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Das Jagdgebiet der Anhingha

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Das Jagdgebiet der Anhingha Empty Das Jagdgebiet der Anhingha

Beitrag von Whitefang 23/1/2011, 14:34

Das Jagdgebiet der Anhingha ist ein weites Sumpfgebiet mit einem angrenzenden, lichten Laubwald am Rande der Sümpfe. Die Anhingha leben in diesen Wäldern welche der Anfang der weiten Landstrecken fernab des Herzlands sind. Weit im Süden befindet sich das Meer, doch das Gebiet der Anhingha grenzt an viele Waldgebiete und Steppen. Die Anhingha ernähren sich von Wassergrassamen die in den Sumpfgebieten wachsen, sowie von Geflügel welches dort brütet und das sie mit Kanus jagen. Auch Fisch gehört zu ihrem Speiseplan. In den Wäldern jenseits der Sümpfe leben nur wenige Tierarten wie Hirsche, Wildschweine und Rotwölfe.
Das Jagdgebiet der Anhingha ist von riesigen Seen geprägt, die mit Wassergras bewachsen sind. Die Wasseroberfläche wird oft von dichten Wasserblättern bedeckt und lässt sie wie eine Grünfläche erscheinen. Die Anhingha leben in vielen kleinen Dörfern in den Wäldern, wo sie ihre kleinen Wigwams aus Baumrinde aufstellen. Sie sind ein friedfertiges Volk das sich wenn möglich aus allem raushält, was mit Fremden zu tun hat. Zu ihrem Nachbarvolk, den Iniri die in den Steppen leben, hegen sie jedoch einen engen freundschaftlichen Austausch von Gütern und anderen Dingen.
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Beitrag von Young Deer 19/2/2011, 18:48

<-- das Jagdgebiet der Khota


Deer war zwar ganz in Gedanken darüber, dass Kidah verletzt war und sie warten mussten bis Flint ihre Wunde verarzten konnte, doch ihm entging dennoch nicht dieses verdächtige Geräusch weit hinten auf der Wasserfläche; dieses Geräusch kannte er seit seiner Kindheit und hatte stets zu seinem Leben dazu gehört, denn er war ein Kind des Wassers. Das Geräusch von Holz welches über das Wasser gleitet und von Gräsern gestriffen wird war für ihn unverwechselbar, und er würde es selbst im Schlaf noch erkennen können. Und nun hörte er es erneut, diesmal jedoch warnte er Flint und Kidah vor und sie blieben stehen. Deer erwartete eigentlich alles während sie so dastanden und lauschten, als sie hörten wie dieses Geräusch immer näher kam und sonst nichts anderes zu hören war, doch er hatte nicht mit dem Anblick von drei fremden Kanus gerechnet welche nun in ihr Sichtfeld fuhren. Er blieb still stehen, den Speer wurfbereit in seiner Hand, und seine andere Hand legte sich auf den Atlatl an seinem Gürtel; doch die Männer die in den sich nähernden Kanus saßen wirkten nicht wie Khota und auch nicht wie Holcane.
Deer wurde immer nervöser je näher diese Fremden auf sie zuschwammen, und immer wieder starrte er auf Kidahs und Flints Rücken um zu erkennen wenn sie nach ihren Waffen griffen, doch nichts dergleichen geschah. Und als die Fremden mit den Kanus nahe genug heran gekommen waren hob einer von ihnen leicht die Hand und rief ihnen einen Gruß zu, welchen Flint sogar erwiderte. Deer stand da wie unter Strom, und er war froh darüber dass er hinter Flint und Kidah stand, denn sonst hätte er womöglich die Nerven verloren; nervös tänzelte er von einem Fuß auf den anderen während sein Blick starr auf die Männer in den Kanus gerichtet war. Sie trugen Speere bei sich, lange und schmale Speere mit Widerhaken aus Knochen die wohl nur zur Jagd gebraucht wurden. Ihre Körper waren kaum von Kleidung verdeckt, sie trugen nur einen Lendenschurz, ein wenig Schmuck und einige von ihnen auch merkwürdige Hüte aus Schilfgras, die wie kleine Körbe aussahen und ihr schulterlanges Haar bedeckte. Und dass sie seine Sprache kannten war für ihn im ersten Moment so etwas wie ein kleiner Schock. Doch da der alte Mann die Worte so merkwürdig aussprach nahm Deer an, dass sie diese Sprache nicht ständig sprachen.
Angespannt verfolgte er die Sätze welche zwischen Flint, Kidah und dem Anhingha hin und her gingen, doch er traute diesen Menschen nicht recht über den Weg, nicht einmal als sie großes Bedauern über den Tod der Iniri und eine Einladung in ihr Dorf für sie aussprachen. Deer war hin und her gerissen über seine Gedanken, denn alles in ihm sagte dass sie nicht in dieses Dorf mitgehen sollten, denn dort waren noch mehr von diesen Fremden und sie würden nichts mehr unter Kontrolle haben können; andererseits wusste er auch dass sie unmöglich die ganze Nacht durch die Sümpfe laufen konnten, und sie konnten auch nirgends Pause machen. Wahrscheinlich würden sie ohne die Anhingha gar nicht erst bis ans Ende des Sumpflandes gelangen. Und das machte ihn wütend, doch das ließ er sich nicht anmerken; er sah wie Flint zuerst in eines der Kanus stieg, und während Kidah mit dem Gefangenen zu kämpfen hatte watete Deer zu dem dritten Kanu und stieg ein, wobei er missmutig akzeptieren musste dass die drei darin sitzenden Kerle seine Arme ergriffen und ihn hinein zogen. Er brauchte Abstand um jeden Preis, also machte er sich mürrisch von ihren helfenden Händen los und suchte sich einen Platz in der Mitte des Kanus, wo er sich auf einen der Querbalken setzte. Im Bug befand sich zwei Finger hoch Wasser, und in einem Netz ganz hinten zappelten Fische die sie gefangen haben mussten. Deer fühlte sich unwohl und komplett überfordert mit der ganzen Sache, denn nun musste er nicht nur auf die Kerle in seinem Kanu, sondern auch auf die anderen beiden Kanus achten in denen Kidah und Flint saßen.
Dann fuhren sie los und ließen sich in die endlosen Sumpfflächen treiben, und das kratzende Geräusch der Gräser an den Kanus war der einzige Laut welcher noch zu hören war. Und vielleicht auch Deers Herz welches wild schlug vor Anspannung. Aber er bemerkte schon bald dass die Anhingha ihnen wirklich nichts antun wollten, denn sie paddelten ganz geruhsam und völlig entspannt dahin, so als ob das eine Selbstverständlichkeit war. Deer hoffte dass Kidah wenigstens einmal zu ihm hinüber sehen würde, doch sie war damit beschäftigt den Holcane im Auge zu behalten, denn nun saß er ganz dicht vor ihr in dem Kanu und direkt vor ihm einer der Anhingha; er könnte jederzeit mit seinem Oberkörper ausholen und seinem Vordermann den Ast an den Schädel schlagen, doch noch blieb Cocozca still. Und das war auch etwas das Deer unendlich misstrauisch machte, denn es mutete ihm wie eine Falle an wenn der Holcane so ruhig war.
Während die Anhingha sich ab und zu leise in ihrer Sprache unterhielten betrachtete Deer die Wasserlandschaft, die hauptsächlich von Wassergras, Schilf und fleischigen Blättern bestimmt war welche auf der Wasseroberfläche trieben, und nicht lange dauerte es bis die Sonne dunkelrot am Horizont unterging und der Himmel sich verdunkelte. Das war auch der Zeitpunkt wo Deer wieder die Müdigkeit spürte, und er war nicht mehr ganz so angespannt als sie endlich bei einem Landstück ankamen wo sie ihre Kanus am Ufer anfahren ließen. Er war sogar unendlich erleichtert, denn nun mit festem Boden unter den Füßen würde er sich besser wehren können wenn es zu einem Kampf kommen sollte. Er hielt sich dicht bei Flint und Kidah, und die Anhingha gingen vor und hinter ihnen und führten sie einige Minuten über das Land, so weit bis sie die kleinen Behausungen des Dorfes erkennen konnten. Und als die Männer eine Art Kriegsschrei ausriefen und aus dem Dorf die Antwort kam zuckte Deer so sehr zusammen dass er seine Hand um seinen Speer krampfte. Er sah wie ein dutzend Dorfbewohner, vornehmlich Kinder, aus dem Dorf gelaufen kamen und um sie herum mitgingen, und sie gafften sie an wie eine Attraktion. Deer behielt seinen ernsten Blick zu Boden gerichtet, denn er wollte diesen fremden Menschen nicht zeigen was in ihm vorging. Die Geräuschkulisse war hoch weil jeder durcheinander redete und rief, doch es erschien so als ob sich jeder darüber freute dass die Jäger endlich wieder angekommen waren.
Das Dorf war recht klein, vielleicht zwanzig Hütten standen auf der Rasenfläche im Kreis, und in der Mitte brannte ein großes Feuer. Auf dem kleinen Dorfplatz waren noch mehr Bewohner welche die Neuankömmlinge begrüßte, und der Alte welcher sie eingeladen hatte musste viele Neugierige beruhigen und abwimmeln, weil alle so aufgeregt waren wegen der fremden Gäste und vor allem wegen des Gefangenen, der für sie so furchteinflößend war. Deer glaubte für einen Moment sogar dass eine hitzige Diskussion entstehen könnte, denn die jungen Männer der Anhingha wirkten gar nicht erfreut als sie den Holcane erblickten, und es schien als ob sie ihn nicht hier haben wollten weil sie laut diskutierten und auf ihn zeigten, und ihre Gesichter wirkten ernst und abweisend. Doch der Alte redete in ihrer Sprache auf sie ein, und dann winkte er sie mit sich und ging in eine der Hütten. Deer lief hinter Flint her als sie dem Alten in die Hütte folgten, und all die anderen Dorfbewohner folgten dicht hinter ihm als wären sie sein Schatten. Wieder fühlte er sich machtlos und bedrängt, und noch immer hielt er nervös seinen Speer fest in seiner Hand. Gegen so viele Leute würden sie niemals ankommen können...
Die Hütte war die größte Hütte die sie in diesem Dorf hatten, und drinnen brannte ein Feuer. Der Boden war mit getrocknetem Wassergras ausgelegt, und rund um die Feuerstelle waren geflochtene Matten aus Schilf und braune Decken ausgelegt. Die Hütte war spartanisch eingerichtet, es gab kaum Schmuck darin, nur einige merkwürdige Gebilde aus Tierknochen und Federn die von der Decke baumelten. Ansonsten standen überall Töpfe und Körbe für Vorräte. Der Alte wies ihnen einen Platz an der Feuerstelle zu, und noch immer hielt sich Deer dicht bei seinen Gefährten, denn er wusste dass sie jetzt zusammen bleiben mussten. Sie setzten sich auf die gemütlichen Decken, und Deer wartete unruhig ab was nun geschehen würde; um sie herum strömten immer mehr Dorfbewohner in die Hütte und stellten und setzten sich überall hin um alles mitzubekommen, und der Alte lief nun durch die Menge und drängte zwei Frauen dazu sich darum zu kümmern, dass die drei Fremden etwas zu trinken bekamen. Dann setzte er sich ihnen gegenüber hin und musterte sie alle mit einem Lächeln.

"Jeder ist bei den Anhingha willkommen solange er gute Absichten hat! Mein Name ist Etu und ich bin der Clanälteste dieses Dorfes. Weiter im Süden gibt es noch zwei Dörfer unseres Clans, dies hier ist das Kleinste. Wir geben euch gerne Essen und Unterkunft, und wir hoffen dass ihr uns dafür ein gutes Tauschgeschäft anbieten könnt. Das ist so bei uns Gang und Gebe. Und natürlich wollen wir gerne wissen wen wir eingeladen haben und eure Geschichten hören."

Er grinste und entblösste dabei seine gelblichen Zähne mit einer Zahnlücke, ein herzliches Lächeln was Deer jedoch hochschrecken ließ. Wenn er jetzt nichts sagte dann würden sie womöglich die ganze Zeit von diesen Leuten belagert werden, also sagte er eilig:

"Das ist großzügig, aber wir sind sehr erschöpft, wir brauchen Ruhe!"
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Beitrag von Gast 19/2/2011, 22:45

Kidah konnte es kaum fassen, als der Älteste der Aningha schliesslich den Vorschlag machte, dass sie alle zu ihnen ins Dorf kommen könnten um sich zu erhohlen und dort zu nächtigen, damit sie wieder zu Kräften kommen konnten. War überrascht darüber, dass dieses Volk sie so einfach in ihr Dorf einluden, wo sie doch garnicht ihre Geschichte kannten. Und irgendwie fand sie dass auch nicht klug, selbst wenn dieser Vorschlag gutherzig und großzügig war. Vielleicht war es für sie auch nur so seltsam, weil ihr eigenes Volk niemals so reagiert hätte ohne einen Fremden ersteinmal auszufragen. Denn in ihren Gebieten, wo die Ahrkay ihre Späher des Öfteren hatten umherziehen lassen, waren sie Neuankömmlingen gegenüber mehr als nur misstrauisch gewesen. Es hatte sogar vereinzelte Völker gegeben, welche sich zwangsweise den Ahrkay angeschlossen hatten und andere Dörfer verrieten, nur um selbst nicht vernichtet zu werden. Ein solch spontanes Angebot hätte es bei den Batu so nicht gegeben. Ausserdem plagten sie Zweifel ob dies eine so gute Idee war. Nicht nur sie würden erfahren, wo sich dieses Dorf befand. Sondern auch der Ahrkay-Krieger der sich bei ihnen befand und dessen Lebensaufgabe es gewesen war, eben solche Dörfer ausfindig zu machen und eines nach dem anderen dem Erdboden gleich zu machen.
Sie sah Flints erleichterten Gesichtsausdruck, der von einem dankbaren Lächeln begleitet wurde. Doch sie konnte nur stirnrunzelnd zu Deer hinübersehen. Und dann sah sie aus den Augenwinkeln, wie die Männer in den Kanus zusammenrückten...

Oh nein............ Keine Kanus!

Kidah stellten sich sofort alle Nackenhaare auf. Wie sie sie hasste. Fast so sehr wie die Ahrkay! Das letzte Mal als sie sich dazu hatte überreden lassen in ein Kanu zu steigen, waren sie einen Wasserfall hinabgestürzt! Doch Flint war kaum zu bremsen! Er wartete garnicht erst darauf, dass auch sie und Deer sich zu der Einladung äusserten! Sondern stieg noch tiefer ins Wasser,hob sogleich Venka in eines der Kanus und stieg dann sofort hinterher, wobei er von einigen der Aninghas hinaufgehoben wurde. Sie wusste garnicht was sie nun tun sollte, versuchte die Gefahren einzuschätzen die sie damit in dieses Dorf bringen würden! Eigentlich wollte sie viel lieber noch weiterlaufen, denn wenn sie am Laufen blieben, spürte sie die Müdigkeitnicht nicht so schlimm in ihren Knochen. Kidah biss die Zähne aufeinander und zögerte, das Holz von Cocozcas Fesseln fest umriffen und sah dann kurz zu Venka, welche sich an der Reling des Kanus festhielt und sie ebenfalls mit ihren großen glänzenden Augen ansah. Dann winkte die Kleine sie zu sich, als würde sie sie auffordern doch mit ihnen zu kommen. Selbst dieses Kleine Kind hatte keine Angst vor all diesen Fremden. Spürte sie etwa, dass von ihnen keine Gefahr ausging? Und da kam sie doch ins Grübeln. Für die Kleine wäre dies womöglich sogar eine Möglichkeit, ein neues Zuhause zu finden. Keine Angst mehr haben zu müssen und eine neue Familie könnte bereits auf sie warten, die sie mit Liebe und Zuwendung großziehen würden.
Ausserdem würden sie dann noch schneller vorankommen, wenn sie sich nicht ständig um sie sorgen müssten. Also atmete sie tief durch. Presste die Lippen zusammen und versuchte sich ihre Abneigung zu diesen Holzschalen nicht anmerken zu lassen.
Sie lief die ganze Zeit mit einem Massenmörder herum! Da würde sie die Fahrt in den Dingern bis zu diesem Dorf wohl noch aushalten können! Für Venka und auch für die anderen würde sie es waagen. Denn sie alle brauchten nun einen Moment des Aufatmens und der Erhohlung. Also stiess sie Cocozca mit einem Ruck nach Vorne auf eines der Kanus zu. Er fing sich und sie hohlte auf.

"Steig ein!"

befahl sie knapp und er zögerte. Doch er sollte sich ja nicht einfallen lassen nun dasselbe Spielchen mit ihr abzuziehen wie zuvor, wo er sich niederlassen sollte! Ausserdem musste sie nun souverän wirken, damit diese Leute wirklich glaubten, dass sie alles unter Kontrolle hatte. Sie wusste wie schnell sich die Gemüter herhitzen konten und anfängliches Zuvorkommen schnell in eine abneigende und misstrauische Abneigung umschweifen konnte. Sie würde versuchen ihnen keinen Grund dafür zu geben. Also kam sofort der Schaft ihres Speeres erneut zum Einsatz, der sich in seine Rippen bohrte und noch einmal zischte sie ihm denselben Befehl nahe an seinem Ohr zu. Nun griffen bereits ein paar der Männer nach ihm um sie zu unterstützen und zogen Cocozca ins Kanu, hielten ihn fest und pressten ihn auf eine der Sitzplanken nieder worüber sie ganz dankbar war, denn so konnte sie sich auf das Einsteigen konzentrieren. Den Göttern sei dank wurden auch ihr Hände gereicht und sie wurde aus dem Schlamm gezogen, in denen ihre Füße versunken waren. Sofort eilte sie zu der Sitzbank hinter dem Holcane, damit er nicht ihre Nervosität mitbekam, welche sie wegen dieser Gefärte hatte. Mit einem kurzen prüfenden Blick sah sie, dass auch Deer sich hatte hineinhelfen lassen und sie atmete tief durch, als die Vordersten in den Kanus das Komanndo gaben, damit die anderen anfingen zu paddeln und hinter ihr stand jemand, der sie mit einem sehr langen Stab den er immer wieder in das Wasser stieß zusätzlich voran trieb.
Kidah spürte, wie lauwarmes Wasser ihre Füße streifte, dass hin und herschwappte sobald das Kanu vorangetrieben wurde und irgendetwas juckte an ihrem Fusgelenk. Diese Mücken brachten sie noch um den Verstand. Ständig summte ihr etwas am Ohr entlang und sie konnte schon garnicht mehr zählen, wie oft sie beinahe eines von den Viechern eingeatmet hatte. Und das Gejucke war fast noch schlimmer als die Schmerzen die sie hatte. Nun war es kaum noch auszuhalten und sie musste sich an der Stelle an dem Fuß kratzen, wo es zu schlimm wurde, doch als sie sich dort hingriff, erschrak sie ein wenig, denn sie ertastete plötzlich etwas Glibbriges, was dort nicht hingehöhrte. Und als sie nach Unten sah, entdeckte sie den wiederlichen Blutegel, der sich an ihrem Blut labte und auf ihrer Haut klebte. Angewiedert riss sie ihn sich aus der Haut und warf das Vieh zurück wo es hingehöhrte. Sogleich lief noch etwas Blut nach was wohl von dem Speichel des Egels kam. Doch es war halb so wild.
Wieder sah sie nun nurnoch nach Vorne auf den Rücken ihres Gefangenen, der mit furchteinflössenden Tatäwierungen nur so übersäht war. Immernoch sah er so aus, als könne er mit seinen Muskeln drei Männer gleichzeitig erledigen. Doch das machte ihr keine Angst. Nur ab und zu riskierte sie hin und wieder einen Blick auf die Landschaft um sie herum, was jedoch immer schwerer wurde, weil die Sonne nun langsam hinter den Baumwipfeln in der Ferne verschwand und die Nacht sich wie ein Vorhang über ihre Köpfe hinwegzog. Es war wieder sternenklar und noch niemals hatte sie soviele seltsame Froschlaute gehöhrt, wie hier. Selbst jetzt, wo der abnehmende Mond am Himmel stand und es auch nun recht kühl wurde, dass es sie fröstelte, liessen die Mücken sie nicht in Ruhe und sie hoffte, dass sie bald in diesem Dorf ankommen würden, während die Spitze des Kanus sich durch die Farne schob und die Männer um sie herum immer wieder miteinder leise sprachen. Immer wieder sahen die Vorderen zu ihnen nach Hinten. Ihnen war es verständlicherweise auch nicht wohl bei dem Gedanken, einen so schrecklichen Menschen bei sich im Boot sitzen zu haben. Sie konnte das sehr gut nachvollziehen, versuchte aber trotzdem routiniert dort zu sitzen und ihnen mit ihrem sicheren Handeln die Angst ein wenig zu nehmen.
Ausserdem konnte sie nun wo sie so lange einfach nur dasaß, die Erschöpfung die so sehr an ihr zehrte, nicht mehr zurückhalten. Ihre Lieder wurden unendlich schwer und es wurde auch zunehmend schwieriger ihren Geist wach zu halten und konzentriert zu bleiben, denn die Dunkelheit verstärkte diesen Zustand um ein vielfaches. Schliesslich wurde das Gerede um sie herum lauter und nun liess sie ihre Blicke suchend schweifen. Und schliesslich konnte sie von Weitem Fackellicht erkennen und Häuser die dort auf einer ebenen Fläche aufgebaut waren. Sie mussten aus Leder sein, denn dort wo ein Feuer in ihnen brannte, wurden sie wie Laternen von innen her hell erleuchtet. Sie höhrten bereits Rufe zu ihnen dringen, als sie noch garnicht angelegt hatten. Dann spürte sie, wie die Kanus auf Grund gingen und bereits Andere auf sie zugelaufen kamen, um sie zu begrüßen und ihnen mit den Booten zu helfen. Kidah konnte es garnicht erwarten endlich wieder auf festem Boden zu laufen! Diesesmal bat sie Cocozca nicht erst, sondern presste sofort ihre Waffe gegen seinen Körper um ihn zum Aussteigen zu bewegen. Er kam dem Gott sei dank sofort nach. Er war sicher auch sehr erschöpft und ahnte, dass auch er sich ausruhen können würde was ihn so handeln liess. Und als sie endlich den kalten Boden unter ihren Zehen spürte atmete sie erleichtert aus.
Da auch die Männer aus ihrem Boot dem Gefangenen nicht von der Seite wichen konnte sie sich auch nach den Anderen umsehen. Venka schien bereits eingeschlafen zu sein und rieb sich nun wachwerdend über ihre Augen, als sie in Flints Arme hinausgehoben wurde und Deer konnte man seine Erleichterung auch sehr gut ansehen. So schritten sie nun eine ganze Weile durch das Schilf und kamen den entfernten Hütten näher. Wieder würden viele Augen an ihnen kleben, doch heute-jetzt und hier-war es ihr so egal wie einer von diesen Hunderten Fröschen, wenn er ins Wasser sprang. Sie war so erschöpft das ihr schon wieder übel wurde und ihre Glieder sich so schwer anfühlten, als würden sie gleich abfallen.
Und auf einmal wurde es lauter und als sie nach Vorne blickte kamen KINDER auf sie zugerannt! und das auch nicht wenige! Begleitet von anderen Dorfbewohnern von denen sie sogleich umringt und angestarrt wurden was sie weniger störte. Doch was sogleich den puren Stress in ihr auslöste, war die Tatsache, dass diese Kinder hier eine Armlänge an diesem Monster vor ihr vorbeiliefen, weil sie nicht wussten wer er war. Er rührte sich zwar nicht und lief gehorsam mit. Doch diese Kinder so unbedarft an ihm vorbeirennen zu sehen, machte sie unglaublich nervös. Und auch wenn es nicht so viele Dorfbewohner waren wie im Dorf der Seneca, tat die Geräuschkulisse in ihren Ohren weh, nun wo sie die Stille gewohnt waren und sie so müde war. Und jetzt, wo sie anscheinend zum Dorfplatz geführt wurden, bemerkte Kidah auch die lauten entsetzte Rufe, die von einigen der Leute ausgingen und ihr Puls raste, weil sie nichts verstand. Sie deuteten alle auf Cocozca und sie und sie konnte den Protest und die Angst in ihren Augen sehen. Und sie hatten auch allen Grund dazu.. Wenn sie nur wüssten....
Doch der Alte schien hier viel zu sagen zu haben und schaffte es, die Masse zu beruhigen, damit sie wenigstens an ihr Ziel gelangen konnten ohne ständig aufgehalten zu werden. Sie konnte ja diese Neugierde verstehen, doch nun fühlte sie sich zunehmend bedrängt und sie atmete schneller, weil es ihr garnicht gefiel wie nahe sie an sie und Cocozca herantraten. Wie als würden sie sie einkreisen und angaffen. Sie wurden in eine Hütte geführt und Kidah ergriff wieder Cocozcas Fesseln, um jede seiner Bewegungen sofort wahrzunehmen und sie währenddessen woanders hinblicken konnte. Innen angekommen versuchte sie sich kurz umzusehen. Und es war bis auf den seltsamen Bodenbelag aus Schilfgräsern den Hütten der Batu nicht unähnlich eingerichtet. Nur das Nötigste. Nur die komischen Gebilde die an der Decke hingen, sahen ein wenig unheimlich aus- jetzt wo sie sich so im Kreis drehten weil so viele eingetreten waren. Sofort wurde ihnen ein Platz zugewiesen, wohin sie den Holcane hinzerrte und ihn mit beiden Händen niederpresste.
Mit einer Speerlänge Abstand und ihrer Waffe auf ihn gerichtet nahm sie nun auch Platz, während Deer sich neben sie setzte. Sofort konnte sie seine Wärme spüren, die von ihm ausging und diese unmenschlich große Sehnsucht in ihr auslöste, ihm noch näher zu sein. Doch das hier mussten sie zunächst hinter sich bringen.
Sogleich wurde ihnen Wasser in ein paar ausgehöhlten Kürbis-ähnlichen Tassen gebracht, was sie mit einem dankbaren Nicken annahm und aus Respekt etwas davon zu sich nahm. Der alte Aningha setzte sich genau vor sie und auch alle anderen suchten sich einen geeigneten Platz, um nur ja alles mitzubekommen was dort in der Mitte des Zeltes vor sich ging. Auch Venka musterte alles mit großen Augen, während sie auf ihrem Daumen herumkaute und sich auf Flints Schoß gemütlich hinsetzte wie in einem breiten Sessel.

"Jeder ist bei den Anhingha willkommen solange er gute Absichten hat! Mein Name ist Etu und ich bin der Clanälteste dieses Dorfes. Weiter im Süden gibt es noch zwei Dörfer unseres Clans, dies hier ist das Kleinste. Wir geben euch gerne Essen und Unterkunft, und wir hoffen dass ihr uns dafür ein gutes Tauschgeschäft anbieten könnt. Das ist so bei uns Gang und Gebe. Und natürlich wollen wir gerne wissen wen wir eingeladen haben und eure Geschichten hören."

Kidah sah ihn mit ernstem Ausdruck an obwohl er ihnen so freundlich entgegenkam. In der Tat war es sehr großzügig, sie hierbleiben zu lassen für diese Nacht. Doch sie wären nicht mitgekommen, wenn sie gewusst hätten, dass sie anstatt zu schlafen die ganze Nacht lang hindurch erzählen müssen würden, wer sie waren und woher sie kamen. Doch Deer kam ihnen allen zuvor mit seiner Antwort.

"Das ist großzügig, aber wir sind sehr erschöpft, wir brauchen Ruhe!"

sagte er schnell und knapp. Doch so wie er es von sich gegeben hatte, würde dies sicher nur Missmut und auch Misstrauen in dem Alten und dem gesamten Dorf wecken, also stiess sie ihren Ellbogen leicht in seine Seite um ihn vor einer neuen dummen Antwort zubewahren die alles kippen könnte und erhob nun das Wort. Auch wenn sie noch viel weniger diese Sprache konnte.

" Es stimmen. Wir kaum geschlafen die letzten Drei Tage und Nächte. Wir sehr gern bereit zu teilen mit euch was wir haben aus Dank, dass wir sein dürfen hier in euer Dorf für diese Nacht. Wir alle von Unterschiedlichen Clans und zusammengetan. Die Männer um mehr zu sehen und von andere Clans zu lernen. Ich weil ich gesucht diese Mann. Er dafür verantwortlich das viele meine Leute tot und das Dorf der Iniri ausgelöscht. und ich bereits werde erwartet mit ihm Zuhaus, damit er bekommen kann gerechte Strafe für das, was er mein Volk angetan. Wir nun sehr erschöpft und hoffen wir dürfen ausruhen bald."

Bei jedem Wort versuchte Kidah, gegen ihre Erschöpfung anzukämpfen und dieser Alte musste doch anhand ihrer aller Gesichter sehen, wie ausgezehrt sie waren und wie sehr die Müdigkeitan ihren Kräften zehrte! Kidah sah dann an Deer vorbei zu Flint, ihn mit ihren Augen darum bittend ihr zu helfen und auch etwas zu sagen, damit sie schnell weg konnten von all diesen Menschen die sie eigekreist hatten und nun ein ein raunendes Gemurmel gestartet hatten. Und den Göttern sei Dank verstand er was sie ihm sagen wollte und bestätigte ihr Vorhaben, sagte jedoch nichts über Kidah oder Cocozca, denn dann hätte er wieder lügen müssen und das würde er nicht. Doch schien dieser Etu etwas milder gestimmt mit den groben Antworten, die ihm gegeben wurden. und auch, wenn sie sich ersteinmal Gedanken machen mussten, was genau sie diesem Volk zum Handel anbieten wollten, so schien er zumindest positiv gestimmt darüber, dass sie dazu bereit waren.
Wieder wendete sich der Alte nach Hinten an seine Berater, um sich mit ihnen abzusprechen und die Zeit nutzte Kidah, um Deer neben sich in die Augen zu sehen. Versuchte ihm zu sagen dass er durchhalten und sich beruhigen sollte und sie ihn immernoch bei sich haben wollte. Es tat so gut ihm so nahe zu sein. Auch wenn die anderen Umstände gerade so unangenehm waren.
Schliesslich wurden sie endlich erlöst und Etu hatte Gott sei dank ein Einsehen. Gestatte ihnen sich auszuruhen und sich zurückzuziehen. Und fragte das Kind schliesslich auf Iniri, ob es vielleicht in einer von ihren Hütten bei den anderen Kindern übernachten wollte, woraufhin sie ohne den Finger aus dem Mund zu nehmen sofort protestierend den Kopf schüttelte und sich noch fester an Flints Brust kuschelte worafhin so mancher leise lachen musste. Auch der Alte schien darüber amüsiert und schickte nun alle anderen auf ihrer Sprache hinaus. Es dauerte eine Weile ehe alle Dörfler endlich die Hütte verlassen hatten und erst jetzt bemerkte Kidah, wie geräumig sie in Wirklichkeit war, was sie tief durchatmen liess. Cocozca verhielt sich ebenfalls ruhig, auch wenn sein Missmut ihm ins Gesicht geschrieben stand. Und als sie sich zum Schluss wieder erhoben, legte sie die Speerspitze auf seiner Schulter ab, damit er sitzen blieb. Der Alte kam nun auf Kidah zu - mit sechs seiner Männer- die auch in den Kanus dabei gewesen waren und allesamt nun auch seltsame Speere in der Hand hielten.

"Wir trauen euch, obwohl wir kaum etwas über eure Herkunft wissen. Doch wenn dieser Mann so gefährlich ist, möchte ich, das meine Krieger ein Auge auf ihn haben solange er hier unter uns weilt. Wir würden ihn an den Pfahl auf dem Dorfplatz vor eurer Türe anbinden und die ganze Nacht bewachen lassen wenn es euch recht ist. Ich muss auch mein Volk vor ihm schützen."

Sofort weiteten sich ihre Augen! Sie konnte doch nicht zulassen, dass diese Fremden ihn mitnahmen und ihn bewachten, wo es doch ihre Aufgabe war! Jetzt, wo sie jede Sekunde so verbissen damit gewesen war, ihn zu beobachten und zu maßregeln, sollte sie auf einmal nicht die Kontrolle über ihn haben? Stammelnd und etwas überfordert suchte sie nach einer Antwort und wollte eigentlich nun doch protestieren, doch spürte sie plötzlich Deers Hand an ihrer entlangstreifen und sie sah auf den Boden vor sich, weil sie wusste was er ihr nun damit sagen wollte. Und seine Berührung durchzog sie wieder wie ein Schauer der ihr die Kehle zuschnürte, weil auch sie ihn so schmerzlich vermisste. Sie wusste, dass er ihr damit sagen wollte, dass auch sie sich ausruhen können würde. Sie wusste ja, dass sie es so dringend brauchte einmal zu schlafen. Wenigstens ein paar Stunden. Und auch wenn sich dieses ungute Gefühl nicht vertreiben lassen würde, solange sie Cocozca nicht im Blick haben konnte, so hätte sie vielleicht endlich nochmal die Chance, Deer ganz nahe zu sein. Neue Kraft zu tanken.
Nun sah sie mit klopfendem Herzen wieder zu dem Alten und seinen Kriegern auf und musste schlucken ehe sie antwortete.

"Wie ihr es wünschen. Er muss werden beobachtet die ganze Nacht! Er wirklich sehr gefährlich und..."

Sie wurde von Etu unterbrochen der beruhigend seine Hand hob und sie wieder mit diesem komischen Lächeln abwimmelte. Ihr sagte, dass sie keinen Grund zur Sorge hätte und sie sich auf das Können seiner Männer verlassen könnte. Ha! Wenn die wüssten... Doch jetzt konnte sie kaum noch etwas dagegen erwiedern und nickte ihm nervös kurz zu. Sogleich wurde Cocozca grob gegriffen, damit er sogleich wusste woran er bei den Männern war , auf die Beine gezogen und nach Draussen geschoben, begleitet von allen Sechs Wächtern. Auch Etu verabschiedete sich nun, und erwähnte, dass gleich noch ein paar Frauen ihnen etwas zu Essen bringen würden und sie sich dann zur Ruhe legen konnten. Nun waren sie nurnoch zu Viert in dieser großen Hütte und Kidah fühlte sich, als hätte man ihr etwas abgenommen, was nur ihr gehöhrte und es war seltsam erdrückend. Noch immer sah sie schnaufend zu Boden und musste sich ersteinmal damit abfinden, dass sie nicht ständig auf der Hut sein musste. Doch dann trat Deer näher an sie heran und sie schloss die Augen, als sie seinen Atem auf sich spüren konnte. Ihr war kalt und so stellten sich sofort all ihre Härchen auf und sie drehte ihm ihren Kopf zu... sah ihn mit müden kraftlosen Augen an. Und jetzt konnte sie sich nicht mehr zurückhalten und schlang ihre Arme um ihn, um sich an seine Brust zu pressen. Und es fiel ihr schwer nicht sofort in Tränen auszubrechen, weil seine Umarmung sie so spontan wieder auf den Boden zurückhohlte. Zog tief seinen Duft ein und presste ihre Stirn und ihre Nase gegen seinen Brustkorb.
Sie höhrte dann, wie Venka laut etwas fragte und sie musste nun auch zu Flint und der Kleinen hinübersehen. Und obwohl sie dachte, sie würde dies nun eine lange Zeit nicht mehr können musste sie sogar leise lachen über das, was Venka gefragt hatte und sie es richtig verstanden hatte.
Flint schien total zufrieden mit der Situation, sah sie nun ebenfalls lächelnd an und fragte was sie denn hätte. Kidah löste sich zärtlich aus der Umarmung und trat einen Schritt an sie heran, während das große Feuer in der Mitte sie wärmte.

"Sie hat dich "Mutter" genannt!"

antwortete sie grinsend und auch Flint konnte sich nun ein Lachen nicht verkneifen. Und nun fragte er sie, ob er sich nun um ihre Wunde kümmern konnte. Kidah wäre zwar viel lieber gleich auf der Stelle zum Schlafen umgefallen, doch sie seufzte laut und fügte sich mit einem Nicken ihrem Schicksal.
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Das Jagdgebiet der Anhingha Empty Re: Das Jagdgebiet der Anhingha

Beitrag von Flint Sky 20/2/2011, 12:48

Für Flint Sky war es selbstverständlich dass er in das Kanu der Anhingha stieg; nicht nur weil er dem Redführer dieser kleinen Gruppe glaubte und seine ehrlichen Absichten erkannte, sondern auch weil man ihm in seiner Heimat oft genug gesagt hatte dass die Anhingha vertrauenswürdig und nicht auf Streit aus waren. Und er war noch immer gutgläubig genug um keinerlei Probleme zu vermuten wenn sie mit den Männern mitfuhren, im Gegenteil... sie würden sich im Trockenen ausruhen können, vielleicht bekamen sie auch etwas zu Essen, und sie mussten sich nicht fürchten dass jeden Moment ein Feind aus den Büschen gesprungen kam. Vielleicht würden die Anhingha ihnen sogar bei ihrer Weiterreise behilflich sein, was besser nicht für sie sein könnte. Nun nahm er also in einem der Kanus Platz, und nachdem er sich vergewissert hatte dass Kidah es fertig gebracht hatte den Holcane in ein Kanu zu befördern und auch Deer eingestiegen war, streckte er seine Arme nach der kleinen Venka aus welche sogleich zu ihm kam und sich an ihn lehnte. Behutsam zog er sie auf seinen Schoß damit ihre nackten Füße nicht in dem kalten Wasser standen, das sich im Bug des Kanus gesammelt hatte; und während sie alle vorwärts fuhren betrachtete Flint die Landschaft und seine Hände wärmten dabei Venkas kalte Füße.
Eine Weile fuhren sie dahin, und die Männer schwiegen die meiste Zeit; Flint wusste nicht recht ob er sein Wort an den Alten richten sollte welcher vorne im Kanu saß und ihn immer wieder neugierig musterte, doch er befand es besser zu schweigen und zu warten bis sie im Dorf waren. Dort würde man sie sicher noch früh genug ausfragen, denn auch bei den Seneca gehörte es zum Anstand etwas über sich zu erzählen, so auch bei den Anhingha. Und obwohl Flint schon sehr müde war würde er das über sich ergehen lassen, er jedenfalls hatte keine Bedenken etwas über sich preis zu geben. Venka saß ganz still in seinem Arm, und sie wirkte so als würde sie etwas erstaunliches da draussen betrachten. Und tatsächlich hatte das kleine Mädchen wohl noch nie ein so großes Wasser gesehen und auch keine Landschaft die so frei von Bäumen war. Doch schon bald neigte sich ihr Kopf zur Seite und sie schien eingeschlafen zu sein vor Müdigkeit. Für Flint war der Weg zum Dorf beinahe so etwas wie eine Erlösung, denn endlich konnten sie sitzen, sie kamen voran ohne Anstrengung und sie hatten nichts zu befürchten, und seine Beine fühlten sich jetzt unendlich schwer. Er hoffte dass er bei ihrer Ankunft noch einen Fuß vor den anderen würde setzen können. Und gerade als die Sonne untergegangen war kamen sie bei dem Ufer an welches sie in das Dorf der Anhingha führen würde; die Anhingha setzten die Kanus leise und gekonnt dort an und ließen Flint zuerst hinaus steigen, ehe er der kleinen Venka half indem er sie bei den Händen nahm und hinaus hob. Kidah und Deer waren bereits an Land, und als Flint sich zu ihnen gesellte bemerkte er dass die beiden noch immer angespannt wirkten.
Kidah ließ den Holcane keinen Moment aus den Augen und hielt ihn stets unter Kontrolle, doch vielleicht hätte sie das gar nicht tun müssen denn Cocozca war so still dass er womöglich gar keine Ambitionen mehr hatte um sich zu wehren; er wirkte sogar sehr erschöpft, das konnte Flint an seinen Augen erkennen. Doch Kidah würde den Gefangenen niemals unterschätzen, und Flint konnte gut nachvollziehen warum. Müde folgten sie dem Alten und wurden dabei von den anderen Jägern begleitet. Flint hatte Mühe gerade und gefasst zu gehen, und zu allem Überfluß musste er auch noch Venka tragen weil sie ein wenig unzufrieden war wegen ihrer Müdigkeit, doch er hielt sich tapfer und konnte schon bald die Lichter des Dorfes erkennen. Die Landschaft hier war so frei wie die Sümpfe, nur im Hintergrund zeigte sich ein kleiner Wald der jedoch kaum ein Drittel des Waldes ausmachte wie sie es aus dem Herzland kannten. Im Dorf brannte ein Feuer und selbst die Feuer in den Hütten waren gut zu erkennen, und dies war ein sehr harmonisches Bild was sie geradezu einlud sich dort nieder zu lassen. Doch dann riefen die Jäger lauthals los und gleich darauf kamen einige Kinder und Frauen rufend aus dem Dorf gelaufen um sie zu begrüßen. Als sie weitergingen und dabei von den Dorfbewohnern umringt wurden presste sich Venka eng an ihn weil es ihr nicht gefiel, dass sie von so vielen fremden Kindern umringt wurden.
Mit lauten Gesprächen und Rufen wurden sie in das kleine Dorf begleitet, und auch wenn hier alles fremd war und Flint im Dunkeln nicht viel erkennen konnte, fühlte er bereits das gesegnete Gefühl von Geborgenheit in sich aufsteigen. Allerdings war der kleine Dorfplatz überfüllt mit Menschen, sicherlich waren alle Bewohner dieses Dorfes hier anwesend, und sie alle drängten sich nun um sie und musterten sie neugierig und teilweise auch misstrauisch. Besonders von Cocozca wurde Abstand genommen, nicht unbedingt weil er gefesselt war sondern sicherlich weil sein wahnsinner Blick sie in die Flucht trieb. Hier und da wurde eifrig diskutiert, allerdings in der Sprache der Anhingha die Flint nicht verstehen konnte, und ihm wurde nun doch ein wenig mulmig weil einige Männer sich darüber aufzuregen schienen, dass dieser Mann in ihrem Dorf war. Flint versuchte einen Blick mit Kidah und Deer zu wechseln, doch beide starrten mit ernsten Gesichtern vor sich hin. Der Alte welcher anscheinend so etwas wie ein Clanführer war hob seine Arme und rief die Bewohner zur Ruhe, und nach einer kurzen aber freundlichen Diskussion beruhigte sich die Lage und er winkte sie mit sich. Überraschender weise konnten sie nun weitergehen und folgten dem Alten in eine größere Hütte, deren Holzgestell mit Leder bespannt war.
Drinnen brannte ein Feuer in der Mitte und ein Dreifuß stand über dem Feuer. Flint sah sich beiläufig in der Hütte um, denn im Grunde war es ihm egal was sich darin befand und wie sie ausgestattet war, hauptsache sie hatten es warm und trocken. Es war sonst niemand darin anzutreffen, doch als die vier sich an das Feuer setzten folgten immer mehr Dorfbewohner in die Hütte, so viele bis niemand mehr hinein passte. Was für eine unangenehme Situation! Jetzt saßen sie hier und wurden von etlichen Augenpaaren angestarrt, nicht unfreundlich aber auch nicht gerade zurückhaltend. Flint versuchte nicht darauf zu achten und richtete stattdessen seinen Blick auf den Alten, welcher seinen Strohhut absetzte und zu ihnen an das Feuer kam. Er nahm Platz und lächelte sie amüsiert an, und es schien ihn gar nicht zu stören dass die ganze Hütte fast umkippte vor lauter Menschen.

"Jeder ist bei den Anhingha willkommen solange er gute Absichten hat! Mein Name ist Etu und ich bin der Clanälteste dieses Dorfes. Weiter im Süden gibt es noch zwei Dörfer unseres Clans, dies hier ist das Kleinste. Wir geben euch gerne Essen und Unterkunft, und wir hoffen dass ihr uns dafür ein gutes Tauschgeschäft anbieten könnt. Das ist so bei uns Gang und Gebe. Und natürlich wollen wir gerne wissen wen wir eingeladen haben und eure Geschichten hören."

Nach seinen Worten deutete Flint ein ganz leichtes Neigen seines Kopfes an, doch er sagte noch nichts darauf, auch wenn er damit gerechnet hatte dass sie wohl oder übel etwas über sich erzählen mussten. Eigentlich wollte er sich jetzt einfach nur hinlegen und ein wenig schlafen, und zwar ohne jeden Moment aufzuschrecken. Doch er würde sich wohl nicht drücken können... bis zu jenem Moment wo Deer plötzlich antwortete, womit Flint nicht gerechnet hatte.

"Das ist großzügig, aber wir sind sehr erschöpft, wir brauchen Ruhe!"

Flint klappte ein wenig der Mund auf, und er sah den Alten namens Etu ein wenig irritiert an, denn so eine direkte und verneinende Antwort hätte er niemals zu ihm gesagt. Das Lächeln verschwand auch aus Etus Gesicht, und er blickte sie fragend an, so lange bis Kidah sagte:

" Es stimmen. Wir kaum geschlafen die letzten Drei Tage und Nächte. Wir sehr gern bereit zu teilen mit euch was wir haben aus Dank, dass wir sein dürfen hier in euer Dorf für diese Nacht. Wir alle von Unterschiedlichen Clans und zusammengetan. Die Männer um mehr zu sehen und von andere Clans zu lernen. Ich weil ich gesucht diese Mann. Er dafür verantwortlich das viele meine Leute tot und das Dorf der Iniri ausgelöscht. und ich bereits werde erwartet mit ihm Zuhaus, damit er bekommen kann gerechte Strafe für das, was er mein Volk angetan. Wir nun sehr erschöpft und hoffen wir dürfen ausruhen bald."

Das Gesicht des Alten veränderte sich während ihrer Worte nicht, es schien ihn nachdenklich zu machen. Flint wartete zwei Herzschläge lang, und dann hatte er so ein Gefühl als ob man ihn anstarren würde; und tatsächlich bemerkte er wie Kidah ihn ansah. Er verstand sofort was sie von ihm wollte, denn sie wollte da nicht alleine durch müssen, also holte er tief Luft und nickte dann bekräftigend bevor er antwortete.

"Sie spricht die Wahrheit. Wir haben uns zusammengetan und helfen uns gegenseitig, damit wir diese Reise überstehen. Wir sind friedliche Leute und kommen aus dem Dorf der Seneca, ihr wisst ja dass die Seneca es stets gut mit euch meinten. Und wir sind sehr dankbar darüber dass wir eine Nacht als Gäste in eurem Dorf verbringen dürfen... dafür werden wir auch einen guten Tauschhandel eingehen damit eure Dankbarkeit entlohnt wird. Aber wir sind wirklich müde und erschöpft, und ich fürchte wenn wir nun anfangen zu erzählen werden wir mittendrin im Sitzen einschlafen."

Etu schien mit seiner Antwort zufrieden zu sein, doch er drehte sich erst noch zu einigen Männern um welche wohl seine Berater waren. In der Zeit blickte Flint nervös zu Deer und Kidah, doch die beiden hatten nur Augen für sich selbst, also zog er Venka die auf seinem Schoß saß ein klein wenig fester an sich und versuchte sich in Geduld zu üben. Dann drehte sich Etu wieder zu ihnen um, lächelte erneut und sagte ihnen dann dass sie einverstanden seien und ihnen die Ruhe nicht nehmen wollten. Er fragte sogar Venka ob sie nicht Lust hätte bei den anderen Kindern in der Hütte zu schlafen, doch als das Mädchen vehement den Kopf schüttelte musste Etu auflachen, und Flint lächelte sichtlich bewegt über diese Reaktion. Etu klatschte leicht in die Hände, und dann scheuchte der Alte die Leute aus der Hütte die wohl so etwas wie ein Treffpunkt für Zeremonien oder Diskussionen sein musste, denn es schien wohl niemand hier drin zu leben. Sonst hätte man ihnen wohl kaum die ganze Hütte überlassen... Als auch der letzte Dorfbewohner der hier nichts zu suchen hatte die Hütte verlassen hatte, ging Etu mit sechs jungen Jägern auf Kidah und Cocozca zu, was Flint aufmerksam beobachtete. Er hörte wie er sagte:

"Wir trauen euch, obwohl wir kaum etwas über eure Herkunft wissen. Doch wenn dieser Mann so gefährlich ist, möchte ich, das meine Krieger ein Auge auf ihn haben solange er hier unter uns weilt. Wir würden ihn an den Pfahl auf dem Dorfplatz vor eurer Türe anbinden und die ganze Nacht bewachen lassen wenn es euch recht ist. Ich muss auch mein Volk vor ihm schützen."

Flint starrte gebannt Kidah an, denn sicherlich würde sie in dieser Sache das letzte Wort haben wollen, denn sie war diejenige die so verbissen auf den Holcane aufpasste. Und auch wenn sie nicht erfreut sondern sehr unruhig wirkte, stimmte sie dieser Bedingung zu und ließ die Männer gewähren als sie den Holcane hinausbrachten. Dies war der beste Vorschlag seit langem... endlich würden sie wirklich ruhig schlafen können, niemand der sie hasserfüllt anstarrte oder sich gegen sie auflehnte, und auch Kidah würde richtig ausschlafen können. Es war gut so... auch wenn Kidah nun mit ihrem Gewissen zu kämpfen hatte. Etu verabschiedete sich und verließ als letzter Anhingha die Hütte, und plötzlich waren sie ganz alleine darin. Es war auf einmal so still, nur das Feuer knisterte, Venka atmete leise in seinem Arm... es hätte nicht besser sein können für sie. Als Flint seinen Blick hob sah er wie Kidah sich an Deer lehnte und er seine Arme um sie legte, und das war der Moment wo er wirklich erkannte wie die beiden füreinander empfanden. Er sah das Vertrauen und die Liebe zwischen ihnen, und für einen kurzen Augenblick war er so tief bewegt davon dass diese beiden dickköpfigen und kampfeslustigen Menschen sich so liebevoll näherkamen, dass er gar nicht zu atmen wagte. Doch dann senkte er schnell seinen Blick und neigte seine Wange auf Venkas Kopf, damit er die beiden nicht in Verlegenheit bringen konnte.
Er war froh für die beiden, denn sie hatten jemanden dem sie vertrauen konnten, sie standen sich nahe. Und er hatte Venka, was mindestens ebenso gut für Flint war... das Mädchen schien plötzlich in einem Anflug von Redseligkeit etwas mitteilen zu wollen, denn es erhob unbekümmert seine Stimme und drehte dabei seinen Kopf um ihn anzusehen, doch Flint konnte sie ja nicht verstehen. Es war beinahe ein wenig amüsant dass sie immer wieder versuchte mit ihm auf Iniri zu sprechen, und es blieb ihm nichts anderes übrig als hilfesuchend in Kidahs Richtung zu blicken. Sie hatte es ebenfalls gehört denn sie hatte aufgelacht, und war der Feuerstelle nähergekommen, und als Flint sie eilig fragte was Venka denn zu ihm gesagt hatte antwortete sie, dass das Mädchen ihn Mutter genannt hatte. Darauf musste Flint so unbeschwert und aus vollem Herzen auflachen dass auch Venka kurz darauf mit in sein tiefes Lachen einfiel; oh wie er dieses Kind liebte, und es würde ihm so unendlich schwer fallen sich von ihm zu trennen! Und sie hörten auch nicht damit auf als schnell zwei Frauen herein gelhuscht kamen um ihnen Schalen mit gekochtem Reis und gebratenem Entenfleisch zu bringen und dann wieder verschwanden. Nun hatten sie also endlich ihre Ruhe, und er erinnerte sich daran dass er sich um Kidahs Wunde kümmern wollte sobald sie eine sichere Rast hatten. Also setzte er Venka neben sich ab und hüllte sie mit der Tragedecke ein, ehe er sein Bündel nahm und an Kidah heran trat welche sich scheinbar nicht rühren konnte. Flint legte vorsichtig seine Hand auf ihren Rücken, und als er sie behutsam mit zu den Decken bei der Feuerstelle schob war es, als würde sich ihre ganze Erschöpfung und Müdigkeit zeigen. Mit einem tiefen Seufzen und schweren Augenlidern setzte sie sich auf die Decken.
Flint kniete sich neben sie und holte alle seine Werkzeuge heraus, welche er für eine Heilung benötigte; nicht nur verschiedene Kräuter, einen Lappen und eine Schale Wasser, sondern auch seine Rassel, den mittlerweile getrockneten Fächer aus Condorfedern und getrockneten Salbei. Kidah sah kaum dabei zu was er machte, vielleicht weil sie akzeptierte dass er es ja doch tun würde auch wenn sie es nicht gutheißen sollte. Flint merkte wie Deer sich leise neben sie setzte um bei der Behandlung zuzusehen, und immer wieder langte der Kangee müde nach der Schale mit dem Reis, fischte einen Brocken mit den Fingern heraus und schob ihn sich in den Mund. Flint begann mit der Behandlung indem er eine kleine Menge getrockneten Salbei in die Glut des Feuers warf, denn Salbei war bei ihnen ein heiliges Kraut dessen intensiver Geruch ihre Seelen auf den Kontakt mit dem Großen Geist vorbereiten und begleiten sollten; sie bekamen es von weit her aus den trockenen Regionen und den Bergen, so weit weg dass er nicht einmal wusste wie die Gebiete hießen wo es wuchs. Als sich der angenehme Duft ausbreitete sprach er konzentriert einen Vers der ihn auf die Heilung vorbereiten sollte, denn nicht nur er würde ihre Wunde behandeln sondern auch die Macht des Großen Geistes. Währenddessen nahm er seinen Fächer, und es sah aus als würde er den aufsteigenden Salbeirauch direkt über Kidah wedeln, denn so reinigte er ihren Geist von schlechten Einflüssen.
Schweigend und voller Konzentration begann er anschließend ihre Wunde von dem getrockneten Blut und der getrockneten Paste zu reinigen, wobei er sehr vorsichtig war damit sie keine großen Schmerzen haben würde. Die Wunde war noch immer sehr entzündet und gerötet, auch wenn sie nicht mehr offen war sondern die Ränder sich schon leicht geschlossen hatten, und er würde sich anstrengen müssen damit die Schattengeister nicht die Überhand nahmen und ihr das Fieber brachten; er sah dass sich ein wenig Eiter darin gesammelt hatte, und bevor er mit der eigentlichen Behandlung begann bat er Kidah darum sich auf den Rücken zu legen damit sie nicht ausweichen würde. Während sie es tat zog Flint einen der winzigen Beutel aus dem großen Beutel der um seinem Hals hing; in diesem befand sich die gemahle Weidenrinde welche er nun in Kidahs Trinkschale gab, denn es würde ihr ein wenig die Schmerzen vertreiben. Er überlegte ob es besser wäre ihr die gemahlenen Papayasamen zu geben, doch diese waren sehr mächtig und den schweren Schmerzen vorbehalten... wenn sie sie einnahm würde ihr Geist weit weg sein um die Schmerzen nicht mehr zu spüren, also entschied er sich für die Weidenrinde. Er behandelte die Wunde indem er mit seinem Dolch einen kleinen Bereich der Haut öffnete, was Kidah ohne einen Muks von sich zu geben zuließ, und er drückte den Eiter heraus und säuberte die Öffnung. Während dieser Behandlung war er völlig versunken und verbannte jeden Gedanken aus seinem Kopf, auch wenn er ein wenig nervös war weil er so selten einen Menschen geheilt hatte, er war ja noch ein Schüler. Er verschloss die Wunde mit einer anderen Paste aus getrockneten und geriebenen Beeren und legte einen Verband aus Baumwolltuch an, welches er aus seinem Manta aus dem Bündel zerriß der eigentlich für kältere Tage vorgesehen war, doch Kidah brauchte das nun dringender als er.
Zuletzt warf er wieder etwas Salbei in das Feuer, und endlich würde er die bösen Geister vertreiben und den Großen Geist um Heilung bitten können. Mit seiner Rassel begann er einen schnellen, eintönigen Rythmus und begann das Lied der Heilung zu singen, welches aus Versen bestand welche keinen tieferen Sinn hatten, nur die Heilung und die Stärke des Großen Geistes, und dessen Worte sich immer wiederholten; so sang er sich in eine leichte Trance, strich immer wieder mit dem rasselnden Schildkrötenpanzer oder mit dem Fächer über Kidahs Körper damit seine Worte in sie gehen konnten, eine Prozedur welche seit Jahrhunderten gleich bei den Seneca war. Er spürte die Macht welche ihm dabei half und die Kidah beistehen würde während er seinen Oberkörper immer wieder leicht vor bewegte, und nach einer Weile endete sein Gesang und zuletzt erstarb auch die Rassel. Erschöpft von dieser Anstrengung die sein Geist erforderte ließ er seine Hilfsmittel auf die Decke sinken, denn seine Heilung war beendet und mehr konnte er nicht tun. Nun würde es an dem Großen Geist und an Kidahs Körper sein die Wunde vollständig zu heilen, er hatte sie nur darauf vorbereitet und ihr beigestanden. Flint sprach kein Wort als er langsam seine Kräuter und Utensilien in seinem Bündel verstaute, ehe er sich zu Venka setzte um seinen Durst mit dem Wasser zu stillen. Er war nicht einmal mehr fähig noch von dem Essen zu nehmen, denn er war so müde... und zusammen mit Venka legte er sich unter die Decke um ein wenig Ruhe zu finden.
Flint Sky
Flint Sky


Charakterbeschreibung
Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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Das Jagdgebiet der Anhingha Empty Re: Das Jagdgebiet der Anhingha

Beitrag von Gast 20/2/2011, 22:30

Kidah liess sich nun ohne sich weiter zu wehren von Flint mitführen und zu seiner Decke geleiten. Er hatte ja Recht. Die Wunde durfte nicht schlimmer werden. Und jetzt war ein guter Zeitpunkt um ihn danach sehen zu lassen, denn sie wusste nicht, ob sie Morgen wieder die Zeit dazu haben würde. Und Fieber der ihren Verstand benebelte, den konnte sie jetzt ganz und garnicht brauchen. Ausserdem wollte sie nicht, das Deer sich um sie sorgen musste, denn das tat er warscheinlich auch so schon genug. Mit einem tiefen Seufzen liess sie sich nieder und streckte freiwillig ihren verletzten Arm zu dem Wächter hin, der sogleich seine sieben Sachen aus seinem Beutel kramte und sie ihm mit müden Augen dabei zusah. Deer setzte sich ebenfalls zu ihr und sie sah ihm lächelnd entgegen, damit er merkte dass es ihr gutging. Äusserlich. Denn was ihre Gefühle anging, da würde sie ihm nun nie wieder etwas vormachen können. Und während Flint noch den ganzen Kram ordnete, den er für ihre Wunde benötigte konnte sie bereits kaum noch ihre Augen offenhalten.
Die Wärme in dieser Hütte, die Stille die endlich herrschte und das leise Knistern des Feuers taten alles dazu, dass ihr Geist sie in die Knie zwang und seinen Schlaf mit allen Mitteln einforderte. Und so wie sie es sich gedacht hatte, begann die Heilung mit einem Vers, den Flint aufsagte und ein wohlriechendes Kraut ins Feuer warf. Sogleich duftete es in der ganzen Hütte danach, doch keinesfalls unangenehm. Nur sang er sie damit fast in Trance weil es sie nur umso mehr entspannte. Doch das war ihr ganz recht, denn so würde sie hoffentlich von der Behandlung an sich nicht viel mitbekommen. Ihr Atem ging ruhig und kurz schloss sie die Augen um tief durchzuatmen. Einmal um sich selbst Mut zu machen und auch um ruhig zu bleiben. Denn angenehm war soetwas nie. Sie spürte während sie dort mit geschlossenen Augen aufrecht saß, einen sanften Windhauch auf ihrem Körper und der Duft der Kräuter wurde intensiver als er das tat. Doch irgendwie tat es auch gut. Es erinnerte sie an die Wüste und den leichten Wind, der ihr dort auf den Anhöhen um die Nase geweht war an lauen Sommertagen. Und dabei Aromen aus fernen Ländern zu ihr getragen hatte, von denen sie immer geträumt hatte sie zu sehen. Und jetzt saß sie mitten drin in diesem erfüllten Wunsch, doch war alles anders, als sie es sich damals vorgestellt hatte.
Und dann kam er der Schmerz, der jedoch keinen Platz fand in ihrem Bewusstsein, während sie sich auf die Bilder in ihrem Kopf konzentrierte, die ihre Heimat zeigten. Selbst wenn sie weitaus weniger Bunte Farben, in die Wolken reichende Bäume und herumkletternde Tiere hervorgebacht hatte, so hatte sie doch genauso viel aufregendes zu bieten gehabt. Die herrlichen Sonnenuntergänge mit den wundervollsten Farben die sich ein Mensch überhaupt vorstellen konnte... Die fliegenden Grassamen, die wie Flaumfedern über ihre Haut streiften wenn sie von dem Wind hinfortgetragen wurden. Eine leuchtende Blume inmitten einer von Trockenheit aufbebrochenen Erdfläche, die sich wie eine angetrocknete krustige Farbe endlos hinstreckte... all dies waren die Wunder gewesen, die sie so in sich verankert hatte, dass ire Seele langsam heilen konnte.
Sie spürte zwar die Wasserbahnen, die sich ihren Unterarm hinabschlängelten während der Seneca ihre Wunde von Dreck und Salbe befreite, doch für diesen kleinen Moment fühlte sie sich so sicher und entspannt, dass sie sich garnicht erst auf den Schmerz konzentrieren WOLLTE. Nur nachdem er die Wunde vollständig gereinigt hatte, öffnete sie ihre müden Augen, ballte kurz ihre Hand an ihrem verletzten Arm damit er nicht einschlief und sah dann kurz zu Deer neben sich, der die Zeit nutzte um etws zu essen, was sie jedoch noch niemals zuvor gesehen hatte in ihrem Leben. Es war weiss und körnig, und erst jetzt bemerkte sie, wie lecker es roch, was die Frauen ihnen da gebracht hatten. Doch eines nach dem Anderen. Sie lächelte, denn so konnte wenigstens Deer schonmal seinen Magen füllen.
Bis Flint sie dazu bat, sich auf ihren Rücken zu legen was sie ohne zu Zögern tat. Und es tat so unendlich gut so auf dem Boden zu liegen. Bis Flint ihr plötzlich ihre Schale mit Wasser reichte, in welches er ein Pulver eingerührt hatte. Sofort musste sie and en Streich denken, den Deer ihm in seinem Dorf gespielt hatte dass sie leicht grinsen musste. Doch sie nahm die Schale ohne zu zögern an und trank diese leer. Sie vertraute Flint. Auch, wenn sie ihn noch immer für einen verwöhnten Dörfler hielt, war er doch schwer in Ordnung.
Es war bitter, doch das war Medizin meistens. Danach stellte Kidah die Schale neben sich und hielt ihm wieder ihren Arm hin und beobachtete mit halb geöffneten Augen, wie er nun seinen Dolch zückte. Sie kannte das schon, also sah sie einfach in das Feuer vor sich und konzentrierte sich auf die Flammen. Sie spürte wie die Klinge, nachdem er das alte tote Fleisch abgetragen hatte in ihr Fleisch schnitt um sie wieder aufzufrischen und das Einzigste was sie tat, war ihre Kiefer mit aller Kraft aufeinanderzubeissen um mit anderem Schmerz sich von dem an ihrem Arm abzulenken. Es zog und brannte höllisch. Doch war dies nichts im Vergleich zu dem, was sie schon hatte aushalten müssen. Ihr Kopf lag auf der Seite und als sie ihn nun etwas anhob und nach Oben sah, während Flint leise und monoton sein gebet sprach, sah sie Deers Hand, mit der er sich nahe bei ihr abstützte. Er war da. Und er würde hoffentlich nun immer da sein. Immer in ihrer Nähe sein. Und es tat ihr so leid, dass sie ihre gemeinsame Zeit nicht geniessen konnten, wie es sich für zwei Liebende gehöhrte, die sich gerade erst gefunden hatten. Und sie hatte Angst, dass sie ihm auch niemals das geben können würde, was eine normale Frau aus einem Dorf ihrem Mann geben konnte. Ob er dies überhaupt wollte?
Langsam hob sie die Hand ihres gesunden Armes hinauf und berührte sanft mit ihren Fingern seine. Er bemerkte dies und nun umgriffen sie sich fest. Kidah zog seine Hand an ihr Gesicht damit sie sie an ihrer Stirn spüren konnte und schloss seufzend die Augen. Wie sollte es nur weitergehen. Dieser Moment war so voller Harmonie und Ruhe, obwohl ihr gerade jemand an Ihrem Arm herumschnitt. Und doch fühlte sie die Geborgenheit wieder in ihrem Innersten, die sich ausbreitete, wann immer sie Deer nahekommen konnte. Sie konnte nicht mehr. Sie war so am Ende des Möglichen, was ihr Körper noch hergeben konnte. Und sie konnte sich nun keine weitere Sekunde mehr gegen ihren Schlaf wehren. Bekam noch nicht einmal mehr mit, wie Flint die Wunde neu bestrich und verband. Ihr Arm lag nun locker in seinen Händen und der Griff um Deers Hand löste sich, als die Götter sie in die Tiefen ihrer Seele hinabzogen und Flints Gesang sie in ihre Träume wie ein Echo in ihrem Kopf begleitete...

Sie erhob sich auf einem Hügel mitten in der Steppe. Der Wind fegte mit Macht über die Gräser hinweg, die wie Wellen eines großen Wassers dahinwogen, und er feine Pollen und andere bunte Samen in auftreibenden Strudeln hin und herwirbelte. Der Himmel wie während der Dämmerung Violet leuchtend, wenn die Sommermonate zuende gingen und die Nacht sich mit ihren ersten Sternen erhob... Niemand sonst dort der sie sah, den SIE sah. Doch sie spürte keine Angst. Keine Einsamkeit. Alles war in Ordnung....
Sie lief ein paar Schritte und zarte Blüten, die nach dem großen Regen ihre Pracht für eine so kurze Zeit zeigten, strichen ihre nackten Füße entlang und feiner Sand prickelte auf ihren Beinen, der ebenfalls vom Wind aufgewirbelt wurde.
In der Ferne bringt ein Wüstenfuchs sein Junges in seinem Maul in Sicherheit vor der Nacht, sieht zu ihr ehe er in einer Höhle in einem der vielen sanften Hügel verschwindet. Ob sie jemals eine so gute Mutter sein könnte? SIE?
Höhrt einen Falken kreischen und sieht hinauf zu ihm, wie er die Winde nutzt um sich im Kreis hinauftreiben zu lassen und nicht einmal seine Flügel dazu beniutzen muss um mit ihnen zu schlagen. Und obwohl die Nächte sie sonst frieren liessen, verspürte sie keine Kälte... Spürte immer mehr Wärme in sich aufkommen. Ein Schauer durchzieht sie mit einem besonders intensiven Windhauch der sie trifft und sie schliesst geniessend ihre Augen....Sie weiss genau wen der Wind ihr gebracht hat. Sie spürte seine Seele in sich selbst. Sie höhrt seinen Herzschlag bereits jetzt ohne an seiner Brust zu liegen. Und sie spürt seine Liebe in sich aufkeimen...Ein wohliges Lächeln breitet sich in ihrem gesicht auf als sie die Augen öffnet und Deer nahe vor ihr steht und es erwiedert. Sein langes Haar, welches vom Wind durchflogen wird, seine sanften Augen als wäre er unendlich froh, dass er sie endlich bei sich hatte.
Höhrte die sanfte Melodie in ihrem Kopf, die besang was Liebende füreinander sein konnten.... Er war es der sie retten konnte. Er war es, der ihr zeigen würde, was Leichtigkeit war und wie einfach es sein konnte... Stürmisch fällt sie ihm um den Hals, spürt seine Arme die sie ebenso umschlingen und halten. So wie es sein sollte.... so wie es sein sollte....
Und dann spürt sie diesen schrecklichen Ruck durch seinen Körper ziehen und sein dumpfes aufkeuchen.... Sofort reisst sie die Augen auf und alles um sie herum verschwindet in den Schatten. Wird aufgefressen vom Nichts dass sich über ihr Land legt... alles wird verschlungen und der Himmel färbt sich blutrot, während die Sirenen schmerzhaft in ihrem Kopf erklingen! Sein Körper taumelt, seine Arme halten sie nicht mehr, er jappst und keucht und nun spürt sie die warme rote Flüssigkeit, die seine Brust hinabläuft... Tritt mit rasendem Herzen zurück und starrt in seine aufgerissenen Augen. Sieht das Blut aus seinem Mund treten, während er in den Himmel starrt, keine Luft mehr bekommt! Er sackt auf die Knie, ehe er mit einem dumpfen Aufschlag auf den Boden prallt und sein Leben entweicht und nun die Sicht nach Hinten freigibt, wo Cocozca bereits grinsend auf sie wartet und die blutige Klinge in seiner Hand hält. Mit Vorfreude in seinen Augen und den funkelnden Augen eines Damönen...Sie weiss nun es ist zuende. Sie konnte nicht retten was sie liebte....Sie hat versagt.. und nun kommt er wie in Zeitlupe auf sie zugerannt, schreit ihr aus voller Kehle seinen Hass entgegen während er mit der Keule aushohlt und diese auf ihren Kopf zurast....

Mit einem Lauten Aufschrei wurde sie wach und saß nun keuchend und von Angstschweiss bedeckt in der Hütte. Deer hatte sie damit ebenso aufgeweckt doch sie sah nur Dunkelheit um sich herum! Wo war sie??? War sie tot? Deer berührte ihre Schulter und wieder erschrak sie aufs Neue und zuckte heftig zusammen, ein flehendes "NEIN!" ausstoßend.... Doch nun als sie in Deers sorgenvollen Augen sah, erkannte sie langsam, dass sie nur geträumt hatte, was sie nun völlig überrannte. Auch Flint schien aufgewacht zu sein, denn er sagte irgendetwas, doch nun wo ihr bewusst wurde, wo sie war und die Bilder des Traumes sie einhohlten zitterte sie am ganzen Körper und legte ihre Hände vor ihr Gesicht. Ihr Körper bebte unter ihrem leisen Schluchzen und immernoch war dort diese unmenschliche Angst um Deer in ihr, die nicht weichen wollte. Sie spürte nun, wie er seine Arme um sie legte und es gelang ihr nicht sich zu beruhigen...Jedoch tat es so gut, ihn um sich zu wissen und sein Herz immernoch schlagen zu höhren. Er lebte. Sie lebte...
Und nun schlang sie ihre Arme um ihn und durfte schwach sein. Durfte ihrem Schmerz freien Lauf lassen ohne sich dafür schämen zu müssen. Durfte sich fallenlassen und enfach mal nur diejenige sein, die SEINEN Schutz brauchte. Sie höhrte seine beruhigenden Worte und so schaffte er es auch sie zu beruhigen. Und auch wenn sie noch immer zitterte, gelang es ihr, sich langsam zu fangen und sich mit ihrem Handballen erschöpft über ihr Auge zu reiben. Wieder spürte sie seine Hand und wie er sie wieder an sich zog um sich wieder mit ihr hinzulegen und die Decke über sie beide zu ziehen... Und diesesmal war dies genau dass, was sie nun brauchte. Wenn er sie nochmal zu sich hohlte konnte es noch nicht spät sein. Die Nacht war noch nicht um und nun konnte sie seine Wärme ganz dicht bei sich spüren. Noch immer ruckte ihr Körper unter ihrem milder werdenden Schluchzen und sie presste sich so nah an ihn, wie sie nur konnte, drückte ihr Gesicht unter sein Kinn an seinen Hals, nur um bloss nichts sehen zu müssen und nur ihn warzunehmen. Es dauerte eine Weile ehe sie wieder ruhig genug war, um wieder den Schlaf zu finden, den sie noch so dringend brauchte, doch diesesmal mit der Gewissheit, dabei in seinen Armen zu liegen. Und der langsame Rhytmus seines Pulses liess sie dann endlich wieder zur Ruhe kommen und einschlafen. Und diesesmal blieb sie vorweiteren Träumen verschohnt.....

Nun wurde sie erst wach, als die Sonne bereits durch die Türe hereinschien und das Dorf bereits erwacht war. Immernoch fühlten sich ihre Augen so unendlich schwer an, doch so entspannt wie jetzt war sie schon lange nicht mehr gewesen. Sie sah auf und direkt in Deers Gesicht, welches ihr zugewandt lag. Er schlief noch und umklammerte sie. Und sie war sich in diesem Moment sicher, noch niemals einen solchen Frieden wie in diesem moment verspürt zu haben. Vorsichtig drehte sie ihren Kopf soweit nach Oben wie sie konnte und erkannte Flint und auch die Kleine, welche ebenfalls noch schliefen. Sie hätten zwar längst auf dem Weg sein können und wären vermutlich bereits weit vorangekommen, wenn sie mit der aufgehenden Sonne losgezogen wären. Doch daran, dass sie alle noch selig schliefen, erkannte sie, dass sie diesen Schlaf alle mehr als nur nötig gehabt hatten. Venka lag friedlich mit ihrem Daumen im Mund und ihrem Rücken an Flints Brust gepresst dort und er hatte ebenso einen Arm um sie gelegt was sie etwas schmunzen liess. Dann legte sie ihren Kopf wieder auf Deers Oberarm und sah ihm eine Weile beim Schlafen zu.... Einmal seufzte er tief durch und sie konnte nichts anderes tun, als ihn fasziniert und ergriffen anzusehen. Warum konnte es denn nicht immer so sein? Warum konnte sie hier nicht einfach liegenbleiben und die Welt sich ohne sie weiterdrehen? Sie wolte einfach nicht mehr an diesen Traum denken müssen. Sie weigerte sich daran zu denken, dass sie schon bald wieder dieses Monster bewachen würde weil sie keine andere Wahl hatte.
Seine Seele schien ihre Blicke warzunehmen denn nun zog er wie ein kleins Baby das erwachte seine Augenbrauen zusammen und regte sich tief durchatmend. Und als er nun verschlafen seine Augen öffnete, trafen sie sofort ihre. Mit einem zarten Lächeln begrüsste sie ihn und nun sahen sie sich gegenseitig an. Sie wollte nicht weiter... Nicht mehr kämpfen. Und doch würde es so kommen. Doch nicht jetzt und hier. Jetzt und hier lag sie bei IHM. Bei Deer... den sie so sehr liebte, wie noch nie jemanden anderen zuvor. Also seufzte sie tief, schob ihr Gesicht wieder unter sein Kinn, um die wenigen Minuten die sie noch zusammen hatten zu geniessen, schlang ihre Arme wieder um seinen Brustkorb und vertrieb für diesen Augenblick jeden anderen Gedanken aus ihrem Kopf....
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Beitrag von Young Deer 21/2/2011, 21:37

Nachdem alle die Hütte verlassen hatten und nur noch Flint, Kidah, das Inirikind und er selbst anwesend waren schien es, als ob jegliche Last von Deers Schultern fiel und er endlich aufatmen konnte; die ganze Zeit über war er auf der Hut gewesen und hatte diese fremden Leute beobachtet, hatte jeden einzelnen Mann nach seinen Reaktionen beurteilt um schnell zu bemerken ob sich ihre Stimmung negativ änderte, und hinzu kam auch noch dass er vollkommen erschöpft war von der langen Wanderung durch Maka Sichu. Und vor allem jetzt wo der verhasste Holcane nicht mehr eine armlänge entfernt von ihnen saß fühlte er sich endlich sicher und konnte seine Gedanken abschalten. Er stand da und blickte Kidah an, und Kidah sah ihn an, und es schien als ob sie es beide noch nicht recht glauben wollten dass sie nun endlich für ein paar Stunden zur Ruhe würden kommen können. Als sie langsam auf ihn zukam sah er sie so verständnisvoll an wie nie zuvor, denn sie hatte von ihnen wohl die größte Arbeit mit Cocozca gehabt. Und als sie sich erschöpft an ihn lehnte legte er leicht seine Arme um sie und lauschte ihrem Atem, froh darüber sie so nah bei sich haben zu können. Er achtete nicht einmal darauf dass es der Seneca sehen konnte, sondern ging einfach nur in dem Gefühl auf ihre Wärme auf seiner Haut zu spüren.
Erst als Venka die Zweisamkeit mit ihrer Stimme unterbrach ließen sie voneinander ab, denn nun lachte Kidah auf und ging auf die Feuerstelle zu. Deer blieb dort stehen und sah ihr nach, hörte wie sie und Flint darüber lachten weil Venka den Wächter "Mutter" genannt hatte; doch Deer war nicht einmal mehr fähig zu lachen, denn auch wenn er nun endlich nicht mehr ständig auf alles achten musste war da noch immer diese Leere in ihm, hervorgerufen durch Erschöpfung. Als Flint aufstand und Kidah mit sich zu den Decken führte setzte sich Deer nun doch in Bewegung, und schweigsam nahm er neben Kidah Platz und beobachtete was Flint nun mit ihr machen würde. Er wusste ja dass er sich noch um ihre Wunde kümmern wollte, und das war auch bitter nötig; Deer wollte auf keinen Fall dass sie krank wurde, denn er wollte sie nicht verlieren. Dies wurde ihm schmerzlich bewusst während er beobachtete wie Flint seine Utensilien auspackte; und dann trafen sich sein und Kidahs Blick. Auch wenn sie lächelte konnte er die Dunkelheit in ihren Augen sehen, jene Dunkelheit welche sie mit ihm zusammen hatte durchstehen müssen und welche wohl niemals wieder aus ihren Augen verschwinden würde. So etwas war ihm noch nie zuvor bewusst geworden... er hatte noch nie so sehr in den Augen eines Menschen lesen können. Kidah war jemand die ihn völlig verändert hatte, und das war noch nie zuvor irgendjemandem gelungen; dank ihr hatte er erfahren wie es war zu lieben, mit dem Körper und mit der Seele, und sie hatte ihm gezeigt wie es war mit einem Menschen zu hoffen und zu kämpfen, gemeinsam und nicht für sich alleine. Er verdankte ihr so viel... nicht nur sein Leben welches sie ihm schon so oft gerettet hatte. Er verdankte ihr noch so viel mehr... ob sie es jemals erkennen würde?
Sanft erwiderte er ihr Lächeln während Flint den Salbei in das Feuer warf und mit dem Fächer wedelte; und nun nahm Deer ein wenig Abstand von Kidah, denn sie durfte sich nicht ablenken und er wollte Flint nicht im Weg stehen als er sie auf die Decke drückte. Er spürte wie ernst es nun wurde... und während er sich damit abzulenken versuchte von dem Reis zu essen stieg in ihm ein mächtiges Gefühl auf das ihn sehr verunsicherte. Letzendlich konnte er nicht anders als gebannt bei Kidahs Heilung zuzusehen; bisher hatte er nie viel von Flint Sky gehalten, hatte ihn als verbohrt und hochmütig abgetan, hatte nicht erkannt dass er jemals etwas mit Schamanismus zu tun haben könnte; er hatte ihn niemals ernst genommen. Doch jetzt war genau das Gegenteil der Fall... er sah dass Flint das machte weil er es WUSSTE. Er sah das was nicht viele Menschen sehen konnten, er hatte eine Verbindung zu den Geistern der Ahnen und zum Großen Geist, eine Erkenntnis welche Deer völlig in seinen Bann zog. Es war das erste mal dass er Flint mit Ehrfurcht beobachtete und nicht mit Abneigung. Hinzu kam Kidahs Berührung als ihre Finger zärtlich nach seiner Hand tasteten und sie auf ihre Stirn legte. Und auch als das Ritual der Heilung vorüber war weilte in Deer noch immer dieses Gefühl, und es würde auch in Zukunft nicht mehr vergehen.
Flint legte seine Gegenstände beiseite und verkroch sich erschöpft auf seinen Schlafplatz, wo die kleine Venka bereits eingerollt wie ein Hund auf ihn wartete. Deer betrachtete ihn noch einen Moment ehe er sich Kidah zuwandte und bemerkte, dass sie längst eingeschlafen war. Und auch er würde nun nicht mehr wach bleiben können, jetzt wo er wusste dass sie Heilung bekommen hatte und dass sie alle sicherer ruhen konnten als in den Wäldern. Schwerfällig ließ er sich neben ihr nieder und drehte sein Gesicht ihr zu um sie zu betrachten. Nun wirkte sie entspannt und nicht mehr erschöpft, und ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig. Sie war bei ihm... etwas anderes wollte er gar nicht mehr... nicht einmal mehr seine Heimat betreten, solange sie noch bei ihm bleiben würde.


Das Erwachen kam abrupt und völlig unvorbereitet. Deer schreckte leicht hoch als er Kidahs Aufschrei hörte und ihm selben Moment spürte wie sie sich regte, mit ihren Händen um sich schlagend, und zuerst glaubte er dass sie angegriffen wurden. Es war dunkel in der Hütte, in der Feuerstelle waren nur noch einige helle Brocken Glut, und Deer erkannte nicht sofort was los war. Doch glücklicherweise tastete er instinktiv nach Kidah denn sie schien sich überhaupt nicht mehr beruhigen zu können, sie weinte und schluchzte und schien ihn gar nicht zu erkennen. Mit wild klopfendem Herzen ergriff er sie, denn er wusste dass sie nur geträumt hatte; sie sackte in sich zusammen und schluchzte in ihre Hände, und Deer tat nun das einzige was ihm sein Herz sagte und nicht sein Verstand... er zog sie bestimmt an sich damit sie erkannte dass er bei ihr war und dass sie aus einem bösen Traum erwacht war, hielt sie fest bei sich und versuchte seinen Puls herunter zu bringen. Er hörte wie Venka verängstigt wimmerte und Flint fragte was passiert ist, doch Deer achtete nicht darauf... konzentrierte sich nur auf Kidah um sie zu beruhigen.
Er lehnte sie sanft mit sich zurück auf die Decke, zog sie beschützend in seine Arme und legte eine wärmende Decke über sie; und dann wurde sie endlich ruhiger, geborgen in seiner Umarmung.
"Es war nur ein Traum, Kidah... nur ein Traum... Ich bin da...." murmelte er leise und spürte sie so nahe an sich dass er ihr Zittern bemerkte, nahm ihren Duft in sich auf um auch sein eigenes Herz zu beruhigen. Und während sein Flüstern immer leiser wurde und seine Hand über ihren vernarbten Rücken streichelte, wurde Kidah ganz still und hörte auf zu schluchzen. Sie lehnte ihren Kopf unter sein Kinn, und Deer spürte ihren Herzschlag auf seiner Haut als er sie im Arm hielt und an die dunkle Decke der Hütte starrte; unfähig logisch zu denken und nur mit dem Willen für sie da zu sein wenn sie ihn brauchte. Auch Flint hatte das Kind beruhigen können, und da war es wieder unendlich still in der Hütte. Deer wartete noch lange und lauschte Kidahs Atem welcher irgendwann leise und gleichmäßig ging weil sie eingeschlafen war; und erst dann konnte auch er wieder zur Ruhe kommen, ohne sie aus seinen Armen zu lassen. Er wollte dass diese Nacht niemals vergehen würde.

Am nächsten Morgen fühlte er sich so ausgeschlafen wie lange nicht mehr als er seine Augen öffnete; das erste was Deer erblickte war Kidahs wunderschönes, fein geschnittenes Gesicht welches dicht vor seinem Gesicht war, und blinzelnd sah er in ihre dunklen Augen und erwiderte ihren einnehmenden Blick. Sie schien ihn schon eine Weile betrachtet zu haben, und nun lächelte sie ihn so an dass sein Herz beinahe überging vor tiefer Zuneigung zu ihr. Er war unfähig sich zu rühren, denn noch immer waren die Gefühle von der vergangenen Nacht in ihm. Der anfängliche Schrecken und die anschließende Wärme wenn er an sie dachte. Doch jetzt sah sie ihn direkt an, und sie würde alles in seinen Augen lesen können was er in ihren Augen lesen konnte; und auch wenn er es nicht wollte hatte er nun wieder Angst dass sie dies als Schwäche abtun würde. Sein Vater hatte ihm stets eingebleut dass ein Mann nicht zu offen und nicht zu weich zu einer Frau sein sollte, damit sie ihm nicht eines Tages den Willen brechen würde. Er war hin und her gerissen zwischen seiner Erziehung und seinem Wunsch ihr alles von sich zu sagen was in ihm vorging. Doch zu seiner Erleichterung kam sie ihm wieder näher und lehnte ihre Stirn an sein Kinn, und so würde sie nicht in seinen Augen lesen was er in diesem Moment empfand.
Wieder zog er sie etwas mehr an sich, und seine Hände streichelten sanft über ihren warmen Rücken; es war noch so ruhig und still, so als würde der Morgen gerade erwachen, und dies tat so gut dass Deer am liebsten gar nicht aufstehen wollte. Er wollte nie mehr aufstehen... nur hier bei Kidah liegen bleiben. Er begehrte sie so sehr... und er hatte niemals Zeit um ihr das zu zeigen. Nur einmal konnten sie frei und ungestört das tun was sie wirklich wollten; doch es war nur eine Ausnahme gewesen, und jetzt wo dieses Gefühl wieder so stark in ihm brannte konnte er einfach nicht an seine Vernunft appelieren aufzustehen und sich fertig zu machen, damit sie weiter ziehen konnten. Er wollte doch nichts mehr als ihr nahe zu sein... Und er konnte einfach nicht aufhören mit seinen Händen über ihre samtige Haut zu streichen, die so warm war wie die Sonne zur Mittagszeit. Mit geschlossenen Augen genoss er dieses erregende Gefühl, doch er war so sanft dass sie hoffentlich nicht seine verborgenen Absichten dahinter bemerken würde; und ihm kam der Gedanke dass sie noch genügend Zeit hatten solange noch alles schlief... Nein, nicht daran denken und nicht nachgeben... doch es fiel ihm so unendlich schwer NICHT nachzugeben, denn ihre Wärme ging so sehr auf ihn über und der Klang ihres Atems machte ihn verrückt. Und die Heimlichkeit seiner Gedanken und seiner Berührung ließen ihn nicht aufhören. Die Decke lag schützend auf ihnen, und seine Hand strich suchend an ihren Oberkörper, legte sich auf ihre Brust. Spätestens jetzt würde sie wissen müssen was in ihm vorging, und das ließ seinen Atem ein wenig schneller gehen. Doch Kidah reagierte noch nicht.... merkte sie denn nicht dass er sie brauchte? Erinnerungen an ihre Liebe mittem im Maka Sichu traten in seinen Kopf, und nun hielt er sich nicht mehr zurück und lehnte sein Gesicht vor um sie zu küssen, und sie erwiderte seinen Kuss. Als hätte sie ihn damit erlöst zog er sie so fest an sich dass ihr Brustkorb sich bei jedem Atemzug gegen ihn drückte, und er konnte nicht aufhören sie zu berühren, sie zu küssen. Oh wie fesselnd es war dies heimlich zu tun ohne Flint und Venka zu wecken...!

"Jina lako ni nani?"

Deer hatte die helle Kinderstimme erst gar nicht bemerkt, doch er bemerkte Kidahs Zögern. Noch immer berührten seine Lippen die ihren, und noch immer hatte er sie nah an sich gezogen, doch sie hörte plötzlich auf seinen Kuss zu erwidern.

"Nimefurahi kukutana nawe!"

Nun regte sich Kidah und Deer setzte sich ruckartig von der Decke auf, starrte tief atmend und ein wenig irritiert auf das Inirikind welches neben Flint saß und in ihre Richtung zeigte. Und auch Flint war gerade dabei wach zu werden und blickte sie ein wenig perplex an, was Deer nun die Röte und auch den Zorn ins Gesicht trieb. Er war gerade so eingenommen gewesen von Kidahs erregender Nähe dass er gar nicht mitbekommen hatte, wie Venka wach geworden war und sie beobachtet hatte. Und was auch immer das Kind nun wollte, Deer wollte nichts davon hören, denn sein Verlangen war so plötzlich verpufft wie ein Zaubertrick. Sie hatten es zerstört und er konnte das nicht ertragen, weil sein Körper noch immer erregt war und sein Verstand bereits zornig wütete; schnaufend erhob er sich und nahm mürrisch seinen Speer an sich, und ohne ein Wort zu sagen verließ er die Hütte um einen klaren Kopf zu bekommen. So hatte er sich das alles nicht vorgestellt... er war so wütend über ihr Entdecken dass er am liebsten jemanden geschlagen hätte der es wagen würde ihn jetzt anzusprechen. Draussen wurde es gerade hell und zwischen den Hütten saßen einige Anhingha, welche nun überrascht zu ihm aufsahen. Deer ignorierte sie und marschierte direkt auf den Pfahl zu an dem man Cocozca festgebunden hatte; er hockte auf dem Boden, und sein Oberkörper lehnte leicht nach vorne so als würde er schlafen, und rings um ihn herum mit gebührendem Abstand standen die Anhingha-Männer mit gezückten Waffen. Als sie Deer näherkommen sahen strafften sich ihre Körper, doch sie schienen zu bemerken dass er nur zu dem Holcane wollte und sonst nichts.
Und in genau diesem Moment hob Cocozca seinen Kopf und sah ihn an. Für einen Moment wurden Deers Schritte eine Spur unsicher, denn dieser Blick traf ihn mit vollem Hass; doch dann wurde seine Wut nur noch mehr geschürt, denn jetzt würde alles von neuem beginnen... die Anspannung, die Furcht, die Zurückhaltung, die Auseinandersetzungen... und er konnte das einfach nicht mehr ertragen. Die Anhingha wichen leicht zurück als er an ihnen vorbei stolzierte und sich dicht vor den Holcane stellte, seinen Speer verkrampft in seiner Faust haltend; Cocozca sah von unten herab zu ihm auf, und sein Gesichtsausdruck wirkte ein wenig fragend als er den Kangee anstarrte. Weil Deer nur schwer atmete und sonst nichts tat musste der Ahrkay nun doch ein wenig grinsen und wollte ihn damit anscheinend provozieren. Doch kaum dass er seinen Mund öffnete und die ersten Worte auf Ahrkay sprach, sicherlich eine obszöne Beleidigung, holte Deer aus und schlug ihm mit voller Wucht seine Faust ins Gesicht. Cocozcas Kopf ruckte herum, und er blieb dann erstarrt so sitzen. Die umstehenden Anhingha fingen an aufgeregt miteinander zu sprechen, doch sie mischten sich nicht ein. Immer mehr Anhingha ließen ihre Arbeit stehen oder kamen aus ihren Hütten gelaufen um zu sehen was hier passierte. Deer schoß nach vorne, und er hielt mit beiden Händen seinen Speer fest, legte ihn an Cocozcas Hals und presste ihn gegen den Pfahl. Er hasste ihn.... vielleicht hasste er diesen Ahrkay noch mehr als Cocozca ihn hasste... es war alles seine Schuld, alles. Deer drückte ihm knurrend die Luft ab und sah dabei zu wie sein Kopf rot anlief und seine Augen sich verdrehten. Er würde ihm den Kehlkopf zerquetschen, und dann würde er ihm seinen Zopf abschneiden und sich an seinen Gürtel hängen. Dieses miese Schwein hatte nichts anderes verdient. Er ignorierte die aufgebrachten Rufe die um ihn herum ertönten, denn er sah rot.

"Du bist nichts weiter als Taubendreck, hörst du?!! Du hast es nicht verdient noch weiter zu atmen und unser Leben zu verdunkeln, du räudiger Dorfköter!!"

Der Holcane reagierte nicht mehr, schnappte nur nach Luft... und dann spürte er den heftigen Ruck welcher durch seinen Körper ging als er zurück gezogen wurde. Er landete fast auf der Erde und rappelte sich sofort keuchend auf um seinen Speer aufzuheben, während Cocozca laut nach Luft rang. Flint hatte sich vor ihm aufgebaut, und Deer wurde jetzt erst bewusst was hier mit ihm geschehen war. Und dann hörte er Cocozcas heiseres, leises Lachen, so als wäre er soeben nicht knapp mit seinem Tod davon gekommen, sondern als hätte er sich als Aussenstehender ein Possenspiel angesehen. Und dieses Lachen ließ auch die Anhingha augenblicklich verstummen... so eine Kälte war noch niemals unter ihnen gewesen.
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Beitrag von Gast 22/2/2011, 14:54

Seine Wärme, sein Duft und seine Zuneigung war heilender als jede Medizin. Und auch wernn sie bald wieder diesen Schrecken vor sich hertreiben würde, sie würde jedesmal nur an diese Nähe denken müssen um die Stärke in ihrem Inneren zu wahren. Sie hätte längst aufgegeben ohne ihn. Den Beweis davür würde sie nun immer an ihrem Handgelenk betrachten können. Nun wo sie einander erkannt hatten konnte sie mehr aushalten, als sie es sich jemals zugemutet hätte. Und trotzdem hätte sie die Erschöpfung fast in die Knie gezwungen. Jede Sekunde die sie dort mit ihm lag war so wundervoll und ruhig. Und es tat so weh zu wissen, wie schnell dieser Moment schon bald vorbei sein würde. Jetzt war es sicher, dass er etwas für sie empfand. Und andersrum ebenso. So lange hatte sie danach gesucht und nun gefunden, dass sie verzweifeln wollte weil sie es nicht immer so geniessen können würde wie jetzt.
Sie höhrte wie auch er selig durchatmete, als sie ihm wieder so nahe kam. Spürte sanfte Finger über ihren Rücken gleiten. Es schien ihm so völlig egal zu sein, wieviele Narben ihren Körper verunstalteten. Trotz all diesen schreckliche Wunden schien er sie zu begehren wie sonst niemand es jemals getan hatte. So sehr, dass selbst Karsul langsam aber sicher aus ihren alltäglichen Gedanken verschwand. Er füllte mehr aus als nur die Leere in ihrer Seele. Und es war so überwältigend, dass sie die Augen schliessen musste um dem stand zu halten. Jeder der ihn kennen musste, würde warscheinlich niemals glauben können, dass er so zärtlich sein konnte, wie er es nun zu ihr war. Wie eine Feder tasteten seine Finger sanft alle Bereiche ihres Körpers nach. Es entspannte sie so sehr, gefangen von dieser grenzenlosen Geborgenheit und Harmonie, dass alle anderen Gedanken für einen Moment verschwanden. Sie höhrte noch nicht einmal den Lärm, der Draussen immer lauter wurde, je mehr der Tag voran schritt. Lauschte dem Takt seines Herzens, welches nun begann schneller zu schlagen, so wie auch ihres. Noch nie hatte sie jemals das Gefühl haben dürfen, sich besonders zu fühlen. Sich wie eine Frau zu fühlen, die so sehr von einem Mann begehrt wurde. Und wieder zeigte er ihr nun ganz deutlich, wie sehr er sich nach ihr sehnte, denn nun glitten seine warm gewordenen Hände zu ihrer Brust was ihr trotz der Hitze unter ihrer Decke eine Gänsehaut verlieh...
Die hereindringenden Sonnenstrahlen, welche sich durch die wenigen Ritzen der zusammengenähten Lederwände schlichen, erhellten die feinen Staubkörnchen um sie herum und ihre Lsust war durch seine Berührungen neu entfacht. Bei ihm und mit ihm hatte es sich so unbeschreiblich gut angefühlt, draussen in den Wäldern. Bisher hatte sie immer geglaubt, dass dieser Akt nur mit Schmerzen verbunden sein würde. Dass es niemals anders sein würde. Doch mit Deer zusammen hatte es sich so ganz anders angefühlt...Fesselnd. Berauschend. Und jetzt teilte er seinen wachsenden Hunger danach mit ihr. Es tat so gut, dass sie sich kaum regen konnte und es war als befänden sie sich hier vollkommen alleine in dieser Hütte.
Nun lehnte er sich vor und legte seine Lippen auf ihre, was sie leise aufseufzen liess. Selbst wenn sie gewollt hätte, sie KONNTE sich diesem Hunger nicht entziehen. Denn es war so ausserordentlich erlösend dies mit ihm zu tun, dass sie sich garnich wehren wollte. Sie würde jeden Schmerz ertragen, nur um dies immer wieder mit ihm erleben zu dürfen... Niemals hatte sie einen Weg vor sich gesehen, der ihr als der Richtige erschienen war. und nun gab er ihr eine Richtung vor, in die sie mit ihm gemeinsam gehen können würde. Auch ihre Küsse wurden nun fordernder und immer wieder berührten sich ihre Lippen, atmeten dabei mit leicht geöffneten Mündern ihren Atem und sie sah ihm flehend in die Augen während sie festhielt als würde er sie niemals wieder aufstehen lassen. Sie spürte wie ihr Körper ebenso nach mehr von ihm verlangte und sie würde es geschehen lassen...

bis sie die piepsige Stimme des Kindes höhren konnte und sie ein wenig innehielt als müsse sie genauer hinhöhren um sich sicher zu sein, dass sie sich das nicht nur eingebildet hatte! Deer küsste sie noch immer als wäre er zu gefangen in seinen gefühlen die in ihm brannten. Und wieder höhrte sie Venkas Stimme und sie war sich diesesmal sicher dass sie tatsächlich gesprochen hatte und hob ihren Kopf nun an um in ihre Richtung zu sehen und auch Deer nun merken konnte, dass sie beobachtet wurden. Er hielt nun ebenso inne und ihr Herz pochte noch laut, weil sie sich beinahe zusammen verloren hätten obwohl sie ja garnicht alleine waren hier in dieser Hütte. Und wie ein schmerzlicher Schlag ins Gesicht wurde ihnen beiden dies nun umso mehr bewusst, selbst wenn dieses Kind keine bösen Absichten hatte. Sie war so in Trance gewesen, dass sie noch nichtmal verstanden hatte, was sie zu ihnen gesagt hatte, doch sie kam nicht mehr dazu nachzufragen. Deer richtete sich nun ruckartig auf, sodass die Decke ruckartig von ihrem Oberkörper flog und bereits jetzt ahnte sie, dass dies zuviel für seinen Geist werden würde. Der schöhne Moment war zerstört. Und so sehr auch sie sich nach dieser Nähe gesehnt hatte, so wusste sie auch, dass ein Kind niemals berechnend handelte. Sie war einfach wach geworden nd wollte sie warscheinlich begrüssen oder fragen was sie da taten. Wie sie es erwartet hatte, erhob er sich sofort mit leisem Brummen und ergriff sofort seinen Speer um hinauszulaufen.

"Deer!" rief sie ihm flehend hinterher, doch er schien sie garnicht zu höhren. Kidah hatte sich nun ebenso aufrecht hingesetzt und sah ihm schwer atmend nach. Ohne zu wissen was er vorhatte wusste sie, dass sie nun etwas tun mussten, um die Wut in ihm nicht falsch handeln zu lassen. Schnell wand sie ihren Kopf hinüber zu Flint, der sich verschlafen die Augen rieb und sie verstört ansah nd fragte wass denn jetzt schon wieder sei... Kidah stand nun hektisch auf und zog sich ihre Kleider zurecht um sofort nach ihrem Speer zu greifen. Irgendwie hatte sie das Gefühl dass sie ihn womöglich brauchen würde und rannte bereits Richtung Ausgang...

"Steh auf! Helf mir! Oder er tun etwas, dass er bereuen wird!"

rief sie ihm nur nach und höhrte, wie er ebenso sofort aufsprang und Venka laut zurief, sie solle sitzenbleiben. Draussen angekommen musste sie ersteinmal die Orientierung wiederfinden, denn zuerst mussten sich ihre Augen an das Licht gewöhnen nd ausserdem waren sie gestern so umringt gewesen von Menschen, als sie hierher geführt worden waren, dass sie die Umgebung garnicht richtig mitbekommen hatte. Schon wurde der Vorhang hinter ihr beiseite geschlagen und sie höhrte plötzlich die Kampfgeräusche und Deers grollende Stimme. Flint rannte bereits los und als sie nun zu ihm hinübersah, wie er in der Ferne bei Cocozca hockte und mit ihm zu ringen schien, packte sie blanke Furcht um ihn.

"DEER NEIN!" schrie sie ihm entgegen und flgte Flint sofort so schnell sie konnte. Dennoch kam er vor ihr bei ihm an, packte ihn und schleuderte ihn von dem Holcane fort, der sofort nach Luft rang. Zu allem Überfluss kamen nun noch viele Dorfewohner hinzu, die sich sofort um sie aufstellten und Kidah sich mit vollem Körpereinsatz durch sie hindurch warf um zu den Männern vorzudringen. Mit aufgerissenen Augen und zusammengezogenen Augenbrauen sah sie schwer atmend, wie Flint sich vor Deer aufgebaut hatte. Deer schien jetzt jedoch zu bemerken, welche Wut mit ihm durchgegangen war, denn er tat nichts um sich gegen Flint aufzulehnen. Oh wie sehr sie ihn verstehen konnte. Und doch hätte er das nicht tun dürfen. Sie höhrte wie Cocozca heiser lachte und sah mit aufeinandergebissenen Zähnen zu ihm hinab, lief nun ebenfalls wütend auf ihn zu und packte ihn an seinem erbärmlichem Schmuck um seinen Hals...

"Sei froh dass du noch lebst Ratte."

zischte sie ihm entgegen, stiess ihn hart von sich und ging dann mit schnellen Schritten auf Deer zu, packte ihn an seinem Arm während er noch schnaufend in Flints Augen starrte und versuchte ihn grob mit sich fortzuziehen. Fort aus dieser auswegslosen Situation, die nur erniedrigend für ihn werden würde..."Komm mit mir Deer!" sagte sie leise zu ihm, doch er ruckte zurück um sich von ihr loszumachen, doch sie liess nicht locker und umfasste noch fester seinen Oberarm, sah ihm endringlich in seine Augen und liess nicht los.

"KOMM MIT MIR!

sagte sie nun befehlender damit er merkte, dass sie jetzt nicht locker lassen würde. Er würde sich aus seinen eigenen gefühlen nun nicht befreien können und deshalb würde sie das für ihn tun müssen. Noch immer musste er schwer seine Wut veratmen und sie sah, wie er nun einen Schritt freiwillig zurücklief und noch einmal voller Hass auf den grinsenden Ahrkay niedersah. Doch sie würde nicht noch einmal zulassen, dass der Hass so sehr Besitz von ihm ergfrifen würde, dass er die Kontrolle über sich verlor und sie beide damit unglücklich machen würde. Einen weiteren Schritt ging er rückwärts zu ihr hin und liess nun seinen Speer sinken und auch Kidah sah nochmal ernst und emotionslos zu Cocozca hinüber, dem dieses ganze Spiel wie immer zu gefallen schien. Denn nun hatte er auch Deers Wunden Punkt kennengelernt. Und das war alles andere als gut für alle Beteiligten. Endlich drehte er sich zu ihr um und zog seinen Arm von ihr fort ohne sie dabei anzusehen, doch wenigstens lief er nun und sie folgte ihm, weil sie wusste dass er das nicht böse meinte. Eine Weile liefen sie nun mit schnellen aufgebrachten Schritten durch das Dorf und jedesmal, wenn ihnen jemand folgen wollte schüttelte sie nur stumm und ernst den Kopf oder hob befehlend ihre Hand. Jetzt durfte sich niemand einmischen, der mit der Sache nichts zu tun hatte. Mit Zwei Armlängen Abstand folgte sie ihm, wie ein Schatten seinem Herrn und liess ihn dabei nicht aus den Augen. Sie liessen nun die Hütten hinter sich und der Boden wurde bereits wieder schwammiger, doch noch verlangsamte Deer seine Schritte nicht. Erst als sie zu einigen Kanus kamen und sie dadurch wussten, dass hier wieder das Gewässer tiefer wurde hielt er inne und sah schnaubend über die seltsam bewachsene Wasseroberfläche, welche sich so weit hinzog. Mit einem Blick über ihre Schulter zurück stellte sie erleichtert fest, dass ihnen niemand gefolgt war und nun auch letzte Neugierige Dorfbewohner zurück zum Dorfplatz gingen, weil sie sich wohl erhofften dort mehr zu sehen zu bekommen. Dann wendete sie tief durchatmend und mit hängenden Schultern ihren Kopf wieder zu ihm. Er stand dort, so hilflos wie sie, wenn sie nicht mehr ein noch aus wusste. Wenn der Wunsch nach Liebe nicht erfüllt wurde und die Sehnsucht so groß wurde, dass man glaubte verrückt zu werden. Ungestillter Durst nach Nähe und Frieden. Wie sehr sie wusste was in ihm vorging. Und es war wie in einer verjehrten Welt. Bisher hatte er sie davon abhalten müssen nicht vollkommen den Verstand zu verlieren und durchzudrehen und daberi womöglich jemandem zu schaden. Und nun war er es, der einfach nur wieder zu sich selbst finden musste um nicht an diesen Emotionen zugrunde zu gehen. Und sie würde ihn unter keinen Umständen jetzt alleine lassen.
Selbst wenn er sich dagegen wehren würde. Selbst, wenn er sich gegen SIE wehren würde, denn sie wusste, dass er das im Grunde garnicht wollte. Vorsichtig, Schritt für Schritt kam sie ihm näher und fühlte seinen Schmerz als den Ihren. Spürte unendliches Mitleid mit ihm, dass er soetwas auch wegen ihr spüren musste. Fühlte sich, als wäre sie der Grund weshalb es ihm gerade so schlecht ging und er keinen anderen Ausweg wusste, als seiner Wut freien Lauf zu lassen. Auch sie hatte sich nach seiner Nähe gesehnt. Und ja das tat sie noch immer.

"Deer?" flüsterte sie ihm leise entgegen um zu testen ob er sie überhaupt noch wahrnahm. Sie wusste ja, dass er alles tun würde, nur um nicht seinen Schmerz offen vor ihr zu zeigen. Um stark für sie zu sein. Doch wie sehr er sich da täuschte! Und wie wenig er das musste! Was gäb sie nun darum, wenn er sich ihr offenbahren würde, damit sie seinen Schmerz teilen konnten. Damit sie diesesmal für IHN da sein konnte. Noch näher trat sie an seinen Rücken heran. Seine aufgebrachte Seele schien förmlich auf ihrer eigenen Haut zu kribbeln und sie sah wie sehr es ihn anstrengte und schüttelte, um wieder die Fassung wiederzulerlangen. Sie tat jetzt einfach dass, was ihr Herz ihr sagte und was sie sich in einer solchen Situation wünschen würde. Selbst wenn es ihr dabei selber weh tun würde, wenn er sie nun abweisen würde, weil er dazu noch nicht fähig war. Mit einem kurzen Ruck, liess sie ihren Speer in dem Matsch versinken damit er griffbereit stecken blieb und streckte dann ihre Hand nach ihm aus. Er zuckte kurz, als sie ihn an seinem Rücken berührte und sie hielt kurz inne, liess ihm die Zeit die er brauchte und legte dann behutsam ihre Handfläche auf seine erhitzte Haut die fast zu brennen schien. Und nun wo sie diese Grenze überwunden hatten riskierte sie alles und schlang ihre Arme um ihn. Zeigte ihm, wie okay es war, wenn er diesen Gefühlen freien Lauf lassen würde wenn sie bei ihm war. Und doch tat er es nicht.
Und sie spürte, was er nun brauchte. Was sie brauchte. Langsam lief sie zu ihm vor und sah ihm in seine blass schimmernden Augen. Erkannte seine Wünsche die auch ihre waren. Und doch würden sie durchhalten müssen. Nicht mehr lange und er würde ihr alles zeigen können, wovon er in der Hütte des Schamanen im Dorf der Seneca gesprochen hatte. Behutsam wie eine Mutter strich sie ihm mit einer Hand über seinen Nacken und zog ihn zu sich, berührte seine Stirn mit ihrer und schloss die Augen.

"Ich sein hier Deer... Berühre mich..."

sagte sie leise zu ihm und meinte das vollkommen ernst. Sie würde ihm alles von sich geben, nur damit er nicht mehr diesen Schmerz verspüren musste. Und auch sie brauchte ihn so sehr. Jeder andere hätte ihn für seinen Kontrollverlust verurteilt. Doch das würde sie niemals tun. Sie hatte die ganze Zeit spüren dürfen, dass er hinter ihr stand. Und nun würde sie ihm auch von ihrer Kraft abgeben, wenn er sie brauchte....
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Beitrag von Flint Sky 22/2/2011, 23:14

Flint hatte so tief geschlafen dass er nicht ein einziges mal aufgewacht war; die lange Wanderung durch die Wälder, die Anspannung und zuletzt auch die Heilung mit dem Ritual hatte ihn völlig erschöpft und ließ ihn tief und fest schlafen. Doch er konnte beruhigt in seine Traumwelt versinken, denn nun waren sie scheinbar in Sicherheit... er wusste dass sie bei den Anhingha willkommen waren solange sie sich an ihre Regeln hielten, und die Anhigha stellten keine großen Ansprüche an sie. Erst eine sachte Bewegung riß ihn leicht aus seinem Schlaf, und als er die Augen öffnete war es bereits ein wenig heller in der Hütte. Es musste schon Morgen sein, und da hörte er neben sich die kleine Venka etwas sagen. Blinzelnd setzte er sich auf und sah dass das Mädchen neben ihm saß und redete, wodurch er auch wach geworden war. Und als sein Blick auf den Schlafplatz von Deer und Kidah fiel wurde ihm auch bewusst dass die beiden ebenfalls wach waren. Nur er hatte noch geschlafen... Er war noch recht verschlafen und blieb einfach nur still sitzen während Venka erneut etwas auf Iniri plapperte und irgendwo hin deutete. Flint unterdrückte ein Seufzen und sah die leichten Bewegungen unter der Decke von den Beiden; entweder sie waren sehr unruhig, oder sie waren gerade zärtlich miteinander, was dafür sprach dass sie ganz leise waren.
Es war nur ein kurzer Moment in dem er einen Blick auf sie hatte, und auch wenn er noch gar nicht richtig wach war wurde er sich dessen bewusst was sie teilten... und er fühlte sich plötzlich sehr einsam und allein. Dann hob Kidah ihren Kopf an, und kurz darauf sprang Deer von seinem Platz auf und erhob sich murrend, um seinen Speer aufzuheben und ohne ein einziges Wort die Hütte zu verlassen. Flint konnte noch gar nicht reagieren weil er nicht wusste was hier los war; was war es nun wieder das Deer so aufregte dass er nichts trank, nichts aß und wortlos die Hütte verließ? Kidah rief ihm hinterher doch er ließ sich nicht aufhalten und verschwand durch den Ausgang, worauf Kidah sich ebenfalls eilig erhob und sich ihre Kleidung glatt strich.

"Was ist denn passiert...?" konnte er nur hervorbringen während Kidah total aufgebracht schien, und Venka verkroch sich nun auch auf die Decke weil sie spürte dass etwas nicht in Ordnung war. Flints Augen folgten Kidah als sie bereits in Richtung Ausgang eilte und zu ihm zurück rief:

"Steh auf! Helf mir! Oder er tun etwas, dass er bereuen wird!"

Flint zögerte nicht und sprang sofort auf seine Füße. Hatten die beiden sich etwa gestritten, oder war Deer etwas in den Sinn gekommen was er tun würde weil ihn etwas aufregte? Der Kangee war so unberechenbar wie der Wind, mal stürmte er und mal säuselte er sanft wie eine Brise; Flint hatte noch immer nicht gelernt damit umzugehen, doch nun würde er handeln wenn es etwas zu handeln geben sollte. Allerdings hatte er keine Zeit sich noch vorzubereiten, er ließ seinen Stab liegen und rief nur Venka zu sie solle dort bleiben, ehe er hinter Kidah herlief und die Hütte verließ. Kaum dass er draussen war hörte er das Gebrüll und die Stimmen aus etlichen Mündern, und sofort fiel sein Blick gegenüber auf jene Stelle, wo sich eine Menschenmenge gebildet hatte. Und das war der Moment wo er losrannte so schnell er konnte; was auch immer Deer machte oder vorhatte, es schien nichts gutes zu sein. Und er hatte seinen Speer mitgenommen. Flint überholte Kidah, und er ahnte das Schlimmste...drängelte sich durch die gaffenden Anhingha und sah dass Deer vor Cocozca stand welcher an dem Pfahl festgebunden war. Er sah nicht sofort was Deer machte, aber er handelte einfach so wie er es für notwendig hielt... er packte Deer an seiner Schulter und zog ihn so kräftig zurück dass es den Kangee fast von den Füßen holte. So als hätte Deer eine Flamme berührt vor welcher Flint ihn retten musste brachte er genügend Abstand zwischen die beiden Männer und stellte sich dazwischen.
Es war so ein Trubel um ihn herum dass er nicht einmal hörte wie Kidah nach Deer schrie; Flint wusste nur dass er ihn nun nicht mehr vorbeilassen würde. Wie ein Felsen würde er hier stehenbleiben und Deer nicht mehr an den Holcane heranlassen, egal was er auch versuchen würde... und wenn er Gewalt anwenden musste. Sein Puls ging so schnell dass sein Körper vor Adrenalin angespannt war, doch er blieb still stehen und sah, dass Deer seinen Speer aufhob und nicht weiter versuchte an Cocozca heran zu kommen. Was hatte er sich nur dabei gedacht?! Was war in ihn gefahren dass er sich einfach so auf den Holcane gestürzt hatte?? Mit wild schlagendem Herzen erwiderte Flint Deers Blick, so lange bis dieser von Kidah ein Stück weggezogen wurde und schließlich zögernd und noch immer aufgebracht mit ihr wegging. Und da fiel Flint ein Stein vom Herzen...
Es wäre eine Misere gewesen wenn nun ein grausamer Mord geschehen wäre, von einem von ihnen wo sie doch Gäste in diesem Dorf waren... es war schon schlimm genug was jetzt passiert war. Er wusste dass er sich vor Etu verantworten musste, denn dieser würde wissen wollen warum es zu so einer Auseinandersetzung kommen konnte; und vielleicht würden sie dann auch sofort das Dorf verlassen müssen, was er nicht hoffte. Noch immer stand die gaffende Menge um ihn herum und starrte ihn an, so als hätte er den Holcane angegriffen und nicht Deer, und da spürte er das erste mal die beginnende Ablehnung und das Misstrauen der Anhingha. Jetzt lag es an ihm zu retten was noch zu retten war... und er hoffte dass Kidah unterdessen Deer beruhigen konnte.

"Es ist alles in Ordnung, nichts ist geschehen," rief er nun und hob leicht seine Arme. Dann wandte er sich an die Jäger welche die Nacht über Cocozca gewacht hatten. Die Männer hatten ihre Waffen griffbereit bei sich und wirkten ein wenig nervös als Flint an sie herantrat.
"Ich bitte euch darum auch weiterhin auf diesen Gefangenen Acht zu geben, so lange bis wir weiterziehen. Und ich bitte euch darum dass mich einer von euch zu Etu führt, damit ich diese Sache klären kann."
Einer der Jäger nickte mit ernstem Gesicht und trat einen Schritt vor. Er trug eine Art Speer bei sich der jedoch recht kurz war und dessen Schaft mit Fell verziert war. Er war noch recht jung, und sein schulterlanges Haar war glatt und der Scheitel mit roter Farbe bestrichen.
"Ich bin Etus Sohn. Ich werde dich zu ihm führen," sagte er konsequent und wandte sich sofort zum Gehen. Als Flint ihm nachging bildete sich eine kleine Gasse um ihn herum und die Dorfbewohner blickten ihnen flüsternd nach. Der Seneca folgte eilig dem jungen Jäger welcher mit raumgreifenden Schritten voran lief, sich seines Ranges bewusst den er hatte weil er der Sohn des Dorfältesten war, und Flint hoffte dass er seinem Vater keine Lügen oder Übertreibungen auftischen würde. Da es nur ein kleines Dorf war, war der Weg zu der Hütte des Alten nicht weit. Flint blieb vor der Türe stehen und wartete während der Jäger hinein ging, und kurz darauf kam er wieder heraus zusammen mit seinem Vater. Etu blickte den Wächter mit einem bestürzten Ausdruck im Gesicht an, denn er hatte wohl soeben von seinem Sohn erfahren was geschehen ist.

"Warum hat es diesen Angriff gegeben?"

Flint erwiderte so ehrlich wie möglich Etus Blick und versuchte äußerlich ruhig zu bleiben, auch wenn ihm schon wieder etliche Dinge durch den Kopf gingen; was wenn der Preis ihres Tauschhandels nun höher wurde, als Entschädigung dafür dass sie solch eine Aufregung in das Dorf brachten? Und was wenn sie sie nicht mehr gehen lassen würden? Er machte ich furchtbare Sorgen um Venka die ganz alleine in der Hütte saß und mitanhören musste was draussen los war. Er hoffte inständig dass das Kind dort blieb und nicht hinaus lief, und vor allem dass niemand hinein ging und sie bedrängte. Und er fragte sich was Deer und Kidah wohl gerade machten, und er wusste noch immer nicht warum Deer überhaupt so ausgerastet war. Darum machte er sich auch um Kidah Sorgen.

"Wehrter Etu, ich weiss es noch nicht genau, denn es blieb mir soeben keine Möglichkeit um mit meinem Begleiter zu reden... aber seine Gefährtin ist gerade dabei ihn zu beruhigen. Es ist alles unter Kontrolle, und es ist auch nichts schlimmes geschehen."

Das hoffte Flint zumindest, denn es hatte so ausgesehen als ob Cocozca jeden Moment das Zeitliche gesegnet hätte. Etu kratzte sich nervös an seinem runzligen Hals und seine Augen glitten ruhelos hin und her, blieben immer wieder auf dem Seneca hängen.
"Natürlich ist es eure Angelegenheit was ihr macht, denn es ist euer Gefangener. Ihr könnt mit ihm tun was ihr wollt. Aber wir haben euch als Gäste freundlich aufgenommen, und wir wollen keinen Streit und keine Gewalt in unserem Dorf. Die Leute fürchten sich."

Flint wurde nun doch ein wenig nervös. Es könnte schwieriger werden als er es erhofft hatte. "Ich kann das sehr gut verstehen, wehrter Dorfältester...und ich bitte inständig um Verzeihung für dieses Vergehen. Ich spreche hiermit für meinen Gefährten und entschuldige mich für sein Verhalten. Er war einfach sehr zornig gewesen..."

Etu wechselte einen Blick mit seinem Sohn welcher mit verschränkten Armen neben ihm stand. Dann grunzte er leise auf weil ihm der Gedanke nicht zusagte.
"Wie soll ich mich nun eurer Meinung nach verhalten? Meine Leute fürchten sich und fühlen sich nicht sicher. Ihr müsst so schnell wie möglich unser Dorf verlassen, sonst kann ich für nichts mehr garantieren. Aber ihr müsst uns dennoch entschädigen, dafür dass wir euch aufgenommen haben."

Flint stutzte, und jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht. Er öffnete seinen Mund, schloss ihn jedoch wieder weil er fieberhaft nach einer Antwort suchte. Dann nickte er. "Natürlich... wir werden sofort aufbrechen wenn wir alles beisammen haben. Und ich werde sehen was wir für euch als Tausch anbieten können."

Etu wirkte skeptisch. Sein Sohn machte eine stumme Kopfbewegung, und Etu blickte Flint nun durchdringend an. "Mein Sohn will die Frau haben, dann werde ich mich auch mit weniger zufrieden geben können für diese Aufregung und die Stimmung die unseren Alltag gestört hat."

Flint starrte den Alten schockiert an... er konnte nicht antworten. Hatte er da eben tatsächlich Kidah als Tauschgeschäft verlangt?! Es war so dreist dass er fast vergaß Luft zu holen, und er war nun den strengen Blicken von Vater und Sohn ausgeliefert die auf eine Antwort warteten. Er war in der Zwickmühle, was sollte er bloß machen? Er war kein Diplomat, nicht einmal ein Anführer! Natürlich würde er niemals für Kidah sprechen, und sie schon gar nicht als Tauschgeschäft benutzen. Für ihn war dieser Gedanke absolut irrwirtzig, doch für die Anhingha scheinbar keine große Sache.

"Das... wir....... ich muss erst noch mit meinem Gefährten sprechen ob er die Frau eintauschen wird. Dann... dann können wir über ein Ergebnis verhandeln."

Er würde das Spiel mitspielen, denn er durfte nicht nein sagen... aber er würde auch nicht ja sagen. Also musste er ein wenig Zeit schinden und es irgendwie fertig bringen, zusammen mit Venka unbemerkt zu verschwinden bevor diese Leute doch auf die Idee kamen, sie auch gefangen zu halten. Und dann musste er Kidah und Deer finden um sie zu warnen... der Schweiß lief ihm aus allen Poren als er sich von den beiden Männern verabschiedete und mit starrem Blick zurück zu der Gasthütte rannte. Es würde knapp werden... doch er betete dass es ihm gelingen würde diese Misere doch noch gut für sie zu bewenden.
Flint Sky
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Das Jagdgebiet der Anhingha Empty Re: Das Jagdgebiet der Anhingha

Beitrag von Young Deer 24/2/2011, 19:09

Erst als Deer einen Moment lang schwer atmend vor Flint Sky stand erkannte er dass er so nicht weiter kommen würde, und er erkannte was er soeben beinahe getan hätte wenn Flint nicht gewesen wäre; die ganzen Dorfbewohner um ihn herum ignorierte er dabei völlig, und er überlegte ob er Flint einfach maßregeln sollte dafür dass er sich eingemischt hatte. Doch so wie Flint ihn ansah würde er damit keine Chance haben... und nun bemerkte er auch Kidah welche seinen Arm ergriff und ihn wegziehen wollte, doch Deer entzog sich ihr und erwiderte noch immer Flints ernsten Blick. Er stellte sich schützend vor den Holcane... und das wo Deer noch am Abend zuvor so viel Respekt für ihn empfunden hatte. Wieder hörte er Kidahs Stimme die ihm sagte dass er mit ihr gehen sollte, und wieder ergriff sie seinen Arm, diesmal fester. Und dann widerholte sie mit so fester Stimme und einem durchdringenden Blick ihre Worte, dass er es einsehen musste... es wäre vielleicht besser wenn er nun ging, auch wenn er das nicht wollte. Noch immer war er zornig über alles, und er konnte mit seinen Gefühlen nicht umgehen.
Kidah zog ihn mit sich, und diesmal wehrte er sie nicht ab sondern folgte ihr langsam. Weg aus dem Kreis an Anhingha die sie anstarrten, ihnen deutlich zeigten dass sie Fremde waren die eine Grenze überschritten hatten. Deer war noch zu aufgewühlt um darüber nachzudenken, stattdessen marschierte er nun von ganz alleine vorwärts, wobei er Kidah ignorierte. Er ahnte was jetzt kommen würde, sie würde ihn zur Rede stellen oder von ihm wissen wollen warum er das mit Cocozca getan hatte. Doch so sicher war er sich da auch nicht, er hasste diesen Ahrkay einfach nur.... und er wollte dass diese Gefahr endlich gebannt war, mehr nicht. Mit einem furchtbar verbissenen Blick ging er im Laufschritt an den Hütten vorbei und näherte sich den sumpfigen Bereichen, dort wo die Kanus der Anhingha anlagen. Er brauchte dringend Abstand und einen klaren Kopf, und wo würde er das besser bekommen als in der Natur, dort wo ihn kein Mensch stören würde?
Er war machtlos gegen seinen Körper... immerzu reagierte er auf Kidah und ihre Weiblichkeit. Es schien als ob jener Tag im Maka Sichu das alles noch verschlimmert hätte; und nicht nur das, er musste auch ständig mit seiner Wut kämpfen weil er sich wertlos vorkam. Er hatte es zwar geschafft aus Pehony zu entfliehen, doch was war das schon? Er war ein Krieger, er sollte sich nicht mit einer Flucht rühmen... er wollte dass man sich an ihn erinnerte weil er stark war. Er wollte etwas bewirken weil er ein Krieger war und kein Angsthase. Er musste auf Kidah und auf Flint eingehen, doch wie sollte er das tun wenn er sich selbst im Weg stand? Wie sollte er eines Tages Krieger anführen wenn er nicht einmal sich selbst zu führen wusste?
Mit bebenden Muskeln und tief durchatmend blieb er stehen und blickte vor sich auf das Sumpfland. Im Süden erhob sich der kleine Wald aus Weiden und anderen Laubbäumen, ein Wald der ihn schon so sehr an seine Heimat erinnerte. Er sah wie sich das Wasser teilweise am Horizont in der Sonne spiegelte; spürte dass Kidah hinter ihm stand, doch er konnte jetzt nicht mit ihr sprechen. Er sehnte sich so sehr nach einer Zeit in der er das alles mit ihr genießen konnte, weil sie der einzige Mensch war der ihm wichtig war. Er wollte nicht an Flucht oder Probleme denken, sich nur fallenlassen wenn er den Wunsch dazu hatte. Sie würden so stark sein können wenn sie mehr Freiraum hätten... sehnsüchtig blickte er auf den Horizont mit dem blauen Himmel, doch seine Hand ballte sich noch immer angespannt um seinen Speer. Als Kidah leise seinen Namen nannte musste er schlucken, und er rührte sich nicht. Was sollte es denn bringen wenn sie jetzt über irgendwas sprachen? Sie wusste doch sicher was in ihm vorging... und er glaubte zu wissen was in ihr vorging. Denn bestimmt würde auch sie sich etwas anderes für sie wünschen, denn eine frische Liebe ließ sich nicht mit einem Nomadenleben und einem Alltag voller Gefahren vereinbaren.
Dann spürte er eine Berührung auf seinem Rücken was ihn erneut so anspannte, dass er leicht zusammen fuhr. Wenn sie nun weitergehen würde... er würde sich so unendlich viel besser fühlen in ihrer Nähe, doch es würde ihn auch von den Dingen ablenken über die er jetzt nachdachte; er wusste einfach nicht welcher Weg besser war. Ruhig und besonnen die Vor- und Nachteile der Reise abwägen, oder seinen Gefühlen und Wünschen nachgeben? Schweigend stand er da und ließ es zu dass Kidah ihre Arme um ihn schlang; so standen sie einen Moment lang da, er kämpfte gegen seine Gefühle an die er immer wieder verspürte und sie versuchte ihn durch ihre Wärme zu erreichen... so wie es eine Frau bei einem Mann tun würde den sie liebte. Doch langsam entspannte sich Deers Körper, und seine Atmung wurde ruhiger. Aber er konnte mit seinen Gedanken noch nicht ganz loslassen, von dem was ihn so aufwühlte. Jetzt wo seine Wut langsam verebbte kehrte die Enttäuschung in ihn zurück, und er musste wieder schlucken weil er gegen Tränen ankämpfte die seine Schwäche bezeugten. Er hatte immer gelernt seine Gefühle zu unterdrücken, sein Vater hatte ihm das stets ins Gewissen geredet, und sogar seine Mutter hatte es gut verstanden sich danach zu richten. Er war mit wenig Zuneigung großgeworden, und er hatte die meiste Zeit seines Lebens allein verbracht; niemals hatte er sich um andere kümmern müssen, und er hatte sich frei und ohne Probleme gefühlt. Einzig seine Bindungen zu seinen Freunden waren immer sehr wichtig für ihn gewesen, so wichtig dass er sogar beinahe jene Frau getötet hätte welche ihm seinen besten Freund wegnehmen wollte.
Gequält schloss er seine Augen, und beinahe rutschte ihm sein Speer aus den Händen. Kidah ließ leicht von ihm ab und ging um ihn herum, um sich vor ihn zu stellen. Sie legte ihre Hand in seinen Nacken und zog ihn leicht an sich heran, lehnte ihre Stirn an seine Stirn. Er spürte ihren Atem auf seinen Lippen als sie leise sagte:

"Ich sein hier Deer... Berühre mich..."

Er konnte sie so intensiv riechen wie an dem Morgen nach dem Aufwachen, und ihre Wärme auf seiner Haut ließ ihn sich mehr wünschen. Und er spürte dass sie es absolut ernst meinte, denn noch immer hielt sie ihn an sich fest, und er spürte ein leichtes Zittern durch ihren Körper laufen als er seinen Speer zu Boden gleiten ließ und seine Hände zaghaft auf ihren Rücken legte. Noch immer lehnten ihre Stirne aneinander, und als er seine Augen öffnete blickte er auf ihre Nasenspitzen hinab die sich berührten. Es tat so gut nahe bei ihr zu sein... und erweckte stets die Gefühle in ihm welche er sein Leben lang zurück gehalten hatte. Nun erkannte er dass es falsch gewesen war... er erkannte dass er jetzt erst das zuließ was auch ihn endlich glücklich sein ließ. Doch dafür musste er es zulassen. Seine Fingerspitzen strichen sanft über ihre vernarbte Haut, und in der Beuge ihres Rückens verübten sie stärkeren Druck, glitten hinab auf ihren Po. Ihr Atem der sein Gesicht traf ging kaum merklich schneller, und er spürte wie sie ihre Arme um seine Schultern schlang.

"Komm mit mir," flüsterte er leise und mit zittriger Stimme, und damit meinte er einen Ort an dem sie alleine sein würden, fernab von den fremden Menschen und den Problemen die sie umgaben und ablenkten, und er küsste sie flehend und so als wolle er sie überreden. Zuerst schien es als wollte er nicht von ihr ablassen, doch dann hob er seinen Speer auf und nahm ihre Hand, damit er sie mit sich nehmen konnte. Mit klopfendem Herzen zog er sie mit sich, und während sie sich auf dem trockenen Grund bewegten und an der Wasserfläche entlang gingen sah er sich immer wieder nach ihr um und erwiderte ihren Blick. Er konnte nicht beschreiben was er fühlte, doch er wusste dass es ein mächtiges Gefühl war welches schon seit Urzeiten in den Menschen verwurzelt war. Um sie herum zwitscherten einige Vögel, und in der Ferne krähte ein Wasservogel während sie sich in die Nähe des kleinen Wäldchens begaben; es war umgeben von Wiesen auf denen hüfthoch das braune Gras wuchs, welches sich leicht im Wind wiegte. In der Ferne kreiste ein Greifvogel am Himmel und ließ sich mit dem Aufwind treiben.
Deer musste Kidah nicht sehr ziehen, denn sie folgte ihm bereitwillig, und zuletzt war es fast als würden sie sich beeilen. Auf einer Grasfläche blieben sie stehen, und er wandte sich ihr wieder zu und zog sie an sich. So standen sie da, die Speere in ihren Händen haltend, und ihre Körper lehnten sich aneinander als sie sich umarmten und liebkosten. Es gab momentan nichts schöneres für ihn, und nichts das ihn hätte mehr erfüllen können, und er brauchte diesen ruhigen Moment mit ihr um sich nicht zu verlieren. Er küsste sie zärtlich, und als er seinen Speer achtlos in das Gras warf und ihre Kleidung von ihrer Haut nahm war es anders als im Maka Sichu. Obwohl sie soeben aus einem Konflikt in einem fremden Dorf geflüchtet waren, schien dieser Moment so richtig... er hatte keinen Zweifel mehr. Zog sie an sich um mit ihr in das Gras zu sinken, und nun war es als würden seine Hände sie mit aller Ruhe und Sinnlichkeit berühren. Sie kamen sich erneut so nahe dass ihre Herzen im gleichen Takt schlugen, und Zeit schien keine Rolle mehr zu spielen. Sie hatten Angst, Hoffnung und Wut geteilt, und nun teilten sie auch ihr Verlangen, wurden eins und wussten, dass sie es für immer sein wollten. Doch auch wenn sie sich wünschten sich niemals verlassen zu müssen, so wurde ihnen auch schmerzlich bewusst dass sie noch einen weiten, schweren Weg vor sich hatten.
Später lagen sie eng beisammen, und das Gras unter ihren erhitzten Körpern war ganz flach gedrückt während sie dalagen und in den Himmel blickten; Deer hielt Kidah leicht in seinen Armen, und sie lehnte halb auf ihm. Ihr Haar lag glänzend über seiner nackten Brust, und Deer blickte blinzelnd in den Himmel während sein Körper sich beruhigte. Es hatte ihn nur noch glücklicher gemacht... und er hoffte dass Kidah genauso fühlte. Er dachte daran wie es sein würde wenn sie alleine wären, und auch wenn er im Hinterkopf hatte dass sie Flint wegen seines womöglichen Wissens für den richtigen Weg brauchten hatte er dennoch den dringenden Wunsch alleine mit Kidah zu sein. Er grübelte schweigend, sein Zeigefinger malte sanft den Schwung ihrer nackten Schulter nach. Was wäre wenn sie alleine gehen würden? Flint würde sicher wieder zurück zu den Seneca finden. Die Anhingha würden Cocozca töten, und das Kind war ihm eh unwichtig. Sie würden schneller voran kommen... und sie hätten keine Konflikte. Er hatte eigenständig einen Weg hierher gefunden, also würde er auch irgendwie einen zurück finden. Seine Stimme war leise und fast wehmütig, als er anfing zu sprechen.

"Kidah... lass uns beide alleine weitergehen bis wir in meiner Heimat sind. Es ist im Moment so schwierig.... ich weiss nicht ob ich es weiter aushalten werde, oder ob ich damit umgehen kann. Und ich habe gesehen dass du auch nicht immer glücklich bist. Aber das ist doch das einzige was ich will... und wir können es nur sein wenn wir nur uns beide haben."
Da Kidah nicht gleich antwortete legte er ihr Schweigen als Unsicherheit aus. Noch immer blickte er in den Himmel und wartete darauf, dass seine erhitzte Haut sich wieder abkühlen würde.
"Flint passt nicht zu uns... und er ist bei den Seneca besser aufgehoben. Ich finde es war ein Fehler ihn mitzunehmen, und auch das Kind. Sie gehören nicht zu uns. Wir müssen alleine weitergehen damit wir das sein können was wir wollen."
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Das Jagdgebiet der Anhingha Empty Re: Das Jagdgebiet der Anhingha

Beitrag von Gast 25/2/2011, 22:47

Es wirkte.
Deers Anspannung wich langsam der Zuneigung, die auch er für sie empfand. Und wieder bestätigte er damit ihre Liebe so zweifellos, dass ihr Herz schneller zu schlagen begann. Konnte nicht anders als etwas von seinem Schmerz über diese auswegslose Situation zu teilen. Ihm abzunehmen und ihn sich dadurch besser fühlen zu lassen. Ausserdem half dies auch ihr, denn nichts vermisste sie auf dieser Reise mehr, akls ihm nahe zu sein so wie jetzt in diesem Augenblick. Sie höhrte, wie sein Speer zu Boden fiel und seine Hand nun wieder über ihren Rücken glitt, der geprägt war von ihrer gemeinsamen Geschichte. Anfangs hatte es sie sehr belastet so entstellt zu sein, denn obwohl sie nicht dieselben Wünsche nach Schöhnheit teilte wie eine normale Frau aus einem normalen Dorf, so hatte sie es doch sehr gestört. Doch mittlerweile wollte sie sie nicht mehr missen. Denn sie waren die Zeichen ihrer beider Erlebnisse, die sie gemeinsam durchgestanden hatten. Sie gehöhrten nun zu ihr wie die Kriegernarben auf ihrer Brust. Und auch Deer hatte ihr geholfen, da sie ihn bisher keinsfalls offensichtlich gestört hatten. Im Gegenteil. Er liess sie endlich fühlen, wie eine begehrenstwerte Frau, die es verdient hatte geliebt zu werden. Die es verdiente BEGEHRT zu werden.
Und besonders letzteres bewies er ihr mit seinen Händen, die ihre Weiblichkeit liebkosten wie einen kostbaren Schatz, nur um sich dann fordernder auf ihren Po zu legen, was ihre Sehnsucht nach seinem Körper und seiner Seele nur noch mehr entfachte und sie tief durchatmen liess.
Erst als er ihr angespannt zuflüsterte, dass sie mit ihm kommen sole öffnete sie leicht seine Augen und erwiederte seinen Blick mit leicht geöffnetem Mund, wie bereits in Trance versetzt durch die wenigen Berührungen, die jedoch so viel in ihr auszulösen vermochten. Ein verlockender Vorschlag, denn sie wusste, dass auch er mit ihr in Flammen stand und dass sie beide sich nach diesen Zärtlichkeiten sehnten. Nach einem Moment der Zweisamkeit, weit weg von den Dingen die sie belasteten. Und nun küsste er ihre durstig Lippen, seufzend weil es ihn so quälte, sich so nach ihrem Körper verzehrte wie es auch bei ihr mit ihm der Fall war und sie konnte nur ihrem Körper gehorchen, der diese wilden Küsse erwiederte. Und erst als er kurz von ihr abliess um seinen Speer wieder aufzunehmen, atmete sie keuchend durch und zügelte sich. Deer ergriff nun ihre Hand und sein Blick sagte ganz deutlich aus, was er sich nun von ihr, MIT ihr wünschte, woraufhin ein vorfreudiges sachtes Lächeln über ihre Lippen huschte, die sich bereits nach mehr sehnten.
Flink machte sie einen Schritt rückwärts um auch ihren Speer aus dem schlammigen oden zu nehmen und sich von ihm mitziehen zu lassen.
Sie liefen schnell, weil sie beide es kaum noch aushielten vor Vorfreude. Liefen das Wasser entlang wo sogleich an allen Ecken Frösche in den schlamm sprangen. Einmal scheuchten sie einige Vögel auf, welche dachten in dem Schilf sicher zu sein, doch sie konnte nur lachen, zu ihm aufhohlen und seine Blicke erwiedern die er ihr zuwarf, als könnte er seine Augen nicht von ihr nehmen. Der Boden wurde fester als sie einem nahegelegenen Wädchen näherkamen und das hohe Gras ihre Beine entlangstreifte. Kurz blieben sie stehen weil sie am Ende so gerannt waren und tauschten keuchend und lächelnd einen kurzen Blick aus. Immernoch hielt sie fest seine Hand umklammert als würde keine Macht der Welt sie lösen können und nun zog er sie wieder mit sich, doch er würde sich beeilen müssen, wenn er nun mit ihr mithalten wollte! Lachend lief sie neben ihm her und fühlte wie das Blut in ihr pulsierte, wie das Leben sie durchströmte und sie begriff was Leichtigkeit bedeuten konnte, wenn man sie nur zuliess ab und zu. Auf einer einladenden Grasfläche blieben sie nun fast zeitgleich und ausser Atem stehen, kamen sich nahe sodass sich ihre bebenden Körper berührten. Ihre Speere immernoch in Händen haltend trafen sich nun wieder ihre hungrigen Lippen, küssten sich atemlos. Zwei Krieger die eine Liebe teilten und trotzdem immer Krieger bleiben würden. Immer wieder hielten sie ächzend inne um die Liebe in ihren Auge lesen zu können.Und nun fielen die Waffen in das Gras und aus den beiden Kriegern wurden zwei Liebende, die das miteinander teilten, was die Seelen zweier Gefährten bereits seit Anbeginn der Zeit taten um ihre Seelen zu vereinen. Nun wo sie wusste wie schön es sein konnte, wie wundervoll es sein konnte ihn in sich aufzunehmen, hatte sie keinerlei Ängste mehr. Gab sich ihm vollends hin und genoss jeden Herzschlag, jede Berührung und jedes Seufzen mit allen Sinnen, während sie gleichzeitig in das Gras hinabsanken. Der Holcane, der Tod und die Sorgen rückten, während sie ihrer jungen Liebe Ausdruck verliehen für einen Moment in so weite Ferne, dass als wären sie vollständig ausgeblendet. Und jetzt gab es für sie nurnoch ihn.

Sie lagen noch eine Weile einfach nur dort, im Schutze der Farne. Selbst dann noch, als der Schweiss ihrer Anstrengungen längst getrocknet war. Genossen die Klänge ihrer Herzen im Einklang mit den Stimmen und Geräuschen dieser seltsamen Umgebung. Konnten noch einen Moment nur sie selber sein. Und trotz dieser Idylle und Stille, schlichen sich nun langsam wieder dunklere Gedanken in ihren Kopf... Wie sollte sie nur weitermachen? Sie hatte nun die Verantwortung für diesen Cocozca. r würde immer unberechenbar bleiben solange er lebte. Sollte sie ihn doch lieber sofort töten sobald lint nicht hinsah? Er würde schimpfen und zetern. Sich vielleicht vor Enttäuschung von ihnen abwenden. Doch rückgängig machen konnte er es nicht mehr. Und die Gefahr wäre endlich gebannt! Kdah ergriff einen Entschluss. Sobal sie die Möglichkeit bekommen würde, fern von all den Augen aus dem Dorf und dann, wenn auch Flint es nicht mitbekam. Würde sie dem allem und auch diesem Holcane ein Ende setzen. Selbst wenn solch ein schneller Tod viel zu gnäsig für ihn sein würde. Doch sie wollte in Zukunft einfach nicht mehr auf Deers Nähe verzichten müssen, nur weil sie auf ihn achtgeben musste um weiterzuleben und dies noch erleben zu KÖNNEN. Immer wieder stoppten ihre Gedanken, sobald seine Finger sich dem Pukt oberhalb ihres Rückens näherten, der ihr jedesmal eine herrliche Gänsehaut verlieh, sodass sie seufzend die Augen schliessen musste. Doch dann atmete er tief durch und sprach zu ihr, als ob es ihm unendlich schwer fallen würde und sie öffnete leicht ihre Augen um zu lauschen.

"Kidah... lass uns beide alleine weitergehen bis wir in meiner Heimat sind. Es ist im Moment so schwierig.... ich weiss nicht ob ich es weiter aushalten werde, oder ob ich damit umgehen kann. Und ich habe gesehen dass du auch nicht immer glücklich bist. Aber das ist doch das einzige was ich will... und wir können es nur sein wenn wir nur uns beide haben."

Diese Worte schnitten durch ihr Bewusstsein, wie ein frisch geschärftes Messer durch das Leder glitt. Hohlten sie zurück in die Wirklichkeitmit all ihren Schikanen und Steinen, die ihnen noch im Weg lagen und die es zu umlaufen galt. Und wie immer suchte Deer einen Weg über sie hinweg und schien hinzunehmen, dass sie dann stolpern konnten. Das wollte sie ja auch. Sogar mehr als alles andere! Doch durften sie das einfach so? Ihr Schicksal in den Händen fremder Menschen zurücklassen ohne es zuende zu bringen? Wäre dass nicht nur wieder eine erneute Flucht anstatt sich ihren Aufgaben zu stellen?
Kidahs Hand ballte sich weil es so schmerzte darüber nachdenken zu müssen, jetzt wo sie wieder so viel miteinander geteilt hatten. Und obwohl sie ja gewusst hatte, dass es nicht so bleiben würde, hatte sie nun doch nicht mit einer solchen Bitte seinerseits gerechnet. Sie konnte seine Wünsche verstehen, denn sie teilte diese. Und doch war da ihr Gewissen, welches sich ihr immer wieder in den Weg stellte und sie ermahnte, andere nicht ausser Acht zu lassen.

"Flint passt nicht zu uns... und er ist bei den Seneca besser aufgehoben. Ich finde es war ein Fehler ihn mitzunehmen, und auch das Kind. Sie gehören nicht zu uns. Wir müssen alleine weitergehen damit wir das sein können was wir wollen."

sprach er weiter und es bestürzte sie, dass er so dachte. Und irgendwie wollte sie auch nicht wahrhaben, dass es das war, woran er festhalten wollte. Ja, vielleicht war es ein Fehler gewesen. Doch wenn sie eines wusste, dann das jede Handlung d ie man vollzog nicht ohne Konsequenz blieb. Die Worte in ihrem Kopf überschlugen sich mit ihren eigenen Wünschen die so schwer vereinbar waren wie die Nacht mit der Sonne. Und doch durfte sie sich selbst nicht ausser Acht lassen. Das wofür sie stand. Woran sie immernoch festhielt. Und auch wenn sie Angst hatte ihm darauf zu antworten, weil sie befürchtete, dass sein impulsiver Geist nur die Wprte verstand, die er höhren wollte. So hatte sie doch keine andere Wahl als sie ihm zu sagen und dazu zu stehen. Und das letzte was sie wollte, war diesen Weg alleine weitergehen zu müssen was sie umso mehr frösteln liess. Wie sehr stand er wirklich hinter ihr? Sie konnte ihm nicht egal sein, denn immerhin bat er sie darum, alleine weiterzugehen als sie vor vollendete Tatsachen zu stellen. Doch wie sehr war er bereit alles weiter auszuhalten, um diesen Weg den sie begonnen hatten auch zuende zu gehen, anstatt einfach eine neue Richtung einzuschlagen und ein neues Ziel anzustreben, obwohl das Erste noch garnicht erreicht war!
Tief durchatmend richtete sie sich nun schwermütig von seiner Brust auf und sah in das sich sanft bewegende Blätterdach über ihnen... Wenn die Götter doch einmal wenigstens ein Einsehen haben würden, um es ihr leichter zu machen.

"Deer..."

begann sie leise und ächzte weil es so schwer war, die richtigen Worte zu finden.

"Sie längst gehöhren zu uns... Sie gehöhren zu uns seit den Tag, den sie uns begegnet. Sie uns vertrauen. Sie den Weg gelaufen, den wir ihnen gezeigt. Uns gegenseitig beschützt. Egal was noch passiert, wir immer sein werden was wir sind. Und egal was sein, mein Gefühle für dich niemals weniger werden können."

Wieder musste sie kurz innehalten und schlucken, sah zu ihren Füßen hinab. Oh bitte verstehe mich....
Dann sah sie zu ihm auf...

"Du noch wissen was du gelernt in Ausbildung Deer? Von deinen Weisen? Was ein Krieger ist und was er muss tun? Wir sein beide Krieger Deer. Und wir nicht nur müssen kämpfen für das was wir lieben. Wir auch müssen beschützen diejenigen, die es nicht können selbst..."

Sie erwiederte seinen Blick intensivst, auch wenn ihr Herz vor Nervosität fast in ihrer Brust zersprang und sich ein dicker Kloß in ihrem Hals bildete.

"Ich noch niemals so sehr geliebt wie mit dir Deer. Und ich alles hergeben um dich nicht zu verlieren. Aber wir nicht dürfen sie im Stich lassen. Wir nicht dürfen Dorf alleine lassen mit diese Bedrohung. Wir nicht dürfen aufgeben und fortlaufen um davor zu flüchten."

sie flüsterte fast weil ihre Stimme fast versagte und bei den letzten Worten hielt sie ihm ihr Handgelenk entgegen, wo sich die breite und helle Narbe befand, welche sie sich selbst zugefügt hatte um beinahe den grössten Fehler ihres Lebens zu begehen, den man tun konnte. Hoffte, dass er verstand was sie damit meinte. Vertraute auf seinen Geist.. seine gütige Seele.

"Wir das schaffen Deer. Und ich beschlossen, dass sobald keine Augen sehen, ich Cocozca töten werde. Er wird gehen zu meiner Familie um zu erhalten sein Strafe. Wir müssen bringen diese Aufgabe zuende, um glücklich sein zukönnen. Ich immer das Gefühl haben würde, mein Aufgabe nicht zuende gebracht. Unvollständig und wieder versagt. Aber ich brauchen dich um weiterzugehen Deer. Bitte mich lassen wissen, dass du immer an mein Seite. Ich das nicht schaffen ohne dich. Und es nicht mehr sein lange."

Sie sah ihm flehend in die Augen wo sie nach Verständniss suchte und aber auf Schmerz traf, dort- wo ihre Worte genau ins Schwarze trafen. Er antwortete ihr nicht. Doch er widersprach auch nicht sofort. Ein kleiner Lichtblick in ihrer Angst. Nunstand sie auf und reichte ihm abwartend beide Hände. Er zögerte und die Sekunden wurden zu ewigen Momenten. Doch schliesslich fanden seine Hände ihre auch wenn er keine konkrete Antwort dazu gab. Warscheinlich auch, weil es ihn zu sehr aufwühlte sie auszusprechen, doch alleine dass er ihre Hände annahm, sagte er ihr dadurch mehr, als nur Worte es konnten. Auch wenn ihm das alles ganz und garnicht gefiel. Das tat es ihr ja auch nicht. Doch am Ende würden sie erobenen Hauptes und mit reinem Gewissen ihr Leben gemeinsam geniessen können!. Sanft verschränkte sie ihre Finger mit seinen und sah ihm in seine Augen.

Oh bitte sag etwas....
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Das Jagdgebiet der Anhingha Empty Re: Das Jagdgebiet der Anhingha

Beitrag von Flint Sky 27/2/2011, 03:29

Als Flint die Gasthütte betrat in welcher sie hatten übernachten können, fiel sein Blick zuerst auf jene Stelle an der er Venka zurück gelassen hatte, und blieb abrupt und schwer atmend stehen. Dort lag die Decke, aber Venka war verschwunden! Sein Herz schlug heftig und wie in Panik sah er sich suchend in der stillen Hütte um, in der nur noch ein kleiner Rauchfaden von der erloschenen Glut aufstieg. Dann eilte er zu der Decke und rief dabei leise und verzweifelt nach dem Inirikind, in der Hoffnung dass es noch dort war, und tatsächlich hörte er dann ein leises Knirschen aus einer Ecke. Dort hatte sich das Mädchen hinter einigen Töpfen verborgen, und nun kam sie daraus hervor gekrochen und sah ihm ängstlich entgegen; sicher hatte sie große Angst gehabt weil sie plötzlich alleine gelassen worden war, und weil sie draussen die lauten Stimmen gehört hatte. Und dazu war sie auch noch in dieser fremden Umgebung in der sie sich nicht zurecht fand. Doch vielleicht war es klug von ihr gewesen sich hinter den Vorräten zu verstecken, denn sonst hätte man sie vielleicht hier weggeholt.
Flint lief eilig auf Venka zu, und als er sich zu ihr hinab beugte streckte sie ihm ihre dünnen Arme entgegen damit er sie hochnahm. Dabei atmete er erleichtert aus, und er versuchte ein unbesorgtes Gesicht zu machen als er das Kind ansah, doch seine Augen sprachen wahrscheinlich Bände. Venka legte dann ihren Kopf auf seine Schulter und schmiegte sich an ihn. Flint würde sich nun beeilen müssen... Etu, der Clanführer der Anhingha, hatte verlangt dass sie so schnell wie möglich das Dorf verlassen mussten, was Flint nicht als Problem ansah. Das Problem war dass er Kidah als Frau für seinen Sohn behalten wollte, als Tauschgeschäft. Und da er wohl nichts anderes akzeptieren wollen würde mussten sie sich dringend etwas einfallen lassen... eigentlich musste nur er das, denn Kidah und Deer waren ja nicht da und hatten gar keine Ahnung was hier los war. Er würde versuchen müssen mit Venka so schnell wie möglich hier weg zu kommen und die beiden anderen zu finden, damit sie das Gebiet verlassen konnten. Während er Venka kurz absetzte kramte er in seinem Bündel und zog eine seiner mit Wampum verzierten Ketten hervor; diese sowie einige andere Bänder mit Muscheln legte er neben die Feuerstelle, zumindest um einen Teil des Tauschgeschäftes einzuhalten und die Anhingha ein wenig zu besänftigen. Er wollte mit ihnen nicht als Schmarotzer dastehen, auch wenn die Anhingha wahrscheinlich dennoch nie wieder erlauben würden dass sie ihr Gebiet betraten.

Dann legte er noch die frische Krokodilhaut dazu und schnürte sein Bündel zu, ehe er auch die Bündel von Deer und Kidah an sich nahm und die Tragedecke vor seinem Bauch und seiner Brust verknotete; dann kniete er sich hin und bedeutete der zitternden Venka, dass sie von alleine hinten reinsteigen sollte. Er hoffte dass sie ihn verstand, und nachdem er sich noch einmal drängend wiederholt hatte schien sie zu verstehen und zog sich tapfer an seinen breiten Schultern hoch, hangelte mit ihren Beinen in die Decke und ließ sich hinein sinken. Flint verlor keine Zeit und erhob sich sofort um zum Ausgang zu laufen; da es heller Tag war ertönte von draussen der Krach des Alltags, jedoch vermischt mit lauten Gesprächen, sicherlich darüber was an diesem Morgen passiert war. Sich auf seinen Stab stützend hielt er neben dem Eingang an und lugte hinaus. Viele Männer standen bei dem Holcane welcher reglos an den Pfahl lehnend dasaß, doch ansonsten saßen und liefen die Dorfbewohner umher und trugen Gräser, Holz und andere Dinge mit sich herum, verarbeiteten Nahrung und Kleidung und sonstige Tätigkeiten. Wenn er jetzt hinausging würde man ihn aufhalten und fragen was er machen wollte, und was sollte er dann sagen?
Er musste es tun, er hatte keine andere Möglichkeit. Tief durchatmend zog er das Leder beiseite und ging hinaus, drehte sich jedoch in eine andere Richtung als die wo die Männer bei dem Holcane standen, und ging unbeirrt weiter so als wäre das selbstverständlich. Einige Meter kam er unbeachtet voran, doch dann ertönte ein Ruf hinter ihm als man ihn bemerkt hatte. Er blieb stehen und drehte sich leicht herum, beobachtete angespannt wie einer der Jäger auf ihn zugelaufen kam. Dieser trug natürlich seinen Speer bei sich, und Flint war das sehr unwohl. Nun würde er sich also rechtfertigen müssen, und er durfte sich keine Schwäche anzeigen lassen; äußerlich gelassen sah er dem untersetzten Mann entgegen welcher nun bei ihm ankam.

"Wohin gehst du?"

Flint zeigte hinter sich auf den Dorfrand. "Oh... ich gehe nur meine Reisegefährten suchen. Hat euch das Etu nicht erzählt?"

Der Mann kniff leicht die Augen zusammen und musterte den Seneca, wahrscheinlich weil er misstrauisch war. Er betrachtete die Bündel und das Kind die er bei sich trug und runzelte dann die Stirn. "Nein. Warum nimmst du das alles mit?"

Flint schluckte ein wenig und kam nun doch in Bedrängnis. Er hoffte dass der Mann so schnell wie möglich wieder gehen würde. "Etu hat gesagt wenn ich meine Gefährten gefunden habe, soll ich so schnell wie möglich mit ihnen euer Gebiet verlassen. Und ich werde mich nicht gegen den Wunsch eures Ältesten auflehnen wollen."

Der Jäger schien zu überlegen und blickte sich kurz zu den anderen Jägern um. Dann sah er Flint unfreundlich an. "Was ist mit dem Gefangenen?"

Flints Blick fiel auf Cocozca, welcher nun seinen Kopf gehoben hatte und ebenfalls zu ihm hinsah. Er hatte ihn ganz vergessen... was sollten sie nur mit ihm machen? Er konnte den Holcane ja schlecht hier lassen, das würde Kidah sicherlich nicht gut heissen. Auf einmal erschien ihm die Chance hier weg zu kommen bedeutend kleiner.
"Es wäre wohl besser wenn ich ihn mitnehme, dann gäbe es keine Angst mehr in eurem Dorf und wir können ihn gleich von hier fortschaffen wenn wir gehen... es sei denn ihr wollt euch selbst um ihn kümmern. Natürlich würde dann wieder mehr Arbeit auf Etu zukommen," sagte er zwingend ruhig, obwohl ihm diese Worte schwer über die Lippen kamen. Er betete dass der Mann sich überreden ließ, ob mit oder ohne Cocozca, ihn und Venka gehen zu lassen solange Etu noch nicht hier aufgetaucht war.

"Wenn das so ist." Der Anhingha nickte und machte dann eine Armbewegung, mit der er seinen Speer in Richtung Cocozca hielt. Aber er sah Flint noch immer so durchdringend an, so als würde er ihm nicht ganz trauen, sich jedoch auch nicht sicher zu sein was er nun machen sollte. "Dann nimm ihn mit, Etu wird seine Gründe gehabt haben wenn er das zu euch gesagt hat. Und wir wollen diesen Gefangenen hier nicht haben!"

Flint nickte eilig und machte dann kehrt, um dem Anhingha zu den anderen Jägern und dem Holcane zu folgen. Nun musste er auch noch ihn mitschleppen.... zusammen mit den Bündeln und dem Kind. Er war froh dass der Große Geist ihn mit soviel Kraft gesegnet hatte, denn er würde das sonst nicht schaffen können. Auch von den anderen Jägern schlug ihm Misstrauen entgegen, doch davon ließ Flint sich jetzt nicht ablenken; er half dem Jäger die Fesseln an Körper und Beinen des Ahrkays zu lösen während sie von den anderen Bewachern umringt wurden, und als Cocozca frei war sackte er leicht nach vorne ohne sich zu bewegen. Flint musste so schnell wie möglich hier weg... wenn Etu mitbekam dass er den Gefangenen losmachte und seine Bündel bei sich trug...
Mit aller Macht versuchte er den Ahrkay so grob wie möglich vom Boden aufzuhelfen. Cocozca wirkte nun etwas geschwächt, wahrscheinlich durch die lange Zeit des Fastens und durch Deers Angriff; doch er konnte noch auf seinen Beinen stehen und das zählte. Und er wehrte sich auch nicht als Flint ihn leicht vorwärts schob während er ihn beim Arm festhielt. Die Anhingha ließen sie zögernd gehen, wahrscheinlich auch weil Flint ihnen noch einmal dankend zunickte. Das war also geschafft, aber nun würde er so schnell wie möglich das Dorf verlassen und Deer und Kidah finden müssen. Eilig und doch mit sicheren Schritten schob er Cocozca weiter der sich stolpernd von ihm dirigieren ließ, und versuchte dabei das schwere Kind auf seinem Rücken zu balancieren. Immer weiter entfernten sie sich von den Hütten des Dorfes, und er spürte die durchdringenden Blicke der Dorfgebewohner in seinem Rücken die ihn wie Messerstiche trafen. Er hatte gehofft dass die Anhingha ihnen freundlich gesinnt waren und ihnen bei der Weiterreise durch das unwegsame Sumpfland behilflich sein würden, doch Deer hatte ihnen alles verspielt. Doch so wie immer würde Flint ihm diesen Fehler verzeihen... und hoffen dass Deer eines Tages so erwachsen genug sein würde um zu denken bevor er handelte. Und erst als sie sich weit von dem Dorf entfernt hatten ohne dass ihnen jemand folgte, spornte er Cocozca zu einem schnelleren Schritt an indem er ihn nachdrücklicher vorwärts schob. Nun würde der Große Geist entscheiden ob sie es auch aus dem Gebiet der Anhingha schafften... zusammen mit Deer und Kidah.
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Das Jagdgebiet der Anhingha Empty Re: Das Jagdgebiet der Anhingha

Beitrag von Young Deer 27/2/2011, 15:18

Deer hatte gehofft dass Kidah -so wie er, da er sich im Taumel dieser frischen Liebe befand- seinem Vorschlag entgegen kommen würde, dass sie ebenso der Meinung war dass sie zu zweit viel schneller waren und vor allem, dass sie dann endlich das sein konnten was sie sich wünschten... doch als sie begann zu sprechen wurde ihm klar, dass sie ihm nicht zustimmen würde. Denn sie sagte dass sie Flint und das Kind nicht alleine lassen konnten; fragte ihn ob er sich noch daran erinnerte was er bei seiner Ausbildung gelernt hatte. Ja er wusste es noch, denn auch wenn man das damals nicht Ausbildung hätte nennen können so wusste er doch dass ein Krieger nicht nur kämpfen können musste, sondern auch seinen Verstand benutzen. Damals wollte man ihn nicht in der Kriegergemeinschaft haben, denn er war ein wilder, aufmüpfiger und vor allem auch körperlich schwacher Junge gewesen, ein Störenfried den niemand lehren wollte, einer von dem sie geglaubt hatten dass er es niemals weit bringen würde. Auch heute noch nagte das an seinem Ego, wie Mäuse die Löcher in einen kostbaren Lederbeutel gefressen hatten. Er hatte sich immer beweisen müssen, nur vom Rande aus als Aussenseiter lernen können... belächelt und nicht ernst genommen, so lange bis er anfing bei den Wettkämpfen aufzuholen. Und immer hatte ihm seine Wut zu Siegen verholfen, denn wenn er sie verspürte blendete er jede Enttäuschung aus und war fähig zu siegen. Dass er auf andere achtgeben und sie beschützen musste, das war für ihn über die Jahre immer mehr in den Hintergrund gerückt.

"Wir das schaffen Deer. Und ich beschlossen, dass sobald keine Augen sehen, ich Cocozca töten werde. Er wird gehen zu meiner Familie um zu erhalten sein Strafe. Wir müssen bringen diese Aufgabe zuende, um glücklich sein zukönnen. Ich immer das Gefühl haben würde, mein Aufgabe nicht zuende gebracht. Unvollständig und wieder versagt. Aber ich brauchen dich um weiterzugehen Deer. Bitte mich lassen wissen, dass du immer an mein Seite. Ich das nicht schaffen ohne dich. Und es nicht mehr sein lange."

Wie erstarrt und ergeben in ihren Beschluss lag er da und atmete flach, achtete gar nicht recht auf sie und starrte in den Himmel, in dem sich nur wenige Quellwolken zeigten. Im Grunde hatte sie recht, sie hatten Flint mitgenommen und auch das Kind... und doch gefiel ihm der Gedanke nicht beide noch weiterhin mitzunehmen. Vielleicht musste er sich doch gedulden und warten bis sie in seiner Heimat waren, um dort das zu genießen was er mit Kidah haben könnte. Doch vielleicht würden sie dort niemals ankommen, und bis dahin hätte er die letzte Chance in seinem Leben verpasst um glücklich zu sein, so glücklich wie es ein Mann sein sollte. Und wenn Kidah erst den Holcane getötet hatte... dann würden sie noch weniger Sorgen haben. Das war eigentlich der wichtigste Grund für seine Unzufriedenheit, dass diese Ausgeburt der Unterwelt noch bei ihnen war und sie gefährdete. Und gerade jetzt war er noch im Dorf der Anhingha und bedeutete eine Gefahr die sie nicht kontrollierten. Sie mussten wieder zurück ins Dorf, und dann so schnell wie möglich weiter. Also ließ er sich von Kidah aufhelfen, sagte jedoch nichts zu ihren Worten. Sie erhoben sich und standen sich gegenüber, und zärtlich erwiderte er den Griff ihrer Hand und sah ihr dabei in die Augen. Schweigend nickte er um ihr zu zeigen dass er sich fügen würde, auch wenn er Zweifel hatte dass all das jemals so eintreten würde wie sie es sich vorstellten. Dann ließ er von ihr ab, nahm seinen Speer und ging mit ihr zurück in Richtung Dorf.
Allerdings sahen sie schon von weitem wie jemand auf sie zulief, zwei Personen die anhand ihrer Haltung ganz leicht zu erkennen waren; eine gebeugte Gestalt die vorne ging und unmissverständlich Cocozca war, und eine große mit breiten Schultern dahinter, vollbepackt mit Dingen. Deer wartete nicht auf Kidah sondern lief bereits los um schneller bei den beiden anzukommen, auch wenn erneut der Hass in ihm aufwallte als er Cocozcas feindliches Gesicht erblickte. Schwer atmend kam er bei Flint an welcher ebenfalls ausser Atem zu sein schien.

"Deer, Kidah! Wir müssen sofort von hier weg, schnell!!"

Flint drängte sofort weiter zu gehen und schob dabei den Ahrkay in Kidahs Richtung, froh darüber seine Last los zu sein. Deer bedachte es mit einem mürrischen Blick und ergriff dann Flints Arm, um ihn leicht zurück zu halten.
"Was soll das heissen, was ist passiert?!"

Flint schüttelte leicht den Kopf und senkte seinen Blick, und noch immer zog er weiter. "Darüber können wir später reden, wir haben keine Zeit. Die Anhingha werden uns nicht mehr gehen lassen wollen wenn sie uns nun erwischen."

Deer bemerkte wie ernst es dem Seneca war, also folgten sie ihm eilig immer weiter fort von dem Dorf, in dem es noch ruhig zu sein schien... doch für wie lange? Seine Gedanken überschlugen sich, denn wieder schienen sie auf der Flucht zu sein. was auch immer passiert war während sie fort waren, es schien nichts gutes gewesen zu sein, und nun mussten sie so schnell wie möglich hier wegkommen ohne die Hilfe der Anhingha. Aber das Sumpfgebiet war an so vielen Bereichen mit Wasser überflutet... sie würden den Anhingha unterlegen sein. Ihm fiel der Anblick der Kanus an einer der Wasserflächen ein, und nun holte er zu Flint auf welcher voran ging.

"Wir gehen zu ihren Kanus und werden uns eines oder zwei von ihnen nehmen! Nur so kommen wir in ein Gebiet wo wir wieder festen Boden unter den Füßen haben, ohne dass wir von ihnen erwischt werden! Los!"

Und somit lief er voran, denn Flint und Kidah waren durch ihre Lasten langsamer als er, und dirigierte sie an eine der Seeflächen wo er Kanus gesehen hatte. Wenn sie Glück hatten würden sie damit schon bis zum Abend ausserhalb des Bereichs der Anhingha sein... und dann würden sie sich wieder sicher fühlen können. Es war nicht weit bis zu den Kanus, und so nahmen sie sich eines von ihnen und stiegen nacheinander ein. Die Kanus waren groß und schwerfällig, nicht so schnell wie die Kanus der Seneca, doch es würde sie alle mit in sich aufnehmen können. Eilig packten sie ihre Bündel ein, und Flint und Deer waren es die vorne und hinten im Bug hockten und sofort kräftig anfingen zu paddeln. Deer saß hinten, denn er würde sich Flints Richtung anpassen und wenn sie verfolgt werden sollten, wollte er dort auch die Chance haben um Pfeile nach hinten abfeuern zu können. Und er hatte auch noch Kidah und den Holcane vor sich im Blick, doch das war nun nebensächlich. Noch schien sie niemand zu verfolgen als sie hinaus fuhren auf die stille Seeplatte, die sich scheinbar bis an den Horizont erstreckte. Es war merkwürdig, doch Deer hinterfragte nichts, denn er war zu sehr damit beschäftigt das Kanu mit kräftigen Paddelstößen voran zu treiben. Er hörte seinen eigenen und Flints keuchenden Atem vor sich, und immer wieder die Rufe von Reihern in den Sümpfen als sie vor ihnen warnten. Irgendwann hielt er es nicht mehr aus und wandte sein Wort ohne mit dem Paddeln aufzuhören an Flint.

"Warum müssen wir jetzt also so schnell wie möglich fort? Was ist geschehen?"

Er sah Flint vor sich der ebenfalls noch immer paddelte, und sich nun leicht nach hinten umwandte. Sein verschwitztes Gesicht wirkte ernst und besorgt, und sein Haarkamm wehte im Fahrtwind wie der Flaum von einer Kolbenpflanze.
"Etu wollte Kidah als Tauschgeschäft für seinen Sohn haben, weil wir solch eine Angst und Aufregung in das Dorf gebracht hatten! Und er verlangte dass wir so schnell wie möglich wieder gehen. Und bevor ein Kampf ausbricht habe ich es vorgezogen schnell zu gehen und euch zu warnen."
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Das Jagdgebiet der Anhingha Empty Re: Das Jagdgebiet der Anhingha

Beitrag von Gast 27/2/2011, 23:01

Auch wenn sie seinen innerlichen Kampf mit dieser Entscheidung wahrnehmen konnte. Kdah wusste einfach, dass es keinen anderen Weg gab, als ihre angefangene Aufgabe nun zuende zu bringen. Sie würde niemals damit leben können, andere einer solchen Gefahr ausgesetzt zu haben und gewusst zu haben, dass der Tod somit ihr Schicksal sein würde. und sie wusste einfach, dasds Deer dies im Grunde auch nicht konnte. Umso erleichterter war sie, dass er ihren Blick nun erwiederte selbst wenn er dazu nichts sagte. Denn er flüchtete nicht. Sondern blieb bei ihr stehen und sein zaghaftes Nicken liess tausend Steine von ihrem Herzen fallen. Sie würde weiterhin auf ihn zählen können. Daran hatte sie zwar nicht gezweifelt, doch wie groß der Widerstand gegen ihre Entscheidung sein konnte, dass war bei Deer niemals abzusehen. Und irgendiwe spürte sie, dass es einen Grund für dieses Verhalten gab. Dass es einen Grund gab, weshalb er die Flucht ergriff sobald es zu kompliziert wurde. Sie würde ihn niemals drängen, doch sie würde ihm einen Spiegel vorhalten wenn es sein musste, damit er erkennen konnte dass er nicht flüchten MUSSTE. Dass er völlig in Ordnung war, so wie er wirklich war. Sie würde ihm so oft beweisen wie es nötig werden würde, wie sehr sie DEER liebte. Nicht den verbissenen Krieger der nur einem Weg folgen wollte ohne dabei nach links und rechts zu sehen und zu erkennen, dass dort noch andere Menschen waren, die ihm die Hand reichten und ihm nichts Böses wollten.
Es wurde spät. Und sie würden sofort aufbrechen müssen um heute wenigstens noch ein Stück weit aus diesem Gebiet herauszukommen. Und als hätte er diesen gedanken wahrgenommen ergriff er seinen Speer sodass sie es ihm nachtat und mit umschlungenen Händen liefen sie gemeinsam ihrem Schicksal entgegen. Nach ein paar Schritten sah sie noch einmal zurück an den Platz, wo sie durch ihre Körper das Gras flachgelegen hatten. Ein Ort der so unscheinbar und doch nun so kostbar war, wo sie nun dort erneut ihre Liebe auf so wundervolle Art und Weise geteilt hatten und den sie nun verlassen mussten um das zu tun, was sie tun MUSSTEN. Etwas schwermütig sah sie dann vor sich auf den Boden auf dem sie liefen. Und schickte ein leises Gebet an die Götter des Lichts, dass sie ihnen helfen würden, damit sie bald schon nurnoch ihr Leben geniessen konnten, so we sie beide es sich wünschten. Ohne jemals wieder gejagt zu werden. Und irgendwie schienen die Götter es mit Wohlfallen zu geniessen, ihr einen Strich durch die Rechnung zu machen ud sie sofort wieder auf die Probe zu stellen. Denn als sie merkte, wie der Druck von Deers Hand fester wurde, sah sie auf und starrte auf Flint, der sich mit einem vor ihm hertrottenden Cocozca schnell näherte!
Sie konnte garnicht so schnell reagieren wie Deer bereits loslief um zu ihm zu rennen. Völlig verwirrt über diesen Anblick folgte sie ihm mit schnellen Schritten und umklammerte nun ihren Speer, denn Flint lief hier einfach so herum, sogar mit Venka auf seinem Rücken und trieb ihren Erzfeind vor sich her, bepackt mit all ihren Dingen, sodass er sich im Notfall kein bisschen würde wehren können! Sie höhrte, wie Flint keuchend erwähnte, dass sie schnell von hier fortmussten und instinktiev blickte Kidah hastig an ihm vorbei in die Ferne, wo das Dorf ag um sich zu vergewissern, dass er nicht verfolgt wurde. Etwas war geschehen. Was wusste sie nicht und war jetzt auch egal. Zuerst musste sie dafür sorgen, dass Cocozca von Flinnt und Vebka wegkam und sie ihre Waffen anlegen konnte. Flint tat nichts ohne Grund. Und deshalb glaubte sie ihm sofort, nahm ihm hektisch ihre Sachen ab und legte sie sich um, inklusive ihrem Bogen und dem Waffengürtel. Sie höhrte wie Flint Deer unterbrach, damit sie ersteinmal fort konnten und während sie noch mit schnellen Handgriffen ihren Beutel an sich festzurrte, sah sie kurz auf in Kidahs Augen, welche so voller Furcht zurückstarrten, dass ihr fast der Atem wegblieb und eine Welle von Sorge um sie durch ihren Körper schoss. Doch sie musste jetzt funktionieren also hob sie hastig wieder ihren Speer auf und ergriff nun Cocozcas Fesseln um ihn vor sich zu schieben und ein kurzes "LOS!" zu zischen. Er wirkte ein wenig wackelig. Er schien langsam an seine Grenzen zu kommen. Eigentlich hatte sie das ja gewollt, doch jetzt in einer solchen Situation war dies äusserst unpraktisch. Sie liess ihm dennoch keine Verschnaufspause und trieb ihn nun vor sich her, immer Deer nach, der irgendwelche Kanus erwähnt hatte. Und leise sprach sie mit zitriger Stimme während dem Laufen ein Gebet...

"Oh bitte... bitte lasst jetzt alles klappen mit diesen verfluchten Dingern!"

Flint lief nahe bei ihr, noch ausser Atem von seinen Lasten. Und nun begann sie sich zu fragen was wohl während ihrer Abwesenheit geschehen sein musste. Und irgendwie tat Flint ihr leid. Er musste wirklich viel für sie beide ausbaden. Und sie würde versuchen ihn nicht mehr einer solchen Gefahr alleine auszusetzen. Er war nun für das Mädchen verantwortlich, welche ihr unbewusst immer mehr ans Herz wuchs. Sie waren wie ein kleines Rudel, welches sich zum Überleben zusammengetan hatte. Und als ein solches Rudel mussten sie einfach nun endlich zusammenarbeiten. Sie kamen recht schnell bei den Kanus an, welche sehr breit waren, um viel Wasser unter sich herzutreiben und sie würden wohl nicht so schnell durch die Sümpfe gleiten können wie die schnelle Strömung eines Flusses hinab, doch sie würden auf jedenfall Besser vorankommen als ganz ohne. Und wieder musste sie über ihren schatten springen und sich auf ihr Gleichgewicht konzentrieren, nachdem sie den Holcane mit ihrem Speer hineinbeordert hatte. Und während nun die anderen nacheinander einstiegen, sah sie nochmal zu dem Dorf hin, wo die Rauchsäulen sich in den Himmel hoben, doch immernoch schien ihnen niemand zu folgen! Das war alles sehr seltsam! Wenn Flint sich hätte körperlich wehren müssen um sich zu verteidigen, dann würden sie ihn nicht so ohne weiteres mit einem Schwerverbrecher durch ihr Dorf hinausmarschieren lassen! Sie konnte sich den Grund für das alles nicht erklären!
Irritierende Stille herrschte, ausgenommen von den Geräuschen , welche die Männer mit ihren kräftigen Paddelstößen machten und den Tieren dieses Sumpflandes. Und nachdem sie ein wenig Abstand zum Dorf genommen hatten schien es Deer nun doch nicht mehr auszuhalten und fragte nach, was denn nun egschehen sei. Kidah sah sofort ebenfalls von dem Holcane zu Flint auf. Das würde sie auch gerne wissen.

"Etu wollte Kidah als Tauschgeschäft für seinen Sohn haben, weil wir solch eine Angst und Aufregung in das Dorf gebracht hatten! Und er verlangte dass wir so schnell wie möglich wieder gehen. Und bevor ein Kampf ausbricht habe ich es vorgezogen schnell zu gehen und euch zu warnen."

bekamen sie zur Antwort und das war wirklich etwas, mit dem Kidah am allerwenigsten gerechnet hatte. Sofort spannte sich ihr ganzer Körper an und sie starrte Flint fassungslos an, der sich jedoch wieder aufs Paddeln konzentrierte. Entsetzt und mit zusammengezogenen Brauen drehte sie ihren Körper zu Deer um, der nichtw eniger Schockiert ihren Blick erwiederte. Doch am Besten wäre es wohl, einfach nicht darüber zu sprechen und sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren, damit sie so schnell wie möglich von hier weg konnten. Soetwas hatte sie auch noch niemals erlebt. Und auch wenn sie am Liebsten zurückgepaddelt wäre, um diesem "Sohn von Etu" seine Züge aus dem Gesicht zu schlagen, sie hatten wohl jede Menge Glück gehabt, dass sie nun hier in einem Boot saßen, alle heil waren und ihnen scheinbar niemand folgte! Doch wie hatte er dass dann mit Cocozca angestellt? Er war doch bewacht gewesen von nicht weniger als Sechs Männern. Kidah wagte einen Blick in die Augen des Holcane. Dieser saß ruhig dort und hatte Deer beobachtet, erwiederte jedoch nun ihren Blick als er merkte dass sie ihn ansah. Emotionslos blickten sie sich an. Seine Finger sahen steif und seltsam aus. Was ja kein Wunder war, denn er verharrte nun schon seit einiger Zeit in dieser Position und das Blut drang nicht mehr durch alle Gefäße. Und wäre dort nicht dieser unmenschliche Hass in ihr, was diesen Mann anging, hätte sie vielleicht einen Funken Mitleid mit ihm gehabt. Und das brachte sie ans Nachdenken während sie Männer schwer ackerten, um sich durch den sumpfigen Morast zu schlagen. War sie nun selbst schon zu solch einem Monster geworden, wie ER es war? Hatte sie das Recht dazu den Göttern ihre Strafe zu nehmen und sie selbst zu vollziehen? Die Dämonen warteten womöglich in der Unterwelt bereits auf seine Seele um ihn zu verschlingen und sie auf ewig in Dunkelheit zu hüllen. Was war aus ihr geworden? Damit Cocozca ja nichts von diesen Gedanken und Zweifeln mitbekommen konnte wendete sie ihr Gesicht mürrisch ab und behielt dabei eine Hand auf dem Schaft, der schwarzen Obsidian-Klinge, mit welcher sie seinen Körper erlösen und seine Seele heimschicken würde, um es zu beenden. Und das schon sehr bald. Wenn sie es tatsächlich ohne Probleme von hier wegschaffen würden um später irgendwo wieder Rast zu machen, dann würde sie Flint genauer fragen wie es zu dem ganzen Vorfall mit der Tauschsache gekommen war und wie er es geschafft hatte, Cocozca mit sich zu nehmen ohne aufgehalten zu werden.
Einmal hatten sie sich allesamt geschockt umgedreht, als sie Rufe vernehmen konnten, welche kedoch von weit her zu kommen schienen. Was gerufen wurde konnte keiner von ihnen verstehen, doch jetzt schienen sie wohl doch gemerkt zu haben, dass sie sich weggeschlichen hatten. Sie hielten kurz inne und liessen das Kanu von alleine treiben während sie zurücksahen und sie Ferne fixierten, doch dann war es wieder still und nur das Konzert der Frösche war zu höhren. Nacheinander sahen sie sich an und mussten wohl alle tief durchatmen. Ganz ruhig... sie sind weit hinter uns. Trotz allem obilisierten die Männer erneut ihre Kräfte um noch ein wenig schneller voran zu kommen. Venka saß dicht hinter Flint der sie dort abgesetzt hatte, um seine Kräfte besser nutzen zu können und Cocozca saß mit em Rücken zu ihr. Also kein Grund zur Beunruhigung für sie. Ein so schweres großes Boot hatte Kidah noch nie gesehen. Selbst wenn der Ahrkay es versuchen WÜRDE sie von Bord zu schmeissen, er würde ersteinmal bis zu ihr hinlaufen müssen. Immer wieder trafen ihre Augen diedes Mädchens, welche irgendwann anfing leise zu singen und Flint sie ermahnen musste, damit keiner auf sie aufmerksam wurde. Denn sie war vertieft in ihren Holzvogel gewesen, dass sie wohl alles um sich herum vergessen hatte. Sie wurde von Tag zu Tag lebhafter. Und auch, wenn sie ständig von einem gefährlichen Problem ins Nächste stolperten, so schien sie doch mittlerweile genug Vertrauen zu ihnen zu haben, dass sie offener und auch mutiger wurde. Und kurz ertappte Kidah sich sogar dabei, wie sie darüber nachdachte später NOCH eine Holzfigur für sie zu schnitzen, damit sie mehr Abwechslung hatte. Musste darüber jedoch schliesslich amüsiert zaghaft ihren Kopf schütteln. Sie musste jetzt wieder ihren Fokus auf ihren Gefangenen richten.

Tatsächlich kamen sie ohne weitere Zwischenfälle immer weiter voran und die letzten Bäume waren längst gewichen und nun durchquerten sie Mannshohe Gräser und seltsame Pflanzen mit aussergewöhnlichen Blüten. Immer wieder wurden sie langsamer, weil der Morast sie bremste und wenige Meter später war das Wasser so klar, dass sich Unmengen Fische darin spiegelten und sich von einem Schwarzen Bodengrund abhoben. Manchmal scheuchten sie seltsame langbeinige Vögel auf, mit endlos langen krummen Schnäbeln, welche anscheinend weniger fürs Fliegen gemacht waren. Dieser Ort war ihr Unheimlich. Auch wenn sie froh war, bald anhand der Sterne sehen zu können, in welche Richtung sie überhaupt fuhren. Einmal passierten sie eine wohl etwas tiefere Stelle die sich etwas weiter hinausstreckte und als sie ins Wasser sah, schwammen dort so viele Fische, dass sie sie kaum noch zählen konnte. Sie schienen sich nicht in Gefahr zu wissen also gab es hier wohl auch kein Krokodil oder soetwas in der Nähe. Sie waren nun bereits gut vorangekommen und der Tag weit fortgeschritten. Und am Abend, wenn sie eine Stelle für die Rast gefunden hatten, würden sie etwas Essen müssen. Zu blöd, dass sie so schnell fortgehen mussten. Wäre es bei den Aningha besser verlaufen, hätten sie sicher Proviant mitnehmen können.

"Wartet! Wir sollten mitnehmen ein paar Fische Deer!"

sagte sie zu ihm und sah ihn eindringlich an. Wer wusste schon, wann sie etwas vor ihre Bögen bekommen würden. Sie hatten zwar nun noch einiges bei sich, was von dem Krokodil noch übrig geblieben war, doch sie durften sich nicht darauf ausruhen. Und wenn sich das Essen nun schon so anbot, würden sie dies wahrnehmen müssen. nach Und diese Fische waren geradezu einladend. Boten sich förmlich an. Auch Flint sah zu ihnen und schien einverstanden. Kidah deutete ihm an, auf Cocozca zu achten und erst jetzt fiel ihr ein, dass sie zum Fische aufspießen ja aufstehen musste. Doch irgendwann würde sie ja einfach ihren Frieden mit diesen blöden Holzschüsseln machen müssen! Also liess sie sich nichts anmerken und versuchte ihre Balance schnell zu finden. Deer half ihr, stellte sich mit seinem Speer lauernd neben sie und Bereit zum Zustoßen standen sie nebeneinander, reglos und still und warteten auf jeweils einer Kanuseite auf den richtigen Moment.
Deer stieß zuerst zu was die Fische ein wenig auch auf ihrer Seite aufschreckte und sie sich fangen musste um ihre Balance nicht zu verlieren. Atmete kurz durch und ging dann wieder in Lauerstellung. Auch sie traf so zweimal und am Ende lagen fünf große erlegte Fische in ihrem Kanu, welche sie später essen konnten. Die Mücken schienen nun wieder auf Hochtouren zu sein und Kidah wünschte sich, sich endlich an das schreckliche Jucken zu gewöhnen. Doch es wurde nicht besser und schon jetzt sehnte sie sich die Nacht herbei. Diese schien auch nicht mehr weit denn die Sonne kam dem Horizont bereits sehr nahe und schickte die schönsten Farben in den Himmel um sie herum und in die wenigen zarten Wolken. Cocozca blieb ruhig. Und er wirkte fast ein wenig zerbrechlich. Doch Kidah wusste dass er noch immer nicht zu uterschätzen war. Er schohnte sicher nur seine Kräfte. Obwohl es ihm eh nichts mehr bringen würde. Sein Ende war nah. Und vieleicht würde sie diese Nacht bereits Gelegenheit dazu bekommen, wenn die Anderen schliefen. Dann würde sie ihn von ihnen wegführen und ihn schnell töten. Eigentlich hatte sie ja geglaubt, dass er diese Art von Tod garnicht verdient hatte. Doch sie fing an um zu denken. Sie wolte mit reinem Gewissen später vor die Götter treten wollen, ohne zu wissen, dass sie sich von dem Hass und der Wut dieses Menschen hatte anstecken lassen. Sie wollte damit nur sich selbstw as beweisen und sie fing an zu begreifen, dass sie dies vielleicht garnicht musste. Und das lag auch an Deers bedingungsloser Liebe, welche ihr neue Wege zu sich selbst aufgezeigt hatte. Kidah wäre beinahe völlig in ihren Gedanken versunken, hätte sie nicht aufgeblickt und bemerkt, dass sich nun die ersten Sterne auf dem Volett gewordenem Himmel zeigten. Erwartungsvoll sah sie auf und erhob sie sogar. Langsam verlor sie die Scheu auch wenn sie diesen Kanus noch immer nicht vollends traute und sah auf. Musterte mit ihren Augen dankbar ihr herrliches Strahlen, welches sie in diesem Dschungel so sehr vermisst hatte. Und auch ihre Anordnung.

"Süden" flüsterte sie eher zu sich selbst. Sie trieben nach Süden. Immerhin ein Fakt an dem sie sich nun orientieren konnte. Dann sah sie an Cocozca und Flint vorbei und nun sah sie, dass sich vor ihnen ein breiter dunkler Streifen in der Ferne erstreckte, was nur bedeuten konnte, dass sie Land ansteuerten. Also würden sie bald Rasten können und verschnaufen. Und obwohl sie noch immer nicht fassen konnte, wie Dreist die Forderung dieses Aninghas gewesen war, war sie nun doch froh, dass sie so ohne weiteres davongekommen waren, ohne ihnen nochmal begegnen zu müssen und womöglich zu kämpfen. Dieser alte Mann war ihr eh unheimlich gewese mit seinen komischen Zähnen und seinem irren Gesichtsausdruck wenn er sie angelächelt hatte. Es war ganz gut so wie es gekommen war. Das Kanu trieb nun auf Grund und Kidah war so dankbar, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Auch wenn es hier wenig gab um sich zu verstecken bis auf die hohen Gräser. Hier stand kein einziger Baum mehr. Doch nicht nur sie würden besser erkannt werden, sondern auch sie würden schon von Weitem sehen können, wenn sich ihnen jemand näherte. Cocozca stolperte einmal als er aus dme Kanu stieg, fing sich jedoch wieder und sie musterte seine Gestalt von hinten, als er nun stehenblieb und irgendwie geistesabwesend erschien. Vielleicht nahmer ja bereits kaum noch etwas war? Sie wusste ja nicht, wie lange im Vorfeld er bereits schon nichts mehr zu sich genommen hatte, bevor sie aufeinandergetroffen waren. Und nun war schon viel Zeit vergangen während seiner Gefangenschaft. Nun litt er wirlich. Und Kidah ging es damit immer schlechter. Auch wenn sie nicht genau wusste, dass dem so war. Denn er war auch ein sehr guter Schauspieler. Nachdem auch die anderen ausgestiegen waren und Venka sich müde auf ihren Hintern setzte um zu warten, zogen die Männer noch das schwere Kanu etwas an Land ehe sie sich zu gemeinsam auf den Weg in die Gräser machten um einen Platz für die Nacht zu suchen.....

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Das Jagdgebiet der Anhingha Empty Re: Das Jagdgebiet der Anhingha

Beitrag von Young Deer 28/2/2011, 23:16

Es war eine erneute Flucht aus einer Gefahr, welche Deer nicht einschätzen konnte als sie in einem gleichmäßigen Tempo über die Sümpfe dahin paddelten; er glaubte zwar nicht dass diese Anhingha ihnen sehr gefährlich werden würden, denn sie erschienen ihm nicht wie mordlustige Krieger die keine Gnade zeigten. Doch wenn es tatsächlich so war dass Flint ein Tauschgeschäft unterschlagen hatte, dann hatte er sicherlich das Wohlwollen dieser Menschen untergraben und sie gegen sich aufgelehnt. Und dann würde mit den Anhingha vielleicht auch nicht mehr zu spaßen sein... also sollten sie so schnell wie möglich aus diesem Gebiet herauskommen, solange es noch hell war und das Wasser ihnen den Weg zeigte. Sie kamen meistens gut voran, doch manchmal waren die Seen so von Pflanzen überwuchert oder das Wasser so flach und morastig, dass sie schwer zu kämpfen hatten um vorwärts zu kommen. Kidah hatte stets den Holcane im Blick welcher eigentlich scheinbar nur noch körperlich anwesend war; schon lange hatte er es nicht mehr gewagt sich aufzulehnen, worüber Deer ganz froh war. Vielleicht hatte er sich in sein Schicksal ergeben... oder seine Enthaltsamkeit würde ihn bald in die Welt-über-dem-Himmel schicken. Wobei er nicht glaubte dass der Ahrkay jemals dorthin kommen würde, sondern eher in die dunkle Welt die zwischen den Welten war, in welcher verlorene Seelen umher irrten.
Und diesmal war Flint ihm eine gute Motivation, denn er war es der nicht ein einziges Mal aufgeben wollte, noch nicht einmal etwas sagte. Er hielt verbissen und konsequent an seinem Kurs fest, und Deer folgte diesem Kurs nur zu bereitwillig. Immer wieder durchquerten sie breite Schilfgürtel welche sie schützend verbargen, und irgendwann als sie wieder auf freie Flächen gelangten hörten sie in weiter Ferne so etwas wie Rufe was sie anhalten und lauschen ließ. Dabei konnten sie auch kurz verschnaufen, und sie alle sahen sich an und blickten sich um... doch sie konnten hinter ihnen nichts auf dem Wasser erkennen. Und als sie weiterfuhren und irgendwann auch noch Venka anfing zu singen, so als wäre dies eine Spazierfahrt die sie machten, da blickte Deer ernst und missmutig vor sich hin, doch er sagte nichts weil ihm Flint zuvorkam und Venka aufforderte ruhig zu bleiben. Der Tag neigte sich dem Ende zu, und die Anstrengung des Ruderns wurde immer stärker; lange würden sie das wohl nicht mehr durchhalten können, denn sie waren bereits langsamer geworden auch wenn sie momentan gut vorwärts kamen.

"Wartet! Wir sollten mitnehmen ein paar Fische Deer!"

Deer hörte langsam auf zu paddeln und erwiderte Kidahs eindringlichen Blick. Sie hatte sich zu ihm umgedreht und deutete nun auf die schwarze Wasserfläche, und nun hörte auch Flint auf zu paddeln und drehte sich fragend zu ihnen um. Deers Blick ging auf das Wasser und erst jetzt sah er die vielen Fische, welche gut zu erkennen waren. Warum auch immer sie so weit oben an der Oberfläche schwammen, jetzt würde es ein Vorteil für sie sein. Kidah hatte Recht, sie konnten frische Nahrung gut gebrauchen um ihre Vorräte zu schonen. Also gab er sein Einverständnis, und genau wie Kidah nahm er seinen Speer zur Hand und stellte sich lauernd an den Rand des Kanus. Beobachtete die Bewegungen der Fische und wartete darauf, dass einer vorbei kam welcher groß genug war. Auf dem Wasser trieben kleine Mückenlarven und Wasserläufer, aus deren Grund die vielen Fische wohl auch so weit oben schwammen. Das Kanu trieb ganz sachte dahin, so als würde der Wind es kaum merklich anschieben; Deer war so konzentriert dass er nicht bemerkte wie Flint dem Inirikind mit Zeichensprache zu verstehen gab dass es still sitzen bleiben musste. Seine Augen verfolgten die Bewegungen unter der Wasseroberfläche, so lange bis er einen recht großen Fisch erblickte und mit seinem Speer zustieß, doch er traf nichts sondern verscheuchte nur die anderen Fische. Aber nach einigen Sekunden in denen sie still stehen blieben, kamen die Fische zurück und so ging es immer weiter. Deer erinnerte dies sehr an seine Heimat, an seine Jugend wo er das oft getan hatte, besonders gerne in abgelegenen Buchten in denen er ganz alleine für sich Fische jagen konnte. Und sie waren beide erfolgreich, sodaß sie am Ende fünf gute Fische in ihrem Bug zappeln hatten.
Als sie der Meinung waren dass es genügte ging die Reise weiter, denn es war bereits Zeit verstrichen in der sie schon am Festland hätten sein können. Die Sonne stand tief am Himmel und der Horizont färbte sich rot und golden, tauchte einige Wolken in ein rotgraues Licht; es war ein wunderbarer Anblick, denn endlich versperrte ihnen kein dichter Wald mehr die Sicht auf Sonnenvater der sich nun zur Ruhe begab. Venka hatte sich eine zeitlang damit beschäftigt die zappelnden Fische zu berühren, solange bis diese erstickt waren und reglos im Bug liegenblieben. Später hatte sie sich halb in den Bug gelegt und harrte so aus, um dabei den Ahrkay aus großen Augen zu betrachten. Cocozca saß leicht vornüber gebeugt da und hob nur hin und wieder seinen Blick um sich umzuschauen. Er war nun wahrscheinlich unendlich weit von seiner Heimat entfernt.. und er würde dorthin niemals wieder zurück kehren. Würde niemals in den Ehren seines Clans bestattet werden, und seine Seele wenn er sie denn hatte, würde dadurch niemals in Frieden gehen können. Und das war es auch was diesem Monster zustand, so wie er es vielen anderen Menschen angetan hatte.

Schon bald sahen sie einen dunklen Streifen am Horizont, und die Sonne ging unter als sie sich sicher sein konnten dass es Land war. In der Dunkelheit der beginnenden Nacht kamen sie dort an und lenkten das Kanu an das Ufer. Sie alle schwiegen erschöpft, nur Venka gab hin und wieder ein leises Wort von sich als sie mit Flint zu sprechen versuchte; sie zogen das Kanu an Land, auch wenn sie es wohl eh nicht mehr gebrauchen würden, denn sie würden nun dem Landweg folgen. Und als Deer das Gras unter seinen nackten Füßen spürte konnte er endlich tief durchatmen. Müde wanderten sie dahin und sahen sich auf der freien Ebene um, und um sie herum war tiefe Dunkelheit die nur vom Mondlicht erhellt wurde. Sie wussten nicht was es hier für Tiere gab, oder ob hier Menschen lebten. Aber jetzt würden sie davon eh nicht viel erkennen können. Hier wuchsen hohe Gräser und Ginster und einiges anderes Kraut, und ab und zu prägten Mulden den Boden so wie in den Dry Plains, dort wo sich die Büffel in der Erde suhlten. Doch sonst gab es hier nichts wo sie sich verbergen konnten, also mussten sie unter freiem Himmel schlafen. Doch die Nacht war klar, und sie würden wohl trocken ausruhen können; die Sterne funkelten frei am Himmel. Deer ging nun weiter vorne, und hinter ihm ging Flint mit Venka an der Hand. Irgendwann blieb er stehen, denn er war der Meinung dass sie nun weit genug von den Sumpfflächen entfernt waren damit die Anhingha keine Gefahr mehr für sie sein konnten. Auch die anderen blieben stehen, und jeder suchte sich einen Platz in dem Gras und atmete erschöpft durch. Deer saß nicht weit von Kidah und Cocozca entfernt, und er hatte seine Arme auf seine Knie abgestützt während er ausdruckslos den Ahrkay betrachtete. Dann beobachtete er wie Flint das Kind in die Decke hüllte und es sanft dazu zwang, sich hinzulegen und ein wenig zu schlafen damit auch sie ausruhen konnten.
Deer suchte Kidahs Blick, und irgendwann sah sie zu ihm auf so als hätte sie seinen Blick gespürt. Einen Moment sah er sie einfach nur an, und er wünschte sich nun näher an sie zu rücken damit diese Nacht nicht mehr so fremd sein würde. Sie mussten nun abwarten was der nächste Tag für sie bringen würde.

"Wir können kein Feuer machen, hier gibt es keine Bäume," sagte er leise und ein wenig frustriert und wünschte sich die Wärme der Flammen herbei. Es war nun sehr dunkel und er konnte die anderen nicht sehr gut erkennen. Nun konnten sie auch nicht die Fische zubereiten die sie gefangen hatten, sie mussten warten bis es heller wurde und sie irgendwas brennbares finden konnten.

"Weck mich in zwei handbreit Zeit, dann werde ich deine Wache ablösen."

Noch einen Moment sah er Kidah ernst und zuneigungsvoll zugleich an, denn er wusste dass sie nun auf jeden Fall Wachen halten wollte, egal ob sie müde war oder nicht. Dann legte er sich auf die Seite in das trockene, duftende Gras und strich es glatt, damit es nicht in seiner Nase kitzelte. Er lehnte seinen Kopf auf seine Hand, und seine andere Hand lag auf seinem Speer der neben ihm lag. So wurde es nun still unter ihnen, denn auch Venka und Flint schienen eingeschlafen zu sein, und das einzige Geräusch war das Ächzen von Cocozca als er sich mühevoll zu Boden legte um zu schlafen, was mit seinen nach oben gefesselten Armen schwierig war. Deer blickte vor sich hin in die Dunkelheit und lauschte... den zirpenden Insekten, dem Rauschen des Windes und den anderen Geräuschen die er nicht zuordnen konnte. Und es dauerte eine Weile bis er wirklich abschalten konnte und in einen leichten Schlaf versank, so lange bis Kidah ihn weckte.
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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