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Jagdgebiet nahe des Seedorfes ~ Soulseek-Forest

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Beitrag von Rainsong 30/7/2010, 23:09

Jagdgebiet nahe des Seedorfes ~ Soulseek-Forest Bayeri10

Die Flüsse durchziehen das Land des Jagdgebietes mäanderartig und sind meist sehr tief. In den Niederungen gedeihen neben Eichen und Ulmen, Kastanien, Ahorn und Walnussbäume. In den westlichen Berggebieten sind die gemeine Fichte, Douglasie und Kiefer am weitesten verbreitet, Dies ist das Land für eine Vielfalt vieler Beutetiere wie Wapiti, Rotwild, Stachelschwein, Biber, Ente, Otter, Fuchs, Hermeline und ein paar Waldbisons. Anfangs folgt man gut erkennbaren Wegen, welche sich am Ende in alle Richtungen aufgabeln und schliesslich in die Wälder hineinführen.
Der Wald ist durchgehend von dichter Vegetation und ist in manchen Teilen für Grosswild undurchdringlich. Immer wieder wird er durch grosse Lichtungen aufgelockert und grosse, bewachsene Felsen ragen überall aus der Erde. Doch sind in den dichten Wäldern auch Bären, Pumas und Wölfe zuhause. Auch den Nestern der Waldameisen sollte man besser aus dem Weg gehen. Überall finden sich Sträucher der unterschiedlichsten Waldbeeren und mächtige Bienenstöcke in den vielen toten und ausgehöhlten Baumstämmen liefern köstlichen Honig. Die vielen Kiefern sondern ausserdem Baumharz in rauhen Mengen ab, welches zum Abdichten der Kanus bestens geeignet ist.


Rainsong
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Name: Rainsong
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Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

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Beitrag von Rainsong 13/8/2010, 21:06

Rain trieb Joyleaf immer weiter an. Inzwischen konnte sie nurnoch das hastige Schnaufen ihres Pferdes wahrnehmen, als sie mit ihm durch das Dickicht des Soulseek Forest peste. Noch ritt sie auf den vorgegebenen Wegen. Doch sie würde bald versuchen, in den Wald selbst abzutauchen. In der Nacht würde sie im dichten Böattwerk kaum etwas sehen ebenso wenig wie Joyleaf. Und so würden waghalsige Manöver durch die Flüsse wegfallen, um ihre Spuren ungesehen zu machen. Das Risiko, dass sich ihr Pferd dadurch alle Beine brechen würde war viel zu gross. So musste sie versuchen, die bereits freigetretenen Wege voll durchzulaufen, um die Entfernung zum Dorf erstmal schnellstmöglich zu vergrössern. Erst am Ende würde sie versuchen, das Pferd durch einen Bachlauf zu lotsen und im Schutz des dichteren Waldes zur Mitte hin unterzutauchen. Nun konzentrierte sie sich darauf, Joy sicher durch die Bäume zu führen, ohne dabei den Weg aus den Augen zu verlieren. Langsam kam sie den Grezen näher, bis wohin eine Frau in den Wäldern gehen durfte normalerweise. Und je näher sie dem Ende des Weges kam, desto aufgeregter wurde sie. Sie ging nun weiter, als es bisher je eine Frau der letzten Generationen alleine zuvor getan hatte. Die Grenze überschreiten. Alleine damit, würde sie schon ein Zeichen setzten. Und sie schwor, sich nie wieder von einem Mann Untertan machen zu lassen. Ihr Herz gallopierte in großen Sätzen voraus.
Obwohl sie so schnell ritt, wie sie konnte, kam ihr der Weg bis zum Ende wie eine Ewigkeit vor. Sie hatte Angst, ihr Verschwinden könnte zu früh bemerkt worden sein. Das sie verfolgt werden könnte. Sie wollte sich garnicht ausmalen, was dann mit ihr geschehen würde. Goodtree würde sie warscheinlich lieber töten, anstatt eine solche "Schande" weiterleben zu lassen. Ihr Kiefer schmerzte sehr bei jeder einzelnen Erschütterung durch das Aufkommen der Hufe auf dem Boden. Joyleaf hohlte alles aus ihren Beinen heraus, was sie an Kraft aufbringen konnte, stemmte ihre Hufe tief in den weichen Waldboden um Schwung zu hohlen und das Tempo beizubehalten. Die Nacht war noch jung und die Jagdzeit für viele Tiere der Nacht hatte begonnen. So scheuuchte sie den ein oder anderen Fuchs im Vorbeirennen fort. ie durfte jetzt nicht anhalten. Durch das helle Licht des Vollmondes, welcher durch die noch nicht vollbewachsenen Blätter brach, leuchtete den Weg gut aus, bis er plötzlich zu einer Lichtung führte. Rain stoppte Joyleaf, welche ihre Hufe gleichzeitig in die Erde grub und dadurch eine lange Bremsspur im Boden verursachte. Angeheizt durch das viele Antreiben tänzelte Joy aufgeregt während Rain sie um die eigene Achse drehen liess um zu erkennen, ob der Weg irgendwo wieder einen Anfang hatte, doch fand sie nichts. Schnell stieg sie ab, nahm das Zaumzeug in die Hand und streichelte Joys Stirn welche daraufhin aufgeregt den Kopf hochwarf.

"Shh Mädchen! Ruhig!"

Rain blickte hinter sich und fixierte die Richtung, aus der sie gekommen waren. Doch nichts als Schwärze konnte sie warnehmen je weiter sie versuchte zu blicken. Keinerlei Anzeichen auf ihr folgende Krieger waren zu erkennen. Sie war an der Grenze angelangt. Nun führte jeder weitere Weg in ihr unbekanntes Gebiet hinein. Joy hatte sich ein wenig beruhigt von der Hetzjagt durch den Wald. Nun stieg Rain erneut auf ihren Rücken und blickte sich um. In welche Richtung sollte sie laufen? Sie mussten versuchen, Wasser zu finden. Sie entschied sich schlieslich, führte Joys Kopf in eine vielversprechende Richtung und trieb sie leicht an. Ein paar Schritte gehorchte ihr das Pferd, bis es plötzlich wieder zu tänzeln begann, den Kopf rumriss und sich sträubte weiterzulaufen.

"Verdammt was ist den los Joy! Kom schon! Wir müssen noch viel weiter!"

Doch egal was sie versuchte, das Pferd wollte nicht. Je mehr sie antrieb desto mehr stoss sie auf gegenwehr, bis joy anfing zu buckeln und schliesslich einfach in die entgegengesetzte Richtungpreschte, das Rain fast hinunterfiel. Doch lief sie jetzt zumindest.

"In Ordnung...dann eben da entlang!" Sagte Rain zornig und rückte sich auf Joys Rücken wieder gerade. Eine ganze Weile trabten sie nun durch den endlosen Wald und die Bäume begannen dichter zu werden. Im Inneren des Waldes, waren die Bäume bereits etwas mehr bewachsen und gaben besseren Sichtschutz, doch machten ihr nun schwer erkennbare umgestürzte Bäume und tückisch hervorstehende Äste Sorgen. Ein gebrochenes bein bei einem Pferd würde ihm hier draussen den sicheren Tod bedeuten. Bis sie plötzlich ein Geräusch vernahm und Joy anhalten liess. Auch das Pferd Stellte die Ohren stark nach vorne und blinzelte in den Wald, drehte seinen Kopf in die Richtung aus der es kam. Rain horchte angestrengt. Ein leichtes, gluckerndes Rauschen.

"Wasser!" brachte sie leise hervor und lenkte Joy in die Richtung, in der sie das Wasser vermutete. Und es dauerte nicht lange bis sie das Glitzern näherkommen sah. Ein leichter Bachlauf, genau das, was sie jetzt gebrauchen konnte! Grosse Erleichterung kam in ihr auf als sie ihm näerkam. Schnell sprang sie ab und rannte sofort hinein um die Tiefe zu testen. Er reichte ihr nur bis über die Knöchel und dankte den Geistern für diesen Segen. Sie würde problemlos mit Joy hindurchwarten können. Schnell lief sie zurück und ergriff die Zügel. Zog Joy hinter sich her, welche ihr sofort in das seichte Wasser folgte. Sie folgten ihm eine halbe Ewigkeit flussaufwärts als Joy plötzlich einfach stehenblieb. Rain wäre fast nach hinten weggefallen und sah verwirrt hinter sich. Das Pferd hatte beide Ohren nach vorne gerichtet. Stand stocksteif und schien etwas im wald vor ihnen zu fixieren. Jeder Muskel angespannt und nicht einmal blinzelnd. Weisser Dunst trat aus seinen Nüstern, ebenso wie aus Rains Mund. Joyleafs plötzliche Erstarrung liess Angst in ihr aufsteigen. Vorsichtig versuchte sie das Pferd durch leichtes Ziehen am Zaumzeug vorwärts zu bewegen. Bis sie plötzlich ein Grollen hinter sich verahm und sie sich geschockt umdrehte. Auch Joy zuckte zusammen. Wie gebannt, starrte Rain in die Nacht hinaus, versuchte zu erkennen, welches Tier dort auf sie lauerte. Erst geschah garnichts. Gerade als sie sich wieder ihrem Pferd zuwenden wollte, blitzen in der Ferne gelbe Augen kurz auf und mehrere Schatten huschten über den Boden, begleitet von einem lauten Junkeln in der Ferne.

"Wölfe!"

Rain Herz drohte auszusetzen und Joy begann vor Furcht zu grummeln. Rain führte ihren Arm unter Joys Genick hindurch, legte ihre Hand von der anderen Seite auf ihren Nasenrücken und zog sie zu sich.

"Still!"

Die Wölfe schienen sich zur Jagd bereitzumachen und zu sammeln. Rain versuchte ihr Zittern zu unterdrücken um ihre Angst nicht auch noch auf ihr Pferd zu übertragen. Keiner von ihnen regte sich auch nur einen Milimeter. Mit schnell pochendem Herzen standen sie regungslos da, mit den Füßen und Hufen im Wasser und warteten ab, bis das Rudel sich langsam entfernte. Selbst als sie bereits nicht mehr zu sehen waren, standen sie noch eine ganze Weile einfach nur wie erstarrt an Ort und Stelle. Rain blickte sich um und entfernte sich auf Zehenspitzen ein paar Schritte von Joyleaf. "Steh!" sagte sie nur kurz und liess ihre Augen durch die Ferne schweifen. Doch ken Schatten, keine aufblitzenden Augen und kein Gejunkele war mehr auszumachen. Erleichternd ausatmend trat sie zurück zu Joy und ergriff erneut ihre Zügel.

"Komm Mädchen. Sie sind fort!" flüsterte sie leise und erst nach längerem sanften Ziehen, liess sich das Pferd drauf ein und folgte ihr schliesslich. Inzwischen waren sie die halbe Nacht durchgeritten und Rain merkte, wie das Pferd anfing, vor Erschöpfung den Kopf hängen zu lassen. Kurzerhand trat sie aus dem Wasser und lief mit eiskalten Füssen den Hang hinauf und betrachtete die Umgebung. Ein riesiger entwurzelter baumstumpf erstreckte sich vor ihnen. Dieser würde ihnen für den Rest der nacht guten Schutz bieten. Doch ein Feuer zu entfachen wollte sie noch nicht riskieren. zu gross war ihre Angst, doch noch entdeckt zu werden oder die aufmerksamkeit der Räuber der Nacht auf sich zu lenken. Schnell trat sie zu dem Baumstumpf, betrat das Loch in dem vorher seine Wurzeln fest vergraben gewesen waren und befestigte Joy an einer hervorstehenden Dicken wurzel und nahm ihr das Fell aus einer der satteltaschen. Erschöpft kauerte sie sich schliesslich in dem Loch nieder und schlang das fell fest um sich. Dies würden ein paar sehr kalte Stunden für sie werden und ihre Füsse waren bereits taub. Doch hatte sie das Schlimmste überstanden. Zumindest hoffte sie das.
Rainsong
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Beitrag von Young Deer 14/8/2010, 23:14

<- Grenzgebiet des Soulseek-Forest

Whitefang und Young Deer ritten den Rest des Tages weiter in Richtung Kintla Mountains, deren Hänge immer näher heranrückten. Die riesigen Berge hoben sich klar und deutlich vom graublauen, wolkenlosen Himmel ab, und es ließ sich erahnen dass sie beinahe so groß waren wie die Spirit Mountains. In den Bergspitzen funkelte der letzte Schnee des schwindenden Winters, und die Hänge zeichneten sich rauchig und dunkel davon ab. Der restliche Tag war angenehm warm, sodaß sie beinahe versucht waren ihre Hemden auszuziehen und den milden Frühling zu geniessen.
Auch dieser Tag war wieder einmal etwas länger als der Gestrige, und als die Sonne langsam am Horizont hinabstieg und den Himmel in ein orangerotes Licht tauchte, suchten sich die beiden Freunde einen geeigneten Rastplatz zum übernachten. Tatsächlich fanden sie einen kleinen See, kaum mit einem Kanu zu durchfahren; das Ufer war nur spärlich von Bäumen bewachsen, Gesteinsbrocken und karge, vom Winter eingefallene Büsche dominierten den Rand des Sees. Whitefang kümmerte sich darum die Pferde sicher zu befestigen, dort wo sie Schutz vor Niederschlag und genügend Gras zur Verfügung hatten. Young Deer sammelte einen großen Stapel Zweige und Äste zusammen die er im nahen Dickicht zur Genüge fand, und während er anschließend ein Feuer entfachte legte Whitefang die Decke zurecht.
Es war bereits stockfinster um sie herum als sie sich zusammen an das Feuer setzten und sich erst einmal ausruhten von dem langen Ritt. Stärker als je zuvor spürten sie ihre tiefe Freundschaft und die Verbundenheit, welche daraus entstanden war. Schon bald kroch die Kälte in ihre Kleidung, und sie saßen eng beisammen, Schulter an Schulter, Runner direkt neben ihnen. Young Deer stocherte immer wieder mit einem Stock in der Glut herum, und sein Magen knurrte laut und deutlich. Doch er sagte kein Wort dazu, er konnte den Hunger aushalten. Auch wenn er nun gerne eine Schale Kürbissuppe und Maisfladen in den Händen hätte.
"Was sagst du zu der Verbindung deiner Schwester mit Yellow Eye...?" brach Whitefang leise die Stille. Young Deer starrte nachdenklich ins Feuer, das sein Gesicht flackernd erhellte.
"Ich kann Yellow Eye nicht ausstehen...ich war nur leider der Einzige meiner Familie, der gegen diese Verbindung war. Jetzt ist es beschlossen und ich muss diesen ekligen Kerl in meiner Pfahlhütte, bei jedem Familienfest und auch sonst in meiner Nähe dulden." Young Deer machte einen verkniffenen Gesichtsausdruck.
"Und Clover ist wirklich glücklich darüber?"
Young Deer sah kurz zu seinem Freund und erwiderte seinen Blick. Irgendwo in der Schwärze des Waldes rief eine Eule. "Ja, ist sie...Yellow Eye ist ein angesehener Krieger. Viele ihrer Freundinnen werden sie darum beneiden, und unsere Eltern sehen nur den Vorteil für unsere Familie, wenn sie sich mit seiner Familie vereint. Aber ich sehe mehr als sie, und das macht mich wütend."
Whitefang beobachtete seinen Freund genau, denn die nächste Frage die auf seiner Zunge lag war nicht einfach. "Willst du etwas dagegen unternehmen? Und was sagt Clover dazu dass du nicht damit einverstanden bist?"
Young Deers Stirn kräuselte sich angestrengt. Noch immer stocherte er in der knackenden Glut herum. "Ich kann nichts unternehmen...ich kann nur gehen. Und Clover weiss das. Wir hatten einen Streit deswegen."
Whitefang senkte seinen Blick und sah ebenfalls in das Feuer. Es war klüger nicht weiter nachzuhaken, denn Young Deers Worte sagten schon so mehr als genug aus. Eine Weile schwiegen sie und lauschte dem entfernten Heulen eines Wolfes, der nach seinem Rudel rief. Der Mond zeichnete sich als helle Scheibe auf dem sternenklaren Himmel ab, doch sein Licht war noch nicht stark genug um den Wald zu erhellen.
"Und was ist mit dir...du bist oft weg und kehrst erst Tage später zurück. Was bedrückt dich, Whitefang?"
"Ich verfolge nur gute Wildspuren. Vielleicht versuche ich auch nur, mich selbst zu finden," antwortete Whitefang leise und zögerlich. Es war ungewohnt für ihn so vertraut mit jemandem zu reden.
Young Deer legte den Ast beiseite und schlang seine Arme um seine angezogenen Knie. "Denkst du noch oft an Little Dancer?"
Eine kalte Hand schlang sich um Whitefangs Herz, und für einen Moment schloss er seine Augen. Dann seufzte er gequält auf. Vor seinem Freund konnte er doch nichts verbergen. "Ja....jeden Tag. An sie und das Kind, das mit ihr starb bevor es einen Atemzug machen konnte."
Young Deer presste kurz die Lippen aufeinander, gerührt darüber dass sein Freund ihm noch immer so sehr vertraute. "Willst du deswegen alleine bleiben?"
"Der große Geist hat mir noch kein Zeichen gegeben...darum werde ich noch warten."
Wieder verfielen sie in Schweigen, welches nur von dem Knacken des Feuers unterbrochen wurde. Schon bald holte sie die Müdigkeit ein, und während Whitefang zuerst seine Augen schloss und sich auf die Seite legte um zu schlafen starrte Young Deer auf das kleiner werdende Feuer und dachte nach. Er selbst war schließlich auch alleine, doch er hatte im Gegensatz zu Whitefang noch keinen Schicksalsschlag erlitten. Und er wusste nicht wie es war, eine Frau zu lieben und sie dann zu verlieren. Es musste ein schreckliches Gefühl sein, so schrecklich dass es einem die Seele raubte. Sein Freund musste seine Seele wiederfinden.
Die Nacht verging, und langsam schoben sich düstere Wolkenriesen über die funkelnden Sterne. Es war kalt, doch nicht kalt genug um den Boden gefrieren zu lassen. Als Whitefang sich wieder verschlafen aufsetzte, kurz das Lager verließ um Wasser zu lassen und dann wieder zurück kehrte, legte sich auch Young Deer zur Ruhe und versuchte zu schlafen. Das Bellen eines Fuches gellte gespenstisch durch den Wald, doch seine Augen blieben geschlossen. Mit einem Mal fühlte er sich müde und hilflos, denn der große Geist machte mit jedem was er für richtig hielt. Und er hoffte dass er mit ihm Erbarmen haben würde.
Young Deer
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Beitrag von Rainsong 15/8/2010, 00:15

Rain hatte noch eine ganze Weile in dem Graben der ausgerissenen Wurzel des Baumes gesessen und sich fest in ihrem Fell zusammengerollt. Die Kälte nagte an ihren Fingern und und nackten Füssen, welche sie aus hiren Nassen Lederstiefeln befreit hatte. Die Kapuze ihrer Jacke hatte sie tief herunter gezogen, um mit ihrem warmen Atem ihr Gesicht zu wärmen. Die Angst hinderte sie zunächst am einschlafen, denn in der Ferne riefen sich die Wölfe gegenseitig zu und noch nie zuvor war ihr aufgefallen, wie laut der Wald in der Nacht tatsächlich sein konnte. Doch sie wusste, das die feinen Instinkte ihres Pferdes sie schon warnen würden. Sie versuchte nur die Augen zu schliessen und trotzdem wach zu bleiben. Doch die Erschöpfung durch den langen Ritt zollte daraufhin schnell ihren Tribut. Zusammengekauert, zitternd schlief sie schliesslich ein.

Als sie die Augen blinzelnd öffnete, drangen helle Lichtstrahlen der Sonne an ihr Auge und blendete sie. Erst langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Umgebung, doch als sie erkannte, wo sie sich befand, sprang sie panisch auf und atmete schwer. Joyleaf erschrak, warf ruckartig seinen Kopf hoch und blickte seinen Menschen danach schnaufend und verwundert an. Rain musste ersteinmal realisieren, was in der Nacht zuvor geschehen war, das sie gerade wirklich hier alleine mitten im Wald stand. Schnell blickte sie sich um, um die Umgebung zu erfassen.

Die Sonne scheint schon??? Ich hätte nicht so lange schlafen dürfen!

dachte sie bei sich. Entschlossen lief sie zu ihren Sachen und versuchte alles gleichzeitig aufzunehmen, rannte zu Joyleaf und versuchte noch während dem Laufen hastig ihre Stiefel humpelnd überzustreifen. Diese waren immernoch recht nass und eiskalt, doch sie durfte nicht noch mehr Ziet verlieren. Womöglich hatte Woodsprite bereits Krieger nach ihr ausgesandt, um sie zu finden. Als sie bei ihrem Pferd ankam, stützte sie sich auf dem Rücken des Tieres ab um sich auch den zweiten störrischen Stiefel anzuziehen, blickte immer wieder absichernd durch die Gegend. Endlich schlupfte auch der zweite Fuß in das feuchte Leder und schnell verstaute sie das Fell in der Satteltasche und band Joyleaf los.

"So weit so gut mein Mädchen! Wir sind schon weit und wir leben noch! Das ist doch ein gutes Zeichen!"

Schnell schwang sie sich auf Joyleafs Rücken und versuchte im Schatten der Sonne zu bleiben. Die Sonne musste gerade erst ihre wärmenden Strahlen auf den Wald gesendet haben, denn ein leichter Raureif war noch an den Rändern der vielen Farne zu erkennen. Jetzt, wo sie wieder unterwegs waren, spürte Rain etwas Stolz in sich aufkommen. Sie hatte es tatsächlich gewagt. Sie war tatsächlich hier Draussen, nur sie und ihr Pferd. Sie hätte jedoch auch zu gerne Woodsprites Reaktion auf ihr Verschwinden miterlebt. Bei dem Gedanken daran musste sie leicht grinsen. Zielsicher und mit schnellem Schritt, führte sie Joyleaf den ganzen Morgen bis zur Mitagssonne hindurch, durch die engstehenden Bäume. Nun hatte sie ein wenig Zeit, die Umgebung genau zu betrachten um von ihr zu lernen. Bis sie plötzlich einen jungen dünnen Ast schmerzvoll ins Gesicht geklatscht bekam und sie sich mit einem leichten Schrei an die Stirn fasste. Als sie durch ihre Finger hindurch sah, bemerkte sie was dies gewesen sein musste: Joyleaf schnappte im vorbeigehen nach den ersten jungen getriebenen Blättern der Bäume und hatte einen tiefhängenden Ast dabei in ihr Gesicht geschleudert.

"Verdammt Joy!" entfuhr es ihr und rieb sich den Schmerz fort. Doch konnte sie ihr Pferd auch verstehen. Sie waren nun lange genug unterwegs gewesen und mussten etwas essen. Denn auch sie spürte nun den Hunger, der ihren Magen sich zusammenziehen liess.

"Also gut Joy..lass uns rasten!"

sagte sie seufzend, klopfte ihr sanft auf den Hals und lotste sie nach rechts zu einer Lichtung, wo sich anscheinend ein kleiner Tümpel befinden musste. Denn das Quaken der Unken darin wurde bei jedem Schritt lauter. Hier würde sie ihr Wasser auffüllen können und Joy sich satttrinken. Auch standen dort viele junge Nussbüsche, mit saftigen, hellgrünen, jungen Blättern für Joy. Mit Schwung sprang sie ab und führte das Pferd zum Tümpel, wo sofort die dicken Kröten in alle Richtungen fort zu springen begannen. Joy senkte sofort den Kopf und trank gierig, während Rain den Butel mit dem Pökelfleisch sowie ihre Bürste aus einer der Satteltaschen hohlte und ihre jacke darin verstaute. Darunter trug sie nur ein leichtes, umgeschlungenes Leder, welches ihr bis kurz über den Bauchnabel reichte. Im Schneidersitz liess sie sich neben der trinkenden Joyleaf nieder und betrachtete sich im Spiegelbild des Wassers. Sie sah schrecklich aus und erschrak fast ein wenig vor sich selbst. Heftige blaue und lilane Flecke zogen sich über ihren gesamten Unterkiefer und sie betrachtete ihr Gesicht langsam von allen Seiten. Dann setzte sie sich aufrecht hin. Die Worte von Goodtree, kamen wieder in ihr hoch und hallten in ihren Ohren. Doch jetzt würde alles anders werden. Sie vermisste ihren vater bereits, ebenso sehr wie Summer, ihre Mutter und Nuka. Doch wenn sie diesen Schritt jetzt nicht getan hätte, wer hätte es dann getan? Sie atmete tief durch und begann ihren langen Zopf zu öffnen, kämmte ihre Haare und flocht sie erneut zusammen, drehte sie zu eniem großen Dutt und band ihn straff an ihrem Kopf fest. Joy hob den Kopf und schlabberte mit der Zunge geräuschvoll das letzte Wasser in ihrem Maul zusammen, lief zu den Büschen hinüber und genoss das junge Grün an den biegsamen Zweigen. Rain tat es ihr nach und hohlte zwei Streifen Fleisch hinaus und biss zufrieden ab. Nach ein paar Bissen hielt sie jedoch inne und betrachtete das angebissene Stück. Ihr kleiner Vorrat würde nicht lange reichen. und sie würde das Jagen erst noch lernen müssen um am leben zu bleiben. Also wollte sie nicht erst damit anfangen, sobald sie musste, weil ihr Vorrat aufgebraucht war. Sie nickte, legte das zweiteStück zurück und lief zu Joy, um Greyfox Bogen von der Satteltasche loszubinden, löste die kostbaren Pfeile und verstaute alles auf ihrem Rücken.

"Du bleibst hier mein Mädchen! Ich komme bald zurück!"

Entschlossen lief Rain in den Wald hinein, bis ihr Pferd, welches ihr verwundert schmatzend nachsah, nicht mehr zu sehen war. Lange lief sie ohne das sie überhaupt etwas entdecken konnte, welches ihre Beute werden sollte, stolperte über tote Baumstämme und zwängte sich durch die Büsche hindurch. Ab und zu scheuchte sie Vögel auf welche sie entdeckten und sofort anfingen zu schreien und auf sie herab zu stürzen um ihre Nester zu verteidigen. Rain fluchte, fluchte über sich selbst und über die Vögel, welche ihre entdeckte beute sofort verschreckt weglaufen liessen. Schliesslich entdeckte sie ein Reh in der Ferne, welches ebenfalls sie ersten Blätter genüsslich pflückte. Rain duckte sich, versuchte sich anzuschleichen. Sie traute sich schliesslich nicht weiter heran und zielte.Doch statt das der Pfeil nach vorne schnellte, liess sie ungeschickt los und die Sehne schnellte zurück in ihr gesicht, während der Pfeil zu Boden fiel. Erneut schrie sie schmerzend auf und fasste sich an die Nase und konnte nurnoch dabei zusehen, wie das Reh wie ein schatten im Wald verschwand.

Wütend stand sie auf und schmiss den bogen auf den mit Laub bedeckte Boden.

"Verflucht noch mal! So schwer kann das doch nicht sein! Rrrraaaah!!!"

Sie biss die Zähne zusammen und strich sich wütend die gelösten Strähnen aus ihrem gesicht. Blickte zu dem Bogen herab und lief von rechts nach links und blieb schliesslich stehen. Sie hatte keine Wahl. Sie würde es so oft versuchen müssen, bis sie einen erfolg merkte. Sie musste noch nicht mal Beute machen, aber das dies eine so schwere Aufgabe werden würde, damit hatte sie tatsächlich nicht gerechnet. Immernoch zornig schnappte sie den Bogen und lief stampfend dem reh hinterher in den Wald hinein. Als ob die Geister es lustig finden würden sie zu ärgern, lief sie direkt in auftreibende mit Dornen besetzte BrombeerBüsche hinein und sie schrie jedesmal leicht auf, wenn sich die Dornen in ihre Haut bohrten.

"Das fängt ja alles gut an...."
Rainsong
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Beitrag von Whitefang 15/8/2010, 11:40

Whitefang hatte dabei zugesehen wie sich Nebel von dem kleinen See erhob und sich langsam über das Ufer und den Wald geschoben hatte, während er wach war und Young Deer schlief. Es war kalt, und der Nebel überzog alles mit einer klammen Feuchtigkeit. Whitefang erhob sich um noch etwas Holz in das Feuer nachzulegen, und als er sich wieder auf die Decke setzte sah er zu Young Deer rüber welcher tief und fest schlief. Er hatte seine Hände unter den Achseln vergraben, um sie vor der Kälte zu schützen, und seine Knie waren wie bei einem Ungeborenen angewinkelt.
Runner kam leicht schwanzwedelnd zu Whitefang, ließ sich von ihm über den großen Kopf streicheln und legte sich dann eng neben seinen Herrn. Whitefang genoss die Nähe zu seinem Hund und verbrachte schweigend den Rest der Nacht, so lange bis der Nebel ganz hinauf gestiegen war und sich aufgelöst hatte, und die erste Helligkeit des Tages den Morgen ankündigte. Vogelstimmen erklangen aus den Wäldern, das Leben erwachte aus dem Schlaf. Whitefang streckte seine Hand nach Young Deer aus und weckte ihn, indem er an seinem Bein rüttelte.
Sein Freund erhob sich sofort, so als würde er aus einem schlechten Traum erwachen. Dann wurde ihm klar wo sie sich befanden, und er machte es Whitefang gleich und erhob sich von dem Lager, um erst einmal in den Büschen zu verschwinden. Whitefang löschte währenddessen die letzte Glut des Feuers und wandte sich dann der aufgehenden Sonne zu, wo er ein leises Gebet an den großen Geist sang um den Morgen zu begrüßen. Er löste eine Feder aus seinem Haar und bewegte sie in jede Himmelsrichtung, während er die alten Verse des Morgenliedes sang und dem Großen Geist dafür dankte, dass er sie erwachen ließ und ihnen einen weiteren Tag schenkte. Dann befestigte er die Feder an einem Busch am Ufer, damit sie sich im leichten Windhauch wiegen konnte.
Als er fertig war hatte Young Deer schon die Decke auf seinem Pferd ausgebreitet, und sein Freund hielt die beiden Pferde an den Zügeln und kam mit ihnen auf das Lager zu. Der Himmel fäbte sich bereits goldorange als sie aufstiegen und sich weiter auf den Weg in Richtung Kintla Mountains machten. Sie beide fühlten sich noch müde und erschöpft, ihre Gesichter waren blass. Schweigend tranken sie von ihren Wasserschläuchen und beobachteten die Umgebung, als sie in den Wald abtauchten und darauf hofften, irgendwo auf ein gutes Plätzchen für eine Jagd zu treffen.
"Wenn wir eine gute Wiese finden werden wir die Pferde dort zurücklassen..sonst können wir nicht jagen," sagte Whitefang leise. Young Deer nickte und atmete tief durch.
"Ich hoffe dass wir Jagdglück haben werden, mein Magen ist ein einziges, schwarzes Loch. Ein fettiges Stück Wildschwein wäre jetzt perfekt."
Whitefang lächelte bei Young Deers Worten. Vor ihnen schlängelte sich ein schmaler Pfad durch die Baumreihen, wild überwuchert von Büschelgras welches sich noch gelb und verdorrt über den Weg neigte, so als hätte es noch keine Kraft sich aufzurichten. "Ich kann nicht versprechen dass wir so schnell etwas finden...aber sicher wird dich notfalls auch eine Ente satt machen, nicht wahr?"
Young Deer schien nicht überzeugt. "Immer noch besser als eine Handvoll alter Nüsse, die keinen Hunger stillen. Da vorne sehe ich eine Lichtung," sagte er und wies mit der Hand nach vorne in südlicher Richtung. Gerade als sie diese Richtung einschlugen hörten sie irgendwo in einiger Entfernung das Theater einiger Elstern, die laut krächzten so als würden sie Gefahr entdecken. Die beiden Freunde sahen sich fragend an, während sie auf die Lichtung ritten und dort stehen blieben.
"Es muss nichts heissen, aber es könnte ein Bär irgendwo dort draussen herumschleichen," meinte Young Deer leise. Prüfend warf er einen Blick auf Runner, doch sein Hund wirkte wie immer und zeigte keine Gefahr an. Whitefang und Young Deer stiegen von ihren Pferden und ließen sie auf der Wiese grasen, und nun konnten sie nur darauf hoffen dass die Tiere auch dort bleiben würden. Sie konnten sie nicht festbinden, denn wenn ein Raubtier sie angreifen würde könnten sie nicht flüchten. Die beiden Männer machten sich anschließend auf den Weg in den Wald wo sie sofort in eine angespannte Konzentration verfielen und nach Veränderungen Ausschau hielten. Sie hielten ihre Bogen und Atlatl griffbereit in den Händen, sollten sie auf Wild stoßen.
Leise schlichen sie durch das dichte Unterholz, blieben immer wieder stehen und betrachteten Spuren an den Bäumen und auf dem Boden. Ab und zu hockten sie sich hin um Dung zu berühren oder die Beschaffenheit des Bodens zu prüfen. Runner verhielt sich ebenfalls still und stromerte hinter ihnen her, die Nase am Boden. Irgendwann blieb Whitefang stehen und hob die Hand an, sodaß sein Freund ebenfalls stehenblieb. Beide lauschten sie und hörten wieder ein verdächtiges Geräusch. Whitefang musste wissen was dort draussen vor sich ging, und so machte er eine Bewegung mit seinem Kopf damit sein Freund ihm folgte. Zusammen schlichen sie eilig weiter. Als sie eine Bewegung zwischen den Bäumen ausmachten duckten sie sich sofort in das Unterholz. Whitefang starrte angestrengt auf den Punkt der sich vor ihnen bewegte. Er erkannte einen Menschen der ebenfalls durch den Wald schlich, doch nicht so perfekt wie sie beide es taten.
Sein Herz schlug ein wenig schneller als er etwas weiter vorwärts schlich, sein Bauch berührte fast den Boden. Sie sahen eine junge Frau mit einem Bogen in ihrer Hand, welchen sie nun anhob um die Sehne zu spannen. Die beiden Männer hielten erwartungsvoll den Atem an. Wen oder was sie anvisierte konnten sie nicht erkennen. Doch Whitefang sah schon auf den ersten Blick, dass ihr Bogen viel zu groß für sie war. Sie musste die Sehne viel zu weit spannen, es konnte unmöglich ihr eigener Bogen sein. Wie wollte sie damit etwas treffen? Gespannt kniff er die Augen zusammen und beobachtete, wie sie die Sehne losließ und der Pfeil zu Boden fiel.
Neben sich hörte er Young Deer leise lachen, während die Frau hörbar fluchte und den Bogen auf den Boden schmiss. "Sscht..." zischte Whitefang zu seinem Freund und sah, wie die Frau sichtlich aufgebracht hin und her ging und dann den Bogen wieder aufhob. Dann ging sie weiter in den Wald hinein, und Whitefang warf seinem Freund einen fragenden Blick zu. "Was macht sie da nur...?"
Young Deer grinste und versuchte noch immer, sein Lachen zurück zu halten. "Sie hat Hunger wie wir, aber sie weiss gar nicht was sie tut," antwortete er unbeschwert.
Whitefang blickte wieder rüber zu der Stelle, wo die Frau ihren Bogen weggeworfen hatte. Sie musste eine Cheno-kah sein, aber warum schickte man sie alleine in den Wald wenn sie doch nicht wusste, wie man mit einem Bogen umging? Und warum war dieser nicht an ihre Größe angepasst? Neben sich regte sich Young Deer, welcher nun leise voran schlich. Whitefang folgte ihm eilig, auch wenn ihm dabei mulmig war. Er wollte nicht dass ihn jemand aus diesem Clan hier sah, denn vielleicht würde man sie bestrafen dass sie ungefragt in diesem Gebiet wilderten. Sie liefen geduckt der Frau hinterher und hörten wie sie aufschrie, als sie sich im Unterholz verfing. Bei diesen lauten Geräuschen würde sie niemals ein Tier erlegen können, das war sicher. Und nun fragte er sich was sein Freund bezweckte indem er ihr folgte. Diese Sache ging sie eigentlich nichts an.
Whitefang
Whitefang
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Name: Whitefang
Alter: 28
Clan: Kangee

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Jagdgebiet nahe des Seedorfes ~ Soulseek-Forest Empty Re: Jagdgebiet nahe des Seedorfes ~ Soulseek-Forest

Beitrag von Rainsong 15/8/2010, 19:35

Rain versuchte verzweifelt, ihre an den Dornen festgeharkte Kleidung loszufischen, während sie den anderen Arm mit dem Bogen schützend in die Höhe hielt. Jedesmal, sobald sie versuchte sich herauszuwinden, verhedderte sie sich an anderer Stelle sofort wieder und liess ihre Wut jedesmal etwas mehr aufkeimen. Da alles Drehen und Herauswinden nichts brachte, versuchte sie ihre Strategie zu verändern, versuchte rückwärts zu laufen und währenddessen die Dornen zu lösen. Es gelang. Keuchend und schimpfend drehte sie sich um und lief sichtlich genervt und von sich selbst enttäuscht zurück in die Richtung, aus der sie gekommen war und trat dabei zornig in die Blätter des Waldbodens welche hoch aufgewirbelt wurden. An einer großen Eiche lehnte sie sich schwungvoll an, schloss die Augen und sank in sich zusammen. Ihr Atem ging schwer von der eigenen Aufregung und mit halboffenen Augen betrachtete sie die Umgebung. Ihre Arme waren aufgeritzt durch die vielen Dornen und ihr blauer Kiefer schmerzte sehr. Auch an den Armen sah sie jetzt zum erstenmal bewusst die blauen Flecken, welche von Woodsprites Händen stammen mussten, als er sie auf den Feldern gepackt hatte. Doch als sie ihre aufgeschlitzten Arme sah und bemerkte wie spät es bereits geworden war und sie immernoch nichts fangen konnte, zweifelte sie zum erstenmal an ihrem Entschluss, das Dorf verlassen zu haben und es auf eigene Faust zu versuchen. Es gab nur zwei Möglichkeiten was sie anging. Entweder war dies ein revolutionärer Versuch, die Ehre der Frauen im Dorf aufrecht zu erhalten, oder sie war ein hoffnungsloser Dummkopf, welcher sich ohne nachzudenken in den sicheren Tod gestürzt hatte. Und in Anbetracht ihres Misserfolges, fühlte sie sich gerade wie ein dummes unreifes Kind. Doch zurück konnte sie nun auch nicht mehr. Verzweiflung wollte sich breit machen, doch kurz bevor sie aufkeimen konnte, schüttelte sie ihren Kopf und blinzelte. Nein, sie durfte jetzt ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren. Das Jagen würde sie schon noch lernen irgendwie. Bis dahin würde sie wohl mit den Kröten vom Tümpel vorlieb nehmen müssen. Kurz verzog sie das Gesicht bei dem Gedanken, doch machte sie sich selbst Mut dadurch. Sie würde es schon irgendwie schaffen. Kurz betrachtete sie den riesigen Bogen von Greyfox in ihrer so winzigen Hand. Die langen Pfeile. 5 Stück an der Zahl. Jeder so kostbar wie einer ihrer Arme selbst. Sie durfte sie jetzt nicht verschiessen. Denn sie würde nicht so leicht selbst welche herstellen können, so wie es die Männer im Dorf immer getan hatten. Bis sie einen Schatten in den Augenwinkeln warnahm und sie erschrocken in die Richtung blickte. Doch konnte sie nichts erkennen, da sie in die Strahlen der einfallenden Sonne schauen musste. Vorsichtig stand sie langsam auf und hielt sich eine Hand schützend über die Augen, um besser sehen zu können. Doch war dort nichts Ungewöhnliches zu entdecken. Bis sie plötzlich ein Geräusch höhrte und ein Gebüsch zu rascheln begann. Rains Herz machte fast einen Aussetzer und erschrocken presste sie ihren Rücken gegen die Rinde des Baumes. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf die sich leicht bewegenden Blätter. Was wenn dort ein Bär sich niedergelegt hatte? Oder ein Wolf? Es war schliesslich schon spät geworden. Kurz lähmte die Angst ihren Körper, doch würde sie fortlaufen und sich dort wirklich eines der Raubtiere befinden, würde sie erst recht angegriffen werden. Kurz erinerte sie sich daran, was die Pferde taten sobald sie von einem Wolf angegriffen wurden und es aber schon zu spät zum weglaufen war. Sie übten Gegendruck aus. Dies war oftmals die letzte Möglichkeit um sich dann noch zu retten.Also fasste sie all ihren Mut, streckte kurz ihre Finger um den Bogen neu zu umfassen und begann in geduckter Haltung auf das Gebüsch zuzuschleichen. So langsam sie konnte. Jedesmal, wenn es erneut kurz aufraschelte blieb sie erschrocken stehen. Sie zitterte vor Anspannung, was dort in den Blättern auf sie warte würde und blickte kurz nach links und rechts um einen möglichst guten Fluchtweg auszumachen, sollte sie ihn brauchen, fixierte dann wieder das Ziel vor sich. Nachdem sie nurnoch zehn grosse Schritte von ihm entfernt war neigte sie leicht stirnrunzelnd ihren Kopf zur Seite um besser sehen zu können, als in diesem Moment plötzlich ein kleines Wildschweinjunges aus dem Gebüsch getrabt kam und sie entsetzt ansah. Rain hätte vor Schock fast geschrien, zuckte jedoch nur erschrocken zusammen, als das kleine schwarz-gestreifte Bündel schwanzwedelnd plötzlich heraustrat. Als sie erkannte, was sich dort versteckt hatte, liess sie erleichtert die Schultern und Arme sinken und stellte sich aufrecht hin.

"Das darf doch nicht war sein!"

Sie musste über sich selbst lachen und schüttelte den Kopf über ihr Verhalten, als plötzlich ein riesiges , voll ausgewachsenes mächtiges Wildschwein aus dem Gebüsch hinter dem kleinen hervortrat, sowie drei weitere ihrer Babys und sie drohend angrollte. Sofort wich jedes Lachen aus rains Gesicht und wich blankem Entsetzen. Angespannt versuchte sie sich nicht zu bewegen, denn eine Wildschweinmutter mit derart scharfen Hauern und Zähnen, war wenn sie ihre Kinder in gefahr sah mindestens genauso gefährlich, wie ein Wolf auf der Jagd. Wütend scharrte die Sau mit den Füssen und mit furchterregendem Grollen drohend mit dem schwanz wackelte. Einige Sekunden verharrte sie so. Kleine Schweissperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, während sie sich nicht rühren konnte. Schliesslich wagte sie einen schritt zurück um sich nach hinten von ihr abzuwenden, doch als die Wildschweinmutter ihre regung warnahm, preschte sie plötzlich los. Rain schrie auf, liess in Panik ihren Bogen und Pfeile fallen und preschte los. Die wütende Sau direkt hinter ihr. So schnell sie konnte lief sie auf die Eiche zu und sah den tiefhängenden dicken Ast. Schnell blickte sie hinter sich. Die Sau hohlte rasch auf und so tat sie noch einmal alle Energie in sich auf, nahm Anlauf und sprang schliesslich an dem Ast hoch, krallte sich fest und schlang ihre Füsse um den Ast. Die immernoch grollende Sau lief kreischend unter ihr hin und her und dachte garnicht daran fortzulaufen. Nun hing sie dort, wie ein dummes Faultier. Statt das sie etwas jagte, hatte sie sich selbst zum gejagten gemacht. Und das von einem Wildschwein! Der Knoten ihres Dutts löste sich und ihre langen endlos Haare fielen schliesslich hinab. Als das lederband auf dem Boden aufkam, stürzte sich sofort die Sau darauf und zerfetzte es mit ihren scharfen Eckzähnen. Jetzt hoffte sie nurnoch, das die Sau nicht all zu lange dort verharren würde, denn ewig, würden ihre arme und Beine sie nicht dort oben halten.
Rainsong
Rainsong


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Beitrag von Young Deer 15/8/2010, 20:43

Young Deer wollte die junge Frau unbedingt weiter beobachten, denn sie hatten bisher eh keine gute Wildspur gefunden, und diese Cheno-kah wusste sicherlich besser wo es Wild zu finden gab. Zwar hatte sie sich nicht besonders geschickt mit dem Bogen angestellt, und als er und Whitefang eilig ihren Spuren folgten konnte er auch hören, dass sie sich irgendwo weit vor ihnen im Unterholz weh tat. Scheinbar war ihr nicht so ganz bewusst welche Wege sie besser benutzen sollte und welche nicht, was dafür sprach dass sie keine Jägerin war. Also warum war sie mit einem Bogen unterwegs?
Die beiden Männer hielten genügend Abstand und verließen sich mehr auf die Geräusche, die sie verursachte, um ihre Position zu orten. Noch wollten sie nicht erkannt werden, doch Young Deer hatte nicht besonders viel dagegen ihr gegenüber zu treten; was sollte ihnen schon drohen wenn sie sich als Fremde in diesem Gebiet zu erkennen gaben? Die Frau würde keine Gefahr sein, und ehe sie bei ihren Leuten war würden die beiden längst fort sein, in den Kintla Mountains.
Young Deer sprang gekonnt über einige morsche Baumstümpfe, und sie umrundeten weit das dornige Gestrüpp in dem die Frau hängen geblieben war. Das Moos und alte Laub unter ihren Mokassins dämpfte ihre Schritte, und sie vermieden es mit ihren Körpern gegen Sträucher und Äste zu kommen. Dann hörten sie irgendwann keine Bewegungen mehr vor sich, und beide blieben sie abwartend stehen und horchten. Young Deer musste sich zusammen reissen um nicht laut zu keuchen. Er spürte sein Lederhemd mit dem Schweiss auf seiner Haut kleben. Da erklang etwas das wie ein Tier klang, dumpf und grollend. Sofort gingen sie wieder geduckt in Lauerstellung, und diesmal teilten sie sich auf; Whitefang ging links, Young Deer rechts.
Er schlich vorsichtig näher und hörte nun klar und deutlich ein Wildschwein schreien. Kurz darauf der Schrei der Frau, und sofort sprintete er los direkt auf das Geräusch des grollenden Wildschweins zu. Schon bald hatte er Sicht durch die Baumstämme und Sträucher und sah tatsächlich ein Wildschwein, welches unter einem Baum stand und wie wild geworden darum herum lief. Young Deer blieb stehen und duckte sich, während er Pfeil und Bogen von seinem Rücken zog. Sein Blick glitt nach oben, und dort erkannte er die junge Frau welche an einem der unteren Äste hing. Mit Armen und Beinen umklammerte sie den Ast, ihr langes Haar hing wie ein schwarzer Schleier herunter.
Young Deer legte den Pfeil auf die Sehne und visierte die Sau an, um die sich nun auch einige Frischlinge scharten. Aus den Augenwinkeln erkannte er eine Bewegung, und prüfend sah er hinüber zu Whitefang, der sich in die Farne duckte und ihm das Zeichen gab für OK. Er hielt ebenfalls seinen Schußbereiten Bogen in der Hand und zielte nun auf das Wildschwein.
Young Deer hielt den Atem an und wartete, bis die Sau in der richtigen Position stand. Dann ließ er den Pfeil los, welcher sofort loszischte und die Sau in den Brustkorb traf. Sie schrie gellend auf und wollte gerade losspringen, besinnungslos vor Schmerz und Schreck, als sie auch schon Whitefangs Pfeil in den Hals traf. Die Frischlinge stoben panisch auseinander, und die Wildsau fiel zu Boden wie ein nasser Sack Bohnen. Young Deer und Whitefang blieben noch einen Moment still in ihrer Deckung um zu warten, denn es konnte immer passieren dass ein Wildschwein noch einmal aufstand. Und dann sollte man sich nicht in der Reichweite der gefährlichen Hauer befinden.
Nach einigen Atemzügen erhob sich schließlich Young Deer zuerst, und langsam ging er auf den Baum zu. In seinen Händen hielt er Bogen und Speer, und sein Blick war auf die Wildsau gerichtet die sich nicht mehr rührte. Er hörte die verwirrten Frischlinge quiekend durch die Büsche laufen, denn sie waren nun hilflos ohne ihre Mutter. Ein Bellen bezeugte, dass Runner irgendwo bei den Jungen war und diese wahrscheinlich jagte. Young Deer befestigte langsam den Bogen auf seinem Rücken und blieb vor dem Baum stehen. Er sah wieder rauf zu der jungen Frau die noch immer dort oben hing, doch er sagte kein Wort. Kurz darauf trat Whitefang neben ihn und starrte ebenfalls hinauf zu der Frau, scheinbar ratlos darüber was sie nun tun sollten. Wem würde das Wild gehören? Dem der es erlegt hatte? Oder dem der in diesem Gebiet lebte?
Young Deer begann sofort damit zu prüfen, ob die Sau wirklich tot war. Da dies der Fall war zog er beide Pfeile aus dem toten Körper und wischte die blutigen Spitzen in dem moosigen Grund sauber. Während er dahockte lugte er in den Baum, und die ganze Situation erschien merkwürdig. Vielleicht würde die Frau sie einfach ziehen lassen, und er hoffte dass Whitefang die richtigen Worte finden würde sobald die Frau sie ansprach. Wenn sie es überhaupt tat.
Young Deer
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Beitrag von Rainsong 15/8/2010, 21:43

Rain konzentrierte sich verzweifelt darauf, ihre Balance nicht zu verlieren und sich ihre Kräfte einzuteilen während die Sau unter ihr wütend tobte und schnaubte. Doch ihre Arme fingen langsam an zu zittern und sie schlang ihre Beine mit den Lederchaps noch etwas fester um den dicken Ast. Die Schweissperlen liefen an ihrer Stirn hinab und fielen dann zu Boden, doch sie fixierte nur verzweifelt ihre Hände und betete zu den Geistern, dass sie genug Kraft aufbringen konnte, bis ihr einfiel, wie sie sich dieser Misere entziehen konnte, als plötzlich ein lautes "PTOK" ertönte und die Sau schrill aufschrie. Rain versuchte nach unten zu blicken, doch ihre langen Haare versperrten ihr die Sicht auf das Wildschwein, doch es schien seitlich zu liegen und sich nicht mehr zu rühren. Sie konnnte nur erkennen, wie die Jungtiere panisch in alle Richtungen davonliefen und in den Gebüschen verschwanden. Verwirrt versuchte Rain von ihrem Ast aus rund um sich rum zu blicken, doch konnte sie aus dieser Perspektive rein garnichts erkennen. Bis plötzlich zwei Fremde unter ihr auftauchten und sie sich vor Schreck noch fester an den Ast krallte. Sie konnte nicht erkennen, ob es sich tatsächlich um Clanfremnde handelte, oder Krieger ihres eigenen Clans, welche auf der Suche nach ihr waren. Doch die Kraft verliess ihre Arme schliesslich und sie rutschte ab. Ziemlich unsanft landete sie auf ihrem Hintern und verzog vor Schmerz das Gesicht, zog die Luft zwischen ihren Zähnen fest hindurch, war sie doch genau auf dem Steissbein gelandet. Sie blickte auf und sah in zwei fremde Gesichter, welche sie verwundert und fast ein wenig amüsiert ansahen und verängstigt krabbelte sie schnell rückwärts, bis ihr Rücken an die Rinde des Baumes prallte und sie die beiden krieger schwer atmend durch ihre wilde Mähne hindurch anstarrte. Nun erkannte sie, dass es sich nicht um Mitglieder ihres eigenen Clanes handeln konnte. Einerseits erleichterte sie dies sofort, doch andererseits, konnte sie sich keinen Reim daraus machen, was diese Fremden hier zu suchen hatten. Welche Absichten sie hatten. Grossmutter hatte ihr oft von kriegerischen Clans erzählt, welche in der Nacht Frauen und Kinder stahlen und Dörfer plünderten. Unendliche Sekunden vergingen ehe Rain begriff, dass sie ihren Bogen hatte fallen lassen und sich hektisch umsah. Sie fand ihn schliesslich und stolperte auf ihn zu, griff hastig nach ihm und einem daneben liegenden Pfeil und zielte einfach irgendwie auf die beiden Männer. Sie bemerkte dabei nicht, dass sie den Bogen falsch herum hielt und der Pfeil zitterte vor Aufregung in ihrer Hand.

"Ich warne euch! Ich werde mich wehren solltet ihr die falschen Absichten haben!"

drohte sie mit nervös unsicherer Stimme. Und zielte abwechselnd auf die beiden Männer. Plötzlich fing einer von ihnen an sich anscheinend über sie lustig zu machen, indem er leicht anfing zu lache. Rain lockerte etwas die Sehne und starrte ihn fassungslos an. Vielleicht waren nicht mit Kriegerischen Absichten hier in den Wäldern der Cheno-kah? Erst jetzt bemerkte sie, über welchen Fehler ihrerseits er sich zu amüsieren schien und drehte hastig den Bogen herum. Doch zielte sie nun nicht mehr auf die Fremden, sondern war sich einfach nur unsicher, wie sie jetzt reagieren sollte. Plötzlich sprang etwas helles, pelziges aus dem Gebüsch neben ihr, und junkelte auf als es an ihr vorbeisprang. Rain erschrak so fürchterlich das sie wieder zur Seite fiel und unsanft aufkam. Als sie dem Tier nachsah, erkannte sie, dass es sich um den Hund einer der Männer gehandelt hatte und innerlich fluchte sie über ihre Schreckhaftigkeit. Was sollten diese Männer bloss von ihr halten? Sie würden sich sicherlich gleich genauso über sie lustig machen und für eine dumme, naive und nichtsnutzige Frau halten, wie die Männer es aus ihrem Clan so gerne taten. Zorn kam in ihr auf. Über sich selbst, über die ganze Situation und das diese Männer sie so vorgefunden hatten. Heute hatte ihr Körper viele neue Flecke zu den bisherigen dazugewonnen, das war sicher.

"Wer seid ihr? Und was wollt ihr hier?"

Rief sie zu ihnen rüber. Dabei wusste sie noch nicht einmal, ob sie dieselbe Sprache sprachen, wie sie es tat. Doch schienen die Männer ihr wirklich nichts tun zu wollen. Und wenn dies wirklich der Fall sein sollte, würde sie sich wohl oder übel bei ihnen bedanken müssen, für die erlegte Wildsau. Auch wenn wieder ein Stück ihrer Standhaftigkeit und ihrer Einstellung Männern gegenüber dadurch bröckeln würde. Doch ihre Höflichkeit und ihren geraden Rücken wollte sie dennoch nicht verlieren.
Rainsong
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Beitrag von Whitefang 15/8/2010, 22:19

Whitefang beobachtete wie die Frau immer mehr Schwierigkeiten hatte sich an dem Ast festzuhalten, denn ihre Arme und Beine zitterten vor Anstrengung. Dann rutsche sie ab und fiel mit einem kratzigen Geräusch der splitternden Baumrinde hinunter auf den Boden. Dort landete sie auf ihrem Hintern und starrte sie beide an. Als sie hinunter gefallen war hatte sich Young Deer hastig aufgestellt, und nun guckten die beiden schweigend die junge Frau mit der Männerkleidung und den wirren, langen Haaren an.
Whitefang deutete ein Kopfnicken an, doch die junge Frau atmete nur hastig und sah sich um. Als sie ihren Bogen entdeckte kroch sie eilig darauf zu, und während sie dies tat bemerkte er wie Young Deers Hand sich fester um seinen Atlatl legte. Alarmiert beobachteten sie wie die Cheno-kah sich ihren Bogen schnappte und einen Pfeil auflegte. Damit drohte sie ihnen nun während ein beständiges Zittern durch ihren Körper lief. "Ich warne euch! Ich werde mich wehren solltet ihr die falschen Absichten haben!"
Sie hielt ihren Bogen völlig verkehrt, was Young Deer nun auflachen ließ. Doch Whitefang begriff dennoch den Ernst der Lage; die Frau schien sehr verängstigt, vielleicht auch verwirrt zu sein, und er sah die schlimmen blauen Flecken in ihrem Gesicht. Es musste nun einen Ausweg aus dieser Situation geben, und er bedeutete seinem Freund mit einer Handbewegung mit dem Lachen aufzuhören. Sie wollten der Fremden nichts Böses, und das würde er ihr nun begreiflich machen. Doch gerade als er seine Hände ein wenig anhob um sie anzusprechen, kam Runner aus dem Gebüsch hinter der Frau gesprungen und rannte auf ihn zu. Die Frau erschrak darüber so sehr dass sie zur Seite fiel. Whitefang versuchte seinen Hund zu ignorieren während dieser um ihn herum sprang, hechelnd und glücklich über die Jagd auf die Frischlinge.
"Wer seid ihr? Und was wollt ihr hier?" hörte er sie nun rufen, erkannte den Mut in ihrer Stimme den sie aufbringen musste, um die beiden anzusprechen. Whitefang wechselte einen kurzen Blick mit Young Deer, ehe er mit der Hand auf sich und seinen Freund zeigte. "Wir sind Kangee," sagte er ruhig und versuchte, so freundlich wie möglich auf sie zu wirken. "Mein Name ist Whitefang, und das ist Young Deer." Was sollte er ihr sagen warum sie hier waren? Einen Moment überlegte er und fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. Wahrscheinlich würde sie ihm gar nicht glauben wenn er ihr erklärte warum sie hier waren.
"Wir wollten dieses Gebiet erkunden, ohne besondere Hintergedanken. Unser Ziel sind die Kintla Mountains." Er wies mit seinem Arm in besagte Richtung. Young Deer nickte, um seine Aussage zu bestätigen. Whitefang musterte die Frau, und ihre Erscheinung gab ihm noch weitere Rätsel auf. Warum war sie blau im Gesicht, wurde sie geschlagen? Warum trug sie diese Männerkleidung? Verwirrt blinzelte er, diese Fragen konnte er ihr nicht stellen. Wahrscheinlich war es das Beste einfach zu gehen und nicht weiter auf sie einzugehen. Doch da war noch die Wildsau die er und Young Deer erlegt hatten; sie hatten beide Hunger, und dies war genau das wonach sie gesucht hatten. Nur unwillig dachte er daran die Sau hier zurück zu lassen. Sein Blick fiel kurz auf den toten, schwarzen Körper, dann ging er wieder zu Rainsong.
"Also, wenn es nicht stört...wir waren nur auf der Durchreise. Wir beabsichtigen nicht hier länger zu bleiben. Und die Sau...was ist damit?"
Young Deer wechselte seinen Speer in die andere Hand, er wirkte nun nervös. "Ein Teil gehört uns, wir haben sie erlegt."
Whitefangs Blick wechselte von der Frau zu seinem Freund. Er wollte keineswegs dass sich die Lage noch negativer veränderte. Auch wenn er gerne gewusst hätte warum die Frau so merkwürdig war, wie sie hiess und was sie hier überhaupt alleine machte, es war besser wenn sie so schnell wie möglich wieder verschwanden. Trotzdem schwieg er nun abwartend und hoffte, dass sich die Situation einfach löste.
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Beitrag von Rainsong 17/8/2010, 16:40

Nun hockte sie dort, mitten im Dreck,mit gesenktem Bogen und Blätternwelche sich bei dem Sturz in den wilden Haaren verfangen hatten. Und sie wäre am liebsten im Boden versunken. Tatsächlich antwortete ihr einer der Männer und erklärte ihr ruhig, dass sie Kangee waren nur sich nur auf der Durchreise befanden und keine bösen Absichten hatten. Erleichtert atmete Rainsong ihren angehaltenen Atem aus und liess ein wenig die angespannten Schultern sinken, jedoch war sie immernoch äusserst distanziert und auf alles vorbereitet. Es machte sie etwas stutzig, wie der Kangee nach der ganzen Aktion mit ihr sprach, denn so wie sie sich angestellt hatte und nach den letzten Erfahrungen mit den Männern im Dorf, hatte sie mit einer anderen Reaktion gerechnet. Etwas peinlich berührt stand sie eilig auf, klopfte sich den groben Waldboden von den Lederchaps und warf sich die Haare provisorisch über die Schultern. Versuchte den musternden Blicken der Männer auszuweichen, bis der Kangee fortfuhr:

"Also, wenn es nicht stört...wir waren nur auf der Durchreise. Wir beabsichtigen nicht hier länger zu bleiben. Und die Sau...was ist damit? Ein Teil gehört uns, wir haben sie erlegt."

Er wirkte nun fast selbst ein wenig unsicher, was Rain nur umso mehr verwirrte. Er schien ihr wirklich nichts böses zu wollen und erwähnte ihre Fehler kein einziges Mal. In ihr brodelte es. Er schien sich in keinster Weise über sie lustig zu machen, doch ihr war dies alles so unendlich unangenehm, dass sie sich fast wünschte, die Sau hätte sie erwischt, bevor die Männer hätten handeln können. Nervös suchte sie nach Worten, nach einer Antwort. Sie war doch sonst nie so sprachlos. Doch hatte sie auch noch nie in einer solchen Situation wie dieser gesteckt. Unsicher blickte sie abwechselnd von der Sau, in die Gesichter der wartenden Männer.

"Ich...ähm..."

begann sie, biss sich dann auf die Unterlippe. Ihr Bauch knurrte und sie hatte schlimmen Hunger. Griff mit ihrer Hand an die Stelle, an der sich ihr Magen schmerzlich zusammenzog. Wenn sie nur einen kleinen Teil der riesigen Sau bekommen würde, so könnte sie dadurch bereits einige Tage länger über die Runden kommen, ohne grossartig hungern zu müssen. Der Kangee, welcher zuvor sein Wort erhoben hatte, neigte ein wenig seinen Kopf und zog ein wenig seine Augenbrauen nach oben, da er immernoch auf ihre Antwort wartete. Und so kamen die Worte zu ihr zurück.

"Ihr könnt das Meiste haben, aber bekomme ICH auch einen Teil! Immerhin habe ich sie abgelenkt!"

Rain musste fast selbst wegen ihrer Antwort grinsen, doch konnte sie jetzt nicht auf ihren Anteil verzichten. Dafür war ihre Lage zu brenzlig und wann würde sie nochmal eine solche Möglichkeit bekommen? Sie musste alles nehmen, was sie kriegen konnte, um zu überleben. Ausserdem hatte der Kangee seine Teil-Bereitschaft bereits angekündigt, indem er gesagt hatte, dass ihnen ein Teil zustehen würde anstatt die ganze Sau. Und so hoffte sie sehr, dass die beiden Männer darauf eingehen würden. Die Sonne stand nun tief und es begann bereits kälter zu werden. Rain hatte jedoch immernoch nur ihr Schulterfreies Lederoberteil an und begann ein wenig zu frieren. Auf ihrer Haut bildete sich eine Gänsehaut und sie konnte es sich jetzt nicht leisten, auch noch krank zu werden. Ausserdem musste sie nach Joyleaf sehen. Sie wollte nicht mehr als unnötig Zeit verlieren. Doch dann fiel ihr ein wie respektlos sie ihnen gegenübertrat, nicht auch ihren Namen preisgegeben zu haben. Doch was, wenn die Kangee in ihr Dorf reisen würden? Wenn sie dort erzählen würden, das sie sie in den Wäldern gesehen hatten? Ihnen womöglich auch noch ihren Aufenthaltsort nennen würden? Sie war den Männern dankbar, doch sie traute ihnen noch nicht vollends. Also hielt sie es erstmal für besser, ihren Namen nicht zu nennen.
Der Kangee namens Whitefang erinnerte sie stark an Greyfox. Er hatte dieselben verständnissvollen Augen und den ehrlichen Klang in der Stimme, welchen sie von ihm gewohnt war. Doch war er jünger als er. Rain nahm all ihren Mut zusammen und umgriff fest mit beiden Händen, den Schaft des viel zu grossen Bogens und machte ein paar Schritte auf sie zu. Während sie näherkam, ging sie mehrmals vorsichtig in die Knie, um die fallengelassenen restlichen wertvollen Pfeile aufzuheben. Sie durfte keinen von ihnen zurücklassen. Während sie das tat, wendete sie nicht einmal den Blick von den Männern ab, immernoch auf der Hut. Doch irgendwie spürte sie die Ehrlichkeit von diesen Kangee ausgehen. Besonders von demjenigen, welcher sie zuvor angesprochen hatte. Ihre Grossmutter hatte ihr oft als Kind erzählt, woran man jemanden erkennen konnte, der lügt. Und seitdem hatte sie besonders auf diese Anzeichen achtgegeben und somit ein grosses Feingefühl für Lügen entwickelt. Doch konnte sie bei ihm nichts dergleichen ausmachen. Der Hund des Mannes beäugte sie aufmerksam, während sie die verteilten Pfeile aufsammelte und er hechelte noch stark von seiner intensiven Jagd nach den Frischlingen. Doch schien er keine Anzeichen zu machen, gleich auf sie loszugehen. Auch er schien zu spüren, das Rain ebenso nichts böses im Sinn hatte. Nun war sie nurnoch wenige Schritte von den Männern entfernt und klemmte sich nervös die Haare hinter die Ohren. Sie wusste, sie sah schlimm aus, doch versuchte sie von ihrem Äusseren abzulenken.

"Ich ...danke euch, das ihr die Sau erlegt habt. Ich kann nur auf meinen Anteil nicht verzichten. Ich brauche dieses Fleisch ebenso."

Mit Dringlichkeit in ihren Augen blickte sie nun Whitefang tief in die Augen um ihm klar zu machen, das sie auf ihren Anteil des Fleisches angewiesen war. Nun konnte sie nurnoch hoffen, dass dieser Kangee sich darauf einliess. Ansonsten würde sie weiter Hungern müssen.
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Beitrag von Whitefang 17/8/2010, 20:05

Whitefang musterte die junge Chenokah genau als sie sich eilig erhob und nach einer Antwort suchte. Scheinbar war sie noch immer verblüfft über das Auftauchen der beiden Kangee, was er ihr nicht verübeln konnte. Vielleicht hatte sie noch nie einen seines Clans getroffen, genauso wenig wie er noch nie einen Cheno-kah getroffen hatte. Und sie beide waren Männer, sie hätten genauso gut über sie herfallen können, was sie nicht tun würden denn sie waren keine Krieger, die ein neues Gebiet einnahmen.
Er sah wie sie näher kam, ihre Kleidung mit ein paar Handstrichen reinigte, ihr Haar zurücklegte und eine Hand auf ihren Bauch legte. Mit wissendem Blick wurde ihm klar dass sie hungrig war, genauso wie er und Young Deer. Das erklärte auch warum sie mit dem Bogen unterwegs gewesen war, nicht aber warum sie alleine und ihr Gesicht blau geschlagen war. Vielleicht litt ihr Clan große Not? Vielleicht gab es einen Überfall? Sofort wurde er überaus misstrauisch, und die ganze Sache warf so viele Fragen auf dass er nur noch mehr davon überzeugt war, sofort wieder aus diesem Gebiet zu verschwinden.

"Ihr könnt das Meiste haben, aber bekomme ICH auch einen Teil! Immerhin habe ich sie abgelenkt! Ich ...danke euch, das ihr die Sau erlegt habt. Ich kann nur auf meinen Anteil nicht verzichten. Ich brauche dieses Fleisch ebenso.""

Er nickte ihr zu und sah die Dringlichkeit in ihren Augen, dann schweifte sein Blick zum Himmel. Dieser verdunkelte sich nicht nur durch die anbrechende Nacht, sondern auch durch die dichten Regenwolken, welche sich bereits am Abend zuvor angekündigt hatten. Dazu kam ein frischer Wind, der nun durch die kahlen Äste der Bäume wehte. Er wandte sich an seinen Freund Young Deer.

"Young Deer...wir sollten uns beeilen, ich fürchte es beginnt bald zu regnen. Mit Pech wird es so kalt dass es sich in Schnee ändern wird."

Young Deer nickte, starrte noch einmal zu Rainsong und legte dann seinen Speer ab, um sich zu der toten Wildsau zu hocken. Gerade zog er seinen Dolch, als Whitefang seine Hand auf seine Schulter legte.
"Warte...vielleicht sollten wir die Sau hier wegschaffen. Bis wir sie aufgeteilt haben sind wir längst durchnässt. Wir haben doch nicht unweit von hier einige Felsen gesehen, dort war ein Vorsprung worunter wir im Trockenen das Fleisch aufteilen können. Wenn es jetzt anfängt zu regnen werden unsere Pferde in Panik ausbrechen, so allein wie sie sind."

Young Deer zögerte, dann steckte er seinen Dolch wieder zurück und verschwand im Unterholz, wo er sich auf die Suche nach einem großen, starken Ast machte. Runner folgte ihm schwanzwedelnd, ganz so als wolle er auf den Kangee achtgeben. Währenddessen drehte sich Whitefang wieder zu Rainsong um und wirkte nun ein wenig ratlos. Es war genau das eingetreten was er hatte vermeiden wollen, nämlich in irgendetwas hereingezogen zu werden was sie nichts anging. Und er wollte keinen vom anderen Clan treffen. Andererseits war er froh dass sie die junge Frau retten konnten. Der Große Geist konnte dieses mal nicht zuschlagen.

"Du...du sagtest dass du dieses Fleisch benötigst. Mir scheint dass du in Schwierigkeiten steckst." Er schluckte schwer, weil ihn das eigentlich überhaupt nichts anging. Oder vielleicht doch...? Nicht ohne Grund geschahen die Dinge in dieser Welt. Fragend erwiderte er den Blick aus ihren dunklen Augen. Er sah wie der Wind durch ihr zerzaustes Haar fuhr. Und auch wenn er gelernt hatte emotionalen Abstand zu allen Menschen zu gewahren, spürte er Mitleid für sie in sich aufsteigen, welches er zu bekämpfen versuchte.
"Wenn wir dir noch irgendwie helfen können...ich weiss nicht ob wir das können, aber wir werden es versuchen. Bist du denn damit einverstanden dass wir die Sau erstmal hier wegschaffen?"
Just in dem Moment fielen die ersten Regentropfen durch die kahlen Baumkronen. Besorgt sah er hinauf in den Himmel; sie würden auf jeden Fall nass werden bevor sie bei dem Unterschlupf ankamen, und das wo sie nur eine Decke dabei hatten. Kurz darauf kam Young Deer aus dem Dickicht gelaufen, einen mannshohen Ast im Arm haltend. Das hintere Ende schleifte hinter ihm her und zog eine tiefe Furche in den Waldboden. Eilig legte er den Ast neben der Sau ab und begann, die Läufe daran zu befestigen.
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Beitrag von Rainsong 18/8/2010, 21:22

Die Erleichterung, welche sich durch ihren Körper bahnte, das Whitefang ihrer Forderung nachkommen würde, war kaum in Worte zu fassen. Auf ungewöhnliche und irgendwie seltsame Art und Weise sollte dieser furchtbare Tag also doch ein relativ gutes Ende nehmen. Sie würde nur mit einer Keule dieser Wildsau, über mehrere Tage hinweg durchkommen, ohne grossartigen Hunger leiden zu müssen. So würde sie noch etwas mehr Zeitspanne bekommen, bis sie wieder etwas erlegen müsste. Ein zaghaftes Lächeln kam über ihre Lippen. Zeigte dadurch ihre Dankbarkeit. Sie lauschte ihnen, wie sie davon sprachen, die Wildsau zu einem Felsvorsprung zu bringen um sie dort zu zerlegen. Und als Whitefang von dem Unwetter sprach, blickte auch sie nach oben. Vor lauter Aufregung hatte sie die rasch herannahenden Wolken garnicht wargenommen. Prompt landete ein zarter Tropfen auf ihrer Wange. Der Jäger wendete wieder sein Wort an sie.


"Du...du sagtest dass du dieses Fleisch benötigst. Mir scheint dass du in Schwierigkeiten steckst."

Rain wich ertappt seinen Blicken aus. Natürlich, wie sollte man auch ihre Flecken im Gesicht und an den Armen übersehen können? Doch hatte sie bis zuletzt gehofft, von solchen Fragen verschohnt zu bleiben fürs erste. Noch nie zuvor war sie so unsicher was sie sagen sollte, wie just in diesem Moment. Er schien dies zu merken und erlöste sie aus dieser Situation.

"Wenn wir dir noch irgendwie helfen können...ich weiss nicht ob wir das können, aber wir werden es versuchen. Bist du denn damit einverstanden dass wir die Sau erstmal hier wegschaffen?"

So, nun war sie doch leicht verwirrt. Weshalb kamen sie ihr so entgegen? Er liess ihr sogar die Wahl, was mit diesem für beide Seiten so wichtigen Fleisch passieren sollte? SIE? Wo sie doch noch nicht mal den Pfeil dazu abgeschossen hatte? Sonst wurden ihr nur die Anweisungen gegeben. Nun wurde sie um Erlaubnis gefragt. Dies war wirklich eine sehr seltsame Situation. Doch sehr gut möglich das dies nicht nur für sie galt. Sie merkte, das es ihm sofort unangenehm war, sie auf ihre Situation hin angesprochen zu haben. Und irgendwie tat es ihr sogar leid, dass sie die beiden Fremden mit in diese Sache reingezogen hatte. Der andere suchte noch nach dem Ast als sie ihm ehrlich in die Augen sah.

"Ich....ich komme schon zurecht. Ich danke euch. Doch wenn ich nur diese Nacht an eurem Feuer verbringen könnte? Ich würde euch ganz sicher nicht zur Last fallen und morgen früh werde ich euch zeitig verlassen!"

Ja sie gab es gerne zu, vom Jagen hatte sie absolut keine Ahnung. Und für eine weitere Nacht hier draussen, würde sie eine sichere Gelegenheit haben, schlafen zu können, ohne befürchten zu müssen, gleich gefressen zu werden oder zu erfrieren. Dann kam der andere Jäger hinter den Bäumen hervor und trug einen langen Ast, an dem sie wohl die Sau befestigen wollten. Sie machten sich sogleich daran die Läufe an ihm zu befestigen. Nach dem Vorfall in der Lodge dachte sie zuerst, dass es wohl keinen Mann geben würde, dem sie wohl je wieder so sehr vertrauen würde, um neben ihm die Nacht zu verbringen und die Augen zu zumachen. Doch irgendetwas war an diesem Kangee, was sie sofort alle Zweifel vergessen liess. Und sie würde ihr Versprechen halten und in den Morgenstunden losreiten.

"Reiten? JOYLEAF!"

brachte sie plötzlich hervor und starrte Whitefang an, welcher innehielt und verwirrt zu ihr aufsah....

"Mein Pferd! Ich muss sie hohlen! Ich kann sie nicht zurücklassen! Ich....ich werde gleich wieder hier sein! Es ist nicht weit! Ich werde nachkommen!"

Rainsong liess den Männern keine Zeit für eine Antwort, und sah auch ihre Reaktionen nicht. Das einzigste an was sie jetzt denken konnte war, so schnell wie sie konnte zu ihrem Pferd zu rennen, um sie und sich in Sicherheit zu bringen, ehe sie in dem dichten Regen vollständig die Orientierung verlieren würden. Als wäre immernoch die Wildsau hinter ihr her, rannte sie im Slalom durch die eng stehenden Bäume. Wenigstens den Weg, den sie bereits gegangen war, konnte sie gut in Erinnerung behalten. Immer häufiger trafen ein paar Wassertropfen auf ihre Haut und noch merkte sie die Kälte nicht, welche immer eisiger wurde. Sie rannte zu schnell und heizte sich selbst auf. Sie kam sehr schnell an dem Tümpel an, stemmte die Füsse in die Erde um zu stoppen und blickte sich hektisch suchend um. Die Kröten platschten zu dutzenden aufgeschreckt ins Wasser und ihr Atem wurde nun klar als weisser Nebel sichtbar, während die Nacht immer schneller hereinzog und sich die Sicht zunehmend verschlechterte.

"Joy!!! Joy? Komm her Mädchen!"

Rain versuchte etwas lauter zu flüstern, um nicht gleich den ganzen Wald auf sich aufmerksam zu machen. Doch kam keine Reaktion. Dies liess sie leicht panisch werden und versuchte hastig, den abgefressenen Zweigen nachzugehen, soweit sie dies noch erkennen konnte. Immer wieder rief sie den Namen ihres Pferdes, bis sie weisse Flecken vor sich ausmachen konnte und sie die Augen zusammenkniff.

"Joy?" langsam trat sie näher und wiederhohlte den Namen erneut und endlich bewegten sich die weissen Flecken und das übliche begrüssende Gegrummel von Joyleaf war zu höhren. Sofort stampfte das Tier aus dem schützenden Gebüsch hervor und Rain fiel ein Stein vom Herzen. Sie kam dem Tier entgegen und sofort wurde klar, das nichts von ihren Satteltaschen fehlte.

"Schnell meine Kleine! Wir müssen uns beeilen!! Komm schon Joyleaf!"

Rain griff schnell nach dem leichte Lederband, welches dem Pferd um den Hals hing und zog sie rasch hinter sich her.Nun konnte sie nurnoch hoffen, das sie sich in dem Kangee nicht getäuscht hatte, was das Vertrauen anging. Mit jedem Schritt schlug ihr Herz wild durcheinander. Flehte innerlich darum, das die Männer noch nicht weit weg sein würden. Blind ihrem Menschen vertrauend, lief die junge Stute hinter Rainsong her und die Satteltaschen klapperten leise auf. Nun nieselte es bereits leicht und die dichten Wolken hatten den Himmel eher dunkel werden lassen, als die Dämmerung eintreten konnte. Rain achtete nicht auf ihre Umgebung, hatte nur den gelaufenen Weg vor Augen und rannte. Je näher sie der Stelle kam, von der sie losgerannt war, desto mehr Angst hatte sie, dass sich die Kangee bereits auf und davon gemacht haben könnten. Sie suchte verzweifelt nach ihren Abdrücken im Waldboden und musste langsamer werden um sie im immer dichteren Regen nicht aus den Augen zu verlieren. Letzendlich musste sie ganz stehenbleiben und blickte sich schon völlig durchnässt suchend um. Ihr Herz schlug zum zerbersten schnell. War sie einen falschen Weg gelaufen? Sie hätte längst dort sein müssen, wo sie sich zum Tümpel aufgemacht hatte! Doch so sehr sie sich auch umblickte, traf ihr Blick nur in die vorangeschrittene Dunkelheit des Waldes. Es verging einfach zuviel Zeit und sie ahnte bereits tief in ihrem Inneren, das sie einen grossen Fehler gemacht hatte. Die Jäger hatten sich wahrscheinlich längst die Sau geschnappt und schlugen sich nun die Bäuche voll... Und sie? Sie würde warscheinlich an Lungenentzündung sterben, weil sie zu leichtgläubig gewesen war. Sie hätte sofort auf ihren Anteil bestehen müssen und danach gehen sollen. Nun hatte sie garnichts mehr und stand im eiskalten Regen. Nun zitterte sie am ganzen Körper und ihre Lippen bebten, mehr vor Angst als vor Kälte. Wo sollte sie jetzt so schnell einen Unterschlupf für sich und Joyleaf finden? Rain hätte am liebsten ihren Tränen freien Lauf gelassen. Doch würde sie das nun auch nicht weiterbringen. Sie fand einfach nicht zurück und so begann sie, sich im Inneren damit abzufinden. Der Regen prasselte auf sie beide nieder und ihr war in diesem Moment so ziemlich alles egal. Wieviel schlimmer konnte es noch kommen. Doch als sie einmal aufblickte, erkannte sie durch den dichten Regenvorhang etwas helles. Ein Feuer? Rain hielt eine Hand schützend vor ihre Augen um besser sehen zu können. Es flackerte! Ja es flackerte ganz deutlich! Es musste so sein! Doch ob dies die beiden Kangee waren? Mit langsamen Schritten ging stieg sie die leichte Böschung hinauf und bemerkte ab und zu felsigen Untergrund unter ihren Füssen. Whitefang hatte doch von einem Felsvorsprung geredet! Der Regen verschluckte die Geräusche ihrer Schritte und so konnte sie nahe herantreten, ohne entdeckt zu werden um sicherzugehen, das es sich auch wirklich um die beiden Jäger handelte. Doch als das einer der beiden aufstand und das Licht des Feuers sein Gesicht erhellte, konnte sie sich sicher sein und trat erleichtert näher. Erst ganz zum Schluss wurde sie von den beiden Männern bemerkt und ohne ein Wort zu sagen oder sie auch nuranzublicken, führte sie Joyleaf aus dem Regen unter den grossen, vorstehenden Felsen und stellte sie zu den beiden anderen Pferden der Männer. Triefend nass und zitternd, löste sie wortlos die Satteltaschen von Joyleafs Rücken, setzte sich auf die andere Seite gegenüber von ihnen vor das wärmende Feuer und schlang sofort mit blauen Fingern ihr Fell um ihre Schultern. Das einzigste was sie nun noch warnahm, war die eisige Kälte, welche sich bis in ihr Innerstes vorgedrungen zu sein schien.
Rainsong
Rainsong


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Name: Rainsong
Alter: 20
Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

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Jagdgebiet nahe des Seedorfes ~ Soulseek-Forest Empty Re: Jagdgebiet nahe des Seedorfes ~ Soulseek-Forest

Beitrag von Young Deer 19/8/2010, 15:03

Da Rainsong auf seine Frage bezüglich ihres Aussehens scheinbar verlegen reagierte, drehte sich Whitefang von ihr weg um sie nicht unhöflicherweise zu bedrängen. Es reichte schon dass die beiden Kangee überhaupt hier in ihrem Land waren, da sollte er sich nicht auch noch in fremde Angelegenheiten einmischen. Geduldig half er Young Deer dabei, die Läufe der Wildsau an dem Ast festzubinden; so würden sie das große Tier besser zusammen tragen können.

"Ich....ich komme schon zurecht. Ich danke euch. Doch wenn ich nur diese Nacht an eurem Feuer verbringen könnte? Ich würde euch ganz sicher nicht zur Last fallen und morgen früh werde ich euch zeitig verlassen!"

Young Deer wechselte einen kurzen Blick mit Whitefang während sie damit fertig wurden, das Wild an dem Ast festzubinden. Sein Freund schien sich von ihren Worten nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, er tat so als wäre es das Selbstverständlichste der Welt zusammen mit einer ängstlichen, womöglich in Schwierigkeiten steckenden Cheno-kah an einem Feuer zu sitzen. Young Deer war für gewöhnlich nicht sehr misstrauisch, doch irgendetwas beunruhigte ihn an der ganzen Sache. Vielleicht war sie eine Verbannte, und es brachte Unglück sich mit ihr abzugeben? Doch solange Whitefang zustimmte, und das machte er mit seinem Schweigen, würde Young Deer nicht dagegen halten.

"Reiten? JOYLEAF!" rief auf einmal die junge Frau aus, und die beiden Männer starrten sie irritiert an. "Mein Pferd! Ich muss sie hohlen! Ich kann sie nicht zurücklassen! Ich....ich werde gleich wieder hier sein! Es ist nicht weit! Ich werde nachkommen!"

Schon war sie verschwunden und rannte schnell wie der Wind davon. Young Deer erhob sich und blickte Whitefang mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Ich wette mit dir, dass sie Angst bekommen hat und nun das Weite sucht."
Noch immer tröpfelte es vom Himmel, wo sich bereits düstere Wolkenriesen über ihnen zusammen gezogen hatten. Whitefang strich sich über sein vom Regen feucht werdendes Haar und blickte auf die gebundene Sau hinab. "Dann hätte sie uns nicht darum gebeten, mit uns an einem Feuer zu sitzen. Ich denke wir müssen uns keine Sorgen machen."
Whitefang hockte sich hin und hievte sich eine Seite des Astes auf die Schulter; Young Deer tat es ihm gleich und nahm das andere Ende. So gingen sie mit eiligen Schritten weiter zu dem Felsvorsprung, wo sie trocken nächtigen konnten.
Whitefang ging voran, und immerzu rutschten ihre Mokassins auf dem feucht werdenden Laub leicht weg. Wenn es mild bleiben würde, wäre es kein großes Problem am nächsten Tag weiter zu reisen. Wenn es in der Nacht frieren sollte würde sich alles in eine gefährliche Rutschbahn verwandeln und ihr Weiterkommen behindern.
"Wenn du das Wild ausnimmst werde ich die Pferde holen," keuchte Whitefang während des Laufens, und Young Deer hatte seinen Kopf zu Boden gerichtet wo er seine weit ausholenden Beine beobachtete. Ihm war es recht, er wollte nicht nass werden. Denn nun wurde der Regen immer stärker. Wenn Whitefang sich beeilte würde er nicht völlig durchnässt zurückkehren. Nach einer Weile kamen sie bei dem Felsvorsprung an, welcher inmitten des tiefen Mischwalds stand. Es schien als würde sich der Felsen direkt aus dem moosigen Waldboden graben und seine Nase in den Himmel strecken, nur um einen Blick auf Sonnenvater zu werfen. Und er war das erste Zeichen dafür, dass die Kintla Mountains nicht mehr weit entfernt waren.
Doch bevor sie den Felsen betreten konnten bremste Young Deer ab und zwang seinen Freund, ebenfalls stehen zu bleiben. "Warte! Wir legen die Sau hier ab, ich werde das Gröbste vor dem Vorsprung ausnehmen. Werde ich schon schaffen sie reinzutragen," sagte Young Deer schwer atmend und stützte sich nach vorne auf seine Knie.
"Ist gut," meinte Whitefang und verließ sofort den Treffpunkt, um sich auf den Weg zu den Pferden zu machen, während Runner ihm bellend folgte. Young Deer atmete noch ein paar mal tief durch, dann zog er seinen Dolch und schnitt die Wildsau von dem Ast los. Da er nun auch ein leises Grollen am Himmel hörte beeilte er sich und schlitzte dem Wildschwein den Bauch auf, um die Gedärme herausquellen zu lassen. Sie ergossen sich wie riesige, glitschige Regenwürmer über den Waldboden. Dann griff er hinein und zog auch die anderen Innereien heraus. Während er ein paar mal von der Leber abbiss ließ er den Rest achtlos zu Boden gleiten; sie hatten keine Möglichkeiten um das Wildschwein vollkommen zu verwerten. Sie konnten keinen Eintopf kochen weil sie keinen Kessel oder Kochsack dabei hatten. Wenn er es sich recht überlegte, konnten sie nicht einmal Fleisch trocknen, es sei denn sie würden einige Tage hier bleiben und warten, dass die Feuchtigkeit hinaus war.
Als die Sau leer war steckte Young Deer den blutigen Dolch zurück in die Dolchscheide und zog die Wildsau an den Vorderläufen hinauf unter den Vorsprung.
Er war mittlerweile recht nass geworden, und nun beeilte er sich hektisch um die letzten trockenen Äste und Zweige sowie etwas Moos zusammen zu suchen. Als dies geschafft war häufte er alles unter dem Vorsprung an und zog sein Zunderzeug aus seiner Gürteltasche, um ein kleines Feuer zu entzünden. Es war bereits dunkel, und die Flammen warfen tanzende Schatten an die Decke, welche der Vorsprung über ihm bildete. Seufzend hockte sich Young Deer vor das Feuer um sich kurz daran zu wärmen und zu kontrollieren, ob sich die Flammen gleichmäßig verteilten. Dann machte er sich daran eine hintere Keule und einen Vorderlauf mit Bruststück von der Wildsau zu schneiden, was eine anstrengende Arbeit war und wofür er ganzen Körpereinsatz aufbringen musste. Was sein scharfer Dolch mit der Steinklinge nicht vermochte, das vollbrachten seine Hände und Füße, und krachend und knirschend trennten sich die Läufe von dem restlichen Körper. Beides legte er etwas abseits beiseite; die Cheno-kah wollte immerhin auch ihren Anteil haben.
Dann zog er Haut und Fell vom Rumpf ab, faltete dieses zusammen und legte es ebenfalls beiseite. Vielleicht wollte die Frau das auch mitnehmen, wenn sie denn überhaupt kommen würde. Dann baute er den abgezogenen Wildschweinkörper mit einigen Ästen über dem Feuer auf um ihn rösten zu lassen. Sie würden sich keinen Vorrat anlegen können, aber sie würden sich immerhin die Bäuche vollschlagen. Draussen regnete es bereits stärker, und schon bald erklang das Geräusch von Pferdehufen.
Young Deer
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Clan: Kangee

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Beitrag von Whitefang 19/8/2010, 17:29

Nachdem sie die Wildsau zu dem Felsvorsprung getragen hatten, machte sich Whitefang wieder auf den Weg zurück zu der Wiese, auf welcher sie die Pferde abgestellt hatten. Er lief zügig voran denn der Regen hatte zugenommen, und er wollte nicht nass bis auf die Haut bei dem Felsen ankommen. Eine Erkältung hätte ihm gerade noch gefehlt, auch wenn er normalerweise recht abgehärtet war. Man sollte sein Glück nicht herausfordern.
Während er den dunklen Pfad zurück lief gingen ihm einige Dinge durch den Kopf, die sich um die letzte Begegnung drehten. Er dachte über die Sache mit der Cheno-kah nach, und daran was sie gesagt hatte. Dabei versuchte er die Fakten zusammen zu reimen; sie trug Männerkleidung, wahrscheinlich aus einem praktischen Grund denn es war oft noch sehr kalt, und ein Kleid würde bei der Jagd sicherlich stören. Sie hatte einen Bogen bei sich welcher nicht speziell für sie angefertigt zu sein schien, sondern eher nach einem Männerbogen aussah. Vielleicht hatte sie ihn von ihrem Vater bekommen, oder ihn gestohlen. Ausserdem konnte sie damit überhaupt nicht umgehen, so als wäre sie noch nie im Leben eine Jägerin gewesen. Ihr Gesicht zeigte Spuren von Gewalt, welche sie vielleicht von einem Absturz in den Kintla Mountains oder sonstwo erhalten haben könnte, doch es erschien ihm mehr so als wäre sie geschlagen worden. Noch dazu sagte sie dass sie das Fleisch dringend benötigte, und sie hatte ihn gefragt ob sie die Nacht an ihrem Feuer verbringen durfte; niemand der ein sicheres Leben in einem Clan führte würde sich so verhalten.
Tief durchatmend blieb er stehen und verschnaufte. Irritiert sah er sich um, denn er wusste nicht genau ob er den richtigen Weg eingeschlagen hatte. Bei Nacht wirkte alles völlig anders, und viele Punkte die er sich als Wegmarkierung gemerkt hatte verschwanden nun in schwarzen Schatten oder veränderten sich in den Lichtverhältnissen. Der Wind peitschte durch die kahlen Zweige und ließ sie knarren, und der Regen tropfte ihm kalt vom Gesicht. Dann endlich hörte er ein lautes Wiehern, und nun wusste er welche Richtung er einschlagen musste. Hastig sprang er über das Gestrüpp am Boden und platschte durch die ersten kleinen Pfützen, ehe er aus dem Wald direkt auf die Wiese kam.
Dort liefen Shy und Feather Mane erregt herum, so als würden sie spüren dass dieses Wetter ihnen gefährlich werden konnte. Sie waren ohne den Schutz der großen Herde in einem fremden Gebiet, und das ängstigte sie. Feather Mane galoppierte umher, während die Stute ihm mit peitschendem Schweif folgte. Wieder wieherte er laut, und nun rief Whitefang nach ihm. Die Pferde blieben langsam stehen und sahen zu ihm hin, ehe Feather Mane tatsächlich in seine Richtung gelaufen kam. Dabei schnaubte er, so als würde er sich über das Wetter empören. Whitefang lockte ihn weiter mit seiner Stimme und griff dann nach dem Lederband, welches um den weissen Kopf des Wallachs gebunden war. Sogleich stieg er auf den Rücken des Tiers, und Runner lief schwanzwedelnd neben ihnen her als er die Pferde zurück zu dem Felsvorsprung führte. Shy folgte ohne weiteres dem Wallach.
Als er bei dem Felsen ankam brachte er die Pferde unter das große Felsdach, damit sie im Trockenen waren. Die Pferde wirkten nervös, aber sie blieben schnaubend dort stehen. Whitefang spürte nun die Kälte die in seinen Körper gekrochen war, und er beneidete Young Deer welcher die ganze Zeit am Feuer gesessen hatte. Whitefang nahm die Decke und die Trinkschläuche mit an die Feuerstelle.
"Ich sehe du hast die Sau bereits aufgeteilt."
Young Deer nickte. Er saß gemütlich auf dem nackten Felsboden und sah dabei zu wie Whitefang sich an das Feuer kauerte und sich das nasse Lederhemd auszog. "Ja habe ich, auch wenn ich nicht glaube dass die Chenokah wiederkommt. Lässt sich ziemlich viel Zeit bei dem Wetter. Ach ja, kannst du mir den Trinkschlauch reichen?"
Whitefang strafte ihn mit einem Blick, legte das Hemd ausgebreitet dicht neben das Feuer und reichte Young Deer eine der Trinkschläuche. "Hier. Wir werden es sehen."
Während Whitefang sich die klamme Decke über die nackten Schultern legte begann Young Deer damit, mit ein wenig Wasser seine blutbesudelten Arme abzuwaschen. Das Wasser tropfte vor ihm auf den staubigen Boden, was ihn nicht zu stören schien. Whitefang unterdrückte währenddessen ein Zittern und löste den geflochtenen Zopf seiner Haare, nahm die Federn heraus und gab seinem Haar die Chance in der Wärme des Feuers zu trocknen. "Ich hoffe dass es morgen nicht mehr regnen wird. Ehrlich gesagt denke ich, dass wir nicht weiter bis in die Kintla Mountains reisen sollten...wir sollten zurück zum Hungry Horse Lake ziehen."
Young Deer starrte ihn verdutzt an, grinste dann und begann leise zu lachen. "Seit wann bist du so ohne Abenteuerlust? Whitefang, bist du krank?"
Whitefang wirkte nun ein wenig mürrisch. "Nein, bin ich nicht. Ich denke nur dass dies noch nicht der richtige Zeitpunkt ist. Es könnte Erdrutsche geben, es ist Frühling. Wir sollten im Sommer zurück kehren."
Young Deer sah ihn noch immer ungläubig grinsend an, während sein Blick nicht erwidert wurde. Ein kurzes Schweigen entstand. "Ich bin zwar nicht dieser Meinung - aber ich will auch nicht alleine weiter reisen. Dann reiten wir morgen eben wieder zurück zum Hungry Horse Lake."
Whitefang hörte die Enttäuschung in der Stimme seines Freundes und sah kurz zu ihm rüber. Langsam begann er die angenehme Wärme des Feuers zu spüren, und der Anblick des sich langsam bräunenden Wildschweins ließ seinen Magen laut knurren. Er sagte nichts weiter, mittlerweile war er dafür zu müde. So sehr er das Abenteuer auch liebte, er zog die Gemütlichkeit seiner Pfahlhütte diesem Felsklotz vor. Runner lag neben ihm, und er streichelte gedankenverloren das Fell seines Hundes. Im nächsten Moment ruckte Runners Kopf hoch, und schon hörten sie das Geräusch von Hufen welches sich vor das Rauschen des Windes schob. Die beiden Männer sahen auf und erkannten Rainsong, welche nun schnurstracks an ihnen vorbeiging und ihr Pferd bei Shy und Feather Mane abstellte. Whitefang und Young Deer schwiegen als sie sie dabei beobachteten, wie sie sich gegenüber an das Feuer setzte und sich das Fell um ihre Schultern schlang.
Ihr Haar war völlig nass und klebte an ihrem Kopf, ihr Gesicht glänzte vom Regen. Sie musste schrecklich frieren. Whitefang senkte seinen Blick und sah nun zu Young Deer, und sein Blick sagte: "Habe ich es dir nicht gesagt...?" Ein tiefes Schweigen entstand, während der Regen lautstark auf den Waldboden vor dem Vorsprung plätscherte. Niemand traute sich ein Wort zu sagen, vielleicht um sich nicht zu verraten. Oder aber man wusste nicht was man in der Gegenwart eines Clanfremden sagen konnte. Wenngleich Whitefang gerne ein wenig mit der Cheno-kah gesprochen hätte.
"Ruh du dich zuerst aus, wenn das Fleisch fertig ist werde ich dich wecken," sagte er leise zu Young Deer. Sein Freund hatte schon ganz kleine Augen vor Müdigkeit, und schließlich gähnte er herzhaft und legte sich dicht neben Runner auf den nackten Felsboden. Whitefang schwieg wieder eine Weile und vermied es zu der jungen Frau zu sehen. Stattdessen starrte er in das knisternde Feuer, dessen schwarzer Rauch sich zur Felsdecke kräuselte.
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Beitrag von Rainsong 19/8/2010, 20:50

Rainsong fror, wie sie es noch nie zuvor getan hatte. Das Feuer alleine reichte einfach nicht aus, um ihre blau gefrorenen Finger und Lippen in eine normalere Hautfarbe zu verwandeln und ihr Magen zog sich schmerzend vor Hunger zusammen. Sie musste dringend die nassen Klamotten loswerden, welche wie eine eisige Haut an ihr klebten. Einer der Jäger hatte sich bereits zur Ruhe gelegt und Whitefang versuchte, sie nicht anzusehen. Doch je mehr er es versuchte, desto offensichtlicher war es für Rain, dass Fragen in ihm brodelten. Kurz sah sie zu ihm auf. Ihr ganzer Körper bebte und sie hatte sich das Fell bis über die Nase gezogen um ihren warmen Atem einzufangen. Es nutze alles nichts. Sie musste aus den Sachen raus. Ihre Finger fühlten sich taub an. So unauffällig wie möglich und mit gesenktem Blick stand sie auf und liess das Fell auf die Erde fallen. Ging etwas schwankend ihre ersten Schritte, doch dann zielstrebig auf Joyleaf zu. Sie spürte, dass die Blicke des Jägers sie verfolgten. Doch sie wusste wirklich beim besten Willen nicht, was sie zu ihm hätte sagen solllen. Er machte sie irgendwie nervös, jedoch nicht auf negative Art und Weise. Er verunsicherte sie alleine dadurch schon genug, das er anscheinend versuchte, ihr entgegenzukommen. Obwohl er noch garnicht viel gesagt hatte. Schnell öffnete sie die Taschen und kramte etwas unbeholfen ihr dünneres, doch dafür trockenes Kleid heraus und verschwand damit hinter Joyleafs Körper. Sie wollte den Jäger nicht in Verlegenheit bringen. Kurz blickte sie zu ihm und sofort drehte der Kangee sich wieder zum Feuer um. Rains Lippen zitterten heftig. Selbst wenn sie nun etwas gesagt hätte, wäre nur unverständliches Gestammel dabei herausgekommen. Hastig versuchte sie, das triefnasse Oberteil über ihren Kopf abzustreifen und liess es geräuschvoll auf dem Boden aufklatschen. Danach liess sie ihr Kleid über ihren Körper gleiten und zog sich erst danach mühsam die festgesaugten Stiefel und die Lederchaps aus. Joyleaf drehte nur müde ihren Kopf zu ihr nach hinten und beäugte sie neugierig. Doch hatte das Pferd entspannt einen Huf auf die Spitze gestellt und schien sich über Rainsongs Verhalten zu amüsieren. Was für armselige Lebewesen Menschen doch waren, so ganz ohne Pelz. Schnell nahm sie die tropfenden Sachen auf, schleifte die Satteltasche hinter sich her. Flüchtig breitete sie die Sachen neben sich auf dem Boden aus, damit sie trocknen konnten. Die Perlen ihres Kleides klimperten laut, als sie dies tat und schnell verschwand sie sogleich wieder unter dem Pferdefell ihres Vaters und pustete sich ihren warmen Atem in ihre Finger. Es dauerte eine Weile, bis wieder Leben in sie zurückkehrte und sie sie wieder normal bewegen konnte. Ihr Kiefer schmerzte noch immer und sie wollte gerade garnicht wirklich wissen, wie sie wohl aussehen musste. Vorsichtig blickte sie noch ein weiteres Mal zu Whitefang hinüber, welcher sich anscheinend auf die Flammen des Feuers fixierte. Das Fleisch der Sau roch herrlich. So herrlich, wie kaum etwas sonst was wohl an dem Hunger lag. Liess das Wasser in ihrem Mund zusammenlaufen. Sie war nun doch froh, den Jägern vertraut zu haben. Doch wusste sie auch, das sie wohl grosses Glück in dieser Hinsicht gehabt hatte. Sie musterte sein Gesicht. Er sah sehr nachdenklich aus. Als würde er an jemanden denken, den er sehr vermisste. Ihr Vater hatte oft so am Feuer gesessen, nachdem sein Bruder während einer Jagd umgekommen war. Doch sie spürte, das es nicht ihr Recht war, diesen Mann darauf anzusprechen. Prompt als sie darüber nachdachte, blickte er zu ihr hinüber. Er hatte wohl ihre Blicke gespürt und verlegen ertapppt starrte sie sofort aufs Feuer und blinzelte. Nun hoffte sie, das er durch das Feuer hindurch nicht ihre rot gewordenen Wangen erkennen konnte. Sie wollte ihnen gegenüber nicht respektlos sein. Doch war sie ihnen einfach noch etwas schuldig. Rain fasste all ihren Mut zusammen und hohlte tief Luft.

"Whitefang ich....ich danke euch. Ich wüsste nicht was passiert wäre wenn ihr nicht eingegriffen hättet. Und ich weiss du fragst dich sicher was ich hier verloren habe nicht wahr?

Immernoch zitterte sie, doch bei weitem nicht mehr so stark wie zu Anfang. Das Feuer begann das Fell aufzuheizen und diese Wärme drang nun zu ihr hindurch. Wie gerne hätte sie sich nun an ihren Vater geschmiegt. Dies hatte sie fast jeden Abend getan. und nun vermisste sie diese Art von Wärme und Zuneigung. Rain sah Whitefang in die Augen, welche sie fragend, abwartend, doch keinesfalls drängend ansahen. Sie hätte sich nur zu gerne selbst gefragt, weshalb bei den Geistern sie dadurch so nervös wurde. Sie spürte einfach, dass auch er bereits viel erlebt ahben musste. Seine nachdenklichen Blicke verrieten ihn. Das Feuer blitze in ihren Augen und seufzend fuhr sie fort.

"Nun ich bin nun keine Cheno-kah mehr. Ich bin fortgegangen. Ich weigerte mich gegen eine Zwangsheirat. Und werde sicher nicht mehr dorthin zurückkehren. Nein. Ganz sicher nicht."

Nun blickte sie ins Feuer. Sofort sah sie vor ihrem inneren Auge Woodsprites triumphierende Fratze vor sich, wie er lechzend versuchte sie zu Boden zu drücken und ihr Kleid aufriss, wie Goodtrees riesige Hand auf sie niederfegte...Sie wusste nicht wieso sie ihm dies erzählte. Doch es tat gut. Und seltsamerweise vertraute sie ihm.
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Jagdgebiet nahe des Seedorfes ~ Soulseek-Forest Empty Re: Jagdgebiet nahe des Seedorfes ~ Soulseek-Forest

Beitrag von Whitefang 19/8/2010, 21:28

Das Knistern des Feuers beruhigte Whitefang, während er kaum blinzelnd in die Flammen starrte. Das Geräusch des brennenden Holzes und von Young Deers leisen Atemzügen ließen ihn beinahe schläfrig werden, doch er zwang sich wach zu bleiben denn er hielt Wache und musste auf das Fleisch achten. Irgendwann hörte er wie sich die junge Cheno-kah regte, und sofort folgte sein Blick ihr hinüber zu den Pferden. Wie sie ihre Schultern hielt und ihren Rücken krümmte schien sie sehr zu frieren, und neugierig fragte er sich was sie nun vorhatte. Sie verbarg sich im Halbdunkel hinter ihrem Pferd, und als sie geräuschvoll wenn auch versucht leise an ihre Satteltaschen ging hob auch Runner seinen Kopf und starrte zu ihr rüber.
Für einen kurzen Moment flammte Misstrauen in Whitefang auf. Was hatte sie an ihren Satteltaschen zu schaffen? Er kannte sie nicht, also konnte er sie auch nicht einschätzen. Im nächsten Moment hörte er wie sie das nasse Leder über ihren Kopf zog, und als ihr Blick aus den dunklen Augen zu ihm rüberglitt wandte er seinen Blick ab und drehte sich leicht weg.
Er lauschte wie sie sich wohl gerade umzog, und aus irgendeinem Grund spürte er Nervosität in sich aufsteigen. Er war seit Ewigkeiten nicht mehr in der Nähe einer Frau gewesen von der er wusste, dass sie sich gerade entkleidete. Und auch wenn er auf keinen Fall bei Rainsong auf unsittliche Gedanken kommen würde, spürte er nun Wärme in sein Gesicht aufsteigen. Nervös spielten seine Finger mit dem Saum der feuchten Decke, die auf seinen Schultern lag. Irgendwann schien sie fertig zu sein und kam zurück an das Feuer. Sie setzte sich wieder an den Platz wie zuvor, und Whitefang rührte sich keinen Deut. Runner legte beruhigt seinen Kopf zurück auf seine Pfoten. Whitefang spürte ihren Blick auf sich ruhen, und ohne es zu wollen sah er auf in ihr Gesicht. Ihre Haare begannen bereits am Stirnansatz zu trocknen. Wie feiner Flaum hob es sich von dem nassen Haar ab.

"Whitefang ich....ich danke euch. Ich wüsste nicht was passiert wäre wenn ihr nicht eingegriffen hättet. Und ich weiss du fragst dich sicher was ich hier verloren habe nicht wahr?"

hörte er sie leise sagen, und zur Antwort nickte er, denn mehr brachte er nicht heraus. Noch immer war er gebannt von dem intimen Moment, den sie notgedrungen miteinander hatten teilen müssen. Und nun sprach sie ihn mit seinem Namen an, so als wären sie alte Freunde. Für ihn war das alles noch völlig ungewohnt, dennoch wollte er hören was sie zu sagen hatte. Er sah wie sie zitterte; doch im Gegensatz zu ihm und Young Deer hatte sie ein prächtiges Fell das sie wärmte.

"Nun ich bin nun keine Cheno-kah mehr. Ich bin fortgegangen. Ich weigerte mich gegen eine Zwangsheirat. Und werde sicher nicht mehr dorthin zurückkehren. Nein. Ganz sicher nicht."

Whitefang starrte sie an und schluckte schwer. Seine Augenbrauen waren fragend erhoben. Er kannte Zwangsheiraten, er selbst bekam durch eine seine damalige Frau. Aber er hatte noch nie von einer Frau gehört, die ihren Clan verließ nur weil sie nicht damit einverstanden war. Im ersten Moment entsetzte ihn diese Vorstellung, und seine Augenbrauen zogen sich ernst zusammen. Er senkte seinen Blick und starrte in die Glut des Feuers. Irgendwie fand er es überaus mutig von ihr dass sie dies tat. Doch ohne ein Urteil über sie zu bilden wusste er, dass sie verloren war. Sie konnte nicht einmal mit einem Bogen umgehen, sie würde niemals alleine überleben ohne den Schutz eines Clans. Zumindest glaubte er das.

"Du musst uns nicht dafür danken. Mein Freund und ich, wir waren im rechten Moment zur Stelle." Er sah unsicher zu ihr rüber. Hatte er ein Recht dazu sie frei heraus anzusprechen?
"Nun bist du alleine...wo willst du hingehen? Hast du keine Angst dass du es nicht schaffen wirst, ohne eine Familie?"
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Jagdgebiet nahe des Seedorfes ~ Soulseek-Forest Empty Re: Jagdgebiet nahe des Seedorfes ~ Soulseek-Forest

Beitrag von Rainsong 19/8/2010, 22:05


"Du musst uns nicht dafür danken. Mein Freund und ich, wir waren im rechten Moment zur Stelle. Nun bist du alleine...wo willst du hingehen? Hast du keine Angst dass du es nicht schaffen wirst, ohne eine Familie?"

Rainsong schluckte nach diesen Worten und sackte etwas in sich zusammen, so dass ihr Gesicht noch tiefer in das Fell rutschte. Zum erstenmal, seitdem sie das Dorf verlassen hatte, spürte sie wirkliche, reale Angst in sich aufkommen. Und sie vermisste ihre Familie und Summer schrecklich. Als sie kurz an ihre beste Freundin dachte, füllten sich ihre Augen sichtbar mit Tränen als sie so ins Feuer starrte. Sie versuchte diese zurückzuhalten. Würde sie nun in Whitefangs Augen blicken, würde sie wohl diesen Kampf verlieren. Sie wusste selbst, wie schlecht sie sich bisher angestellt hatte. Doch welche andere Möglichkeit hätte es sonst für sie gegeben? Wäre sie an Woodsprites Seite geblieben und mit ihm gezogen, wäre sie jeden Tag ein wenig gestorben. Bisher war sie zu abgelenkt gewesen, als das sie über ihre Tat hätte nachdenken können und nun schien ihre kleine dünne Mauer um sich herum vollständig zusammen zu fallen. Hoffnungslosigkeit machte sich in ihr breit. Doch sie würde lieber verhungern, als sich diesem Hundesohn von Woodsprite hingeben zu müssen.

"Doch ich habe Angst!"

Sprudelte es aus ihr hinaus.

"Aber ich würde diese Entscheidung sofort aufs neue treffen würde ich noch einmal die Wahl haben! Nie wieder wird er mich anfassen! Nie wieder............"

Rain flüsterte zum Schluss denn ihre Stimme versagte. Das Feuer hatte ihre Augen gefesselt und der Schmerz war ihr deutlich abzulesen. Als sie die letzten Worte sprach, strich sie vorsichtig über die harte Kruste an ihrer Lippe, was sie wieder auf die Füsse hohlte. Sie blinzelte und sah ihn schliesslich an.

"Entschuldige, ich hatte mich nicht im Griff. Ich werd es schon irgendwie schaffen. Ich habe garkeine andere Wahl. Du musst dir um mich keine Gedanken machen. Ich will euch nicht aufhalten"

Betreten liess sie ihre Zehenspitzen unten am Fell herausragen und betrachtete sie. Langsam kehrte auch in sie wieder Leben zurück und sie dankte ihrem Vater still für das Fell, welches er ihr zu ihrer Frau-Werdung überreicht hatte. Sie wollte ihn wirklich nicht mit ihren Problemen belasten. Sie merkte, dass er genug mit seinen eigenen Gedanken zu kämpfen hatte und sie bereute sofort, dass sie ihre Zunge nicht hatte zügeln können. Sie würde einfach gegen Morgengrauen versuchen, den richtigen Moment abzupassen, wo sie sich davon machen konnte, ohne dass sie ihr folgen würden. Sie wollte einfach niemandem eine Last sein. Sie war sich eh schon selbst genug im Weg. Kurz blickte sie zu dem anderen schlafenden Jäger hinüber. Sie atmete tief durch, liess das Fell bis zu ihrer Hüfte sinken und griff in eine der Satteltaschen. Sie kramte schliesslich einen Knochenkamm ihrer Mutter hervor und hielt ihn auf ihrem Schoss vor sich. Strich sanft mit dem Daumen über die abgerundeten Zinken und hoffte, dass es Dewshine wieder gut ging. Ebenso wie ihrer kleinen Schwester Nuka. Der moosig duftende Regen wehte sacht um sie herum und liess ihre Haare sanft aufwehen. Sogleich hohlte sie ihre lange Mähne über eine Schulter zu sich nach vorne und begann sich von Unten nach Oben zu arbeiten. Immernoch hingen vereinzelte Blätterfetzen und Waldboden darin, welche sie herauszupfen musste und kämmte jeden einzelnen Knoten vorsichtig heraus, bis es wieder glatt und fliessend hinunter fiel. Ihre Mutter hatte immer gesagt, das die Haare einer Frau wie ihr Heiligtum behandelt werden sollten. Schon immer hatte sie sich geweigert, sie von älteren Frauen zurechtschneiden zu lassen. Mit Händen und Füssen! Und wenn es sein musste, auch mal mit Zähnen. Und sie musste leicht grinsen bei dem Gedanken an die Grummlige Alte vom Nachbar-Tipi, welche an ihr fast verzweifelt wäre. Sie hatte sich schon immer gegen gestellte Regeln widersetzt. Und weiter als nun, hätte sie kaum gehen können. Oder doch? Ja. Sie hätte Woodsprite womöglich im Schlaf getötet irgendwann. Da erschien ihr ihre jetzige Entscheidung fasst weise. Ihr Blick ging wieder zu der Sau und sie hoffte einfach nur noch, endlich schnell etwas davon in den Magen zu bekommen und biss sich auf die Unterlippe. Sorgfältig verstaute sie den Kamm ihrer Mutter wieder in den Taschen und fühlte sich nun wesentlich besser. Immernoch suchte sie nach Worten, denn eigentlich würde sie sich zu gerne etwas mit dem Kangee Jäger unterhalten. Doch schien es ihr fast als hätte sie schon zuviel gesagt. Zu gerne hätte sie gewusst, was in ihm vorging. Was er nun von ihr dachte. Und hey sie würde ihn nach dem Morgengrauen eh warscheinlich niemals wiedersehen. Also dachte sie nicht weiter nach.

"Und du denkst nun sicher, wie dumm es ist, einfach in die Wälder zu laufen ohne zu wissen, wo an einem Bogen oben und Unten ist nicht war?"

Sie beobachtete ihn, wie er leicht nach einer passenden Antwort suchend zu ihr hinbersah und sie musste leise loslachen. Sie hoffte ihn dadurch etwas abzulenken und nicht weiter über sie nachzudenken. Sie spürte wie neben dem Hunger eine tiefe Müdigkeit und Erschöpfung sie übermannte und so zog sie die Satteltaschen näher an sich heran und legte ihren Kopf darauf. Immernoch Whitefang lächelnd anblickend, zog sie ihre Beine dicht an sich und vergaß für einen kurzen Moment den hefigen Regen und die Dunkelheit um sie herum.
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Beitrag von Whitefang 20/8/2010, 08:24

Auf seine Frage hin ob sie keine Angst habe, alleine ohne Familie, reagierte sie sehr offen und verletzlich. Whitefang sah dass ihre Augen von Tränen glänzten, sie schien nachzudenken. Er konnte es nicht verhindern sie anzusehen, und wieder fühlte er Mitleid in sich und gleichzeitig sträubte sein Inneres sich dagegen, die Seele der Cheno-kah weiter an sich heran zu lassen.

"Doch ich habe Angst! Aber ich würde diese Entscheidung sofort aufs neue treffen würde ich noch einmal die Wahl haben! Nie wieder wird er mich anfassen! Nie wieder............"

Als ihre Stimme in einem schwachen Flüstern endete fühlte sich Whitefang darin bestätigt, dass sie wohl aus ihrem Clan geflüchtet war weil sie Probleme mit einem Mann gehabt hatte. In diesem Fall wohl weil sie ihn nicht heiraten wollte. Das gab es überall, in jedem Clan. Des öfteren machten auch bei den Kangee Gerüchte die Runde über Mädchen, welche auf keinen Fall einen bestimmten Mann heiraten wollten. Und am Ende ergaben sie sich doch in ihr Schicksal, denn eine Frau war ohne eine Familie und einen Clan Nichts.

"Entschuldige, ich hatte mich nicht im Griff. Ich werd es schon irgendwie schaffen. Ich habe garkeine andere Wahl. Du musst dir um mich keine Gedanken machen. Ich will euch nicht aufhalten"

Whitefang wandte seinen Blick ab, seufzte leise und prüfte mit seinem Finger die äussere Schicht des Wildschweins. Er spürte dass die Frau ihn dabei beobachtete. Konzentriert auchte er nach seinem Dolch und schnitt damit eine feine Schicht Fleisch ab. Die Fettschicht welche sich unter der Haut der Sau befand, war beinahe vollständig weggeschmolzen und an vielen Stellen knusprig braun. Dort wo die Flammen zu hoch kamen bildete sich eine schwarze Rußschicht.
"Ich mache mir keine Gedanken um dich, und du hälst uns auch nicht auf," sagte er ruhig und sah zu ihr herüber. Sie saß da und kämmte ihr endlos langes Haar mit einem Hornkamm. Whitefang schnitt noch ein Stückchen Fleisch von der Sau und probierte es kostend, während er Rainsong beobachtete.
"Mein Freund und ich, wir werden morgen früh gehen und zurück zum Hungry Horse Lake ziehen, ganz gleich was mit dir ist. Du sollst nur wissen dass der Große Geist sich um dich sorgen wird wenn du alleine dort draussen bist." sagte er kauend und schluckte das fettige Fleisch herunter. Zumindest die äußeren Schichten konnte man bereits essen, er würde Young Deer bald wecken können.
Rainsong war fertig und legte ihren Kamm zurück in die Tasche. Als sie ihn anblickte wich er dem Blick aus und kümmerte sich stattdessen um seinen Dolch. Mit den Fingern fuhr er über die nun fettige, aber hauchdünne und scharfe Schneide. Er würde sie noch nicht ausbessern müssen.

"Und du denkst nun sicher, wie dumm es ist, einfach in die Wälder zu laufen ohne zu wissen, wo an einem Bogen oben und Unten ist nicht war?"

Whitefang stutzte und legte schließlich seinen Dolch ab. Natürlich fand er es überaus dumm so etwas zu tun, doch das konnte er ihr unmöglich direkt ins Gesicht sagen. Auch wenn sie leise lachte um die Situation zu lockern, sie waren Fremde und jeder von ihnen hatte Regeln von Anstand. Er versuchte zu lächeln als sie sich hinlegte, den Kopf auf die Taschen gebettet. Aus irgendeinem Grund spürte er, dass die Seele dieser Frau seiner eigenen glich, auch wenn er dafür überhaupt keinen Grund hatte. Da ihn das irritierte versuchte er nicht zu ihr herüber zu sehen, sondern betastete nun mit einer Hand sein Haar um zu sehen, ob es noch naß war, und starrte in das Feuer.
"Hm...ich würde sagen es war zumindest keine kluge Entscheidung gewesen. Es geht nicht nur um den Bogen, denn immerhin bist du nicht darauf angewiesen. Du könntest auch die Nahrung sammeln, oder Kaninchen mit Schlingfallen fangen. Aber du könntest dich nicht gegen einen Bären wehren. Und wie wolltest du alleine eine Hütte bauen die dich vor Wind und Regen schützt? Nicht überall gibt es Felshöhlen," sagte er leicht lächelnd, und zwei seiner Finger tippten leicht an seine Schläfe, dort wo sich die Tätowierung befand.

"Aber ich werde mir kein Urteil über dich bilden, es ist dein eigenes Leben und ich habe das Meine. Ich werde wie immer daran denken müssen ob mein Clan genügend zu Essen hat, wo die meisten Wapitis und wo die größten Elche zu finden sind, wann es Zeit wird rauszugehen um zu jagen und wann es Zeit wird, Zuhause zu bleiben und auszuruhen. Meine Spirale des Lebens wird sich immer weiter drehen, solange bis der Große Geist mich zu sich holt."
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Beitrag von Rainsong 20/8/2010, 09:00


"Hm...ich würde sagen es war zumindest keine kluge Entscheidung gewesen. Es geht nicht nur um den Bogen, denn immerhin bist du nicht darauf angewiesen. Du könntest auch die Nahrung sammeln, oder Kaninchen mit Schlingfallen fangen. Aber du könntest dich nicht gegen einen Bären wehren. Und wie wolltest du alleine eine Hütte bauen die dich vor Wind und Regen schützt? Nicht überall gibt es Felshöhlen,"

Rainsongs Lächeln verebbte. Da war es wieder. Das grässliche Gefühl des Zweifels an ihr selbst. Sofort wich ihr Blick wieder ins Feuer zurück. Natürlich, sie hätte sich wie jede andere Frau ihrem Schicksal hingeben können, doch was wäre das dann für ein Leben gewesen?



"Aber ich werde mir kein Urteil über dich bilden, es ist dein eigenes Leben und ich habe das Meine. Ich werde wie immer daran denken müssen ob mein Clan genügend zu Essen hat, wo die meisten Wapitis und wo die größten Elche zu finden sind, wann es Zeit wird rauszugehen um zu jagen und wann es Zeit wird, Zuhause zu bleiben und auszuruhen. Meine Spirale des Lebens wird sich immer weiter drehen, solange bis der Große Geist mich zu sich holt."

Rainsongs Kehle schnürte sich zu. Erneute Wut kam in ihr auf. So wie immer sobald sie von Seiten eines Mannes Druck empfand. Sie hatte nicht damit gerechnet, von diesen Kangee mit offenen Armen empfangen und umsorgt zu werden. Aber es erschien ihr wieder sehr töricht, überhaupt geglaubt zu haben einen Zuspruch zu bekommen. Stattdessen kam was kommen musste und sie fühlte sich angegriffen. Wie kam er jetzt dazu das zu sagen? Wollte er ihr damit sagen, dass sie ihren Clan verraten hatte weil sie nun ihren Pflichten nicht mehr nachkam? Weil sie sich NICHT geopfert hatte um des Clanes Willen? Woodsprite würde sich sofort eine neue aussuchen und mit ihr in die Berge ziehen und sie würde bald ersetzt werden durch eine andere, welche weniger vom Leben erwartete als sie es tat. Rain biss die Lippen zusammen und ihre Nasenflügel bebten. Sie hielt es für besser, nichts mehr zu sagen um nicht noch mehr von sich preis zu geben. Sie hatte einfach zu wenig Erfahrung, was andere Clanmitglieder betraf. Wie nur konnte sie glauben, ihnen nicht egal zu sein? Sie waren eben doch nur zwei Männer.

Ja du wirst zu deinem hübschen kleinen eigenen Tipi zurückkehren nicht wahr? Du wirst kommen und gehen können wann du willst. Wie du willst. Wirst dir irgendwann einfach eine Frau nehmen und sie Kinder gebären lassen während du dich weiterhin um deine Angelegenheiten kümmerst!


Dachte sie für sich. Und es fiel ihr schwer zu schweigen. Sie musste sich ablenken. Irgendwie. Also richtete sie sich auf und sah nach ihren nassen Sachen. So würden sie nur sehr langsam trocknen. Also stand sie auf und ging auf den Rand des schützenden Felsvorsprungs zu um sich umzusehen. Ein HaselnussStrauch ragte weit am Rand in das Trockene hinein, so als ob er nur auf sie warten würde. Rain blendete alle weiteren Empfindungen aus. Sie spürte zwar wie er sie ansah, doch hatte sie bereits wieder ihre kleine schützende Mauer um sich herum errichtet. Sie würde sich auf sich selbst fokussiere müssen, denn Hilfe würde sie von ihnen keine bekommen. Sie wollte sie auch garnicht. Dies würde ja bedeuten, dass sie sich wieder einem Mann in einer Art und Weise unterordnen würde. Entschlossen stampfte sie zu dem Busch und brach ein paar festere armlange Äste ab, kehrte zu ihrem Platz zurück und bohrte sie mit den Enden nah am Feuer in den Waldboden hinein. Daraufhin spannte sie ihre Sachen darauf und steckte jeweils einen Stiefel mit der Öffnung auf einen Ast. Sofort liefen ein paar Wasserropfen heraus. So würden sie viel schneller trocknen. Dann liess sie sich wieder auf dem Fell nieder und flechtete ihre noch feuchten Haare zu einem Zopf zusammenund warf ihn auf ihren Rücken. Betrachtete das triefende Fleisch, dessen fet so herrlich verschmort roch und die Glut aufflammen liess, wo es heruntertropfte. Es würde bald so weit sein. So lange würde sie einfach versuchen ins Feuer zu starren und an den Lederbändern an ihren Ärmeln herum zu spielen. Kurz sah sie zu dem anderen herüber...wie hiess er gleich noch? Rain hate seinen Namen bereits vergessen, aber was machte das schon. Sie teilten nur das gemeinsam erlegte Essen. Mehr nicht. Morgen würde sie versuchen einen halben Tag lang von hier weg zu kommen. Denn sie vertraute ihnen nicht. Sie würden sie bestimmt verraten, sollten sie auf Chenokah Späher treffen. Wieso sollten sie auch lügen wegen ihr? Dies würde womöglich sogar nur Unstimmigkeiten unter den Clans hervorbringen, sollte ans Licht kommen dass sie sie in Schutz genommen hatten. Wie sehr wünschte sie jetzt Greyfox oder Summer bei sich zu haben. So alleine hatte sie sich noch nie Gefühlt. Und sie verachtete ihre eigenen Emotionen dafür. Sie würde noch viel härter werden müssen. Ihn erfolgreich ignorierend legte sie sich mit dem Rücken zu ihm gerichtet wieder auf die Satteltasche nieder udn zog das Fell über ihren Körper. Starrte in den Wässrigen Vorhang des Regens, welcher keinen weiten Blic in den Wald freigab und lauschte seinem Klang auf den frischen Blättern der Bäume und Sträucher. Sie würde dies alles nur schaffen, wenn sie nicht vorher verzweifeln würde. Und die Worte des Kangee würden ihr dabei nicht helfen. Sie wusste sie waren wahr. Doch was brachte es ihr jetzt, darüber nachzudenken. Sie würde nun Handeln müssen und malte sich im Kopf den Verlauf des kommenden Tages aus. Sie höhrt, wie der schlafende Kangee leise im schlaf murmelte und versuchte sich auf die Wildsau zu freuen.
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Beitrag von Whitefang 20/8/2010, 09:34

Als die Cheno-kah schwieg und sich schließlich erhob um an den Rand des Vorsprungs zu gehen, folgten Whitefangs Augen ihr. Entweder sie dachte nun über seine Worte nach, oder sie ignorierte sie gekonnt und wollte ihm keine Gefühlsregung mehr zeigen. Wie ein Sturm mussten Zweifel und Hoffnung in ihr wüten, und sie war ganz alleine um gegen diesen Sturm anzukämpfen. Er sah wie sie ihre Sachen aufhängte um sie besser trocknen zu lassen, doch er wusste dass sie morgen früh noch immer recht klamm sein würden. Sein eigenes Hemd lag direkt an der Feuerstelle, dort würde es schneller trocknen.
Er sah wie Rainsong zurück an das Feuer kam und dort ihre Haare zu einem Zopf flocht. Ihr Gesicht war reglos, doch er erkannte so etwas wie Trotz darin. Womöglich hatten sie seine Worte verärgert und die Zweifel nur noch geschürt. Doch was verlangte sie von ihm? Er war ein Kangee, ein Fremder, er kannte nicht einmal ihren Namen; wollte sie dass er ihr Mut zusprach, nur um den Sturm in ihrem Inneren ein wenig zu besänftigen? Er konnte nicht lügen, nicht einmal in Gegenwart einer Fremden.
Sie legte sich mit dem Rücken zu ihm hin und schien sich zum schlafen hingelegt zu haben. Whitefang sah in das Feuer und blieb eine ganze Weile still dort sitzen. Seine Gedanken waren plötzlich leer; es würde doch eh alles so weiter gehen wie bisher. Sie würden zurück nach Hause reisen, und er würde entweder seine Mutter ertragen, oder tagelang auf der Jagd sein. Dieses Leben gab ihm Sicherheit. Doch mit einem mal musste er sich fragen was wäre, wenn er genauso handeln würde wie die Cheno-kah? Wenn er einfach den Clan verließ um alles neu zu beginnen. Würde er dann glücklicher sein, oder noch einsamer?
Young Deer murmelte leise, doch Whitefang verstand nicht was er sagte. Davon aus seinen Gedanken gerissen, erhob er sich und rückte die Decke auf seinen Schultern zurecht.
Dann ging er zum Rand des Vorsprungs und vermied es dabei, in Richtung Feuerstelle zu blicken. Er sah hinaus und betrachtete den feuchten Boden draussen vor dem Felsen. In den Pfützen sammelte sich immer mehr Wasser, doch es gefror nicht. Der Regen ließ langsam nach, bald war er nur noch ein Nieseln. Nur der Wind fegte noch durch die Baumkronen. Dennoch musste er mal, und er konnte es nicht länger aufhalten. Eilig sprang er von dem Felsen und verschwand im Regen, um sich in die Büsche zu schlagen. Schnell ließ er Wasser ab, und als er sich auf den Rückweg machte stand sein Hund vor ihm, so als müsse er überwachen was sein Herr hier draussen zu suchen hatte. Whitefang lief an Runner vorbei und erklomm erneut den Felsvorsprung, während Runner ihm eilig folgte. Als sie wieder im Trockenen standen schüttelte sich Runner kräftig und trollte sich wieder zu seinem Schlafplatz an der Feuerstelle. Whitefang indes wischte sich mit der Decke den Regen aus dem Gesicht, und nun fror er wieder. Der Wind war unter die Decke auf seine nackte Haut gefegt und hatte dort Gänsehaut hinterlassen.
Schnell ging er an das Feuer und setzte sich dicht davor. Dann streckte er seinen Arm aus und rüttelte an Young Deers Schulter. "Aufwachen...." raunte er seinem Freund zu, und kurz darauf setzte sich Young Deer verschlafen auf und blinzelte in das Feuer.
"Was ist passiert...?"
Whitefang zeigte auf das Wildschwein. "Nichts...aber wir können nun etwas essen." Er zog seinen Dolch hervor, wobei die Decke von seinen Schultern rutschte. Dann begann er ein dickeres Stück Fleisch von dem Braten abzuschneiden. Da sie keine Schüsseln dabei hatten, musste er es in seine Hand fallen lassen. Es war sehr heiss, und beinahe wäre seine Hand zurück gezuckt und hätte das Fleisch zu Boden fallen lassen. Eilig reichte er es seinem Freund, welcher ebenfalls gegen die Hitze in seiner Hand zu kämpfen hatte. Young Deer ließ das Fleisch von einer Hand in die andere rollen und pustete dabei.
"Wir hätten mehr Kochzeug mitnehmen sollen," meinte Whitefang zerknirscht und schnitt sich nun auch eine fettige Scheibe ab. Dann fiel sein Blick auf Rainsongs Rücken. Sie war auch hungrig, aber sie hatte sich erst hingelegt. Vielleicht schlief sie schon, und er konnte sie doch nicht wieder aufwecken. Während er von dem Fleisch abbiss hoffte er, dass sie von alleine wach werden würde.
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Beitrag von Rainsong 20/8/2010, 10:16

Der Regen liess langsam nach und das leises Tröpfeln beruhigte ihre Seele. Mit halbgeschlossenen Augen betrachtete sie die einzelnen vom Mond angetsrahlten Tropfen, welche sich auf den Blätterm festgehangen hatten und ein leiser Wind säuselte durch die Äste. Als würde der Wald auf sie warten. Sie bekam garnicht mit, dass Whitefang kurz verschwand. Nur als sein Hund leise wimmerte, wendete sie ihre Augen vom Wald ab, regte sich jedoch nicht. Liess ihren Blick nur kurz über ihren Unterarm gleiten, welcher von den vielen Dornbüschen völlig zernarbt war und liess ihn seufzend unter dem Fell verschwinden. Vielleicht hatte sie im Laufe des Tages Glück und würde auf einen See oder etwas in der Art treffen, um ihre Wunden zu kühlen. Auch ihr Hintern schmerzte sehr von dem Sturz. Eigentlich gab es gerade kaum etwas an ihr, was nicht schmerzte. Aber irgendwie mochte sie dies. Es bedeutete das sie lebte. Das sie noch am Leben war, trotz der Umstände. Die Männer im Clan hielten sie vermutlich längst für tot, hielten sie doch generell Frauen für unfähig, etwas anderes zu tun als Kinder zu bekommen und den Herren alles nach zu tragen. Vielleicht wurde sie ja irgendwann sogar mal auf jemanden treffen, dem sie doch wieder vertrauen schenken könnte und musste Grinsen. Ja vielleicht würde sie ja sogar die aller erste Clanführerin eines neues Clans werden? Sie kicherte leise. Natürlich war diese Tatsache genauso unwarscheinlich, wie das ein Wolf und ein Hase Freundschaft schlossen. Doch würde sie wenigstens versuchen ihre "Frau" zu stehen. Die Symbolik hinter ihrem Handeln war für sie immernoch zu wichtig. Sie lauschte, wie Whitefangs Schritte ihn zum Feuer führten und er seinen Freund aufweckte. Noch gab Rainsong keinen Mucks von sich sondern fixierte einen runden Kieselstein vor sich und drehte ihn in ihrer Hand. Dann höhrte sie wie sie wohl das Fleisch anschnitten und Vorfreude machte sich in ihr breit. Ein breites Grinsen durchzog ihr Gesicht als sie höhrte, wie sie mit dem heissen Fleisch zu kämpfen hatten. Ja es waren tapfere Männer, auf einer gefahrenvollen Reise. Doch just in diesem Moment, ging es doch nichts über die Gedankengänge einer Frau wie ihr, welche selbstverständlich an Kochzeug gedacht hatte. Obwohl sie weitaus weniger Zeit für ihre Planung gehabt haben musste. Sie behielt dieses Grinsen als sie sich langsam aufrichtete und sich streckte, so als ob sie geschlafen hatte. Bevor sie sich herumdrehte legte sie ein Emotionsloses und ernstes Gesicht auf, tat verschlafen und kramte in der anderen noch verschlossenen Satteltasche. Hohlte einen hölzernen Teller und ihr Messer hinaus und hockte sich vor die Sau. Es fiel ihr sichtlich schwer, sich ihr Grinsen zu verkneifen, blickte einmal für einen Bruchteil einer Sekunde in Whitefangs Augen und schnitt sich mehrere Stücke ab, welche sofort auf ihren Teller fielen. Hätte sie ihnen sagen sollen das sie noch einen weiteren grösseren Teller dabei hatte? Irgendwie entschied sie sich einfach dagegen, erhob sich schliesslich leicht lächelnd während sie den Jägern abwechselnd in die Augen sah und setzte sich weit entfernt an den Rand des Vorsprunges mit dem Rücken zu ihnen. Das Fleisch roch so herrlich das sie aufpasen musste, sich nicht an ihrem eigenen Speichel zu verschlucken und sie musste sich stark bremsen, ihren ausgehungerten Magen nicht voll zu stopfen. Biss genüsslich mit geschlossenen Augen in das Herzhafte Stück und zog genüsslich den aromatischen Saft aus dem triefenden Fleisch heraus. Dieses Fleisch kam wirklich wie gerufen. Der starke Fettgehalt würde sie stärken für den kommenden Tag. Sie liess sich etwas Zeit um das Fleisch in vollen Zügen zu geniessen und trat erst an das Fleisch heran, als sie den Teller geleert hatte. Entschlossen blickte sie White wieder in die Augen und zeigte mitdem Messer auf den rest der Sau.

"Lasst mir diese Keule. den Rest könnt ihr haben. Das reicht mir."

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Beitrag von Whitefang 20/8/2010, 10:44

Schweigend und schmatzend füllten die beiden Männer ihre Bäuche mit dem Fleisch. Da sie nur kleine Stücke abschnitten, mussten sie immer wieder neu nachnehmen und ein ums andere mal widerholte sich das Schauspiel, als sie sich fast die Finger verbrannten. Doch oft genug schon hatten sie so gegessen als sie unterwegs gewesen waren, es würde sie nicht umbringen. Genau genommen fühlten sie nicht einmal Scham so zu essen. Sie waren eben Männer, die konnten es sich schon mal leisten sich wie die Urmenschen zu benehmen.
Irgendwann setzte sich Rainsong auf, und Whitefang beobachtete wie sie sich streckte und dann in ihrer Tasche kramte. Zum Vorschein kamen ein Teller und ein Messer, etwas das sie beide auch gebraucht hätten. Schweigend beobachteten die Männer wie sie aufstand und sich etwas von dem Wildschwein abschnitt, sich wieder zurück setzte und genüsslich von dem Fleisch aß. Die Männer beobachteten sie ein wenig neidisch dabei. Nun genossen sie alle drei die Kraft, die sie aus dem Fett erhalten konnten. Und es schien fast so, als würden sie es schon ewig so tun. Whitefang warf seinem mit Blicken bettelnden Hund immer wieder einen Knorpel oder ein Stück Fleisch hin, welches Runner gierig verschlang.
Nach einer Weile schienen sie schon etwas gesättigt, doch sie hörten trotzdem nicht auf zu essen. Es wäre zu schade gewesen um das Fleisch, wenn es im Feuer verbrannte oder wenn sie es zurückliessen. Rainsong erhob sich erneut und kam mit leerem Teller zurück an das Feuer. Whitefang erwiderte ihren Blick als sie sagte:

"Lasst mir diese Keule. den Rest könnt ihr haben. Das reicht mir."

Sofort reagierte Young Deer. Sein Gesicht verriet Zorn als er mit einer hektischen Armbewegung an den Rand des Feuers deutete. Eine steile Falte hatte sich zwischen seinen Brauen gebildet. "Du hast doch dort drüben bereits eine Keule, und einen Lauf dazu! Ist dir das nicht genug?!"
Whitefang hörte sofort auf zu essen und legte seinem Freund beruhigend eine Hand auf den Oberarm, damit er schwieg. Vielleicht hatte die Cheno-kah es nicht gesehen, oder sie war so hungrig dass sie nicht warten wollte, bis sie die rohe Keule ebenfalls gegart hatte. Ohne dass man etwas auf seinem Gesicht lesen konnte, sah er Rainsong in die Augen. Er zwang sich Ruhe zu bewahren.
"Nimm dir ruhig wenn du hungrig bist," sagte er nur und spürte, wie Young Deer ihn brüskiert von der Seite anstarrte. Whitefang ließ von seinem Freund ab und wandte sich wieder dem Fleisch in seiner Hand zu. Wie gerne hätte er jetzt einen von Clovers mit süßen Birnen und Honig gefüllten Maiskuchen gegessen. Schweigend ließ er Rainsong von dem Fleisch nehmen und ignorierte seinen Freund, der immer noch beleidigt zu sein schien und sein restliches Fleisch an den Hund verfütterte. Whitefang spürte bereits Sättigung, und nur mit Mühe stopfte er das Fleisch in sich hinein. Irgendwann konnte er nicht mehr, würgte das Fleisch herunter und trank einige große Schlucke aus seinem Trinkschlauch.
Seufzend wandte er sich an Young Deer. "Ich werde mich nun hinlegen..bitte achte auf das Feuer und wecke mich, sobald etwas ungewöhnlich ist. Spätestens aber, wenn die ersten Vögel singen," sagte er leise und legte sich zurück. Er drehte sich auf die Seite, winkelte die Beine an, legte seinen Kopf auf seine Hände und schloss seine Augen. Er spürte noch wie sein Hund sich hinter ihm an seinen Rücken lehnte, ehe er einschlief.
Young Deer saß währenddessen weiterhin am Feuer und starrte die Chenokah unfreundlich an. Dann kümmerte er sich um das Feuer und lockerte die Glut mit einem Holzstab.
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Beitrag von Rainsong 20/8/2010, 11:16

Anstatt von Whitefang die Antwort zu erhalten, füllte sich das Gesicht des anderen, dessen Namen ihr bereits wieder entfallen war mit Zorn und gab ihr recht deutlich zu verstehen, welche Empörung in ihm wuchs über ihre klare Forderung. Doch war genau dies etwas, was sie bereits so gut kannte, was so typisch war für das verhalten eines Mannes und leicht amüsiert, stiess sie Luft aus und zog dabei einen Mundwinkel nach oben. Er war bereits so vollgefressen und trotzdem gönnte er ihr den Rest nicht. Und Rain kannte den Grund wohl nur zu gut. Und genau diese Tatsache war es, was sie nur müde lächeln liess. Doch Whitefang erhob schliesslich das Wort und beschwichtigte ihn. Nein noch mehr, er sagte ihr soga, dass sie sich nehmen könne wenn sie noch hungrig sei. Innerlich verwirrte sie dies, doch blickte sie sofort wieder zu dem Jäger, um seinen brüskierten Ausdruck im Gesicht zu geniessen. Rain versuchte aber, keine regung darauf zu zeigen. White hatte sich gegen seinen Begeiter gestellt. Und sie wollte es nichtnoch schlimmer machen. Also trennte sie gekonnt die Keule ab und begann, das Fleisch in kleine Stücke zu zerteilen. Räuchern würde sie nun nicht können. denn der Hund schien nur allzu angetan von den letzte saftigen Sücken, welche Rain so säuberlich abtrennte. Ein langer Sabberfaden lief ihm die Lefzen hinab während er jeden Handgriff von ihr studierte. Also hohlte sie schnell das pökelfleisch aus ihrer Tasche hervor und wickelte das frische Fleisch erstmal sorgfältig darin ein um es in ihren Taschen zu verstauen. Danach hohlte sie Nadel und faden hervor um den Riss an den Chaps zu nähen, welcher durch den Sturz vom Ast entstanden war. Mit ihren fast schwarzen Augen glitt sie kurz zu dem Kangee hinüber, während nun Whitefang sich etwas Schlaf gönnte. Dieser starrte sie immernoch recht mürrisch an und wieder musste sie sich in Zaum halten, senkte ihren Blick ud konzentrierte sich auf das flicken. Bald schon würde die Sonne aufgehen und Sie würde auch noch versuchen müssen, etwas zu schlafen, ehe sie sich voneinander trennen würden. Als sie daran dachte spürte sie etwas i sich aufkommen, was sie nicht einsortieren konnte. Irgendwie machte es sie traurig. Obwohl die Umstände ziemlich holperig von Statten gelaufen waren, bestand doch in irgendeiner Form eine gewisse Faszination, was Whitefang anging. Er hatte das ruhige, doch gefasste Wesen ihres Vaters, was sie so mochte. Als Der andere dies nicht merkte, huschte ihr Blick zu seinem schlafenden Körper. Er hatte Recht mit allem was er sagte. Doch wenn nur Woodsprite ein Fünkchen von dem Respekt und der fairen Handlungsweise dieses Jägers an sich gehabt hätte, vielleicht würde sie nun nicht hier sitzen. Schnell veratmete sie ihre Gedanken. Ob sie überhaupt jemals auf einen Mann eingehen können würde? Ob es soclhen gab, der mit ihrem reien geist zurechtkommen würde? Ob sie überhaupt dazu kommen würde bevor die Geister sie in die Knie zwingen würden draussen in den Wäldern? Wie gerne hätte sie ihn gefragt, ob er sie begleiten würde um ihr zu zeigen, wie man Jagd, Spuren liesst und in Gefahrensituationen handelt. Obwohl er ihr so kühl gegenüber gewesen war, irgendwie mochte sie ihn. Kurz betrachtete sie die vollendete Naht, erhaschte kurz einen Blick zum wachenden Jäger, welcher aufs feuer starrte um seinen groll zu vergessen und verstaute wieder alles in Ihren Beuteln ehe sie sich zur Ruhe legte und sich tief in ihr Fell zurückzog.
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Beitrag von Young Deer 20/8/2010, 19:32

Die restliche Nacht über versuchte Young Deer nicht einzuschlafen. Er konzentrierte sich auf das Feuer welches immer weiter schrumpfte, oder auf das leise Tippeln der Ratten und Mäuse die in dem Vorsprung Schutz vor dem nassen Wetter suchten, oder auf die vielen Geräusche die ein Wald auch in der Nacht hervorbrachte. Der Regen hatte irgendwann glücklicher weise aufgehört, und als das Feuer keine Flammen mehr besaß sondern nur noch die Kohlen glühten, sah er dass das Licht draussen langsam aufhellte. Erst war es dunkelblau, dann wechselte es über in fahles Grau und schließlich in wässriges Graublau.
Young Deer hatte mit angewinkelten Beinen, auf denen er seinen Kopf angelehnt hatte, dagesessen und darauf gewartet, dass die Zeit verstrich. Sein Magen arbeitete noch immer an dem fettigen Fleisch, und vor dem nächsten Abend würde er keine weitere Mahlzeit benötigen. Vorsichtig neigte er sich zu Whitefang rüber und weckte ihn durch ein Rütteln an seinem Gesäß, welches er ihm zugewandt hatte.
Whitefang erwachte langsam, und leise stöhnend setzte er sich auf und sah sich um. Als würde er frieren zog er seine Decke fester um seine Schultern; sein Haar war ein wenig zerzaust, und er wirkte noch sehr müde.
"Es ist Sonnenaufgang, wir sollten gehen," flüsterte Young Deer so leise dass die Cheno-kah es sicherlich nicht hören konnte. Ihm hatte nicht gefallen wie selbstverständlich sie ihre Gastfreundschaft und das Aufteilen des Fleisches hingenommen hatte.
Whitefang rieb sich den Schlaf aus den Augen, und während er gähnte erhob sich sein Hund und schüttelte sich schlaftrunken. Runner gähnte mit einem quietschenden Geräusch und tappte schließlich langsam von dem Felsen herunter, um draussen sein Geschäft zu verrichten und aus den Pfützen zu saufen. Whitefang blinzelte zu Rainsong rüber welche noch immer mit dem Rücken zu ihnen schlief. Dann griff er nach seinem Wasserschlauch und trank etwas.
"Sollen wir noch etwas Fleisch mitnehmen? Ein paar Happen hat sie noch übrig gelassen," flüsterte Young Deer wieder und sah seinen Freund mit großen Augen an während er vor ihm hockte. Whitefang schüttelte nur den Kopf. Er schien so kurz nach dem Aufwachen nicht sehr gesprächig zu sein.
Also erhob sich Young Deer, scharrte die Feuerstelle mit Sand zu und beachtete das ausgetrocknete, abgekühlte Fleisch auf dem Spieß nicht weiter. Whitefang tastete nach seinem Lederhemd, nahm es an sich und strich mit seiner Hand darüber. Dann schien er zufrieden und zog es sich über den Kopf. Young Deer beobachtete ihn beiläufig dabei und ging dann zu seiner Stute am Rande des Vorsprungs. Rainsongs Pferd schnaubte leise als er sich näherte, doch er ignorierte es. Vorsichtig strich er Shy über den Kopf und ließ sich von ihr beschnuppern. Er hörte wie Whitefang aufstand und umherging, dann hörte er seine leise Stimme.
"He...du solltest besser aufwachen." Young Deer drehte sich um und starrte zu Whitefang rüber, welcher nun vor der Cheno-kah hockte und vorsichtig mit zwei Fingern ihre Schulter antippte. Young Deer war das nicht unbedingt recht, und missmutig beobachtete er wie Rainsong wach wurde. Whitefang hockte noch immer vor ihr. Sein langes Haar hing zu beiden Seiten über seine Schultern als er zu ihr hinunter schaute.
"Willst du noch ein Stück mit uns mitkommen? Vielleicht könntest du uns den kürzesten Weg zurück zeigen."
Young Deer hatte seine Hand auf den Rücken seiner Stute gelegt, und nun verdrehte er genervt seine Augen und sah wieder zu den beiden rüber. Warum sagte er das, hatte er es wirklich so nötig? Wollte er sie etwa beeindrucken? Ihm war es egal was die Cheno-kah von jetzt an machte, doch es störte ihn dass es seinem Freund scheinbar nicht egal war. Und dabei war Whitefang doch derjenige gewesen, der auf keinen Fall mit einem aus dem anderen Clan zu tun haben wollte. Tatsächlich wollte er nur noch nach Hause. Er drehte sich wieder von seinem Pferd weg und ging langsam zu seinem Freund hin. Sein Blick war ausdruckslos aber nicht freundlich. Nun wartete er darauf dass Whitefang sich in Bewegung setzte damit sie losziehen würden.
Young Deer
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Beitrag von Rainsong 21/8/2010, 08:25

Rainsong schlief tief. Träumte nicht. Normalerweise weckte sie jedes noch so kleine Geräusch, doch die Anstrengung der zwei Tage davor und der Schlafmangel liessen sie daliegen, wie ein Stein. Bis sie doch erwachte und sanften Druck an ihrer Schulter verspürte. Sie musste blinzeln und wusste im ersten Moment nicht, wo sie überhaupt war, bis sie Whitefangs Stimme vernahm, welcher sie vorsichtig weckte.

"He...du solltest besser aufwachen."

Sofort öffnete sie schlagartig ihre Augen und drehte ihren Kopf in seine Richtung und traf sofort auf sein freundliches gesicht, welches von seinen herunter hängenden Haaren umrahmt war. Rain musste sich zusammenreissen,errötete leicht und zog sich das Fell fest über ihre Brust. Ein kaum erkennbares Lächeln huschte über ihre Lippen und sie nickte nur leicht. Hate sie so lange geschlafen? Nun hatte sie den Moment der beginnenden Dämmerung verpasst und es war ihr fast ein wenig peinlich. Doch spürte sie das ihr der Schlaf sehr gutgetan hatte. Dadurch und durch die gute Mahlzeit am Abend zuvor, fühlte sie sich gut gestärkt.

"Willst du noch ein Stück mit uns mitkommen? Vielleicht könntest du uns den kürzesten Weg zurück zeigen."

Rainsong starrte ihn etwas unfreiwillig lange an ohne etwas darauf zu sagen. Noch nicht wirklich erwacht und gefesselt von seinem Blick, seiner über ihr hockenden Gestalt, strich sie sich verlegen und etwas überrumpelt ihre Haarsträhnen aus dem Gesicht und nickte leicht lächelnd, welches von ihm erwiedert wurde. Er erhob sich dann un ging von ihr fort. Mit dieser Frage hatte sie nun wirklich nicht gerechnet und hastig richtete sie sich auf und blickte sofort zu dem anderen Jäger, dessen Name ihr einfach nicht mehr einfallen wollte und mit den Pferden beschäftigt war. Dieser schien ganz und garnicht erfreut zu sein über die Tatsache, das sie die Männer noch ein Stück begleiten würde und sah sie ernst an. Rain presste kurz die Lippen zusammen und nickte ihm ebenfalls zu. Sofort sah er von hr weg und kümmerte sich wieder um seine Dinge. Rain musste fast weder ein wenig grinsen, doch unterdrückte sie es so gut es ging. Nun wolte sie nicht, dass die Männer noch auf sie würden warten müssen und stand hastig auf um ihre Sachen zusammen zu packen und ihr Fell zusammenzurollen. Erst jetzt wo sie stand, bemerkte sie wie dringend sie mal musste und blickte so unauffällig wie möglich zu den Kangee. Sie wollte nciht, dass sie dies mitbekommen würden und es ging sie ja auch garnichts an. So lief sie zerst ei Stückchen rückwärts drehte dann um und lief hastig neben den Vorsprung hinter ein Gebüsch um sich schnell hin zu hocken. Erleichtert schnaufte sie und und sah geradeaus als sie plötzlich den Hund vor sich stehen sah, welcher neugierig den Kopf zur Seite legte und sie anstarrte.

"Sht! Geh weg!" flüsterte sie leise, doch der Hund legte nur seinen kopf auf die andere Seite und winselte kurz, als sie höhrte wie Whitefang nach ihm rief. Schnell richtete sie sich erschrocken auf und trat aus dem Gebüsch hervor um wieder zu ihren sachen zu laufen als sei sie nie weg gewesen. Nachdem sie alles verstaut hatte, griff sie in ihre an den Stöcken aufgehangenen Sachen ud verzog das gesicht. Sie fühlten sich immernoch recht klamm an und das würde noch über ien paar Stunden recht unangenehm für sie werden. Doch in den Wäldern würde ihr mit Fransen und perlen behangenes kleid ur eine Last sein und kalt war ihr an dem frischem Morgen ausserdem. So hatte sie keine Wahl. Nur kümmerte sich "der andere" gerade um die Pferde, also würde sich das umziehen nicht so leicht gestalten, wie am Abend zuvor. Schnell nahm sie alle Sachen von den Stöcken und blickte zu Whitefang, welcher sie bereits ansah.

"Ich....werde mich kurz umziehen gehen..."


sagte sie verlegen und huschte wieder seitlich zum Vorsprung um ausser Sichtweite zu gelangen. Zuerst versuchte sie sich in die Lederchaps zu quetschen, doch das gestaltete sich als schwierig, denn das noch feuchte Leder glitt nur sehr schwer über ihre Schenkel. So ähnelte das hineinkommen eher einer Frau, welche sich mit dem Hintern auf ein Feuerameisen-Nest gesetzt hatte. Als sie sie endlich anhatte, prustete sie verärgert aus und richtete sich auf. Alleine davon kam sie schon ins schwitzen. Schnell zog sie sich das Kleid über ihren Kopf aus und hing es an einen herausragenden Stein des Vorsprungs. gerade als sie sich umdrehte um das Ledertop anzu ziehen starrte sie erneut in das Gesicht des Hundes, welcher sie schon wieder anstarrte und hechelte. Rain lachte leise auf.

"Na du bist ja einer! Erzähl das bloss nicht IHM was du alles siehst hörst du?"

flüsterte sie amüsiert und streifte sich lächelnd das Top über. Schliesslich zog sie sich noch die Jacke darüber und friemelte ihre langen Haare heraus. Der Zopf hatte sich gelöst und nun hingen sie ihr wieder wie ein schwarzer Umhang von den Schultern. Sie versuchte sie möglichst zu beeilen und lief bereits zurück zu den Männern. Versuchte im Gehen sich in die feuchten Stiefel zu zwängen. Mit aller Kraft versuchte sie ihren Fuß hineinzudrücken und stolperte fast. Nur mit viel Kraft schlupften sie schliesslich hinein und sie fühlte sich schrecklich. Die Feuchtigkeit liess die Sachen an ihr kleben und sie freute sich jetzt schon auf die Wärmende Mittags Sonne. Schnell verstaute sie ihr Kleid in dieSatteltasche und hob sie schliesslich ächzend auf um sie zu Joyleaf zu tragen. Sie waren sehr schwer und so brauchte sie ein paar Anläufe um sie auf die Schultern des Pferdes zu hiefen. "Der andere" schien ihr sehr amüsiert dabei zuzusehen. Rain sah sein breites Lächeln in ihren Augenwinkeln. Also atmete sie tief durch und hohlte viel Schwung. Endlich landeten Die Satteltaschen auf Joys Rücken und Rain atmete erleichtert aus, klopfte auf den Rücken ihres Pferdes und lief lächelnd zum Kopf um die Stirn zu streicheln.

"So mein Mädchen. Heute geht es weiter!"

flüsterte sie ihrem Tier zu und Joy grummelte nur leise vor sich hin. Dann sah sie über ihre Schulter zu Whitefang welcher sich auf sein Pferd schwang. rain räusperte sich und trat langsam auf ihn zu und versuchte ihm erst zum Schluss in die Auge zu sehen. Sie wusste selbst nicht, weshalb sie so nervös war, denn so kannte sie sich nicht. Irgendwie nervte sie das auch und sie war eine sehr schlechte Lügnerin. So war ihr dies leicht anzumerken. Sie erinnerte sich tatsächlch an das, was ihr vater ihr damals einmal sagte, als er sie auf seinem Pferd mitgenommen hatte, um ihr die Schöhnheit der Wälder und das Chneko-kah Gebiet zu zeigen. Damals hatte er ihr die Richtungen angegeben, in welche man reiten musste, um zu den Nachbarclans zu gelangen. Und wieder dankte sie ihm still dafür.

"Ähm. Wir müssen durch diesen Pass, wenn wir an den Höhlensystemen am Ostkamm vorbei reiten, umgehen wir ein kleines Stück die Sümpfe und kommen auf den Pferden schneller voran."

Whitefang folgte ihrem Finger in die angegebene Richtung und bickteseinen Begleiter an, so als würde er ihm sagen wollen, das es wohl doch gut gewesen sei Rain zu fragen ob sie mitkommen würde. Rain sah aber nicht zum anderen Jäger hinüber, denn sie wollte ihn nicht noch mehr verärgern. So lief sie mit gesenktem Blick zu Joy hinüber und schwang sichauf ihren Rücken. Kurz zischte sie schmerzvoll auf und verlagerte ihr Gewicht nach vorne, denn ihr Steissbein schmerzte immernoch heftig von dem Sturz vom Ast und so liess sie sich ganz vorsichtig auf ihrem Hintern nieder. Die Männer ritten vor ihr los und so trabte sie mit Joy ein paar Schritte hinterher sodass ihre langen Haare sich auf die Kruppe des Tieres legten. Bis sie neben Whitefang ritt und ihn ansah.

"Ich danke euch Whitefang!"

sagte sie leise und lächelte. Sie hatte mit Absicht "euch" gesagt, doch irgendwie fürchtete sie sich bereits jetzt ein wenig davor, die Männer bald verlassen zu müssen. Sie fühlte sich irgendwie sicher an Whitefangs Seite. Doch sie wusste, das ihr Schicksal nicht das ihre war. Und so versuchte sie sich auf den Weg zu konzentrieren während der Hund freudig vorauslief.
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Beitrag von Whitefang 21/8/2010, 13:36

Da Rainsong auf seine Frage hin nickte war Whitefang ein wenig erleichtert über ihre Zusage, dass sie ihnen den kürzesten Weg zeigen würde. Immerhin stand sie noch in ihrer Schuld, dafür dass sie sie aus der brenzligen Situation gerettet hatten. Also wendete er sich seinem Freund zu und beredete leise mit ihm, dass sie von der Cheno-kah ein Stück geführt werden würden um schneller nach Hause zu gelangen. Young Deer erschien ihm an diesem Morgen irgendwie ein wenig zurückhaltend und nachdenklich, was er auf die Tatsache schob dass sie nicht wie zuerst geplant in die Kintla Mountains zogen. Doch es war besser so.
Whitefang bemerkte gar nicht dass Rainsong kurz verschwand. Erst als sie sich an ihren Satteltaschen zu schaffen machte sah er neugierig zu ihr hin. Wieder einmal wurde ihm bewusst dass er selten mit anderen Menschen zu tun hatte; und da sie eine Clanfremde war machte ihn jede ihrer Bewegungen neugierig. Er ging zu seinem Pferd und legte die Decke auf dessen Rücken, streichelte eine Weile seinen Hals und führte es dann unter dem Vorsprung hervor. Young Deer folgte ihm mit seiner Stute, und draussen warteten sie während die Pferde die Chance nutzten und ein wenig nasses Gras fraßen.
Der Boden war vollgesogen mit Regenwasser, bei jedem Schritt der Hufe machte es ein schmatzendes Geräusch. Sie würden vorsichtig reiten müssen damit die Pferde nicht ausrutschten und sich verletzten. Whitefang sah Rainsong auf sich zukommen, und mit ruhigem Blick sah er ihr entgegen. Sie wirkte nun ausgeschlafen, doch die blauen Stellen an ihrem Kiefer und die Kratzer in ihrem Gesicht entstellten noch immer ihre Schönheit. Sie blieb vor ihm stehen und sah zu ihm hoch, und er lächelte sie freundlich an.

"Ähm. Wir müssen durch diesen Pass, wenn wir an den Höhlensystemen am Ostkamm vorbei reiten, umgehen wir ein kleines Stück die Sümpfe und kommen auf den Pferden schneller voran."

Sie wies in besagte Richtung, und Whitefang folgte ihrem Fingerzeig. Dann sah er zu Young Deer hin, welcher ihn nur ausdruckslos anstarrte, so als würden ihn ihre Worte gar nicht interessieren. Sein Freund war für gewöhnlich ein offener, kontaktfreudiger Mensch, doch jetzt stand er sich selbst im Wege. Whitefang wusste nicht woran das liegen konnte.
Rainsong stieg ebenfalls auf ihr Pferd, und so konnten die beiden Männer losreiten, nun da sie die Richtung wussten. Runner lief bereits kreuz und quer voraus und suchte den Boden nach Spuren ab. Nach einigen Metern holte die Cheno-kah mit ihrem Pferd auf und ritt direkt neben Whitefang, welcher ihr liebenswürdiges Lächeln erwiderte.

"Ich danke euch Whitefang!"

Er senkte kurz seinen Blick, und mit einem Lächeln auf den Lippen blickte er nach vorne auf das dichte Unterholz und den überschwemmten Pfad, auf welchem sie nun dahinritten. Es war bereits heller geworden und die Vögel stimmten ihre Balzlieder an. Die Luft war noch kühl, aber sie froren nicht. Es versprach ein schöner, milder Tag zu werden.
"Du brauchst nicht zu danken für etwas, das jeder getan hätte. Wir sind Kangee, für uns ist das selbstverständlich. Und im gegenteil, wir müssen dir nun danken dass du uns den kürzesten Weg durch dein Gebiet zeigst!"
Er sah zu ihr rüber und lächelte noch ein wenig mehr, so als hätte er einen Witz erzählt. Young Deer ritt etwas weiter abseits und schwieg verschlossen, den Blick auf den Weg gerichtet, seinen Speer am Gürtel befestigt. Die Pferde wollten immer wieder stehen bleiben und von dem frisch sprießenden Grün knabbern, doch die Männer trieben sie ohne Mitleid weiter. Es war merkwürdig dass sie so im Einklang mit einer Clanfremden dahin ritten, und doch war diese Situation spannend und neu. Vielleicht würde sie ihnen unterwegs etwas erzählen was sie aufheiterte oder neugierig machte; bisher hatte Rainsong nur Bedrückendes erzählt, doch es musste doch auch etwas geben was sie mit Leben erfüllte und das sie teilen wollte. Oder misstraute sie ihnen so sehr? Sie wollte nicht einmal wissen warum sie hier waren und wie es bei ihnen im Süden war.
Und das Schweigen war die erste Zeit auch angenehm gewesen, doch nach einer Weile bedrückte es ihn sehr. Er ließ Feather Mane ein wenig langsamer reiten und suchte die Nähe zu seinem Freund. Leise unterhielt er sich mit ihm über einige Wildspuren die er gesehen hatte, und später darüber was wohl gerade die Leute aus ihrem Clan so machten. Dann schwiegen sie wieder, und sie ließen sich von Rainsong durch das Gebiet führen.
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Beitrag von Rainsong 22/8/2010, 13:16

"Du brauchst nicht zu danken für etwas, das jeder getan hätte. Wir sind Kangee, für uns ist das selbstverständlich. Und im gegenteil, wir müssen dir nun danken dass du uns den kürzesten Weg durch dein Gebiet zeigst!"

Rainsong grinste verlegen und liess ihren Blick kurz nach Unten sinken ehe sie wieder in seine Auge sah. Er lächelte sie an und Rainsong musste wieder mit ihrer Gesichtsfarbe kämpfen. Sie verlagerte ihr Gewicht ein wenig nach vorne, um Joyleaf ein wenig voran zu treiben und voraus zu laufen. Ihr Herz pochte, doch weshalb wusste sie nicht. Als besonders angenehm empfand sie dieses Gefühl nicht also versuchte sie sich auf die Landschaft und die Richtung zu konzentrieren. Für eine kurze Zeit genoss sie das Gefühl der sich bewegenden Muskeln ihres Pferdes unter ihr, die wärmende Sonne, welche sich langsam über die Bäume quälte und immer mehr ihre Sachen trocknen liess. Genoss die herrlichen hellgrünen Knospen des Frühlings und die angenehm frische Waldboden-Luft. Vereinzelt durchquerten sie plötzlich auftauchende Nebelschwaden. Der Wald atmete. Immer wieder fand Rain einige Lichtungen. welche ihr sagten. dass sie sich auf dem richtigen Weg befand und war sehr erleichtert darüber. Keinesfall würde sie sich jetzt verlaufen wollen, denn das würde "dem Anderen" wieder einen Grund geben, sich über sie zu beschweren. Ausserdem genoss sie die Tatsache, das ihr zwei Männer folgen mussten und ritt mit geradem Rücken voraus. Und was obendrauf für sie gut war, war dass sie sich noch weiter vom Dorf entfernte und noch mehr aus der Reichweite der Späher kam, welche nach ihr suchen könnten. Sie hatte in diese angenehmen Atmosphäre des morgendlichen Waldes viel Zeit um nachzudenken. Auch darüber, wie es wohl in dem Dorf der beiden Kangee so aussehen würde. Ob sie wohl auch in Tipis lebten? Dieselben Zeremonien und Bräuche hatten? Neugier überkam sie. Sie hatte noch nie mit Clanfremden gesprochen und nun leitete sie sie zurück aus den Wäldern der Chenokah hinaus, hatte Schlafplatz und Essen mit ihnen geteilt. Ausserdem wollte sie mehr über Whitefang erfahren, doch wie sollte sie fragen ohne dabei den respektvollen Abstand zu überschreiten, den man einem so Fremden normalerweise einhielt? Je mehr sie der Grenze des Chenokah Gebietes kamen, desto trauriger wurde sie über die Tatsache, ihm diese Fragen womöglich niemals mehr stellen zu können. Ob er eine Frau hatte welche auf ihn warten würde?
Halt! Wie konnte sie an enie solche Frage nur überhupt denken? Sie war davongelaufen, geradeWEIL sie keinen Mann wollte. Zumindest nicht jemanden wie Woodsprite. Doch noch nie hatte ein Mann sie so fasziniert und mit Fragen gefüllt, wie dieser Fremde. Ihr Haar glänzte in der Mittagssonne und wärmte ihren Rücken. So unauffällig wie möglich schielte sie über ihre Schulter zu Whitefang hinüber, welcher ebenfalls wie "der Andere" die Gegend betrachtete und womöglich nach Gefahren Ausschau hielt. Dann blickte sie auf ihre Hände nieder. Sie hatte eh nichts zu verlieren. Wieso eigentlich nicht? Sie lehnte sich ein wenig nach hinten. Joyleaf reagierte sofort und wurde ein wenig langsamer, sodass sie neben Whitefang herritt.

"Wir sind bald an der Grenze. Sobald wir an den Höhlen vorbei sind, betretet ihr euer Gebiet."

Rainsong lächelte unfreiwillig. Doch irgendwie konnte sie nicht anders. Er nickte ihr freundlich zu und nervös senkte sie ihren Blick ehe sie vorsichtig und leise ihre in sich brennende Frage stellte.

"Wie... ist es so in eurem Dorf? Seid ihr viele? Und wie kamt ihr eigentlich dazu, in Cheno-kah Gebiet vorzudringen?"

Rain sah ihm neugierig i die Augen und bemerkte die Reaktion des anderen Kangee nicht. doch sie konnte sie sich denken. Zu schade, das sie ihr völlig egal war. Sie wollte die letzten Stunden einfach mehr über diesen Whitefang erfahren. Wer weiss, was die Geister in Zukunft noch mit ihr vorhatte, vielleicht würde sie wenn sie es bis dahin schaffen würde, ihm noch einmal begegnen. Innerlich hoffte sie dies zumindest.
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Beitrag von Whitefang 22/8/2010, 16:34

Die Landschaft war trotz der frühlinghaften Kargheit wunderschön, und Whitefang konnte es gut verstehen warum die Menschen vom Clan der Cheno-kah hier lebten; es schien genügend Wild zu geben, zumindest jetzt im Frühling, nicht nur Schwarz- und Rotwild sondern auch viele Vögel, und er würde sein bestes Hemd darauf verwetten dass im Sommer die Wiesen mit essbaren Pflanzen nur so vollstanden. Die Cheno-kah schienen hier ein gutes Leben zu haben, und die Gegend glich sehr ihrer eigenen Heimat im Süden. Dort waren die Winter jedoch härter, alleine durch die höhere Lage in der Nähe der Spirit Mountains.
Whitefang bemerkte wie Rainsong ihr Pferd langsamer werden ließ, und schon ritt sie neben ihm her. Das Lächeln das sie ihm schenkte wärmte sein Herz, auch wenn er sich verbot so zu fühlen. Krampfhaft versuchte er neutral zu wirken, zu überspielen dass er die Gesellschaft einer jungen Frau nicht gewohnt war.

"Wir sind bald an der Grenze. Sobald wir an den Höhlen vorbei sind, betretet ihr euer Gebiet."

Whitefang erwiderte ihren Blick und nickte schweigend, ehe seine Augen die Gegend absuchte welche sich nun in lichteren Baumbestand wechselte. Immer wieder überquerten sie Anhöhen die sie hinaufreiten mussten, und dann hatten sie einen Blick hinunter in die Täler welche von Tannen und Ahorn gesäumt waren. Im Herbst musste es ein traumhafter Anblick sein. Doch wo sollten hier die Höhlen sein...?

"Wie... ist es so in eurem Dorf? Seid ihr viele? Und wie kamt ihr eigentlich dazu, in Cheno-kah Gebiet vorzudringen?"

Als er ihre Worte hörte blickte er ein wenig überrascht zu ihr hin. Nun schien sie doch neugierig zu sein, und für einen Moment überlegte er während sie dahin ritten. Runner kläffte irgendwo in den Hecken vor ihnen, so als würde er sie anfeuern schneller zu reiten.

"Ob wir viele sind? Ich denke schon," sagte er nachdenklich und blickte vor sich auf den matschigen Weg. "Wir haben drei feste Lager in unserem Gebiet, alle liegen sie an einem großen See der das Tal in den Spirit Mountains füllt. Wir haben viel zu Essen, Fisch und Wild. Die Wälder sind wie hier bei euch, mit vielen Pflanzen die wir verarbeiten können. Unsere Frauen sind sehr fleissig, und die Männer gehen gerne jagen."
Er wusste nicht ob das was er erzählte, nicht genauso auf die Cheno-kah zutraf und ob es etwas neues war, wenn er es ihr erzählte. "Wir empfangen gerne Besuch, niemand ist kriegerisch oder misstrauisch. Unser Clanführer versucht immer einen guten Kontakt zu den anderen Clans zu erhalten. Ich glaube das Leben dort ist genauso wie hier."
Die Sonne wärmte sein dunkles Haar, und für einen Moment schloss er seine Augen und genoss die Wärme. Bald würden sie in ihrem Gebiet sein, und was würde dann mit der Cheno-kah werden die ihren Clan verlassen hatte und ganz auf sich allein gestellt war? Wie konnte sie nur so ruhig sein? Jede andere Frau würde verrückt werden vor Angst.
Prüfend blickte er ihr Profil von der Seite an, und er zögerte noch einen Moment ehe er mit der Sprache heraus rückte.

"Young Deer und ich waren gelangweilt. Wir haben keine Frauen und keine Kinder, wir können unsere Tage anders planen wie die meisten anderen. Darum hatten wir beschlossen etwas zu reisen, nur um zu sehen was es hinter unseren Jagdgrenzen zu sehen gibt. Wir waren schon in den Dry Plains, und nun das erste Mal in eurem Gebiet. Und...vielleicht würdest du ja auch einmal unser Gebiet sehen wollen. Gerade jetzt wo du alleine bist...unser Dorf würde dich herzlich empfangen, niemand hätte etwas gegen dich wenn du unser Gast wärst. Solange bis du deinen Weg gefunden hast."

Gerade wandte er seinen Blick ab, denn er fürchtete sie könnte ihn auslachen oder ihn für verrückt erklären so etwas vorzuschlagen. Sie schien eine selbstbewusste Frau zu sein, ganz so wie es die Kangee-Frauen auch waren. Und oft genug hatte auch er schon etwas von solch einem Selbstbewusstsein zu spüren bekommen wenn eine Frau ihn scharf zurechtwies oder vor den ganzen anderen blamierte.
Da hörte er ein leises Geräusch. Ein Wispern, Flüstern, so als würde der Wind etwas sagen während er über die Baumrinden und Felsen wehte. Es klang so eindrücklich und fremd dass er sofort alles um sich herum vergaß und seinen Kopf in diese Richtung drehte.
"Ruf...." hörte er wieder, als wäre es eine Illusion die ihm der Wind zutrug. Sofort stellten sich die feinen Härchen in seinem Nacken auf als ihm ein Schauer den Rücken herunter rann. Er lenkte Feather Mane zur Seite ohne auf die anderen beiden zu achten. Riefen ihn die Geister? War es ein böses Zeichen? Mit klopfendem Herzen ritt er an den Rand der Anhöhe heran und rutschte dann langsam von seinem Pferd, die Augen starr auf den Himmel gerichtet. Wind wehte ihm frei durch das Haar und ließ es durch die Luft tanzen.

"folge...dem...Ruf..."

Whitefang ging zwei Schritte, dann blieb er stehen. Er wurde fast ohnmächtig vor Aufregung und Verwirrung. Young Deer und Rainsong schienen nicht so verängstigt zu sein, sie saßen noch auf ihren Pferden. Hatten sie es denn nicht gehört? Das leise Säuseln, als habe der Wind gesprochen?
Seine Augen sanken aus dem Stahlblau des Himmels hinunter auf das Tal der Anhöhe. Dort sah er einen weissen Punkt in dem Grün auftauchen. Er kniff seine Augen zusammen und versuchte mehr zu erkennen. Der Punkt schlängelte sich näher heran, wurde ein wenig größer. Ein Wolf...ging es ihm durch den Kopf. Ein weisser Wolf. Wie in Trance wurde er sich bewusst dass dies irgendein Zeichen sein musste, denn hier gab es keinen einzigen Wolf der weiss war. Er hörte Schritte hinter sich, dann Young Deers Stimme als er neben ihm ankam. Auch er schien ungläubig auf den weissen Wolf zu starren, dann zog er seinen Bogen und einen Pfeil von seinem Rücken.
Noch als er den Pfeil auf die Sehne legte schlug ihm Whitefang die Hand auf das Holz und unterbrach ihn. Eindringlich starrte er seinen Freund an, welcher nicht verstand warum Whitefang ihm solch eine seltene Beute vermasselte.
"Nein...! Nicht dieser!" stieß Whitefang nur hervor und sah wieder hinunter in das Tal, doch der weisse Wolf war verschwunden. So schnell hätte kein Tier in dieser kurzen Zeit verschwinden können, und das versetzte ihn noch mehr in Verwirrung. Ungläubig suchten seine Augen die Wiesen und den Waldrand ab, doch keine Bewegung war dort zu erkennen. Auch das Flüstern war nicht mehr zu hören.

"Whitefang...sieh dort!" hörte er Young Deer aufgeregt sagen. Er folgte seinem Fingerzeig und sah nun in der Ferne etwas zwischen den Freiflächen der Baumgruppen auftauchen. Es waren Reiter auf Pferden, wieviele konnte er nicht erkennen. Sie waren so weit weg dass man sie nicht einmal hören konnte, doch sie ritten in ihre Richtung. Eine böse Vorahnung erfasste ihn. Mit blassem Gesicht drehte er sich zu Rainsong, so als würde nur sie die Antwort darauf kennen.
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Beitrag von Rainsong 22/8/2010, 23:26

Rainsong lauschte ihm und senkte ihren Blick auf ihre Hände vor sich, um ihr Ohr zu ihm zu drehen und besser höhren zu können, während er ihr von seinem Dorf erzählte. Die Pferde schritten ruhig voran und als er so sprach, kam es Rainsong fast so vor, als würde er von ihrem eigenen Stamm berichten. Sie schienen sich zumindest was das Dorfleben anging sehr ähnlich zu sein. Nur, dass sie sich zu zwei Lagerrn aufteilten statt Drei. Nachdenklich versuchte sie sich es vorzustellen. Und was Whitefang über den Clanführer berichtete und wie friedfertig sie doch sein mögen, wurde sie ein wenig nachdenklich. Sie wollte nicht alleine zurück bleiben. Sie wollte sich ja gerne einbringen in ein Dorfleben. Doch egal wie sie es drehte und wendete, sie wusste nicht, wie das gehen sollte. Zurück konnte sie nicht. Und die Blösse geben, um danach zu fragen, mit den Kangee zu ziehen, wollte sie sich einfach nicht geben. Dafür wohnte doch zuviel Stolz in ihr. Doch machte es sie auch traurig. Er fuhr schliesslich fort und als er von sich aus erwähnte, dass er und Young Deer...YOUNG DEER! Ja DAS war sein Name! Das sie beide keine Frauen hatten hatte sie sofort einen Kloss im Hals und starrte geradeaus um sich nichts anmerken zu lassen. Doch gerade als sie sich fangen wollte, schlug er ihr vor doch mit in ihr Dorf zu kommen! Rainsong wäre fast vom Pferd gefallen. Entgeistert starrte sie zu ihm hinüber doch er wich sofort ihrem Blick aus. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Oder hatte sie es sich nur so sehr gewünscht, dass sie sich das gerade lebhaft vorgestellt hatte, er würde sie fragen Ihr Mund stand offen und sie musste blinzeln um sich zu fassen, doch wurde sie plötzlich sprachlos vor Freude und Erleichterung über dieses Angebot.

"Ähhhh....ich..."

begann sie, doch wurde sein Angebot gerade erst Realität in ihrem Kopf. Wusste er eigentlich, was er ihr damit gab? Sie würde nicht befürchten müssen, elendig zu verhungern oder irgendeinem Raubtier ins Maul zu laufen. Sie würde eine Chance und etwas mehr Zeit haben einen Weg zu finden, ohne dass sie dabei um ihr Überleben Kämpfen müsste. Endlich fasste sie sich und musste breit grinsen als sie ihren Blick wieder nach unten senkte und versuchte, die Worte und die Dankbarkeit in ihrem Kopf zu sortieren. Sie wollte ihm gerade antworten und sah wieder zu ihm hinüber, als sie plötzlich feststellen musste, das er ein paar Schritte weiter hinten stehen geblieben war und sie sich verwundert nach ihm umsah. Er starrte vom Vorsprung hinaus in den Himmel. Verwirrt folgte Rainsong seinem Blick, doch sah sie dort nichts als den blauen Himmel und ein paar Vögel, welche in den Winden tanzten. Nun hatte auch Young Deer sein Zurückbleiben bemerkt und ritt an ihr vorbei und auf seinen Freund zu. Langsam und bedächtig folgte sie ihm und versuchte zu sehen was er anscheinend entdeckt hatte. Oder hatte er garnichts gesehen? Manchmal hatte Großmutter plötzlich in den Wald gestarrt und Mutter hatte ihr immer erzählt, das die geister sie wohl rufen würden und kurz darauf starb sie. Nur hoffte sie, dass er aus einem anderen Grund dort hinausstarrte. Langsam glitt Whitefang vom Pferd und ging ein paar Schrite auf den Abgrund zu, wie gebannt von etwas und Rainsong machte das sehr nervös. Es machte ihr Angst wie gefesselt er anscheinend etwas sah oder vielleicht anders wahrnahm, was sie nicht vermochte. Sein Freund wurde auch sichtlich unruhig und stieg zu ihm hinab, also tat sie dasselbe und blieb ein paar Schritte hinter ihnen. Nun schien auch Young Deer etwas gesichtet zu haben und nam seinen Bogen zur Hand. Rainsongs Neudierde war nicht mehr zu bändigen. Langsam schlich sie näher etwas abseits von den Männern heran und sah stirnrunzelnd den Abgrund hinunter. Was sie dort sah, verlieh ihr einen mächtigen Schauer durch ihren ganzen Körper. Sie hatte bereits öfter einen Wolf zu Gesicht bekommen. Doch noch niemals einen weissen. Und wieder musste sie sich an eine alte geschichte ihrer Grossmutter vor Jahren erinnern, welche von einem solchen weissen Wolf handelte. Ungläubig starrte sie das Tierr an ud wich einen Schritt zurück. Sie höhrte wie Whitefang seinen Freund zurückhielt, doch sie konnte nicht aufhöhren, den seltsamen Wolf anzusehen. Dieser schien nun zu ihnen hinauf zu blicken und Rainsong bekam eine Gänsehaut. Dann lief er weiter vorwärts hinter einem Stein her, doch anstatt hinter ihm wieder zu erscheinen verschwand er einfach, ao als ob er mit dem Stein eins geworden war und Rain schüttelte ungläubig den Kopf. Spielte die Sonne jetzt einen streich mit ihr? hatte sie zu lange auf ihren Kopf geschienen? Verwirrt rieb sie sich kurz die Augen und sah erneut zu dem Stein, doch der Wolf war und blieb verschwunden. Dann sah sie zu den Männern hinüber, welche ihn ebenfalls suchten und nicht mehr ausmachen konnten. Was hatte dies zu bedeuten? war dies ein Waldgeist wie aus den Erzählungen? Sie hatte noch nie in ihrem bisherigen Leben irgendeine Vision oder eine Begegnung mit einem der Geister erhalten oder gehabt, so wie sie es immer wieder erzählt bekommen hatte. Und sie hatte ihn ja nicht alleine gesehen! Sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Gerade wollte sie sicherheitshalber zu ihrem Pferd zurücklaufen als Young Deer plötzlich aufrief und n eine Richtung zeigte. Schnell wand Rainsong ihren Kopf dorthin und kniff die Augen zusammen. Erst nachdem sie sich auf eine weitere Entfernung konzentrierte, konnte sie Bewegung ausmachen und versuchte sie zu fixieren. Als sie erkannte, was dort auf sie zukam riss sie erschrocken die Augen auf. Ein Schock zog sich durch ihre Glieder und wie versteinert starrte sie die Reiter in der Ferne an. Sie ahnte sofort wer sich ihnen dort näherte. Es konnten nur Cheno-kah Späher sein, welche ihren Spuren folgten! Rains Herz begann ihr biss zum Hals zu pochen und schwer atmend erwiederte sie Whitefangs Blick, welcher Bände sprach. Auch er wusste wohl, dass es nur Mitglieder ihres Stammes sein konnten. Rain sah ihn voller Angst an und schüttelte den Kopf, trat verängstigt ein paar Schritte zurück und starrte dann wieder auf die Reiter.

"Nein...NEIN! Sie dürfen mich nicht finden! Ich gehe nicht wieder zurück!"

Begann sie laut zu sagen und schüttelte weiterhin ihren Kopf. Panisch lief sie auf den Abgrund zu und versuchte die Umgebung abzusuchen, einen klaren Gedanken zu fassen was sie jetzt tun sollte! Sie wollte ja auch die Kangee nicht in Schwierigkeiten bringen. Verzweifelt versuchte sie sich auszumalen, was mit ihr geschehen würde, sobald die Krieger ihres Clans sie finden würden. Ob Woodsprite auch unter ihnen sein würde... Die Panik liess sie nicht klar denken und so lief sie nervös auf und ab und biss die Zähne zusammen und schlug die Hände an ihre Schläfen. Trat zu Whitefang und krallte sich mit ihren Fingern an seinem Arm fest.

"Bitte Whitefang hilf mir! Sie mich an und du weisst wieso ich nicht zu ihm zurück will BITTE! Ich will nicht zu ihm gehöhren müssen! Und wenn ich mich wie ein Tier verkriechen muss!"

flüsterte sie laut und sah ihm flehend in die Augen.Doch nachdem sie die letzten Worte gesprochen hatte, bekam sie plötzlich eine uverhoffte Idee und starrte ihn an.

"Die Höhlen!!! In ihnen kann man sich gut verstecken!"

Hastig blickte sie an Whitefang vorbei und lief ein paar schritte auf Youn Deer zu, welcher seinen Bogen fest umgriff und sie ernst ansah. Sie wusste er konnte sie nciht leiden. Doch sie brauchte auch seine Hilfe. Verzweifelt schüttelte sie den kopf als sich ihre Augen mit ehrlichen Tränen füllten und sie ihn ebenfalls ansah.

"Ich bitte euch Young Deer...bei den Geistern....Bitte helft mir! ich schaffe das nciht alleine! BITTE!"

Nun konnnte sie nurnoch hoffen, das doch ein gutes Herz in diesem kangee schlummerte. Sie mussten dies nicht tun.Sie mussten im Grunde garnichts was sie anging. Doch hatte sie nun keine andere Wahl und betete aus tiefstem Herzen, das die Männer ihr beistehen würden. Auch wenn sie es nicht mussten.
Rainsong
Rainsong


Charakterbeschreibung
Name: Rainsong
Alter: 20
Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

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Beitrag von Young Deer 22/8/2010, 23:55

Als Young Deer die weit entfernten Reiter entdeckt hatte war er mehr verwundert als schockiert gewesen. Der Anblick eines Dutzends Reiter die durch die Landschaft preschten erschien ihm schon recht ungewöhnlich, doch in diesem Moment ergab sich für ihn noch keinen Zusammenhang. Als wäre es belanglos starrte er in die Ferne, den Bogen noch immer in seinen Händen haltend. Ein entsetztes Rufen riss ihn aus der Starre, und verwundert drehte er sich zu Rainsong um.

"Nein...NEIN! Sie dürfen mich nicht finden! Ich gehe nicht wieder zurück!"

Irritiert beobachtete er wie sie zum Rand der Anhöhe ging, und voller Panik nach etwas suchte, hin und her ging, sich an die Schläfen schlug, und alleine dieser Anblick lenkte Young Deer so sehr ab dass er für einen Moment die nahende Gefahr völlig vergaß. So eine Reaktion hätte er niemals von der Cheno-kah erwartet.
Er sah dabei zu wie sie sich an Whitefangs Ärmel festkrallte und ihn anflehte, dass er ihr helfen möge. Die Reiter schienen definitiv mit ihr zu tun zu haben, also würde es nun Schwierigkeiten geben denn sie wirkte als würde der Tod selbst sie verfolgen. Sie wandte sich von Whitefang ab und kam nun auf ihn zu. Sie schüttelte ihren Kopf, sah ihn eindringlich an während sie Tränen weinte.

"Ich bitte euch Young Deer...bei den Geistern....Bitte helft mir! ich schaffe das nciht alleine! BITTE!"

Er fürchtete fast dass sie auch ihn am Ärmel greifen würde, doch glücklicherweise tat sie es nicht. Dennoch stieg in ihm nun ein mulmiges Gefühl auf, denn wer weiss was diese Reiter machen würden wenn sie hier ankamen. Ob sie dann die Abtrünnige töten würden? Und was wäre mit ihnen beiden? Eigentlich hatte er nicht vorgesehen so früh zu sterben. Unsicher schweifte sein Blick zu Whitefang, welcher nun auf sie zukam und dicht hinter Rainsong stehenblieb. Ihre Blicke trafen sich, doch Whitefang schien irgendwie verwirrt zu sein. Young Deer sah noch einmal in die Ferne, wo die Reiter bereits ein gutes Stück näher gekommen waren. Seine Lippen zitterten leicht als er wieder Rainsong anstarrte.

"Können wir sie nicht mit unseren Pferden abhängen? Wir sind doch kurz vor unserem Jagdgebiet, dort dürfen sie niemandem Gewalt antun."

Panik kam in jedem von ihnen auf. Whitefang griff nun Rainsongs Ellenbogen und zog sie eilig mit sich, dabei drehte er seinen Kopf zu Young Deer um. "Schnell, wir müssen erst einmal Abstand gewinnen, sonst erwischen sie uns bevor wir überhaupt hier weg sind!"

Sie hetzten auf ihre Pferde, welche nervös wieherten als sie die Angst ihrer Reiter spürten. Dann ritten sie den Weg voran, welchen sie ohnehin nehmen wollten. Whitefang schloss zu Rainsong auf während sie die Pferde voll galoppieren liessen.
"Wo sind diese Höhlen? Wie lange brauchen wir bis wir in unserem Gebiet sind?" rief er ihr zu, und Young Deer holte zu ihnen auf.
"Ich schätze sie werden in zwei Handbreit Zeit aufholen, so wie sie reiten," keuchte er und befestigte umständlich seinen Bogen auf seinem Rücken. "Und wir können nicht gegen sie kämpfen, wir haben kaum Waffen dabei!"
Young Deer
Young Deer
Kangee Warrior


Charakterbeschreibung
Name: Young Deer
Alter: 25
Clan: Kangee

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