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Hungry Horse Lake

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Hungry Horse Lake Empty Hungry Horse Lake

Beitrag von Whitefang 1/5/2011, 22:13


Hungry Horse Lake 35368910

Der Hungry Horse Lake ist der größte See in diesem Tal der Spirit Mountains. In seinem klaren Wasser tummeln sich viele Fische, unter anderem Forellen und Dorsche. Er hat an manchen Stellen ein breites, mit Kieseln und Sand bedecktes Ufer, welches langsam in das Wasser übergeht. Aus diesem Grund wird er auch gerne zum baden und schwimmen genutzt. Dort wo nicht so viel los ist, meistens an den Stellen die mit Gestrüpp und Bäumen überwuchert sind, leben Fischotter.
An jeder Seite, wo ein Kangee-Lager an das Ufer grenzt, liegen Kanus an den Ufern an. Manche dieser Stellen sind mit Holzpfählen gesichert, welche in den Grund des Sees getrieben wurden. Die grasbewachsenen Ufer sind mit gelb blühendem Ginster und anderen Pflanzen bewachsen, manchmal säumen große Steinhaufen das Wasser, welche aus dem Berg abgerutscht sind. An die Ränder der Ufer grenzen dichte Tannen und Laubbäume. Der Hungry Horse Lake wird durch zwei Flüsse aus den Bergen gespeist, auf der anderen Seite fließt der Eagle River hinaus in die Ebenen.
Whitefang
Whitefang
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Name: Whitefang
Alter: 28
Clan: Kangee

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Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Rainsong 18/2/2012, 22:49

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Zuletzt von Rainsong am 18/2/2012, 22:55 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Rainsong
Rainsong


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Name: Rainsong
Alter: 20
Clan: geboren als Cheno-kah nun von den Kangee aufgenommen

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Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Kidah Noeleh 18/2/2012, 22:53

Kidah sah müde über den glitzernden See hinaus, welcher ruhig vor ihr lag und über dessen Wasseroberfläche tausende und abertausende Insekten umherschwirrten. Musterte lange und ausgiebig seine Ufer in der Ferne und vermutete noch weitere Dörfer am andren Ende. Doch genau konnte sie das nicht sagen, denn die Sonne schien wolkenlos vom Himmel hinab und reflektierte auf der Waseroberfläche sodass es ihre Augen blendete.
Gedankenverloren lauschte sie den gefühlten millionen Heuschrecken in dem verbrannten Gras um sie herum und warf ab und zu lieblos, ja fast kraftlos einen kleineren Stein ins Wasser, um sich selbst wieder in die Realität zurück zu holen.
Sie hasste diese Momente in denen sie nicht wusste, was sie tun sollte. Solche hatte es während ihrer Ausbildungszeit zur Kriegerin niemals gegeben. Es hatte immer was gegeben, das zu tun gewesen war. Und nun fühlte sie sich so überflüssig. Nutzlos. Wertlos? Sie wollte nicht wahrhaben, dass Deer sie nicht mehr brauchte, nun, wo er wieder bei seinen Leuten war. Und es war ja verständlich, dass diese Rückkehr nicht emotionslos blieb. Er war lange fortgewesen. Doch wie lange war sie schon fort von zuhause? Auch wenn dort nichts mehr auf sie wartete, kein Clan mehr mit offenen Armen und offenen Türen existierte, sehnte sie sich danach, an den Ursprung ihres Daseins zurück zu kehren. Sie konnte noch nicht mal sagen weshalb. Denn wirklich Zuhause hatte sie sich noch nirgends gefühlt. War sie denn nur glücklich und "Zuhause" sobald ihre Reisen weitegringen? Sie seufzte. Legte ihren Kopf seitlich auf ihre überkreuzten Arme, welche auf ihren Knien ruhten ab und stellte fest, dass es ruhig um sie herum geworden war. Die Luft wurde langsam erträglicher und es würde sicher bald anfangen zu dämmern. Doch wohin sollte sie nun gehen wenn sie in das Dorf zurückgehen würde? Vielleicht hatte sich diese unangenehme Situation mittlerweile aufgeklärt und Deer hatte seine Hütte zurück? Vielleicht aber auch nicht und sie war dort ebenso wie der Rest von ihnen nicht mehr willkommen?
Doch würde sie es nicht herausbekommen, wenn sie hier sitzen bleiben würd. Sie konnte nur spekulieren und nachsehen gehen um es herausfinden.
Kidah strckte ihren schmerzenden Rücken. Strich sich über ihren flachen Bauch, denn er fehlte ihr noch immer. Und sah über ihre Schulter hinweg richtung Dorf. Niemand war zu sehen und sie musste sich engestehen, dass diese Pause und der Abstand zu den Anderen genau das Richtige gewesen war um sich zu beruhigen und wiede einen klaren Kopf zu bekommen. Doch selbst jetzt fühlte sie sich nicht bereit dazu, zu ihnen zurück zu kehren. Deer war entwe schon längst zurück oder strich ruhelos durch die Wälder. Sie wusste es nicht. Seitdem sie in die Nähe seines Dorfes gekommen waren, war es für sie immer schwieriger geworden ihn richtig einzuschätzen. Und das hatte ihr Angst gemacht.
Nie hatte sie Angst empfunden, als sie noch für die Freiheit ihres Volkes kämpfen musste. Bis er sie ihr gelehrt hatte. Denn nichts fürchtete sie mehr, als ihn zu verlieren. Wenn er sie brauchte, würde sie da sein. Immer.
Ein letztes Mal atmete sie tief durch und sah noch einmal über den friedlich daliegenden See, ehe sie den Entschluss fasste, noch nicht ins Dorf zurück zu kehren, sondern sich ein wenig umzusehen. Die Wachen und Späher wussten nun alle, dass sie zu Deer gehörte und von ihr wohl keine Gefahr ausging. Zumindest solange man sie in Ruhe lies. Und sie wollte sich Deers Zuhause genauer betrachten. Den Zauber erfahren, von dem er die ganze Zeit gesprochen hatte. In dr Hoffnung etwas von diesem Zauber würde auf sie übergehen und ihr stehts schweres Herz leichte machen. Sie ablenken.
Ihr Blick ging neben sich, wo ihr Speer ruhte. Ruhig griff sie nach ihm und stemmte ihn aufrecht, um sich an ihm seufzend hoch zu stemmen. Erst jetzt merkte sie an ihrem schmerzenden Hintern, dass sie wohl doch schon recht lange dort gesessen haben musste. Die ersten Schritte waren nach der langen Regungslosigkeit recht mühsam und lieblos rückte sie ihren Bogen auf ihrem Rücken zurecht, doch mit jedem Schritt den sie machte fielen sie ihr leichter. Zuest marschierte sie ruhig den durch die vielen Schritte sichtbar gewordenen Pfad hinaus zum Eingang des Dorfes. Doch anstatt ihn zu passieren, tauschte sie nur ein paar emotionslose Blicke mit den davor postierten Wachen aus und lief dann mit sicheren Schritten in den Wald hinein. Sofort spürte sie, wie die Luft sich unter dem dichten Blätterdach verändete und ein sanfter Schauer lief ihr über den Rücken.
Mit neugierigen Augen sah sie von einer Richtung zur Anderen, musterte die riesigen Bäume und untersuchte den Waldboden. Ab und zu hockte sie sich nieder wenn sie glaubte, die Spur eines Tieres ausgemacht zu haben, tastete mit ihren dünnen Fingern die feinen Unebenheiten zu ihren Füssen ab und beleckte ihre Fingerspitzen um mit allen Sinnen ihre Umgebung in sich aufzunehmen. Sie sah auch hier wieder einige dieser Baumquitscher, welche auch Flint bereits entdeckt hatte, ein paar Füchse und auch welche dieser Rehe, welche Flint ihr zuvor gezeigt hatte. Jedesmal erstarrte sie und beobachtete regungslos wie sie vorbeizogen und sie misstrauisch musterten, sobald der Wind ihnen verraten hatte, dass sie anwesend war. Dieser Wald schien dringend Wasser zu brauchen, denn selbst hier, unte seinem Blätterdach, war der Boden so trocken, dass er bei jedem Schritt den sie machte knisterte wenn die feinen vertrockneten Blätter unter ihren zarten Füssen brachen. Nachdem sie bereits ein Stück gelaufen war, hielt sie jedoch inne und runzelte die Stirn. Lauschte angestrengt. Sie hatte zwar nichts aussergewöhnliches gehört, dennoch fühlte sie sich seltsam beobachtet. Es war nicht so, dass sie hier unte den vielen Tiern die es hier gab alleine war, doch es war dieses ungute Gefühl, als würde sie jemand anstarren... in sie hineinsehen. Auf sie lauern?
Ihr Herz schlug etwas schneller doch mit der geübten Ruhe einer Kriegerin liess sie lautlos ihre Augen schweifen. Sah weit in den Wald hinein. Spürte eine vetraute Kälte in sich, als würd dort etwas unbekanntes lauern, das darauf wartete dass ein Opfer in seine Falle tappte. Eine Weile stand sie so dort. Selbst die Vögel wurden leise.
Doch egal wie sehr sie ihre Augen und Ohren auch anstrengte, sie konnte nichts ausmachen, von dem dieses ungute Gefühl ausging. Es hatte sich angefühlt, wie die angespannte Ruhe kurz vor einem Angriff. War sie zu vorsichtig geworden? Nach ein paar weiten abwartenden Minuten musste sie leicht den Kopf über sich selbst schütteln und lief weiter. Ohne jedoch ihre entfachte Vorsicht dabei zu verlieren. Wenn Deer doch nur hinter dem nächsten Baum auftauchen würde um ihr zu sagen, dass es ihm gut ging...Doch sie würde ihm die Zeit geben, die er brauchte. Noch spürte sie nicht den Drang, zurückzulaufen, doch sie würde trotzdem bald umkehren um nach Flint und Venka zu sehen. Ihnen drohte im Dorf keine Gefahr.Da war sie sich sicher. Doch auch sie gehörten nun zu ihrer Familie und sie würde sie nicht sich selbst überlassen in diesem Dorf voller Fremder. Sie ahnte wie Flint sich fühlen musste. Und nun bekam sie ein schlechtes Gewissen, dass sie so egoistisch davongerannt war um sich ihre Zeit zu nehmen die sie in diesem Moment gebraucht hatte.
Sie wollte gerade umkehren, als sie plötzlich wiede innehielt und aufsah. Und diesesmal war sie sicher gewesen, in der Ferne jemanden ausgemacht zu haben....
Kidah Noeleh
Kidah Noeleh


Charakterbeschreibung
Name: Kidah Noeleh
Alter: 19
Clan: Sie ist eine Batu, doch ihr Volk existiert nicht mehr. Alle bis auf sie, wurden von den Ahrkay niedergemetzelt. Sie ist die letzte Batu.

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Hungry Horse Lake Empty Re: Hungry Horse Lake

Beitrag von Flint Sky 23/10/2012, 23:28

<-- Whitefangs & Rainsongs Hütte


Nachdem Flint Sky sein Bündel an sich genommen hatte verließ er eilig die Hütte seiner Gastgeber und lief für eine Weile voran, auch wenn er eigentlich gar nicht den Weg kannte; er kannte die Wege nicht, und er kannte auch die Menschen die hier lebten nicht, und irgendwann blieb er kurz stehen um zu überlegen. Er befand sich irgendwo hinter dem Dorfplatz, um ihn herum waren die Hütten der Kangee, und er blickte sich ratlos um. Einige Menschen waren hier und da mit Tätigkeiten beschäftigt, und sie beobachteten ihn abwartend während sie arbeiteten. Flint achtete nicht darauf. In ihm war das starke Gefühl für Deer zu beten, und jetzt war es noch stärker als die Tage zuvor in denen er nicht gebetet hatte obwohl er es tun wollte. Er benötigte einen Ort an dem er für sich alleine war, und er wusste dass er diesen nur außerhalb des Dorfes fand, also ging er so lange voran bis er irgendwann den hölzernen Schutzwall sehen und den See riechen konnte. Schon während er das Dorf der Kangee verließ waren seine Gedanken einzig und allein bei dem was ihm bevorstand. Er wollte und durfte sich von nichts ablenken lassen, denn dies hier war keine Übung mehr, es war bitterer Ernst. Was sonst blieb ihm übrig als diesen letzten Schritt zu gehen? Er würde nicht in der Hütte bleiben können um zu warten, und nicht umsonst war er dazu bestimmt worden ein Schamane zu werden; er war dazu bestimmt Dinge zu sehen, Zeremonien zu halten, und Menschen und Tiere zu heilen. Und nun würde er das tun wozu er bestimmt worden war und nichts anderes.
Auch wenn er auf sich alleine gestellt war, er würde es wagen zu versagen oder seinem Freund das Leben zu retten. Die Sonne neigte sich dem Horizont zu, und die Luft war noch immer erfüllt von trockener Hitze welche Flint schwitzen ließ. Er folgte dem staubigen Weg in den Wald hinein wo fast niemand mehr unterwegs war, so lange bis der Weg zu einem schmalen Trampelpfad wurde und er irgendwann aus dem Wald heraus an den großen See trat. Es war nicht weit vom Dorf entfernt, doch darüber machte er sich keine Sorgen. Als die Sonne bereits unterging und die Dunkelheit sich langsam über den endenden Tag legte fand er einen Platz am See, umgeben von Bäumen und weit genug entfernt um ungestört zu bleiben. Der See lag still und friedlich da, und auf der dunklen Wasseroberfläche begannen sich schon bald die ersten Sterne zu spiegeln. Flint verschloß seine Gedanken und dachte an nichts anderes mehr, nicht einmal an Deer und dessen kritischen Zustand; seine Konzentration steigerte sich stetig während er eine Feuerstelle errichtete und andächtig die Gegenstände aus seinem Bündel nahm um sie vor sich auf eine kleine Decke abzulegen. Dann nahm er den kleinen Beutel von seinem Hals und legte ihn dazu, ebenso wie eine Schale Wasser aus dem See, und sein letztes getrocknetes Bündel Sweetgrass. Er war noch nicht offiziell Schamane, er hatte seine letzte Prüfung noch nicht abgelegt - doch heute würde er es alleine herausfordern.

Er kniete sich vor das Feuer und nahm die Schildkrötenrassel zur Hand, die Augen auf das Feuer gerichtet. Er begann leise einige Worte zu sagen, ehrte den Großen Geist und bat die Geister darum zu erscheinen und ihn zu unterstützen. Die Rassel begann leise und sanft zu schwingen, und so ging es eine Weile fort, so lange bis das Feuer heruntergebrannt war. Sollte um diese Zeit jemand unterwegs sein, würde man schon von weitem hören und ahnen dass hier etwas stattfand was man nicht zu unterbrechen wagen konnte. Die Kohlen glühten in der Nacht und bis in seine Seelen, sein Geist war leer und er war bereit. Als der Ruf einer Eule in den Bäumen ertönte stoppte die Rassel und Flint hielt inne; langsam legte er die Rassel beiseite, nahm das Sweetgrass an sich und entzündete ein Ende in den Kohlen. Es begann zu glühen und der blaue Rauch kräuselte sich in den Himmel, Zeit für ihn um zuerst davon zu inhalieren, und ihn dann mit seinem Fächer über die Gegenstände, das Feuer und sich selbst zu fächern, dabei leise die Ahnen anrufend. Er spürte die feinen Änderungen am Rande seines Bewußtseins, spürte dass er auf dem Weg zum Großen Ganzen war und hörte die Geister lauter werden. Es war eine starke Konzentration welche von ihm Besitz ergriffen hatte und seinen Kopf schwer machte, sodaß er gerade noch so seine Augen offen halten konnte, doch jede seiner Gesten war vorbestimmt und klar. Flint nahm die Schale mit dem kalten Wasser und trank einen Schluck, ging an das Ufer des Sees und kniete sich auf sein rechtes Bein; ehrerbietig verneigte er sich in die vier Himmelsrichtungen und besprenkelte dabei den Boden um sich mit dem Wasser aus seinem Mund, die Windgeister ehrend.

Es war als wäre die Nacht totenstill geworden, kein Windhauch regte sich, keine Grille zirpte. Trotz der Kühle ließ ihn die Nähe zum Großen Ganzen schwitzen. Flint ging zurück zu der Feuerstelle und übergab den Rest des Räucherbündels der Glut, die Feuergeister ehrend. Er kniete nieder, das Gesicht in den Süden gerichtet, als die Glut kälter wurde und die Nacht dunkler; seine Seele befand sich bereits auf einer Reise und berührte die Seelen seiner geistigen Helfer, welche sich ihm immer wieder näherten und sich ihm wieder entzogen, immerfort: der Bär, die Krähe, der Adler...In der Dunkelheit öffnete er den kleinen Beutel und nahm einen schwarzen, vertrockneten Pilz heraus, legte diesen auf seine Zunge um ihn langsam einzuweichen und zu zerkauen, und nahm erneut die Rassel zur Hand. Sachte begann er den Takt und wiegte sich, scheinbar stundenlang und im Rausch des giftigen Pilzes und der Meditation; immer wieder nannte er mit rauer, monotoner Stimme Deers Namen, die Rassel wurde immer lauter und schneller, und die Rufe des Adlers, des Habichts, das Knurren des Wolfes, das Krähen der Krähe erklangen laut, und es war Flint der sie rufen ließ; er kniete nicht mehr ruhig da sondern zuckte und wiegte sich, rasselnd, rufend, die Geister bezwingend, während der Schweiß ihm von seinem Gesicht und seinem restlichen Körper tropfte. Die Ahnen waren dort, Flints Augen waren geschlossen doch er sah sie ihm Wind. Als das Gebet unendlich laut war erstarb es abrupt und er ließ kraftlos die Rassel sinken.

Mit gesenktem Kopf bekämpfte er Übelkeit und Schwindel welche in ihm aufstiegen, nur um anschließend die Rassel erneut zu heben und das Gebet erneut zu beginnen. Immer wieder stieg es an und erstarb, während er seinen Herzschlag mit dem Großen Einen schlagen hörte, laut und kraftvoll wie das Grollen des Donners; und die Nacht war fast vorüber als sein Ritual beendet war. Er spürte die Anwesenheit der spirituellen Helfer in sich so stark wie nie zuvor, und er legte die Rassel ab und atmete tief durch. Er war sie und nicht mehr Flint. Seine Stimme war dumpf und rauh als er seine Bitten an den Großen Geist richtete, um Schutz und Heilung for Young Deer fragte. Die Spirale des Lebens drehte sich in seinen Gedanken und wollte ihn mit sich reißen. Die Bitte an seine Helfer und den Großen Geist um Deers Leben zu schützen wurde erhört, und lautlos sank Flint nach vorne und fiel auf sein Gesicht. Schwer atmend lag er da, sein Geist noch immer losgelöst; ein sanfter Windhauch wehte über seinen nackten Rücken und ließ ihn sich regen. Als er sich schwerfällig aufsetzte und auf das schwarze Wasser des Sees blickte sah er die feinen Kräusel auf der Wasseroberfläche, kleine und große Schwingungen so sanft und beruhigend dass er dieses Zeichen fasziniert betrachtete. Doch etwas schien seinen Blick zu lenken, und als er weiter aufsah bemerkte er eine leuchtende Spiegelung im Wasser. Und dann sah er ihn in einiger Entfernung an einer nahen gegenüber liegenden Seite des Ufers; den weißen Wolf welcher sich dort zu dem Wasser hinab neigte, so als wolle er trinken, und der dann aufsah und in seine Richtung blickte. Flint blieb bewegungslos liegen, und sein Blick erwiderte den Blick des Wolfes. Es war wie ein Blitz der ihn durchfuhr. Der heilige Wolf, der Geist des heiligen Wolfsbündels, der Retter seines Volks...er war zu ihm gekommen. Der Wolf blickte ihn noch immer an und ging ein wenig vom Wasser zurück; so als wolle er ihm bedeuten zu folgen lief er ein Stück am Ufer entlang, blieb dann stehen und sah sich nach ihm um. Dann wandte er sich wieder ab und entfernte sich entlang des Ufers, und Flint starrte ihm so lange nach bis er den weißen Punkt nicht mehr in der Dunkelheit ausmachen konnte; dort hob sich sein Blick und fiel genau auf die Spitzen der Berge welche man zwischen den Baumkronen deutlich erkennen konnte.

Er hatte verstanden....und er würde ihm folgen. Wie im Taumel erhob er sich stöhnend, in seinem Kopf drehte es sich. Er kroch zum Ufer des Sees und schöpfte durstig mit seiner Hand von dem kalten Wasser, trank und trank, ehe er zurück zu seinen Habseligkeiten kroch und sie sorgsam in seinem Bündel verstaute. Die Geister hatten verstanden, doch sie zeigten sich nun nicht mehr, er konnte gehen. Er hatte getan was ihm möglich war, und auch wenn er noch immer nicht ganz bei sich war machte er sich auf den Weg zurück ins Dorf. Die ersten Vögel begannen bereits in der Dunkelheit zu singen, und schon bald wurde die Nacht heller und wandelte sich in den nächsten Morgen. Flints Füße trugen ihn voran, doch er sah nur den Weg des Großen Geistes vor sich. In den ersten Hütten brannten bereits die Feuer, die Menschen erwachten, doch Flint sah es nicht. Es wurde hell als er endlich zu Whitefangs und Rainsongs Hütte zurückfand und schwerfällig die Stufen hinaufging, ohne ein Wort den Vorhang öffnete und eintrat. Wie durch einen Schleier sah er Rainsong und Whitefang, und Whitefang stand nahe des Eingangs und wandte sich ihm zuerst zu; Flint sah ihn ein wenig erschrocken starren und hörte ihn dann fragen was los sei, und Flint sagte: "Ich muss gehen."
Ohne ein Wort des Erklärens ging er zu Kidahs Liege; sie war wach, das konnte er erkennen, denn nun setzte sie sich auf und blickte ihn an, doch er konnte ihr Gesicht nicht genau erkennen. Sein Gesicht war noch immer verschwitzt, und seine geweiteten Pupillen waren schwarz; nun versuchte er sie so klar wie möglich anzusehen, ein eindringlicher Blick der alles aussagte was er nun zu sagen versuchte.

"Kidah, ich muss zu den Bergen ziehen....eine Reise." Sie schien sich nicht zu regen, und er ergriff mit seinen Händen ihre Schultern und hielt sie fest. Auch wenn sein Wunsch dem Weg des Wolfes zu folgen so unendlich stark war, überkam ihn nun der Schmerz des Abschieds, welchen er jedoch nicht wie gewohnt zeigen konnte.
"Ich werde wiederkommen, bald. Deer wird beschützt werden, ich habe dafür gesorgt. Du bist bei ihm. Du musst auf Venka achtgeben," und spätestens da brachen seine ruhigen Worte ab. Noch einen Moment blickte er Kidah in die Augen, nickte nachdrücklich und unfähig noch mehr zu sagen, ehe er von ihr abließ und sein Bündel fertig packte. Er nahm nicht viel mit, nur seinen Dolch, seine Steinschleudern, den Wasserschlauch und seine Decke. Und als er seinen Stab ergriff hörte er Bewegung um sich herum. Whitefang und Rainsong eilten umher, schienen nach etwas zu suchen, und schließlich trat Whitefang an ihn heran.

"Warte...du kannst nicht ohne Vorräte gehen. Wir werden dir noch einige Dinge mitgeben," und so harrte Flint aus und blieb dort stehen, mit seinem Bündel auf der Schulter, und sah erschöpft dabei zu wie Whitefang und Rainsong eilig einige Vorräte sowie ein warmes Fell und andere Dinge zu einem Bündel verschnürten. Er konnte die kleine Venka, welche in ihren Fellen schlief, nicht ansehen. Keiner von ihnen schien zu hinterfragen warum er so plötzlich gehen wollte, oder wohin, gerade jetzt wo solch schlimme Dinge geschehen waren; es war als wäre sein Anblick allein ernst genug um nicht an dem zu zweifeln was er vorhatte. Und auch wenn Flint jetzt spürte wie eine große Erschöpfung ihn ergriff, so konnte er nicht anders als diesem Ruf zu folgen. Noch war die Macht der Zeremonie in ihm und vertrieb die Zweifel und den Verlust, welche ihn vielleicht zurück gehalten hätten.

--->Waldgebiet am Hungry Horse Lake
Flint Sky
Flint Sky


Charakterbeschreibung
Name: Flint Sky
Alter: 30
Clan: Seneca

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