. Und dann kamen sie endlich bei dem Dorf an, welches sich auf der freien Fläche vor dem Wäldchen befand. Die kleinen runden Zelte aus Leder sammelten sich in einem Kreis in der Mitte, und bevor die Männer dort ankamen stießen sie hohe Rufe aus welche aus dem Dorf erwidert wurden, wo die Frauen hohe trillernde Rufe antworteten. Dann kamen die Kinder und die anderen Dorfbewohner aus der Dunkelheit gelaufen und umringten staunend die Fremden, denn es schien selten vor zu kommen dass sich solche Menschen hierher verirrten. Und Flint blieb ruhig, denn er freute sich sehr dass sie so offen empfangen wurden, und besonders darüber dass sie endlich eine Nacht verbringen würden in der sie ein Dach über dem Kopf hatten.


--> Das Jagdgebiet der Anhingha
Flint Sky
Flint Sky


Charakterbeschreibung
Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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