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Whitefangs Hütte (Ost-Lager)

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Beitrag von Whitefang 29/7/2010, 23:47

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Whitefangs Pfahlhütte steht ganz am Rande des Ost-Lagers am Hungry Horse Lake. Er hatte sie vor einigen Jahren selbst erbaut, sie besteht aus Fichtenholz und Weidenzweigen. Die Pfähle auf denen sie erbaut ist sind nicht sehr hoch, dennoch kommt man mit einer kleinen Holzleiter hinauf. Vor dem Eingang ist ein kleiner Vorsprung wo man sich hinsetzen und die Füße baumeln lassen kann. Vor dem Eingang ist eine Lederplane.
Das Innere ist spartanisch eingerichtet. Der Boden ist mit Lehm verputzt. In der hinteren Ecke befindet sich das Schlaflager, welches mit Elchfellen und einem Bärenfell gemütlich hergerichtet ist. An der Decke hängen Seile aus Pflanzenfasern, an denen Wäsche oder Vorräte aufgehängt werden können. An der linken Wand lehnen einige Krüge mit getrockneten Pilzen, Wurzeln und anderen Vorräten. An den Wänden sind Haken angebracht, woran leere und mit Wasser gefüllte Elchblasen sowie getrocknete Bündel von Kräutern hängen. Hier und da hängen mit Perlen geschmückte Federn. In der Mitte des Raumes ist ein Steinkreis, die Feuerstelle. Darüber hängt ein hölzerner Dreifuß, an welchem ein Kochsack angebracht ist.
Das Dach der Hütte hat ein kleines Abzugsloch, welches bei Regen mit einem Leder geschützt wird. Die Decke der Hütte sowie einige getrocknete Maiskolbenbündel sind bereits mit einer dunklen Patina durch den Rauch überzogen. Whitefangs Habseligkeiten wie Waffen, Feuerzeug, Kleidung und Schmuck sind direkt neben seinem Schlaflager untergebracht.
Die Hütte ist nicht sonderlich groß, drei Personen hätten darin Platz.


Zuletzt von Whitefang am 27/12/2010, 02:24 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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Beitrag von Whitefang 2/8/2010, 20:03

<- Hungry Horse Lake

Whitefang lief schnellen Schrittes zurück zu seiner Pfahlhütte am Rande des Dorfes, wobei er von den anderen Clanmitgliedern kaum beachtet wurde. Vor der Hütte lag sein Hund Runner, und als der Kangee eilig die Leiter hinauf kletterte sprang Runnerauf seine Pfoten und kläffte laut auf. Dann folgte der Hund seinem Herrn und kletterte geschickt die Leiter hinauf. Whitefang eilte währenddessen zum Feuer, welches noch immer brannte; das Gestell welches darüber angebracht war würde die Fleischstreifen räuchern und trocknen, die er vorher von seiner erlegten Elchkuh mitgenommen hatte.
Zitternd setzte er sich auf das Wapitifell vor der Feuerstelle und hielt erst einmal seine nackten, tauben Füße ganz dicht an die Flammen. Dabei betrachtete er das sich zusammenziehende Fleisch, und er war froh die Elchkuh erlegt zu haben und somit seinem Clan die Möglichkeit gab nicht Hunger zu leiden. Fleisch und Fett waren eine wichtige Kraftquelle, seiner Meinung nach wichtiger als das ganze Gemüse welches die Frauen sammelten und aufbewahrten. Nach einer Fleischmahlzeit war man über alle maßen gesättigt, und man fühlte sich unvergleichlich gestärkt.
Runner kam winselnd zu ihm getappt und legte sich schwanzwedelnd neben ihm nieder. Whitefang hielt nun auch seine Handflächen an die Wärmequelle. Von draussen drangen die Geräusche des Alltags herein, Kinderlachen und Frauenstimmen die den neuesten Tratsch austauschten. Er lauschte ihnen eine Weile, und als seine Hände durch die Durchblutung gerötet waren und ein wenig brannten nahm er seine nassen Mokassins zur Hand und legte sie dicht an das Feuer. Sobald sie trocken waren würde er sie mit etwas Fett einreiben müssen um sie wieder geschmeidiger und wasserabweisender zu machen.
Gedankenverloren sah er in das Feuer und dachte für einen Moment an seine Vergangenheit. Er war nun schon eine kleine Ewigkeit alleine ohne einen Menschen der ihm sehr nahe war. Als seine Frau Little Dancer starb hatte er sich geschworen keine neue Frau zu nehmen, denn er wollte solch ein schreckliches Erlebnis wie die traumatische Geburt nicht wieder erleben müssen. Und doch gab es Momente wie jetzt wo er sich wünschte jemand wäre bei ihm, der sich um ihn sorgte. Auch wenn er die meiste Zeit glücklich allein war. Er seufzte leise und lehnte sein Gesicht auf seine angezogenen Knie. Irgendetwas musste es doch dort draussen geben das ihm einen neuen Sinn im Leben gab; es musste keine Person sein, er brauchte einfach nur ein neues Ziel. Er musste weg von seiner nervigen Mutter die ihren Sohn als Schande betrachtete, und weg von seinen Brüdern mit ihren zahllosen Kindern die über ihren kleinen Bruder lachten weil er nichts zustande bekam.
Was konnte er auch schon? Er war ein sehr guter Jäger, das war alles. Er verschmolz mit der Natur, aber unter Menschen war er ein Verlierer. Er war weder besonders hübsch, noch konnte er gut mit Worten umgehen. Er sagte nicht viel und konnte nicht gut tanzen. Anderen gegenüber wirkte er verschlossen solange er sie nicht kannte. Er konnte nicht gut kämpfen und keine Wettkämpfe gewinnen. Im Grunde konnte er nichts ausser einen Pfeil in seine Beute zu jagen. Unwillig über diese Gedanken schüttelte er den Kopf und schob sie beiseite, weit nach hinten um nicht mehr daran zu denken. Er musste niemandem etwas beweisen, denn er hielt sich aus dem Leben der anderen raus. Nur seine Freunde konnten eine andere Seite aus ihm hervor locken. So freute er sich auf den Abend und auf den nächsten Tag, wo er endlich nicht mehr alleine unterwegs sein würde. Besonders auf den Ausritt mit seinem Freund Young Deer freute er sich, und auf die Dinge die sie dort entdecken würden. Nur zu gerne würde er den ganzen Tag hinaus reiten, nur um über die Grenzen des Kangee-Gebietes hinaus zu gelangen und zu sehen was dahinter war.
Whitefang döste so vor sich hin und tankte Ruhe nach der anstrengenden Jagd, ehe er einen heissen Stein mithilfe zweier Stöcke aus dem Feuer nahm und ihn in den mit Wasser gefüllten Kochsack plumpsen ließ. Dann erhob er sich und kramte einige getrocknete, stärkehaltige Knollen und Zwiebeln aus seinen Vorrats-Töpfen und gab es in den Kochsack. Dann schnitt er noch etwas Fleisch dazu, und eine Weile später aß er geruhsam sein Mittagessen. Er würde noch eine Weile ausruhen und sich dann für den Abend fertig machen.
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Beitrag von Whitefang 3/8/2010, 20:44

Whitefang hatte eine Weile gedöst und sich an den warmen Körper seines Hundes gekuschelt. Er erwachte erst als er draussen lautes Gelächter und eine Trommel hörte, die einen gleichbleibenden Takt schlug. Verwirrt öffnete er seine Augen und setzte sich auf, wobei er sich am Kopf kratzte und auf Runner blickte, welcher nun ebenfalls wach wurde und sich gähnend streckte.
"Ist es schon so spät..?" murmelte der Jäger und griff nach seinen Mokassins an der Feuerstelle. Sie waren trocken und ein wenig hart geworden, und nun erhob er sich und suchte in den Töpfen nach dem kleinen Gefäß mit dem Hirschfett. Damit rieb er das spröde Leder ein und machte es wieder geschmeidig. Er legte alles weg und zog sich eilig seine Mokassins an, wobei er sich in der Hütte umsah und überlegte ob er noch etwas anziehen sollte was den Festlichkeiten entsprach. Zwar war es kein besonderes Fest, doch er hatte die Elchkuh erlegt und man würde ihm dafür danken, also sollte er sich zumindest ein wenig herausputzen. Nicht für sich, sondern eher für die anderen.
Zwar besaß er nicht viele Kleidungsstücke, doch er suchte nun nach einem mit roten Spiralen bemalten Lendenschurz welchen er sich anschließend anzog. Dann zog er sich noch ein Hemd aus feinem Hirschleder an, welches lange Ärmel mit Fransen besaß und auf dessen Rücken kleine Krähen und Sonnen aufgemalt waren. Er legte sich noch ein schmales Halsband aus geschliffenen Knochenperlen und -stäbchen um und öffnete seine Zöpfe, um sein langes Haar mit einem geschnitzten Holzzinken zu entwirren. Die Federn an seinem Hinterkopf entfernte er und legte sie beiseite. Zuletzt hängte er sich noch seinen kleinen, mit Perlen verzierten Medizinbeutel um und sah an sich herunter. Er wirkte ungewohnt stattlich, er fühlte sich deswegen beinahe unwohl. Ihm wurde klar dass er sich einfach zu selten unter Menschen wagte; diesen Abend sollte er endlich einmal genießen.
Er ging zum Feuer und nahm noch die getrockneten Fleischstreifen von dem Gestell, wickelte sie in ein Ledertuch und deponierte es in einem Korb an der Wand, ehe er sich zu seinem Hund Runner umdrehte. Mahnend hob er einen Finger. "Du bleibst heute mal hier, Runner...dein Herr möchte einmal alleine unter Menschen sein ohne eine feuchte Hundenase, die sich überall dazwischen drängelt," sagte er und versuchte ernst zu bleiben. Runner lag vor dem Feuer, den Kopf auf seine Beine gelegt, und sah ihn mit gespitzten Ohren an. Doch er rührte sich nicht als Whitefang sich umdrehte und zum Ausgang ging.

->Dorfplatz im Ost-Lager
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Beitrag von Whitefang 8/8/2010, 11:48

<- Dorfplatz Ost-Lager

Whitefang ging eilig zu seiner Pfahlhütte am Rande des Dorflagers zurück. Währenddessen drehten sich seine Gedanken um die unangenehme Situation, in welche ihn Clover gebracht hatte. Er hatte nicht damit gerechnet dass Yellow Eye in der Nähe stand, und vor allem dass er so brennend eifersüchtig reagierte. Eigentlich hätte er wissen sollen dass Whitefang doch nur mit Clover befreundet war, denn wenn es nicht so wäre hätte er seine Freundin längst zur Frau genommen. Yellow Eye war jedoch noch nie besonders stark darin Zusammenhänge des Alltags zu verstehen.
Es war bereits empfindlich kalt geworden als Whitefang mit zittrigen Knien die Leiter seiner Hütte hinaufstieg; heute Nacht würde es wieder frieren, er musste nachsehen ob er genügend Feuerholz hatte um das Feuer ingang zu halten. In den Bäumen neben seiner Hütte rief eine Eule, und als Whitefang das kleine Podest hinaufstieg und durch den Eingang ging knarrten die Holzbalken unter seinen Füßen. Runner kam schwanzwedelnd auf ihn zugelaufen und ließ sich von dem Kangee liebevoll den Nacken kraulen. Dann trollte er sich und legte sich auf Whitefangs Schlaflager, zufrieden dass sein Herr wieder Zuhause war.
Whitefang kontrollierte den Holzstapel an der rechten Wand, nahm einige Holzscheite und legte sie auf die Feuerstelle, um anschließend zwei Feuerhölzer zu holen und ein Feuer zu entzünden.
Dann trank er erst einmal einen Schluck Wasser aus einem Krug und setzte einen Kochsack auf, um sich noch einen Tee kochen zu können. Seufzend entledigte er sich seines festlichen Gewandes und zog sich seine schlichte Lederkleidung an, unverziert und schnörkellos, und flocht sein Haar erneut zu einem Zopf. Auch in seiner Hütte war es kalt, nur langsam wärmte sie sich durch das Feuer auf. Whitefang nahm sich eine große Felldecke, legte sie sich um die Schultern und setzte sich nahe an die Feuerstelle. Prüfend berührten seine Finger die Nase, welche ein wenig geschwollen schien und sehr schmerzte. Luft konnte er durch sie kaum holen. Er machte sich nicht einmal die Mühe das getrocknete Blut zu entfernen, das würde er am Morgen machen sobald er sich besser fühlte. Jetzt legte er sich einfach nur auf die Seite, als ihn Müdigkeit übermannte. Sein letzter Gedanke bevor er einschlief war, dass er so schnell nicht wieder an einem Fest teilnehmen würde.

Am nächsten Morgen erwachte er mit Kopfschmerzen, die in seine Schläfen stachen wie feine Hornnadeln. Stöhnend setzte er sich auf und schälte sich aus seiner wärmenden Felldecke. Das Feuer war herunter gebrannt und glühte nur noch ein wenig, und Helligkeit erfüllte die Hütte. Whitefang strich sich verschlafen über die Stirn und betastete dann noch einmal seine Nase. Sie war noch immer etwas dick, doch der Schmerz bei Berührung war nicht mehr ganz so stark. Irgendwie war er froh dass Yellow Eye ihm nur auf die Nase und nicht auf den Mund geschlagen hatte, denn dann hätte er nun einen Zahn weniger. Doch auch die Tatsache dass er nun unentwegt durch den Mund atmen musste machte ihm schlechte Laune. Jetzt erinnerte er sich daran dass er sich mit Young Deer verabredet hatte um zu den östlichen Bergen zu reiten und die Gegend zu erkunden, eine Sache die zwar Generationen vor ihnen bereits getan hatten, doch sie wollten einfach etwas neues erleben. Schwerfällig stand er auf, schöpfte etwas Wasser aus seinem Wasserkrug und wusch sich die Nase von dem Blut frei, ehe er zu seinem Vorratskorb ging der an der Decke hing und sich einige Streifen Trockenfleisch in die Tasche steckte.
Während er sich Pfeil und Bogen umlegte wurde er aufmerksam von seinem Hund beobachtet, welcher schon genau wusste dass es gleich zu einem Abenteuer hinaus ging. Whitefang band sich das Federbündel an seinen Hinterkopf und drehte sich zu Runner um und lächelte ihn an. "Na was ist, wollen wir los...?" Runner kläffte und sprang auf seine Pfoten, um anschließend seinem Herrn hinaus aus der Pfahlhütte zu folgen. Es war noch früher Morgen doch viele Clanmitglieder waren bereits wach. Sie saßen vor ihren Hütten und arbeiteten daran Nahrung verwertbar zu machen oder sonstige, grobe Ausbesserungen an Waffen und Utensilien zu erledigen. Whitefang bedachte die entfernten Hütten nur mit einem kurzen Blick; gelassen machte er sich auf den Weg zu den Palisaden um das Dorf zu verlassen, denn er wollte sein Pferd holen und dann sehen, ob Young Deer bereits fertig für die Reise war.

-> Pferdeweide am Ost-Lager
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Beitrag von Whitefang 29/8/2010, 22:29

<. Ost-Lager allgemein

Als Whitefang ihr in das Innere seiner Hütte folgte umfing sie zuerst leichte Dunkelheit. Rainsong war stehen geblieben und sah sich neugierig in seiner Hütte um, und Whitefang war es ein wenig peinlich dass sie nun sah, wie er bisher gelebt hatte. Überall lag Staub, die Feuerstelle hätte gereinigt werden müssen, und auch sonst musste es auf sie sicher wenig einladend wirken. Er bemerkte wie sein Gesicht warm wurde als ihm das Blut in den Kopf schoss, doch er musste da jetzt durch. Mehr als sein Gesicht verlieren konnte er nicht. Wie hatte er auch damit rechnen können dass eine Frau seine Hütte betreten würde?
Langsam ließ er die Satteltaschen zu Boden gleiten und lenkte sich ab, indem er seine Waffen an der hinteren Wand plazierte und sich sofort daran machte ein Feuer zu entfachen. Es lagen noch einige brennbare Zweige in der Feuerstelle, für eine Weile würde es reichen. Er suchte sein Zunderzeug und hockte sich vor die Feuerstelle, und während er sich darauf konzentrierte Funken auf den Zunderschwamm zu schlagen blickte er immer wieder auf. Rainsong hatte sich auf eine der Bänke gesetzt, und er sah ihr die Erschöpfung nun deutlich an. Wie gerne würde er sich jetzt ebenfalls zur Ruhe setzen, doch erst musste das Feuer genügend brennen damit sie sich aufwärmen konnten. Er wedelte etwas Luft in die Flammen, und als das Feuer schließlich leise knisterte sah er erleichtert auf und räumte das Zunderzeug beiseite.

"Danke Whitefang, dass ich hier sein darf. Ich...werde versuchen dir nicht zur Last zu fallen. Ich kann mir vorstellen, dass es auch so schon seltsam genug aussehen muss für die anderen Mtglieder deines Stammes"

Whitefang lächelte gequält und sah ehrlich zu ihr rüber. Sogleich spürte er die Wärme die von dem kleinen Feuer ausging, und er freute sich wenn er seine verschwitzten Sachen ausziehen konnte. "Sie werden sich fragen warum ich dich mit in meine Hütte nehme, das ist wahr. Aber es gibt keine andere Möglichkeit, meine Mutter lebt in dem anderen Lager. Und es ist ja nichts dabei dass ich dir eine sichere Unterkunft gebe...was die anderen denken ist mir schon seit langem gleich," sagte er und senkte seinen Blick. Schweigen entstand, und er überlegte nun wo er die Nacht über schlafen würde. Vielleicht würde ihn Talks As He Walks aufnehmen, auch wenn der eine Frau hatte.

"Übrigens mein Name ist Rainsong."

Er sah auf, so als hätte er ihre Stimme nun zum ersten Mal gehört. Sein Herz klopfte als er ihren Namen in seinen Gedanken nachsprach. "Rainsong," sagte er leise so als müsse er den Namen noch einmal sagen um ihn nicht wieder zu vergessen. Dann sah er ihren abwartenden Blick und er lächelte freundlich. Langsam erhob er sich und ging einen Schritt auf sie zu. "Ich werde gleich noch Feuerholz für die Nacht holen, und etwas Wasser. Wenn du willst kannst du dich ruhig hinlegen...meine Felle liegen dort drüben."
Er zeigte in die Ecke wo sein Schlaflager war. "Keine Angst, ich...ich werde die Nacht nicht hier verbringen, du musst also keine Furcht haben ich könnte..."
Er brach ab und starrte sie beschämt an. Er hoffte dass sie so etwas niemals von ihm denken würde. Doch er konnte sie noch nicht einschätzen und so musste er sie einfach beruhigen. "Also...ruh dich am besten aus. Four Bears wird sicher nicht vor morgen früh hier ankommen, er ist nicht der Schnellste. Und He Keeps Watch wird zuerst nur mit mir und Young Deer sprechen wollen. Du wirst also sicher deine Ruhe haben können. Wenn du Hunger hast dann nimm dir ruhig von meinen Vorräten. Dort hängen Maiskolben, Trockenfleisch. Und dort stehen Körbe mit Nüssen und Maismehl."
Während er eilig sprach deutete er auf seine Vorräte, dann sah er sie noch einmal kurz an und lächelte freundlich. "Also dann...ich komme bald zurück, ich hole nur Wasser und Feuerholz."
Eilig drehte er sich weg, griff nach den getrockneten Hirschblasen und verließ zögernd die Hütte. Er hoffte dass er das Richtige getan hatte, für ihn fühlte es sich richtig an. Doch was war mit ihr? Würde sie sehen dass er es gut mit ihr meinte? Mit entschlossenen Schritten machte er sich nun auf den Weg zum See, damit er die Blasen mit Wasser füllen konnte. Und gleichzeitig konnte er noch ein wenig frische Luft atmen, damit er wieder einen klaren Kopf bekam.

-> Hungry Horse Lake
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Beitrag von Rainsong 31/8/2010, 12:31

Als sie ihm  ihren Namen offenbart hatte, sah er sie an auf eine Art und Weise, die ihr Herz fast zum still stand gebracht hätte. Wisperleise wiederhohlte er ihn und  so wie er ihn sagte, hatte noch nie jemand ihren Namen ausgesprochen.Kurz kam es ihr so vor, als würde sie  ihr und sein Herz schlagen hören können, so still wurde es für einen kurzen Augenblick.  Irgendwie gefiel und verwirrte sie dieser Moment gleichzeitig und versuchte dies mit einem erwidernden Lächeln gut zu machen. Er erhob sich und kam einen Schritt auf sie zu und sie konnte seinen Augen nicht ausweichen. Er erklärte ihr, das er Feuer und Wasser besorgen würde und deutete in die Richtung, wo sich sein Schlaflager befand. Rainsong fühlte sich geehrt, dass er seinen eigenen Schlafplatz abtrat, damit sie darin Ruhe finden konnte und wusste nicht so recht, ob sie dies annehmen konnte, einfach so. Doch bevor sie etwas darauf sagen konnte sprach er gleich weiter.

"Keine Angst, ich...ich werde die Nacht nicht hier verbringen, du musst also keine Furcht haben ich könnte..."

Sofort drehte sie rasch ihr Gesicht zu ihm um und blickte ihn an. Sofort kamen ihr Erinnerungen hoch. Er schien wohl ganz genau zu wissen, was mit ihr passiert sein könnte. Die Flecken in ihrem Gesicht sprachen nur allzu deutlich. Sie wollte nicht, dass sie denken könnte, er würde dasselbe versuchen. Sie kannte ihn nur drei Tage und doch spürte sie einfach, das er nicht dieselben Absichten wie Woodsprite hatte.  Sie hätte niemals mit Worten erklären können wieso, oder dieses Gefühl mit glaubwürdigen Argumenten erklären können, doch sie spürte es.  So versuchte sie ihm durch ein Lächeln und  einem ehrlichen Blick verstehen zu geben, dass sie keine Angst hatte und ihm vertraute.
Doch das Gegenteil schien der Fall zu sein, denn irgendwie schien er nervös zu werden und  redete hektisch als wäre ihm der letzte Satz peinlich gewesen. Dabei empfand sie seine Reaktion einfach nur zuvorkommend. Er  wurde fast ein wenig schüchtern. Whitefang, welcher bisher für sie die Fassung in Person gewesen war. Es steckte sie an und so kaute sie nur während er sprach auf ihrer Unterlippe herum kämpfte mit ihren wilden Strähnen oder verschränkte ihre Arme um sie zu beruhigen. Während er ihr zeigte, wo sich seine Vorräte befanden folgte sie  hastig mit ihren Augen und nickte jedesmal, sobald er seinen Satz beendete.

"Also dann...ich komme bald zurück, ich hole nur Wasser und Feuerholz."

Erneut trafen sich ihre Augen und bevor die Starre sie wieder umfasste schnappte er eilig nach den getrockneten Blasen und verließ die Hütte. Rain wartete ab, bis der Lederne Vorhang sich schloss. Sofort drehte sie sich um und schlug mit ihrem Handballen grob gegen ihre Stirn und warf den Kopf zurück.

"Verdammt Rain was ist los mit dir???

Entnervt von sich selbst blickte sie zu den Schlaf-Fellen und ließ die Arme hängen. Was war los? Sonst hatte sie IMMER gewusst was sie sagen wollte. Ohne in irgendeiner Weise darüber nachdenken zu müssen! Wieso konnte sie das jetzt nicht? Stattdessen stand sie wie eine Zweijährige vor ihm und brachte kein Wort hinaus.  Knurrend lief sie hin und her und  versuchte wieder sich zu beruhigen.

"Ja er ist nett zu mir, aber vielleicht denkt er ja auch: Hey wie hat sie es bloß geschafft auch nur eine Nacht da drausßen zu verbringen wenn sie jetzt schon kein Wort heraus bekommt? Vielleicht hat er einfach NUR Mitleid für das arme, kleine, dumme Ding, welches viel zu große Männerkleidung trägt?"

Abrupt blieb sie stehen und sah erneut zu den Fellen.  Wenn dem all so wäre, würde er sie dann in seinen eigenen Fellen schlafen lassen? Rain schnaufte tief aus und entspannte sich.  Es war nicht so einladend, wie die Schlaf-Felle bei ihrem Vater, doch  immer noch einladender als der kalte harte Boden. Die Erschöpfung der letzten Tage war einfach zu groß und so ging sie auf den Schlafplatz zu und zog  auf dem Weg dorthin ihre Stiefel aus um sie beiseite zu stellen.  Wie ein Stein, ließ sie sich auf die Felle plumpsen sodass ihre Haare  in einem Kreis um ihren Kopf herum flogen und schloss für einen Moment die Augen. Nur kurz ausruhen. Was für ein seltsamer Moment. Genau jetzt, lag sie in dem Bett eines fast  vollkommen fremden Mannes, welcher sie im Innersten seltsam bewegte, obwohl sie ihn gar nicht kannte. Weit weg von ihrer Familie, an einem Wendepunkt ihres Lebens. Alleine und irgendwie doch nicht. Eigentlich wollte sie nur kurz ruhen, doch es tat so gut die Augen geschlossen zu halten. So entspannte sie ihr Gesicht, drehte sich zur Seite und zog die Beine an. Das Fell streichelte herrlich sanft und einladend ihre Wange. Sich immer weiter entspannend holte sie einmal tief Luft. Die Felle rochen teils leicht muffig, doch größtenteils auch nach ihm. Etwas vertrautes lag darin und nahm ihr jegliche restliche Anspannung. Sie hatte sich gefreut gehabt, sich erst von dem Schweiß und dem Dreck der letzten Tage reinzuwaschen, doch jetzt überwiegte der Wunsch danach, die Augen noch ein wenig länger geschlossen zu halten. Sie spürte keine Angst, hier..in seiner Hütte. Er würde sicher gleich wiederkommen um das Wasser und das Holz zu bringen. Nur für sie. Sonst war es immer anders herum gewesen.  Innerlich freute sie sich darauf und hoffte, er würde noch etwas bei ihr bleiben. Mit ihr reden. Sie einfach nicht alleine lassen, doch bevor dies Wirklichkeit werden konnte, entschwand ihr Geist und ließ ihren Körper in tiefen Schlaf fallen während das kleine Feuer leicht vor sich hin knisterte und tanzende Muster auf ihren Körper malte. So bekam sie Whitefangs Rückkehr nicht mehr mit.  

Rain träumte. Sah ihr Dorf vor sich in milchigem, verschwommenem Licht, Kinder rasten lachend umher und Frauen eilten in alle Richtungen, schleppten irgendetwas mit sich oder schnatterten mit anderen Frauen um die Wette. Plötzlich kam Summerbird auf sie zugerannt, höchstens 7 Jahreswenden alt und lachte sie an. In kindlicher Perspektive sah sie hoch zu den Tipistangen, an dessen Ende die Pferdeschwänze sich synchron im Wind bewegten. Als ihr Blick nach vorne schweifte, sah sie ihren Vater auf sie zu kommen, sie lachend aufheben und durch die Luft wirbeln. Wieder mit Boden unter den Füßen sah er sie mit seinen gütigen Augen an, mit den vielen kleinen Fältchen im Gesicht und den zwei Eulenfedern in seinem drahtigen Haar, welches sich bereits begonnen hatte, silbrig zu verfärben. Bis er plötzlich erschrocken an ihr vorbei sah und schrie, er solle sie in Ruhe lassen. Sie fuhr herum und sah in die drohenden und tobenden Augen eines Schwarzen Wolfes, welcher mit aufgestelltem Kamm und  hochgezogenen Lefzen  knurrend auf sie  zu kam. Hörte wie ihr Vater immer wieder schrie. "Woodsprite! Lass sie zufrieden!" und sie verwirrt in das grässlich, bösartige Gesicht des Wolfes starrte. War dies Woodsprite? Er kam ihr immer näher, bis  sie neben sich ein noch lauteres Grollen vernahm und sie erschrocken aufblickte. Der riesige Schatten eines wütenden Bären  fiel auf sie und  als das Tier sich neben ihr erhob und furchterregend schrie, verdeckte es damit hinter sich vollständig die Sonne. In Todesangst starrte sie den Bären an, welcher schließlich  mit seiner mächtigen Pranke aushohlte und Rainsong diese auf sich zukommen sah.

Rain schrie im Schlaf und Schweißperlen rannten ihre Stirn hinab. Verzweifelt krallte sie sich im dichten Fell unter sich fest und war nicht in der Lage aufzuwachen.

Doch als sie die Arme hoch riss und mit geschlossenen Augen, schwer atmend den tödlichen Hieb erwartete, geschah nichts. Erst nach einigen Sekunden ließ sie bedächtig die Arme sinken und erhaschte einen Blick durch sie hindurch. Das Dorf war plötzlich Menschenleer. Alles war weg, außer die hohen Tipis  und es schien als wären alle Frauen und Männer plötzlich verschwunden und hatten dabei alle Körbe und anderen Gegenstände fallen gelassen. Verzweifelt rief sie die Namen ihrer Familie , doch niemand antwortete. Bis auf einer, der leise und sanft ihren Namen nannte und sie sich suchend umblickte. Sie sah jedoch niemanden, hörte nur immer wieder ihren Namen und begann der Stimme zu folgen. Rannte durch  das leere Dorf hindurch und sah dann plötzlich Whitefang am Waldrand stehen, welcher ihr die Hand ausstreckte und erneut ihren Namen rief. Wie versteinert blickte sie an und kam mit langsamen Schritten zögerlich auf ihn zu und streckte ebenfalls vorsichtig die Hand nach ihm aus.  "Keine Angst Rainsong" hörte sie in ihrem Innersten und in dem Moment, wo sich ihre Hände berührten, verstummten jegliche Stimmen und es wurde dunkel um sie herum. Ihr Geist ruhte nun und sie fand nur noch erholsamen, Kräfte gebenden Schlaf ohne weiter zu träumen.


Zuletzt von Rainsong am 11/12/2020, 19:20 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

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Beitrag von Whitefang 31/8/2010, 15:07

<- Hungry Horse Lake

Whitefang hoffte dass Rainsong genug Gelegenheit gehabt hatte, um sich über vieles klarzuwerden, sich an die Hütte zu gewöhnen und vielleicht auch um sich selbst zu kümmern. Noch während er sich vollbepackt seiner Hütte näherte starrte er wie gebannt auf das Leder, welches vor dem Eingang hing. Er war nun voerst nicht mehr alleine, sondern vielmehr in einer äusserst merkwürdigen Situation. Er würde auf eine Frau achten müssen die er kaum kannte. Was gab es merkwürdigeres als das? Er würde jemanden haben mit dem er sich unterhalten, am Feuer sitzen und essen konnte. Es war als hätte er mit einem anderen Mann das Leben getauscht, und es fühlte sich noch unwirklich an, so als würde er träumen.
Als er unten bei der Leiter ankam hörte er von drinnen ein Geräusch das wie ein Aufschrei klang. Erschrocken hielt er inne und lauschte, dann ließ er das Feuerholz fallen. Es fiel klappernd zu Boden, und schwerfällig sprang er die Leiter hoch. Das Gewicht der Wasserblasen zog an ihm, doch er stürzte nun zum Eingang. Hastig zog er den Ledervorhang beiseite und sah sich in seiner Hütte um. Da sah er Rainsong, welche sich auf sein Schlaflager gelegt hatte. Er sah nur ihren dichten Haarschopf welcher hin und her schwang. Erschrocken keuchend starrte er sie so an bis ihm klar wurde, dass sie ihn gar nicht bemerkte. Er hatte für einen Moment gedacht dass jemand in seine Hütte eingedrungen war um ihr etwas anzutun, doch er konnte niemand sonst entdecken. Vorsichtig trat er näher, die Augen auf sein Schlaflager gerichtet.
"Rainsong...?" flüsterte er, doch sie reagierte nicht. Eben hatte sie noch ihren Kopf wimmernd hin und her geworfen, nun schien sie ganz still zu sein. Das Feuer ließ ihre dem Feuer zugewandten Arme aufleuchten. Ihr Anblick und die Erinnerung an den Aufschrei ließ ihn sich fürchten, auch wenn er es absurd fand. Sie schien ganz einfach zu schlafen. Doch Träume waren etwas sehr mächtiges, was hatte sie nur geträumt?
Leise trat er näher und betrachtete ihren schlafenden Körper. Sie atmete flach und gleichmäßig, so als wäre nichts geschehen. Also würde er sie nicht wecken müssen. Gerne hätte er weiter dort gehockt und ihr dichtes, vom Feuerschein erhelltes Haar betrachtet, doch er verbot sich diesen Wunsch. Es war unhöflich eine schlafende Person derart zu betrachten, wenn man sie kaum kannte. Und auch wenn die meisten Männer sich daran nicht hielten, er fühlte noch so etwas wie Anstand in sich. Also seufzte er leise und erhob sich, um zum anderen Ende des Raums zu gehen. Dort hängte er eine der Hirschblasen an einen Haken, die andere Blase nahm er mit an das Feuer. Dort goß er das Wasser in einen Tonkrug und legte die leere Blase beseite. Vorsichtig schöpfte er mit der Hand etwas Wasser und trank so leise er konnte. Mit einem kurzen Blick zu Rainsong sah er, dass sie noch schlief.
Also konnte er die Zeit nutzen um sich frisch zu machen, so lange er vor ihren Blicken unbemerkt war. Er bemerkte dass er für die nächste Zeit noch öfters vor diesem Problem stehen würde; er würde sich nur unbeschwert geben können wenn sie denn mal schlief oder die Hütte verlassen hatte. Und das musste sie zwangsläufig, zumindest um ihr Geschäft draussen am Waldrand zu verrichten. Er schlich in die Nähe des Schlaflagers wo sich seine Habseligkeiten befanden. Konzentriert wühlte er in einem der Körbe herum und versuchte im Halbdunkel etwas zu erkennen. Dann suchte er sich ein frisches Hirschlederhemd heraus, welches an der Vorderseite mit kleinen Perlmuttperlen und Knochenstäbchen verziert war. Er hob es an und begutachtete es. Little Dancer hatte es für ihn genäht, und er wunderte sich dass das Leder noch immer so geschmeidig war wie damals.
Vorsichtig entfernte er sich wieder und setzte sich an die Feuerstelle. Dort zog er sich das blutige Hemd über den Kopf, warf es achtlos beiseite und betrachtete noch einmal das frische Hemd, ehe er es sich über den Kopf zog. Sogleich fühlte er sich um einiges besser. Er zog sein langes Haar aus der Halsöffnung und ließ es langsam auf seine Schultern fallen. Nun da er hier saß und in das Feuer starrte, fühlte er die Müdigkeit bleiern in sich pochen. Doch er wollte jetzt nicht schlafen, erst musste er etwas essen, und ein Tee würde ihm auch gut tun. Und Rainsong sicherlich auch. Also hängte er einen Kessel auf den Dreifuß und gab Wasser dazu, damit es sich erhitzen konnte. Anschließend hängte er den Kochsack mit Wasser auf die Vorrichtung und schob mit einem Holzscheit die Kochsteine in die Glut. Geduldig wartete er bis sie sich erhitzt hatten, ehe er sie mithilfe von zwei Ästen in den Kochsack fallen ließ. Während sich das Wasser sprudelnd erhitzte erhob er sich und zog einen kleinen Sack aus Wassergrasfasern von der Decke. Ebenfalls suchte er eine Handvoll getrockneten Elchfleischs, einige Topiawurzeln und getrocknete Zwiebeln heraus und gab es in den Kessel.
Dann setzte er sich an das Feuer und guckte in den Kochsack. Das Wasser dampfte, und nun konnte er den Inhalt des kleinen Beutels in das Wasser schütten. Sofort breitete sich der angenehme Duft der Fichtennadeln in der Hütte aus, und ungeduldig hielt er sein Gesicht in den heissen Dampf und genoss einfach nur das prickelnde Gefühl auf der Haut. Er hoffte dass Rainsong ebenfalls gerne Fichtennadeltee trank. Langsam beruhigte er sich vollkommen, und mit schläfrigen Augen blinzelte er in das Feuer. Das Wasser in dem Kessel blubberte vor sich hin, und sobald das Fleisch weichgekocht war würde er etwas Maismehl zum Eindicken hinzufügen können. Er spürte wie seine Schultern sich entspannten, und nun musste er nur noch abwarten bis das Essen fertig war und Rainsong aufwachte. Und erst wenn das Feuer herunter gebrannt war würde er die verstreuten Holzscheite vor seiner Hütte einsammeln gehen. Jetzt musste er erst einmal die Ruhe geniessen.
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Beitrag von Rainsong 31/8/2010, 15:56

Rainsong erwachte. Ihr Kopf schmerzte und als sie die Augen aufschlug, starrte sie unbeholfen auf das dunkle, dichte Fell auf dem sie lag. Sie musste erstmal realisieren, wo sie sich überhaupt nun befand und betrachtete schläfrig Wand und Decke. Es roch herrlich nach Fichtennadeln und deftiger Suppe und die Luft war angenehm frisch und verändert. Die ganze Atmosphäre schien eine andere zu sein, jetzt, wo sich wieder Leben in der Hütte befand. Eine angenehme Wärme war entstanden und das Feuer hatte jegliche Feuchtigkeit aus den Wänden vertrieben und der muffige Geruch war verschwunden. Wie lange sie wohl dort gelegen hatte?  Rasch erhob sie sich und sah Whitefang am Feuer sitzen. Er schien sich bereits umgezogen zu haben und starrte wie hypnotisiert ins Feuer, als würde er über etwas sehr intensiv nachdenken. Gründe um nachzudenken gab es ja jetzt genug. Er schien gar nicht bemerkt zu haben, dass sie aufgewacht war und das Feuer erleuchtete sein Gesicht und verlieh ihm einen sanften Ausdruck. Rainsong traute sich für einen Moment lang nicht, sich zu bewegen und zog so langsam wie sie konnte die Beine hoch, um sich ab zu stützen. Ihre Glieder fühlten sich komisch an, als wäre sie drei Tage und Nächte unentwegt gelaufen. Und sein Anblick beruhigte sie innerlich. Die unangenehmen Fragen seitens seines Häuptlings und auch der Dorfbewohner würden sicher kommen. Deshalb war nun jede ruhige Minute kostbar und sie hatte bis jetzt noch nie wie jetzt die Möglichkeit gehabt, ihn sich in Ruhe anzusehen.
Er schien sehr versunken und nachdenklich. Rain kannte das nur zu gut. Und es tat ihr irgendwie leid. Er würde sich nun oftmals erklären müssen und das alles wegen ihr. Kurz wusste sie wieder nicht, ob es richtig gewesen war, ihm diese Bürde aufzulasten und mit zu kommen. Andererseits tat ihr seine Anwesenheit gut. Sie mochte ihn immer mehr, obwohl er einfach nur dasaß und nichts sagte. Ihr so zuvorkam mit allem, was er bis jetzt sagte und tat. Mit dem Verhältnis zu ihrem Vater war es am ähnlichsten doch trotzdem nicht vergleichbar. Die anderen Männer in ihrem Dorf hatten bis jetzt immer nur gefordert. Waren selbstverliebt und abgestumpft. Stets nur um sich selbst bemüht. Und sie musste zugeben, dass diese neue Erfahrung mit Whitefang ihr erfrischend gut tat. Sie schien fasst selbst verträumt und versunken in diesen Gedanken, während sie ihn so betrachtete, als er plötzlich seinen Blick anhob und sie ansah. Erschrocken und ertappt hob sie ihren Kopf und spürte förmlich, wie ihre Wangen schlagartig rot wurden...

"Oh...entschuldige. Ich bin noch nicht ganz wach."
stammelte sie und  versuchte die lästigen Strähnen aus ihrem Gesicht hinter ihrem Ohr zu bändigen. Innerlich verfluchte sie sich erneut selbst.   Noch recht steif krabbelte sie über das Fell in seine Richtung und setzte sich zu ihm ans Feuer um in die Suppe zu schauen.  Der herrliche Duft trotz der wenigen Zutaten erweckte ihren Hunger und es war ihr fast peinlich, dass sie die ganze Zeit geschlafen hatte ohne ihm zur Hand zu gehen. Sie wollte nicht, dass er sich um sie kümmern musste als wäre sie ein lästiges, kleines Kind. Als sie sich weiter umsah, entdeckte sie den Krug am Eingang stehen in dem sich frisches Wasser befand. Und sie überlegte, wie sie es anstellen konnte, sich etwas frisch zu machen, ohne ihn aus seiner eigenen Hütte vertreiben zu müssen. Er sprach davon, dass er nicht über Nacht hier bleiben würde, also würde sie einfach warten müssen. Obwohl das Bedürfnis den Dreck los zu werden und sich ihr Kleid anzuziehen gerade über allem anderen stand, doch sie wollte ihm nicht noch mehr Umstände bereiten, als er wegen ihr so schon hatte.  
Abwartend und um die seltsam, schweigsame  Stille zu überbrücken, kämmte sie grob mit ihren Fingern ihre Haare und befühlte die noch schmerzende Narbe an ihrer Lippe vom Schlag des Chiefs. Nachher würde sie endlich Gelegenheit haben, um sich im Wasser zu betrachten. Sie hoffte, das die Flecken im Gesicht bereits nicht mehr ganz so auffällig aussehen würden, wie noch drei Tage zuvor.  Auch Whitefangs Nase sah besser aus. Und ohne blutiges Hemd irgendwie....Okay stopp... nicht so weit denken..." Befahl sie sich selbst, hohlte einen tiefen Atemzug und sah ihn freundlich an.

"Du siehst viel besser aus Whitefang. Ich hoffe deine Wunde am Kopf schmerzt nicht so sehr wonach es aussieht. Habe...ich lange geschlafen?"

"Du siehst viel besser aus Whitefang! So ein Blödsinn!"[i]dachte sie eine Sekunde später und war sehr dankbar, dass er ihre Gedanken nicht hören konnte.


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Beitrag von Whitefang 31/8/2010, 16:22

Endlose Zeit später, so schien es Whitefang, bemerkte er eine Bewegung im Augenwinkel. Die tanzenden Schatten des Feuers spielten ihm oft Streiche, doch nun da Rainsong in seiner Hütte lag war alles so ungewohnt dass er sich beinahe fremd darin fühlte. Sein Blick schweifte zu dem Schlaflager rüber, und nun erkannte er dass sie wach war. Er sah es an ihren Augen, in denen sich der Feuerschein spiegelte. Abrupt erstarrte er, so als würde er ein scheues Wild beobachten und er müsse befürchten, dass es vor ihm flüchtete. Sofort bemerkte sie seinen Blick und hob ihren Kopf an.
"Oh...entschuldige. Ich bin noch nicht ganz wach." hörte er sie sagen, und er rührte sich nicht als sie ihr Haar nervös zurecht machte und dann an die Feuerstelle gekrochen kam. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel als er sie dabei beobachtete, wie sie die Suppe und den Tee bemerkte. So wie sie wirkte schien sie sich darüber zu freuen. Er ließ ihr Zeit wach zu werden und mit ihren Sinnen wieder zu sich zu kommen, also schwieg er und senkte seinen Blick in das Feuer. Er saß zwei Armlängen von ihr entfernt, und doch konnte er jede ihrer Bewegungen förmlich in der Luft spüren. Was sollte er jetzt mit ihr reden? Ein vertrautes Gespräch erschien ihm als unmöglich.

"Du siehst viel besser aus Whitefang. Ich hoffe deine Wunde am Kopf schmerzt nicht so sehr wonach es aussieht. Habe...ich lange geschlafen?"

Er sah auf und lächelte nun ein wenig mehr. Da sie scheinbar bereit war ein paar Worte zu wechseln, ging er darauf ein. "Oh nein...sie schmerzt eigentlich nicht, was wohl an der Salbe liegt." Während er sprach betrachtete er neugierig ihr Gesicht. "Ich weiss nicht wann du eingeschlafen bist, doch seit ich hier bin hast du geschlafen. Es ist beinahe dunkel draussen," sagte er und erhob sich, um vier Schüsseln aus getrocknetem Kürbis zu holen. Zwei davon füllte er nun mit dem Tee, welchen er mit einer Hornkelle aus dem Kochsack schöpfte. Er reichte eine der Schüsseln zu Rainsong rüber.
"Hier...er ist nun nicht mehr so heiss."
Als sie die Schale entgegen genommen hatte nahm er sich schweigend seinen eigenen Tee zur Hand und trank erst einmal ein paar Schluck davon. Die Wärme breitete sich sogleich in ihm aus und tat unbeschreiblich gut. Er konnte ein leises Seufzen nicht zurückhalten und stellte die Schüssel wieder ab.
"Und wie geht es dir? Ich hoffe du konntest dich nun etwas ausruhen, auch wenn du...ein wenig unruhig geschlafen hast," sagte er unbekümmert und rührte nun in der Suppe herum. Eigentlich war es nun Zeit um das Mehl einzurühren, doch er konnte sich noch nicht dazu durchringen sich zu erheben. Er wollte Rainsong mit seiner Aussage nicht in Verlegenheit bringen, aber ihr Traumschlaf hatte ihn beunruhigt. Seine dunklen Augen glänzten als er sie wieder ansah.
"Ich hoffe du fühlst dich hier nun besser als draussen im Wald."
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Beitrag von Rainsong 31/8/2010, 16:59

Er antwortete ihr, als wäre er dankbar dass sie die Stille zwischen ihnen beendet hatte. Er war ganz sicher nicht wie einer der Männer der Cheno-kah, welche die Mädchen reihenweise in ihre Tipis einluden. Er wirkte nicht so, als ob er häufiger mit Frauen sprach und schon gar nicht, als hätte er des öfteren weibliche Gäste. Er erwähnte, dass er durch die Salbe seine Wunde kaum spürte und verlegen blickte sie zu Boden, verkniff sich ein Grinsen. Als er erwähnte, dass es bereits dunkel wurde, war sie fast ein wenig dankbar darüber. Also würde sie nicht versuchen müssen, die Zeit bis zur Nacht herum zu bekommen.  Er erhob sich um sich und ihr Tee einzugießen und reichte ihr eine Kürbis Tasse, welche sie lächelnd und dankbar entgegen nahm. Sie führte den noch dampfenden Tee nahe an ihr Gesicht und zog genüsslich den wohltuenden Geruch ein, ehe sie vorsichtig trank. Der Tee tat ihrem Hals so gut und vertrieb die Luft aus ihrem Magen.

"Und wie geht es dir? Ich hoffe du konntest dich nun etwas ausruhen, auch wenn du...ein wenig unruhig geschlafen hast,"

Sofort hielt Rain inne und blickte zuerst ertappt ins Feuer bevor sie ihn ansah. An den Traum hatte sie bei ihrem Erwachen gar nicht mehr gedacht. Danach hatte sie noch ruhigen Schlaf gefunden. Doch nun kamen die Bilder zurück ins Gedächtnis und sie wusste zuerst nicht, was sie ihm darauf antworten sollte.  Als sie nach den Worten suchte, sprach er schon weiter.


"Ich hoffe du fühlst dich hier nun besser als draußen im Wald."

Rainsong stellte hastig die Tasse neben sich.

"Ja, ja es geht mir gut ich...ich fühle mich schon viel besser aber ich....eh...."

Fuhr sich mit der Hand über die Stirn und  holte tief Luft um nicht zu unsicher zu wirken.

"Ich versuche zu vergessen weißt du. Doch es ist nicht so einfach wie ich es mir vorgenommen hatte. Es tut mir leid wenn ich dich damit beunruhigt haben sollte."

Mit einem Seufzen sah sie ihn an. Ihre Probleme sollten nicht zu seinen werden und so brachte sie ein gezwungenes Lächeln auf ihre Lippen und   kam noch etwas näher an ihn heran. Er blickte sie an, als würde sie ihn gleich auffressen wollen, doch sie wollte verhindern, dass er sich ihretwegen Sorgen machen musste. Es war ihr peinlich, dass er sie im Schlaf gehört hatte. Ruhig blickte sie ihm tief in die Augen um der Ehrlichkeit in ihren Worten Ausdruck zu verleihen.

"Ich bin jetzt hier in Sicherheit und deshalb geht es mir gut... Dank dir brauche ich erst einmal keine Angst mehr haben..."


Auch, wenn sie innerlich wusste, das dem nicht so war und sie sehr wohl reichlich Angst hatte, dem Chief gegenüber zu treten, so wollte sie ihm doch Sicherheit geben um ihn nicht noch mehr zu belasten. Irgendwann würde sie wieder fortziehen müssen und keine Probleme zurücklassen. Obwohl sie sich in diesem Moment in seiner Gegenwart sehr wohl fühlte. Nachdem sie gesprochen hatte, blickte sie in die Suppe und ihre Stimme klang nun weniger ernst und etwas freudiger um die bedrückte Stimmung etwas aufzuhellen.

"Die Suppe könnte etwas Mehl vertragen!"

sagte sie verschmitzt und grinste ihn an, ehe sie sich erhob und den Beutel mit dem Maismehl an sich nahm. Wie selbstverständlich trat sie zu dem Feuer, ging in die Hocke und gab etwas davon in die Suppe.  Als sie bemerkte wie er sie beobachtete, versuchte sie ihn mit ihrem Lächeln anzustecken, während sie den Dampf vom Löffel pustete um die erreichte Konsistenz zu prüfen.

Danach erhob sie sich, blickte sich kurz um und lief dann gezielt auf den Beutel an der Wand zu, aus dem Whitefang zuvor die Kürbis Schalen hervor gehohlt hatte und fand tatsächlich ein paar Grössere darin, welche sie zum Feuer trug und sie mit der Suppe füllte. Für Whitefang fischte sie ein paar große Stücke des Fleisches hinaus und reichte ihm schließlich seine Portion, bevor sie sich ihre nahm und sich neben ihn setzte. Genüsslich kostete sie davon.

"Die ist gut. Und jetzt genau das Richtige."

Sie zögerte einen kurzen Moment, ehe sie erneut das Wort erhob. Nur zu gerne hätte sie gefragt, weshalb ein Mann wie er sich noch keine Frau genommen hatte. Doch das wäre respektlos gewesen. Sie war schon immer zu neugierig gewesen, was sie oftmals in sehr unangenehme Situationen gebracht hatte, aus denen sie aber etwas gelernt hatte.

"Weißt du, ich bin sehr froh das ich mit dir kommen durfte. Dein Freund scheint mich nicht wirklich zu mögen und ich weiß du müsstest das alles gar nicht tun. Das was du bisher für mich getan hast ist mehr als ich erwarten konnte und ohne euch säße ich jetzt irgendwo da draußen und würde von einem Ast zum anderen springen um mich vor den Wildsäuen zu retten. Ich weiß ich verlange sehr viel wenn ich dich frage aber.... wenn ich bleiben darf, nur für eine Weile und es dir nicht zu viele Umstände bereitet, würdest du mir zeigen wie ich mit dem Bogen umgehen kann? Ich würde mich sehr freuen wenn du derjenige wärst der es mir beibringt. Ich vertraue dir..."

Erwartungsvoll, fast flehend sah sie ihm abwechselnd in seine leuchtenden Augen und man konnte ihm ansehen, dass er damit nicht gerechnet hatte.


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Beitrag von Whitefang 31/8/2010, 17:39

Er hatte ihr gesagt dass er hoffte, es würde ihr nun besser gehen, und sie reagierte ehrlich aber auch nervös; sagte dass sie versuchte zu vergessen, doch dass es ihr nicht leicht fiel. Verständnisvoll schwieg er während er sie betrachtete. Er konnte nicht vollständig nachvollziehen wie sie sich nun fühlte, denn er wusste weder genau warum sie in Schwierigkeiten geraten war noch wie es war, auf diese Art den Clan zu verlassen. Doch er konnte es sich vorstellen. Sie rückte plötzlich etwas näher an ihn heran, und wieder fiel er in eine Starre wie ein erschrecktes Kaninchen. Was hatte sie nun vor? Diese Nähe war er nicht gewohnt, und er konnte nicht deuten was sie bezweckte. Sie hatte zwar den persönlichen Radius überschritten, doch dann hielt sie inne, und nun war sie nicht mehr weit von ihm entfernt. Er konnte die feinen Härchen an ihrem Hals erkennen, und ihre Augen sahen ihn so eindringlich und groß an, dass er sie nur anstarren konnte.

"Ich bin jetzt hier und deshalb geht es mir gut... Dank dir brauche ich erst einmal keine Angst mehr haben..."

Als sie dies sagte breitete sich eine Wärme in ihm aus, welche nicht von dem Tee herrührte. Er schluckte verkrampft, behielt jedoch die Ruhe. Er wollte ihr sagen dass er ihr keine endlose Sicherheit gewähren konnte, doch kein Wort kam über seine Lippen. Es war als würden sie sich schon lange kennen, und doch war dort ein seltsames Gefühl das ihm sagte, dass es nicht so war. Sie blickte in den Kessel mit der Suppe, und er starrte sie weiterhin an. Wie kam es dass sie sich nicht vor ihm fürchtete...? Für gewöhnlich handelten Männer so wie ihnen der Sinn danach stand, und viele nutzten hilflose Situationen einer Frau aus, besonders wenn sie nicht dem Clan angehörten. Warum also nahm sie nicht reißaus vor ihm? Sie war alleine mit ihm in seiner Hütte, es gab weitaus sicherere Möglichkeiten für sie.

"Die Suppe könnte etwas Mehl vertragen!"

Ihre Worte holten ihn aus seinen Gedanken, und als sie ihn angrinste musste er amüsiert lächeln. Er sah ihr dabei zu wie sie das Maismehl holte und es in die Suppe rührte. Beinahe fasziniert beobachtete er wie sie in dem Topf rührte, so als wäre das ganz selbstverständlich. Wie glücklich er sich fühlte allein das zu sehen, konnte sie wohl niemals ahnen. Und wieder ertappte er sich dabei wie er so dachte, obwohl er das nicht tun durfte und sollte. Als sie erneut aufstand um die Schüsseln für die Suppe zu holen, lauschte er ihren leichten Schritten während er in das Feuer blickte. Diese Momente kamen ihm so vertraut und verloren vor, und gleichzeitig waren sie so neuartig. Er konnte seine Gefühle nicht einordnen.
Rainsong reichte ihm seine Schale mit der Suppe, und er nahm sie mit einem Lächeln und einem dankbaren Nicken entgegen. Sie setzte sich neben ihn, und er sah ihr kurz dabei zu wie sie von ihrer Schüssel probierte. Um sich nicht verdächtig zu machen konzentrierte auch er sich nun auf seine Mahlzeit und schlürfte etwas von seiner Suppe. Wie gewohnt war sie sättigend, schmeckte jedoch etwas fad. Frische Kräuter hätten gefehlt, doch diese würde es erst in einigen Wochen geben.

"Weißt du, ich bin sehr froh das ich mit dir kommen durfte. Dein Freund scheint mich nicht wirklich zu mögen und ich weiß du müsstest das alles gar nicht tun. Das was du bisher für mich getan hast ist mehr als ich erwarten konnte und ohne euch säße ich jetzt irgendwo da draußen und würde von einem Ast zum anderen springen um mich vor den Wildsäuen zu retten. Ich weiß ich verlange sehr viel wenn ich dich frage aber.... wenn ich bleiben darf, nur für eine Weile und es dir nicht zu viele Umstände bereitet, würdest du mir zeigen wie ich mit dem Bogen umgehen kann? Ich würde mich sehr freuen wenn du derjenige wärst der es mir beibringt. Ich vertraue dir..."

Whitefang hielt inne und sah von seiner Schüssel auf in ihr Gesicht. Wie frei heraus sie nun sprach, so als wäre bei ihr eine innere Mauer gefallen. Dieser Umstand war neu für ihn, doch es gefiel ihm sehr. Sie verwandelte sich immer mehr von der Fremden aus einem anderen Clan, in eine vertraute Freundin.
wenn ich bleiben darf für eine Weile, echote er in Gedanken und lächelte sie an.
"Ich würde es dir gerne zeigen, Rainsong! Aber dein Bogen ist nicht passend für dich, er ist zu groß. Du wirst ihn nicht gebrauchen können, es sei denn du verlängerst deine Arme," sagte er und grinste. Er hoffte sie würde nicht beleidigt reagieren so wie die meisten anderen Frauen. Er glaubte sie könne die Wahrheit vertragen, er wollte sich nicht verstellen.
"Ich hatte morgen vor zu jagen, wenn du willst dann begleite mich. Es sei denn Four Bears wird sich den ganzen Tag mit uns Zeit lassen, was ich aber nicht glaube. Runner wird auch mitkommen."
Er sah sich eilig in seiner Hütte um. Wo war sein Hund eigentlich? Es war ungewöhnlich für ihn dass er so lange fort blieb. Wieder sah er Rainsong ins Gesicht, und diesmal versuchte er sich keine Sorge anmerken zu lassen. "Scheinbar ist er noch irgendwo buddeln," sagte er leise und verbarg sich hinter seiner Schüssel, aus der er laut seine Suppe schlürfte.
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Beitrag von Rainsong 31/8/2010, 19:37

Nachdem sie ihn um diesen wirklich großen Gefallen gebeten hatte, kam es ihr vor, als hätte er sich fast an der Suppe verschluckt und er sah sie mit großen Augen an. Und nicht nur das, es zeigte ein sanftes Lächeln was sie tief berührte. Denn es sah nicht so aus, als würde er sie auslachen, sondern sich freuen. Und nichts anderes hatte sie gehofft.

"Ich würde es dir gerne zeigen, Rainsong! Aber dein Bogen ist nicht passend für dich, er ist zu groß. Du wirst ihn nicht gebrauchen können, es sei denn du verlängerst deine Arme,"

erwiderte er und grinste dabei. Rainsong musste ebenfalls grinsen, biss auf ihre Unterlippe und sah verlegen auf den Boden hinab und nickte. Ja sie wusste, dass dieser Bogen von Greyfox sie nicht weit bringen würde. Hoffentlich würde sie genug Zeit haben, sich irgendwie einen passenden zu besorgen, bevor sie wieder abreisen musste.


"Ich hatte morgen vor zu jagen, wenn du willst dann begleite mich. Es sei denn Four Bears wird sich den ganzen Tag mit uns Zeit lassen, was ich aber nicht glaube. Runner wird auch mitkommen."

Rain wäre ihm fasst um den Hals gefallen. Aber so weit wollte sie dann  doch noch nicht gehen. Stattdessen schenkte sie ihm ihr dankbarstes Lächeln und atmete tief durch, als sich ihre Augen wieder trafen. Dann blickte er sich suchend um.

"Scheinbar ist er noch irgendwo buddeln,"

Rain wusste sofort dass er seinen Hund meinte und musste lachend nicken.

"Ja so wird es sein, dein Hund ist.....sehr neugierig!"

Sie erinnerte sich sofort an die Situation in der sie sich zweimal entblößen musste und zwei mal hatte er daneben gestanden und sie prompt angeglotzt und sie konnte sich ein amüsiertes Lachen nicht verkneifen, während White sie fragend ansah.

"Und was den Bogen angeht hast du recht. Ich hatte nur zum Zeitpunkt meiner Abreise nur leider keine große Auswahl zur Verfügung weißt du."

Nun sah er sie wieder an und sie starrte ins Feuer. Sie spürte seinen Blick auf sich ruhen und in ihr tobte es nun. Bis jetzt hatte sie geschwiegen, was ihre Beweggründe anging.  Doch morgen würde der Häuptling sie sowieso danach fragen und dann würde sie eh keine Wahl haben, als sich zu offenbaren. Denn sie würde niemals lügen oder etwas erfinden, um hier bleiben zu können. Das würde sie auch nur in noch mehr Schwierigkeiten bringen. Außerdem vertraute sie ihm tatsächlich und wenn sie sich jemandem aus diesem Clan am ehesten öffnen wollen würde, dann war es er. Er erschien ihr aufrichtig und respektvoll. Und schätzte ihn bereits jetzt dafür. Doch fiel es ihr unendlich schwer einen Anfang zu finden. Und sie hatte Angst. Ihre Emotionen nicht im Griff haben zu können. Sie wollte keine Schwäche mehr zeigen. Er hatte sie bereits weinen sehen, was sie zutiefst bereut hatte. Kurz schloss sie die Augen um sich zu fokussieren und hohlte tief Luft. Ihre Finger  fest in sich verschränkt blickte sie in das Feuer und begann zu sprechen, während er anscheinend gemerkt hatte, dass sie sprechen wollte und sie immer noch ansah.

"Ich bin fortgegangen, weil ich dazu gezwungen wurde, den Sohn unseres Clanführers zu heiraten. Er macht mir schon seit meiner Frau-Werdung den Hof. Doch anders, als die anderen Männer es tun. Er bedrängt mich. Tat mir immer wieder weh und wurde sehr aggressiv sobald ich ihn abwies. Bis er versuchte mich zu überwältigen und zu schwängern um nicht das Urteil meines Vaters abwarten zu müssen. Irgendwann kam es dann wie es kommen musste und er nahm sich sein Recht, dass sein Vater mich für ihn wählte. Ich weiß nicht wie es hier bei euch ist, doch bei uns müssen dürfen die Clanführer selbst wählen, ohne dafür eine Zustimmung bekommen zu müssen und so gilt es auch für ihre Söhne."

Rain musste inne halten und schluckte schwer. Ihr Hals schnürte sich zu, da sich die Ereignisse vor ihren Augen wiederhohlten und sie sie erneut durchlebte. Mit bebenden Lippen sprach sie weiter.

"Auf einer Versammlung verkündete unser Häuptling die Hochzeit mit ihm und ich weigerte mich. Nannte diesen Schmarotzer einen Hundesohn. Daraufhin schlug mich sein Vater nieder. Was kurz danach geschah weiß ich nicht mehr. Jedenfalls half mir ein Freund meines Vaters indem er und meine Freundin mich in sein Zelt brachten und er mir sagte, ich könnte alles von seinen Sachen nehmen, die ich in den Wäldern brauchen würde. Daraufhin lief ich fort."

Die Tränen glänzten in ihren Augen doch hatte sie nun genug Selbstbeherrschung um sie zurückzuhalten. Betreten sah sie auf ihre Finger hinab und fummelte an ihren Nägeln herum um sich abzulenken. Dann sah sie ihm in die Augen.

"Wäre ich dort geblieben hätte, ich mich weiterhin geweigert, Whitefang. Und er hätte mich töten müssen dafür, wie ich seinen Sohn noch genannt hätte! Und hätte ich ihn geheiratet, hätte ICH ihm irgendwann die Augen ausgekratzt! Ich wäre nie mehr glücklich geworden. Er wird mich nicht mehr anfassen."

Genau jetzt wünschte sie sich die Schulter ihres Vaters herbei. Das er sie in den Arm nehmen würde. Sie hatte diese Gesten viel zu wenig zu schätzen gewusst, bis jetzt. Er musste sich schreckliche Sorgen machen. Doch sobald sie daran dachte, fühlte sie ihre Standhaftigkeit wegbröckeln und wischte sich schnell übers Gesicht um wieder ins Feuer zu sehen. Nun wusste er alles. Und irgendwie ging es ihr dadurch besser. Sie war ihm nach all seinen Bemühungen einfach schuldig gewesen, alles zu sagen. Sie wusste das. Und trotz all der Stärke die sie auszustrahlen versuchte, wünschte sie sich doch jemanden der sie in Momenten wie diesen in den Arm nehmen und halten konnte.

"Ich hoffe wirklich, dass ich noch etwas hier bleiben darf. Denn wenn ich ehrlich bin, glaube ich dass ich nicht sehr lange durchgehalten hätte wenn ich dich..ich meine euch, nicht getroffen hätte. Und ich schätze deine Gegenwart und deine ruhige Art sehr."

Dann musste sie sich bremsen. Denn sie wollte nichts Falsches oder Verwirrendes sagen. Doch wollte sie ihrer Dankbarkeit einfach Ausdruck verleihen. Um von der  beklemmenden Situation des  Gesagten weg zu kommen, griff sie erneut zu ihrer Suppe und schlürfte  sie gedankenverloren hinunter. Doch dann dachte sie daran, wie er nach seinem Hund  gesucht hatte.

"Dass heißt allerdings nicht, das du nun jede Sekunde über mich wachen musst ..."

Und brachte nun wieder ein Lächeln hervor.

" Wenn du möchtest helfe ich dir dabei, deinen Hund zu suchen..."


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Beitrag von Whitefang 31/8/2010, 20:05

Whitefang hatte genau gespürt dass sie sich ihm öffnen würde, und er hörte auf zu essen und hörte ihr schweigend zu, als sie ihre dramatische Geschichte erzählte. Er glaubte ihr jedes Wort das sie sagte, denn er sah ehrliche Emotionen in ihren Augen. Er sah wie klein und einsam sie sich fühlte, dass sie nicht so stark und unabhängig war wie sie es vorgegeben hatte. Während sie weiter sprach presste er kurz seine Lippen zusammen, doch er wandte nicht seinen Blick von ihr ab. Er würde ihr zuhören, egal ob er nur ein unbeteiligter Kangee war oder nicht.
Er konnte sie verstehen. Auch wenn er wusste dass man sich nicht immer gegen die Wünsche des Clans richten konnte. Dennoch konnte er sie verstehen. Und jetzt hatte er ein so starkes Mitgefühl für sie dass er fast verrückt wurde, weil er ihr irgendwelche tröstenden Dinge sagen wollte, doch zu so etwas war er nicht fähig. Er ließ seine Suppenschale sinken und sah für eine Weile zu Boden, so als wäre er derjenige gewesen der an allem Schuld war.

"Ich hoffe wirklich, dass ich noch etwas hier bleiben darf. Denn wenn ich ehrlich bin, glaube ich dass ich nicht sehr lange durchgehalten hätte wenn ich dich..ich meine euch, nicht getroffen hätte. Und ich schätze deine Gegenwart und deine ruhige Art sehr. Dass heißt allerdings nicht, das du nun jede Sekunde über mich wachen musst ...Wenn du möchtest helfe ich dir dabei, deinen Hund zu suchen..."

Er sah auf in ihre Augen, und sie versuchte nun wieder stark zu sein und nicht mehr zu zeigen, wie sehr sie ihre Erinnerungen verletzten. Er wusste nun wie sehr es ihr weh getan hatte, und er überlegte wie er sich ihr gegenüber von nun an verhalten sollte. Würde er ihr auch Dinge erzählen können die sonst niemand wusste? Er sah sie an, so als würde er eine Antwort in ihrem Gesicht suchen. Dann erwiderte er ihr Lächeln, auch wenn es nicht mehr so voller Freude war.
"Ich werde dich gewiss nicht fortjagen. Ich denke der Große Geist hatte es so gewollt dass wir uns treffen, und dass du nun hier bist." Er lächelte sie an, dann senkte er seinen Blick und starrte in seine halb leere Suppenschüssel. Er hoffte dass sie ihn nach diesen Worten nicht für verrückt erklärte.
"Erinnere dich an den Wolf. Hast du jemals einen solchen Wolf gesehen...? Sein Fell war weiß wie frisch gefallener Schnee." Seine Stimme war ruhig und leise, und seine Augen verfolgten die kleinen Glutfunken welche zur Decke flogen.
"Ich...ich habe etwas gehört bevor der Wolf kam, doch ich weiß nicht was es war. Es war verwirrend. Aber ich glaube dass der Große Geist uns warnen wollte, oder uns vorwärts schicken wollte damit wir zusammen fliehen."
Nachdenklich sah er Rainsong an. Er fühlte sich nun sehr müde. "Und Young Deer...du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Er ist oft so, viele können das nicht verstehen. Aber man kann sich auf ihn verlassen. Ich denke nicht dass er dich nicht mag, ich glaube nur er hat zuviel Stolz in seiner Brust."
Whitefang blickte prüfend auf und grinste leicht. "Wir haben schon einiges zusammen erlebt, nicht wahr? Ich denke du wirst später dafür einen Teil in deinen Geschichten finden, wenn du deiner Familie von deiner Vergangenheit erzählst. Ich weiß dass es gut ausgehen wird. Und jetzt...sollten wir vielleicht nach Runner sehen, ja das ist eine gute Idee," sagte er und biss sich fast auf die Zunge, damit er nicht unentwegt weiter redete. Er stellte seine Suppenschale beiseite und blickte kurz zu Rainsong, nur um sich zu vergewissern dass sie wirklich mitkommen wollte. Er stand auf und wartete auf sie.
"Bist du wirklich sicher dass du mit mir da rausgehen willst?"
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Beitrag von Rainsong 31/8/2010, 20:59

Und wieder bestätigte sich Rainsongs Gefühl, dass  er es gut mit ihr meinte, denn er sprach voller Mitgefühl und suchte nach Worten. Dies bedeutete, er wollte nichts Falsches sagen und das schmeichelte ihr sehr. Sie bereute es zumindest nicht, ihm alles gesagt zu haben. Er sprach davon, dass der große Geist sie bestimmt nicht ohne  Grund zusammen geführt hätte und sie musste wieder an ihre alte Großmutter denken. Sie hatte damals keinen Satz ohne "Der große Geist......" beginnen können und Rain hatte oftmals die Augen verdreht. Nun verstand sie so langsam was ihre Geschichten aussagen sollten. Zumindest einige davon. Doch als White von dem Wolf sprach, lief ihr ein kalter unheimlicher Schauer über den Rücken. Sie hatte ihn schon fast verdrängt.

"Ja ich erinnere mich an ihn!"

erwiderte sie leise und schlang fröstelnd die Arme um sich. Er sagte daraufhin, dass er etwas gehört hatte. Also war es doch so gewesen! Rain blickte ihn erstaunt an. Sie hatte bemerkt, dass er  irgendwie suchend aussah und voller Konzentration, ehe sie alle drei den Wolf gesehen hatten. Er sagte, dass er sie womöglich warnen wollte.

"Die Späher?" sagte sie flüsterleise. Nun wurde es ihr noch mulmiger Zumute. Denn dann schien es so, als wären sie tatsächlich einem Wesen gesegnet, welches vom großen Geist selbst entsandt wurde?  Ihr wurde unwohl bei dem Gedanken. Einem solchen Tier war sie überhaupt noch nie begegnet, aber sie hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt auch noch niemals in so ernsthafter akuter Gefahr befunden, wie zu dem Zeitpunkt am Kamm.  Nachdem er ihr grinsend erklärte, dass sie Young Deers Reaktionen nicht allzu ernst nehmen sollte, musste sie wieder grinsen. Das hatte sie nicht. Ganz und gar nicht. Und er schien sich darüber zu freuen, dass sie  im angeboten hatte mit hinaus zu kommen. Dann stand er auf und blickte sie belustigt an.

"Bist du wirklich sicher dass du mit mir da rausgehen willst?"

Rain stand ebenfalls auf und stellte sich grinsend vor ihn, legte ihm eine Hand auf die Schulter und antwortete ihm gerne.

"Ich sagte doch bereits, ich habe keine Angst, wenn du nur bei mir bleibst und mich mit den Wölfen nicht alleine lässt"

Dann ließ sie ihren Arm sinken und wurde fast wieder ein wenig schüchtern und zeigte mit ihrem Kinn in die Richtung des Wasserkruges.

"Gibst du mir nur einen kleinen Moment um wenigstens die Erde aus dem Gesicht zu waschen und mir mein Kleid an zu legen? Ich möchte die anderen Frauen deines Clans mit meiner Erscheinung nicht erschrecken."

Sein Lächeln verriet ihr die Antwort. Ebenfalls lächelnd sah sie ihm nach und verschränkte ihre Arme auf ihrem Rücken als er hinaustrat und das Leder hinter ihm zufiel. Als hätte sie eine Biene gestochen, raste sie zu ihren Satteltaschen und kramte hektisch ihr Kleid hinaus. die paar Jingels und Kaurimuscheln klackerten laut auf, als sie es hervor holte und auf den Schlaf Fellen ablegte. Dann raste sie um die Feuerstelle herum, ergriff im Vorbeigehen die Tonschale und  kippte den schweren Krug etwas nach vorne,  um sie mit Wasser zu füllen. Sie wollte keine Zeit verlieren und Whitefang nicht unnötig warten  lassen. Dann trug sie die Schale hinüber zum Schlafplatz und zog sich das lederne Top aus, warf es mit Schwung zu ihren Satteltaschen hinüber und betrachtete sich kurz in dem stiller werdenden Wasser. Es war einfach zu dunkel, um genaue  Einzelheiten sehen zu können, doch waren die Flecken doch  noch deutlich erkennbarer, als sie es sich erhofft hatte. Dieser verfluchte Bär von Mann hatte aber auch kräftig ausgehohlt. So als ob sie ein gleichwertiger Mann gewesen wäre, der vor ihm gestanden hatte. Doch sie hatte jetzt keine Zeit darüber nachzudenken. Sie freute sich sogar ein wenig darauf, mit Whitefang die letzten Stunden des Abends zu verbringen, ehe auch er sich seine verdiente Ruhe nehmen würde. Schnell scheppte sie sich große Mengen Wasser ins Gesicht und über ihren Oberkörper. Es war eiskalt und so musste sie krampfartig Luft einziehen und keuchte leise auf. Strich mit den Händen über ihre Haut  und wusch sich dann erneut mit klarem Wasser ab. Dann rieb sie das überschüssige Wasser ab und versuchte sich so schnell es eben konnte, das Elchlederkleid über zu streifen, was sich auf nasser Haut als sehr schwierig herausstellte. Doch schließlich ergab sich das störrische Kleid dem Kampf und Rain zupfte es sich an ihrem Körper zurecht. Sie liebte dieses schlichte doch trotzdem reizvolle Kleid. Ihre Mutter hatte es für sie genäht, vor noch gar nicht allzu langer Zeit und das Gefühl der sauberen Haut und dem frischen Kleid war in diesem Moment einfach kaum zu übertreffen. Erleichtert seufzte sie und rannte wieder zu ihren Taschen um ihren Kamm herauszuhohlen und schnell noch ihre Mähne zurecht zu biegen. Nachdem auch dies geschafft war, ließ sie es mit Schwung über ihre Schultern fallen. Sie trat  entschlossen zum Ausgang und legte die Hand an das Leder,  atmete tief durch und trat dann hinaus. Es war bereits Dämmerung und sie war sehr froh darüber,  im Zwielicht  und der danach eintretenden Dunkelheit würden sie hoffentlich nicht so auffallen, wie am hellichten Tage. Sie sah White unten auf sie warten, mit dem Rücken zu ihr gedreht. Um auf sich aufmerksam zu machen räusperte sie sich kurz und stieg dann sofort hinab. Ein letztes Mal sah sie an sich hinunter und hob ihre Arme etwas an ehe sie lächelnd zu Whitefang aufblickte.

"So geht es sehr viel besser oder nicht?"

Rain musste grinsen und  lief sogleich neben ihm her um Richtung Dorfmitte zu gehen. Nachdem sie ein paar Schritte gelaufen waren, quälte sie jedoch die Neugierde.

"Du erwähntest einen Namen. Four Bears... Ist das euer Häuptling? Glaubst du er wird mir erlauben zu sprechen?"

Rain wollte versuchen, sich ein wenig auf das kommende Gespräch mit dem Clanführer vorzubereiten und hoffte so, ein paar Informationen sammeln zu können. Trotz das der Frühling die Luft tagsüber nun immer mehr erwärmte, so waren die wolkenlosen Nächte doch noch sehr kalt und Rain ließ ihre Arme unter den weiten Ärmeln verschwinden, während sie dicht neben Whitefag herlief. Er beruhigte sie. Und sie wusste, an seiner Seite würde sie sich trauen können, durch das Dorf zu laufen. Die Kinder waren bereits in ihren Hütten verschwunden. Die vereinzelten, neugierigen Blicke welche sie trafen, versuchte sie erst einmal gekonnt zu ignorieren. Nur wenigen, deren Blick sie zufällig erwiderte  nickte sie freundlich zu. Je näher sie dem Dorfplatz kamen, spürte sie nun aber doch die Anspannung in sich aufsteigen und am liebsten hätte sie sich an Whitefangs Hand festgekrallt. Aber sie hatte es ja so gewollt und nun war ein guter Zeitpunkt um sich unter die Dorfbewohner zu mischen. Nach einem anstrengenden Tag waren sie hoffentlich müde genug, um keine langen Gespräche anfangen zu wollen.

---> Dorfplatz im Ost-Lager


Zuletzt von Rainsong am 11/12/2020, 20:17 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Rainsong 3/9/2010, 19:34

Rain beobachtete seine Mimik ganz genau, nachdem sie  ihm gesagt hatte, dass es ihr nichts ausmachen würde, wenn er mit in der Hütte nächtigen würde. Doch konnte sie mit seiner Reaktion nicht viel anfangen. es verunsicherte sie. Oder war es seine eigene Verunsicherung, mit welcher er sie nur ansteckte? Er schien heftigst nachzudenken und  so wie sie es immer tat, wenn sie grübelte oder ihr etwas peinlich war,  kaute sie nervös auf ihrer UNterlippe herum und wartete darauf, dass endlich Worte aus seinem Mund kamen. Es war ein seltsam, fesselnder Moment positiver Anspannung, während Runner sich bereits in das Innere der Hütte verzogen hatte.

"Du meinst...? Ich glaube das wäre keine gute Idee"

Sagte er schließlich und ging dann an ihr vorbei Richtung Leiter. Rainsong ließ ihren Kopf ein wenig hängen und wusste kurz nicht wohin sie blicken sollte. Sie fühlte sich nun schlecht ihn gefragt zu haben. Sie hatte ihn nicht bedrängen wollen. Und nun dachte er wahrscheinlich etwas dummes von ihr. Erst nach kurzem Zögern drehte sie sich zu ihm um. Er kletterte die Leiter hinauf und wollte gerade eintreten. Rainsong fühlte sich unglaublich schlecht. Und am liebsten wäre sie umgedreht und erstmal fortgelaufen. Doch Bevor Whitefang ganz hinter dem Vorhang verschwand, wendete er ihr seinen Blick zu. Rainsong verstand die Aufforderung. Doch ihre Füße wollten sich nicht bewegen. Sie hatte so sehr versucht, sich von ihrer besten Seite zu zeigen, weil sie wollte , dass er sie mochte. Womöglich hatte sie es nun zu sehr versucht und dies war ihr sehr unangenehm. Und so etwas konnte sie nur schwer verstecken. Unsicher sah sie sich kurz um, erst dann kletterte auch sie langsam die Leiter zu ihm hinauf und betrat nach ihm die Hütte, wo das Feuer noch leicht brannte. Am Eingang stehend, beobachtete sie, wie er sogleich einen neuen Scheitel auf das Feuer legte und Runner sich schwanzwedelnd auf einen Lederfetzen am Rande der Hütte niederplumpsen ließ und zufrieden hechelte. Nach ein paar Sekunden schien auch er zu merken, dass sie sich nicht rührte und sah sie an. Rain versuchte zu Lächeln und ging daraufhin zu ihren Satteltaschen.  Sie wollte es wieder gut machen. Es gab einen Brauch bei den Cheno-kah. Wenn man in der Schuld eines anderen stand oder seine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen wollte, musste man dafür etwas hergeben. Etwas wertvolles... besonderes.  Etwas, dass einem selbst entweder viel bedeutete um seine Selbstlosigkeit damit zum Ausdruck zu bringen, oder eben durch eine Tätigkeit, welche dem anderen zugute kam. Da sie  so nicht viel tun konnte um ihre Dankbarkeit zu zeigen, musste es eben etwas anderes sein. Er würde sicher gleich gehen, um sich irgendwo einen Schlafplatz zu suchen, doch vorher wollte sie es ihm einfach geben. Tief am Boden der Satteltasche fand sie schließlich, was sie gesucht hatte. Behutsam hob sie das Messer ihres Vaters hinaus. Es war ein starkes Messer mit gleichmäßiger Klinge und einem mit winzigen Perlen verziertem Griff und ein paar Lederbändern an seinem Ende. Diese Art von Perlen war sehr schwierig herzustellen und er hatte es ihr vermacht als sie begonnen hatte, Nukas Babytrage anzufertigen. Vorsichtig nahm sie es auf, betrachtete und befühlte die Klinge als sie zu den Schlaffellen lief und sich dort niederließ. Sie musste sich kurz an den Moment erinnern, als ihr Vater es ihr überreicht hatte. Normalerweise war diese Art von Messer eher ein kostbarer Schmuck für die Männer und weniger zum Ausnehmen von Tieren gedacht. Doch das war ihrem Vater egal gewesen. Er hatte es ihr von Herzen gerne gegeben, doch sie hatte es nicht übers Herz gebracht, es mit dem Blut der Tiere zu besudeln. Rain musste lächeln, als sie in diesen Erinnerungen schwelgte und blickte schließlich von der Schneide des Messers auf, in Whites Gesicht, welcher sie dabei ruhig beobachtete. Seine Augen sahen müde aus und sie wollte ihr nicht länger am Schlafen hindern. So sehr sie auch den Wunsch verspürte, dass er hier bleiben würde, wollte sie auch keine Schande über ihn bringen. Sie hatte ja gar keine Absichten gehabt. Doch woher sollten die anderen aus dem Dorf dies wissen? Doch  hoffte sie auch, dass er nun wusste, dass sie niemals von ihm glauben würde, er könnte so handeln wie Woodsprite. Runner schien ihre lauten Gedanken mit zu bekommen und stand juchzend auf, kam auf sie zu und legte sich dicht an ihre Beine um wieder gemütlich vor sich hin zu hecheln. Es sah fast so aus als würde auch er lächeln, sobald er dies tat. Rain legte das Messer beiseite und wuschelte ihm durchs Fell, was ihm anscheinend gut gefiel und ihr seinen Bauch daraufhin entgegenstreckte. Seiner fehlenden Forderung kam sie nach und kraulte ihm daraufhin seinen hellen mit Flaum besetzten Bauch und sah lachend zu Whitefang hinüber.

"Weißt du, bei uns gibt es kaum Hunde. Er ist wirklich sehr lustig.  Mit ist aufgefallen, dass du sehr behutsam mit ihm umgehst. Wie mit einem Freund. Er muss sehr an dir hängen..."

Grinsend betrachtete sie den zufriedenen Runner  als er genüsslich eines seiner hinteren Beine ruckartig bewegte, nachdem sie sich einer kitzligen Stelle an seinem Bauch näherte und sie damit wieder zum Lachen brachte.

Dann sah sie wieder auf in Whitefangs warmen Augen, welche sie wieder fesselten und auf den Boden der Tatsachen holten. Rainsong räusperte sich und  klopfte Runner auf die Seite um ihm zu zeigen, dass es nun genug Streicheleinheiten gegeben hatte. Dann ergriff sie wieder ihr Messer, stand auf und lief auf White zu. Dicht neben ihm setzte sie sich nieder, das Messer respektvoll mit beiden Händen vor sich haltend und sah ihn freundlich an.

"Hör mal, ich...möchte  das du weißt, dass ich sehr zu schätzen weiß, was du für mich in Kauf nimmst. Und in unserem Clan gibt es dafür eine besondere Geste. Du wirst sicher gleich gehen wollen, um auch etwas schlafen zu können, doch vorher möchte ich dir noch etwas geben.  Ich möchte dass du dieses Messer von mir annimmst. Es gehörte vor mir meinem Vater und besitzt eine besondere Art von Wert. Du würdest mir eine sehr große Freude machen, wenn du dieses Geschenk annehmen würdest. ich kann dir sonst nicht viel geben. Aber ich möchte mich angemessen bedanken für deine Mühen"

Sie sah, wie White sie stirnrunzelnd ansah, doch bevor er etwas darauf erwidern konnte beugte sie sich lächelnd nahe zu ihm vor und sah ihm in die Augen ehe sie leise, fast flüsternd  weiter sprach.


"Übrigens ist es in unserem Volk eine Beleidigung, ein solches Geschenk auszuschlagen!"

Und grinste ihn verschmitzt an.


Zuletzt von Rainsong am 11/12/2020, 20:33 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Whitefang 3/9/2010, 20:57

Whitefang betrat langsam das Innere seiner Hütte, und er wusste dass Rainsong ihm folgen würde. Ihre Worte hatten ihn nervös gemacht; zwar hatte er bereits zwei Nächte in ihrer Nähe verbracht, doch hier in seiner Hütte wo alles vertraut war, erschien ihm dieser Gedanke als nicht richtig. Vielleicht wäre das anders wenn sie sich besser kennen würden, oder wenn die Leute da draussen wussten was hier vor sich ging. Er ging schweigend zu der Feuerstelle und legte einige letzte Holzscheite nach. Als er so davor hockte hörte er wie Rainsong leise die Hütte betrat. Er betrachtete noch einen Moment mit ernstem Gesicht die lodernden Flammen, ehe er aufsah und in Rainsongs lächelndes Gesicht blickte. Sie stand am Eingang und sah zu ihm hin, ehe sie langsam in den Raum trat und zu ihren Satteltaschen ging.
Whitefangs Augen folgten ihr, doch als sie sich hinhockte und in ihren Taschen suchte konzentrierte er sich wieder auf das Feuer. Mit einem kurzen Blick in den Kessel sah er dass die restliche Suppe sich zu einem Brei eingedickt hatte, und die Fettaugen waren weiss und erstarrt. Morgen früh würde man es noch essen können. Der Tee in dem Kochsack war nur noch lauwarm was er daran merkte, dass er einen Finger in die Flüssigkeit hielt. Ihm war es gleich, er nahm sich seine Schüssel und schöpfte sich etwas Tee. Er setzte sich erschöpft hin und entspannte seine müden Beine, während er sah dass Rainsong etwas in ihrer Hand hielt und zu seinem Schlaflager ging.
Als Runner sich bemerkbar machte und von seinem Platz erhob sah Whitefang zu ihm auf. Sein Hund tapste schwanzwedelnd hinüber zu Rainsong und ließ sich von ihr streicheln. Der Anblick wie vertraut sie mit seinem Hund umging freute ihn sehr, und es war ihm eine Freude dabei zuzusehen wie sie sich mit Runner beschäftigte. Sie hielt inne und sah zu ihm auf, und Whitefang erwiderte nur ihren Blick ohne etwas aussagen zu wollen.
Als sie sich erhob und auf ihn zukam stellte er seine Schüssel ab und wartete ab was nun auf ihn zukommen würde. Im Schein des Feuers sah er die feine Steinklinge eines Messers in ihrer Hand glänzen, doch er vertraute ihr und machte sich darüber keinerlei Sorgen. Abwartend sah er sie an als sie sich neben ihn setzte und das Messer in beiden Händen vor sich hielt.
"Hör mal, ich...möchte  das du weißt, dass ich sehr zu schätzen weiß, was du für mich in Kauf nimmst. Und in unserem Clan gibt es dafür eine besondere Geste. Du wirst sicher gleich gehen wollen, um auch etwas schlafen zu können, doch vorher möchte ich dir noch etwas geben.  Ich möchte dass du dieses Messer von mir annimmst. Es gehörte vor mir meinem Vater und besitzt eine besondere Art von Wert. Du würdest mir eine sehr große Freude machen, wenn du dieses Geschenk annehmen würdest. ich kann dir sonst nicht viel geben. Aber ich möchte mich angemessen bedanken für deine Mühen"

Er sah kurz auf das wunderbar gearbeitete Messer und dann wieder in ihr Gesicht. Er verstand ihre Beweggründe, und es war ihm eine Ehre dass sie ihm dieses Messer schenken wollte. Denn jede Waffe besaß eine Seele, die ihm von seinem Erschaffer eingehaucht wurde. Und er würde diese Seele nun von ihr erhalten, dafür dass er ihr geholfen hatte. Sie näherte sich ihm noch mehr, und wieder war ihr Gesicht ihm so nahe wie zuvor. Doch dieses mal reagierte er nicht unsicher, sondern ruhig. Er hatte die Ernsthaftigkeit dieses Anliegens erkannt und würde sich nicht beunruhigen lassen.

"Übrigens ist es in unserem Volk eine Beleidigung, ein solches Geschenk auszuschlagen!"

Er sah ihre dunklen, glänzenden Augen vor sich und lächelte nun ein wenig. "Bei uns ist es auch eine Beleidigung." Nur schwer konnte er seinen Blick aus ihren Augen nehmen und sah nun auf das Messer hinab, welches sie mit ihren schmalen Händen ihm entgegen hielt. Er streckte langsam seine Hände danach aus und legte sie flach, mit den Handflächen nach oben, unter ihre Hände. Für einen Moment berührte sich ihre Haut, und zusammen hielten sie das Messer. Dann zog Rainsong ihre Hände darunter weg, und das Messer glitt in seine Hände.
Nun hielt er es vor sich wie einen heiligen Gegenstand, und in gewisser Weise war er das nun auch, denn er war ein Geschenk und somit genauso wertvoll wie andere Artefakte. Whitefang sah auf das Messer herab und nahm es schließlich an sich. Dabei zeigte er Rainsong ein dankbares Neigen seines Kopfes, und wieder sah er ihr in die Augen.

"Ich danke dir für dieses Geschenk, Rainsong. Ich werde es ehren, denn nun ist es ein Teil von mir."

Er wirkte ernst, doch nun zeigte sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. Fast vorsichtig legte er das Messer neben sich und versuchte, so normal wie immer zu wirken, auch wenn sein Herz durch diese Geste laut schlug. Die beiden sahen sich schweigend an, dann blicken sie in das Feuer in der Mitte und genossen einfach nur die Ruhe, Zweisamkeit und Wärme. Whitefangs Augen wurden immer schwerer, und er blinzelte gegen die Müdigkeit an.
Du holst nun dein Bärenfell, gehst hinaus in die Nacht und fragst deinen Freund, ob er ein wenig Platz in seiner Hütte für dich hat. Und wenn seine Frau schimpft und dich hinausjagd weil du es wagst, dich in ihr Privatleben zu schleichen, dann schläfst du eben draussen bei dem Ausguck im Jagdgebiet.
Die letzten Worte seiner Gedanken verhallten wie ein Echo in seinem Kopf. Die süße Dumpfheit des Moments kurz bevor man in einen dämmrigen Schlaf fiel, überkam ihn und ließ ihn langsam seinen Kopf senken. Er saß so nah am Feuer dass ihn die Wärme angenehm durchflutete, was dazu beitrug dass er sich nicht mehr aufraffen konnte um die Hütte zu verlassen. Nein, seine Sinne waren sogar so erschöpft dass er sich überhaupt nicht im Klaren war, dass er nun einnickte obwohl er doch die Hütte verlassen wollte.
Sein Kopf sank nach vorne und Dunkelheit umfing ihn. Nicht mehr lange und auch seine Muskeln würden sich restlos entspannen, und er würde langsam aus seiner Position zur Seite oder nach hinten sinken und tief und fest schlafen.
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Beitrag von Rainsong 3/9/2010, 21:56

Whitefang schien das Messer zu gefallen und Rainsong freute sich darüber sehr. Außerdem würde sie so etwas bei ihm lassen können, sollte sie doch das Dorf verlassen müssen. Und sie spürte, dass es bei ihm in guten Händen war. Er sah sie ungewöhnlich lange an, als sie ihm das Messer entgegenhielt und dies ließ ihr  wie so oft in letzter Zeit  Herz schneller schlagen. Ihr Grinsen verebbte zu einem zaghaften Lächeln und ein Schauer durchströmte sie, als seine Hand schließlich ihre berührte. Ewige Sekunden und ungewohnte Wahrnehmungen ließen sie kurz erstarren und erst  nachdem sie einmal durchatmete, konnte sie sich wieder rühren und das Messer in seine Hände gleiten lassen.  Zufrieden, doch sehr nervös und angespannt warf sie ihr nach vorne gerutschtes Haar über ihre Schulter und  beobachtete Whitefang glücklich dabei, wie er das Messer respektvoll begutachtete und es in Händen hielt, als würde es gleich in sich zusammenfallen. Dann nickte er ihr zu und sagte, dass er es in Ehren halten würde.  Verlegen, aber überglücklich  blickte sie kurz auf ihre Hände hinab und fummelte ihre Nervosität an einem Lederbändchen ihres Kleides weg ehe sie wieder zu ihm aufsah.  Es brauchte einfach keine weiteren Worte und  immer noch lächelnd, sah sie mitten in das Feuer. Ein Moment der Ruhe. Zumindest hatte es so den Anschein, denn in ihr überschlugen sich die Gefühle mit ihren Gedanken.  Nun hatte sie im Grunde gar nichts mehr, was sie an ihren Vater erinnerte. Doch sie bereute es nicht, es ihm gegeben zu haben. Er war ihr ein guter Freund geworden und wie hätte sie sonst angemessen zeigen können, wie viel ihr seine Zuwendung bis jetzt bedeutet hatte. Etwas traurig bereitete sie sich darauf vor, dass er sie gleich alleine lassen würde, wenn auch nur für ein paar Stunden. Es war bereits sehr spät und er musste wirklich sehr müde sein. Sie hatte ja bereits ein wenig  schlafen können und war deshalb und auch wegen ihrer  positiven Anspannung gerade nicht wirklich müde. Doch  er schien zu versuchen, mit aller Kraft wach zu bleiben. Sie hätte an seiner Stelle nicht so lange durchgehalten. Hoffentlich würde er wenigstens Runner bei ihr lassen, denn noch wollte sie nicht alleine in einer fremden Hütte bleiben. Generell war sie es nicht gewohnt, völlig alleine in einer Behausung  schlafen zu müssen. Prüfend sah sie über ihre Schulter zu dem Hund, welcher es sich auf dem großen Bärenfell gemütlich gemacht hatte und zufrieden und fest schlief. Er schien zu träumen, denn seine Augen und Lefzen zuckten ruckartig im Schlaf.
Sie musste ein wenig lächeln darüber und wollte gerade Whitefang fragen, was er glaubte was er wohl träumen würde und sah zu ihm hinüber. Doch sie erschrak  ein wenig, denn er hatte seinen Kopf gesenkt, schien  eingeschlafen zu sein und sein Körper sackte nun leicht nach vorne in Richtung Feuer. Rainsong reagierte aus  einem Reflex heraus und  fing ihn sachte auf, indem sie  einen Arm ruckartig  vor ihm ausstreckte.  Selbst dies schien er nicht mehr wahrzunehmen, sackte in ihren Arm und landete mit seinem Kopf sanft auf ihrer Schulter. Rain erstarrte. Mit aufgerissenen Augen und hochrotem Kopf starrte sie einfach geradeaus und war einen Moment nicht fähig sich zu rühren. Dies hatte sie völlig unvorbereitet getroffen und nun lag er in ihren Armen. Was sollte sie nun tun? Sie hatte geahnt, dass er ziemlich erschöpft sein musste, doch damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Vorsichtig versuchte sie nach unten in sein Gesicht zu sehen und schüttelte ihn ganz leicht.

"White??? Whitefang???"

flüsterte sie etwas lauter, doch auch dies half nichts. Nervös blickte sie sich um und dann zu seinem Schlafplatz hinüber. Was würde er nun wollen? Würde er überhaupt nun noch wach genug werden, um unbeschadet zu seinem Zielort im Dorf zu kommen? Würde er überhaupt jetzt  noch einen Schlafplatz finden? Es war schon mitten in der Nacht! Doch dann traf Rainsong einen Entschluss und griff behutsam um ihn herum, versuchte ihn aufzustützen und vorsichtig zu ziehen, doch das war schwieriger als gedacht. Also rutschte sie mit ihm unbeholfen langsam Richtung Felle und zog ihn immer ein kleines Stückchen vorwärts. Einmal schien er kurz etwas wach zu werden, doch wirklich  da war er immer noch nicht. Stattdessen starrte sie nun Runner mit schiefgelegtem Kopf an und schien sich darüber zu wundern, was sie da mit seinem Menschen wohl anstellte. Er war  ziemlich schwer, obwohl Rainsong nicht die Schwächste war und schon bald kam sie aus der Puste. Zudem versuchte sie ja noch, ihn so behutsam wie möglich auf seine Felle zu hiefen was umso mehr Kraft kostete. Es war nun nicht mehr weit und  sie versuchte, dass letzte Stückchen mit einem Ruck zu überwinden, legte eine Hand in seinen Nacken und legte ihn vorsichtig und schnaufend nieder. Doch das letzte Stück schien er nun doch mitbekommen zu haben. Er hatte sich ihretwegen völlig verausgabt. Nun hockte sie  vor ihm und versuchte den Atem anzuhalten, damit er nicht wach werden würde. Womöglich würde ihm die Tatsache nicht gefallen, dass sie ihn getragen hatte. Ohne sich zu regen, starrte beugte sie sich leicht zu ihm hinunter und  beobachtete seine noch geschlossenen  Augen, während er sich ein wenig hin und her wand und Runner sie nur verwundert ansah.


Zuletzt von Rainsong am 11/12/2020, 20:40 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Whitefang 4/9/2010, 20:30

Whitefang bekam nicht viel um sich herum mit. Ein tiefer Schlaf hatte ihn erfasst, denn sein Körper forderte sich das ein was er nun dringend benötigte: Ruhe. Und während Rainsong ihn zu seinem Schlaflager zog reagierte er so gut wie gar nicht, fast so als wäre er tot. Erst als er auf seinen Fellen lag versuchten seine Sinne ein letztes mal sich dem Schlaf zu entziehen. Während sie neben ihm saß murmelte er leise etwas vor sich hin, drehte seinen Kopf und seine Schultern in eine gemütliche Lage, und während er die Augen geschlossen hielt und kurz davor stand wieder in den Schlaf zu versinken streckte er seine Hand aus.
Seine Finger tasteten ohne ein besonderes Ziel umher. Er berührte Rainsongs Arm, und sofort schien sich sein Unterbewusstsein zu entspannen. Er versank wieder in Schlaf, so als hätte ihm diese Berührung Sicherheit gegeben.
Er sah sich neben einem ihm unbekannten Mann stehen. Das Echo eines Kinderlachens drang an sein Gehör, und der Mann welchen er nur undeutlich erkennen konnte beugte sich zu ihm vor und lächelte, so als wäre dieser um einiges größer. Dann sah er sich durch den Wald laufen, und vor ihm tat sich ein großer See auf. Der Traum fühlte sich weit entfernt an, und die Bilder schienen ohne einen Zusammenhang. Er selbst wusste nicht einmal dass er träumte. Er sah sich als kleinen Jungen zu den Kanus am Ufer rennen und eines in das Wasser schieben. Hörte das Plätschern des Wassers, während er das große Ruder hineintauchte, auch wenn er alles wie durch einen Nebel sah.
Eine ferne Realität nahm Besitz von ihm. Die Ufer des Sees flogen an ihm vorbei, und der See mündete in den Eagle River. Der Wald wechselte in Flachland auf dem das Wasser stand. Das aus dem Wasser ragende Gras raschelte als er das Kanu darüber fahren ließ. Er fühlte sich weder erschöpft vom Paddeln noch spürte er eine sonstige Regung in sich, und schon bald verblasste der Traum wieder.
Als er erwachte und langsam die Augen öffnete, lag er auf seinen Fellen in der Ecke. Sein Gesicht war der Feuerstelle zugewandt, und nun sah er durch verschlafene Augen dass die Glut kaum noch glühte; ein schwacher orangeroter Schein lag auf den Grenzsteinen der Feuerstelle, und der Rest der Hütte war in tiefes Schwarz gehüllt. Suchend streiften seine Augen durch den Raum, doch er konnte nicht viel erkennen. Das schummrige Licht verstärkte noch das Gefühl von Erschöpfung, welche ihn trotz des Schlafes erfasst hatte. Womöglich hatte er nicht genügend geschlafen um sich wohl zu fühlen. Dann fiel ihm plötzlich wieder ein was er kurz vorher hatte tun wollen. Vorsichtig setzte er sich auf und sah sich um. Er hatte nicht vorgehabt in seiner Hütte zu schlafen, doch scheinbar hatte ihm sein Körper einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Zuerst dachte er dass er alleine in der Hütte war, doch dann sah er Rainsong als Schatten nahe des Feuers liegen. Sie hatte sich eines der Elchfelle über den Körper gezogen, und nur ihr Kopf lugte oben heraus. Er starrte einen Moment lang zu ihr rüber, ehe er sich verschlafen die Augen rieb und versuchte, wach zu werden. Ihm war kalt denn er hatte sich nicht zugedeckt; sein Hemd roch nach Schweiss, was ihm sehr unangenehm war. Doch er musste noch warten bis es draussen hell wurde, damit er sich waschen konnte. Also kroch er leise zu dem Wasserkrug und nahm nur einen Schluck, um das unangenehme Gefühl in seinem Mund zu vertreiben. Dann suchte er nach einem Holzscheit, fand jedoch kein einziges, und stand dann auf um leise aus dem Eingang zu treten. Kühle Luft schlug ihm entgegen und ließ ihn sogleich frösteln. Tief durchatmend stieg er die taufeuchte Leiter hinab und sammelte einige von den Ästen zusammen, welche er zuvor dort abgelegt hatte.
Diese brachte er wieder in die Hütte und legte sie neben der Feuerstelle ab. Das Holz war nun leicht feucht, und es klapperte als er es ablegte. Prüfend sah er zu Rainsong rüber, doch sie schlief weiterhin. Mit stoischer Ruhe legte er etwas Holz in die Glut nach und wartete, bis sich die ersten Flammen empor züngelten. Das Holz zischte leise als das Wasser verdampfte, und er setzte sich dicht davor und hielt sein Gesicht in den Schein des Feuers.
Nun hatte er doch zusammen mit ihr in der Hütte geschlafen, ein Umstand welcher ihm persönlich keine Sorgen bereitete. Im Gegenteil, es war ein angenehmes Gefühl zu erwachen und zu wissen, dass jemand in dieser Hütte lag und ebenfalls dort schlief. Doch es würde sich sicherlich herumsprechen dass er die Hütte nicht verlassen hatte, was er hätte tun müssen wenn er eine Fremde darin wohnen ließ. Schon jetzt wusste er dass er wie immer nicht hinhören würde wenn Gerüchte die Runde machten. Er fühlte sich wohl wenn er der Cheno-kah helfen konnte, denn mittlerweile war sie ihm so vertraut geworden wie eine Freundin. Er konnte sie nicht mehr als Fremde ansehen. Seufzend streckte er seinen Arm aus und stocherte in dem Feuer herum. Heute würden sie mit Four Bears sprechen müssen. Um sich abzulenken griff er nach seinem Wolfsfell und legte es sich um die Schultern, damit es ihn wärmte. Dann schöpfte er den letzten Rest Tee aus dem Kochsack, trank seine Schüssel leer und hob die Kochsteine aus dem Sack, um sie wieder in das Feuer zu legen. Währenddessen hoffte er dass die Zeit schnell rum ging bis der Tag erwachte.
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Beitrag von Rainsong 4/9/2010, 21:22

Rainsong hatte sich, nachdem sie ihm eine Weile beim schlafen zugesehen hatte, ein neben ihm liegendes Elchfell gegriffen und es sich etwas weiter weg am Feuer gemütlich gemacht. Sie musste immer noch grinsen über die Tatsache, was passiert war. Wie ein Kind, hatte er in ihren Armen gelegen und sie fragte sich, ob er sich wohl daran erinnern würde, sobald er erwachen würde. Noch lange hatte sie am Feuer vorbei gesehen um ihn leise atmen zu sehen. Tiefer Schlaf, ohne Träume, welcher ihr neue Kraft gab. Erst ein lautes zischen weckte sie und blinzelnd öffnete sie ihre Augen. Das erste was sie sah, war das helle Licht des Feuers vor ihr, welches ihr Gesicht wärmte. Das noch feuchte Holz knisterte zischend und Rainsong musste sich erst wieder im Klaren darüber werden, dass sie sich immer noch in Whitefangs Hütte befand. Zu neu war noch die ganze Situation, ehe sie sich an diese Tatsache so sehr gewöhnen würde, dass sie sich nicht mehr wie eine Fremde vorkam.  Doch mit Whitefang an ihrer Seite konnte sie dies gut aushalten.
Sie musste tief gähnen und streckte ihre Arme von sich. Ihr Nacken schmerzte. Sie hatte wohl auf etwas hartem in der Satteltasche gelegen und verschlafen mit halboffenen Augen, stützte sie sich mit ihren Armen ab um sich aufzurichten. Das Elchleder rutschte ihr in den Schoss und erst jetzt sah sie Whitefang auf der anderen Seite hinter dem Feuer sitzen.  Sofort musste sie unweigerlich lächeln als er sie ansah. Auf der einen Seite ihres Kopfes war ihr Haar ganz fusselig und platt gelegen und sie musste ziemlich komisch aussehen. Rainsong kannte dieses Spiel bereits und strich verlegen mit ihren Händen über die abstehenden Haare.

"Guten Morgen ... Konntest du gut schlafen? Du... schienst gestern zu müde um noch irgendwo hin zu gehen."

Sie sagte dies mit einem amüsierten Unterton und versuchte ihn mit ihrem Lächeln anzustecken, denn er sah noch sehr zerknautscht aus. Als Runner ihre Regung bemerkte kam er sofort auf sie zugetrottet und ließ sich neben ihr nieder, was für Rainsong eine eindeutige Aufforderung darstellen sollte. Also tat wie ihr "befohlen" und kraulte noch recht müde Runners Kopf.  Dann sah sie zu White auf, welcher noch nicht ganz wach in das Feuer starrte. Dann fiel ihr ein, was ihm vielleicht helfen würde wach zu werden. Also  tat sie alle neu gewonnene Energie in sich auf und  holte aus ihrer Tasche den Beutel mit dem restlichen Pökelfleisch aus ihrem Dorf hinaus und legte es auf einem ihrer Teller zurecht. Sie hatte noch ihr anderes Messer dabei, welches sie ausschließlich zum Zerteilen von Nahrung verwendete. Dann erhob sie sich und lief zu dem Beutel mit dem Maismehl, stellte ihn neben ihre anderen Sachen und holte zu Schluss den Krug mit dem Wasser zu sich. Etwas von dem Mehl häufte sie auf den Teller und formte in der Mitte eine Mulde. Dann gab sie etwas von dem Wasser dazu und krempelte ihre weiten Ärmel etwas nach oben. Kurz sah sie auf und bemerkte, wie Whitefang sie ausgiebig musterte, doch sie wollte ihm noch nichts sagen und zeigte wieder nur ihr verschmitztes Lächeln. Sie wollte jetzt auch mal etwas für ihn tun, ehe es nachher ernst für sie beide werden würde. Und er würde eine kleine Stärkung sicher gut gebrauchen können. Sie ließ sich ein wenig Zeit mit dem klebrigen Teig, ehe er sich leichter von der Hand lösen ließ und sie ihn zu einer runden Kugel formte. Wieder presste sie ihre Faust in die Mitte, sodass sich eine Mulde bildete. Dann schnitt sie das Pökelfleisch in kleinen Stücken hinein und knetete den Teig mit dem Fleisch anschließend noch einmal durch, damit es sich verteilen konnte. Danach setzte sie die restliche Suppe noch einmal auf und legte den Fladen mit dem Tonteller an den Rand des Feuers in die Glut. Es dauerte nicht lange und die Hütte wurde ausgefüllt von einem leckeren duft des backenden Fladens. Irgendwann wendete sie ihn und dabei wurde sie ausgiebig von Runner beobachtet, dem schon wieder die Sabberfäden unaufhaltsam aus der Schnauze trieften. Rainsong musste lachen.

"Haha, sieh... dein Hund scheint auch Hunger zu haben!"

Sie nahm das Ende ihres Kleides in ihre Hand, um so den Teller von der Glut zu heben ohne sich ihre Hand verbrennen zu müssen und riss hastig den Backfladen in zwei Hälften. Eine davon legte sie auf  den zweiten sauberen Teller aus ihren Taschen und reichte ihn Whitefang.

"Du musst ihn in die Suppe tunken. Dann schmeckt es noch besser!"

Dann brach sie  sich selbst von der anderen Hälfte etwas ab und ließ ein paar kleine Brocken für Runner fallen, welche sofort von dem Elchhund inhaliert wurden. Ab diesem Moment war sie das Einzigste, was er noch anstarrte.

"Ich habe wohl jetzt NOCH einen Freund dazugewonnen nicht wahr?"

Erheitert sah sie zu dem nickenden White hinüber und sah ihm glücklich dabei zu, wie er genüsslich aß. Es erfreute sie, dass es ihm schmeckte und dass wohl langsam seine Lebensgeister in ihn zurückkehrten. Immer noch spürte sie seine unfreiwillige Nähe von gestern Abend und ließ selbst jetzt ihr Herz schneller schlagen. Zögerlich versuchte sie auch etwas zu essen, doch irgendwie war ihr Hunger bereits wieder verflogen, nachdem sie zu ihm hinüber gesehen hatte. Was wohl alles heute auf sie zukommen würde? Heute war der Tag, an dem sie mit dem Clanführer würde sprechen müssen. Dies würde sicher nicht sehr angenehm werden. Für sie beide nicht. Doch wenn sie noch etwas bei ihm bleiben wollte, würde sie sich dem stellen müssen.  Langsam wurde die Hütte schön warm und Rain war fast ein wenig traurig darüber, dass sie sie gleich verlassen würden. Doch andererseits freute sie sich auch sehr darauf, was er ihr alles zeigen würde. Vor allen Dingen die Jagd betreffend. Dies würde für beide sicherlich eine neue Erfahrung werden. Sie war zuerst fertig und kümmerte sich  mit ihrem Kamm um ihre Mähne, welche sie zu einem dicken Zopf flocht und mit einem Stück Sehne befestigte.  Insgeheim hoffte sie darauf, das Whitefang  sich nach dem Essen würde erleichtern müssen, damit sie einen kurzen Moment hatte, um sich frisch zu machen. Kurz stand sie auf, packte das Elchfell zusammen und trug es aus der Hütte hinaus. Vor dem Eingang gab es nur einen kleinen Vorsprung und Rain musste aufpassen, das sie nicht hinunter fiel. Als sie sicher stand, schlug sie das Fell ein paar male aus, ehe sie sich wieder in die Hütte begeben wollte. Sie sah plötzlich auf und in viele verschiedene Gesichter einiger Frauen , welche sie grinsend, tuschelnd anstarrten. Rainsong nickte ihnen einmal nervös zu und begab sich dann schnell wieder hinein.  Die Lippen aufeinander pressend lief sie wieder zurück und breitete das Fell neu aus.


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Beitrag von Whitefang 4/9/2010, 22:25

Irgendwann im Morgengrauen, das fahle Licht schlich sich bereits durch den Türvorhang, hörte Whitefang wie Rainsong sich auf ihrem Lager regte. Langsam legte er seine Kürbisschale mit dem frisch gekochten Tee nieder und reckte den Hals, um sie zu beobachten wie sie erwachte. Er hörte wie sie gähnte, sah wie sie sich streckte und sich dann aufsetzte. Er blieb ganz still sitzen und sah sie einfach nur an, gab ihr Gelegenheit wach zu werden. Nur das Glänzen seiner Augen zeigte dass ihr zerzauster Anblick ihn ein wenig amüsierte. Sie schien dies zu bemerken und strich sich ihr Haar glatt.

"Guten Morgen Whitefang... Konntest du gut schlafen? Du... schienst gestern zu müde um noch irgendwo hin zu gehen."

Ihr Lächeln machte diesen Morgen ein wenig schöner, und er lächelte nun ein wenig zurück. "Ja...das war ich. Ich hätte nirgendwo mehr hingehen können."
Whitefang blieb noch immer still sitzen während er beobachtete wie Runner zu ihr tappte und sich neben sie legte. Scheinbar mochte sein Hund sie sehr, und das musste schon was heissen. Für gewöhnlich suchte Runner nicht die Nähe von anderen. Auch dies ließ ihn nachdenklich werden, und er senkte seinen Blick in die Flammen; vielleicht sehnte sich der Hund ebenso nach einer weiblichen Bezugsperson, so wie er sich nach einer Frau in seiner Hütte sehnte. Doch tat er das wirklich? Ja, und er konnte das nicht bestreiten, so sehr er das auch versuchte. Aber schon daran zu denken ließ ihn sich innerlich dagegen sträuben. Er wollte nicht dass der Große Geist noch einmal mit ihm spielte, denn das würde er nicht verkraften können. In dieser Hinsicht war er zu schwach.
Eine Bewegung ließ ihn aufblicken, und fragend folgten seine Augen der Chenokah welche sich erhoben hatte und nun im hinteren Teil der Hütte hantierte. Er wusste nicht genau was sie vorhatte, doch als er sah dass sie an den Mehlsack ging konnte er sich denken, dass sie etwas zu Essen machte. Und die Vorstellung von Nahrung ließ Vorfreude in ihm aufsteigen. Auch die vertrauten Geräusche, als sie das Messer benutzte, den Teig knetete und mit den Tontellern hantierte ließ seine Seele wohlig aufatmen. Wie konnten so kleine Dinge ihn nur so glücklich machen?
Er sah wie sie nun einen Teigfladen auf dem Teller plazierte und diesen auf den Kochstein stellte. Wie gebannt starrte er auf den Teig, so lange dass seine Augen brannten. Sie kochte für ihn, wie Frauen es immer für ihre Männer taten. Er musste sich nicht um sich selbst kümmern, er hatte jemanden der an ihn dachte. Allerdings war sie selbst wohl auch sehr hungrig, so glaubte er nicht dass sie das Essen nur für ihn machte.

"Haha, sieh... dein Hund scheint auch Hunger zu haben!"

Whitefang grinste leicht. "Den hat er immer...!"
Rainsong teilte lächelnd den fertig gebackenen Fladen auf und reichte ihm einen ihrer Teller. Er nahm ihn entgegen und betrachtete hungrig den hellen Teig, auf dem sich Blasen gebildet hatten. Der Geruch der davon in seine Nase stieg war wunderbar.
"Danke," sagte er nur, erwiderte kurz ihren Blick und brach ein Stück von dem heissen Fladen ab. Ruhe herrschte als sie sich ihrem Essen zuwendeten, auch wenn Rainsong ab und zu einige Worte sagte, so als müsse sie die Stille durchbrechen. Kauend sah er über das Feuer hinweg und beobachtete sie wie sie ihren Fladen in die Suppe tauchte. Ob sie ahnte wie zufrieden er war, jetzt wo sie ihn so vertraut behandelte? Es war ein merkwürdiges Gefühl.

"Ich habe wohl jetzt NOCH einen Freund dazugewonnen nicht wahr?"

Whitefang betrachtete Rainsong und seinen Hund, der sie unentwegt anstarrte, und nickte lächelnd. Er schluckte seinen Bissen hinunter und machte eine kurze Geste mit seinem Finger. "Er mag dich. Aber du solltest ihn nicht zu sehr beachten, sonst macht er bald mit dir was er will."
Wie zur Bestätigung gähnte Runner, so als würde er kein Wässerchen trüben können. Whitefang lächelte kauend, und sie sahen sich über das Feuer hinweg an. In diesem Moment gab es keine Worte die das Beisammensein stören würden, es reichte dass sie beisammen am Feuer saßen und gemeinsam aßen. Whitefang bereute es nicht die Nacht in seiner Hütte geblieben zu sein.
Als Rainsong aufgegessen hatte stellte sie ihren Teller beiseite, nahm sich das Elchfell und verschwand durch den Ausgang nach draussen. Sogleich leckte Runner ihren Teller sauber, und Whitefang lauschte den Geräuschen als Rainsong draussen das Fell ausschüttelte. Als sie wieder herein kam war auch er fertig, und er stellte nun seinem Hund ebenfalls den Teller hin. Dann nahm er eine zweite Kürbisschale zur Hand und füllte sie mit heissem Fichtennadeltee. Währenddessen breitete Rainsong das Fell vor dem Feuer aus und setzte sich hin. Whitefang reichte ihr die Schale und lächelte dabei freundlich.
"Hier...wir sollten noch einen Tee trinken bevor wir uns dem Tag widmen, nicht wahr?"
Er nahm sich auch noch etwas Tee und trank einen Schluck davon. Dabei überlegte er so bald wie möglich zum See zu gehen, um sich zu waschen und den Einbaum zu kontrollieren.
"Hast du dir schon überlegt wie lange du bei uns bleiben willst? Zwar wird Four Bears erst darüber entscheiden ob du bleiben darfst, aber ich glaube nicht dass er etwas dagegen haben wird."
Er trank noch einen Schluck. "Und ich möchte dir sagen dass ich froh bin dass du hier bist." Er errötete ganz leicht, weil ihm diese Worte nicht leicht von den Lippen kamen. "Dadurch dass du nun hier bist hat sich vieles verändert, und ich sehe wieder Dinge die für mich vorher nicht greifbar waren. Es ist..." er suchte nach Worten. "Es ist eine Aufgabe für mich, denn ich muss mich mir selbst stellen."
Unsicher sah er sie an, in der Hoffnung nicht auf ihren Unwillen zu treffen. Vielleicht konnte sie Männer die ein solches Geschwätz von sich gaben nicht ausstehen. Doch warum machte er sich darüber solche Sorgen?
"Und wenn wir uns fertig gemacht haben werde ich mich nach Four Bears erkundigen. Wenn er noch nicht da ist können wir jagen gehen."
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Beitrag von Rainsong 4/9/2010, 23:24

Es war, als hätte  sie mit jemandem zusammen gegessen, den sie schon ein Leben lang kannte und dies gab ihr Sicherheit. Es schien ihm offensichtlich geschmeckt zu haben und es erfüllte sie mit Freude und irgendwie auch Stolz. Nachdem sie es sich auf dem Fell gemütlich gemacht hatte, beugte er sich weit zu ihr hinüber und reichte ihr eine Kürbisschale mit frischem Tee, so als ob er ihre Gedanken lesen können würde und freudig nahm sie sie entgegen. Vorsichtig pustete sie den heißen Dampf weg und führte den Tee langsam an ihre Lippen. Er würde den Magen beruhigen und sie liebte das Gefühl dieser wohligen Wärme, welche sich von innen her ausbreitete.  Wie froh sie war, dass sie auch hier gerne Tee kochten. Und Whitefangs schien ihr besser zu schmecken, als jeder andere davor...

"Hast du dir schon überlegt wie lange du bei uns bleiben willst? Zwar wird Four Bears erst darüber entscheiden ob du bleiben darfst, aber ich glaube nicht dass er etwas dagegen haben wird."

Nun sah sie auf in seine Augen und starrte ihn an. Sie hatte befürchtet, dass er sie fragen würde. Doch so sehr sie sich auch um eine Antwort bemüht hatte, wusste sie nicht welche Wahrheit sie ihm am Besten sagen sollte. Die Wahrheit, welche von ihrem Herzen ausging, oder die Wahrheit die wohl das Beste für alle Beteiligten wäre und von ihrem Kopf herrührte? Etwas betreten senkte sie ihren Blick. Sie genoss es, mit ihm hier am Feuer zu sitzen. Doch wollte sie auch vernünftig bleiben und ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren. Sofern es noch das alte Ziel war, welches sie verfolgte. Irgendwie war sie sich nicht mehr so sicher und so zögerte sie bis er weiter sprach.

"Und ich möchte dir sagen dass ich froh bin dass du hier bist."

Nun sah sie doch wieder zu ihm auf und  sah ihn mit großen Augen an. Hatte er das wirklich gerade gesagt? Ihre Augen klebten an seinen Lippen, so als müsste sie jedes Wort  mitlesen um es glauben zu können.

"Dadurch dass du nun hier bist hat sich vieles verändert, und ich sehe wieder Dinge die für mich vorher nicht greifbar waren. Es ist...Es ist eine Aufgabe für mich, denn ich muss mich mir selbst stellen."

Rainsong wäre fast die Tasse aus der Hand gefallen. Weshalb fielen ihm die Worte so schwer? Und weshalb musste er sich selbst stellen? Sie verstand nicht wirklich und runzelte leicht die Stirn, als sie ihn mit ehrlichen Augen musterte. Sie fühlte sich geehrt, nein...mehr als das, dass er bestätigte froh darüber zu sein dass sie hier bei ihm war. Und für einen Moment war es so, als würde er aussprechen, was für sie beide galt und  ihr die Worte sagte, welche sie so gerne von ihm hören wollte. Doch was meinte er mit seinem letzten Satz? Dort war etwas in seinen Augen. Etwas, dass ihn festhielt und ihn all die Zeit beschäftigte. Sie war wie hypnotisiert von diesem Moment. Bis er endlich fortfuhr um die seltsame Stille zu unterbrechen.

"Und wenn wir uns fertig gemacht haben werde ich mich nach Four Bears erkundigen. Wenn er noch nicht da ist können wir jagen gehen."

"Wir" ... Es klang schön wenn er dies sagte und erst jetzt löste Rainsong sich aus der unangenehmen Starre ihrer eigenen Gedanken und blickte sanft lächelnd auf ihren Tee hinab. Doch auch in ihr regten sich Worte die gesprochen werden wollten.

"Nun...weißt du White..."  begann sie und schien nun auch sichtlich nervös, stellte ihre halb leere Tasse neben sich und lächelte ihn unsicher an.

Das was du mir gesagt hast macht mich sehr glücklich. Und das obwohl ich dachte es in der nächsten Zeit nicht mehr sein zu können. Auch dafür bin ich dankbar. Und ich denke am Richtigsten wäre es, die Wochen des Frühlings zu nutzen, um das Jagen zu lernen, damit ich in den Sommermonaten weiterziehen muss..... ich meine KANN! Kann!."

Nun senkte sie wieder verlegen und sichtlich traurig ihren Blick. Wie gerne würde sie ihm nun sagen, dass sie gerne viel länger bleiben würde als nur ein paar Wochen. Doch wie würde das aussehen. Sie verstand sich nun so gut mit ihm und wollte dies nicht gleich wieder zerstören. Außerdem, wie sollte das gehen? Er hatte sicher noch anderes zu tun, als sich nur um sie zu kümmern. Dieses Mädchen, diese Clover kam ihr plötzlich wieder in den Sinn. Was wenn sie davon erfahren würde, dass sie mit ihm zusammen in seiner Hütte genächtigt hatte? Sie wollte nicht, dass er ihretwegen Schwierigkeiten bekommen würde. Wie hatte sie das Mädchen vergessen können? Sie wusste ja immer noch nicht wirklich, was sie mit seiner Nase zu tun hatte und wieso er versucht hatte nicht mit ihr gesehen zu werden wegen diesem anderen Mann.   Immer noch brannten die Worte in ihr und sie grübelte darüber, warum es wohl falsch sein konnte sie auszusprechen. Sie würde nur ehrlich damit sein. Und sich vielleicht ganz nebenbei um Kopf und Kragen reden. Nur was hatte sie noch zu verlieren? Trotz aller Gedankenkonflikte, hielt sie es am Ende für besser erstmal das Gespräch mit dem Clanführer abzuwarten.  
Doch jetzt, genau jetzt saß sie hier bei ihm. Mit ihm. Und dieser Moment war einfach zu schön als dass sie ihn mit ihren Gedanken noch weiter zerstören würde.  Runner schien sichtlich gelangweilt, gähnte lautstark und legte grummelnd seinen Kopf auf seinen Pfoten ab und starrte abwartend Whitefang an.  Rainsong rückte etwas näher zu ihm, denn irgendwie hinderte sie das Feuer daran, ihn richtig ansehen zu können und lächelte  fast schüchtern als sie ihm näher kam.  Nun musste sie ihren Kopf zu Seite drehen um ihn anzusehen, doch konnte sie es so viel intensiver tun.

"Und? Willst du zuerst nach Draußen gehen? Oder soll ich?"

sagte sie grinsend und lächelte ihn verschmitzt an.


Zuletzt von Rainsong am 18/12/2020, 23:37 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag von Whitefang 5/9/2010, 00:23

Das was du mir gesagt hast macht mich sehr glücklich. Und das obwohl ich dachte es in der nächsten Zeit nicht mehr sein zu können. Auch dafür bin ich dankbar. Und ich denke am Richtigsten wäre es, die Wochen des Frühlings zu nutzen, um das Jagen zu lernen, damit ich in den Sommermonaten weiterziehen muss..... ich meine KANN! Kann!."

Er war fast schon erleichtert dass sie ihn ernst nahm und ihn nicht verhöhnte oder sich ihm entzog. Auch das brachte sie ihm ein Stück näher. Daran zu denken dass sie bald gehen würde, das wollte er gar nicht. Doch wenn sie noch den ganzen Frühling hier bleiben würde, müssten sie sich etwas einfallen lassen. Sie konnten nicht weiterhin zusammen in einer Hütte wohnen ohne dass klar war, dass sie Mann und Frau waren. Und da sie das nicht waren musste eine Lösung her. Niemand würde es dulden dass zwei Geschlechter "wild" zusammen lebten. Da keine freien Hütten im Dorf zur Verfügung standen musste Whitefang wohl oder übel wieder darüber nachdenken, ob er einen Freund um Aufenthalt fragte...oder zuletzt sogar seine Mutter.
Rainsong trank ihren Tee, und nach einer Weile rückte sie etwas weiter zu ihm heran. "Und? Willst du zuerst nach Draussen gehen? Oder soll ich?"
Whitefang sah sie abwartend an, die Augenbrauen erhoben. Dann lächelte er belustigt. Die Stimmung zwischen ihnen war mehr und mehr gelöst. "Ist gut, wenn du mich schon so nett darum bittest...dann werde ich gleich gehen."
Er stellte schmunzelnd seine Teeschale beiseite, und bevor er sich erhob zog er sich das Wolfsfell von den Schultern und legte es beiseite. "Ich denke ich werde nicht lange brauchen. Und wenn du hinausgehen willst, dann hab keine Scheu. Nur lauf nicht zu weit weg, nicht dass du dich verirrst."
Er grinste und stand auf, um an der hinteren Wand nach seinen Sachen zu sehen. In einem der Schilfkörbe suchte er sein letztes, schlichtes Hemd heraus und legte es sich über den Arm. Dieses würde er sich anziehen sobald er sich gewaschen hatte. Dann hob er noch das mit Blut besudelte Hemd auf und wandte sich zum Ausgang. Bevor er die Hütte verließ sah er noch einmal mit einem Lächeln zu Rainsong, dann hob er das Leder an und verschwand nach draussen. Kurz darauf kam Runner hinter ihm hergelaufen. Whitefang stieg die Leiter hinunter und ging los in Richtung Hungry Horse Lake, dabei betrachtete er den Himmel und das Wetter. Blau und wolkenfrei, die Sonne wärmte bereits jetzt obwohl sie noch nicht lange am Himmel stand. Heute würde es sicher keinen Regen geben, was ihm nur recht war. Denn dann liefen sie weniger Gefahr mit dem Kanu zu kentern.

->Hungry Horse Lake
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Beitrag von Rainsong 6/9/2010, 10:57

Rain mochte wie er sie anlächelte. Es wärmte ihr Herz und sie bekam sofort gute Laune als er ihr schmunzelnd antwortete und sich erhob. Auch sie stand lächelnd auf  und klopfte sich ihr Kleid zurecht.  Runner erhob sich sofort freudig, als er die Aufbruchstimmung seines Menschen wahrnahm   und junkelte schwanzwedelnd, während er bereits vor den Ausgang lief und nervös abwechselnd eines seiner Vorderbeine anhob. Es hatte ihm wohl alles zu lange gedauert. Whitefang war wahrscheinlich sonst früher auf den Beinen. Kurz beobachtete sie ihn dabei, wie er sich seine Sachen zusammensuchte und ging dann zum Ausgang. Doch anstatt einfach hinaus zu laufen schenkte er ihr noch einmal ein Lächeln und Rain erwiderte es  unfreiwillig intensiv, doch sie konnte nicht anders. Als der Vorhang dann hinter ihm zu fiel konnte sie ihr Lächeln immer noch nicht stoppen und lief zurück zum Schlafplatz um sich noch einmal kurz darauf niederzulassen und zu seufzen.  Wie betäubt von Whitefangs beruhigender Gegenwart  blickte sie auf ihre Finger herab, während sie wieder in ihren Gedanken versank. Hoffentlich würde mit dem Häuptling alles glatt laufen. Sie wünschte sich gerade nichts sehnlicher, als noch von White lernen zu dürfen. Außerdem würde sie sich sehr gerne im Dorf umsehen und die Umgebung kennen lernen. Und die Möglichkeit haben, sich einen anderen Bogen zu verschaffen. Vielleicht wäre ja jemand bereit ihren  bisherigen viel zu großen, gegen einen kleineren einzutauschen. Oder White müsste ihr zeigen, wie man sich selbst einen herstellte. Denn Waffenherstellung war bei den Chenokah zumindest einzig und alleine die Sache der Männer.   Dann ließ sie ihren Blick durch Whites Hütte schweifen. Durch ein paar Ritzen und an dem Vorhang vorbei  trat das helle Licht des Tages hinein und ließ den Staub im Inneren hell aufleuchten. Es sah wie eine Einladung der Sonne aus und es würde sicherlich, was das Wetter anging, ein besonders schöner Frühlingstag werden. Umso mehr freute es sie, dass sie den Tag mit White verbringen können würde. Sie hoffte allerdings auch, dass er nicht auf die Idee kommen würde, diesen.....wie hieß er gleich? Seinen Freund mitzunehmen der immer ein Gesicht machte, als hätte ihm jemand  einen Pfeil in sein Ego geschossen. Namen von Leuten, welche sie nicht besonders mochte konnte sie sich sehr schlecht behalten. Dann blieb ihr Blick auf dem Wasserkrug hängen. Sie würde die unbeobachtete Zeit nun nutzen müssen und außerdem wollte sie hübsch aussehen. Obwohl sie sonst nicht so viel Wert darauf gelegt hatte.  So lief sie auf ihn zu und sah prüfend hinein, er war noch halb voll. Außerdem hatte das Feuer das Wasser auf Zimmertemperatur gebracht und würde nun nicht mehr so eisig sein. Vorsichtig nahm sie die Schüssel mit dem alten Wasser auf und lief zum Ausgang um sich geschickt hindurch zu fädeln, ohne dabei das Wasser zu verschütten. Wieder trafen sie ein paar Blicke von vorbei laufenden Frauen, doch musste sie sich gerade darauf konzentrieren, mit dem Wasser in ihrer Hand nicht zu fallen. Sie war es nicht gewohnt aus der Hütte zu laufen und herunter fallen zu können. Wie machten die anderen Frauen das jeden Morgen?  Doch gehörte sie nicht zu den tollpatschigsten, balancierte die Schüssel auf einer Hand, während sie vorsichtig rückwärts die Leiter hinab stieg. Unten angekommen lief sie hinter die Hütte und  schüttete das Wasser nicht unnötig fest auf dem staubigen Boden aus. Erst jetzt konnte sie während sie zurück lief ein paar Dorfbewohnern begrüssend zunicken. Sie versuchte so unauffällig wie möglich  in die Hütte zurück zu klettern um niemanden zu verunsichern. Drinnen ließ sie dann sogleich frisches Wasser hineinlaufen und streifte  sich ihr Kleid über den Kopf.  Das Feuer wärmte ihren Rücken, während sie sich daran machte ihren Körper gründlich zu waschen und sie ließ sich  Zeit damit. Strich sich ganz bewusst über ihre Arme und das Wasser lief in glänzenden Perlen von ihrem Arm hinab als sie mit der Hand darüber strich. Irgendwie fühlte sie sich ganz anders als noch zuvor, als sie  bei sich in ihrem Dorf gelebt hatte. Sie würde versuchen sich gut vor dem Häuptling zu vertreten. Standhaft zu bleiben um zu zeigen, dass sie wusste was sie wollte. Nachdenklich strich sie sich vom Hals mit beiden Händen über ihre Brüste hinab und über den flachen Bauch. Sie lächelte  zaghaft. Durch die Anstrengungen der Reise hatte sie ein paar mehr Muskeln bekommen und irgendwie machte sie das stolz.  Dann tauchte sie ihre Haare in das Wasser und  rieb sie zwischen ihren Händen. Beugte sich dann vorn über und ließ einen großen Schwapp aus dem Krug  über ihren Kopf laufen.  Sie liebte diese herrliche Frische und warf seufzend ihre Haare mit Schwung  zurück,  dass sie  in feuchten Strähnen auf ihren Rücken trafen.  Das Feuer hatte währenddessen ihre Haut bereits getrocknet und so konnte sie sich ihr Kleid leicht wieder überstreifen.  Erst jetzt fühlte sie sich zum ersten Mal richtig sauber und wohl.  Zuletzt versuchte sie, die Knoten aus ihrem noch feuchten Haar zu lösen und als sie sich so dabei umsah,  fiel ihr ein, was sie vielleicht tun könnte, um White noch eine Freude zu machen wenn sie noch bleiben dürfte.  Sorgfältig kramte sie ihre Sachen in ihre Taschen und schob sie an den Rand der Hütte und machte sich dann daran, alle Felle nacheinander hinaus zu tragen und neben den Eingang draußen zu legen.  Sie fand sogar ein paar zusammengebundene Zweige, welche vor langer Zeit wohl mal zum kehren verwendet wurden. Doch waren sie nun eins geworden mit dem Staub und den Spinnweben und deshalb bemerkte sie sie auch erst jetzt. Amüsiert darüber griff sie nach ihm  und trat nach Draußen. Dort musterte sie den Ledervorhang. Sie fand tatsächlich zwei Schlaufen am oberen Rand, rollte das Leder von unten nach oben auf und befestigte die Schlaufen darum, so dass die Sonne ungehindert in die Hütte fallen konnte und der Wind den Staub hinaustragen konnte. Ein Fell nach dem anderen wurde ausgeschlagen und eine dicke Staubwolke trat bei jedem Schlag zum Vorschein sodass Rainsong ihr Gesicht abwenden musste um ihn nicht einzuatmen.  Die besonders schweren ließ sie von dem Vorsprung herunterhängen und klopfte sie mit den Ästen aus. Einige Frauen, welche an der Hütte vorbei liefen fingen an zu grinsen und eine rief sogar lachend zu ihr hinüber:

"Das wurde auch mal langsam Zeit!"

Rainsong musste kurz mitlachen und schüttelte grinsend ihren Kopf als sie fortfuhr. Alle waren so neugierig auf sie, doch die Frauen schienen alle sehr nett zu sein.  Danach legte sie die Felle draußen zusammen und wollte sich dann um das Innere der Hütte kümmern.  Den Besen neben sich haltend, trat sie ein, pustete sich ihre Strähnen aus dem Gesicht und machte sich dann daran, sich von hinten nach vorne zu arbeiten. Schon bald war die Hütte von einem feinen Staubnebel ausgefüllt und Rain musste ab und zu hinausgehen um tief Luft zu hohlen und wurde dabei jedes mal von grinsenden Dorfbewohnern beobachtet. Doch sie ließ sich nicht beirren und kehrte immer wieder tapfer ins Innere zurück. Endlich hatte sie auch den letzten Rest von den Vorsprung gefegt und strich sich mit dem Handrücken über die Stirn und grummelte, das sie sich nun von neuem würde abwaschen können. Sie wartete einen kurzen Moment, bis sich der Staub gelegt hatte und trug dann die Felle hinein. Ein paar abgenutztere legte sie auf dem Boden neben dem Feuer aus, welche nun  zum Platznehmen einluden und den Rest legte sie zu einem gemütlichen Schlafplatz aus. Danach benutzte sie die feinen Äste des Besens um die langen Spinnennetze bis auf ein paar wenige oben am Dach  einzudrehen. Doch sie würde es niemals wagen, Whitefangs Waffen oder Sachen an den Wänden anzufassen. Dies war bei ihr Zuhause auch nicht gestattet, ohne dass sie die Erlaubnis des Eigentümers dazu hatte.  Danach  reinigte sie noch einmal Arme und Gesicht und leerte dann  die Schüssel  wie zuvor hinter dem Haus aus.  Bevor sie eintrat blickte sie sich einmal suchend um. Whitefang war noch immer nicht zu sehen, also würde sie noch etwas Zeit haben, um für später eine Suppe aufsetzen zu können.  In genau diesem Moment sah sie eine junge Frau vorbeilaufen, welche einen Korb mit Kürbissen vom letzten Herbst vorbeitrug. Sie zögerte erst, doch dann lief sie auf das Mädchen zu.

"Hey Hallo? Entschuldige bitte?"   rief sie ihr freundlich zu und streckte einen Arm aus um sich bemerkbar zu machen. Die junge Frau sah sie verwundert an und drehte sich zu ihr um, doch sie schien  nicht ängstlich.

"Verzeih aber würdest du einen Kürbis mit mir tauschen? Ich gebe dir Zwei neu gefertigte Tonteller dafür!"

Rainsong sah sie mit freundlichen Augen an. Die junge Kangee war wohl etwas überrumpelt und sah sich etwas nervös um, doch schließlich lächelte sie leicht und nickte ihr zu.

"Oh Danke! Vielen Dank! Einen Augenblick!"

Rainsong drehte sich hastig um und spurtete die Treppen hinauf um die Zwei Teller aus ihren Taschen zu kramen und zurückzulaufen. Das Mädchen streckte ihr gleich lächelnd einen schönen Kürbis entgegen. Rainsong erwiderte dies dankbar und reichte ihr dafür die Tonteller. Das Mädchen schien sehr erfreut darüber was Rainsongs Herz nur umso leichter machte. Freundlich verabschiedete sie sich von ihr und lief stolz zurück in die Hütte.  Sie hoffte Whitefang würde Kürbissuppe mögen. Rain liebte sie. Und sie würde sie  einfach über der Glut des Feuer köcheln lassen können, bis sie irgendwann wieder vom Jagen zurückkehren würden und konnten dann sofort essen.  Sogleich machte sie sich auf den frisch ausgebreiteten Fellen daran, Den Kürbis  auszuhöhlen und zu zerteilen. Die Samen aus dem Inneren sammelte sie in einem Kürbisbecher und  legte sie dann  draußen auf einem Stück Leder zum Trocknen in die Sonne.  Dann  gab sie das restliche Wasser in den Kochsack und füllte den Kürbis hinein. Sie freute sich, dass Summer ihr noch ein Büschel getrockneten Bärlauch in die Tasche gesteckt hatte. Den mochte sie so gern. Und auch einen neuen Teigfladen knetete sie zurecht und hing ihn in einem leeren Beutel an die Wand, damit Runner sich daran nicht zu schaffen machen konnte, bevor sie dazu kommen würde ihn zu backen. Nachdem sie das Feuer mit ein paar frischen Holzscheiteln genährt hatte, hörte sie plötzlich ein Klopfen, welches von draußen zu kommen schien.  Rainsong erstarrte kurz und zögerte. Wenn dies nun  ein Clanfremder war? Hoffentlich war dies nur Whitefang, welcher sich ankündigte um sie nicht in einer misslichen Lage zu überraschen. Doch als sie hinunter schaute, stand dort eine Ältere Frau mit ergrauten Haaren und gutmütigen, freundlichen Augen, welche lächelnd zu ihr hinauf sah.

"Meine Enkelin sagte mir, du kochst Kürbis für Whitefang? Ich dachte mir das er sicher keine großen Vorräte hat und dass du  ein paar Kräuter gebrauchen könntest?"

Die Frau streckte ihr daraufhin einen Büschel getrockneter Kräuter hin. Rainsong keuchte erfreut. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Doch wurde sie sofort ernst und  blickte die Frau entschuldigend an.

"Aber ich habe nichts mehr, was ich euch dafür geben könnte!"

sagte sie, doch die Frau schüttelte lächelnd ihren Kopf.

"Whitefang ist ein Lieber Kerl. Ich tue das auch für ihn! Er hat es verdient nach all der Zeit"

Stirnrunzelnd, doch lächelnd nahm sie die Kräuter entgegen und die Frau hielt ihr sogleich noch einen kleinen Beutel entgegen. Auch diesen nahm sie an und dankte ihr von Herzen.  Die Frau hob nur lächelnd ihre Hand und  ging dann wieder fort. Rainsong sah ihr verwundert nach. Wie kam diese Frau dazu?  Was meinte sie damit dass White es verdient hätte nach all der Zeit? Irgendetwas stimmte doch hier nicht? Rain schmunzelte darüber und konnte sich keinen Reim darauf machen. Verwirrt lächelnd schüttelte sie ebenfalls leicht den Kopf und verschwand dann in Inneren, wo die Suppe zu brodeln begann.  Vorsichtig öffnete sie den Beutel um festzustellen, dass sie ihr auch etwas Milch gegeben hatte. Rainsong musste sofort breit lächeln. Dies würde die Suppe zu einem Festessen machen und sie fühlte sich sehr geehrt, dass die Frauen so offen mit ihr umgingen. Dieses glückliche Lächeln behielt sie die ganze Zeit über bei, mengte die Milch unter und hing die Kräuter beiseite. Erst zum Schluss, kurz vor dem Essen würde sie sie hineingeben, damit das Aroma erhalten bleiben würde und sie freute sich bereits jetzt wahnsinnig darauf.  Zufrieden mit sich selbst und dem Aussehen der Hütte ließ sie sich auf dem Fell vor dem Feuer nieder und beäugte die aufsteigenden Blubbel in dem Kochsack, um  auf Whitefangs Rückkehr zu warten und dann mit ihm hoffentlich zu den Kanus aufzubrechen.


Zuletzt von Rainsong am 11/12/2020, 21:12 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Whitefang 6/9/2010, 22:14

<- Familienhütte von Young Deer

Whitefang verließ eilig Young Deers Hütte, denn das Streitgespräch der beiden hatte ihm gerade noch gefehlt. Für gewöhnlich kümmerte es ihn nicht wenn sich zwei Menschen Hiebe mit Worten gaben, doch gerade heute konnte er das nicht aushalten, denn seine Gedanken drehten sich um so viele Dinge dass er sich nicht auch noch darum kümmern konnte. Auch wenn ihm sein Freund ein wenig Leid tat, denn er kannte es nur zu gut wenn die Mutter sich über das Leben ihres Sohnes aufregte. Er wusste in welcher Zwickmühle sich Young Deer befand. Die Eltern hofften immer dass die Kinder so früh wie möglich eine Ehe eingingen, das Haus verließen und für Nachkommen sorgten. Seine Mutter hatte Recht wenn sie sagte, dass die Nachkommen das eigene Leben absicherten. Schmerzlich wurde ihm bewusst dass auch er in dieser Hinsicht keine Vorkehrungen traf, genauso wie Young Deer.
Doch auch wenn dies alles von Wahrheit und Weisheit sprach, so wusste er auch was in Young Deer vorging. Sein Freund wollte sich nicht binden, um seinen eigenen Platz im Leben auszutesten und um die Unabhängigkeit zu geniessen. Auch wenn er dafür alleine leben musste. Whitefang konnte sich eh nicht daran erinnern seinen Freund jemals von einer besonderen Frau reden gehört zu haben.
Nun nahm er den Weg zurück vom Dorfplatz zu seiner Hütte, und unterwegs traf er hier und da auf einige Frauen die ihm ein freundliches Lächeln schenkten. Er war darüber recht verwundert, und ihre wissenden Blicke machten ihm beinahe Angst. Was ging hier vor sich? Er ließ sich nichts anmerken und sah schon von weitem, dass der Vorhang an seiner Hütte hochgerollt war. Scheinbar war Rainsong noch drinnen, und er freute sich nun ein wenig nach ihr zu sehen und einige Worte mit ihr zu wechseln. Was sie wohl unterdessen gemacht hatte? Ob sie sich wohl ein wenig wohler fühlte? Mit leichten Schritten stieg er die Leiter hinauf und betrat ohne Zögern seine Hütte.
Rainsong saß an der Feuerstelle, und sie drehte nun ihren Kopf zu ihm und schenkte ihm ein freundliches Lächeln zur Begrüßung. Whitefang lächelte ebenfalls, und sofort stieg ihm der Geruch von Essen in die Nase. Kürbis, wie zuvor auch in Young Deers Hütte.
"Hey..." sagte er leise und trat an die Feuerstelle, so als wüsste er gar nicht was er nun machen sollte. Er erwiderte Rainsongs Blick und sah sofort dass sie ihr Haar geflegt hatte. Sie wirkte frischer als zuvor. Er sah kurz in den Kochsack und machte sich dann daran, die nassen Hemden an der Deckenleine aufzuhängen. Dabei schwieg er und hatte ein unruhiges Gefühl in sich, so als würde etwas wichtiges bevorstehen. Er wusste nicht woran es lag, doch er versuchte nun dieses Gefühl zu ignorieren und betrachtete die Hemden, von denen das Wasser zu Boden tropfte.
Als er sich umdrehte bemerkte er eine Veränderung in seiner Hütte. Verwundert blickte er sich um und sah, dass die dicken Staubschichten verschwunden waren. Die Schlafdecken lagen geordnet und sauber an ihrem Platz, und die Körbe und Vorräte standen ordentlich an der Wand. Sie hatte aufgeräumt, ohne dass er es von ihr verlangt hatte. Und erst jetzt wurde ihm klar wie nötig dies gewesen war.
"Du...du hast ein wenig sauber gemacht, nicht wahr?" Erstaunt sah er zu ihr herüber, und sie nickte lächelnd, fast ein wenig stolz. Langsam ging er zurück an das Feuer und setzte sich zögernd gegenüber Rainsong hin. Wieder lächelten sie sich an, und Whitefang spürte nun Nervosität in sich aufsteigen. Er seufzte leise und kämmte sich sein Haar mit den Fingern zurück, und er wusste nicht recht ob er ihr nun dafür danken sollte oder nicht.
"Weisst du, es ist noch ein wenig ungewohnt für mich dass du jetzt hier bist, aber daran werde ich mich gewöhnen. Ich habe mich um solche Sachen nie besonders gekümmert, das gebe ich zu. Du hattest sicher eine Menge Arbeit." Schuldbewusst erwiderte er ihren Blick.
"Und wenn es etwas gibt das du benötigst, oder ich dir sonstwie weiterhelfen kann, dann sag es mir ruhig. Du hast sicher bemerkt dass ich sonst nicht viel zu tun habe, du bist mir also keineswegs eine Last. Im Gegenteil."
Er lächelte bedeutungsvoll, dann senkte er eilig seinen Blick und wandte sein Gesicht dem Feuer zu. Was sie wohl dazu bewegt hatte die Hütte zu reinigen? Sicherlich war sie entsetzt gewesen und hatte sich nicht damit anfreunden können, in dem Schmutz zu leben. Ihm fiel auf dass ihm sein Hund gar nicht gefolgt war; wahrscheinlich lief Runner seine Runde durch das Dorf.
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Beitrag von Rainsong 8/9/2010, 18:29

Rain höhrte  seine Schritte nicht, da das Blubbeln im Kochsack und das laute Knistern des frischen Holzes alle anderen Geräusche ausblendete. So bemerkte sie ihn erst, als sein Schatten von Draußen zu ihr hinein fiel und sofort musste sie ihm begrüssend zulächeln. Er schien  allerdings ziemlich versunken in seinen Gedanken und Rains Augen hingen an seinem Gesichtsausdruck, so oft sie ihn ansehen konnte. Sie wollte den Moment nicht verpassen, in dem er merken würde, dass sich etwas in seiner Hütte verändert hatte. Denn als sie so am Feuer auf seine Rückkehr gewartet hatte, kam ihr plötzlich der Gedanke ob es ihm vielleicht nicht recht sein könnte, dass sie  einfach seine Hütte gereinigt hatte. Vielleicht würde er sich dadurch schlecht fühlen oder gar böse werden, weil sie sich so einfach an seinen Sachen zu schaffen gemacht hatte. Aber sie konnte es ja nicht wieder rückgängig machen. Deshalb hoffte sie nun, dass das Gegenteil eintreffen und er sich darüber freuen würde. Doch vorerst war er noch vertieft darin, seine nassen Hemden an der gespannten Leine am Dach aufzuhängen. Erst danach betrachtete er leicht verwirrt und prüfend erst den Boden unter sich, und danach den ganzen Rest des Raumes und ein  zaghaftes und erwartungsvolles Grinsen kam über Rainsongs Lippen als sie ihn dabei beobachtete. Nun schien er gemerkt zu haben was sich verändert hatte und betrachtete ihr Werk. Anhand seiner ersten Reaktion schien es aber nicht so zu sein, dass er darüber erbost sein würde und Stolz machte sich in ihr breit sodass ihre Augen anfingen zu leuchten.

"Du...du hast ein wenig sauber gemacht, nicht wahr?"

fragte er vorsichtig und das Grinsen auf ihrem Gesicht wurde breiter als sie  leicht nickte. Doch nun schien er irgendwie nervös.....verlegen. Ihr Blick wurde ernster als er weiter sprach.


"Weißt du, es ist noch ein wenig ungewohnt für mich dass du jetzt hier bist, aber daran werde ich mich gewöhnen. Ich habe mich um solche Sachen nie besonders gekümmert, das gebe ich zu. Du hattest sicher eine Menge Arbeit. Und wenn es etwas gibt das du benötigst, oder ich dir sonstwie weiterhelfen kann, dann sag es mir ruhig. Du hast sicher bemerkt dass ich sonst nicht viel zu tun habe, du bist mir also keineswegs eine Last. Im Gegenteil."

Rain blickte verlegen  zu ihren Fingern hinab, welche auf ihrem Schoss unruhig an sich herum zupften und schüttelte leicht den Kopf.

"Ach weißt du, so viel Arbeit war es gar nicht. Es hat mir Spaß gemacht dir einen Gefallen zu tun. Ich hoffe du bist mir deswegen nicht böse. Ich wollte nur, dass du dich freust sobald du zurück kommst. Und das Essen  musst du einem Mädchen und einer älteren Frau aus den Nachbarhütten danken. Sie gaben mir die Zutaten dazu und waren sehr nett zu mir."

Rain  rührte bei diesen Worten erneut in der Suppe welche begann immer sämiger zu werden und rutschte unauffällig ein Stückchen näher an Whitefang heran. Es brannten so viele Fragen in ihr. Sie wollte so viel von ihm wissen. Über ihn wissen. Und es fiel ihr außerordentlich schwer sich zu zügeln. Außerdem konnte jeden Moment der Clanführer bei ihnen auftauchen. Und wenn sie mit ihm sprach, wollte sie mit ihm alleine sein. Doch eine Sache konnte sie sich nicht verkneifen.

"Du und .....dein ...Freund...seid ihr für längere Zeit weggewesen, bevor ihr mich gefunden habt? Die Alte Frau sprach davon dass du es verdient hättest nach all der langen Zeit als sie mir die Zutaten gab..."

Rain hatte diesen Satz nicht verstanden und vielleicht würde er ihr von dieser Reise erzählen damit nicht wieder diese unangenehme Stille aufkam und sie solange noch ein Gesprächsthema hatten bevor der Clanführer kam oder sie sich zu den Kanus aufmachen würden. Zumindest glaubte sie dass dies der Grund für diese Aussage gewesen sein musste, denn was sollte sie sonst damit gemeint haben?  Doch wechselte Whitefangs Stimmung plötzlich und Rain musterte ihn verwundert. Hatte sie etwa etwas Falsches gesagt?


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Beitrag von Whitefang 8/9/2010, 22:28

Als Rainsong ihm erzählte dass sie die Zutaten von einem Mädchen und einer älteren Frau bekommen hatte musste er für einen Moment grübeln, wen sie meinen könnte. Wahrscheinlich war es die Alte aus der Nachbarhütte, und deren Tochter. Dennoch fragte er sich wie die darauf kamen, Rainsong derartig entgegen zu kommen. Er runzelte leicht die Stirn und ließ seinen Blick sinken. Vielleicht gingen bereits mehr Gerüchte im Dorf um als ihm lieb war.

"Du und .....dein ...Freund...seid ihr für längere Zeit weggewesen, bevor ihr mich gefunden habt? Die Alte Frau sprach davon dass du es verdient hättest nach all derlangen Zeit als sie mir die Zutaten gab..."

Whitefang sah auf und erwiderte ihren fragenden Blick, und für einen Moment schwieg er. Wie konnte die Alte so etwas sagen, und auch noch zu Rainsong welche eine Clanfremde war? Er wusste genau was die Alte damit gemeint hatte, doch nun war es raus und stand im Raum. Er senkte seinen Blick und sah in das Feuer, lauschte dem Blubbern aus dem Kochsack. Sollte er ihr mehr von sich erzählen oder nicht? Immerhin hatte sie ihm auch etwas aus ihrer Vergangenheit erzählt, es musste ihr nicht leicht gefallen sein. Genauso wenig wie es ihm nun leicht fiel über seine Vergangenheit zu sprechen.
Er sah sie wieder an, und ihr Blick bohrte sich in seine Augen. Für einen Moment erwog er aufzustehen und hinaus zu gehen, um der Frage zu entfliehen, denn lügen konnte er nicht. Doch stattdessen seufzte er nur leise und versuchte, so wenig Gefühl wie möglich in seine Stimme zu legen als er antwortete.

"Wir waren auf keiner Reise, ausser der zu den Kintla Mountains. Die Alte...sie meinte sicherlich das was ich bisher erlebt habe. Jeder hier im Dorf sieht nur das was in meiner Vergangenheit ruht, und darum bin ich allein."
Er wandte seinen Blick ab und sah in die Flammen. Sie beruhigten sein Gemüt augenblicklich. "Ich...ich hatte eine Frau, sie hieß Little Dancer. Es ist einige Sommer her als sie ein Kind erwartete. Es war alles wie es sein sollte, wie es sein musste; der Große Geist schien es gut zu meinen, das Kind wuchs in ihrem Bauch heran. Doch dann als es zur Welt drängte kam es nicht heraus...sie hatte starke Schmerzen, und sie wurde immer schwächer. Bis zum nächsten Tag hat sie geschrien und geweint. Und irgendwann wurde sie immer leiser, bis ihr Atem sie plötzlich verließ. Auch die herbei gerufenen Medizinfrauen konnten ihr nicht helfen."

Es auszusprechen erschien ihm wie eine Erleichterung, und gleichzeitig versetzte es ihm einen leichten Stich. Er schluckte und spürte das Schweigen das zwischen ihnen herrschte. Er sah wieder vom Feuer auf und blickte in ihr Gesicht. Bisher hatte er mit niemandem darüber gesprochen, und er war froh dass sie neutral genug war um seine Worte verstehen zu können.
"Man hätte ihr den Bauch aufschneiden können, weisst du? Vielleicht hätte man sie retten können. Aber bei uns Kangee ist das verboten, und ich hatte kein Recht mich einzumischen."
Whitefang wirkte nun ruhig, keineswegs niedergeschlagen. Äusserlich wirkte es als würde er über jemand anderes sprechen, denn anders würde er es nicht erzählen können. Er nahm sich eine Kürbisschale zur Hand und lugte in den Kochsack, nur um irgendetwas zu tun was nicht seine Gefühle verriet.
"Darum bin ich auch hier im Ost-Lager. Ich konnte nicht dort bleiben, wo meine Mutter mich zu einer neuen Frau drängt. Aber...dies ist mein eigenes Leben, und der Große Geist überlässt jedem selbst wie er es gestaltet, nicht wahr?"
Er lächelte Rainsong freundlich an, und dann schwieg er denn mehr gab es nicht zu sagen. Nicht jetzt und nicht hier.
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Beitrag von Rainsong 8/9/2010, 23:39

Rain bereute es sofort die Frage gestellt zu haben, denn er schien sich in die Ecke gedrängt zu fühlen. Also musste es doch etwas anderes gewesen sein... Doch was konnte denn so schlimm sein, das es ihm nun so außerordentlich schwer fiel, die passenden Worte für eine Antwort zu finden. Rain wusste einen Moment nicht wie sie reagieren sollte und sah ihn einfach nur an, während sich ein sehr mulmiges Gefühl in ihr ausbreitete. Er versuchte ihrem Blick auszuweichen und er sah für einen Moment sehr hilflos aus. Doch als Rain ihm gerade sagen wollte, dass er nicht antworten musste, seufzte er tief und begann dann doch zu sprechen. Er starrte ins Feuer als er sprach, doch flogen die Bilder zu seinem Gesagten in ihren Kopf als würden sie sich von seinem auf ihren übertragen.  Sie starrte ihn an, doch sah sie nur seine Frau, wie sie glücklich mit ihm war und ihr Kind in ihr heran wuchs.  Wie sie unter Schmerzen schrie und White ihr zu helfen versuchte. Rains Augen füllten sich mit Tränen und sein Schmerz spiegelte sich nun auch in ihrem Gesicht wieder. Doch er ging anders damit um.  Die Schreie seiner Frau verhallten in ihrem Kopf, als er kurz innehielt und sie ansah. Rain wollte ihm am liebsten umarmen, ihn trösten... ihm zeigen, wie sehr ihr das alles leid tat. Und auch verstand sie  vieles, was sein Verhalten anging. Ihre Augen  spiegelten ehrliches Mitgefühl wieder und das Feuer ließ sie glänzen. Er sprach davon, das sie vielleicht hätte gerettet werden können, und sie wollte so gerne etwas sagen, damit sie ihm ein wenig von dieser Last nehmen können würde, doch keine Worte die es gab würden dies wohl jemals können. Noch nie hatte sie sich jemand anderes gegenüber so hilflos gefühlt. Er sprach mit außerordentlicher Ruhe.  Und so, als ob er eine Geschichte erzählen würde. Hatte er diese Dinge so sehr von sich gedrängt, dass er keine Emotionen mehr zulassen konnte sobald er daran dachte? Sofort kam Rain ihre kleine Schwester Nuka in den Sinn und wie schlecht es ihrer Mutter nach der Geburt gegangen war. Es machte ihr ein wenig Angst davor, selbst irgendwann einmal Mutter zu werden. Er regte sich und schien das Essen zu begutachten. Rain starrte  niedergeschlagen in die Glut und wagte nicht, etwas zu sagen. Sie hatte Angst etwas Falsches oder Unpassendes  von sich zu geben. Sie hatte nicht damit gerechnet, das  die Antwort auf ihre so belanglose Frage ein solches Ausmaß hatte. Und sie hatte nicht damit gerechnet, dass er ihr davon erzählte und sie fragte sich im Stillen, ob er überhaupt mit irgend jemandem darüber gesprochen hatte, seitdem es passiert war. Doch verdrängte ihr Mitgefühl für ihn jedes Glücksgefühl darüber.

Er wandte seinen Blick zu ihr als er weiter sprach und sie sah ihm tief in die Augen.

"Darum bin ich auch hier im Ost-Lager. Ich konnte nicht dort bleiben, wo meine Mutter mich zu einer neuen Frau drängt. Aber...dies ist mein eigenes Leben, und der Große Geist überlässt jedem selbst wie er es gestaltet, nicht wahr?"

Der große Geist...
wiederholte sie für sich selbst im Kopf. Gestaltete er es denn auch gerade? Jetzt in diesem Moment? Wenn es wirklich so wäre, dass der große Geist  seine Finger mit ihm Spiel hatte, wieso ließ er jemanden wie Whitefang solch schlimme Dinge erleben? Er lächelte, doch Rain erkannte was dahinter steckte. Sie versuchte es zu erwidern, doch gelang es ihr nicht so leicht wie ihm. Wieder sah er ins Feuer. Er bemühte sich sichtlich,  seine Gefühle im Griff zu behalten, doch sie spürte seine Anspannung, als sie ihn so von der Seite ansah. Ein kurzer Moment der Stille verging, bis sie ihm  vorsichtig etwas näher kam und  zaghaft ihre Hand auf seine Hand legte, welche auf seinem Oberschenkel ruhte. Sofort waren seine Augen wieder bei ihr und nun  versuchte sie ihm durch ein ehrfürchtiges Lächeln zu zeigen, wie respektvoll sie mit Gesagtem umgehen würde, wie sehr sie  versuchen wollte, ihm zu helfen und wie sehr sie mit ihm fühlte, obwohl sie niemals das Ausmaß würde verstehen und begreifen können würde, welches dieses Erlebnis in ihm hinterlassen hatte... Mit zusammen gepressten Lippen sah sie ihm in die Augen, um  ihre aufgewühlte Seele zu beruhigen.   Wie würde sie sich jetzt noch auf etwas anderes konzentrieren können?  Und sie fand es irgendwie unpassend ihm jetzt noch zu sagen wie leid ihr dies alles tat, denn das würde ihm sicherlich auch nicht helfen. Sie konnte nur versuchen ihm zu zeigen, dass sie  versuchen würde für ihn da zu sein, auch wenn er den Anschein machte, als ginge es ihm gut und würde diese Hilfe nicht brauchen. Umso mehr wollte sie nun versuchen, hier zu bleiben und ihm nahe zu sein. Ihm unter die Arme zu greifen ohne ihn dabei zu erdrücken. Sie fand einfach gerade keine anderen Worte als diese:

"Ich bin sehr froh dich kennengelernt zu haben ..."

Und auch dieses mal wusste sie nicht ob es richtig war dies auszusprechen. Doch vielleicht würde er so merken, dass sie es genauso ernst mit ihm meinte, wie er es ihr zu verstehen gab.  Eine weitere Mauer schien gefallen zu sein und es war für Rain ein sehr großer Vertrauensbeweis, dass  er sie eingeweiht hatte. Er hätte genauso gut sagen können, dass es sie nichts anginge.  Sie spürte die Wärme seiner Hand in der ihren und für einen Bruchteil genoss sie diesen Moment der Nähe und ihre Augen musterten ehrlich die seinen.  Etwas anderes war ihn nun einfach nicht eingefallen.

Wieder spürte sie eine ungeheure Hitze in sich aufkommen, die Wärme, welche in ihren Kopf stieg und sie dann verlegen nach unten blicken ließ. So dicht saß sie bei ihm. Und doch fühlte es sich immer noch so an, als ob Welten zwischen ihnen liegen würden. Doch spürte sie auch, dass der Abstand nun etwas geringer geworden war. Solange es ihn mit neuer Freude erfüllen würde, würde sie jeden Tag aufs Neue versuchen so lange es ihr möglich war für ihn zu kochen, oder ihm  sein Zuhause so herzurichten, dass er sich darauf freuen konnte. Doch würde dies das Dorf sicher nicht zulassen.  Ein letztes Mal sah sie zu ihm auf und konnte sein Gesicht, so nah vor ihrem von Oben bis Unten  mustern. Trotz der Tatsache, dass er sie gerade  mit seinen traurigsten Erlebnissen konfrontiert hatte,  hatten seine Augen etwas endlos Gütiges in sich und sie konnte nicht genug davon bekommen. Bis sie irgendwann Geräusche wahrnahm, welche näherzukommen schienen und beide aufhorchten. Erwartungsvoll sah Rainsong zum Ausgang und ließ vorsichtshalber sanft ihre Finger von seiner Hand gleiten und richtete sich auf. Sie wollte Whitefang nicht in eine Unangenehme Situation bringen, sollte es sich um jemand wichtiges handeln, welcher sie aufsuchen wollte.


Zuletzt von Rainsong am 15/12/2020, 23:17 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beitrag von Whitefang 9/9/2010, 00:46

Sie kam ihm näher, so als hätten sie seine Worte nicht abgeschreckt. Ganz nahe rückte sie zu ihm hin, und er konnte nicht anders als inne zu halten und sie anzusehen. Er kannte keine Frau die so offen ihre Gefühle zeigen konnte; für gewöhnlich standen Vorschriften und Anstand über allem was eine Frau tat, es sei denn sie war die Ehefrau. Ihre Nähe machte ihn unsicher, und kaum hatte sie ihre Hand auf seine Hand gelegt, begann seine andere Hand in welcher er die Kürbisschale hielt, leicht zu zittern. Er wagte es kaum sie anzusehen, und doch tat er es. Was war bloß mit ihm los? Mit Clover konnte er auch nahe umgehen ohne dass er so reagierte.

"Ich bin sehr froh dich kennengelernt zu haben ..."

Er wandte nicht seinen Blick ab und schluckte gequält. Vielleicht wusste sie nicht was sie da sagte; Worte kamen leicht über die Lippen, doch sie kannte ihn noch nicht genug um davon überzeugt sein zu können. Er konnte es sich nicht vorstellen. Doch womöglich spürte sie die gleiche Zuneigung wie er. Als ihm dies klar wurde begann sein Herz schneller zu schlagen.
Genau in diesem Moment hörte er von draussen Schritte näher kommen. Sofort nahm Rainsong ihre Hand zurück und sah zum Eingang, und ihre Haltung spannte sich sichtlich an. Er widerum wirkte nun neugierig. Wer würde ihn nun in seiner Hütte aufsuchen wollen? Hoffentlich nicht seine Mutter, die das Lauffeuer über die Cheno-kah erhalten hatte?
Schon verdunkelte sich der Eingang als jemand sich in das Gegenlicht stellte und hereinblickte. Als Whitefang erkannte wer dort in das Innere guckte stellte er hastig die Kürbisschale beiseite. Es war der Kriegsführer des Südlagers, sein Name war Speaking Wind. Whitefang sah wie der stattliche Mann mit ernstem Gesicht eintrat und sich der Feuerstelle näherte. Von draussen erklangen weitere Schritte.

"Der Häuptling wünscht euch zu sprechen!"

Als Speaking Winds rauhe Worte an sein Bewusstsein drangen wurde Whitefangs Gesicht blass vor Schreck. Er starrte auf den Eingang, wo nun zwei weitere Krieger eintraten und sich nacheinander einen Platz suchten wo sie sich wie Statuen aufstellten. Und dann kam der Moment als leise, schlurfende Schritte die Leiter hochstiegen, der Eingang sich verdunkelte und die Sicht auf den Schatten eines Mannes freigab welcher auf seinem Kopf einen imposanten Federschmuck trug. Er blieb kurz stehen, dann trat er wie selbstverständlich ein, wobei die Spitzen seiner Federn den Rahmen des Eingangs berührten. Nach ihm folgte noch ein weiterer Krieger, und schon war die Hütte vollkommen ausgefüllt.
Whitefang verlor fast den Glauben. Four Bears war in seiner Hütte! Für gewöhnlich ließ er jeden zu sich bitten, nur in Ausnahmefällen suchte er die Hütten der anderen auf. Und nun war er hier und Whitefang konnte ihm nichts bieten. Eilig erhob er sich, und die Nervosität stand ihm ins Gesicht geschrieben.
"Großer Häuptling Four Bears, ich heisse euch und eure Krieger in meiner Hütte willkommen," brachte er hervor und beobachtete den alten Clanführer, welcher vor ihm stehenblieb und seine Hütte mit argwöhnischen Blicken begutachtete. Scheinbar war er nicht wirklich erfreut über den Anblick und sah schließlich zu Whitefang auf, welcher ein Stückchen größer war als er. Auch wenn der Federschmuck jeden Anwesenden überragte. Die Krieger standen in ihren Ecken, nur der Kriegsführer stand direkt neben dem Häuptling und musterte Whitefang mit einem abschätzigen Blick.
"Bitte setzt euch doch an das Feuer," sagte Whitefang und wies mit geneigtem Kopf zu den Fellen an der Feuerstelle, unweit von der Stelle wo Rainsong saß. Four Bears und Speaking Wind warfen sich einen kurzen Blick zu, dann setzte sich der Häuptling zuerst auf eines der Felle, gefolgt von seinem Kriegsführer.
"Nimm Platz, Jäger," sagte nun Four Bears mit einer authoritären Stimme, so als wäre dies seine Hütte und Whitefang der Gast, und wies auf die Lücke zwischen sich und Speaking Wind. Whitefang zögerte kurz, dann nahm er dort Platz und wirkte überaus angespannt. Er schwieg, denn der Häuptling hatte das Wort und jeder musste warten, bis er gesprochen hatte. Four Bears wirkte müde, sein faltiges Gesicht flackerte leicht in dem Schein der Flammen. Er neigte sich unmerklich vor und blickte in den Kochsack, um sich zu vergewissern was darinnen kochte. Speaking Wind starrte unterdessen ernst zu Rainsong rüber und schien dabei nicht ein einziges Mal zu blinzeln.
Schließlich atmete Four Bears einmal durch und ordnete seine mit Perlen reich verzierte Kleidung. Er sah Whitefang nicht an während er sprach.
"Mir ist einiges zu Ohren gekommen, junger Jäger. Es ist ein guter Tag, so gut dass ich mit dem besten Pferd hergekommen bin. Scheint nicht sehr bald zu regnen."
Whitefang blinzelte irritiert und schluckte mit trockenem Mund. Nur kurz sah er zu Rainsong, doch sie bemerkte seinen Blick nicht. Noch immer musste er warten bis Four Bears weitersprach.
"Man sagte mir du hättest eine Frau der Cheno-kah gestohlen," sagte er beinahe zu leise und mit ruhiger Stimme, und seine weisen Augen legten sich nun auf Rainsong und musterten sie.
"Die Cheno-kah sind ein Bruderclan. Viele Kangee leben in Ehen bei den Cheno-kah und umgekehrt. Ich sehe die Spuren in euren Gesichtern. Es muss einiges passiert sein, und nun ist es an der Zeit dass ich erfahre was sich zugetragen hat. Nun sprich."
Whitefang schluckte noch einmal und behielt seinen Blick im Feuer. Es wäre unhöflich gewesen nun den Häuptling anzustarren. "Young Deer und ich, wir haben sie nicht gestohlen wie man erzählt. Sie hatte ihren Clan verlassen, und wir haben ihr geholfen als sie von einem Wildschwein angegriffen wurde. Anschließend haben uns Späher ihres Clans verfolgt. Die Spuren in unseren Gesichtern stammen nicht von einer Gewalt, die damit zu tun hat, großer Häuptling."
Four Bears schien nachzudenken, keine Regung zeigte sich auf seinem Gesicht. Ganz gemächlich zog er eine Pfeife aus seinem Gewand hervor, stopfte sie in Ruhe und zündete sie sich an. Er nahm einen tiefen Zug und stieß den Rauch in die Höhe. Dann sah er wieder Rainsong an, und seine Augen waren fast ein wenig nachdenklich.
"Entspricht dies der Wahrheit, Frau vom Clan der Cheno-kah?"
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Beitrag von Rainsong 9/9/2010, 01:54

Als Rainsong bemerkte, wer dort kam riss sie die Augen auf,  rutschte sofort etwas nach Hinten und  sofort ging ihr Atem schneller. Sie hatte ja gewusst, dass sie bald mit dem Clanführer zusammentreffen würde. Sie hatte es die ganze Zeit gewusst und darauf gewartet und trotzdem  fühlte sie sich völlig überrumpelt und unsicher. Schnell strich sie sich  ihre Strähnen hinter die Ohren und senkte ein wenig  respektvoll ihr Gesicht. Von Unten sah sie vorsichtig nach oben und beobachtete aus den Augenwinkeln die Wächter, welche sich sofort in den Ecken aufstellten und einen  imposanten Kerl hineinkommen, welcher sie kurz musterte und dann zu Whitefang trat um den Clanführer anzukündigen. Als dieser bereits die Treppen hinaufkletterte und Rain zuerst seinen prunkvollen Federschmuck ausmachen konnte.  Four Bears trat bedächtig ein und blickte sich einmal kurz um. Rain versuchte  ihm nicht in die Augen zu sehen,  denn obwohl er nicht der Größte war,  flösste ihr seine Erscheinung trotzdem gehörigen Respekt ein. Whitefangs Stimme zitterte. Bei den Cheno-kah war es nicht üblich, dass der Häuptling die Behausungen aufsuchte und diese Tatsache verwirrte sie ein wenig. War dies nun ein Gutes oder ein Schlechtes Zeichen? Rain stand nicht auf um ihre Ergebenheit zu zeigen, dass sie sich ihm unterwarf und keinesfalls auf seine Höhe kommen wollte bevor er sie nicht darum bat. Sie verachtete dieses Verhalten, doch wusste sie dass es sein musste. Whitefang hieß ihn in seiner Hütte Willkommen und auch er schien reichlich überrascht, den Häuptling in seiner Hütte vorzufinden. Rain sah, wie die eingetretenen Männer sich umblickten und zwei der Wachen sahen sich einander kurz an und rümpften die Nase. Nun war Rain doch froh darüber, die Hütte bestmöglichst gereinigt zu haben.  Ihr Atem ging schwer, denn die vielen Männer um sie herum machten sie nervös. Ihre Blicke waren denen eines hungrigen Wolfsrudels sehr ähnlich, so als ob sie nur darauf warten würden, dass sie etwas von sich gab um sich dann auf sie zu stürzen.  Nachdem sich der Chief und sein Gefolge am Feuer niedergelassen hatten wurde White in deren Mitte gebeten. Seine Anspannung übertrug sich auch auf sie. Sie sah, wie der Häuptling einen neugierigen Blick auf ihr Essen erhaschte  und Rain versuchte einen Punkt auf dem Boden vor ihr zu fixieren, bis sie dazu aufgefordert werden würde zu sprechen. Als  der Häuptling mit seiner durchdringenden, recht rauhen Stimme zu sprechen begann biss sich Rain wie immer, sobald sie nervös wurde auf die Unterlippe und fummelte unauffällig an einer Kaurimuschel am Ende ihres Kleides herum. Jeder Muskel ihres Körpers verriet ihre Anspannung, während sie geduldig dem beabsichtigt langsamen Worten des Führers lauschte.

"Man sagte mir du hättest eine Frau der Cheno-kah gestohlen"

Rainsong hob ihren Kopf  sofort an, behielt ihren Blick jedoch auf dem Boden. Sofort spürte sie die prüfenden Blicke auf sich und ihre Nasenflügel bebten. am liebsten hätte sie sofort etwas eingeworfen, dass er falsch lag und musste sich fast auf die Zunge beißen, um es nicht zu tun. Hätte Woodsprite vor ihr gesessen hätte sie ihm womöglich die Augen ausgekratzt.  Die Gelassenheit, mit der er Whitefangs und ihre emotionale Ausdauer prüfte machte sie fast schwindelig. Endlich erlaubte er White zu sprechen und er versuchte sofort sich zu erklären. Als er sprach, riskierte sie einen vorsichtigen, kurzen  Blick  zum Clanführer hinüber. Er saß dort, als  würde ihn kein Wässerchen trüben können und lauschte mit gerunzelter Stirn Whites Worten, so als müsse er seine Lippen lesen als Bestätigung für das was er von ihm hörte. Kurz ließ sie auch ihre Blicke zu den anderen Männern schweifen, welche sie allesamt anstarrten als wäre sie ein soeben entdecktes Tier das es noch nicht gab. Schnell starrte sie wieder das kleine Steinchen zu ihren Füßen an um diesen Blicken zu entkommen, welche sie nur noch mehr aus der Ruhe bringen würden. Und sie wollte sich unter keinen Umständen aus der Reserve locken lassen und am Ende womöglich das Falsche zu sagen. Sie bemerkte, wie er ihr seinen Körper zuwand und sofort blickte sie zu ihm hinüber.  


"Entspricht dies der Wahrheit, Frau vom Clan der Cheno-kah?"

Sie versuchte dem Clanführer in die Augen zu sehen, was ihr durch seine Standhaftigkeit nicht leicht fiel, doch sie wollte, dass er spüren konnte, wie ernst sie ihre Worte meinte. Sie schluckte ihre Angst hinunter und ihre Zunge fühlte sich trocken an, als sie ihm nach kurzem Zögern  antwortete.

"Es sprach die Wahrheit. Ich bin fortgelaufen und sie fanden mich in den Wäldern."

Rainsong holte noch einmal tief Luft, doch ihre Stimme hörte sich zittrig und unsicher an. Nachdem sie dies gesagt hatte, kniff der Häuptling die Augen zusammen und hob sein Kinn etwas höher, um ihre weitere Reaktion zu prüfen.
Nun hing alles davon ab wie das Gespräch zuende ging, was weiter mit ihr geschehen würde. Nun würde sich entscheiden, ob sie bleiben durfte, oder sofort gehen musste. Sie würde ihm alles sagen müssen.

"Ich habe mich von meinem Clan abgewendet um der Zwangsheirat mit dem Sohn des Clanführers Bearclaw, namens Woodsprite zu entgehen.  Er.... schlug mich, ebenso wie sein Vater und....versuchte mich zu schwängern nachdem ich mich ihm verweigerte."

Rain fasste sich mit den Fingerspitzen an ihren Kiefer und deutete auf die Kruste auf ihrer Lippe eh sie weiter sprach. Es fiel ihr unendlich schwer die richtigen Worte zu finden ohne dabei Woodsprite und  Hundesohn in einen Satz zu bringen.

"Wäre ich dort geblieben wäre vermutlich schlimmeres passiert und bevor dies geschehen konnte ging ich fort. In den Wäldern wurde ich dann von Whitefang und.....und...."

Rainsong stockte und sah verzweifelt zu Whitefang hinüber. Das konnte doch nicht wahr sein, sie hatte schon wieder diesen verfluchten Namen vergessen.  Mit offenem Mund suchte sie nach dem Namen. Dann  sah sie, wie Whitefang unauffällig lautlos den Namen aussprach und versuchte von seinen Lippen zu lesen. Auch der Clanführer folgte nun mit erhobene Braue prüfend ihrem Blick zu Whitefang, doch  hatte sie den Namen bereits ablesen können, bevor er etwas merken konnte.

"...und Young Deer gerettet, nachdem mich eine Wildsau aus dem Unterholz überraschte großer Chief der Kangee"

Rainsong sah vorsichtig in die an ihr klebenden Augen des Clanführers, welcher sie  irgendwie amüsiert anzusehen schien und sie zog die Augenbrauen zusammen als er leise anfing zu lachen und nacheinander seine Männer ansah, welche jedoch keine Miene verzogen.

"Und was glaubst du wie  der Clan der Cheno-kah reagieren wird, sobald er erfährt dass sich die fortgelaufene Braut des Chiefsohnes hier befindet? Was glaubst du, sollte ich nun  deiner Meinung nach tun Frau der Cheno-kah?"

Rain suchte wieder nach Worten und schüttelte sachte ihren Kopf, doch als sie gerade etwas dazu sagen wollte sprach der Clanführer weiter.

"Wir können uns keinen Missmut unter unseren beiden Stämmen leisten, durch dein überstürztes, kopfloses  Verhalten. Ich werde mich darüber, was  mit dir geschehen soll mit den Weisen unseres Stammes beraten müssen. Solange wirst du hier im Dorf bleiben und dich als nützlich erweisen."

Rainsong atmete sofort auf und ein vorsichtiges aber glückliches Lächeln huschte über ihre Lippen.

"Ich...ich werde hart arbeiten großer Häuptling das verspreche ich euch! Ich werde eurem Clan keine Last bedeuten und mich anpassen! Ich..."

Doch zu mehr kam sie nicht denn der Haüptling hob leicht seine Hand in ihre Richtung, woraufhin sie sofort innehielt.  Er musterte sie noch einige Sekunden ehe er zu Whitefang hinüber sah und sich nun an ihn wendete.

"Ihr habt sie aufgelesen, also werdet ihr euch auch um sie kümmern Whitefang,  bis ich wieder mit euch sprechen werde um meine endgültige Entscheidung  zu verkünden. Bist du bereit dazu dich dem zu Stellen?"

Erwartungsvoll sah Rain zu ihm hinüber und ihr Herz schlug zum zerbersten schnell, während ihre Augen an Whites Lippen hingen.


Zuletzt von Rainsong am 18/12/2020, 23:52 bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
Rainsong
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Name: Rainsong
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Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

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Whitefangs Hütte (Ost-Lager) Empty Re: Whitefangs Hütte (Ost-Lager)

Beitrag von Whitefang 9/9/2010, 09:54

Whitefang verfolgte schweigend die Konversation und beobachtete dabei Rainsong, welche sich dem Häuptling gegenüber vorbildlich benahm. Sie tat ihm leid, denn sie war der Grund warum all die wichtigen Männer nun hier waren, und sie musste sich schrecklich nervös fühlen. Alles hing davon ab was Four Bears sagen würde, und nun eröffnete er ihr dass er sich erst mit den Weisen, dem Rat, besprechen müsse. Whitefang ließ sich nichts anmerken, doch diese Tatsache wühlte ihn innerlich noch etwas mehr auf. Warum musste Four Bears mit dem Rat darüber sprechen? Er hätte nun ganz einfach sagen können dass sie hierbleiben konnte, es war keine große Sache. Doch nun würde er sich erst einen ganzen Tag lang mit den Alten zusammen setzen, Unmengen Tabak rauchen und immer und immer wieder die Knochen werfen lassen, um daraus eine Entscheidung abzulesen.

"Ihr habt sie aufgelesen, also werdet ihr euch auch um sie kümmern Whitefang, bis ich wieder mit euch sprechen werde um meine endgültige Entscheidung zu verkünden. Bist du bereit dazu dich dem zu Stellen?"

Er sah auf in Four Bears Gesicht das ihn eindringlich musterte; aus dem Augenwinkel bemerkte er wie Speaking Wind ihn ebenfalls anstarrte, und so nickte er ausdrücklich.
"Ja das bin ich, Häuptling."
Four Bears hielt noch immer die Pfeife in seinem Mundwinkel und paffte unentwegt Rauchwolken, die sachte um sein Gesicht aufstiegen. Der Geruch des verbrennenden Tabaks erfüllte die Hütte. Seine Augen bekamen wieder diesen belustigten Glanz, und Whitefang fühlte sich darüber ein wenig unwohl. Er hatte fast nie mit dem Häuptling zu tun gehabt, nur zuletzt als Little Dancer gestorben war. Und jetzt saß der mächtige Mann einfach neben ihm und besiegelte sein vorläufiges Schicksal.

"Wird nicht schwer sein ihr unser Leben zu zeigen, die Cheno-kah ähneln uns Kangee sehr. Aber halte sie von Problemen fern. Wie du und der junge Krieger das anstellt bleibt euch überlassen." Four Bears nickte sachte, so als müsse er seine eigenen Worte bekräftigen.
Whitefang glaubte nicht dass er ein Problem damit haben würde. Doch bereits jetzt machte ihm der Rat Sorgen, der alles weitere regeln würde. Nun hob Speaking Wind kurz seine Hand, um anzudeuten dass er das Wort übernehmen würde.
"Vielleicht kommen die Späher in unser Gebiet, denn das Verschwinden der Frau die dem Chiefsohn zugesprochen war ist keine einfache Sache. Wir sollten Vorkehrungen treffen um sie in Empfang zu nehmen."

Four Bears sah nun zu seinem Kriegsführer auf, wobei er nur seine Augen hob und seine Position sonst nicht veränderte. Seine Lippen öffneten und schlossen sich unentwegt um die hölzerne Pfeife. Dann nahm er sie von seinen Lippen und wies damit in Richtung Feuer.
"Du wirst die Vorkehrungen treffen, Kriegsführer. Die Cheno-kah sind nicht unsere Feinde. Wenn sie also in die Nähe unseres Dorfs gelangen wirst du sie willkommen heißen, ohne Waffen. Doch deine Männer werden dennoch bewaffnet sein, nur zur Sicherheit. Die Kangee sollen nicht den Anschein machen dass sie dumm sind und in so einer Sache Nachlässigkeit zeigen."

Four Bears langsam gesprochene Worte ließen Whitefang einen Schauer über den Rücken laufen. Hilflos blickte er auf und sah zu Rainsong rüber. Wenn die Späher hierher kamen und wussten, wo sich Rainsong befand, dann würden sie zurück reiten und es ihrem Häuptling sagen. Und er wusste nicht ob das gut oder schlecht war.

"Ich werde meine Späher an die Grenzen schicken."

Four Bears nickte und gab somit Speaking Wind die Erlaubnis. Noch einmal zog er an seiner Pfeife, und es schien als überlege er ob er noch etwas sagen sollte. Doch dann warf er einen Blick in die Öffnung seiner Pfeife und schüttete sie schließlich über dem Feuer aus. Dies war das Zeichen dafür dass diese Sitzung nun beendet war, denn er machte sich bereit für den Aufbruch. Er klopfte seine Pfeife aus und steckte sie zurück in sein Gewand. Dann erhob er sich langsam, beinahe gleichzeitig zusammen mit seinem Kriegsführer.
Whitefang versuchte den Häuptling nicht anzustarren und lauschte auf dessen Schritte, als er sich von dem Feuer entfernte. Four Bears blieb stehen und drehte sich noch einmal um.
"Ich habe deinen Kriegerfreund nicht antreffen können. Du solltest ihm meine Entscheidung mitteilen, ich werde nun das Ostlager verlassen."
Mit diesen Worten ließ er sie stehen und verließ die Hütte durch den Ausgang, wobei er ein kurzes Husten ausstieß was wohl auf den Tabakrauch zurück zu führen war. Speaking Wind folgte ihm, und bevor er die Hütte verließ starrte er Whitefang und Rainsong noch einmal ernst an. Er würde sie sicherlich im Auge behalten lassen. Dann folgten ihm auch die restlichen Krieger die als Sicherheit dabei gewesen waren, und schon war die Hütte wieder leer.
Whitefang schwieg die nächsten Minuten und starrte wie in Trance auf den Eingang. Er hörte wie sich die Schritte draussen entfernten, und erst jetzt schlug sein Herz wie wild und seine Finger zitterten. Er atmete hörbar aus und sah nun zu Rainsong rüber, der es auch nicht besser zu gehen schien.
"Nun...wir haben ihn gehört, und wir müssen uns daran halten. Nun gehörst du also zu mir," sagte er leise und erwiderte ihren Blick. Dennoch hatte er ein ungutes Gefühl, doch er wollte sie nun nicht beunruhigen.
"Wie wäre es wenn wir schnell etwas essen und dann unser Kanu aufsuchen? Die Jagd wird uns ablenken."
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