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Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)

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Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)   Empty Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)

Beitrag von Rainsong 10/5/2011, 20:58

Das Haupt-Dorf der Chinook ist wie bei den meisten anderen Stämmen nach Osten ausgerichtet. Der Sonne entgegen. Ihr Dorf besteht aus rund 35 Tipis und ist ist in einem Halbkreis angeordnet. In der Mitte des Dorfes befindet sich ein offener Platz, auf dem das alltägliche Leben stattfindet. Dort wird gekocht und gegessen, erzählt und die Jagdten werden ausführlich geplant. Ausserdem wird in der Mitte des Platzes die Jagdzeremonie abgehalten, in der die Geister um Beistand angebetet werden , denn die Bisonjagd ist äusserst gefährlich. Auch werden dort regelmässig Feste abgehalten. Zum Beispiel nach gelungener Bisonjagd, einer Heirat oder einer Manns/Frau-Werdung. Doch feiern die Chinook auch oftmals ohne Grund gerne berauschende Feste. Der Boden ist rötlich und äusserst feinkörnig. Bei den heftigen Stürmen, welche regelmässig über das flache Land fegen, wird er zu roten Wolken aufgewirbelt und gibt den Aussenhäuten der Tipis ebenfalls einen rötlichen Schimmer. An den Tagen der grossen Wolkenbrüche verwandelt sich der Boden allerdings in Tonartigen, rutschigen Matsch und es müssen dann oftmals Gräben um die Tipies gezogen werden, welche das viele niederschlagende Wasser in den Hoki-River leiten. Einem sehr breiten, doch auch sehr flachen Fluss, aus dem die Chinook ihr Wasser beziehen.
Rainsong
Rainsong


Charakterbeschreibung
Name: Rainsong
Alter: 20
Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

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Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)   Empty Re: Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)

Beitrag von Young Deer 24/5/2011, 21:58

<- Chinook-Jagdgebiet


Natürlich wollte der Händler wissen wer oder was ein Holcane war, doch dafür hatte Deer momentan keine Gedanken, und er wollte dem Mann noch nicht zuviel anvertrauen; zwar war Deer noch immer aufgewühlt von alldem was ihm und Kidah widerfahren war, doch momentan stand ihm nicht danach sich damit zu brüsten was sie überstanden hatten. Hier ging es um wichtigere Dinge, zumindest für ihn, denn er war nur zwei Tagesreisen von seinem Heimatdorf entfernt. Sein Kopf war voll davon...er konnte an nichts anderes denken. Also hob er nur schweigend seine Hand und zeigte Lone Rock deutlich dass er dazu nichts sagen würde, und so ging die Reise schweigsam weiter. Deer wusste nicht wo sich das Lager der Chinook momentan befand, das wechselte ständig je nachdem wo der Clan seine Jagdgründe hatte; und besonders jetzt wo die Chinook mit bewaffneten Kriegern umher reisten, schien es wahrscheinlich dass das Lager sowieso an einem Ort war an dem man es nicht wie sonst vermutete.
Irgendwann begann Venka unruhig zu werden, und auch die untergehende Sonne schien ein Grund zu sein dass sie endlich eine Pause einlegten und ein Lager für die Nacht errichteten. Auch wenn Deer am liebsten sofort bis ins Dorf gelaufen wäre, eine Pause hatten sie dringend nötig; dieser Sommer erschien unerträglich heiß, so heiß wie in den Steppen der Ahrkay, und sie hatten alle unendlich viel geschwitzt und ihre Füße schmerzten. Während die Chinook sich zur Wache aufteilten blieb Deer still stehen und blickte zum Horizont, wo die Sonne in einem riesigen, rot glühenden Feuerball am Horizont versank. Weit oben am Himmel zeigte sich bereits das erste Dunkel der Nacht, und schon bald würden über ihnen die Sterne funkeln. Die Chinook errichteten ein Feuer und verteilten nun einen kleinen Proviant, sogar an sie. Deer nahm den Fisch zögernd an, und auch wenn sein Magen knurrte war ihm nicht nach Essen zumute. Schweigend setzte er sich zu den anderen auf den sandigen Boden und beobachtete Kidah, welche trotz ihrer Erschöpfung nicht ein bisschen von ihrer Vorsicht ablassen konnte. Gut so, dachte er bei sich... auch wenn er wusste dass sie nichts zu befürchten hatten.
Flint gelang es das Mädchen ruhig zu stellen, und schon bald schlummerte Venka in ihrer Decke und eine angenehme Stille senkte sich über das Lager. Doch diese Harmonie war trügerisch, denn Deer hatte noch immer diesen fremden Reiter vor Augen welcher kein Chinook gewesen war den sie gesehen hatten. Hier konnte überall Gefahr lauern, und besonders jetzt in der Dunkelheit war es leicht sich durch das Steppengras anzuschleichen. Allerdings waren ja Wachposten aufgestellt und so glaubte Deer nicht daran dass etwas geschehen würde. Dann sprach ihn einer der Chinook an und wollte von ihm wissen wer sie waren und woher sie kamen. Deer war eigentlich nicht nach Reden zumute, doch er holte einmal tief Luft und erklärte schlicht und emotionslos was sie hierher geführt hatte. Allerdings gab er nicht zuviel preis; sagte nur ihre Namen und nannte das Gebiet aus dem sie gekommen waren, und warum sie überhaupt hier waren, mehr nicht. Die Chinook beobachteten ihn still während sie auf ihrem Proviant herumkauten, doch dann nickten sie sich zu und schienen mit Deers Aussage zufrieden zu sein, auch wenn ihre Blicke immer wieder misstrauisch zu der Dunkelhäutigen und dem Riesen hinüber glitten.
Schließlich begann einer von ihnen zu erzählen dass ein fremder Clan damit begonnen hatte das Lager der Chinook zu überfallen, ohne dass Deer danach gefragt hätte. Dass zuerst unbemerkt, später ganz offensichtlich, Pferde gestohlen worden waren und dass man diese Fremden sehr oft gesichtet hatte ohne ihrer Habhaft zu werden. Deer hörte angespannt zu und wechselte einen kurzen Blick mit Wood, welcher nicht wirklich überrascht zu sein schien. Es brannte ihm auf der Zunge...und er kam nicht umhin seine Neugierde zu unterdrücken, stellte ohne Umschweife Fragen darüber in welcher Richtung man die Fremden gesichtet hatte, wer sie sein konnten und ob auch die anderen Clans davon betroffen sein könnten, was er nicht hoffte. Er wollte nicht zu Kriegszeiten in seiner Heimat ankommen. Und tatsächlich versuchten die Chinook so gut es ging Antworten zu geben, scheinbar trauten sie ihm doch mehr als er angenommen hatte.

"Ja, ja richtig! Du warst es doch der vor so langer Zeit im Dorf Halt machte um den Proviant für die Weiterreise aufzustocken nichtw ahr? Dein Freund war später ebenfalls bei uns und hat nach dir gefragt. Er schien dich zu suchen!"

Deer sah auf und erwiderte den Blick des Chinook welcher ihn zu erkennen glaubte, doch er selbst konnte sich nicht mehr an ihn erinnern. Und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, denn der Mann hatte gesagt dass sein Freund nach ihm gefragt hatte...es konnte nur Whitefang gewesen sein! Deer verschlug es die Sprache, und ihm wäre beinahe der Rest seines Trockenfisches aus der Hand gefallen. Warum hatte White nach ihm gesucht? Hatte er etwa den Streit begraben welcher zwischen ihnen geherrscht hatte, ihm verziehen dafür dass er Rainsong hatte töten wollen? Deer war fast entsetzt und sein Herz schlug schneller, als der Mann beiläufig erwähnte dass einige Kangee bei den Cheno-kah gewesen waren um an der großen Büffeljagd teilzunehmen, eine große Ehre welche auch Whitefang erteilt wurde. Neid stieg in Deer auf ohne dass er es wollte, und eine große Sehnsucht ebenfalls ein Teil davon zu sein. Er hatte schon immer bei der Büffeljagd dabei sein wollen...und während er im Djungel ums Überleben gekämpft hatte war das Leben für die Kangee wie bisher weitergegangen. Was hatte er nur verpasst....was hätte er erleben können...mit einem Mal erfasste ihn eine düstere Stimmung.
Er sagte nichts weiter dazu, und die Chinook unterließen glücklicherweise weitere Fragen. Doch Deer ließen diese Gedanken nicht mehr los, für die restliche Zeit nicht mehr, so lange bis die anderen Männer zurück kamen und sich mit an das Feuer gesellten. es war bereits tiefste Nacht, doch nun war niemandem nach Schlaf zumute, denn die Späher berichteten dass sie wieder Fremde gesichtet und sie verfolgt hatten. Deer und Wood ließen es sich nicht nehmen genau den Schilderungen zu folgen, und eine ganze Weile hörten sie den Diskussionen der Chinook zu ohne auf irgendetwas anderes zu achten. Doch irgendwann verstummten die Gespräche, zwei Männer zogen wieder zur Wache hinaus und die anderen starrten in das Feuer. Auch Deer überkam nun Müdigkeit, und es fror ihn ein wenig in der Kühle der Nacht. Er bemerkte dass Kidah näher zu ihm rückte, und schließlich legten sie sich beide nieder, nur eine Armlänge voneinander entfernt. Egal was passieren mochte, er fühlte sich doch immer geborgen wenn sie nur bei ihm lag. Und wie immer wenn er neben ihr lag und sie betrachtete, überkam ihn die Sehnsucht danach sie in seine Arme zu ziehen und ihr noch näher zu sein. Doch wie schon seit langem war ihm dies vergönnt, und so unterdrückte er seine Wünsche und schlief schon bald ein.

Früh am nächsten Morgen ging die Reise weiter. Noch bevor die Sonne wieder unendlich heiß vom Himmel brannte machten sie sich wieder auf den Weg zu dem Dorf, brachen das Lager ab und marschierten weiter in Richtung Süden. Es wurde wenig gesprochen, alles funktionierte reibungslos, selbst Venka war still und friedlich. Deer musste den letzten Wasservorrat aus seinem Trinkschlauch genau einteilen denn dieser war fast verbraucht, und er spürte dass einer seiner Mokassins ein Loch in der Sohle hatte, was ihm die Wanderung unangenehmer machte; doch er war ein Krieger und verzog darüber keine Miene. Es konnte nicht mehr weit sein. Ohne Probleme kamen sie vorwärts, hielten ab und zu an um eine kleine Pause zu machen und gingen dann weiter, stundenlang. Die Landschaft schien sich nicht zu verändern, alles Grün war verdorrt und der Boden rissig und ausgetrocknet. Es würde ein Segen sein sobald sie endlich in den Wäldern der Kangee einkehrten. Irgendwann sahen sie einen kleinen Punkt am Horizont welcher sich schnell näherte, und es stellte sich heraus dass es weitere Chinook waren die auf sie zugeritten kamen. Das Empfangskommando....Deer spürte dass sie ihrem Ziel nicht mehr fern waren. Und tatsächlich waren diese Reiter gekommen um sie letzendlich auf den letzten paar Metern zu begleiten. Es ging weiter und endlich konnte man die Tipis der Chinook ausfindig machen, ein Anblick welcher Deer fast ein Stein vom Herzen fallen ließ. Dort würde sie mehr Kompfort erwarten, etwas warmes zu Essen und ein sicherer Schlafplatz, und vor allem auch Neuigkeiten aus seiner Heimat. Der vertraute Anblick der nicht weit entfernten Pferdeherde und der Rauchsäulen welche von den Tipis ausstiegen, ließ augenblicklich jede Anspannung von ihm abfallen.
Er konnte es kaum erwarten dort zu sein! Bald schon kamen die ersten Hunde und Männer aus der Sicherheit des Dorfs gelaufen und betrachteten laut und neugierig die Späher und ihre Begleitung; und natürlich wusste schon jeder darüber Bescheid dass sie hierher kommen würden. Es schlug ihnen keine Feindseligkeit entgegen, auch wenn Kidah und Flint ein wenig zurückhaltend betrachtet wurden. Für Deer war dies alles leichter, denn er war ja kein wirklicher Fremder, jeder konnte an seiner Tätowierung im Gesicht erkennen wohin er gehörte und dass er ein Bruder war. Doch er war schon so lange nicht mehr in dieser vertrauten Umgebung gewesen dass ihm der Anblick den Atem verschlug. Schweigend und sich umblickend folgte er den Chinook durch das Dorf, und während die Männer ihre Pferde wegbrachten bemerkte wie unangenehm es Kidah war, dass jeder sie so neugierig anstarrte. Er suchte unbemerkt ihre Nähe und versuchte den Bewohnern zu zeigen dass sie zu ihm gehörte, wollte ihr die Unsicherheit nehmen was ihm jedoch nicht gelang. Es dauerte nicht lange bis sie von Spotted Horse dazu aufgefordert wurden ihm zu folgen, und der Chinook führte sie alle zu einem Gast-Tipi in welches sie sich endlich flüchten konnten um ihre ruhe zu haben. Dieser Trubel war ein wenig ungewohnt, und nun da sie in einem Tipi waren blieben sie vor den Blicken und Fragen verschont, und vor allem waren sie vor der heißen Sonne geschützt. Spotted Horse sagte ihnen dass sie vorerst hier bleiben konnten, und an Deer gerichtet sagte er leise dass sie schon bald mit dem Chief reden würden.
Dann waren sie endlich unter sich, und nun hieß es warten und die Anspannung unterdrücken. Kidah, Flint und Venka hatten es sich bereits auf den Schlafplätzen gemütlich gemacht, doch Deer konnte daran nicht einmal denken. Nicht dass er Angst vor dem Chief hatte, denn sie hatten sich ja nichts zu Schulden kommen lassen, doch er war es nicht gewohnt sich ständig zu rechtfertigen. Doch er würde auch das durchziehen... Um sich zu beruhigen ging er ein wenig auf und ab, beachtete die anderen nicht und lauschte den Geräuschen von draussen. Es wurde unverblümt über die Neulinge getratscht, und die Stimmen mischten sich mit Kindergeschrei und den Geräuschen des Alltags. Es hatte sich eben doch nichts geändert. Als sich Schritte dem Tipi näherten drehte sich Deer zum Eingang um, legte seinen Speer ab und wartete mit angehaltenem Atem ab. Die Plane hob sich, und kurz darauf trat der Chief der Chinook ein, gefolgt von zwei seiner Krieger. Sie traten ein, für einen kurzen Moment wurde es hell im Tipi ehe sich die Plane hinter ihnen senkte, und mit aufmerksamen Blicken traten sie näher und starrten zuallererst Deer an welcher in der Mitte des Tipis stand. Der Chief trug zu diesem besonderen Anlaß seine wertvollen Muschelketten und sein Warbonnet, und seine Krieger hatten zur Vorsicht Speere bei sich. Ein kurzes Schweigen herrschte ehe Deer dem Chief zunickte, und Redsnake erwiderte dieses Nicken ausdruckslos und begann schließlich mit einer höflichen Begrüßung, wie sie standardmäßig bei jeder Begegnung ausgesprochen wurde. Der Große Geist wurde gesegnet und ein guter Weg gewünscht, doch Deer bekam nur wenige dieser Worte über die Lippen. Die beiden Krieger hatten sich am Ausgang positioniert und starrten sie durchdringend an, während Redsnake damit anfing Deer danach zu fragen was sie hier zu suchen hatten, woher sie kamen und wie sie hießen, eben das was Deer auch schon den anderen Männern erklärt hatte. Doch dieses mal ließ er kaum etwas aus, ausser die Sache mit den Khota und den Anhingha, und er sagte auch nicht viel über die Stadt der Ahrkay, sondern redete hauptsächlich davon dass er mit Kidah bei den Seneca gewesen ist und nun wieder in seine Heimat zurückkehrte.
Der Chief fragte ihn auch ob sie unterwegs diese Fremden entdeckt hatten, oder ob ihnen etwas ungewöhnliches aufgefallen war. Doch bis auf den einen Fremden Reiter gab es nichts dazu zu sagen, Lone Rock sagte auch noch seinen Teil dazu, und Redsnake schien einen Moment zu überlegen ehe er ein wenig nickte und sich an Deer und auch die anderen wandte.
"Ich habe hier einen Bruder der Kangee vor mir, ich sehe es an seinem Zeichen und in seinen Augen. Und auch seine Freunde sind den Chinook Gäste, welche ebenso behandelt werden wie er. Da ich nun von euren Absichten erfahren habe werde ich einige Frauen Essen und Wasser bringen lassen. Ihr werdet Decken und Feuerholz bekommen solange ihr hier bei uns zu Gast sein wollt. Doch dies sind schwere Zeiten, und es ist nichts mehr so wie im letzten Jahr und in den Jahren zuvor. Wenn ihr weiterziehen mögt so könnt ihr das jederzeit tun, doch gebt Acht auf die Gefahr welche dort draussen den Frieden stört."

Nur wenige Atemzüge und Redsnake nickte ihnen noch einmal zu, ehe er das Tipi verließ und seine Krieger ihm folgten. Deer spürte wie seine Anspannung von ihm wich und drehte sich kurz zu Wood um, erwiderte seinen Blick und ging dann zu Kidah und Flint um sich bei ihnen hinzuhocken.
"Ihr habt es gehört...es ist soweit alles in Ordnung. Aber wenn wir dieses Zelt verlassen sagt nichts Dummes wenn ihr gefragt werdet. Es muss nicht jeder unsere Lebensgeschichte wissen," und dabei blickte er vor allem Flint ausdrücklich und mahnend an, denn Flint war immerhin ein Schamanenschüler und würde mit seiner Sichtweise der Dinge vielleicht einige beunruhigen. Nun konnten sie endlich wieder ausruhen, auch wenn Deer schon gerne hinaus gegangen wäre um zu erfragen, was bei der Büffeljagd geschehen war und ob noch jemand etwas über Whitefang zu sagen hatte. Er setzte sich ebenfalls hin und sie alle warteten bis zwei Chinook-Frauen hereinkamen und Feuerholz sowie einen Krug Wasser und etwas zu Essen brachten. Die Beiden vermieden es die Fremden anzustarren und verrichteten schweigend ihre Arbeit ehe sie wieder hinausgingen. Nun waren sie also erstmal versorgt und in einem sicheren Dorf...doch irgendwie lag etwas Beunruhigendes im Raum. Außerdem war die Erschöpfung erdrückend, und so kümmerte sich jeder auf seine Weise darum sich auszuruhen, zu trinken oder zu dösen. Deer wurde auch glücklicherweise von dem Händler in Ruhe gelassen mit welchem sie sich nun das Tipi teilen mussten, und schon bald war der Abend erreicht und es wurde dunkler. Niemand störte sie in ihrer Ruhe, und draussen wurde es auch immer stiller. Deer lag auf seinem Fell und wälzte sich immer wieder auf die andere Seite, starrte an die Decke oder versuchte zu schlafen, doch seine Gedanken brachten ihn um den Verstand. Erst als endlich die schwüle Hitze in dem Zelt verschwunden war konnte er schlafen.
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)   Empty Re: Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)

Beitrag von Kidah Noeleh 26/5/2011, 20:28



Kidah war dankbar endlich sitzen zu können. Und das dachte ausgerechnet sie! Wo sie es doch sonst war, die die anderen weiter trieb um nicht zu lange an Ort und Stelle zu verweilen. Seitdem sie in diese Gegend gekommen waren und seitdem sie dieses Kind in sich spüren konnte, hatte sie zu jeder Zeit das Gefühl nicht sie selbst zu sein. Es fühlte sich so an, als ob dieses kleine Wesen in ihrem Bauch ihr die Kraft raubte, sie aussaugte. Denn sie fühlte sich selbst nach dem Schlaf müde und nach dem Essen nicht satt. Und nun taten ihr die Beine weh und ihre Füße waren geschwollen. Sie mochte diesen Zustand nicht und doch war sie es langsam Leid so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Nein das war es nicht! Und deshalb würde sie nun hier so lange sitzen, bis sie sich erleichtern musste oder der Anführer dieses Dorfes hereinplatzte.
Doch Deer machte ihr Sorgen. Oder noch viel eher hatte sie ein seltsames Gefühl wenn sie ihn ansah. Er strahlte eine unglaubliche innere Unruhe aus und das steckte an. Sie konnte nicht wirklich entspannen als sie dort saß denn er rannte von einer Seite des Zeltes zur anderen und schien über etwas nachzudenken. Was ging nur in ihm vor? Langsam ermüdete es sie nurnoch, dass sie keinen wirklichen Weg mehr aufeinander zu fanden. Sie hatte bemerkt, dass er ihre Nähe gesucht hatte als sie in dieses Dorf gekommen waren. Und am liebsten hätte sie seine Hand genommen um ihnen allen zu zeigen dass sie zu ihm gehöhrte. Warum war es nur so schwer das zuzulassen? Für sie beide? Langsam wusste sie es nicht mehr. Vielleicht sollte sie einfach aufstehen und die Arme um ihn legen um ihm seine Unruhe zu nehmen und sich selbst zu beruhigen. Doch wieder kam etwas zwischen den gedanken und der tatsächlichen Ausführung dieses gedankens, denn schon kamen eine Gruppe von chenokah dem zelt näher. Denn ihre Schatten an der von der Sonne angestrahlten Zeltplane wurden kleiner je näher sie kamen. Und als sie eintraten wusste sie sofort, das der Anführer dieses Clans vor ihr stand. Mit ernstem Gesichtsausdruck hiefte sie sich angestrengt wieder auf die brennenden Füße und stellte sich aufrecht hin um ihren respekt zu erweisen. Sie musste dies tun denn sie wollte Deer nicht in Schwierigkeiten bringen. Es war ein gestandener Mann und die viele Sonne in dieser gegend hatte seine Haut dunkel und ledrig gemacht. Doch dies minderte nicht seinen stolzen und imposanten Eindruck,d er von ihm ausging. Dennoch war ihm der Ernst der Lage an den Augen abzulesen.
Es nervte sie nurnoch, dass sie überall nur wie Störenfriede behandelt wurden. Und manchmal vermisste sie sogar die Heimlichkeit und Gastfreundschaft von Nightshine zurück. Auch wenn diese sie manchmal so sehr an die Grenze getrieben hatte was ihre geduld angegangen war, so war sie doch die Einzigste neben Flint gewesen, die an sie und Deer geglaubt hatte. Und besonders seitdem sie das kleine Wesen in sich spüren konnte, hatte sie oft an Night denken müssen. Sie wäre wohl so glücklich über ihre Schwangerschaft gewesen.
Doch nun stand sie gerade und antwortete oder stimmte zu, wenn es verlangt wurde. Deer machte seine Sache gut, übernahm für sie alle das Wort und liess aber zu heftige Erlebnisse aus, um diesen Clan nicht noch weiter in die Übervorsichtigkeit zu treiben und sie nervös zu machen. Sie waren so endlos weit fort von diesem ort der die Ahrkay beheimatete. Und sie war sich ziemlich sicher, dass sie hier noch lange nichts von diesem Volk höhren oder sehen würden. Der Chief hieß sie schließlich tatsächlich willkommen und sagte, dass Frauen ihnen zu trinken und zu Essen bringen würden. Doch Kidah sehnte sich gerade nach etwas ganz Anderem... Sie hatte den Fluß von Weitem gesehen... auch wenn er wohl normalerweise mehr Wasser in sich trug, sie hatte ihn vernommen. Und alles in ihr zog sich heftig zusammen, weil sie sich schon so lange nicht hatte reinigen können. Sie fühlte sich hundeelend. Dazu kam die Unerträgliche Schwüle, die sich in diesem zelt ausgebreitet hatte.
Der Chief verliess sie schliesslich und Deer kam etwas auf sie zu und sah sie und Flint dabei abwechselnd an ehe er sprach und sie sah ernst zu ihm auf.

"Ihr habt es gehört...es ist soweit alles in Ordnung. Aber wenn wir dieses Zelt verlassen sagt nichts Dummes wenn ihr gefragt werdet. Es muss nicht jeder unsere Lebensgeschichte wissen,"

Kidah hätte fast aufgelacht. Als ob SIE mit einem dieser Menschen etwas zu besprechen hätte. Und um ihrem Missmut zu zeigen sah sie einfach woanders hin. Danach kümmerte sich ejder um sich selbst. Sogar Venka war still weil jede bewegung den Schweiß zum Fließen brachte. Sie lag nur neben ihrem neuen Ziehvater auf dem Rücken und spielte über ihrem Kopf leise singend mit ihren Holzfiguren von denen sie nun schon Vier Stück besaß. Ob sie für ihr eigenes Kind auch welche machen würde? Kidah blickte sich um. Wieder war alles neu. Egal wohin sie gingen, nichts war immer mal so wie es zuvor war. Kaum hatte sie sich an etwas neues gewöhnt, war es ein paar Tage später schon wieder völlig anders. Die Frauen kamen und brachten ihnen was sie brauchten um sich hier etwas wohler zu fühlen. Und erst als sie sich sicher war, dass nun keine ungebetenen Gäste vorerst mehr das zelt betreten würden, nahms ie sich ächzend die völlig verschwitzte Decke vom Oberkörper und liess sie neben sich fallen. Deer hatte sich hingelegt und schien dennoch keinen Schlaf zu finden. Und noch niemals hatte Kidah sich so völlig fehl am Platz gefühlt wie jetzt in diesem Augenblick. Sie wusste schon garnicht mehr, wann sie und Deer das letzte Mal miteinander gesprochen hatten. Und langsam bekam sie Angst, dass sie auch garnichts mehr wüsste was sie ihm sagen sollte weil sie es so lange nicht getan hatten.
Dem Händler schien es nicht ganz so schwer zu fallen, sich wohl zu fühlen. Er nahm reichlich vom essen, trank wie ein Ochse und liess sich dann satt auf seine Matte fallen um kurze zeit später laut zu schnarchen. Flint kümmerte sich um seine heiligen gegenstände, die er aus seiner heimat mitgebracht hatte. Er hütete sie nach wie vor wie seinen Augapfel und Venka sang leise vor sich hin. Kidah saß einfach nur dort und war völlig in ihre gedanken versunken während sie ihre Beine angezogen hatte. Mit der zeit horchte sie vollkommen in sich hinein und bekam alles andere garnicht mehr mit. Sie konnte nurnoch daran denken wie es in Zukunft wohl weitergehen würde. Was geschehen würde wenn es wohl groß genug war um geboren zu werden? Sie hatte Geburten miterlebt und sie hatten schmerzhaft ausgesehen. Doch davor hatte sie keine Angst. Wovor sie Angst hatte war, ihm tatsächlich keine gute Mutter zu sein...
Und das machte sie völlig fertig. Sie wusste nicht mehr was sie denken und fühlen sollte. Würde am liebsten ständig anfangen zu weinen. Zweifelte zu jederzeit an allem woran sie vorher felsenfest geglaubt hatte. Das dieses Kind von Cocosca stammte, daran dachte sie kaum noch. Es wurde mehr und mehr nicht mehr nur Cocoscas Kind. Sondern IHRES!
Und wenns ie weiterdachte kam die Panik dazu, wie deer wohl reagieren würde, wenn sie sich doch dazu entscheiden würde es großzu ziehen. Langsam ging ihr Blick vom Boden hinüber zu Flint und Venka. Die Kleine saß still vor ihm und malte mit einem kleinen Ast muster in den Sand vor sich während Flint ihr die Haare kämmte. Und wieder musste sie zaghaft lächeln bei diesem harmonischen Anblick. Dieses Kind war auch nicht von Flint selbst. Und doch kümmerte er sich um sie, wie um ein eigenes Kind. Grenzenlos. Bedingungslos und selbstverständlich.
Als hätte es die Gedanken seiner Mutter vernommen bekam sie einen Tritt richtung Lunge der sie zaghaft aufschrecken liess und sie sah an sich hinab.
Und ihre Augen weiteten sich als sie ihren Bauch ansah. Denn sanfte Wellen dellten sich auf ihrer dunklen Haut als würde es sich hin und herwälzen um ihr den Kummer zu nehmen und sie abzulenken. Und ohne dass sie darüber nachdachte musste sie lächeln. Doch als sie erkannte was sie gerade tat, sah sie hastig zu Deer ob er ihre reaktion mitbekommen hatte doch dieser war nun doch eingeschlafen. Erleichtert atmete sie tief durch und sah beiläufig zu Flint herüber der jedoch lächelnd ihren blick erwiederte. Also hatte ER wohl mitbekommen was sie gerade erlebt hatte und sofort spürte sie die Röte auf ihren Wangen und zog schnell wieder ihre Beine an sich.
Doch das Kleine liess nicht locker und schien gerade erst auf hochtouren zu kommen. Oder hatte es vielleicht Hunger? Oder Durst? Fehlte ihm etwas? Hatte es Schmerzen? Eine seltsame sorge ergriff sie und so versuchte sie Flint zu ignorieren und krabbelte zu dem essen hin, welches ihnen gebracht worden war und nahm noch eine der Wasserblasen an sich, nur um schnell wieder auf ihr Fell zurückzukrabbeln und sich weg zu drehen. Während sie aß, musste sie wenigstens nicht so penibel darauf achten, Flint nicht in die Augen zu sehen. Denn er würde ganz sicher merken, dass ihr dieses Wesen in ihrem Bauch langsam nicht mehr egal war. Endlich war es kühler geworden und der Lärm wurde ertragbar. Venka suchte auch langsam Flints Nähe auf dem Fell und kuschelte sich schlafbereit an ihn, nachdem der Seneca leise für ein kleines Feuer gesorgt hatte. Deer und der Händler schliefen nun so fest wie zwei Steine doch Kidah fand keine Ruhe. So gerne hätte sie gewusst, was sie nun machen sollte. Was wohl das Beste für sie war und für alle Anderen. Doch am Meisten musste sie daran denken, was wohl auch das Beste für ihr ungeborenes Kind sein würde. Ob es bereits Arme und Beine hatte? Ob es schon etwas sehen oder höhren konnte? Ob sein Herz schon schlug? Ob es die gedanken seiner Mutter wahrnehmen konnte?
Kidah seufzte tief und sah nocheinmal prüfend zu Deer, ehe sie sich Flint zuwand. Sie brauchte nun etwas was sie ablenkte eh sie noch verrückt wurde und die ganze Nacht deswegen wachblieb.

„Flint jetzt wird erzählen Geschichte von Großem Geist?“

fragte sie flüsterleise und sah ihn mit glänzenden Augen an. Und auch venka schien von diesem Vorschlag sehr angetan zu sein und bettelte ebenso darum. Und so tat er ihnen den gefallen und begann zu erzählen. Wie so viele viele Abende zuvor. Und wie so viele Abende zuvor fesselte es Kidah so sehr, das ihre Augen an seinen Lippen klebten und sie vollkommen entspannte. Und als er endete, spürte sie tatsächlich die Müdigkeit in ihren Gliedern genauso sehr, wie diese erfülltheit die sie jedesmal empfand, wenn sie seinen Worten bis zuletzt gelauscht hatte. Flint sah sie lächelnd an und Kidah erwiederte dieses zaghaft...flüsterte ihm ein leises und ernstgemeintes „Danke“ zu, legte sich auf ihr fell und schloß einigermaßen erleichtert die Augen.... am Nächsten Morgen wurde sie nach viel zu wenig Schlaf fast zeitgleich mit Deer wach. Denn das erste was sie sah, als sie ihre Augen öffnete und nichts mehr verschwommen wahrnahm, waren seine dunklen Augen die ihr ebenso entgegenblinzelten. Und obwohl sie nicht wusste, was sie ihm sagen könnte sah sie ihn einfach nur eine Weile so an und genoss die Stille die noch vorherrschte. Nur ein paar Wenige schienen schon wach zu sein und Draussen ihre töpfe bereitzustellen. Und stetig war das leise zufriedene Wiehern zu höhren, welches von einem der vielen Pferde stammte. Eine seltsame Stimmung ergriff sie als sie ihn so ansah wie sie sonst niemanden ansah. Und wiedereinmal sehnte sie sich so sehr nach seiner Nähe, das es fast schmerzte.
Wie sehr sie sich wünschte, dass er ihr ein Zeichen geben würde. Ein Zeichen damit sie wusste, dass sie einfach zu ihm gehen können würde um sich neben ihn zu legen und seine Arme um sich zu spüren. Doch ohne dass sie ein solches Zeichen von ihm erhalten würde, würde sie das nicht tun. Zu groß war ihre Angst, er würde ihren Bauch ablehnen. Denn irgendwie glaubte sie mittlerweile, das sie das nicht ertragen können würde.
Sie konnte die anderen tief Atmen höhren, also schliefen sie noch. Dies war ihr nur recht, denn die Stille tat unglaublich gut. Jetzt erst merkte sie, wie sehr sie sie brauchte. Sein Blick tat ihr weh. Denn es lag so viel Unsicherheit in ihm. So viel Unruhe und vielleicht auch Furcht? Ob er Angst hatte nach Hause zurückzukehren? Ob er Angst vor ihrer beider zukunft hatte so wie sie? Wieder musste sie leise seufzen und durchatmen, denn sie wollte einfach nur bei ihm sein. Was versuchte sie sich hier vorzumachen?
Also erhob sie sich so leise sie nur konnte, sah prüfend zu den Anderen hinüber und schlich dann auf Zehenspitzen zu ihm hinüber, legte sich leise neben ihn und presste wortlos ihren Körper an seinen. Sie wollte noch nicht einmal noch mehr in diesem Moment. Sie brauchte ihn einfach jetzt und hier um sich. Und es tat so gut nicht abgewehrt zu werden. Eine Weile lag sie so da und lauschte seinem Atem. Auch wenn ihre Gedanken sich weiterhin um so viele Dinge gleichzeitig drehten, spürte sie bei ihm ein klein wenig mehr Frieden mit sich.
Dennoch spürte sie die Angespannheit nicht zuviele Gefühle zuzulassen. Noch nicht. Sie konnte sich diese Zurückhaltung auch nicht erklären, doch sie war allgegenwärtig.

Tief atmete sie ein letztes mal durch um sich selbst Mut zu machen und sah dann langsam auf in seine Augen und ihre Gesichter waren sich so nah, dass sie die Wärme seiner haut auf ihren Wangen spüren konnte... Betrachtete hingebungsvoll die fein gezogenen Linien an seinem Kinn, welche ihn umso geheimnissvoller machten und strich sanft wie ein Windhauch mit ihren Fingerspitzen darüber. Auch wenn diese Berührungen schmerzten weil sie so dringend notwendig waren und doch noch immer Angst in ihr hervorriefen. Sie wusste dass er sie ansah, doch ihr Blick hing auf seinem Kinn, seinen lippen. Sie hatte immernoch zu große Furcht Ablehnung darin zu erkennen weil sie so lange keine gefühle miteinander geteilt hatten. Und doch war dieser Moment so intensiv und durchdringend, dass nun alles hätte geschehen können ohne das es sie gekümmert hätte. Nur in seiner gegenwart fühlte sie sich so beschützt, dass sie kurz das Gefühl bekam, dass ihr nichts passieren konnte. Das sie sicher war vor allem. Und vor Jedem.
So sicher, dass sie auch den Mut bekam zu sprechen...

„Du mit mir gehen zum Fluss Deer?“

Höhrte als sie ihn fragte nicht auf, seine weiche Haut und seine Lippen zu streicheln...

„Bitte..:“

Und sein sachtes Nicken war wie eine Erlösung für sie. Denn erstens wollte sie jetzt nicht ohne ihn sein, zweitens war es noch früh und noch nicht viele auf den Beinen die sie beobachten konnten und drittens wollte sie nicht ganz alleine durch dieses Dorf laufen. Gemeinsam standen sie leise auf und bevor sie hinausliefen , schlich sie noch kurz zu ihrem Fell um ihre Decke zu hohlen, denn diese musste dringend auch mal etwas Wasser abbekommen. Draußen wurde es gerade hell und die aufgehende Sonne malte die schönsten Farben in den Himmel. Hier wo sie einigermaßen sicher waren, konnte sie sich wieder auf Dinge wie diese mehr einlassen und sie wahrnehmen. Nur wenige Frauen waren schon auf den Beinen um sich um das Frühstück für ihre Familien zu kümmern und sie war sehr froh, das sie bis zu dem Fluss nicht weit laufen mussten. Er musste normalerweise viel breiter gewesen sein denn erst liefen sie über aufgebrochene erde die dann immer feuchter und schlammiger wurde, ehe sie endlich auf das klare Wasser in der Mitte trafen. Kidah sah Flussabwärts die riesige Pferdeherde, welche ruhig und gelassen auf den Tag warteten und dicht beieinander standen.
Und wie gerne würde sie sie näher betrachten. Kidah hatte zunächst die decke am trockenen Ufer zurückgelassen, denn diese war zweitrangig... Ein kurzes zaghaftes Lächeln huschte über ihre Lippen als sie vorauslief und jetzt nurnoch eines im Sinn hatte. Nämlich sich zu waschen so gut es ging. Sie liess einfach alles am Leibe was sie anhatte und watete durch den Matsch ehe das erste kühle Wasser ihre Füße umspielte. Tiefer ging sie hinein und musste bereits jetzt war das Wasser eher lau als kalt. Doch in der Mitte war es klar und es erfrischte sie trotzdem herrlich. Als ihr das Wasser bis zu den Hüften reichte ging sie in die Hocke und musste tief durchatmen und kurz ihre Augen schliessen weil weil es einfach für einen Moment überwältigend war zu spüren, wie der leichte Strom sofort begann ihren Schmutz vom Körper zu waschen.
Sie höhrte, wie auch deer diese Gelegenheit nutzte endlich den Schweiß und den Staub loszuwerden der in der prallen Sonne auf der Haut brannte. Und nachdem sie sich ausgiebig und lange gewaschen hatte und sich einigermaßen sauber fühlte, strich sie sich dankbar für dieses Gefühl den Hals mit beiden Händen hinab, ihren Oberkörper hinunter und über ihren Bauch wo sie zur Ruhe kamen. Und das Gefühl darüber zu streichen gefiel ihr jedesmal wenn sie dies unbemerkt tat immer mehr.

Kurz blickte sie über ihre Schulter zu Deer hinüber welcher noch mit seinem Haar beschäftigt war und sah dann wieder nach Vorn in die Ferne, wo einige Pferde im Wasser standen und ihre Köpfe hinabreckten um zu trinken. Und wieder stieg die Neugier in ihr auf. Wie es wohl war, auf dem Rücken dieser Tiere zu sitzen? Ob diese Pferde dies auch wollten? Wie schnell sie wohl tatsächlich werden konnten? Noch war es früher Morgen und da kam ihr eine Idee. Deer hatte angesprochen, dass sie hier versuchen würden welche von diesen Tieren zu erhandeln. Dies würde wohl bedeuten, dass auch SIE auf einem dieser Pferde reiten müssen würde. Und so gerne sie herausfinden wollte so unsicher war sie sich jedoch. Und sie wollte unter keinen umständen dass dies so peinlich enden würde, wie die Aktion wo sie aus dem Kanu heraus in Flints Arme gefallen war! Vielleicht würde deer es ihr ja beibringen ehe dies in einem totalen Fiasko für sie enden würde weil sie nicht wusste was zu tun war?

Nun wo sie Äusserlich sauber war, fühlte sie sich schon fast einigermaßen wohl in ihrer Haut und sie war bereit es zu versuchen.
Und so stand sie auf und watete zu Deer hinüber der ihr entgegenblickte als sie sich ihm näherte. Er schien zu spüren dass sie ihn was fragen wollte... Und damit er sah, dass sie sich Mühe geben wollte, mutig sein wollte, lächelte sie ein wenig und sah ihm in die Augen.

„Wird Deer mir zeigen wie man reitet auf ein Pferd?“


--> Pferdeherde der Chinook
Kidah Noeleh
Kidah Noeleh


Charakterbeschreibung
Name: Kidah Noeleh
Alter: 19
Clan: Sie ist eine Batu, doch ihr Volk existiert nicht mehr. Alle bis auf sie, wurden von den Ahrkay niedergemetzelt. Sie ist die letzte Batu.

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Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)   Empty Re: Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)

Beitrag von Flint Sky 28/5/2011, 12:16

Flint beobachtete prüfend Deers Verhalten, während der Kangee unruhig im Tipi umherging und man förmlich sehen konnte, wie es in seinem Kopf arbeitete. Und Flint wusste noch immer nicht was nun geschehen würde; wenn Deer so nervös war dann musste gleich etwas sehr wichtiges geschehen, und hoffentlich nichts was ihre Weiterreise in frage stellen würde; er hatte gesagt der Chief würde kommen und mit ihnen sprechen, doch das sollte Flint bloß sagen, und warum? Er hatte keine Ahnung von diesen Dingen, und auch wenn er hier Gast in einem fremden Land war, so wusste er dennoch nicht was man von ihm erwarten würde. Sein Blick fiel neben sich auf das Mädchen, und Venka lag entspannt da mit ihrem Spielzeug in den Händen, so als wäre alles in Ordnung und nichts geschehen. Flint beneidete sie darum, wie schön musste es doch sein noch ein Kind zu sein, an keine Bürden und Pflichten denken zu müssen und sich nicht um so etwas zu sorgen.
Als die Männer das Zelt betraten war Flint ganz still und auf der Hut. Er sah sofort welcher von ihnen der Clanführer war, denn dieser Mann zählte bereits viele Regenzeiten was man an seinem Gesicht und seinen Bewegungen erkennen konnte, und auch seine Kleidung und sein Schmuck hoben ihn von den anderen Männern ab welche sich als Wachen neben den Eingang stellten. Wozu nur dieser Aufwand? Sie waren doch keine Gefahr...erweckten sie trotzdem so viel Mißtrauen bei diesen Menschen? Alle anderen im Zelt erhoben sich, nur Flint blieb neben Venka auf dem Fell sitzen, denn nun legte das Mädchen eine ihrer Hände in seine Hand weil sie sich wieder ein wenig fürchtete. Flint verfolgte schweigend die Konversation von Deer und dem Chief, und glücklicherweise war es Deer welcher so gut wie alles erklärte was sie hierher geführt hatte. Und diese Erzählung erweckte auch wieder Erinnerungen in Flint, welche nicht unbedingt erfreulich waren. Ab und zu nickte er zustimmend wenn der Chief ihn ansah, und Flint gefiel es nicht wie dessen Augen auf dem Grund seiner Seele suchten, doch er behielt die Ruhe. Und es schien auch alles gut zu laufen, denn schließlich verkündete der mächtige Mann dass sie alle hierbleiben durften und als Gäste dieses Clans Verpflegung bekommen würden. Als die Männer das Tipi wieder verließen atmete Flint erleichtert auf, und das erste was er tat war durch Venkas langes Haar zu streichen und ihr zuzulächeln damit sie wusste, dass alles in Ordnung war. Deer kam zu ihnen hin und hockte sich vor sie, und er starrte ausgerechnet Flint durchdringend an als er sagte: "Ihr habt es gehört...es ist soweit alles in Ordnung. Aber wenn wir dieses Zelt verlassen sagt nichts Dummes wenn ihr gefragt werdet. Es muss nicht jeder unsere Lebensgeschichte wissen,"
Flint hatte nicht vor so schnell das Zelt zu verlassen, auch wenn es in ihm brannte dies zu tun. Vorerst wollte er nicht von den fremden Menschen bedrängt werden und warten, bis sich die Lage normalisiert hatte, und in der Zwischenzeit würde er sich um Venka und seine Pflichten kümmern. Er würde einfach warten... Bald kamen die Frauen ins Zelt und brachten Holz, Wasser und Schalen mit Essen, stellten alles im Zelt ab und gingen dann wieder schweigend hinaus. Endlich konnten sie sich wirklich sicher und versorgt fühlen, und Flint kümmerte sich darum Venka zu trinken und etwas von dem Essen zu geben was man ihnen gebracht hatte; es war gekochtes Fleisch das sehr fettig wirkte, fast so wie Tapirfleisch, und dazu gab es gekochte Wurzeln und Zwiebeln. Doch es schmeckte Venka und ihm gut, und danach kümmerte er sich endlich um seine Habseligkeiten während Venka leise singend mit ihrem Spielzeug spielte. Es war merkwürdig; draussen ertönten die Geräusche des Alltags eines fremden Clans, und hier drinnen mischte sich das Schnarchen des Händlers mit dem Summen von Venka. Fast schon harmonisch... Er legte seine Rasseln, den ein wenig lädierten Fächer und den Gebetsstab vor sich hin und überprüfte alles genau, strich sanft mit seiner Hand über diese Dinge die ihn lange begleitet hatten. Bald schon würde er sie wieder benutzen.
Als sein Blick in Kidahs Richtung ging bemerkte er wie sie an sich herab blickte und innehielt, so als würde sie jetzt zum ersten mal ihren kleinen Bauch bemerkten in dem das neue Leben heranwuchs. Auch er hielt inne und sah wie erschrocken sie wirkte; doch als sie seinen Blick bemerkte versuchte er ihre Unsicherheit mit einem Lächeln zu mildern. Er hatte nicht viel Ahnung von den Frauen wenn sie ein Kind in sich trugen, wusste nicht wie sich das anfühlte, doch er konnte sich denken dass es Kidah noch immer schwerfallen musste das zu akzeptieren was in ihr heranwuchs. Und er hoffte dass sie sich glücklich fühlen würde sobald sie dieses Kind in den Armen hielt. Er legte seine zeremoniellen Gegenstände wieder sorgfältig in das Bündel zurück und zog anschließend Venkas verrutschtes Lederkleid zurecht, kämmte ihr anschließend die seidigen Haare mit jenem Kamm, den seine Schwester ihm gegeben hatte. Sobald Flint ein Tier erlegen würde, würde er Venka ein neues Kleidchen nähen...und er würde diese schönen Muscheln darauf nähen, welche er hier bei den Frauen an den Kleidern bemerkt hatte. Vielleicht würde der Händler ihm dabei behilflich sein diese Muscheln zu erstehen.

„Flint jetzt wird erzählen Geschichte von Großem Geist?“

Flint hatte Kidah nicht beachtet, doch nun sah er sie überrascht an und legte den Kamm beiseite. Und diesesmal würde er es ohne Bedenken tun, denn auch seine Seele sehnte sich danach. Also strich er noch einmal über Venkas Kopf, atmete einmal tief aus und ließ seinen Blick hinaufgehen, um in seinem Kopf jene Worte zu ordnen welche ständig in seinem Herzen wohnten; dann begann er mit leiser, sicherer Stimme zu erzählen.

"Der Große Geist gab jedem Lebewesen eine Lebensspanne. Es begann mit der Geburt und setzte sich fort, solange bis wir uns heute hier fanden. Also sagen wir unserem Erschaffer unseren Dank für dieses Privileg dass wir leben, dass wir heute wieder gehen können. Wir nehmen unsere Grüße, Danksagungen und unsere Liebe, und wir werden sie in den Himmel werfen um dem Großen Geist unsere Zustimmung zu zeigen. Unsere Seelen haben zugestimmt, sie werden wie eine einzige Seele sein.
Der Große Geist sagte, das erste was wir anerkennen müssen ist die Menschheit, das menschliche Leben. Nichts ist kostbarer als das Erhalten unserer eigenen Art; denn Männer und Frauen sind auf dieser Erde um beisammen zu sein und sich zu nähren. Sie sind hier als ein Teil des Großen Ganzen, und sie sind hier um das Leben zu behüten. So wie es bereits unsere Ahnen erzählten, erschuf der Große Geist die Erde. Als dies getan war sagte der Große Geist, die Erde soll eine Frau sein. Nicht irgendeine Frau, sondern die Mutter aller Frauen. Sie ist die Mutter aller unserer Lebensformen, und sie hat die Macht um alles Leben in die Wasser, Büffel, Vögel, die Bäume und unsere Medizin, in alles Leben zu geben. Darum ist sie so besonders und unsere Mutter. Als Mutter Erde das Leben gab begann die große Arbeit. Sie musste uns füttern und uns Wasser geben, jegliche Versorgung entstammt aus ihrem Körper. Gestern und heute gab sie uns Versorgung und Erneuerung für jeden von uns hier. Allen unseren Dörfern, Clans und unseren Stämmen. Diese Frau vollbringt eine unglaubliche Arbeit, unsere Mutter. Sie hat niemals ihr Wort zurück genommen, jenes Wort alles Leben zu versorgen, sie hat uns niemals verlassen.

Nachdem der Große Geist Mutter Erde erschaffen hatte brachte er das Wasser in die Flüsse und Seen und Bäche. Er sagte: dieses Wasser ist nicht nur Wasser, es ist heilig, jedes Wasser ist heilig. In ihm befindet sich Leben, es hat einen Geist, eine Seele. Der Große Geist sagte zu den Wassern der Welt: Eure Aufgabe ist es ständig in Bewegung zu sein um immer die Tiere, die Bäume und die Menschen zu finden. Deine Aufgabe ist es das Leben auf der Erde zu finden. Also fließt es... es wandert in den Flüssen, in die Seen, hinaus in die Flüsse und zurück zu den großen Wassern, den Ozeanen, den Seen. Es geht zurück hinauf in die Wolken, damit es auch jenen Leben schenken kann welche nicht in der Nähe von Seen, Bächen oder Meeren wohnen. Die Wasser dieser Welt verrichten ihre Arbeit damit wir, die auf Mutter Erde leben, weiterleben können. Alles was ihr tun müsst um zu wissen dass das Wasser seine Aufgabe vollbringt, ist ein wenig davon zu schöpfen. Ihr werdet euch fühlen als würde euer Leben ein klein wenig länger gehen. Nachdem ihr von der Arbeit schmutzig geworden seid könnt ihr all diesen Schmutz loswerden, wenn ihr nur ein wenig aus den Flüssen, Seen und Bächen schöpft. Ihr müsst nur ein Bad nehmen, und ihr werdet wissen dass ihr sauber seid und morgen wieder arbeiten könnt.
Im Wasser könnt ihr das Leben hören; setzt euch nur neben einen Fluß oder an das Meer, und ihr werdet es über Steine schwappen oder gegen die Ufer brechen hören. Dies ist sein Herzschlag, ihr könnt sein Leben hören. Was wir also tun werden ist unseren Dank, unsere Grüße und unsere Liebe vor uns anzuhäufen, und wir werden es hinaus an alle Wasser dieser Welt schicken. Wir werden sagen: Wir, die wir deine menschlichen Verwandten sind, danken dir dass du uns Erneuerung und Reinigung gibst, sagen danke mit Liebe an die Wasser, und unsere Seelen sind einverstanden.

In dem Wasser erschuf der Große Geist noch mehr Leben. Eine ganze Welt lebt in unseren Wassern; dort sind Fische, Korallen, Manatees, Muscheln bis hin zu kleinen Dingen wie Algen. Der Große Geist gab ihnen ebenfalls eine Aufgabe, und die ist: wann immer die Lebewesen dort draussen wie die Menschen, die Vögel und die Büffel hungrig sind, ist es eure Aufgabe sie zu füttern. Doch nur wenn sie hungrig sind. Und sie sind mehr als glücklich ihre eigenen Leben für die Vögel, die Bären und uns Menschen zu geben. Sie haben uns niemals verstoßen solange wir nicht zu viel nahmen. Und sie geben nicht auf, sie füttern noch immer die Hungrigen, denn der Große Geist hat es ihnen aufgetragen. Auch sollen sie die Wasser dieser Erde sauber halten, denn sie essen alles was hineinfällt.
Neben den Seen, Flüssen und Bächen wächst die nächste Anerkennung, die Medizin. Die Medizin welche in den Hügeln und den Wäldern wächst. Der Große Geist sagte: Jede Krankheit welche diese Welt kennt wird eine Medizin haben die dafür wächst, und für jede Medizin ist dort eine Krankheit; sie nehmen diese Krankheiten einzeln oder im Ganzen davon. Dieses Heilwissen wurde unseren Ahnen für alle Zeit anvertraut, vor langer Zeit. Das meiste ist heute vergessen, doch die Medizin vollzieht noch immer ihre Aufgabe. Sie ist mehr als glücklich ihr Leben zu geben damit Vögel, Hirsche oder Menschen geheilt werden können. Diese ganze Medizin ist noch immer hier, wächst dort draussen in den Wäldern, an den Flüssen und an den Seen. Auch sie haben uns niemals abgewiesen, denn der Große Geist sagte es ihnen. Alles was wir tun müssen ist zu fragen, und sie würde glücklich sein um zu helfen. Also geben wir all unseren Dank, unsere Liebe und unsere Grüße an die Medizin dieser Welt, darauf wartend dass sie uns heilt.

Nahe bei der Medizin werdet ihr andere Pflanzen finden, so wie das Essen welches wild wächst; wilde Karotten, Beeren, Pilze. Wir haben drei zu den Führern gewählt. Diese sind Mais, Bohnen und Kürbis, oder die drei Schwestern. Alle anderen Pflanzen stehen unter ihrer Führung. In den Hogans und Tipis werdet ihr sie dort hängen sehen. Auf unseren Feldern wachsen sie für uns, damit wir in Notzeiten nicht hungrig sein müssen.
Als nächstes sind dort die Bäume. Dieses große, kleine oder hohe Leben ist überall, in jeder Größe und Form. Manche haben Blüten, manche Früchte. Unsere Vögel und andere Lebewesen haben ihr Zuhause in den Bäumen. Sie erfrischen die Luft und spenden Schatten in der Hitze, und aus der Rinde stellen wir Menschen unsere Hütten her. Ihr Holz ist wichtig für unsere Waffen, ihre Blätter und Zweige nähren unsere Feuer. Alle Arten von Früchten und Nüssen wachsen in den Bäumen dieser Erde. Alle Bäume erfüllen ihre Aufgabe denn der Große Geist hat es ihnen gesagt. Wenn es keine Bäume gäbe könntet ihr euch sicher vorstellen, wie anders diese Welt ohne sie wäre. In den Wäldern und auf den Ebenen der Großen Mutter leben unzählige Tiere, wie der Jaguar, der Coyote und der Büffel, und ihr werdet noch viel mehr Tiere sehen können. Sie alle vollbringen ihre Aufgabe, denn sie geben uns Nahrung durch ihr Fleisch, Wärme durch ihr Fell, Kleidung durch ihre Haut, Ahlen und Haken durch ihre Knochen und vieles mehr. Auch die Katzen und Hunde, denn sie begleiten uns mit Sicherheit und Kameradschaft.

Die Vögel sind ebenso wichtig. In unserem Weg ist der Führer der Vögel der Kondor, Adler der Berge. Der Beschützer. Dessen Feder ebenso ein Teil des Kopfschmucks bei Zeremonien ist, den Kahstowa. Ohne diese Vögel wäre unsere Welt ein Ort ohne Lieder und Melodie. Diese Kreaturen geben unserer Welt große Schönheit und Farben. Auch sähen sie Samen indem sie Beeren essen und somit das Leben verbreiten. Der Große Geist sagte zu ihnen: Ihr werdet überall in die Luft fliegen, mit Farben und Gesängen werdet ihr Freude in den Morgen bringen. Das Erste was die Menschen am Morgen hören werden sind eure Stimmen, um sie aus ihren Betten zu bringen. Ihr seid dafür da um jeden neuen Tag willkommen zu heissen.

Zu den Vier Winden, vom Norden, dem Osten, dem Süden, dem Westen. Zu den zwei Paaren von Zwillingen, Nordwind und Ostwind Brüder, den Bringern von Kälte und Ruhe für unsere Mutter Erde, und den Südwind und Westwind Brüdern welche Wiedergeburt des Lebens bringen und alles neu ergrünen lassen. Die vier Winde bewahren das Leben wie wir es kennen im Gleichgewicht; sie nehmen die alte Luft mit sich und erneuern sie mit einer frischen Brise. Wind bewegt sich immer und bleibt niemals still stehen. Er bleibt niemals stehen damit unsere Mutter Erde in der Kälte ruhen kann, er bleibt niemals stehen damit er die Samen der Pflanzen aussähen kann, er bleibt niemals stehen damit wir frische Luft zum Atmen haben. Er vollzieht immer seine Aufgabe.

Die Donnerer, unsere Großväter.... Hoch oben im Himmel des Westens plazierte der Große Geist unsere Großväter, oder die Donnerer. Die Menschen können sie nicht sehen, doch sie bringen ein donnerhaftes Willkommen mit sich. Sie lassen euch wissen dass sie kommen mit schwarzen Wolken, dann mit durchdringenden Stimmen. An diesem Zeitpunkt legen wir unseren Tabak bereit, bereit dafür um die Gebete auszuschicken um sie willkommen zu heißen. Wenn sie zu Besuch kommen folgt ihnen der Regen um ihr Leben in unsere Felder, Bäume und Medizin zu geben. Sie lassen uns wissen dass der Regen kommt um die Flüsse und Seen mit frischem Wasser zu füllen, und wir werden es anerkennen denn wir sind ihre Großkinder.

Als nächstes erschuf der Große Geist die zwei Sonnen. Die Tagessonne heisst "Während des Tages", doch wir nennen ihn Großen Mann. Der Große Geist machte Großer Manns Strahlen zu seinen Armen; also ist das erste was jedes Lebewesen auf Mutter Erde berührt, die wärmenden Arme unseres Erschaffers. Die Aufgabe der Sonne ist es zu scheinen, das Licht zu erhalten damit wir nicht umherirren, und dieses Licht soll sich mit den Wassern der Erde vereinen und das Leben erhalten. Das Licht ist auch da um Frieden auf die Welt zu bringen durch Wärme und Helligkeit. Also, denn hier können wir unseren Weg sehen, und weil wir von unserem Erschaffer durch die Sonne -unseren ältesten Bruder- geweckt werden, nehmen wir unseren Dank, unsere Grüße und unsere Liebe und werfen sie hinauf in den Himmel, damit unser älterer Bruder es sieht und hört dass unsere Seelen eins sind.
Die Nachtsonne ist unsere Großmutter. Ihr Kreislauf spiegelt den Kreislauf jeder Frau wieder, und sie ist der Grund dafür. Wenn Großmutter Mond nicht da wäre, würden auch unsere Kinder nicht hier sein. Großmutter Mond wird zumeist in der Nacht gesehen, doch sie zeigt sich auch zusammen mit dem Tageslicht. Ihr kommt ebenfalls zugute dass sie frisches Wasser in die Fjorde bringt, allein durch ihre Bewegung. Ihr seht welche Aufgabe Großmutter Mond vollbringt, und sie stand immer an unserer Seite, egal ob hell oder dunkel.
Und nicht zuletzt ist dort unser Erschaffer, welcher in unserer Mutter Erde, in all den Sternen, den Tieren und in uns selbst lebt. Großer Geist, du hast uns erschaffen damit wir heute zusammen gehen können, du erschufst die Sonne die scheint, den Mond der Schutz gibt. Du machtest die Vögel im Himmel und die Büffel auf dem Boden. Du erschufst den Mann und die Frau, damit sie ihren Kindern Mitgefühl und Liebe lehren können. Denn diese beiden Dinge sind es welche unsere Kinder benötigen um ihre Leben zusammen fortzusetzen.
Als der Große Geist fertig war sagte er etwas wie dieses...Ich erschuf keine Perfektion und keine Übertreibung für dieses Wissen, ich schrieb es nicht nieder. Alles was ich tat war euch diese Mutter Erde zu schenken, mit all ihren Gaben und ihrem Leben...nehmt niemals mehr als ihr benötigt, teilt es mit allem Leben, ehrt alles Leben als wäre es eure Familie, denn das ist es. Alles was ich als Gegenleistung von jedem Mann und von jeder Frau verlange ist, dass sie mich jeden Tag ansehen würden und sagen: "Großer Geist, danke für dieses wundervolle und kostbare Leben. Danke, Mutter Erde."

Es ist keine große Bürde, kein großer Wunsch. Doch es erdet uns und führt uns zu dem Wissen unserer Ahnen, zu unserer Schöpfung und unserer Mutter. Es ist wichtig dieses Wissen weiter zu geben, denn es gibt keinen anderen Weg um es festzuhalten und unseren Kindern zu schenken. Ohne dieses Wissen sind wir nicht das, was wir sind. Wir müssen es singen und aussprechen wann immer man uns danach fragt, und wann immer wir den Wunsch haben dem Großen Geist näher zu kommen. Es ist ein Teil von uns und wird es immer sein.
Also geben wir dem Großen Geist unsere Dankbarkeit, unsere Grüße und unsere reine Liebe, senden es so hoch hinauf wie wir können und werfen es in den Himmel, sagen: "Großer Geist, unser Erschaffer, danke für dieses wundervolle Leben" und unsere Seelen als ein Ganzes sind einverstanden."


Als er schwieg war es als würde etwas magisches, nicht greifbares in der Luft hängen, und für einen Moment gab er sich ganz in der Erinnerung seiner Worte hin. Dann sah er die tiefe Zufriedenheit auf Kidahs Gesicht, so als hätte sie diese Geschichte erfüllt, und dies war der Moment an dem er dieses Zeichen in ihr erkannte, dass sie verloren war und nun dazu bereit war den richtigen Weg zu gehen, den Weg zum Großen Geist. Erst Venkas Stimme holte ihn aus seinen Gedanken als sie sagte: "Das war schön...nochmal!!"
Doch Flint lachte nur leise und zog das Mädchen sanft an sich. "Nein kleine Kaulquappe...für heute ist es genug, wir müssen nun schlafen. Komm leg dich auf das Fell," und er deckte die Kleine mit einer Decke zu und erwiderte noch einmal Kidahs Blick, ehe auch er sich zufrieden auf seinen Schlafplatz legte und die Augen schloss. Dies war die erste Nacht seit langem mit einem Gefühl vollkommener Sicherheit.
Flint Sky
Flint Sky


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Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)   Empty Re: Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)

Beitrag von Woodsprite the Lone Rock 28/5/2011, 20:43

Wood hatte sich neben Deer gestellt und sich erst einmal dezent im Hintergrund gehalten, nachdem der Chief eingetreten war. Denn sein Augenmerk hatte gleich dem Kangee gegolten. Es war wohl besser, zunächst Deer das Wort zu überlassen bis er etwas gefragt wurde um dann zu antworten. Besonnen stand er dort und biss sich ohne dass er es bemerkte lauschend auf der Unterlippe herum. Versuchte sich nicht ins Blickfeld zu rücken und er hatte Glück, dass das Interesse des Chiefs wohl eher dem großen Kerl weiter Hinten auf den Matten galt als ihm. Denn dies war eine äußerst brenzlige Situation und sein Herz schlug ihm bis zum Hals.
Er hatte Chief Redsnake bereits einmal kennen gelernt, als er noch ein kleinerer Junge gewesen war. Damals hatte er und sein Gefolge das Dorf der Cheno-kah aufgesucht um sie um Mithilfe für ihr neues Dorf zu bitten und den Handel zu verstärken um die Freundschaft der Clans zu vertiefen. Und nun stand er als erwachsener Kerl vor ihm und musste sich behaupten. Er musste versuchen ruhig zu bleiben damit niemand auf ihn aufmerksam wurde und es schien zu funktionieren. Wahrscheinlich standen auch die Ereignisse der letzten Tage hier im Clan auf seiner Seite, denn sie lenkten den Chief genug ab um sich nicht auf Äußerlichkeiten zu konzentrieren, oder bekannte Gesichter. So hielt er sein Gesicht stets gesenkt und nickte nur ab und zu, vermied es, Redsnake in die Augen zu sehen. Eine gefühlte Ewigkeit später wurde er erlöst, denn sie durften bleiben und Redsnake verließ ohne ein weiteres Wort das Tipi. Tausend Lasten fielen von seinen Schultern und nachdem er Deers ernsten Blick erwidert hatte, musste er sich erst einmal auf sein Fell setzen und durch atmen. Er wusste ja dass er nun alle Risiken in Kauf nehmen musste aber wieder war er seinem Ziel ein kleines Stück nähergekommen indem er bei seinen neuen Weggefährten bleiben konnte und unentdeckt blieb.
Und nachdem sein Herz sich etwas beruhigt und die Hitze aus seinem Körper gewichen war spürte er nur noch totale Erschöpfung. Und er freute sich wie ein kleines Kind auf das Essen, welches ihnen gleich gebracht werde sollte! Jeder von ihnen war müde und so kümmerte sich jeder um seine Dinge. Der große Kerl den sie Flint nannten schien so etwas wie ein Seher oder ein Schamane zu sein. Denn die Gegenstände die er hervor holte um sie zu pflegen sahen so ähnlich aus, wie die des Schamanen aus seinem ursprünglichen Dorf. Zumindest wusste er nicht was er sonst mit solchen Dingen hätte tun können. Die Frau war in sich gekehrt wie immer und auch Deer schien nun dankbar zu sein endlich sitzen und verschnaufen zu können. Noch hielt sich die Hitze unter dem Leder des Tipis, doch je später der Tag wurde, desto erträglicher wurden auch die Temperaturen. Bis es dämmerte und er sich um ein Feuer bemühte. Und als ihm die ersten Flammen entgegen züngelten hob sich die Zeltplane an und die angekündigten Frauen traten ein, mehrere Schüsseln voll mit Essen in den Händen. Fertig zubereitet und KEIN Kaninchen! Oh welch Segen.

Und als er von den Köstlichkeiten die ihnen da gebracht wurden absah, trafen ihn die hübschen Augen, denen er bereits zu beginn am Anfang des Dorfes begegnet war und die ihn nun verheißungsvoll anblitzten. Er war Wood. Und Wood hatte sich eine solche offensichtliche Chance noch nie entgehen lassen. Vielleicht bestand ja die Möglichkeit noch etwas Spaß zu finden ehe sie Morgen wieder abreisen würden. Denn sie schien ihm ebenso nicht abgeneigt zu sein, denn sie nahm ihr langes Haar auf eine Seite, kicherte unentwegt mit ihren Freundinnen und sah immer wieder schüchtern doch einladend in seine Augen auf. Wäre das Beisammensein mit dem Kangee und seinem Gefolge nicht so wichtig gewesen hätte er sich für den Rest des Abends das geholt was ihm schon so lange fehlte, doch dies konnte er sich nicht leisten. Diese Frau war keine Rainsong, doch hübsch genug um seine Gedanken schweifen zu lassen. Amüsiert sah er ihr leicht lächelnd nach und fixierte ihre Augen ein letztes Mal als sie den Vorhang hinter sich schloss. Wood presste enttäuscht die Lippen aufeinander und sah in sein Feuer vor sich.
Das Mädchen von dem er glaubte dass es Venka oder so ähnlich hieß krabbelte sogleich freudig auf die schalen zu und f sich das was sie haben wollte heraus um sich wie ein kleiner Hund wieder neben ihren Vater zu setzen und biss herzhaft hinein, ohne überhaupt zu fragen was es war. Flint erwiderte kurz amüsiert seinen Blick ehe auch Wood lächelnd von dem Essen nahm. Es schmeckte noch besser, als er es in Erinnerung hatte und zum Ersten Mal seit langem wurde er richtig satt. Eine der Wasserblasen behielt er in der Hand als er sich auf seiner Matte gemütlich ausstreckte, sich auf seinem Ellbogen abstützte, leise rülpste und ins Feuer sah. Doch so voll-gegessen dauerte es nicht lange bis die Müdigkeit ihn übermannte und er sich zufrieden auf den Rücken legte und auch gleich einschlief. Er erwachte weil das Kind bereits am frühen Morgen damit begonnen hatte irgendetwas vor sich hin zu singen was er nicht verstand. Er fühlte sich zwar ausgeruht, dennoch hätte er sehr gern noch ein Weilchen geschlafen. Und als er sich mühsam aufrichtete sah er, wie der große Kerl sich fast zeitgleich erhob und seine Sachen ordnete. Gleichzeitig fiel ihm jedoch auf, dass Deer und diese Frau auf einmal nicht mehr im Zelt waren. Doch sie wollten sich sicherlich nur waschen gehen, denn hätten sie vorgehabt ihn hier zu lassen wäre der Große mit ihnen verschwunden also machte er sich keine großen Sorgen.
Jetzt musste er einfach dringend hinaus um sich zu erleichtern und wollte sich ebenso ein wenig frisch machen. Und dabei würde ihm hoffentlich einfallen, wie er es anstellen konnte Deer darauf anzusprechen, ob er ihn bis zu den Wäldern der Kangee mitnehmen könnte. Er musste einen triftigen Grund finden weshalb er ausgerechnet genau in diese Richtung mit ihnen ziehen wollte. Und dabei noch möglichst überzeugend wirken.
Wood gähnte herzhaft und aus der Feuerstelle knisterten die letzten funken Glut unter der dicken Asche-Schicht ehe auch sie erstickt wurden. Die Sonne strahlte bereits aus voller Kraft auf die Plane des Tipis und begann diese zu erwärmen und schon bald würde es wieder unerträglich heiß werden. Schnell nahm er noch einen der Fladen aus den Schalen, welche gestern übrig geblieben waren und gönnte sich ein kurzes Frühstück, sah zu Flint und der Kleinen herüber, welche l und ganz in ihr Spiel mit diesen Holzfiguren vertieft war und sich ein „Haus“ aus dem Schlaffell für sie gebaut hatte.

Vielleicht war dies ein perfekter Moment um auch bei IHM seine Sympathien zu stärken.

„Sie ist ganz schön aufgeweckt nicht wahr? Es ist bemerkenswert wie leicht ihr diese Reise zu fallen scheint. Du musst sehr stolz sein!“

Er sagte dies auch, um eventuell herauszufinden ob dieses Kind überhaupt seines war, denn dann würde er ihm dies nun vielleicht sagen. Denn irgendwie hatte sie keine Ähnlichkeit mit ihm, doch er bemühte und kümmerte sich um sie, als wäre er ihr leiblicher Vater. Flint erwiderte sein Lächeln und bestätigte die Lebensfreude der Kleinen und sagte, dass auch er froh darüber war weil sie genug erlebt hatte um es nicht zu sein. Mehr jedoch sagte er nicht und irgendwie schien es ihm so, als wäre es ihm auch unangenehm darüber zu sprechen. Also entschloss sich Wood nicht weiter nach zuhaken.
Der Kerl war allem Anschein nach ein Schamane. Und so hatte er noch andere Asse im Ärmel.
Also erhob sich Wood und rückte seine Hosen zurecht, denn langsam wurde sein Anliegen dringend und er musste sich schleunigst in die Büsche schlagen. Und als er kurz zu all seinen Habseligkeiten auf der anderen Seite umsah, fiel ihm schlagartig etwas ein. Kurz überlegte er und strich sich sein Haar zurecht und band sich seine Lederbänder wieder um seinen Oberarm. Dann wand er sich Flint zu nickte ihm noch einmal freundlich zu und lächelte.

„Ich werde beten und mich waschen gehen. Denn dies konnte ich lange nicht tun ohne auf zupassen, dass mir einer dieser seltsamen Reiter nicht einen Pfeil in den Rücken jagt. Und ich werde sehen was sich machen lässt um euch ein paar Pferde zu besorgen. Braucht ihr noch etwas, was ich euch mitbringen kann?“

Doch Flint schien noch überrascht von seinem Vorhaben, ihnen was die Pferde anbelangte zur Hand zu gehen obwohl er das eigentlich nicht musste und verneinte nur kurz und knapp, bedankte sich jedoch freundlich bei ihm. Wood nickte ihm noch einmal zu ehe er sich aus dem Tipi quälte, sich Draußen aufrichtete und blinzelte. Die aufgehende Sonne schien ihm direkt in die Augen doch noch wehte ein sachter Wind der frische Luft in seine Nase trug und er atmete tief durch. Die Frauen des Dorfes waren schon emsig dabei, die reste des Frühstücks zu beseitigen und die tipis auf Vordermann zu bringen. Die meisten Männer waren wahrscheinlich schon wieder in den Steppen unterwegs, um das Dorf zu bewachen oder auf der Jagd. Als allererstes entfernte er sich ein kleines Stück von den Tipis und nutzte einen der dürren Bäume entlang des Flusses um sich endlich zu erleichtern und lief dann geradewegs auf die Dorfmitte zu. Er hoffte, dass er jemanden auf dem Dorfplatz finden würde, der für die Pferde verantwortlich sein durfte um mit ihm zu handeln. Er hatte noch ein paar sehr seltene Felle und Schmuckstücke unter den Dingen, die er sich ergaunert hatte. Diese hatte er sich für speziellere Tauschgeschäfte aufgehoben und nun war es soweit sie einzusetzen. Und tatsächlich traf er auf einen Mann reiferen Alters, der ihm das Tipi eines anderen Zeigen konnte, der die Anzahl der Pferde stets kontrollierte und jedes Einzelne in und auswendig kennen sollte. Wieder ließ er seinen Charme spielen als er bei dem Pferdehüter ankam und er setzte alles ein, was er noch hatte. Denn jetzt gab es kein zurück mehr für ihn. Und dieses besonders wertvolle Geschenk konnten Deer und die Anderen nicht ablehnen. Denn sie waren zu sehr auf diese Tiere angewiesen. Die Frau würde mit ihrem dicken Bauch nicht mehr lange so ohne Weiteres weiterlaufen können und bis zu den satten Wäldern war es noch weit.
Und wieder schien der große Geist ihm beizustehen, denn angesichts der großen Hitze hatten sich in letzter zeit kaum Händler in die Steppe gewagt um Handel zu treiben. Und so musste er noch nicht mal lange feilschen um ein paar Pferde zu erhandeln. Ihm würden sogar noch ein paar wenige Dinge übrig bleiben.
Zutiefst zufrieden besiegelte er das Tauschgeschäft mit einem starken Händedruck und der Pferdehüter sagte ihm, dass er ihm ein paar geeignete Pferde heraussuchen lassen würde. Dafür bekam dieser seine wertvollen Flußtürkiese, das Karibu- und die Drei Elchfelle und den ausserdewöhnlichen Schmuck aus Bergkristall und Stachelschweinborsten sowie die beiden Brustpanzer aus Knochenperlen. Wood konnte es kaum erwarten Deer diese Nachricht zu bringen um zu sehen was es bei ihm bewirken würde. Ihm lag nichts an seinen Waren. Er hatte diese Handel nur getrieben um zu überleben und weil er selbst nicht gut jagen konnte. Doch jetzt hatte er das Tauschgeschäft seines Lebens gemacht wenn er dadurch nur bis zu Rainsong geführt werden würde. Und wieder sah er schlagartig ihr sanftes Gesicht vor seinen Augen auftauchen. Nun steuerte er direkt auf den Fluss zu, der nun eher einem Bach ähnlicher war. Etwas Wasser auf seinem Körper würde ihm nun gut tun. Doch Rainsong und die immer realer werdende Chance ihr bald nah zu sein ließ ihn nicht mehr los. Und so merkte er nicht dass er verfolgt wurde. Als er bei dem Fluss ankam sah er sich kurz um, nahm seine Bänder vom Körper und zog sich seine Hosen aus um nur mit seinem Lendenschurz ins Nass zu steigen und begann sofort damit, sich das Wasser über seinen Körper und ins Gesicht zu scheppen.
Es war eine Wohltat und jetzt fehlte wirklich nur noch SIE um sich erfüllt und glücklich zu sein. Doch seine Gedanken wurden unterbrochen als er ein zartes Räuspern vernahm und er sich umsah aus welcher Richtung es gekommen war. Und seine Augen trafen auf die der Frau, mit der er am gestrigen Abend diese Blicke ausgetauscht hatte, die mehr versprochen hatten. Wieder lächelte sie verlegen und auch er erwiderte dies. Reinigte weiter seinen Körper und blickte immer wieder zu ihr auf und beobachtete sie dabei, wie sie die mitgebrachten Kleider ein Stück weiter in das Wasser tunkte und aufeinander rieb um sie zu reinigen.
Wie viel Glück würde er wohl NOCH haben auf seinem Weg ans Ziel? Und nachdem er sich frisch und sauber fühlte strich er sich noch einmal grinsend das Wasser mit einer Hand über seine Stirn und kam aus dem Fluss auf sie zu gewatet. Als sie dies bemerkte starrte sie ihn lächelnd an und richtete sich langsam auf. Und als ihn nur noch ein paar Schritte von ihr trennten fragte er nach ihrem Namen und bemerkte gar nicht, dass nur wenig weiter Deer und Kidah sich zur Pferdeherde aufmachten. Zu sehr vertieft war er von den reizen, die diese Frau ihm klar und deutlich anbot. Und er würde sicher nicht Nein dazu sagen. Wer wusste schon, wann er das nächste Mal dazu Gelegenheit bekommen würde?
Woodsprite the Lone Rock
Woodsprite the Lone Rock


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Name: Woodsprite
Alter: 22
Clan: Cheno-kah

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Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)   Empty Re: Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)

Beitrag von Woodsprite the Lone Rock 29/5/2011, 10:22

„Dancing Grass. Schön dich kennenzulernen...“

entgegnete er mit einem verführerischen Grinsen während die Wasserperlen auf seiner haut trockneten und sie errötet vor ihm stand und verlegen hinab sah. Sie hatte sich ein einen der dürren Bäume gelehnt, die hier nur am Ufer des Flusses wuchsen und auf einmal schien es nicht mehr so wichtig wie vorher, die Wäsche zu waschen. Sie war ein zartes Wesen, hatte nicht so weibliche Rundungen wie Rainsong sie hatte, doch sie war hübsch und Interessiert. Und der Morgen war noch früh.

„Ich habe dich gestern schon gesehen. Hast du vielleicht Lust ein Stück mit mir spazieren zu gehen? Du könntest mir dein Dorf zeigen.“

Sie fing an zu kichern und irgendwie wusste er, dass dies wohl nicht sehr schwer werden würde. Dann nickte sie, entgegnete aber, dass sie noch die Wäsche unbedingt waschen musste, da ihre Mutter sie geschickt hätte. Wood knirschte mit den Zähnen, seufzte. Doch was blieb ihm anderes übrig? Er konnte jetzt nur hoffen, dass sie noch genug Zeit dazu hatten, denn er wusste nicht genau, an Deer und die Anderen weiter ziehen wollten. Und sie würden ganz sicher nicht auf sie warten. Nur wenn er sie nun bedrängen würde, könnte sie merken was er tatsächlich gerne von ihr wollte. Also gab es nur eine Möglichkeit:

„Lass mich dir helfen, das würde mich sehr glücklich machen!“

Und wieder ging der Plan auf. Erst zögerte sie, doch er nahm sich einfach eines der Kleider und hockte sich neben sie an das Ufer, tauchte es hinein. Er hatte seiner Mutter und generell den Frauen gerne dabei zugesehen. Als sie dies in seinem Dorf getan hatten. Generell hatte er Frauen gerne beobachtet bei ihren Beschäftigungen. Und deshalb hatte er kein Problem damit seine Sache gut zu machen. Dennoch nutzte er die Gelegenheit um sie noch etwas aufzulockern, alberte mit dem Wasser herum und immer wieder striffen sich ihre Arme und Hände. Bis sie gemeinsam den glatten Kieselstein greifen wollten, mit dem man die Flecken aus dem Leder reiben konnte und sie sich gleichzeitig ansahen... Zu lange hatte es gedauert solche Momente wieder erleben zu können in denen ihn eine Frau SO ansah wie sie es jetzt tat. Verheißungsvoll. Und voller Sehnsucht und Neugierde. Also wagte er es einfach, strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und sah sie bewundernd an. Sagte ihr wie wunderschön sie sei, was sie wieder verlegen von ihm absehen ließ. Doch er ließ jetzt nicht locker und noch waren nicht viele unterwegs um sich hier am Fluss zu waschen, also fuhr er mit den Fingern unter ihr Kinn, hob es zu sich an und musterte verführerisch ihren Blick, ihre Lippen die leicht bebten und leicht geöffnet waren. Und bereits jetzt spürte er die Wärme in sich aufsteigen nach der er sich in der langen Zeit des Einsamkeit so gesehnt hatte. Langsam kam er ihren Lippen näher und sie wehrte sich nicht, konnte bereits ihren Atem auf seiner haut spüren der vor Aufregung schneller ging...Es lief wirklich alles so, wie er sich das wünschte. Und kurz bevor seine Lippen ihre berühren konnten und sie bereits ihre Augen hingebungsvoll geschlossen hatte, fing die Erde an zu beben...

Irritiert sahen sie sich einander an und er wusste zunächst gar nicht was hier gerade passierte. Doch als das tosende Donnern der Hufe und das panische Wiehern der Pferde hinzukam schreckten sie sofort hoch und er sah hinüber zu der Herde, welche sich vollständig in Bewegung gesetzt hatte und in voller Angst wie ein Schwarm Vögel vom Dorf wegströmte! Mit klopfendem Herzen sah er mit aufgerissenen Augen zu ihnen hinüber, denn sie mussten aufpassen, dass sie nicht noch ihre Richtung einschlugen! Doch sie schienen Glück zu haben. Bis plötzlich Schreie zu höhren waren und er sie sofort erkannte. Erschrocken sah er in dem Staub, wie Deer mitten ins Geschehen lief und Kidah rief. Jetzt musste er handeln! Denn jetzt stand alles auf dem Spiel! Wenn dieser Frau die bei ihm war etwas geschehen würde, könnte es sein, dass die Möglichkeit ihm noch zu den Kangee folgen zu können dahin war. Also ignorierte er Dancing Grass vollkommen und preschte los in die Richtung, in die Deer gelaufen war. Pferde kamen ihm kaum noch entgegen, doch in dem Staub in den er eintauchte konnte er fast nichts erkennen also rief er Deers Namen, hustete und kniff die Augen zusammen. Er erwiderte sein rufen nicht und hektisch suchte er sich um, konnte jedoch nicht nichts erkennen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals weil er Angst hatte, nun doch nicht zurück in die Wälder der Kangee zu finden und schwer atmend hielt er inne und lauschte einen Moment.... Das Donnern der Pferdehufe entfernte sich und nun konnte er Deer hören, der verzweifelt klang und dazu mischte sich ein jammervolles Winseln. Er zögerte nicht lange und lief sofort dorthin, wo er sie vermutete. Und noch ehe er dort ankam tauchte Deer plötzlich aus dem Staub vor ihm auf der sich langsam lichtete und er trug Kidah auf den Armen, welche sich völlig verkrampfte und vor Schmerzen ihre Zusammengebissenen Zähne aufblitzten. Sofort rannte er mit aufgerissenen Augen auf die beiden los und lief neben deer her, der hektisch auf das Dorf zusteuerte.

„Was beim großen Geist ist mit ihr? Was ist passiert?????“ fragte er doch Deer antwortete ihm nur atemlos, dass er einen Heiler oder einen Schamanen brauchte! Und das schnell! Wood fiel es schwer nachzudenken in dieser Situation, doch schlagartig fiel ihm ein, wo er das besondere Zeichen auf dem Tipi wahrgenommen hatte, welches die Behausung des Schamanen kennzeichnete, als er zu dem Pferdehüter gelaufen war um mit ihm zu verhandeln.

„Folge mir! Ich weiß wo er ist! Folge mir einfach!“

sagte er und auch seine Stimme war zittrig und er war unglaublich nervös. Diese Frau durfte jetzt nicht sterben, was auch immer sie hatte! Schnell lief er voraus, denn Deer konnte er nun nicht helfen und er würde sich sicher auch nicht helfen lassen! Also tat er was er kann und lotste ihn einfach durch die Tipis hindurch, betete zum großen Geist dass er richtig gelaufen war, denn das Dorf war nicht gerade klein, doch voller Erleichterung sah er das schwarze Symbol der Krähe auf dem Eingang des Tipis vor sich in der Ferne auftauchen und rannte darauf zu... Schon von Weitem Schrie er immer wieder:

„HEILER! WIR BRAUCHEN EINEN HEILER!“ Damit dieser merkte dass sich jemand nahte der ihre Hilfe brauchte. Noch viele andere verwirrte Dorfbewohner rannten an ihnen vorbei um nach den Pferden zu sehen, welche in Panik geraten waren, doch als sie ihren Weg passierten hielten viele geschockt inne und sahen ihnen nach. Wood achtete darauf, dass Deer auf seinem Weg niemand in die Quere kam und als sie dem Tipi näher kamen, wurde der Vorhang des Eingangs mit der Krähe darauf beiseite geschlagen und der Alte streckte seinen Kopf heraus und sah sich suchend um, bis er sie nahen sah und dann sofort ein paar Namen der Frauen rief, die um herum standen und ebenfalls geschockt und irritiert wirkten. Dann kam er auf sie zugelaufen und Wood kam als erster bei ihm an. Der alte überrumpelte Schamane fragte sogleich was geschehen sei, doch Wood wusste es ja nicht genau, sagte nur hektisch dass er nur wusste das sie schwanger sei und sie bei den in Panik geratenen Pferden gewesen sei. Bis Deer dazu kam und ihnen knapp und außer Atem entgegen rief , dass sie gestürzt war und er nicht wusste was noch geschehen sei und sie starke Schmerzen hatte! Wood lief schnell voraus während der Schamane mit Deer mit lief um sich schon mal einen Überblick zu verschaffen und er hielt ihnen den Vorhang beiseite. Und erst als der Kangee mit Kidah auf dem Arm nahe an ihm vorbei lief, sah er wie das Blut an ihren Händen und nun auch an Deers Hals klebte und er erstarrte kurz. Nun wurde er wirklich nervös und schloss schnell hinter ihnen den Vorhang, blieb jedoch am Eingang stehen um ihnen nicht in die Quere zu kommen. Doch ob das eine gute Idee war wusste er noch nicht. Am liebsten wäre er hinausgelaufen, denn er wusste nicht, was er gleich zu sehen bekommen würde und das wollte er auch gar nicht wissen. Die Frauen liefen auf die Kommandos des Schamanen umher und holten zusammen, was er für die Behandlung brauchte während er zwei andere wieder hinaus schickte um Wasser und Lappen zu holen und diese hektisch an Wood vorbei liefen. Er sah aus sicherer Entfernung mit an, wie Kidah versuchte sich an Deer hochzuziehen und ihn panisch ansah, etwas unverständliches zu ihm sagte und er hob nervös seine Arme über seinen Kopf und legte seine Hände in seinen Nacken weil er nicht wusste was er tun sollte. Er konnte ihnen nun nicht helfen. Es war doch alles so perfekt gewesen! Wieso musste dies nun passieren? Der Schamane versuchte sie zu untersuchen und respektvoll neigte Wood seinen Kopf fort, sah nur aus den Augenwinkeln wie heftig Kidah sich wehrte und jedes mal wenn sie aufschrie ging es ihm durch Mark und Bein, ließ ihn zusammenzucken und die Augen schließen. Bis der Schamane ihm zurief er solle helfen sie festzuhalten weil es sonst nichts brachte und er ihn erschrocken mit weiten Augen anstarrte! Er sollte WAS? „MACH SCHON!“ Brüllte Deer ihm verzweifelt entgegen und nach kurzem Zögern und mit wild klopfendem Herzen lief er schliesslich zu ihnen rüber und versuchte Kidahs Fußgelenke zu fassen zu bekommen um sie zu Boden zu pressen. Nun war er ihr näher als er wollte und so sah er weg oder presste die Augen zusammen und legte sein ganzes Gewicht auf ihre Fußgelenke, damit es schnell vorbeiging und er nicht all zu viel von ihr mitbekommen musste. Immer wieder musste er nachgreifen, denn sie hatte mehr Kraft, als er ihr zugemutet hatte und durch diese seltsame Flüssigkeit glitschte sie ihm manchmal fast durch seine Hände. Es war die Hölle für ihn! Und nun bereute er, mit ins Tipi gekommen zu sein.
Er wusste nicht genau was sie da taten denn er versuchte verzweifelt nicht hinzusehen, doch er spürte wie Kidah sich in kurzen Abständen unter ihm wand und sich aufbäumte und dabei jedes mal die Luft anzuhalten schien weil ihr Ächzen für kurze Zeit aussetzte. Er hatte noch niemals etwas schrecklicheres erlebt als das, was ihm jetzt widerfuhr. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis Kidahs Kräfte auf einmal nachließen und auch er den Druck von ihren Gelenken nehmen konnte. Und erst dann traute er sich, die Augen ein wenig zu öffnen und zu ihnen rüber zusehen...Und gerade als er dies tat, nahm eine der Frauen ein winziges Wesen auf und schlug es in eine decke ein, doch Wood hatte es gesehen und starrte nun fassungslos abwechselnd von dem Bündel zu Kidah, auf zu Deer und zurück zu dem Schamanen. Der Schweiß stand auch ihm auf der Stirn und nun wusste er, was geschehen war. Schreckliche Stille herrschte vor welche nur von Kidahs heftigem Keuchen unterbrochen wurde und er zitterte am ganzen Leib... Völlig durch den Wind wich er nun einige Schritte zurück und starrte auf sie hinab. Deer schien sich nicht rühren zu können und abwesend zu sein. Er schien geschockt und wie er auch nicht in der Lage zu sein etwas zu sagen oder zu fragen. Nur der Schamane schien zu wissen was er tun musste, gab kurze Kommandos und werkelte an Kidah herum, bis er schließlich einen langen Verband straff um ihren Unterleib wickelte. Ihr Kind war nun verloren. Auch wenn er keine Ahnung von sowas hatte, doch es hatte zu winzig ausgesehen als dass es bereits hätte alleine weiterleben können. Zwei Frauen beugten sich darüber und er sah nur ihre Rücken, die sich aneinander pressten. Was sie mit dem Bündel anstellten wusste er nicht denn sie murmelten nur vor sich hin und er konnte sich darauf eh nicht mehr konzentrieren. Ihm war Übel...Und ein seltsamer, organischer Geruch lag in der Luft was ihm die Farbe aus dem Gesicht nahm.
Wieder verging eine Ewigkeit in der er nicht wusste was zu machen war und er sah auf seine zitternden Hände hinab, an denen Kidahs Blut klebte. Und nach etlichen unerträglichen Sekunden hörte er Deers einschneidende Stimme.

„Hol Flint!“

Wood sah verstört zu ihm auf doch Deers Augen lagen auf Kidah, die das Bewusstsein verloren zu haben schien. Und er war sich nicht mehr sicher ob Deer tatsächlich etwas gesagt hatte und starrte ihn an. „HOL FLINT!“ wiederholte er nun nachdrücklich und auffordernd und Wood setzte sich wie gestochen sofort in Bewegung und raste aus dem Tipi. Er versuchte gegen seine Übelkeit anzukämpfen und wie mechanisch rannte er quer durch das Dorf in Richtung Gemeinschaftszelt, wo er hoffte auf Flint sofort zu treffen und ihn nicht lange suchen zu müssen. Der Vorhang war geschlossen als er darauf zurannte und mit einem gekonnten Wurf warf er ihn beiseite und trat schwer atmend ein. Als er sich aufrichtete traf sein Blick sofort den des Riesen und dieser war wohl gerade mit packen beschäftigt. Doch als er Wood s Augen sah... und das Blut an seinen Händen richtete er sich wie in Zeitlupe auf und starrte ihn an. Das Mädchen ließ sofort ihre Holzpuppen fallen und lief hinter seine Beine um sich ängstlich zu verstecken.

„Kidah hat das Kind verloren. Deer schickt mich dich zu holen!“

sagte er nur knapp, denn zu mehr war er selbst nicht mehr fähig.
Woodsprite the Lone Rock
Woodsprite the Lone Rock


Charakterbeschreibung
Name: Woodsprite
Alter: 22
Clan: Cheno-kah

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Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)   Empty Re: Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)

Beitrag von Young Deer 29/5/2011, 14:50

Deer konnte nicht mehr klar denken, registrierte nichts mehr um sich herum; der einzige Gedanke welcher ihn nun vorantrieb war der, Kidah so schnell wie möglich weg von der Herde, zurück ins Dorf und in die Obhut eines Heilers zu bringen. Er wusste überhaupt nicht welche Verletzungen sie sich zugezogen hatte, hatte nicht das Wasser an ihren Beinen gesehen. Doch er hatte Blut gesehen, und er wusste was passieren konnte wenn man unglücklich von einem Pferd stürzte. Manchmal war es damals passiert dass einer seiner Freunde vom Pferd gefallen war, und dabei konnten die Knochen brechen. Er betete dass Kidah dies nicht zugestoßen war, weiter kamen seine Gedanken nicht...während er keuchend voranlief und sich damit abmühte sie festzuhalten und nicht fallen zu lassen, drehten sich seine Gedanken immer wieder darum wie furchtbar es wäre wenn sie sich einen Arm gebrochen hätte oder ein Bein. Die Tatsache dass sie nicht mehr fähig gewesen war aufzustehen hatte ihn entsetzt. Und nun da seine Füße hart in den Boden preschten bemerkte er dass jemand auf ihn zugelaufen kam. Der Mann näherte sich laufend, es war der Händler, doch Deer blieb gar nicht erst stehen. Kidahs Klagen und schmerzhaftes Ächzen ging ihm durch Mark und Bein, doch noch hielt sie sich mit ihren Händen an seinem Nacken fest.
Lone Rock lief mit ihm mit und redete auf ihn ein, doch seine Worte erreichten Deer kaum. Er rief nur dass er so schnell wie möglich zu einem Heiler musste weil Kidah gestürzt war, und zu seiner Erleichterung lief der Händler voran und wies ihm den Weg durch das Dorf. Dort rannten längst alle Bewohner umher, die meisten Männer waren auf dem Weg in die Ebene um die Pferde wieder zusammen zu treiben und nach dem Rechten zu sehen. Viele der Frauen sahen schockiert aus als Deer mit Kidah auf dem Arm vorbeilief; sein Puls hämmerte in seinem Kopf und sein Atem ging stoßweise. Mit fest zusammen gebissenen Kiefern kämpfte er sich durch die Menge, mühte sich damit ab dass Kidah ihm nicht aus den Armen rutschte. Ihr Griff wurde schwächer, und als sein Blick kurz auf ihr Gesicht fiel sah er dass ihre Augen geschlossen waren und dass ihr Gesicht furchtbar blass wirkte.
Endlich waren sie bei dem Heiler angekommen...die Plane des Tipis öffnete sich, und Deer wusste einfach dass dies der richtige Weg sein musste. Ohne zu fragen drängte er an Lone Rock vorbei und wurde sofort von dem alten Schamanen begleitet, welcher gar nicht erst wartete bis er Kidah irgendwo abgelegt hatte, sondern schon vorher nach ihrem bebenden Körper tastete. Deer drängte noch immer weiter, und kaum dass sich die Plane hinter ihnen verschloss und die leichte Dunkelheit sie umfing brandeten die Kommandos des Heilers auf ihn ein. Wie in Trance eilte er zum Krankenlager und legte Kidah dort ab, und erst als ihre Last nicht mehr auf seine Arme drückte merkte er wie heftig seine Hände zitterten; wie erstarrt kniete er an Kidahs Kopf und sah wie sie sich unter Schmerzen wandt, und er sah das ganze Blut...es besudelte ihren Rock und ihre Beine, klebte an ihren Händen, an ihren Armen... und er vernahm den eisernen Geruch sodaß ihm plötzlich übel wurde. Gestalten huschten um ihn herum, und der Heiler begann sofort sich um Kidah zu kümmern. Deer konnte das nicht mitansehen, er wollte gehen denn seine Sorge brachte ihn um den Verstand, doch er wurde von Kidah zurückgehalten. Sie hatte ihn am Arm gepackt und hielt ihn eisern fest, starrte ihn für einen kurzen Moment eindringlich und panisch an.

„Mach dass es aufhören Deer! Bitte! Es hat Schmerzen! Es hat Schmerzen!!!“

Deer konnte nicht antworten....er bekam kaum Luft. Schwer atmend blieb er sitzen und sah, wie Kidah sich wieder unter einer Schmerzwelle krümmte und aufächzte. Sie hatte ihn losgelassen doch er ging nicht fort, auch wenn alles in ihm danach schrie zu flüchten um diesen schrecklichen Anblick nicht sehen zu müssen. Der Schamane herrschte ihn an sie festzuhalten, und Deer reagierte auch jetzt wie in Trance. Er wurde gebraucht, er konnte nicht gehen...seine zittrigen Hände legten sich auf Kidahs Handgelenke, und nun hielt er sie so fest er konnte am Boden während Lone Rock am anderen Ende saß und ihre Füße festhielt. Kidahs Schreie hallten durch das Tipi, vermischten sich zusammen mit den Gerüchen, dem Schock und den Handlungen des Schamanen zu einem einzigen Albtraum. Alles verwischte in der Dunkelheit, und doch konnte Deer seine Augen nicht vom Geschehen nehmen; trotz allem sah er wie der Schamane sich auf Kidahs Bauch lehnte, doch er konnte überhaupt nicht realisieren warum das geschah. Der Schamane musste das tun was richtig war. Deer sah wie immer wieder die Helferinnen herbeikamen um zu helfen, sah wie Kidah immer mehr an Kraft verlor, wie sich ihr Gesicht vor Schmerz verzerrte, und dann war es plötzlich vorbei. Die Frauen die an Kidahs Fußende gesessen hatten eilten davon, und Kidah schien unter ihm förmlich zu erschlaffen... Deer sah keuchend zu Lone Rock auf welcher von Kidahs Füßen abgelassen hatte, und Deer ließ nun auch von ihr ab... sah wie benommen auf sie hinunter.
Ihr Bauch war flacher und blutverschmiert, ihre Beine leicht angewinkelt. Überall war Blut. Doch sie atmete noch schwer, und der Schamane hantierte noch immer an ihrem intimsten Körperbereich herum. Was war nur geschehen...Deer stand kurz davor die Besinnung zu verlieren. Er schüttelte leicht den Kopf und starrte vor sich hin, bekam kaum mit wie der Heiler Kidahs Bauch verband. Kidah war nun still, so als wäre sie eingeschlafen, doch er sah an ihrem mit Schweiß bedeckten Gesicht dass ihr Körper ums Überleben kämpfte. Die Frauen säuberten alles Blut und andere Körperflüssigkeiten fort, und der Händler war unbemerkt aufgestanden und hatte das Zelt verlassen. Doch Deer konnte sich noch immer nicht rühren...er war wie versteinert, stand mit seinen Gedanken neben sich. Bemerkte nicht dass sich die Plane des Tipis öffnete und kurz darauf eine vertraute Person neben ihm hockte; Flint war gekommen um nach Kidah zu sehen, und nun hob Deer seinen Blick und sah in Flints besorgte Augen, sah dass sich der Mund des Senecas bewegte. Doch Deer starrte ihn nur weiterhin an und schüttelte leicht den Kopf. Er konnte nicht mehr hier bleiben, sein Körper rebellierte, seine Seele schrie auf. Er wusste dass der Schamane da war, er wusste dass Flint Sky da war, doch er selbst brauchte dringend frische Luft. Schweigend erhob er sich, schüttelte Flints griff an seinem Handgelenk ab und stürzte taumelnd zum Eingang hinaus.
Weg hier...weg....die grelle Sonne des Tages blendete ihn als er hinaus stürzte und sich kurz an der Plane des Eingangs festhalten musste um tief durchzuatmen. Er ignorierte die aufgebrachten Bewohner welche sich vor dem Tipi angesammelt hatten und stolperte weiter, irgendwohin. In der Ferne ertönten Rufe der Chinook, doch Deer beachtete nicht den Grund dafür. Was auch immer es war, es war nun unwichtig, denn Kidah lag dort in dem Tipi und es sah aus als würde sie diesen Tag nicht überstehen. Deer stolperte weiter vorwärts, spürte wie sein Magen sich verkrampfte. Er schaffte es noch bis an den Rand des Dorfes wo er auf die Knie ging und sich übergab, so lange bis nichts mehr kam. Schwer atmend blieb er sitzen und hob seine Hände, an denen Kidahs Blut klebte. Es klebte auch an seinen Armen, überall...doch jetzt da er sich erbrochen hatte schien sein Körper sich ein wenig zu beruhigen. Ihm war einfach nur noch schwindelig, und alles woran er denken konnte war Kidah. Mühsam erhob er sich wieder auf seine Füße und atmete tief durch, ging ein paar Meter weiter und setzte sich dann in das ausgedörrte Gras. Erschöpft blickte er auf die weite Ebene hinaus, dorthin wo das Unglück geschehen war; der staub hatte sich gelegt und nichts deutete mehr auf den Schrecken hin der sich abgespielt hatte. In der Ferne liefen einige Pferde. Die Sonne brannte vom Himmel, ließ die Luft flirren. Deer schloss seine Augen und atmete noch immer tief durch, kämpfte gegen die Tränen an. Erst jetzt suchte der Schock ihn heim und ließ ihn zittern, und er erinnerte sich daran dass er sich kürzlich gewünscht hatte dass das Kind in ihrem Bauch fort war. Er hatte es sich gewünscht, und er wusste dass es nun geschehen war....es war seine Schuld!
Nach einer Weile wurde ihm auch wieder die Situation des Dorfs bewusst, und jene in der er und Kidah sich befanden. Trotz seiner Schuldgefühle musste er nun für sie da sein, das wusste er, auch wenn er darin so schrecklich unbeholfen war, auch wenn es ihm Angst einjagte, Angst davor noch mehr schreckliches zu erfahren. Langsam erhob er sich und ging zurück in das Dorf, denn er würde nun nach Kidah sehen. Auch wenn es ihr vielleicht schon schlechter ging oder gar schlimmeres...er wollte da sein, und so bewegte er sich mit ernstem Blick, schmutzig und blutverschmiert wie er war, an den Leuten vorbei auf das Tipi des Schamanen zu. Als er eintrat war es drinnen ruhiger. Flint hockte noch immer bei Kidah, seine große Gestalt mit dem auffälligen Haarkamm hob sich deutlich von den anderen ab. Ein leises Rasseln mischte sich in die Stille, denn er war gerade dabei für sie zu beten, und er hörte auch nicht auf als Deer näherkam und sich in die Nähe setzte. Kidah war noch immer reglos, und Flints leiser Gesang in einer fremden Sprache lullte ihn ein wie das Rauschen eines Wasserfalls. Deer saß wie fehl am Platz da während der andere Schamane irgendwelche Kräuter schnitt und anrührte; in Kidahs Nähe rauchte eine Schale mit Tabak. Deer konnte nur warten dass es ihr besser ging, doch war es richtig dass er nun hier war und die Heilung störte? Und auch wenn er dies schon lange nicht mehr getan hatte, zum ersten Mal bat er wieder den Großen Geist in seinen Gedanken darum ihnen zu helfen.
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)   Empty Re: Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)

Beitrag von Kidah Noeleh 29/5/2011, 21:19

Ihr Geist war weit fort. Schwebte in einem Gemisch aus Farben und Stimmen bereits fortgegangener Leben. Stimmen von Menschen die mit ihr verknüpft waren bis an ihr Lebensende... und darüber hinaus. Sah wieder ihre Eltern wie verschleiert vor sich, ohne Gesichter sahen sie zu ihr hinab und freuten sich, dass ihr kleines Mädchen sie anlachte und ihnen die kleinen Finger entgegenstreckte um hoch gehoben zu werden. In einem wundervollen Schimmer und von Licht umgeben versuchte sie nach ihnen zu greifen, bis plötzlich beide niedergeschlagen wurden und ein mächtiger Schatten sich hinter ihnen auftürmte und sie mit Haut und Haaren verschlang. Dunkelheit umgab sie. Doch in dieser Dunkelheit hörte sie den sanften Klang von feinen Flöten und den Gesang des Windes. Hörte Sätze von verschiedensten Personen in ihrem Kopf wieder-hallen, welche sie wohl nie wieder vergessen würde.... Von ihrer Zieh-Mutter, ihrem Kampftrainer, von Cocozca und von Deer. Von Karsul, ihrem verloren gegangenen Freund und zum Schluss, das Weinen eines Kindes.. Sie sah sich um, doch nirgends fand sie das kleine Wesen das weinte. Oder war es sie selbst?
Sie blickte an sich hinab, sah wie ihr Bauch schlagartig in sich zusammenfiel und ein Kind zu Boden ging und seine Glieder zuckten. Verzweifelt versuchte sie es aufzuheben doch als sie es berührte, in Panik versuchen wollte es zu retten, zerfiel es vor ihren Augen zu Staub und wurde vom Wind fort getragen...Alleine blieb sie in der Dunkelheit zurück und nichts als Stille umgab sie. Endlose Stille und ihr Eigenes verzweifeltes Schluchzen. Immer mehr wurde sie eins mit der Still die ihr die Stimme nahm und sie erneut von allen Seiten umgab.


Sie spürte wie sie in ihren Körper zurückkehrte, doch ihre Lieder waren so schwer, dass sie sie kaum öffnen konnte. Was sie empfand, wie sich ihr Körper anfühlte, alles was so seltsam und schrecklich auf so ungewohnte Art und Weise... Sie hatte Angst. Furchtbare Angst. Wusste im ersten Moment noch nicht mal wieso. Die Schmerzen die sich immer noch durch ihren Körper zogen ließen sie sogleich wieder leise wimmern und sie wollte nicht alleine sein... Sie hörte Deers Stimme plötzlich nahe bei sich als er ihren Namen sagte und sofort streckte sie beide Hände nach ihm aus. Und als sie seinen Arm zu greifen bekam versuchte sie sich an ihm hochzuziehen, doch eine dunkle und strenge Stimme sagte laut, dass sie noch nicht aufstehen durfte, doch das war ihr egal... Sie wollte sich verstecken sodass niemand sie sehen oder anfassen konnte. Wollte bei Deer sein und sich beschützt fühlen. Und auch wenn sie nun seine Arme um sich spürte ging die tiefe Panik in ihr nicht fort. Etwas stimmte nicht. Etwas lief ganz falsch und sie war so verwirrt wie seit langem nicht mehr.
Was war denn geschehen? Es fiel ihr so schwer sich zu erinnern... Da waren Pferde... So viele Pferde. Und sie wusste noch, wie die Schmerzen sie heimgesucht hatten wie nichts anderes. Ihre Glieder waren schwer wie Blei und ihr Hals war so schrecklich trocken. War sie so schwer verletzt? Kidah lag wie ein nasser Sack in seinen Armen und beruhigte sich schnell wieder, versuchte mehrmals ihre Augen zu öffnen und auch offen zu halten doch sie war noch so unendlich müde und schlapp. Als hätte sie jemand ausgesaugt und nur ihre Hülle übrig gelassen. Wieder hörte sie die dunkle Stimme des krächzenden alten Mannes der sich dort mit ihnen in diesem Zelt befand. Zu ihnen sagte dass sie still liegen bleiben sollte! Doch ihr war egal was er zu sagen hatte! Sie ließ Deer nicht los! Umso dankbarer war sie, dass er sich ein wenig mit zu ihr hinab beugte als er sie wieder niederlegte. Sie hörte ein Feuer brennen und nach und nach kehrte ihr Bewusstsein zu ihr zurück.
Mit müden Augen versuchte sie sich umzusehen... zu realisieren wo sie sich hier befand. Doch sie wusste gar nicht wo sie zuerst hinsehen sollte denn hier in diesem Zelt hing und stand einfach an jedem Fleck etwas. Das war alles zuviel auf einmal! Kurz sah sie den seltsamen unheimlichen Mann an, der neben ihr saß und nun wieder die Augen schloss und die Hand über irgendein Bündel hielt und zu beten schien. Und als sie sich weiter umsah, sah sie auf einmal auch Flint bei sich sitzen der sie mit seinen Gütigen Augen ansah, in denen jedoch auch so viel Schmerz und Mitgefühl zu erkennen waren. Was bei den Göttern war denn los? War sie etwa heimgesucht worden? Dann sah sie wieder mit bebenden Lippen zu Deer auf, der neben ihr lag und sie mit denselben Augen ansah die ihr nur noch mehr Angst machten...Sie spürte den stetigen Schmerz von ihrer Mitte ausgehend, doch brachte es noch nicht mit dem Kind in Verbindung... Eine Stimmung herrschte als würde ein leben verabschiedet werden.... lag sie etwa im sterben?
Tränen traten ihr in die Augen weil sie so große Angst hatte.

„Deer.... was passiert?“

Brachte sie mit schwacher Stimme hervor und sah ihm tief in seine Augen. Bemerkte wie er schluckte weil er keine Worte fand. Was war denn so schrecklich dass er es nicht aussprechen konnte? Das er nicht fähig war ihr zu sagen was genau geschehen war? Und wieder sprach der Alte für ihn. Er erhob sich von dem Bündel neben dem dampfender Weihrauch stand, dessen Duft das ganze Zelt erfüllte und setzte sich neben sie. Kidah sah ihn mit klopfendem Herzen an. Er machte ihr ebenso Angst. Sie hatte Furcht vor diesem Mann. Als hätte er etwas mit ihrem Zustand zu tun gehabt.
Mit großen Augen sah sie ihn an als ob sie wusste das er etwas zu sagen hatte. Er hatte tiefe Furchen im Gesicht und seine Haut sah aus wie altes ausgebleichtes Leder. In seinem Gesicht hatte er weiße und schwarze Linien die ihn umso unheimlicher aussehen ließen und schwarze Krähenfedern in seinen langen Haaren unterstrichen diese Ausstrahlung. Er erinnerte sie an einen toten Baum, dessen Morsche Äste im Wind knarzten und die Geschichten von Jahrhunderten zu erzählen hatte.

„Du bist schwer gestürzt. Ich konnte es nicht retten. Und du wärst fast mit ihm gegangen Mädchen...“

sagte er in unerträglich ruhigem Ton....Und mit jedem Wort welches er aussprach stieg etwas grauenvolles in ihrer Seele zu einem mächtigen Gefühl an, welches ihr die Luft zum Atmen nahm und sofort verzerrte sich ihr Gesicht, Tränen schossen ihr in die Augen und sie schüttelte den Kopf.... „Nein........“ ächzte sie mit tränenerstickter Stimme, zu mehr war sie nicht fähig....

„Es tut mir leid...“ hörte sie ihn nur sagen doch Kidah wollte das nicht wahrhaben! Und so hob sie ihren Kopf an und sah an sich hinab. Doch da wo vorher ihr Bauch sich sanft dellte und ihr kleines Geheimniss liebevoll in sich verborgen hatte, war ein schrecklicher Verband und gar kein Hügel mehr, der ihr sonst auf so seltsame Art und Weise in letzter Zeit Gänsehaut verliehen hatte, wenn sie ihre Hand darüber hatte gleiten lassen. Er war fort! ES war fort....Wie gebannt starrte sie auf ihren Bauch, der beinah so flach war wie zuvor, den sie sich doch so sehr wieder herbei-gewünscht hatte und am Ende jedoch dachte, dass er niemals schöner ausgesehen hatte, als mit diesem Kind darin.... Nichts zuckte mehr, weil es zeit war zu Essen oder weil sie unbequem lag... Keine kleine Delle zeigte sich weil ihm sein Ellbogen im Weg war oder es seine Beine in ihr langmachte. Um ihr zu zeigen dass es da war. Und sie dachte immer, sie kannte jede Form von Einsamkeit. Doch so leer wie jetzt hatte sie sich noch nie gefühlt.... Etwas was gerade begonnen hatte zu wachsen und sich zart in ihr zu erheben, nämlich das Gefühl von mütterlicher Sorge, von Einer tief greifenden und verwurzelten Liebe zu diesem kleinen Wesen, das wunderbare Gefühl doch auch in ihrem Innersten immernoch eine Frau zu sein und vielleicht doch zu einem Teil des Ganzen zu werden indem sie ihrem Kind gerecht werden und es beschützen konnte, für es sorgen konnte und ihm eine Chance geben konnte so wie es ihr eine gegeben hatte. ....Alles war zertreten... zerrissen.. vernichtet. Ohne dass sie sich hätte darauf vorbereiten oder verabschieden konnte...

Verzweifelt ließ sie ihren Kopf auf das Fell unter sich fallen, schlug ihre Hände vor ihr Gesicht und schluchzte ihren Schmerz leise hinaus....Selbst schreien konnte sie nicht mehr.... Sie war dass, was sie auch in Wirklichkeit war... am Boden. Am Grund angekommen. Dies war die Rache ihrer Götter. Dafür, dass sie sich von ihnen abgewendet hatte. Doch waren es dann diese götter, denen sie ihren Glauben schenken wollte? Die ihr alles nahmen? Ihre Würde, Ihren Stolz, ihre Kraft, ihre Seele, ihr Kind? Deer war dort. Und er ging auch nicht fort.... und ab dem Moment wo sie glaubte keine tränen mehr übrig zu haben die sie vergießen konnte lag sie einfach nur stumm dort, innerlich vollkommen leer und starrte in die Mitte des Zeltes an der Decke... Dorthin, wo die langen hölzernen Stangen zusammenliefen. Dorthin, wo zwischen ihnen ein paar Sterne zu ihr hinabblinzelten...Und diese Nacht schien dort einer mehr für sie. Sie wusste nicht wie lang sie dort lag. Sah einfach nur hinauf und ließ jede weitere Behandlung über sich still ergehen. Sagte nicht ein Wort... Zeigte keine Emotion. Und nicht einmal wich Deer von ihrer Seite...Selbst Flints Anwesenheit konnte sie stetig spüren... Doch innerlich war sie leer... tot... das Herz das unter ihrem geschlagen hatte war nicht mehr da. Und selbst ihre Gedanken gaben Ruhe. Sie dachte nichts... fühlte nichts...
Und so verging viel zeit. In der sie einfach nur da lag und nichts sagte. Deer ging nur nach Draußen wenn er unbedingt musste, weil er sich erleichtern oder waschen musste. Kehrte jedoch jedesmal sofort zu ihr zurück. Und auch wenn jegliches Empfinden ausgeschaltet war, so gab er ihr doch stets Halt. Flint kam jeden Abend und erzählte ihr jedes mal aufs neue die Geschichte, um die sie ihn am ersten Abend hier in diesem Dorf gebeten hatte.....

Und an diesem einen Abend,-sie wusste nicht wieviele Tage bereits vergangen waren...saß der Seneca wieder auf der einen und Deer auf der anderen Seite. Wieder sah sie nur durch die einzelnen Stangen hindurch in den Himmel. Ein leises Feuer knackte und ihr Verband war erneut frisch straff um ihren leeren Bauch gezogen worden. Suppe war ihr eingeflößt worden weil sie alles andere verweigert hatte. Und Flint war gerade dabei, ihr zu sagen wie weit die Liebe des großen Geistes reichte und er stets für sie sorgen würde... Und an dieser Stelle wand sie sich zum ersten Male zu ihm um, sah ihn an und unterbrach seine Erzählungen....

„Und er auch wird nun sorgen für mein Kind?“

fragte sie ihn und sah ihm mit den Augen einer trauernden Mutter an. Flint zögerte... auch weil er wohl nicht damit gerechnet hatte dass sie auf einmal etwas sagte. Doch er nickte. Und sein „Ja“ hätte nicht intensiver und ernst-gemeinter ausgesprochen werden können.... Daraufhin hatte sie leicht gelächelt und zum ersten mal war sie wieder in der Lage gewesen den Schmerz zu spüren und zuzulassen. Doch auch die Liebe wahrzunehmen die sie umgab... Denn sie spürte Deers Hand um ihre....Stumm rinnten sanfte Tränen ihre Schläfen hinab während sie wieder aufsah und sich wieder den Sternen widmete...

Am nächsten Tag wurde es ihr erlaubt aufzustehen weil wohl die inneren Wunden nun nicht mehr Gefahr liefen, aufzureißen und sie wieder anfangen würde daraufhin zu bluten. Und sie kam dem sogar nach. Ließ sich von Deer bei ihren ersten Schritten helfen. Aß sogar etwas und ihre Blässe wich nach und nach. Immer noch hatte sie Schmerzen zu jeder Zeit, doch sie wurden von Tag zu Tag erträglicher. Ansonsten saß sie nur still da und sagte kaum etwas. Nahm jedoch Anteil wenn jemand auf sie zuging und am dankbarsten war sie über Deers Nähe. Wenn er zu ihr kam, bat sie um seine Arme um sich. Wenn er ging, hoffte sie dass er bald wieder da sein würde. Lauschte Flints Gebeten die sie ebenso zu trösten vermochten und welche sie nicht mehr missen wollte.. Ab und zu kam selbst der Händler hinein und brachte etwas zu Essen. Sie konnte sogar aus der Obhut des Schamanen entlassen werden und schlief nun wieder bei den Anderen im Zelt, drängte sich jede Nacht fest an Deers Körper und blieb lange wach. . Doch Venka spielen zu sehen tat ihr noch zu weh...... Dann wendete sie sich ab, saß mit einer Decke um ihren dünnen Körper Draußen vor dem Zelt und sah in den Himmel auf.

Und an diesem besonderen Abend saß sie lange dort. Der Alltag war längst vorbei und die Kojoten riefen sich in der Ferne ihre Geschichten zu, während der Horizont mit seinen schönsten Farben experimentierte und der fast schwarze Nachthimmel mehr und mehr Sterne freigab. Sie hörte wie sich hinter ihr die Plane des Eingangs bewegte. Und sie wusste sofort, dass dies Deer sein musste, der sich um sie sorgte weil sie schon so lange Draußen gesessen hatte . Er setzte sich dicht neben sie und nachdem sie kurz seinen Blick erwiderte, damit er sah dass es ihr gut ging, sahen sie gemeinsam zu den Sternen auf. Sie war dankbar, dass er sie nicht bedrängte wenn es darum ging zu sprechen... Er kannte sie nun gut genug, dass sie das nicht musste um ihre Liebe zu ihm zu äußern. Kidah atmete tief durch. Sah in die Ferne zu den Bergen die immer noch dort lagen wie bei ihrer Ankunft und auf sie warteten. Und Kidah spürte den Wunsch in sich aufkommen, diesen Ort zu verlassen. Sie spürte dass sie bereit war aufzubrechen. Hier gab es nichts mehr für sie. Und auch wenn sie noch nie etwas so sehr vermisst hatte, wie dieses Kind in sich, welches sich immer wieder mal gemeldet hatte, so glaubte sie mittlerweile, dass sie es wohl auch bis an ihr Lebensende vermissen würde. Es gab keinen Grund mehr länger hier zu verweilen. Sie hatte wieder Kraft genug um die Reise auszuhalten . Wollte nur noch hier weg.... Zu den Bergen... den Hirschen die im Wald friedlich in Familiengruppen grasten, zum Schnee und den Ziegen auf den Gipfeln dieser Berge, zu dem glitzernden See mit den vielen Fröschen und all den anderen Dingen von denen Deer ihr so oft erzählt hatte... Also sah sie zu ihm hin, musterte seine Silhuette von der Seite. Wie der Wind mit seinem Haar spielte und der sanfte Mondschein seine Haut zum leuchten brachte. Irgendwann schien er zu bemerken dass sie ihn ansah und so erwiderte er ihren Blick... und sie ließ zu, dass er sehen konnte, wie es um sie stand. Denn sie würde sich nie mehr vor ihm verschließen. Nie mehr...

„Bring mich fort von hier Deer.... Bring mich zu dein Zuhause... Bring mich nach Hause...“

Er schien zu verstehen, sagte nichts und nickte nur. Dankbar lehnte Kidah sich an seine Brust und gemeinsam saßen sie dort noch eine ganze Weile und sie liess seine Wärme ihren Körper durchdringen, ehe sie hineingingen und die anderen einweihten, dass es Zeit war weiter zu gehen....
Kidah Noeleh
Kidah Noeleh


Charakterbeschreibung
Name: Kidah Noeleh
Alter: 19
Clan: Sie ist eine Batu, doch ihr Volk existiert nicht mehr. Alle bis auf sie, wurden von den Ahrkay niedergemetzelt. Sie ist die letzte Batu.

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Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)   Empty Re: Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)

Beitrag von Flint Sky 29/5/2011, 23:29

Flint wurde durch eine sachte Bewegung wach, welche ihn aus dem Schlaf holte. Selbst jetzt da er wach wurde hatte er noch den friedvollen letzten Abend in Erinnerung, und mit einem tiefen Seufzer streckte er sich und setzte sich dann langsam auf. Venka saß neben ihm und hatte eine Holzschale auf ihrem Schoß, worin sich noch ein Rest von dem Eintropf befand; dabei balancierte sie eine ihrer geschnitzten Holzfiguren auf einem ihrer Knie, und mit ihren Fingern rührte sie in dem Essen herum. In diesem Moment sah sie zu ihm auf und lächelte ihn freundlich an, sagte: "Ich esse schon, Dilan!", ehe sie wieder auf die Schale herabsah und mit ihren Fingern darin herum rührte. Flint saß schweigend da und er konnte nicht verhindern dass ihm dieser Anblick ein kleines Lächeln aufs Gesicht zauberte. Er hätte eher aufwachen sollen um ihr den Rest wenigstens aufzuwärmen, denn ein Feuer konnte sich das kleine Mädchen nicht machen, auch wenn er gerührt darüber war dass sie selbstständig ihren Hunger stillte anstatt ihn aufzuwecken. Venka stellte die Schale ab, leckte sich genüsslich die fettigen Finger und griff dann nach dem kleinen Holztier welches auf ihrem Knie lag. Sie schien sich überhaupt nicht daran zu stören dass er jetzt wach war und noch kein Wort gesagt hatte, sondern fing nun an leise zu summen...und zwar eines jener Lieder welches er oft für den Großen Geist sang!
Flints Blick ging in der Hütte umher und er sah, dass Deers und Kidahs Schlafplätze leer waren; nur der Händler war noch dort und regte sich bereits auf seinem Fell. Flint gab sich einen Ruck und kümmerte sich erst einmal um die leer gegessene Schale von Venka, stellte sie weg und langte nach einer Wasserblase um zu trinken. Währenddessen erhob sich auch der Händler, doch Flint beachtete ihn eigentlich kaum sondern kontrollierte ob all ihre Sachen noch an ihrem Platz waren. Da nichts in der Nacht gestohlen wurde konnte er beruhigt sein und kümmerte sich wieder um sich selbst, benetzte seine Hand mit etwas Wasser und wusch sich das Gesicht. Irgendwie hatte er auch ein wenig Hunger, doch er wollte zuerst hinausgehen um zu beten und sich zu reinigen, erst dann würde er seinen Magen füllen. So konnte seine Seele ohne Ablenkung zum Großen Geist sprechen. Zwar würde er dafür Venka alleine lassen müssen, doch vielleicht kamen Deer und Kidah schon bald zurück. Venka spielte nun mit ihren Holzfiguren und mit den Fellen, und sie würde auch brav in dem Tipi warten solange er zum beten hinausging. Er wischte seine Hände an einer der Decken trocken als er Lone Rocks Stimme vernahm:

„Sie ist ganz schön aufgeweckt nicht wahr? Es ist bemerkenswert wie leicht ihr diese Reise zu fallen scheint. Du musst sehr stolz sein!“

Flint sah kurz zu ihm auf und lächelte dann ein wenig, blickte hinüber zu Venka und betrachtete sie. "Ja ich bin sehr stolz auf sie, sie ist ein tapferes kleines Mädchen. Dabei hat sie bereits so viel Schlimmes erlebt...und dennoch ist sie noch immer fröhlich und unbeschwert."
Ein leichter Schleier legte sich auf sein Gemüt, gerade jetzt wo er sich auf sein Gebet vorbereitete. Noch immer sah er dieses kleine, hilflose Wesen von damals vor sich...ein dünnes, schmutziges Mädchen, voller Angst und Hilflosigkeit...und er hatte zum ersten mal alles aufgeben wollen nur um dieses Wesen zu retten, davor in der Vergessenheit unterzugehen. Er hatte zum ersten mal gespürt was es hieß sich für einen anderen Menschen aufzugeben, und dieses Mädchen war es was nun zu seinem Leben gehörte. Doch das ging den Händler eigentlich nichts an, und deshalb schwieg er auch darüber.

„Ich werde beten und mich waschen gehen. Denn dies konnte ich lange nicht tun ohne auf zupassen, dass mir einer dieser seltsamen Reiter nicht einen Pfeil in den Rücken jagt. Und ich werde sehen was sich machen lässt um euch ein paar Pferde zu besorgen. Braucht ihr noch etwas, was ich euch mitbringen kann?“

Wieder sah Flint überrascht auf. Der Händler hatte sonst nie mit ihm gesprochen sondern nur mit Deer, darum war er darüber ein wenig verwirrt. Doch besonders darüber was der Mann sagte...er sah nicht wie jemand aus der jeden Morgen betete, doch das musste nichts heissen. Und er wollte ihnen Pferde besorgen, diese großen Tiere welche ihre Lasten tragen konnten? Flint wusste nicht ob es leicht oder schwer war diese Pferde zu besorgen, doch warum wollte Lone Rock das machen? Als Gegenleistung für irgendetwas? Flint runzelte ein wenig die Stirn und schüttelte dann sachte mit dem Kopf.
"Nein....wir...wir brauchen nichts, denke ich. Aber vielen Dank."
Er wusste nicht ob sie tatsächlich etwas benötigten oder nicht, doch darüber würde Deer entscheiden und nicht er. Noch einen Moment blieb er still sitzen bis der Händler das Tipi verlassen hatte, ehe er sich erhob und sein Bündel mit den heiligen Gegenständen zur Hand nahm. Vielleicht sollte er noch einen Moment warten ehe Deer und Kidah wieder zurück waren...er legte es wieder ab und ging dann zu Venka, um sich neben ihr auf das weiche Fell zu setzen. Vielleicht war es ganz gut noch einen Moment zu warten und sich zu entspannen...und vielleicht auch um sich noch ein wenig um Venka zu kümmern. Er saß neben ihr und beobachtete sie dabei, wie sie die kleinen Figuren miteinander laufen ließ.

"Bald sind wir in Onkel Deer's Zuhause, kleine Kaulquappe....freust du dich schon?"

Venka spielte weiterhin konzentriert mit den Figuren, doch sie nickte klar und deutlich um ihm zuzustimmen. Flint atmete ein wenig tiefer aus und ließ einige Sekunden verstreichen. Seine Gedanken drehten sich nun darum dass sie unmöglich bei ihm bleiben konnte, auch wenn er es noch so sehr wollte. Er würde eines Tages ein Schamane sein, und sie würde ihn nicht dabei begleiten können. Es schmerzte ihn...doch er hatte lange darüber nachgedacht um es irgendwie zu akzeptieren.
"Kaulquappe...du bist mein kleines Mädchen, hörst du? Ich habe dich sehr lieb...aber bald wird der Moment kommen an dem du eine richtige Mutter und einen richtigen Vater bekommen wirst. Und dann werden wir uns verabschieden, damit wir uns eines Tages wiedersehen können."
Venka spielte noch immer mit ihren Figuren, und Flint beobachtete sie ganz genau. Es kam keine Reaktion von ihr...hatte sie ihn denn verstanden, oder hatte er nicht die richtigen Worte gefunden? Es war ihm so schwer gefallen es auszusprechen, doch mit diesem Verhalten hatte er nicht gerechnet. Vielleicht nahm sie es einfach so hin...
"Sie werden dich sehr lieben, und sie werden sich immer um dich kümmern, dafür werde ich sorgen. Und wenn du groß genug bist, vielleicht wirst du mich dann besuchen kommen...was sagst du dazu? Onkel Flint wäre sehr glücklich darüber."
Nun hielt sie doch mit ihrem Spielzeug inne und hob ihren Kopf an, um ihn aus ihren großen, dunklen Augen anzublicken. Voller Unschuld sah sie ihn so an und schwieg, dann schüttelte sie den Kopf so als hätte er etwas furchtbar Dummes gesagt.
"Ich bleibe bei Di-lann!"
Flint hielt kurz den Atem an und hätte ihr beinahe widersprochen, doch sie war ja noch ein Kind....und wahrscheinlich würde sie die Tragweite seiner Worte erst verstehen wenn sie älter war und längst bei einer richtigen Familie lebte. Hier und jetzt war er ihr Vater, ihr Beschützer,...und er blinzelte um keine Tränen zuzulassen. Die Zeit würde kommen wo der Große Geist sie begleitete, und sie würde nicht mehr traurig darüber sein. Seufzend strich er über Venkas Kopf während sie längst wieder in ihr Spiel vertieft war; jetzt würde er nicht weiter darauf eingehen, also erhob er sich wieder und ging ein wenig umher, faltete die Decke zusammen die Nightshine aus gefärbtem Alpaka gewebt hatte. Draussen war es merkwürdig laut, er hörte entferntes Rufen und etwas schien nicht zu stimmen. Er hielt inne und lauschte, und er hatte ein ungutes Gefühl. Hantierte immer wieder mit seinem Bündel herum, und gerade wollte er sich auf den Weg machen als die Plane beiseite flog und jemand in das Tipi gestürzt kam. Der Händler stand am Eingang, schwer atmend...und Flints Blick fiel zuerst auf dessen Hände, welche untrügerisch mit Blut beschmiert waren.

„Kidah hat das Kind verloren. Deer schickt mich dich zu holen!“

Bestürzt starrte Flint den Mann an, und für einen Moment wich jegliche Farbe aus seinem Gesicht. Dann nickte er eilig und schulterte sein Bündel, lief hastig zum Ausgang und rief Venka zu, dass sie hier brav warten sollte bis er zurück kam. Dann folgte er dem Händler durch die Tipis hindurch, und erst jetzt wurde ihm bewusst dass etwas geschehen sein musste, so wie die Bewohner umherliefen. Lone Rock führte ihn zu einem Tipi welches besonders bemalt war. Flint ahnte dass es sich um die Behausung eines Schamanen handeln musste, denn auch bei den Seneca waren diese für gewöhnlich besonders gekennzeichnet. Bevor er hineinging wandte er sich an den Händler und sah ihn eindringlich an, bat ihn darum zurück zu Venka zu gehen und auf sie zu achten solange er hier war. Und er machte sich auf alles gefasst als er dieses Zelt betrat; sein Blick fiel sofort auf das Lager wo Kidah lag. Deer kniete bei ihr, und in dem Zelt waren auch einige Frauen und der Schamane selbst. Flint ging ungefragt weiter, für Höfligkeiten war jetzt der falsche Zeitpunkt. Sofort ging er bei Kidahs Lager nieder und sah Deer eindringlich an.

"Deer...was ist passiert?!"

Doch Deer stand völlig neben sich und antwortete nichts, stattdessen erhob er sich um zu gehen und ließ sich nicht von Flint aufhalten. Also konzentrierte sich der Seneca wieder auf Kidah, und er sah wie schlimm es um sie stand. Sofort fiel ihm der Verband an ihrem Bauch auf, auch dass dort nichts mehr war...kein wirklicher Bauch. Sonst schien sie nicht äußerlich verletzt zu sein, doch allein das bereitete ihm einen tiefen Schmerz, denn er sorgte sich um sie wie um eine Schwester. Er roch die Kräuter welche verbrannten um den Geist zu erweitern, um ihr ein wenig von den Schmerzen zu nehmen. Und dann öffnete er sein Bündel und holte seine Rassel und den Fächer heraus, denn er wollte ihr beistehen so gut es ihm möglich war. Ihre Seele nicht alleine lassen...denn noch immer war sie verloren ohne den Großen Geist, und er war es der sie führen konnte. Doch der Schamane der Chinook kam ihm zuvor; der alte Mann kam heran und starrte den Seneca misstrauisch an.

"Was hast du damit vor? Bist du ein Schamane?"

Flint erwiderte offen den Blick des Heilers und nickte. "Ich bin ein Schamanenschüler, und ich werde dieser Frau beistehen. Sie braucht meine Gebete so dringend wie deine Medizin."

"Dies ist mein Schamanenzelt...ich werde sie heilen! Du wagst es damit in mein Zelt zu kommen? Ich dulde hier keine fremden Mächte!"

Flint war zuerst baff von dieser offenen Feindseligkeit, sagte nichts sondern erwiderte nur den Blick des Mannes. Doch er war nicht hier um dessen Platz einzunehmen, nicht einmal um ihn zu unterstützen...er wollte nur sein Bestes tun um für Kidah da zu sein, denn er machte sich schreckliche Sorgen. Die Worte des Schamanen ließen ihn für einen Moment erzürnen, und dann wurde sein Blick ernst.
"Und dies ist meine Freundin...ich werde ihr beistehen, mit Hilfe des Großen Geistes!"
Erst als auch Deer sich für ihn einsetzte verzog sich der Schamane missgelaunt in seine Ecke, und Flint konnte endlich beginnen. Für die nächsten Stunden betete er mithilfe der alten Gesänge der Seneca-Schamanen, hielt dabei den Fächer mit den Federn des Condors und der Vögel des Herzlands und schwang sachte die Rassel in seiner Hand, um Trance und Rythmus zu halten. Er achtete dabei nicht auf den Schamanen welcher immer mal wieder nach Kidah sah, ihr etwas von seiner Medizin einflößte oder andere Dinge erledigte um ihr zu helfen, auch nicht auf Deer welcher nicht einmal das Tipi verließ. Erst spät in der Nacht kam er zur Ruhe, und er musste gehen um nach Venka zu sehen und etwas zu schlafen, denn Deer und der Schamane waren bei Kidah und würden wachen. Alles hatte sich schlagartig verändert...und wieder schien es als wolle das Schicksal sie alle herausfordern, so wie damals mit den Holcane und den Khota. Und nun konnte er sich nur wenig um Venka kümmern...war die nächsten zwei Tage nur stundenweise bei ihr um sie zu versorgen mit dem, was die Chinook ihnen aus Nächstenliebe und Gastfreundschaft überließen, und Nachts und dazwischen war er in dem Tipi des Schamanen und wohnte Kidahs Heilung bei. Und diese Heilung zeigte Wirkung.
Am dritten Tag ging es ihr bereits wieder so gut dass sie sich aufsetzen konnte. Auch konnte sie sprechen und essen, doch ihre Seele war erneut schwer verwundet worden. Als sie erfuhr dass ihr Kind verstorben war legte sich wieder eine schwere Last auf ihre Schultern, doch Deer war bei ihr, und er bemühte sich darum dass sie wieder zu ihrer alten Kraft zurück gelangte. Das Schlimmste für ihren Körper war überstanden, doch die Wunden in ihrer Seele würden sie noch lange quälen, vielleicht für immer. Sie zog wieder zurück in das Gästetipi, und dies war auch der Moment an dem Flint zum ersten mal diesen Ruf in sich spürte...er spürte dass er gehen musste. Er hatte es in seinen Träumen gesehen, und er sah es tagsüber in seinem Innersten; das helle Leuchten der sich ewig drehenden Spirale des Kreislaufs, und es war als würde der Große Geist selbst ihn rufen, damit er dieses Wissen erweitern konnte, ein wissen das ihm jetzt niemand lehren konnte denn er musste es selbst erlernen. Und da Deer und Kidah wohlauf waren konnte er Venka vorerst bei ihnen lassen. Denn er zog hinaus in die Einsamkeit der Plains, nur einige Vorräte und seine heiligen Gegenstände bei sich, und dort blieb er für zwei Tage...in denen er mehr über sich selbst erfuhr als jemals zuvor.
Flint Sky
Flint Sky


Charakterbeschreibung
Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)   Empty Re: Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)

Beitrag von Woodsprite the Lone Rock 30/5/2011, 22:54

Wood wusste gar nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Der Riese sah ihn an und schien sofort zu wissen was er ihm sagen wollte. Und als er es ihm gesagt hatte, trat trotzdem blankes Entsetzen in seine Augen. Auch wenn Woodsprite nun, wo er aus dem Zelt und aus dieser schrecklichen Situation hinaus getreten war, den Schock nun erst richtig spüren konnte, so musste er trotzdem jetzt noch diesen Schamanen oder was er auch immer war zu Kidah bringen, so wie Deer ihn darum gebeten hatte. Er wäre jetzt lieber fortgelaufen. Irgendwo wo er das Erlebte erst einmal verarbeiten konnte. Doch er steckte nun mittendrin und er hatte nicht damit gerechnet, dass es ihn so bewegen würde.
Flint reagierte sofort und er selbst atmete immer noch schwer, rührte sich nicht vom Fleck und während der Seneca seine Gegenstände zusammensuchte, sah er zu dem Mädchen hin, welches seine Holzfigürchen an ihren Körper presste und ihn mit ängstlichen Augen ansah, während es auf seiner decke saß. Bemerkte wie ihre Augen immer wieder zu seinen blutigen Händen hinab-glitten und er befürchtete fast, dass sie annehmen könnte ER hätte etwas furchtbares getan, weshalb nun alle so aufgeregt waren. Doch jetzt würde er es nicht erklären können. Er konnte ja selbst kaum fassen was er gerade eben getan hatte. Und dabei hatte er nur helfen wollen, indem er Deer den Weg zu dem heiler zeigen wollte. Dass er noch der Behandlung beiwohnen musste indem er Kidah festhalten musste, damit hatte er beim großen Geist nicht gerechnet. Endlich hatte der Schamane seine sieben Sachen beisammen und rief der Kleinen Venka noch zu, dass sie hier warten solle, bis jemand von ihnen zu ihr zurückkehren würde und das Mädchen gehorchte. Ohne Umschweife gingen sie schnellen Schrittes wieder den Weg entlang, aus der er eben erst gekommen war und noch immer herrschte große Aufregung. Die Meisten waren in Gruppen zu den Pferden gelaufen um sie wieder zurück zu treiben und die Frauen standen ängstlich vor den zelten und versuchten sich gegenseitig zu beruhigen. Wood hätte auch gerne gewusst was diese enorm große Herde dazu gebracht hatte, so in Panik zu geraten. Vielleicht konnte er später noch mehr dazu herausfinden, wenn wieder mehr Ruhe eingekehrt war.
Der Weg kam ihm noch länger vor als zuvor und als er das unheimliche Symbol auf dem Eingang des Tipis in der Ferne wieder sehen konnte schlug sein Herz wieder schneller. Noch einmal würde er da sicher nicht reingehen!
Und so hielt er Flint den Vorhang es Eingangs auf, blieb jedoch Draußen stehen und hoffte... BETETE inständig, dass er nicht auch herein gerufen wurde, weil seine Hilfe von Nöten war. Doch seine Hilfe WAR von Nöten. Und dieses Mal war er fast dankbar darum. Denn Flint wendete sich ihm noch einmal kurz zu als er an ihm vorbeihuschte und bat ihn, zurück zu laufen und nach Venka zu sehen bis er zurückkehrte. Für einen kurzen Moment hatte schon sein Herz angehalten doch nun atmete er erleichtert durch und nickte. Der Seneca verschwand im Inneren des Tipis und Wood ließ leise den Ledervorhang sinken. Lauschte jedoch noch einen kurzen Moment und sah auf den Boden hinab. Doch bis auf ein paar leise Stimmen hörte er rein gar nichts. Wieder fielen ihm seine blutigen Hände in die Augen als er so hinabsah und er spreizte seine Handflächen um sie zu betrachten. Er war dabei gewesen als ein Kind zum großen Geist gegangen war. Ein Säugling! Welches nun nicht ein Einziges mal atmen durfte...
Und immer mehr wurde ihm die Tragweite dieses Geschehens bewusst. Kidah würde nun nicht sofort losreiten können um weiter zuziehen. Wenn sie es überhaupt können würde und nicht selber noch verstarb so wie sie geblutet hatte.... Also saßen sie hier wohl länger fest, als es ihnen und besonders ihm lieb war. Eigentlich wollte er so schnell wie möglich weg, denn jede Stunde die er hier verbrachte, steigerte auch die Wahrscheinlichkeit, dass er jemandem bekannt vorkam. Und dies wollte er unbedingt vermeiden. Plötzlich hob sich der Vorhang und ohne dass Deer ihn wahrnahm, torkelte er an ihm vorbei und lief einfach planlos fort... Wood sah ihm lange nach und auch wenn er es am Liebsten ignoriert hätte, tat ihm der Kangee wirklich leid. Er schien doch sehr mit dieser Frau verbunden zu sein. Vielleicht sogar so sehr, wie er sich zu Rainsong verbunden fühlte. Und wenn dem so war, dann musste es ihm nun schrecklich gehen. Erst jetzt wo er aufgesehen hatte, fielen ihm die Leute auf, die innegehalten hatten und ihn nun mit ernsten Blicken musterten. Schnell senkte er ertappt seinen Blick und lief dann direkt wieder zum Gemeinschaftstipi zurück. Doch kurz bevor er eintrat hielt er inne. Er wollte dem Mädchen ekine Angst machen. Auch wenn er eigentlich nichts mit ihr zu tun hatte. Sie gehörte einfach dazu... Vorsichtig hob er die Plane an und lugste in das Zelt hinein. Venka hörte sofort auf zu singen und starrte ihn an. Erkannte ihn wohl und lief dann sofort auf die andere Seite des Tipis wo seine Gegenstände lagen und verbarg sich dahinter. Genau so etwas hatte er vermeiden wollen. Er hatte sich noch nie mit Kindern beschäftigen müssen. Doch er würde einfach versuchen ihr die Angst zu nehmen indem er ihr keinen Grund gab welche zu haben. Also musste er als erstes seine Hände reinwaschen und das ganze Blut loswerden! Also lief er zu aller erst zu den Trinkblasen und kippte das Wasser hinein. Ausgiebig schrubbte er seine Arme, seine Hände und nachdem er rein von allem War was er äusserlich an sich erkennen konnte ließ er sich auf seinem Fell nieder und lehnte seinen Arm auf sein angewinkeltes Bein, sah zu seinen Waren hinüber wo ein kleiner wuscheliger Kopf an der Seite herauslugte und ihn ausgiebig musterte.
Er wusste nicht, was er diesem Kind sagen sollte, denn sie würde es wahrscheinlich sowieso nicht verstehen. Also lächelte er sachte und als Venka es vernahm verschwand ihr Kopf schnell wieder hinter dem Hügel aus Fellen und Gebrauchtgegenständen. Langsam begann er zur Ruhe zu kommen und er atmete tief durch. Wollte sich kurz hinlegen weil ihm immer noch schlecht war sobald er an den Anblick des blutigen Kindes und den seltsamen Geruch dachte. Doch als er sich niederlegen wollte stach ihm etwas hartes in den Rücken sodass er sich sofort wieder aufsetzte und sich verwundert umdrehte. Ein hölzerner Vogel lag dort unter ihm auf seinem Fell. Wood nahm ihn auf und drehte ihn vor seinen Augen, sah dann von ihm auf und an ihm vorbei, weil sich dort wieder ein Kopf hervor traute. Er musste lächeln bei den großen Augen die ihn ansahen weil er ihren Vogel in Händen hielt. Also neigte er ihn in ihre Richtung und lud sie ein ihn sich zu hohlen. Und wieder einmal zeigte sich, was für ein tapferes Herz in diesem kleinen Menschen stecken konnte. Denn tatsächlich schien sie zu verstehen und traute sich langsam, Schrittchen für Schrittchen aus ihrem Versteck.

Das Eis brach immer mehr und am Ende spielte Venka schließlich unbesorgt wieder mit all ihren Tieren auf Flints Schlafplatz. Später fragte sie nach ihm, doch er konnte ihr keine Antwort geben wann er wieder zurückkehren konnte und auch er wurde langsam unruhig . Zwischendurch kamen zwei Frauen hinein und fragten ob ihnen etwas fehlte oder sie etwas brauchten. Mit so viel Gastfreundlichkeit hatte er in diesen Tagen wirklich nicht gerechnet. Später kam sogar noch Spotted Horse ins Tipi an sein entzündetes Feuer, als die Sterne längst am Himmel standen und so hatte Wood auch zum Ersten mal Gelegenheit ihn zu fragen ob er wusste was es mit der Herde auf sich gehabt hatte. Natürlich hatte das ganze Dorf bereits von dem Unfall der Fremden erfahren und wie sich rausstellte, hatten er uns seine Krieger auf der östlichen Seite sehr viele Reiter ausgemacht, welche bedrohlich nahe an das Dorf herangekommen waren, sodass sie bereits einen Angriff befürchtet hatten und dort auch ihre Krieger und Späher verstärkt aufgestellt hatten. Jedoch hatten die Feinde dann versucht, von der anderen Seite aus mit Kriegern vorzustoßen und sich ins Dorf einzuschleichen. Doch sie hatten wohl nicht damit gerechnet, dass die Pferde bessere Wachhunde sein konnten als Hunde selbst. Etwas war also schief gelaufen und die Pferde durch die fremden Eindringlinge in Panik geraten. Spotted fragte ihn natürlich aus, was Kidah anging, gab jedoch nicht jede Einzelheit wieder. Dies würde er lieber Deer überlassen wollen weil er nicht wusste, ob ihm dies Recht wahr. Venka hatte sich einfach unter Flints decke gelegt und war bereits eingeschlafen. Und Wood war dankbar gewesen, dass er nicht großartig viel hatte machen müssen. Die Meiste zeit hatte sie sich mit sich selbst beschäftigt.
Er hätte nämlich auch nicht wirklich gewusst, was er mit ihr hätte anstellen sollen. Und so hatte er sich auch noch etwas von dem Schock erholen können. Spotted musste später wieder fort um seinen Wachdienst anzutreten und Wood stocherte in der Glut herum bis auch er vor Müdigkeit die Augen nicht mehr aufhalten konnte und ein letztes Mal zu dem Mädchen hinüber sah, ehe er sich schlafen legte.
Die folgenden tage waren eine reine Geduldsprobe für ihn. Denn er musste öfter den Babysitter spielen als ihm lieb war. Doch wusste er auch, dass er den anderen damit gleichzeitig einen großen Gefallen tat. Denn Deer war fast zu jeder Stunde an Kidahs Seite und auch Flint kam nur zum Schlafen und zum Essen in das Zelt. Venka war in dieser zeit oftmals nicht einfach weil sie sich nach ihrem Vater sehnte und stetig nach ihm verlangte was auch an seinen Nerven zehrte. Erw ar für so etwas nicht gemacht! Und so kam ihm eine Idee. Er fand Dancing Grass schnell und mit ihrer Hilfe konnte er eine Familie ausmachen, deren Kinder bereits alle groß genug waren und gegen eine kunstvolle Schale ein paar neue Holzfiguren einzutauschen hatten die er Venka mit ins Tipi brachte. Einmal passte Dancing Grass sogar freiwillig auf die Kleine auf, damit er seinen Dingen nachgehen konnte. Die Chinook ließen sie nicht hungern und verlangten jedoch auch nichts weiter für ihre Gaben worüber er sehr froh war, denn nun gingen auch seine Waren zur neige. Nicht zuletzt schien Dancing in sehr zu mögen weshalb sie sich auch für sie und besonders ihn einsetzte und was er gerne annahm.
Mittlerweile ging es Kidah wohl besser, doch selbst er bemerkte die Veränderung an ihr und ihrem verhalten, obwohl er sonst nicht jemand war den es gekümmert hatte, wie es dem Anderen gerade gehen musste. Besuchte sie um zu fragen wie es ihr ging und er hoffte mit jedem Tag der vorüber ging, dass sie noch schneller genesen würde. Und nach der Tagen kam es ihm vor, als wären sie schon seit Wochen an diesem Ort. Anhand der Gespräche unter den Dörflern bekam er immer häufiger mit, wie sie darüber disskutierten wie sie nun an Fleisch kamen weil wohl die Büffelherden mittlerweile in unerreichbare Gebiete weiter gewandert waren. Und weil ihre Vorräte bereits zur Neige gingen. Generell herrschte angespannte Stimmung, doch er höhrte auch von Spotted Horse, dass die Fremden nun wohl seltener kamen und bisher nichts weiter geschehen war. Dafür wuchs die Sorge, dass die Kinder nicht mehr satt werden würden. Die enorme Hitze dieses schlimmen Sommers zollte ihren Tribut und die Konsequenz war, dass die Herden weitergezogen waren um nicht zu verdursten oder zu verhungern.
Wood wollte einfach nur noch hier weg. Jeder Tag und jede Stunde die er einfach dasitzen und warten musste wurde immer unerträglicher. Doch dann kam der Tag an dem Kidah wieder anfing zu laufen und er endlich aufatmen konnte. Sie schlief sogar die erste Nacht wieder bei ihnen ihm Gemeinschaftstipi. Dafür benahm sich nun der Schamane äusserst seltsam. Er schien öfter als sonst nicht richtig anwesend zu sein. Und dann, am folgenden Abend, war er plötzlich fort... Und wieder wäre er gerne fast verzweifelt! Ständig war etwas! Die ganze zeit verlief alles so gut und nun kamen sie plötzlich nicht mehr von der Stelle. Er hatte Flint an diesem Abend innerlich verflucht denn er hatte schon geglaubt, dass sie am nächsten Tag weiterziehen würden. Daraus würde nun nichts werden.
Nun saß er wieder dort und stocherte in dem feuer herum, sah auf die Andere Seite wo Deer bei Kidah saß, welche wohl gerade den Schlaf gefunden hatte. Auch Venka schlief schon und bevor er völlig verrückt wurde würde er den Moment nun nutzen um ihm die Sache mit den Pferden zu erklären.

Also atmete er tief durch und stand auf um sich in seine Nähe zu setzten. Ihre Blicke trafen sich und so lächelte er sachte und sah ebenso auf Kidah hinab.

„Sie schlägt sich tapfer. Und sie sieht schon viel besser aus. Hat sie noch schlimme Schmerzen?“

Die Antwort die er nach reichlichem Zögern erhielt wunderte ihn nicht. Denn er sagte dass er es nicht wusste weil sie es nie sagte. Sie hatte ja vorher schon kaum etwas gesagt gehabt. Und weil ihm sonst nichts weiter einfiel, beschloss er einfach mit der Tür ins Haus zu fallen, denn er hatte nun tage darauf warten müssen um es ihm zu sagen, hatte jedoch nie die richtige Gelegenheit dazu gehabt.

„Deer ich habe noch etwas, was ich euch geben möchte. Und ich habe lange nachgedacht. Ich habe beschlossen wieder zurück zu gehen um meinem Dorf zu helfen anstatt meine Augen vor den Problemen zu verschließen und davon zu laufen. Der Zusammenhalt den ihr miteinander teilt obwohl ihr so verschiedenen Ursprungs zu sein scheint hat mir beeindruckt. Und mir ein schlechtes gewissen gemacht. Und langsam glaube ich, ich sollte auf euch treffen um dies zu lernen. Ich möchte zurückkehren. Und ich wäre euch sehr dankbar, wenn ich bis zu diesen Bergen mit euch gehen könnte. Man sagte mir hier, dass ihr in dieselbe Richtung müsst wenn ihr zu deinem Dorf wollt und in der Gruppe ist der Schutz größer als wenn ich nun alleine weiterreisen würde. Ich würde versuchen euch nicht zur Last zu fallen und euch natürlich helfen auf eurem Weg. Ich bitte dich, lass mich mit euch gehen, solange bis wir die Wälder passiert haben. Dann werde ich euch sofort verlassen und meinen eigenen Weg gehen. Denn in den Wäldern bin ich Zuhause.“ Erwartungsvoll sah er in Deers Augen denn nun war der Moment da, wo er erfahren würde ob er es auf offiziellem Wege in die Berge schaffte, oder ihnen heimlich folgen musste, was sich natürlich als sehr viel schwerer herausstellen würde. Und als Deer lange überlegt hatte und schließlich erwähnte dass sie sowieso erst einmal sehen mussten, woher sie die Pferde bekamen, offenbarte er sein Geschenk und sagte ihm, dass er bereits Pferde für sie erstanden hätte.

„Ihr dürft sie nehmen, egal ob ich euch begleiten darf oder nicht, denn ich bin euch für die Erkenntnis, für die Lehre sehr dankbar. Und ich werde all diese Waren nicht mehr brauchen die ich dafür eingetauscht habe, denn mein Entschluss steht fest....Und es würde mein Gewissen beruhigen, wenn ihr mein Geschenk annehmen würdet.“
Woodsprite the Lone Rock
Woodsprite the Lone Rock


Charakterbeschreibung
Name: Woodsprite
Alter: 22
Clan: Cheno-kah

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Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)   Empty Re: Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)

Beitrag von Young Deer 1/6/2011, 23:24

Deer wusste nicht was dazu führte dass es Kidah bald besser ging; war es seine Anwesenheit, oder der Beistand von Flint Sky, oder die Kräuter und Zeremonien des Schamanen der Chinook? Vielleicht war es von allem ein wenig....anfangs war Deer nur völlig benommen von dem Schrecken gewesen dem er hatte beiwohnen müssen, und seine Sorge um Kidah hatte ihn gelähmt und ihn sich die ersten Stunden nicht rühren lassen. Er hatte einfach nur schweigend in der Dunkelheit des Tipis gesessen und starr auf Kidah geblickt, zugesehen wie sie noch immer reglos dagelegen hatte, wie Flint und der Schamane sich um sie gekümmert hatten. Irgendwann war Flint aufgestanden und gegangen...und Deer hatte noch immer dort gesessen, gehofft dass Kidah sich aufsetzen und ihn ansehen würde, doch es geschah nichts. So lange bis Deer seine Augen nicht mehr hatte aufhalten können und im Sitzen eingeschlafen war. Die nächsten Stunden des folgenden Tages hatte er sich kaum gerührt, war nur hinaus gegangen um sich zu erleichtern und war den fragenden, besorgten Blicken der Bewohner ausgewichen. Konnte nicht essen weil ihm der Hunger fehlte, und es kümmerte ihn nicht was die anderen zu sagen hatten.
Diese Angst um Kidah erinnerte ihn an die Zeit bei den Seneca zurück, als sie sich ihr Handgelenk verletzt hatte; auch damals war er voller Sorge um sie gewesen, etwas was er sonst nie getan hatte. Und jetzt war es noch schlimmer als damals. Zu seinem Glück ließ selbst Flint und auch Lone Rock ihn in Ruhe, sie sprachen ihn nicht an, und Deer suchte auch keinerlei Gespräche. Erst als es Kidah besser ging konnte er ein wenig aufatmen und hoffen...doch als sie ihre Augen öffnete war auch der Moment gekommen, an dem sie erfahren musste was mit ihr geschehen war. Und Deer konnte ihr unmöglich erklären dass sie das Kind verloren hatte, auch wenn er nicht wusste ob sie darüber bestürzt sein würde oder nicht. Er konnte ihr das einfach nicht sagen.... seiner Meinung nach war es der Wille des Großen Geistes dass dieses Kind niemals zur Welt kommen würde, und er akzeptierte dies ohne Widersprüche; auch wenn er nicht wissen konnte ob dies sein Kind gewesen war oder nicht, es war noch nicht geboren und so hatte es noch keine Seele. Er würde nicht darum trauern, denn es hatte noch nie gelebt, war nie ein Teil eines Clans gewesen. Doch wie Kidah darauf reagieren würde, das konnte er sich einfach nicht vorstellen.
Zu seinem Glück musste er diese Aufgabe nicht übernehmen, sondern der Schamane der Chinook. Kurz und schmerzlos erzählte er Kidah was geschehen war, und in welchem Zustand sie sich nun befand; und Kidahs Schmerz über diesen Verlust war kaum für Deer zu ertragen. Er konnte sie weder trösten noch in der Art für sie da sein, wie es gut für sie gewesen wäre. Und Kidah schien auch wieder in jenem Zustand zu sein wie auf ihrer Reise in seine Heimat, denn sie sagte nie ein Wort und starrte schweigend und emotionslos an die Decke. Deer fühlte sich hilflos, und immer öfter verließ er das Zelt denn sonst würde er noch verrückt werden. Er kümmerte sich wieder um etwas zu essen, und manchmal sprach er auch mit einem Krieger der Chinook, erfuhr dass dieses schlimme Ereignis die Folge eines Angriffs gewesen sein musste. Er wollte nicht wie ein aufgescheuchter Truthahn aussehen der wie von Sinnen umherlief, weil seine Frau im Zelt des Schamanen lag. Dennoch galten seine Gedanken fast ausschließlich Kidah. Am nächsten Tag durfte sie endlich versuchen aufzustehen, und Deer half ihr voller Hoffnung dabei, stützte sie und zeigte ihr dass sie es aus eigenem Willen schaffen konnte. Deer wusste dass Kidah bald wieder über den Berg sein würde, und er hoffte dass auch ihre Seele wieder die Alte sein würde. Er konnte es nicht ertragen wenn sie sich noch einmal so vor ihm verschließen würde...
Schon bald zog sie wieder mit in das Gästetipi, was Deer weiterhin hoffen ließ, doch sie benahm sich noch immer abwesend. Er ahnte dass er sie nicht bedrängen durfte, und so ließ er sie die meiste Zeit in Ruhe, versuchte sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Da er hier in einem fremden Clan war hatte er keine Freunde, niemanden der ihn auf andere Gedanken bringen könnte. Er konnte nicht einmal rausgehen um zu jagen, denn hier gab es nur die Prärie und sonst nichts. Sie mussten alle warten, auf den Moment an dem Kidah dazu bereit war weiter zu reisen. Eines Abends nahm Flint sein Bündel an sich und sagte knapp, dass er hinausgehen würde um zu beten, und dass er vielleicht nicht vor dem nächsten Tag zurückkehren würde; er hätte den Ruf gehört und müsse ihm folgen, und auch wenn Deer damit nicht einverstanden war musste er den Seneca gehen lassen.
Eines Tages waren sie wie immer damit beschäftigt im Tipi zu warten, auf was das wussten sie fast selbst nicht mehr...Venka und auch Kidah schliefen bereits, nur er und der Händler waren wach und saßen am Feuer. Draussen war es ruhig, und die Stille im Tipi war wie immer unerträglich für Deer. Sein Geist war unruhig, sehnte sich nach seinem Zuhause und nach einer Zeit, in der er endlich in Frieden mit Kidah leben konnte, ohne diese schrecklichen Dinge die sie immer wieder heimsuchten. Mit müdem Blick sah er in die Flammen des Feuers, als Lone Rocks Stimme ihn aus seinen Gedanken holte.

„Sie schlägt sich tapfer. Und sie sieht schon viel besser aus. Hat sie noch schlimme Schmerzen?“

Deer sah fragend auf, doch Rocks Blick galt Kidah. Deer sah ebenfalls zu ihr hin, betrachtete sie wie sie friedlich dort lag und schlief, und er sagte kein Wort. Die Anteilnahme des Händlers hin oder her, Deer würde ihm keine wirkliche Antwort auf seine Frage geben können, denn er wusste es selbst nicht so genau, Kidah hatte nie ein Wort darüber verloren. Im Grunde hatte sie fast nie mit ihm gesprochen, das einzige was sie ihm gegeben hatte war ihre Nähe als sie dicht bei ihm schlief. Er sah wieder in das Feuer, überlegte.

"Ich weiss es nicht...sie hat nicht darüber gesprochen."

Wieder herrschte Schweigen...was sollte er auch sonst dazu sagen, er konnte ja schlecht lügen. Er hoffte dass Flint bald zurückkam, er war bereits über einen Tag fort, und Deer hatte überhaupt keine Ahnung was ihn gerufen haben könnte dass er sie ausgerechnet jetzt einfach verließ; es ärgerte ihn dass sie nun hier festsaßen, und er glaubte bemerkt zu haben dass auch der Händler in der letzten Zeit ein wenig ungeduldig wurde. Zwar bekamen sie von den Chinook noch immer Trockenfleisch und Kürbis, doch er wollte diesen Leuten nicht länger zur Last fallen; trotzdem machte er sich gedanken darüber wie sie nun weiterreisen sollten, die Strecke war noch weit....ohne Pferde eigentlich kaum zu bewältigen, schon gar nicht für Kidah und Venka. Wie sollte er nur die Chinook dazu bringen ihnen ein oder zwei Pferde zu überlassen? Er hatte nichts zum Eintauschen. Er war diesen Leuten sogar noch etwas schuldig, allein durch die Gastfreundschaft und die Hilfe des Schamanen. Und in diesem Moment begann Lone Rock zu erzählen, davon dass er beeindruckt war wie sehr sie zusammenhielten, und dass er nachgedacht hätte und es besser wäre wenn er mit ihnen ginge, denn dann hätte er mehr Schutz, und auch für sie wäre es ein Vorteil. Er würde sich nach seiner Familie sehnen, und er hatte eine Möglichkeit gefunden ihnen Pferde zu besorgen....Deer durchzuckte es wie ein Blitz, und er sah aufmerksam auf.
Hatte er sich gerade verhört? Er wollte ihnen Pferde besorgen? Nein, er sagte er hätte sie ihnen längst besorgt...Deer hörte gar nicht mehr zu, und nun zeigte sich ein begeistertes Grinsen auf seinem Gesicht. Das Feuer glänzte in seinen Augen als er sich leicht vorlehnte und den Händler weiterhin anstarrte.

"Was sagst du da? Du hast uns Pferde besorgt?!"
Als Lone Rock nickte lachte Deer leise auf und nickte ebenfalls. Dann rückte er näher und klopfte dem überraschten Händler auf die Schulter, herzte ihn wie einen Freund. Er konnte sein Glück kaum fassen, und seine Erleichterung war nicht zu beschreiben.
"Natürlich kannst du mit uns gehen! Und ich danke dir für deine Mühen...wie hast du es geschafft dass man dir die Pferde überlässt?!"
Und Lone Rock erzählte nun ein wenig stolz seine Geschichte wie er zu den Pferden gekommen war. Deer hörte ihm lächelnd zu, und nun wirkte er äußerst entspannt, und als der Händler geendet hatte hielt Deer ihm seine Hand hin und blickte ihn ehrlich an.
"Du gehst mit uns, so soll es sein! Wenn deine Zeit gekommen ist uns zu verlassen, so werden wir dich nicht aufhalten. Ich verstehe deine Sehnsucht nach deinem Zuhause, darum bin auch ich zurück gekehrt...und als Bruder wirst du uns begleiten und von uns gehen, Lone Rock."
Er wartete bis der Händler den Handschlag erwiderte und sie dieses Abkommen beschlossen, ehe sie sich wieder dem Feuer zuwandten. Eine Weile herrschte einträchtiges Schweigen in dem jeder seinen eigenen Gedanken nachging, als sie leise Schritte hörten welche sich dem Tipi näherten. Sie sahen sich an und lauschten, drehten ihre Köpfe zum Ausgang hin und erwarteten einen nächtlichen Besucher, als sich die Plane des Tipis anhob und jemand Bekanntes den Kopf herein steckte; es war Flint welcher zurück gekehrt war, und nach einem kurzen Zögern betrat dieser gebückt das Tipi und schlich leise näher. Deer wandte sich ihm sofort zu und wartete bis er an das Feuer gekommen war, wo sich der Seneca müde niederließ und tief seufzte. Unter seinen Augen zeigten sich tiefe Augenringe, und er legte mit einer fahrigen Bewegung sein Bündel neben sich ab und langte nach einer Wasserblase, um ausgiebig davon zu trinken. Deer starrte ihn beinahe ungeduldig an, denn er wollte nicht nur wissen wo er sich herumgetrieben hatte, sondern war sich auch bewusst dass sie schon bald weiterziehen konnten!

"Flint! Wo warst du?!"

Doch Flint sah ihn nur einmal kurz an, doch er schüttelte nur müde mit dem Kopf, wollte nichts dazu sagen und legte sich dann erschöpft auf seinem Platz nieder, um ihnen den Rücken zuzukehren. Und Deer blieb nichts anderes übrig als auf den nächsten Morgen zu warten um mehr zu erfahren...und er hoffte dass er dann vielleicht ihre Pferde in Augenschein nehmen konnte, und dass Kidah endlich dazu bereit sein würde weiter zu reisen.
Young Deer
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Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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Beitrag von Woodsprite the Lone Rock 2/6/2011, 20:47

Noch während Woodsprite seine letzten Worte aussprach musste er aufsehen und fast irritiert in Deers Augen blicken, die ihn auf einmal mit Begeisterung anstarrten. Und kaum hatte er das letzte ausgesprochen fragte ihn der Kangee überrascht, ob es wahr sei. Deers Freude in seinen Augen und sein erfülltes Lächeln steckte ihn an und so musste er zurück lächeln, bestätigte ihm ihm dies durch ein Nicken... Und dann geschah etwas, womit er in keinster Weise gerechnet hatte und ihn auch auf der Stelle seltsam fühlen ließ! Deer rückte augenblicklich näher und klopfte ihm auf die Schulter wie einem alten Freund! Sagte ihm, als wäre es ganz selbstverständlich, das er natürlich mitgehen konnte und einen Moment lang war Woodsprite einfach nur völlig fassungslos. Er hatte mit Skepsis gerechnet. Mit viel Überredungskunst. Und nun war dieser Kangee so herzlich zu ihm, wie es noch nie jemand zuvor zu ihm gewesen war. Immer hatten alle Abstand vor ihm gehalten. Ihn als hinterlistig bezeichnet oder auch unfair. Waren nur um ihn gewesen, wenn er es befohlen hatte, doch ansonsten war er immer alleine gewesen. Und diese Herzlichkeit und Dankbarkeit die Deer ihm jetzt entgegen brachte, warf ihn völlig aus der Bahn und ließ auch ihn unendlich glücklich und zum ersten Male angenommen fühlen.
Dann fing er sich, denn Deer hatte ihn ja noch gefragt wie er zu den Pferden gekommen war.
Wood blinzelte, atmete erleichtert tief durch ehe er ihm davon erzählte....

„Nun ich...habe sie bereits besorgt, noch bevor dieser schreckliche Unfall geschehen ist... Dies hatte also nichts mit meiner Entscheidung zu tun denn diese hab ich schon vorher getroffen. Ich werde nicht mehr handeln brauchen, denn das was ich zum überleben brauche habe ich bereits. Und nun wo ich zurückkehren werde, sind sie nicht mehr von Nöten. Ich habe also den Pferdezüchter aufgesucht und das getan was ich am besten konnte. Und er war auch bereit zu handeln. Ich habe sie bereits gesehen....Es sind insgesamt vier. Ein Hengst und drei Stuten. Allesamt noch jung und stark. Sie werden uns problemlos in die Wälder tragen können. Wenn du möchtest werden wir sie uns morgen ansehen... ich muss noch meine Waren zu dem Züchter bringen. Er wartet bereits darauf. Es ist mehr als sie wert sind, doch so müssen wir für die Gastfreundschaft kein schlechtes Gewissen haben.“

Ein paar Sekunden erwiderte er daraufhin nur lächelnd Deers glücklichen Blick, ehe dieser ihm nun die Hand hinhielt.

"Du gehst mit uns, so soll es sein! Wenn deine Zeit gekommen ist uns zu verlassen, so werden wir dich nicht aufhalten. Ich verstehe deine Sehnsucht nach deinem Zuhause, darum bin auch ich zurück gekehrt...und als Bruder wirst du uns begleiten und von uns gehen, Lone Rock."

Er war fast überwältigt von dieser ehrlichen Freude über das Geschenk, welches er ihnen damit gemacht hatte. Er hatte geahnt, dass Deer froh darüber sein würde, doch dass er ihn damit so glücklich machte, damit hatte auch Woodsprite nicht gerechnet. Also sah er ihm genauso glücklich in die Augen und erwiderte diesen Händedruck. Nun war es beschlossene Sache und er konnte sein Glück kaum fassen. Dabei wusste er noch nicht mal, ob er sich gerade mehr darüber freute, weil er wusste dass er Rainsong bald wiedersehen würde, oder einfach nur, weil jemand anerkannte was er getan hatte und ihn wie einen Bruder behandelte. Wie jemanden, der dazugehörte und willkommen war. Er hatte sich noch niemals willkommen gefühlt und es war als würden für einen Moment alle finsteren Gedanken die sich in seiner Seele wie Zecken festgesetzt hatten, einfach abfallen. Doch so sehr ihn dieses Gefühl der Dazugehöhrigkeit auch einnahm, so mischte sich auch augenblicklich ein enorm schlechtes Gewissen dazu.
Deer hatte ihn Bruder genannt. Sein Plan war aufgegangen. Doch nun wo er zum ersten Mal erfuhr wie es sich anfühlte einen Freund zu haben, der froh war dass er da war, so schlecht ging es ihm auch plötzlich weil er sie in Wirklichkeit nur dazu benutzte, nach Hause zurück zu finden. Oder tat er dies etwa gar nicht?
Nun saßen sie dort und betrachteten wieder die Flammen. Woodsprite war froh darüber, denn wo es eben noch so gut getan hatte, in die ehrlichen Augen des Kangee zu blicken, so hatte er nun Angst davor, dass dieser Konflikt in seinen zu erkennen war. Auch Deer war nun wieder auf das Feuer fixiert. Er schien sich nun sicher auszumalen, wie es sein würde nach Hause zurückzukehren. Wie froh er sein durfte noch eines zu haben ohne daraus vertrieben worden zu sein. Ohne dass er es so geplant oder gewollt hatte, musste Wood an seinen Vater denken. Er musste sogar an Greyfox denken, der ihm mehr noch wie sein leiblicher- ein Vater gewesen war. Nur er hatte noch an ihn geglaubt und versucht ihn auf den richtigen Weg zu bringen. Bis er sich auch über ihn lustig gemacht hatte als er Rainsong zur Rede stellen wollte. Nein, er musste das einfach durchziehen. Für ihn konnte es keinen Frieden, kein vollkommenes Glück im Herzen geben ohne diese Frau. Und sie hatte es immer gewusst das sie zu ihm gehörte. Vielleicht hatte sie nur Angst vor ihm gehabt weil jeder so schlecht von ihm gedacht hatte? Vielleicht würde sie ihre Meinung ja ändern wenn sie davon erfuhr, was er für diese Leute hier getan hatte, mit denen er nun bis zu ihr reisen würde? Vielleicht würde sie dann endlich sehen, dass er auch ein guter Kerl sein konnte obwohl er selbst nicht daran geglaubt hatte?
Die Stille um sie herum und die Gedanken in seinem Kopf wurden unterbrochen durch die Laute von Schritten die sich dem Zelt näherten. Wood rechnete wieder mit Frauen die nach ihnen sahen. Und er hoffte sehr, dass nicht Dancing Grass unter ihnen war. Denn sie hatte Andeutungen gemacht die ihn dazu bewegen sollten doch eine Weile hier zu bleiben. Und nun, wo er wusste das er Rainsong bald wiedersehen würde, hatten andere Frauen keinen Platz mehr in seinem Herzen. Doch sie war es nicht die daraufhin die Plane des Eingangs anhob und eintrat. Es war der Riese, der losgezogen und seitdem verschwunden war. Und er sah aus, als ob er seit seinem Aufbruch nicht mehr geschlafen oder gegessen hatte. Bedächtig runzelte Wood seine Stirn und blickte abwechselnd von Deer zu ihm. Etwas stimmt nicht mit ihm, doch er wusste noch nicht mal ob er noch in der Lage war ihnen mitzuteilen was vorgefallen war. Und er hielt es für besser nicht als erster zu fragen auch wenn es ihn brennend interessierte. Dieser Kerl durfte jetzt nicht alles kaputtmachen! Erst nachdem dieser sich auf seine Matte neben Venka gesetzt und ausgiebig getrunken hatte, fragte ihn der Kangee wo er gewesen sei, doch er schüttelte nur den Kopf und wendete sich von ihnen ab.

Deer sah danach ihn verwirrt an, doch Wood konnte nur mit den Schultern leicht zucken und sachte seinen Kopf schütteln. Er wusste auch nicht was vorgefallen war. Auch er hatte ihn in der Zeit in der er fort war nicht einmal zu Gesicht bekommen. Er hörte Deers Schnaufen bevor er sich ebenso auf seiner Matte niederließ um sich zu der Frau zu legen und versuchte zu schlafen damit dieser Tag zu ende ging. Und wo er sonst immer derjenige gewesen war, der vor Müdigkeit der ungewohnten Kraftakte als erster eingeschlafen war, war nun er es der noch lange wach blieb und nachdachte, ehe auch er die letzten Stunden der Nacht ruhte.

Am nächsten Tag wurde er wach weil Venka irgendetwas laut mit vollster Begeisterung ausrief, was er jedoch im Halbschlaf nicht verstanden hatte und er wie alle Anderen hoch-schreckte.
Verwirrt setzte er sich auf und versuchte mit brennenden Augen zu ihnen hin zu sehen. Das Kind fiel dem wach-werdenden Riesen um den Hals und fing an zu lachen. Es freute sich wahrscheinlich einfach, dass ihr Vater wieder heimgekehrt war, doch zu einem völlig falschen Zeitpunkt! Schnaufend liess er sich wieder auf seine Matte fallen und rieb mit seinen Handballen ausgiebig seine müden Augen, die noch nicht bereit dazu waren normal zu sehen. Er hörte auch Deer schnaufen. Er verstand ja, das die Kleine an ihm hing, doch er hatte definitiv zu wenig Schlaf gehabt um auf Anhieb gute Laune zu haben. Trotzdem setzte er sich müde auf und sah durch seine halb geöffneten Augen zu Flint hinüber, der ebenso mit seiner Erschöpfung zu kämpfen hatte und versuchte das Kind von seinem Hals los zubekommen. Dieser schien die letzten tage in denen er fort gewesen war, noch weniger geschlafen zu haben als sie alle. Auch die Frau rieb sich verschlafen die Augen und fragte Deer leise wo er denn gewesen war worauf dieser nur die Schultern zuckte und sich den Kopf hielt als würde er schmerzen. Ein paar Stunden mehr Schaf hätte ihnen allen sicher nicht geschadet.

Trotzdem gab sich Wood einen Ruck. Heute war ein großer Tag, auch wenn sie noch nicht bei den Kangee ankommen würden, denn dafür waren sie noch zu weit entfernt. Doch heute würde der erste Tag seines neuen Lebens sein. Und er würde ohne weitere Verzögerungen auf dem Weg zu ihr sein. Und so entfachte er erst gar kein neues Feuer, sondern stand auf und schob sich seine Hose und seinen darüber gelegten Lendenschurz zurecht, strich sich seine Haare aus dem Gesicht und lief dann direkt zu den Waren, die in Wahrheit nie seine gewesen waren. Prüfend hockte er sich vor die Bündel und die Felle und begann einen Nach dem anderen zu öffnen um die Dinge heraus zu suchen, die er für den Handel benötigte und die Pferde ausgehändigt zu bekommen. Er wollte nun keine Zeit mehr verlieren und er spürte eine Sehnsucht darauf, endlich aufzubrechen und die Reise zu beginnen. Zum ersten Mal freute er sich darauf etwas zu tun was Arbeit und Schweiß kostete, denn am Ende war Rainsong sein reales Ziel.
Er hörte schließlich, wie Schritte auf ihn zu kamen und Deer sich neben ihn setzte und er sah nur kurz lächelnd zu ihm auf um sich weiter um seine Waren zu kümmern....

„Ich möchte den tausch endlich vollziehen, nicht das es sich der Pferdehüter anders überlegt!“

Scherzte er und kramte alles zurecht was sie brauchen würden. Der Tausch beinhaltete fast alles seiner Waren. Bis er eine kette aus wundervollen Muscheln herausfischte, welche in allen Farben schimmerten. Auch Deer betrachtete sie und Wood sah zu ihm hinüber, dann zu Kidah welche Venka zu sich auf die Matte holte, damit wohl Flint noch etwas Ruhe hatte. Und als er erneut dem Kangee in die Augen sah, kam er ihm etwas näher und flüsterte ihm zu...

„Und diese hier wirst du ihr schenken. Auch wenn sie es nicht wahrhaben will, sie wird sich sehr darüber freuen mein Freund...“

Und ohne dass er eine Antwort abwartete, nahm er Deers Hand und legte die Kette einfach in seine Handfläche um dann die Felle zu verschnüren damit er sie besser tragen konnte.

„So das war alles. Wirst du mitkommen und dir die Pferde auch ansehen? Danach können wir alles für die Abreise vorbereiten!“

Dies musste er nicht zweimal sagen. Der Kangee sagte jedoch, dass er noch Kidah darin einweihen musste, dass er nun mit ihnen gehen würde und sofort zog sich alles in ihm zusammen, denn er wusste ja wie sie sein konnte. Sie mochte ihn nicht und jetzt würde es sicherlich wieder Diskussionen wegen ihm geben. Doch überraschenderweise verhielt sie sich absolut ruhig während Deer mit ihr sprach, sah ihn nur die ganze Zeit durchdringend an und nach einem tiefen Seufzen nickte sie nur belanglos. Wie dankbar er deswegen war. Man konnte es ihm wohl ansehen. Und Deer auch.
Dann ging es schnell. Sie schulterten die schweren Felle und nahmen alle fertigen Bündel auf und machten sich auf um zum Pferdehüter zu laufen. Noch nicht viele waren unterwegs und irgendwie schien das Dorf ein wenig entspannter zu sein. Also hatte es wohl auch keine neuen Angriffe mehr gegeben seit dem Vorfall mit der Herde. Den Hüter fingen sie vor seinem Tipi ab, als dieser gerade nach den Pferden sehen wollte so wie er es jeden Tag machte und er begrüßte sie herzlich. Wood und der Kangee ließen die Waren nieder die nach einem kurzen Gespräch ausgiebig gemustert wurden. Doch der Hüter schien äußerst zufrieden mit dem Tausch, denn er nickte ständig. Kein Wunder denn er bekam mehr, als jemand anderes ihm dafür bieten würde, dem diese Pferde nicht so enorm wichtig waren wie ihm. Und ein paar Handschläge später wurden sie beide eingeladen, ihm zu der Herde zu folgen und sie sich anzusehen.
Wood fühlte sich großartig, denn auch sein „Bruder“ schien vollkommen eingenommen von dieser Vorfreude auf den Aufbruch. Er hatte sich dies sicher sehr viel schwieriger vorgestellt. Und jetzt durfte er sich das Pferd einfach so aussuchen. Als sie bei der Herde ankamen, begann der Hüter ein paar junge Burschen herum zu scheuchen, dass sie ein paar bestimmte Tiere herbei hohlen sollten und sie kamen mit mehreren zurück. Er bot ihnen an, von Sechs Pferden die vier besten für sich heraus zusuchen und der Kangee schien darin aufzugehen, sie zu mustern und zu begutachten. Und er ließ sich Zeit damit sich die besten heraus zu picken. Und nachdem die Wahl feststand, wurden die Burschen noch losgeschickt, das passende Zaumzeug zu hohlen und sie bereit für die reise zu machen. Ein Geschenk des Hüters für die großzügigen Gaben seinerseits. Und wieder schwoll seine Brust vor Stolz, denn eine bessere Idee als wie diesen Tausch hätte er wohl nicht haben können! Ein letztes Mal wurden Hände geschüttelt ehe Wood mit Deer zusammen zum Gemeinschafts-Tipi zurück liefen. Und noch während sie fröhlich darüber redeten, was für ein guter Tausch dies gewesen war, tauchte plötzlich der Schamane des Dorfes vor ihnen auf und stellte sich ihnen in den Weg um Deer ernst anzusehen. Wood hielt sofort inne und sah den unheimlichen Mann an, den er wohl nie mehr vergessen würde. Alleine schon weil er dieses schreckliche Erlebnis mit Kidah auch ihm zu verdanken hatte.
An den Kangee gerichtet sprach er ernst und mürrisch, das er vernommen hatte, dass sie wohl aufbrechen wollten und es noch zu früh wäre, um der Frau den Ritt auf einem Pferd zuzumuten. Und er ihnen nur raten konnte noch zu verweilen. Doch Deer versicherte ihm, dass sie sich stark genug fühlte und bereit dazu war. Und dann entstanden unerträglich lange stille Sekunden in denen keiner was sagte. Wood schluckte und wäre am Liebsten schon einmal weiter gelaufen. Doch dann seufzte der Alte und überreichte Deer einen kleinen ledernen Beutel und sagte ihm, dass darin Kräuter seinen, aus denen er für sie jeden Tag einen Tee machen sollte und dass der „Andere“ mit dem wohl Flint gemeint war, nicht aufhöhren sollte für sie beim großen Geist um Gnade zu bitten für diese Dummheit.
Das hatte gesessen! Ohne ein weiteres Wort, ging er dicht an Deer vorüber um dann zum Dorfplatz zu laufen und Wood konnte nur entgeistert hinterher sehen. Dann sah er zu Deer der sich sichtlich zügeln musste und legte ihm eine Hand auf die Schulter ehe sie ihren Weg fort setzten.

„Lass dich nicht ärgern von ihm. Er ist nur frustriert, dass es noch andere Schamanen gibt die mit den Geistern sprechen können als nur er selbst!“

und er verlangte auch keine Antwort darauf. Wollte nur, dass er wusste das er hinter ihm stand. Und als sie wieder in das Tipi einstiegen, waren alle wach und die Frauen hatten bereits neue schalen mit Essen gebracht. So konnten sie alle noch ein nahrhaftes und reichhaltiges Frühstück zu sich nehmen und es blieb sogar noch einiges übrig, was sie als Proviant verstauen konnten. Wood packte seine letzten Dinge zusammen, welche nun auf ein Minimum geschrumpft waren. Und auch die Anderen begannen damit ihre sieben Sachen zu packen und sich abreise-fertig zu machen. Kidah war ein letztes Mal an den Fluß verschwunden um sich zu waschen und als sie zurückkehrte ging es endlich los.... Allesamt verließen sie das Tipi und liefen gemeinsam zu den Pferden hinüber. Auf ihrem Weg trafen sie noch ein paar derer, die ihnen über die Tage geholfen und sie genährt hatten und jedes mal hielt er kurz inne und sagte, dass sie sich beim Pferdezüchter melden sollten. Damit auch sie etwas bekamen was ihre Mühen wieder ausgleichen sollte. Und als er zu den Anderen auf holte zeigte Deer bereits die ausgesuchten Pferde und ordnete sie ihnen zu. Bis Wood merkte dass er inne hielt und die Frau ernst ansah.

Und spätestens da wusste er, was mit ihr los sein musste. Sie hatte Angst. Zeigte dies jedoch wie immer nicht äußerlich. Hielt nur ihre decke um ihre dürren Schultern und sah von Deers Blicken weg als er sie bei den Schultern nahm und ihr Mut zusprach. Sicher, als sie es das letzte Mal versucht hatte, war dieses schreckliche Ereignis geschehen, bei dem sie ihr Kind verloren hatte. Doch nun war doch alles in Ordnung. Hoffentlich zog sie nun mit, denn in ihm kribbelte es, als hätte er einen Schwarm Bienen gefrühstückt. Er wollte endlich los. Deer bot ihr schließlich an, zunächst auf seinem Pferd mit zu reiten, ehe sie sich später dazu entscheiden konnte, ob sie es alleine versuchen würde und darauf ließ sie sich schließlich auch ein. Also war das vierte der Pferde erst einmal nur Lasttier, welches ihre Bündel trug und an Woods neuem Pferd festgemacht wurde. Sein altes ließ er zurück, denn dies hatte der Pferdehüter ihm empfohlen, weil es unter den Strapazen der reise durch die Wüste stark gelitten hätte und sich nun erholen musste. Diese Chinook ließen nichts über ihre Pferde kommen!
Und so konnte er es noch gar nicht richtig glauben, als sie endlich alle auf ihren Pferden saßen! Auch der Schamane hatte zunächst noch große Probleme damit und sorgte noch für das ein oder andere Grinsen. Er schlug vor, zunächst erst einmal nur Venka darauf reiten zu lassen damit er sie führen konnte, doch Deer erklärte ihm, dass er dadurch nur wertvolle Kraft verlieren würde die er später noch brauchen würde, also gab auch der Schamane sich einen Ruck und wackelte schließlich unsicher vor Wood her, der das Schlusslicht bildete und sich so manches mal das Lachen verkneifen musste. Denn Flint saß so steif, wie eine Puppe auf dem Tier, welches sich ebenso sichtlich unwohl fühlte mit dem Riesen auf seinem Rücken. Doch mit der zeit würde auch dies besser werden. Er würde sich erst einmal an den Rhythmus des Tieres gewöhnen müssen. Und als sie sich schließlich von der Herde absonderten und am Dorfrand entlang reiteten, kam auf einmal eine Frau zwischen den Tipis hervor gelaufen und blieb in einiger Entfernung stehen um zu ihnen hinüber zu sehen. Und als Wood die Augen zusammen kniff konnte er Dancing Grass erkennen, welche dort schwer atmend stand, dann den Kopf schüttelte, die Hände vors Gesicht schlug und davonrannte. Und obwohl ihn so etwas sonst nie gekümmert hatte, zog sich etwas in ihm zusammen was ihn sich unwohl fühlen ließ und er atmete tief durch während sie weiter den Fluss entlang liefen um dann schließlich in die offene Prärie hinaus zu reiten.
Woodsprite the Lone Rock
Woodsprite the Lone Rock


Charakterbeschreibung
Name: Woodsprite
Alter: 22
Clan: Cheno-kah

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Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)   Empty Re: Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)

Beitrag von Flint Sky 4/6/2011, 00:25

Als Flint Sky sein Bündel schulterte, das Tipi verließ und das Dorf der Chinook zurück ließ, war sein Blick weit nach vorn in die Plains gerichtet; mit sicheren Schritten ging er voran, auch wenn die Sonne wie immer unbarmherzig vom Himmel brannte und die Erde unter seinen Füßen so hart war, dass er sie durch seine Mokassins spürte. Auch wenn er Deer und Kidah, und vor allem die kleine Venka, nicht einfach so zurücklassen wollte, er hatte in den letzten zwei Tagen diesen starken Ruf in sich gespürt, und er konnte ihn nicht mehr ignorieren. Er hatte sogar davon geträumt...er hatte die leuchtende Spirale in seinem Traum gesehen, welche sich gedreht hatte während Tiere und Menschen darauf gelaufen sind. Sie hatte sich immer und immer wieder gedreht, ohne Anfang und Ende, und als er erwachte hatte er gewusst dass dies ein Zeichen sein sollte; der Große Geist hatte ihm ein Zeichen geschickt um nach einer Vision zu suchen, da war er sich sicher.
Selbst wenn der Zeitpunkt dafür überaus ungünstig erschien...denn sie wollten bald weiter in Deers Heimat ziehen, und Kidah ging es nicht gut wegen des Verlusts ihres Kindes...er musste diesem Ruf folgen, konnte es nicht zurückhalten. Vielleicht würde dies ein großer Fortschritt für ihn werden, seine Seele ein Stück wachsen lassen. Vielleicht würde er auch endlich das lernen was die Schamanen damals als Schamanenschüler ebenfalls gelernt hatten. Und darum zog er hinaus ohne zurück zu blicken, denn zurückkehren das würde er ohne Zweifel. Es würde jedoch eine schwierige Aufgabe für ihn werden alleine in dieser fremden Umgebung zu sein, und er hoffte dass der Große Geist ihm keine zu schwere Prüfung auferlegte. Er musste es schaffen, ständig an sich arbeiten und nicht verzweifeln! Er hatte diesen Weg gewählt und er würde ihn auch bis zu seinem Ende gehen.
Einige Stunden ging er voran, ruhelos und ohne zu wissen wohin und wie weit; woher würde er wissen wann er an seinem Ziel war? Bis er irgendwann etwas in sich spürte, ein Kribbeln und Brennen in seiner Brust, und er wusste dass er nicht weiter gehen musste. Also schlug er an dieser Stelle sein Lager auf, breitete seine Decke auf dem trockenen, platten Gras aus und setzte sich darauf. Musste sich selbst zur Ruhe zwingen, und beständig hielt er seinen Blick auf diese unendlich scheinende, fast trostlose Landschaft gerichtet. Für eine Weile rührte er sich nicht, wartete bis sein Herzschlag sich beruhigt hatte und das Kribbeln aus seiner Brust gewichen war; sein nackter Oberkörper war mit Schweiß bedeckt, und seine Beine schmerzten ihn sehr. Die Luft die er einatmete war trocken und warm, verschaffte keine Linderung gegen die Erschöpfung, doch er fand zurück zu sich und zu seiner Ruhe. Der Große Geist hatte ihn gerufen...und er würde auf diese Vision warten, welche er schon seit langem herbeisehnte.
Er trank ein wenig von seinem Wasservorrat und konzentrierte sich dann auf sein erstes Gebet. Nahm etwas von der sandigen Erde um sich herum und dankte den Himmelsrichtungen, den Windbrüdern und der Mutter Erde; und während die Sonne am Horizont versank legte er seine Rasseln und den Fächer bereit. Er begann so wie immer von den alten Geschichten zu singen, von den zwölf Katsinas welche die Boten des Großen Geistes waren und alles, was ihre Vorfahren in ihnen vereinten; benannte jeden einzelnen Namen und ehrte ihre Geschichten, und während er so sang und die Rassel sirrte ertönte um ihn herum das entfernte Jaulen der Kojoten und das Rufen einer Eule. Flint ließ sich nicht beirren...auch wenn ihn schon bald die ungewohnte Kälte ergriff, auch wenn merkwürdige Geräusche die Nacht erfüllten so als würden Geistwesen um ihn herum schleichen, er behielt seine Augen geschlossen und sang immerfort, sodaß sein tiefer Bariton vom Wind in die Plains getragen wurde. Dann musste er eine Pause machen, doch er hatte bereits einige Stunden gebetet; die Geschichten der Katsinas und wie sie zu den Seneca gekommen waren, waren keine kurzen Geschichten. Er bekämpfte seine Müdigkeit mit einem Schluck Wasser und mit einem neuen, gesprochenen Gebet an den Großen Geist. Doch wie würde sich ihm diese Vision zeigen die er sich erhoffte? Seine letzte und bisher einzige Vision hatte er durch die Pflanze bei den Schamanen der Seneca erhalten, und sicherlich auch durch ihre Gebete; und wie sollte er es nun hier schaffen, wo er nichts dergleichen als Unterstützung bei sich hatte? Wie hatten es die anderen Schamanen geschafft....und hatte er überhaupt eine Chance es fernab vom Herzland zu schaffen?
Er wusste dass momentan Gefahr in diesen Ebenen drohte, und er hatte auch seinen Dolch zur Sicherheit bei sich. Doch diese Nacht überstand er ohne Vorkommnisse, und als der Morgen mit einem satten Gold am Horizont erwachte war er noch immer dort und betete leise, müde und hartnäckig. Er hatte nichts gesehen und nichts gespürt....und dennoch machte er weiter, hoffend und fast bittend. Auch wenn sein Mund trocken und seine Kehle ausgedörrt war, auch wenn sein Kopf schmerzte vor Müdigkeit und seine Haut von der sengenden Sonne brannte, er sang noch immer von der Schönheit des Herzlands und von dem Weg, welchen die Menschen darin gehen würden. Im Laufe des Tages kam er an die Grenzen seines Körpers; er sah nur noch verschwommene Bilder und trank den letzten Rest seines Wassers, doch essen wollte er nichts auch wenn er Trockenfleisch dabei hatte. Vielleicht musste er schlafen um zu träumen? Er spürte dieses mächtige Pochen in sich, der Herzschlag des Großen Ganzen....oder war es nur sein Körper welcher streikte? Er konnte nicht mehr...und schwieg nur noch, saß einfach da ohne etwas zu tun und beobachtete alles um sich herum. Vielleicht machte er etwas falsch. Vielleicht sang er die falschen Gebete, oder er missachtete eine Regel. In dieser Zeit fiel ihm auf dass diese Landschaft gar nicht so trostlos war; er sah oft kleine Käfer und Spinnen an ihm vorbeikriechen. Er sah in der Ferne einen Kojoten davonlaufen, und er sah einen Greifvogel weit oben am Himmel vorbeifliegen. Doch er sah keine Menschen und keine Büffel.
Als der Tag sich dem Ende zuneigte war auch die Stärke seines Körpers am Ende. Er sank langsam nach hinten und konnte es nicht verhindern, dass sein Geist nicht mehr wach bleiben wollte. Und ohne es zu ahnen kam er seiner Vision somit ein Stück näher; die Nacht versank um ihn herum und in seinem Kopf bildete sich ein Traum, denn er sah wieder die leuchtende Spirale des Lebens vor sich wie sie sich drehte und drehte. Er sah Farben darin leuchten, Gelb und Grün und Blau, und es sah so wunderschön aus dass es ihn überaus glücklich machte. Doch dann veränderte sich die Spirale, sie drehte sich anders und zog sich in die Länge; ihre Farbe wurde rot. Die Veränderung bestürzte ihn, auch wenn es nur ein Traum war. Die Spirale verwischte und löste sich auf, die Fetzen schwebten umher und fielen wie Regen von oben nach unten, verschwanden. Dunkelheit, dazu ein beklemmendes Gefühl. Dann wieder ein Leuchten und Flackern, wie weit entfernte Blitze an einem schwarzen Horizont. Er spürte die Hoffnung in sich aufsteigen und konzentrierte sich auf dieses Flackern, zog es mit seinem Geist an sich heran, und es kam tatsächlich näher. Er spürte die Macht zu sich kommen und er setzte alles daran um sie zu bekommen, doch sie entzog sich ihm wieder, schleichend und dennoch deutlich spürbar. Er spürte wie seine geistige Kraft ihn verließ.
Und im nächsten Moment erwachte er aus seinem Schlaf. Noch immer lag er auf dem Rücken, und im ersten Moment konnte er sich nicht bewegen. Dieser Schlaf und die Erschöpfung hatten ihn völlig ausgelaugt...vor allem jedoch die Enttäuschung seine Vision verloren zu haben. Oder war es nur ein einfacher Traum gewesen? Er konnte nicht mehr klar denken; doch er erkannte dass er nicht mehr länger hierbleiben konnte, nicht jetzt. Die Sonne ging bereits wieder unter, und sein Körper benötigte dringend Ruhe und Nahrung. Doch diese Enttäuschung durchzog seinen Körper bis ins Innerste, war er doch aufgebrochen um sich selbst zu finden, um eine Vision zu erhalten. Er hatte es doch GESPÜRT dass diese Zeit gekommen war...wie hatte er sich nur so sehr irren können... Niedergeschlagen packte er seine Gegenstände ein, und bevor er sich auf den Weg zurück machte flüsterte er noch ein letztes Gebet an den Großen Geist. Auch wenn er diese Schwere in seiner Seele kaum aushalten konnte, so würde er seinem Schöpfer immer dankbar sein. Nun ging er zurück, und er hatte eine schlechte Erfahrung gemacht, nämlich jene dass er nicht immer an sein Ziel kam, auch wenn er kurz davor stand. Auch dass seine Seele vielleicht mehr zu erreichen vermochte als sein Körper, und dass beides im Einklang herrschen musste um ans Ziel zu gelangen. Doch hier und jetzt konnte er das nicht begreifen, denn er war am Ende.
Mit Mühe und Not schaffte er es zurück zu dem Tipi-Dorf, fand sogar den Weg zu dem Gästetipi in dem die anderen schliefen. Wie lange war er nun fortgeblieben? Er konnte sich kaum erinnern, dabei musste es nicht lange her gewesen sein. Mit schweren Schritten ging er durch die Dunkelheit, an einigen Feuern vorbei und zu seinem Tipi; als er sich dazu zwang die Plane zu heben und hinein zu blicken hoffte er dass alle bereits schliefen, denn es war absolut sicher dass sie ihn danach fragen würden wo er gewesen ist. Und er wollte und konnte jetzt einfach nicht darüber reden...denn lügen konnte er nicht, doch die Wahrheit konnte er auch noch nicht verkraften. Er hatte schlichtweg versagt. Und nun sah er dass Deer und Lone Rock wach am Feuer saßen, was ihn sich sofort innerlich zurückziehen ließ. Schweigend betrat er das Tipi und ging an seinen angestammten Schlafplatz um sich zu setzen; hier war es warm, dunkel und geborgen, und es gab frisches Wasser von welchem er nun durstig trank. Venka wirkte friedlich als er sie aus müden Augen betrachtete, und er war froh dass sie wohlauf schien. Flint bemerkte dass Deer ihn ansprach um zu erfahren wo er gewesen ist, doch Flint schüttelte nur den Kopf....und legte sich nieder um nicht antworten zu müssen. Zu seiner Erleichterung ging Deer nicht weiter darauf ein, auch wenn Flint förmlich spüren konnte wie die Neugierde in dem Kangee brannte. Und bevor er noch weiterhin über alles nachdenken konnte fiel der Seneca auch schon in einen tiefen Schlaf, in dem er nicht mehr träumte.

Flint wurde beinahe schreckhaft geweckt als ein helles Geräusch ihn aus seinem Schlaf riß, und im nächsten Moment fiel etwas auf seine Brust und im Reflex riß er seine Arme hoch und schnellte auf. Da bemerkte er dass ein kleines Mädchen um seinem Hals hing, welches ihn unendlich vermisst hatte, und noch während es ihn so fest drückte und jubelte sodaß er kaum noch Luft bekam, legte er sachte seine großen Hände auf ihren Rücken und ließ diese Freude des Wiedersehens zu. Er war noch gar nicht richtig wach...doch er bemerkte wie auch die anderen unsanft von dem Lachen geweckt wurden und sich mürrisch aufsetzten, weshalb Flint versuchte Venka ein wenig zu beruhigen. Er fühlte sich nun ein wenig besser, doch noch immer war er schrecklich müde. Ohne Venka hätte er wohl den ganzen Tag verschlafen....ein Rhythmus den er noch aus seiner Zeit als Wächter der Höhlen kannte, doch diesen war er gar nicht mehr gewohnt. Venka beruhigte sich und er bedeutete ihr sich brav zu setzen, und es schien so als ob nichts gewesen wäre - niemand blickte ihn fragend an oder drängte ihn zu einer Auskunft, und so schwieg er auch weiterhin und sah niemanden von den anderen an. Hörte nur zu wie sie sich fertig machten und miteinander redeten, und von dem restlichen Wasser setzte er einen Tee auf, denn die Chinook hatten ihnen auch einige Kräuter dagelassen welche er zwar nicht kannte, die jedoch gut rochen. Deer und der Händler tuschelten hinten im Tipi, und nach einigen Momenten kam Deer zu Kidah und eröffnete ihr, dass Lone Rock sie mit zu den Kangee begleiten würde, und dass sie dafür Pferde bekamen welche er sich nun ansehen würde.
Flint hörte schweigend zu....ihm war es recht...er hatte ja noch immer an seiner Enttäuschung zu knabbern und seine eigenen Probleme. Gegen den Händler hatte er nichts. Deer und Lone Rock verließen schließlich das Zelt und für eine Weile war es wunderbar still in dem Tipi; Kidah kümmerte sich ein wenig um sich selbst, hantierte an dem Verband an ihrem Bauch herum und kämmte mit ihren Fingern durch ihre Haare, und Venka saß glücklich neben ihm und betrachtete verliebt ihre kleinen Spielfiguren. Doch die Stille herrschte nicht lange vor, denn schon bald kamen einige Frauen in das Zelt und brachten ihnen lächelnd und grüßend einige Schalen mit gekochtem Fleisch und köstlich duftenden Fladen; Venka begann schon zu essen, doch Flint starrte ein wenig unglücklich auf die Mahlzeiten hinab auch wenn sein Magen knurrte. Bald würden sie weiterziehen, das spürte er. Aber irgendwie hatte er jetzt die Lust an allem verloren.
Irgendwann kamen auch Deer und Lone Rock zurück, und sie alle aßen so viel wie sie konnten und verstauten den Rest als Proviant in ihren Taschen. Auch Kidah war damit einverstanden dass sie gingen, also packte Flint bereits die Sachen während sie noch hinausging um sich zu waschen. Jeder von ihnen war jetzt beschäftigt, denn es herrschte Aufbruchstimmung. Auch Venka hüpfte ungeduldig im Tipi herum, denn sie konnte es gar nicht mehr erwarten zu den Pferden zu gelangen. Und dann war es endlich soweit, ein letztes Mal blickten sie sich in dem Tipi um und ließen es dann hinter sich. Niemand schien zu wissen dass sie jetzt gehen würden, oder war es für die Bewohner selbstverständlich dass Gäste einfach so gingen? Dennoch grüßten und bedankten sie sich immer wieder bei einigen Leuten und sagten ein Auf Wiedersehen, ehe sie sich der Herde näherten wo bereits jene Pferde bereit standen, welche sie von nun an begleiten würden. Flint zählte vier Pferde...und er hoffte dass er nicht auch eines von ihnen würde reiten müssen! Er war unschlagbar darin ein Kanu zu lenken, doch ein so großes Tier würde er niemals unter Kontrolle haben können. Doch Deer nahm ihm sofort seine Zweifel ab und dirigierte ihn zu einem der Pferde, sagte er solle sich daran gewöhnen und sich nicht so anstellen. Flint starrte dieses dunkelbraune Pferd an und wusste dass er damit niemals ein Freund sein würde. Er zog es vor zuerst Venka drauf zu setzen und selbst zu gehen. Doch sogar Kidah stieg auf, zwar nur in Begleitung von Deer, aber Flint war nun der Einzigste der gehen wollte. Er musste also ebenso aufsteigen, denn nach Deers Worten würden sie sonst niemals ankommen...und so musste der Seneca sich fügen. Unbeholfen stieg er auf das Pferd, selbst Venka lachte amüsiert auf weil es so ulkig aussah. Er hatte das kleine Mädchen nun vor sich, und dieses Gefühl von dem breiten, warmen Pferderücken zwischen seinen Beinen war absolut verstörend und nicht wirklich angenehm für ihn, doch er sagte nichts sondern blickte nur unglücklich drein. Und diese Lederstränge in seinen Händen, was sollte er denn damit anfangen?? Er hatte Angst dass er einfach hinunterfiel, und krampfhaft versuchte er still zu sitzen und das zu tun, was die anderen taten. Auch wenn sogar Deer ständig grinsend zu ihm rüber sah und sich mit Lone Rock einen feixte. Flints Pferd folgte einfach Deers Pferd, und hinter ihm ritt der Händler. Nun ließen sie also das Dorf der Chinook hinter sich, und ihr Ziel war das Gebiet bei den Bergen in der Ferne; voller Hoffnung sah Flint in diese Richtung, und er betete dass es dort besser um seine Zukunft stehen würde als hier.
Flint Sky
Flint Sky


Charakterbeschreibung
Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)   Empty Re: Sommerlager der Chinook (Hauptdorf)

Beitrag von Young Deer 4/6/2011, 16:31

Der nächste Morgen begann unangenehm; Deer wurde von einem Quietschen und Lachen geweckt, und als er sich ruckartig aufsetzte erkannte er, dass Venka dem Seneca am Hals hing und sich fest an ihn drückte, voller Freude ihn wieder zu sehen. Deer grummelte in sich hinein, denn er war noch immer müde, und rieb sich missgelaunt den Schlaf aus den Augen. Es war bereits heller in dem Tipi, der Morgen musste noch früh sein, und nun waren sie alle wach. Auch Kidah hatte sich neben ihm aufgesetzt und fragte ihn etwas, doch Deer konnte jetzt noch nicht viel sagen. Er war ja auch froh dass Flint endlich wieder da war, doch diesen Morgen hatte er sich anders vorgestellt. Während er immer mehr seinen schläfrigen Zustand abschüttelte setzte Flint bereits einen Tee auf, und Deer betrachtete kurz Kidah neben sich. Sie wirkte wieder gesund, und sie ließ sich keinerlei Schmerzen anmerken, also war er beruhigt und lächelte ihr ein wenig zu, ehe er zuerst seinen Durst stillen musste und aus einer der Wasserblasen trank. Während er sich über den Mund wischte beobachtete er, dass Lone Rock zu seinen Bündeln ging und womöglich seine Waren durchsuchte; und da er neugierig war und es ihn interessierte was der Händler alles dabei hatte, erhob er sich ebenfalls und gesellte sich zu ihm.
Lone Rock ließ sich davon nicht beirren, und immer mehr gute und nützliche Dinge holte er aus seinen Bündeln und legte sie vor sich auf den Boden. Deer hockte schweigend neben ihm, und ohne sich zu rühren betrachtete er jeden einzelnen Gegenstand. Sicherlich waren diese Dinge alle wertvoll, und er ahnte bereits dass dies zu dem Tauschgeschäft mit den Pferden gehören sollte. Und als hätte Lone Rock seine Gedanken gelesen sah er auf und sagte lächelnd:
„Ich möchte den tausch endlich vollziehen, nicht das es sich der Pferdehüter anders überlegt!“

Deer schwieg weiterhin, doch er lächelte ein wenig und sah dem Händler weiterhin bei seiner Tätigkeit zu. Hatte er ihm anfangs noch misstraut und ihn nicht weiter beachtet, so erschien er ihm mittlerweile so als würde er ihn schon ewig kennen. Deer konnte es sich nicht erklären, doch in der Gesellschaft des Händlers fühlte er sich ausserordentlich wohl; vielleicht lag es daran dass sie sich recht ähnlich waren, denn sie waren immer einer Meinung. Er hatte diesen Mann fast schon lieb gewonnen, was eigentlich verrückt war denn sie kannten sich noch nicht lange. Auf jeden Fall freute er sich bereits auf die weitere Reise, und er freute sich auf das was sie beide vielleicht noch bessere Freunde werden ließ. Lone Rock zog nun eine Kette aus seinem Bündel hervor und hielt sie ein wenig höher um sie zu betrachten, und auch Deer blickte auf die kleinen, fein geschliffenen Muscheln hinab die ihn an den Mondschein und an einen Regenbogen erinnerten. Diese Kette musste einiges Wert sein, denn sie war perfekt aufgeschnürt!

„Und diese hier wirst du ihr schenken. Auch wenn sie es nicht wahrhaben will, sie wird sich sehr darüber freuen mein Freund...“

Kaum dass Deer verstehen konnte was er ihm damit sagen wollte, griff Lone Rock auch schon nach Deers Hand und legte diese Kette in seine Handfläche. Deer blickte verblüfft auf die Kette in seiner Hand herab und hörte noch wie Lone Rock fragte, ob er nun mit zu den Pferden kommen wolle. Er hatte ihm diese wertvolle Kette gegeben, einfach so als wäre nichts dabei, und erwartete nicht einmal einen Dank dafür! Deer war wie erstarrt und gleichzeitig war er völlig verblüfft von der Großzügigkeit des Händlers. Eilig verstaute er die wertvolle Kette in dem kleinen Beutel an seinem Lendenschurz und erhob sich um ihm zuzustimmen, sagte dass er nur noch Kidah einweihen wolle. Und so ging er zu ihr hin und hockte sich neben sie. Kidah schien zu ahnen dass er ihr etwas wichtiges sagen würde, doch der Blick aus ihren dunklen Augen war auch ein wenig angespannt. Deer versuchte so ruhig wie möglich zu wirken und sprach so, als wäre dies alles keine große Sache.

"Kidah....ich denke es ist besser wenn Lone Rock uns begleitet. Er hat mir gestern Abend angeboten mit uns zu reisen, und ich habe ihm zugestimmt. Er wird uns helfen und so lange mit uns reisen bis er seinen eigenen Weg zurück zu seinem Volk geht. Also...bitte ich dich um dein Einverständnis dass er mit uns kommt. Bist du damit einverstanden?"

Ihr Blick galt nun dem Händler, und ihr Blick sprach deutlich von ihrer Ablehnung und ihrem Misstrauen, doch sie nickte und stimmte dem zu. Deer atmete erleichtert aus und erhob sich schnell, damit sie ihm vielleicht nicht auch noch etwas entgegnen konnte, nahm etwas von Lone Rocks schweren Dingen an sich, und endlich verließen sie das Tipi und traten hinaus in die Hitze des Tages. Deer hatte nun seinen Speer zurück gelassen, denn wenn sie nach den Pferden sahen würde ihm dieser nur im Weg stehen. Sie waren auch so voll bepackt und wurden neugierig von den Frauen und Kindern gemustert, während sie durch das Dorf liefen und zu den Herden gingen. Es war kein weiter Weg durch die heisse Sonne, und zu ihrem Glück war der Pferdehüter auch bei seinem Tipi nahe der Herde, und direkt nach der Begrüßung ging der Handel weiter. Deer blieb dabei still neben den beiden stehen, denn er überließ Lone Rock diesen Handel, verließ sich auf sein Geschick auch gute Pferde dafür zu bekommen. Er war ganz gespannt, und er bereitete sich bereits darauf vor die Tiere ausgiebig zu prüfen um sich nichts andrehen zu lassen was sie nicht gebrauchen konnten. Der Hüter schickte einige Burschen auf Pferden los und ließ sechs Tiere aus der Herde absondern, welche ein wenig unruhig von den Burschen eingekreist dastanden, und nun konnte es endlich losgehen. Deer und Wood gingen zu den Pferden um sie zu betrachten, und bereits der erste Eindruck war sehr gut; es waren alles Stuten und ein Hengst, und sie wirkten nicht zu dünn und nicht zu dick, keines schien tragend zu sein. Auch waren es nicht zu junge oder zu alte Pferde, doch Deer unterzog nun jedes Einzelne einer genauen Begutachtung.
Er prüfte wie sie auf Bewegungen und Berührungen reagierten, betrachtete Augen, Ohren und Nüstern, hob jede einzelne Hufe und den Schweif an, und er öffnete ihre Mäuler um ihre Zähne zu begutachten. Schließlich entschied er sich für vier gesunde Pferde, und auch Wood war mit dieser Wahl zufrieden. Deer gefiel besonders eine der Stuten, sie war nicht besonders groß und noch recht jung, doch sie hatte einen überaus neugierigen und auch ein wenig unruhigen Charakter; er wusste sofort dass sie gut zu ihm passen würde, denn ein langsames, träges Pferd konnte er nicht gebrauchen wenn er waghalsige Ausritte machen wollte. Noch einmal strich er sanft über das weisse Fell mit den hellbraunen Schecken, ehe sie zurück zu dem Hüter gingen und diesen Tausch mit einem letzten Handschlag besiegelten. Sie hatten nun wieder Pferde, und Zaumzeug noch dazu! Es war einfach zu perfekt, und doch war es wahr. Glücklich und stolz liefen sie zurück zum Dorf, wobei sie ausgiebig über diesen guten Handel redeten und Rock ihm verriet, dass der Wert seiner Waren weitaus höher gewesen war als der der Pferde, doch das wäre kein Problem für ihn. Und wieder war Deer sich sicher dass er einen guten Freund in ihm gefunden hatte, dem er ausnahmslos vertrauen konnte. Kein gerissener Händler würde so selbstlos handeln!
Doch ehe sie bei dem Tipi ankamen stellte sich ihnen jemand in den Weg, und Deer blieb abrupt stehen. Vor ihm stand dieser Schamane welcher Kidah geheilt hatte, doch sein Gesicht wirkte nicht gerade freundlich, und auch seine Haltung zeigte deutlich dass er keine gute Nachricht überbringen würde. Deer hatte nicht mit ihm gerechnet, aber seine Sinne waren nun geschärft als er den starrenden Blick des Schamanen erwiderte. Dieser verschwendete keine Zeit für höfliche Begrüßungen sondern sagte stattdessen, dass er es nicht guthieß dass Kidah nun schon eine Reise mit dem Pferd unternahm, denn dafür sei es noch zu früh. Deer stieg sofort das Blut in den Kopf, und ausdruckslos starrte er den Schamanen an. Hatte er etwa gerade quasi verboten dass sie weiterzogen?? Was bildete sich dieser Mann ein ihnen vorzuschreiben, wann und wohin sie reisen würden? Sie waren keine Chinook!

"Sie ist bereits stark genug! Du unterschätzt sie wenn du glaubst dass sie diese Reise nicht antreten kann. Und deshalb werden wir noch heute abreisen, denn es ist beschlossene Sache!"

Eine ungemütliche Stimmung entstand in der die beiden sich mürrisch mit den Augen fixierten, doch schließlich seufzte der Schamane so als hätte er ein dickköpfiges, uneinsichtiges Kind vor sich, und mit einer abschätzigen Bewegung zog er einen Kleinen Beutel von seinem Gürtel und überreichte ihn Deer, sagte er solle das Kidah jeden Tag als Tee zubereiten und "der Andere" solle weiterhin für sie beten wegen dieser DUMMHEIT, und wäre der Schamane nicht gleich gegangen hätte Deer wohl all seinen Anstand vergessen und hätte ihn bei seinen protzigen Ketten gepackt und ihn geschüttelt; was bildete sich dieser alte Mann nur ein? Seine Wut stieg ihm fast zu Kopf, er presste die Zähne zusammen und starrte vor sich hin um sich zu beruhigen. Doch das war nicht seine Energie wert! Sie mussten nur so schnell wie möglich hier weg, bevor noch irgendjemand anders auf die dumme Idee kam sich ihnen in den Weg zu stellen. Im nächsten Moment spürte er Lone Rocks Hand auf seiner Schulter und hörte wie er sagte:

„Lass dich nicht ärgern von ihm. Er ist nur frustriert, dass es noch andere Schamanen gibt die mit den Geistern sprechen können als nur er selbst!“

Deer schnaufte leise und verstaute den Beutel mit den Kräutern an seinem Lendenschurz, und er nickte mismutig als sie weitergingen. Wahrscheinlich hatte der Händler Recht, und nun sollten sie sich auf das Wichtigste konzentrieren. Denn nun würden sie endlich in seine Heimat reisen! Sobald er daran dachte stieg in ihm eine unbändige Vorfreude auf, und diese machte jeden seiner Schritte leichter. Er ging mit Lone Rock zurück zu ihrem Tipi, und sie mussten feststellen dass man ihnen bereits ein gutes Frühstück gebracht hatte; Deer war schon sehr hungrig, und so kam ihm das gelegen. Sie alle aßen ruhig und schweigend von dem guten Essen, nur Flint wirkte irgendwie anders, denn sein Blick war ständig ins Leere gerichtet...vielleicht war er noch immer schrecklich müde, denn er schien nicht gut geschlafen zu haben. Als sie fertig waren packten sie ihre restlichen Habseligkeiten und machten sich zum Aufbruch bereit. Endlich verließen sie dieses Tipi....und während sie durch das Dorf gingen und sich von einigen Chinook verabschiedeten, schien Deers Vorfreude auch auf die anderen über zu gehen. Sie marschierten alle zusammen zu der Herde wo bereits ihre Pferde auf sie warteten, welche mit den Zügeln am Tipi festgebunden waren, und während Deer und Wood sie losmachten blieben Flint, Venka und Kidah abseits stehen und blickten ein wenig misstrauisch drein. Da Deer ja bereits ein Pferd gewählt hatte welches zu ihm passte, zog er nun eines der anderen am Zügel in Kidah's Richtung; dieses Pferd war ebenso eine Stute, denn der große Hengst war am ehesten für den riesigen Flint gemacht. Die Stute war auch nicht sehr unruhig und würde Kidahs Unsicherheit wahrscheinlich gut verkraften, doch Kidah rührte sich nun keinen Millimeter. Mit ihrer Decke um den Schultern starrte sie Deer ernst an, schien stumm zu sagen dass sie um nichts auf der Welt noch einmal auf so ein Pferd steigen würde. Vielleicht vertraute sie auch nicht seiner Auswahl, denn das andere Pferd hatte sie ja auch abgeworfen...doch sie musste!
Deer ließ die Zügel los, ging auf Kidah zu und ergriff sie sachte bei den Schultern, blickte sie durchdringend an. "Kidah....es muss sein! Vertrau mir, dieses Pferd wird das tun was du möchtest. Wenn du es nicht nimmst werden wir niemals bei meinem Dorf ankommen."
Sie schwieg und blickte an ihm vorbei. Deer ließ nicht locker. "Kidah....BITTE...!"
Er bat sie nicht oft um etwas, schon gar nicht so flehentlich. Und als sie ihm dann wieder in die Augen sah schien sie den Tränen nahe zu sein aus Verzweiflung. Deer versuchte ihren Blick auf sich zu halten, sah ihr in die Augen. "Wir nehmen es mit....wenn du willst dann kannst du vorerst mit mir mitreiten. Vielleicht wirst du dann später auch dein eigenes Pferd nehmen. Ist das in Ordnung?"
Endlich nickte sie, wenn auch unwillig, und er ließ erleichtert von ihr ab und sagte Rock dass sie erst bei ihm mitreiten würde. Der Händler band ihr Pferd als Lasttier an seinem Pferd fest, und nun sträubte sich auch noch Flint gegen das Reiten. Anstatt aufzusitzen hatte er das kleine Mädchen auf dem aschgrauen Hengst Platz nehmen lassen und stand daneben, mit den Zügeln in der Hand, weigerte sich aufzusteigen. Deer musste auch hier sein Durchsetzen beweisen, doch bei Flint tat er das weniger gefühlvoll. Der Seneca hatte ja doch keine andere Wahl wenn er mit ihnen reisen wollte! Also stiegen sie alle auf ihre Pferde, und Deer zog Kidah zu sich auf sein Pferd damit sie sich hinter ihn setzen konnte. Sogleich schlang sie ihre Arme um seinen Bauch und lehnte sich leicht an ihn, so als befürchtete sie sofort herunter zu fallen wenn sie es nicht tat. Und als er zu Flint hinüber sah entfuhr ihm ein belustigtes Lachen, denn so wie der Seneca auf dem Gaul saß sah man schon von weitem dass er niemals mit Pferden zu tun gehabt hatte. Doch auch dies war wieder etwas was ihnen gute Laune machte, und mit einem breiten Lächeln auf den Lippen ritt Deer voran und führte die kleine Gruppe aus dem Blickfeld des Dorfs der Chinook. Das Pferd gehorchte ihm gut, auch wenn es zwei Personen zu tragen hatte...es lief alles bestens, und so sagten sie der Gastfreundschaft der Chinook lebewohl...

Die nächsten Stunden ritten sie bedächtig voran, denn es war noch sehr heiß und sie mussten die Pferde vorerst schonen. Einmal hielten sie am Hoki River an um zu trinken und sich zu waschen und um ihren Wasservorrat aufzufüllen, und dann ging es ohne Pause weiter. Die Berge am Horizont waren dabei stets in Deers Blick, denn dort lag sein Ziel...das Dorf der Kangee am Hungry Horse Lake, sein Heimatdorf...sein Herz schlug ständig schneller wenn er daran dachte. Erst als die Nacht längst herangebrochen war und es kühler wurde ritten sie ein wenig schneller, und nach zwei Handbreit Zeit hielten sie an um für die Nacht zu rasten. Sie machten ein Feuer und Deer trug Flint auf, den Heiltee für Kidah zu bereiten. Doch es war eine stille Nacht, denn Flint erzählte weder eine Geschichte noch sang er ein Gebet. Sie redeten nur selten und wenn dann über den weiteren Weg oder darüber, wann sie auf den nächsten See treffen würden, oder wann sie nach Beutetieren Ausschau halten mussten. Deer und Wood kümmerten sich um die Pferde, und manchmal gingen sie gemeinsam in die Nacht und inspizierten die Umgebung um sicher zu sein, dass keine Gefahr drohte. Dies waren schöne Momente der Brüderlichkeit, denn sie verstanden sich auch ohne Worte, auch wenn sie beide den gleichen starken Willen besaßen. Wenn einer in die eine Richtung gehen wollte, dann wollte es der Andere sowieso.
So ging es die nächsten zwei Tage und Nächte fort. Sie brachen noch vor dem Morgengrauen auf, versuchten dort entlang zu reiten wo es einige Bäume gab um in den Schatten vor der Sonne zu flüchten, und erst spät in der nacht gönnten sie sich Ruhe. Die Nächte in denen Kidah sich an ihn schmiegte waren für Deer so unendlich wohltuend...sie war bei ihm, und sie würde mit ihm zusammen zurück in seine Heimat gehen. Er würde nie wieder ohne sie sein, und das machte ihn unendlich glücklich und stolz. Am zweiten Tag konnte er sie sogar überreden auf ihr eigenes Pferd zu steigen, auch wenn er dafür über Stunden auf sie hatte einreden müssen. Doch er ließ ihr Pferd dicht neben seinem Pferd gehen und gab ein langsames Tempo vor, und schon bald schien es Kidah nicht mehr ganz so schrecklich vorzukommen. Sogar Flint saß nicht mehr ganz so steif und still auf seinem Pferd und hatte sich in sein Schicksal ergeben, auch wenn er sich jeden Abend vorwurfsvoll den schmerzenden Po rieb. Und dann senkten sich irgendwann die Hügel der Prärie, und vor ihnen zeigten sich die ersten Ausläufe der Wälder, das Zeichen dafür dass sie das Gebiet der Kangee erreicht hatten. Deer ließ anhalten, und nebeneinander standen ihre Pferde in dem trockenen Gras; sie alle blickten auf diese dunklen und doch einladenden Wälder mit den Eichen und Hickory und all den anderen Bäumen, und Deer konnte schon förmlich den Duft des Mooses und der Pilze in seiner Nase riechen. Und wieder schlug sein Herz wild, denn sobald sie diesen Wald betraten war er wieder in SEINER Welt....und sie konnten jederzeit einem Kangee über den Weg laufen. Seine Seele war vollkommen unruhig als er daran dachte, dass er seinen Verwandten und Freunden wieder gegenüberstehen würde. Nun würden sie noch einige Stunden reiten müssen, und dann würde eine Flut an Emotionen auf ihn warten. Entweder er würde willkommen geheissen werden, oder ihm würde der blanke Hass entgegen schlagen; und beides machte ihm Angst. Dennoch trieb er mit ernstem Blick sein Pferd voran, und seine Gefährten folgten ihm um in diese Wälder seiner Kindheit einzureiten.


-> Jagdgebiet der Kangee
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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