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Waldgebiet am Hungry Horse Lake

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Waldgebiet am Hungry Horse Lake Empty Waldgebiet am Hungry Horse Lake

Beitrag von Whitefang 30/7/2010, 00:35

Waldgebiet am Hungry Horse Lake 35360710

Das Waldgebiet rund um den Hungry Horse Lake ist ein dichter Mischwald aus Hickory, Douglasien, Ahorn, Kastanien, Eichen und anderen Bäumen. Eine weite Fläche ist eben, dann steigen die äusseren Bereiche langsam in die Hänge der Spirit Mountains an. Erklimmt man einen dieser Hänge hat man einen guten Blick über das Tal.
Hier und da wird der Wald von kleinen Lichtungen oder Blütenwiesen unterbrochen, auf denen gerne Rotwild grast. Einige Kaninchen-Populationen kann man dort finden. Kleine Flussläufe und Seen bahnen sich ihren Weg durch das Waldgebiet und bieten einen Lebensraum für viele Tierarten. An einigen Stellen sind bereits feste Trampelpfade entstanden, dort wo viele Jäger zuvor die üblichen Routen abgelaufen sind. Das Rotwild versteckt sich tagsüber in den dichten Kiefernbeständen und wagt sich meist morgens und abends auf die Wiesen. Die Elche findet man vor allem frühmorgens an und in den Seen, wo sie nach Nahrung im Wasser suchen. Schwarzwild versteckt sich tagsüber in dem dichten Unterholz, um abends die Erde an den Flussufern und im Laubwaldbestand umzuwühlen.
Der Boden wechselt von sandig und kiesig über trocken und erdig, zu feucht und moosig und mit Laub und Kiefernnadeln übersät. Je nach Himmelsrichtung findet man so verschiedene Jagdgründe mit unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten.
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Beitrag von Whitefang 31/7/2010, 16:05

<- Jagdgebiet Spirit Mountains

Gute zwei Stunden war Whitefang nun schon unterwegs in Richtung Hungry Horse Lake. Wie befürchtet hatte die milde Wärme der Sonne den Frost weggeschmolzen, und nun tat sich das alte Laub vom letzten Herbst und der erdige Boden als matschiger Untergrund vor ihm auf. Teilweise versanken seine Mokassins knöcheltief im Matsch; im Dorf würde er sie gründlich reinigen und trocknen müssen. Doch das war eine der Sachen die zu einer Jagd dazu gehörten, man kam nicht darum herum sich schmutzig zu machen. Immer wieder entdeckte er die Hufspuren der Elchkuh im Boden, sie hatte den Weg aus den Spirit Mountains zu einem kleinen See nahe des Kangee-Lagers genommen. Sicherlich war sie hungrig und nutzte die ersten Sonnenstrahlen um sich in den kleinen See zu begeben.
Whitefang pfiff leise nach Runner, welcher wieder einmal recht weit voraus gelaufen war und wie verrückt die Spur am Boden verfolgte. Aufgeregt kam er angelaufen, und Whitefang streichelte den struppigen Kopf des Rüden um ihn zu beruhigen. "Noch ist es nicht so weit, alter Freund," sagte er leise und Runner fiepte hechelnd als Antwort. Whitefang ließ von seinem Hund ab und ging nun langsam weiter. Die Elchkuh konnte nicht mehr weit sein. Anhand ihrer klar erkennbaren Hufspuren im Matsch konnte er erkennen, dass sie noch nicht ganz ausgewachsen war. Auch konnte er abschätzen wieviel sie wog. Die Art wie sie ihre Hufe auf dem Boden aufsetzte sagte ihm, dass sie nicht krank zu sein schien. Also waren dies gute Voraussetzungen um sie zu erlegen, vor allem da er nicht sehr weit vom Ostlager entfernt war. Er würde seine Beute nicht weit schleppen müssen. Runner lief erneut voraus, die Rute aufgeregt in der Luft erhoben, und schnüffelte den Boden ab. Whitefang folgte seinem Hund in die Richtung des kleinen Sees, und zwischendurch hielt er an um eine handvoll verschrumpelter Hagebutten von einem kahlen Strauch zu zupfen. Während er aufmerksam weiterging knabberte er geduldig das harte rotbraune Fleisch von den Beeren und warf die ungenießbaren Samen zu Boden. Es sättigte zwar nicht, doch die Vitamine gaben ein wenig Kraft. Dennoch hatte er großen Hunger, und es wurde Zeit dass er die Jagd zu Ende brachte und in das Dorf zurückging.
Erneut rief er seinen Hund zu sich und packte Runner an der schmalen Lederschnur, welche an seinem Hals angebracht war. Der Hund war nun sehr aufgeregt und japste auf, den Blick in Richtung See gerichtet der sich noch hinter den kahlen Bäumen und Sträuchern verbarg. Whitefang zog ihm tadelnd an einem Ohr. "Sei ruhig, du verjagst sie noch!" zischte er leise und hockte sich neben seinen Hund. Sein eigener Puls war nun auch beschleunigt, er freute sich auf den Jagderfolg der ihm hoffentlich vergönnt war. Noch einmal schickte er ein kurzes Jagdgebet zu dem großen Geist, ehe er sein Gesicht an Runners Ohr neigte. "Und jetzt..voran!" sagte er aufgeregt und ließ seinen Elchhund los. Runner stürmte wie von sinnen vorwärts, die Rute wedelnd erhoben, die Ohren gespitzt. Whitefang folgte ihm sogleich und rannte ihm nach.
Runner war längst aus seinem Blickfeld verschwunden, doch nach einer Weile hörte er ihn laut und aufgeregt bellen. Nun war der Zeitpunkt gekommen um sich zu konzentrieren. Er hielt seinen Atlatl wurfbereit in seiner Hand, und mit weit ausholenden Schritten und keuchendem Atem lief er voran zu dem kleinen See. Runners Bellen kam immer näher, und schließlich als er den See vor sich erblickte konnte er das weiss gescheckte Fell seines Hundes am Rande des Sees aufblitzen sehen. Runner stand am Ufer vor der Elchkuh welche noch halb im Wasser stand. Doch sie hatte wohl vorgehabt den See zu verlassen, ehe sich Runner ihr in den Weg gestellt hatte. Sie hätte auch durch den See auf die andere Seite schwimmen können, doch Runners Bellen reizte sie sehr. Vor dem weitaus kleineren Hund hatte sie keine Furcht, und so täuschte sie immer wieder Angriffe mit ihrem mittelgroßen Geweih an. Doch Runner war flink, sprang ihr davon und versuchte seinerseits bellend, an die Elchkuh heran zu kommen. Auf diese Weise hielt er sie von der Flucht ab und ermöglichte es Whitefang sie zu erlegen.
Der Kangee rannte so schnell er konnte im Schutz des Dickichts am Ufer zu der Stelle, wo sich die Elchkuh befand. Kurz schätzte er ihre Bewegungen ein und machte sich zum Wurf bereit als er nahe genug herangekommen war. Er musste aufpassen dass er Runner nicht erwischte, welcher noch immer wie wild um die wütende Elchkuh herumsprang. Whitefang konzentrierte sich, verlagerte das Gleichgewicht auf seine Fußballen und holte mit seinem Atlatl aus. Er hatte genau auf den Brustkorb der Elchkuh gezielt, und nun zischte der Speer voran. Mit voller Wucht durchdrang er den Körper der Elchkuh und bohrte sich in ihr Herz. Die Elchkuh zuckte auf und stürzte zu Boden, wo sie panisch mit ihrem Geweih um sich schlug. Whitefang sprang auf und rannte an das Ufer. Womöglich hatte er nicht genau das Herz getroffen, denn das Tier lebte noch. Runner stürzte sich nun auf die Elchkuh und biss in ihre Läufe, während Whitefang den Moment der Ablenkung nutzte und sie an ihrem Geweih ergriff. Es war der gefährlichste Moment der Jagd, denn die Kuh war stark und noch immer wehrhaft. Doch der Kangee lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihren Hals, drückte mit einer Hand ihr Geweih zu Boden und zog mit der anderen Hand seinen Dolch vom Hüftgurt. Diesen stieß er in die Kehle des Tiers, und sofort erstarben die zitternden Beinbewegungen und das Aufbäumen des Kopfes. Die Elchkuh war sofort tot, und nun konnte Whitefang erleichtert aufatmen.
Er stieg von dem Wild runter und zog es ächzend an den Vorderläufen weiter zum Ufer. Dann machte er sich daran die Bauchdecke zu öffnen, um an die noch warmen Innereien zu gelangen. Hungrig aß er die dampfende Leber und ließ jedes einzelne Stück, das er davon abbiss, auf seiner Zunge zergehen. Währenddessen machte sich Runner über die Nieren her. Whitefang musste sich nun beeilen, denn schon bald würde der Blutgeruch Bären und Wölfe anlocken. Er trennte die Keulen von dem Körper, was eine anstrengende und kraftraubende Arbeit war, und zog die Haut vom Rumpf ab. Darin wickelte er die besten Muskelstücke aus dem Rücken und der Brust ein, welche er gekonnt aus dem Kadaver schnitt. Aus dem Fell würde man später noch eine gute Haut machen können. Die Blase und den Darm säuberte er in dem Wasser des Sees. Den Darm stopfte er mit zittrigen Händen in die Blase, ebenso das Herz und einige kleinere Fleischstücke. Das ganze band er mit einem Strick zu, den er in seinem Beutel bei sich trug. Er legte alles beiseite und machte sich nun daran drei stämmige Äste zu suchen und diese zu einem V zusammen zu binden, das dritte Stück befestigte er in der Mitte. Eilig rief er seinen Hund zu sich und befestigte die Trage an dessen Rücken. Runner ließ es über sich ergehen, wie jedes mal wenn eine Jagd geglückt war. Dann befestigte Whitefang eine der großen Keulen auf der Trage, und der Hund schien fast unter dem Gewicht zusammen zu brechen.
Die andere Keule musste er selbst schleppen, genauso wie die gefüllte Blase. Schwer atmend hiefte er sich die Beute auf die Schulter und verließ nun den See, zusammen mit Runner der seine Last hinter sich herschleifte. Das was von der Elchkuh übrig blieb würde man später noch holen können, es sei denn ein Rudel Wölfe oder ein aus dem Winterschlaf erwachter Bär kam ihnen zuvor. So machten sie sich auf den kurzen Weg zurück in das Ost-Dorf am Hungry Horse Lake.

->Dorfplatz im Ost-Lager
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Beitrag von Young Deer 19/9/2010, 19:51

Young Deer war direkt vom Hungry Horse Lake über den Eagle River gefahren, und nun lenkte er sein Kanu an das Ufer des Jagdgebietes. Er hatte sich etwas weiter vom See entfernt, und er würde so schnell nicht wieder zurück fahren. Seine Mutter hatte ihn dermaßen aufgeregt dass er nun eine lange Zeit für sich brauchte; wie konnte sie ihn nur so vor seinem besten Freund bloßstellen? Sie hatte wohl vergessen dass er bereits ein Mann war und kein kleiner Junge mehr. Wenn sein Vater nicht wäre hätte er sogar das Recht gehabt, ihr dafür eine zu klatschen. Doch er hatte es ertragen müssen dass sie ihr Gift versprühte, da war sie genauso schlimm wie Whitefangs Mutter.
Er legte das Kanu an und zog es halb auf das grasbewachsene Ufer. Dann nahm er seinen Speer und den Atlatl aus dem Bug und marschierte schnurstracks in den Wald. Sogleich fühlte er sich ein wenig wohler, auch wenn das seine Stimmung nicht unbedingt besserte. Aufmerksam ging er voran und beobachtete die Umgebung. Das Gras sproß grün und saftig auf dem Boden und verdrängte das vom vergangenen Schnee plattgedrückte Moos. Dazwischen mischten sich zarte Frühlingsblumen, von denen er nun einige mit seinen Mokassins niedertrat. Die Luft roch nach frischem Wasser und Kiefernnadeln, und die Vögel zwitscherten um die Gunst des Frühlings.
Young Deer trat einen alten Kiefernzapfen vor sich her und beobachtete, wie er ein paar Meter weiter purzelte. Eigentlich hatte er keine Lust nun zu jagen, eigentlich hatte er auf gar nichts Lust...doch auch er musste etwas zu essen nach Hause schaffen, sonst würde seine Mutter ihn noch mehr schelten. Denn solange er unter ihrem Dach lebte musste er für das Wohl der Familienmitglieder sorgen. Doch lange würde er nicht mehr dort leben; sobald Yellow Eye die Hütte betrat würde er sich noch mieser fühlen. Und auch wenn er dann nicht mehr Mutters zubereitetes Essen bekommen würde, und sich seine Nahrung selbst herstellen musste, so würde es sicherlich auch seine Vorteile haben alleine zu leben.
Nach einer Weile suchte er sich einen Sitzplatz zwischen einigen Felsen, welche dicht umgeben waren von hüfthohen Farngewächsen. Er setzte sich in das Moos und lehnte sich an den Felsen, um sich ein wenig auszuruhen und nachzudenken.
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Beitrag von Rainsong 2/10/2010, 09:39

"Und nun zeige ich dir noch wie man Spuren liest. Es wird lange dauern bis du sie alle kennst, also sollten wir heute schon damit anfangen."

Rain sah ihn verwundert an. Hatte sie sich eher eine Antwort auf ihre Frage erhofft, schien er abzulenken und schlug ihr nun etwas anderes vor. Innerlich war sie etwas enttäuscht darüber, aber es war wohl einfach nicht der richtige Zeitpunkt, einen Bogen in die Hand zu nehmen und so ließ sie sich darauf ein. White steuerte das Kanu weiter aus dem Schilf hinaus und Der Fluss trieb sie weiter. Irgendwann wurde er noch breiter und anscheinend auch tiefer, denn das Kanu trieb ruhig und gemächlich wie von alleine in der Mitte flussabwärts. Es war ein so herrlicher Tag. Dichte, hohe und uralte Kiefern ragten nun am Rand des Ufers in die Höhe und die Sonne schickte ihre Strahlen durch die Spitzen der Bäume hindurch, welche ihr Gesicht immer wieder trafen. Dort, wo die Strahlen auf das Wasser trafen, strahlten sie bis tief in den Fluss hinein und brachte vereinzelte Fische zum glänzen.  Rain konnte sich gar nicht satt sehen. Und sie fühlte sich unglaublich wohl.  Während sie  den Weg hinab die Gegend bestaunte, ließ sie ihre Fingerspitzen auf der Oberfläche des Wassers treiben und war wie gefesselt von der Umgebung.  Es ließ ihre Gedanken abschweifen. Was wohl Summer gerade machte?  Wie gerne würde sie ihr all diese Abenteuer erzählen, welche sie bis jetzt bereits erlebt hatte. Nur zu gerne würde sie ihr davon erzählen. Und sie würde so gerne wissen, was sie von Whitefang hielt. Das Urteil ihrer Freundin war ihr schon immer sehr wichtig gewesen.  Bei dem Gedanken schweifte ihr Blick vorsichtig zu White, der mit dem Rücken zu ihr saß. Er war kein so mächtiger  und riesiger Mann, wie es der Häuptling der Chenokah war, doch so etwas wollte sie auch gar nicht. Ab und zu hohlte er mit seinem PADDEL ( :wechlol: ) neuen Schwung und sie mochte, wie er sich bewegte. Nachdenklich senkte Rain ihren Blick. Noch bis vor kurzem hatte sie alle Männer verteufelt. Hatte geglaubt, dass sie eh alle nur dieselben Absichten hatten. Laut zu brüllen doch war nie etwas dahinter gewesen. So wie dieser......Deer? Ach, es war ihr egal wie er hieß...sie mochte ihn nicht.  Wieso war  White so anders? Vielleicht hatte ihn der Verlust seiner Familie so werden lassen. Oder war er schon immer so gewesen? Bis jetzt hatte sie zumindest noch niemanden kennengelernt, der so war wie er. Noch nie, hatte es ihr so viel Freude bereitet, etwas für einen Mann zu tun. Jetzt würde sie am Liebsten nichts anderes für ihn tun, als ihm wo es nur ging zu helfen und wichtig für ihn zu sein. Plötzlich schreckte Rain aus ihren Gedanken hoch und zuckte  zusammen, als er ihr auf einmal sagte, dass sie jetzt  gleich da wären und lächelte daraufhin verlegen. Um sich nichts anmerken zu lassen, tauchte sie ihr PADDEL zurück ins Wasser und unterstützte so seinen Schwung.

Kurz darauf steuerten sie das Ufer an einer  flacher werdenden Stelle an und der Schwung schob ihr Kanu über die runden Steine im flachen Wasser des Ufers, was ein knirschendes Geräusch verursachte. Rain schreckte nicht davor zurück ins seichte Wasser zu springen und White zu helfen, das Kanu noch etwas weiter an Land zu ziehen. Nachdem sie sich aufrichtete, sah sie sich um. Vor ihr erstreckte sich ein dichter Wald, der dem bei ihr Zuhause gar nicht so unähnlich war und sie freute sich auf das, was sie in ihm finden würden.  Sie fürchtete sich kein bisschen, denn sie vertraute auf seine Fähigkeiten als Jäger. So folgte sie ihm  in den Wald hinein. Sie bemerkte eine Art Pfad auf dem sie liefen, also schien dies wohl einer der Haupt-Jagd-Plätze der Kangee zu sein. Irgendwann bogen sie dann ab, und  liefen mitten durch, dorthin, wo sich das Wild noch sicher fühlte. Rain atmete tief durch. Sie liebte den frischen Duft von feuchtem Holz und frischer Walderde. Hier und da huschte ein Reh in weiter Ferne durchs Unterholz und ein Specht hackte lautstark auf eine alte Eiche ein, während die Vögel im Takt dazu sangen. Mit Woodsprite wäre sie unter keinen Umständen und um nichts in der Welt alleine in den Wald gezogen. Er hätte diese Situation in der sie ihm ausgeliefert gewesen wäre voll ausgenutzt, um wie ein wildes Tier über sie her zu fallen. Doch von White ging in keinster Weise diese Absicht aus. Irgendwie spürte sie dies.  Sie schätzte sehr an ihm, mit welchem Respekt er sie als Frau behandelte. Es schien ihm sogar Freude zu bereiten, ihr alles zu zeigen und ihr etwas beibringen zu können.  Sowieso schien er noch ganz anders, als ein paar Tage zuvor als sie sich kennenlernten. Er schien offener...sorgloser. Vielleicht hatte er nur eine Aufgabe wie diese gebraucht, um wieder Freude empfinden zu können. Ein wenig Anerkennung... Es schien so, als ob sie sich gegenseitig gut tun würden. Rain lächelte darüber und achtete auf ihre Schritte. Denn es wurde immer schwieriger leise zu laufen. Entweder musste sie Hindernisse umgehen, oder über große Wurzeln steigen. Einmal mussten sie einen kleinen Abhang hinunter und White rutschte mit den Füßen hinab, als wäre es das Leichteste von der Welt. So schwer sah es gar nicht aus also versuchte sie dasselbe. Doch bekam sie zuviel Schwung mit den relativ neuen Lederstiefeln dessen noch sehr glatten Sohlen über den Grund rutschten und so ruderte sie zum Schluss mit den Armen und kippte vornüber. White, welcher sich erschrocken umdrehte, versuchte sie noch zu fangen, jedoch traf ihn dies ebenso völlig unvorbereitet, da er konzentriert Spuren gesucht hatte um sie Rain zu zeigen. Ziemlich unsanft stolperte Rain in seine Arme und riss ihn  mit zu Boden. Sie landete genau auf ihm und stützte sich mit ihren Händen auf seiner Brust ab, als sie  geschockt in seine ebenso erschrockenen Augen starrte. Für eine Sekunde war sie nicht in der Lage sich zu rühren und war zu perplex um etwas zu sagen oder zu denken. Doch sie fing sich schnell und rappelte sich mit hochrotem Kopf auf und kniete sich schnell neben ihn und strich sich ihre Strähnen aus dem Gesicht...
Das Ganze war ihr unglaublich peinlich. So hatte sie sich das nicht vorgestellt und wie ungeschickt musste sie eigentlich in seinen Augen erscheinen? Sie war so in ihren Gedanken versunken gewesen, dass sie  unachtsam gewesen war und nicht auf ihre Schritte geachtet hatte. Sie versuchte die Situation etwas aufzulockern.

"Wäre ich jetzt ein Grizzly gewesen wäre das wohl nicht so glimpflich ausgegangen was?"

sagte sie verlegen lächelnd und versuchte überall hinzugucken, nur nicht in seine Augen. Sie hatte Angst, dass sie Zorn darin erkennen würde. Jeder andere Mann hätte sie nun ausgeschimpft oder sich über sie lustig gemacht. Dabei wollte sie ihm doch einfach nur gefallen. Doch das war wohl nun gründlich daneben gegangen.


Zuletzt von Rainsong am 13/12/2020, 13:13 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Whitefang 2/10/2010, 18:12

Whitefang führte sie vom Ufer weg direkt in den angrenzenden Wald hinein. Rainsong folgte ihm schweigend und aufmerksam, wie ein Musterschüler, und das ließ ihn immer wieder lächeln. Sie gab sich wirklich größte Mühe sich so zu bewegen wie er, trotz ihrer Kleidung und der Tatsache, dass sie noch keinerlei Erfahrung hatte in diesen Dingen. Er dachte darüber nach dass sie einfach aufgebrochen war, mit einem unpassenden Bogen und keiner Erfahrung darin ein Tier zu erlegen; sie wäre womöglich verhungert oder einem Bären in die Arme gelaufen. Zum Glück war sie nun hier bei ihm...und dieser Gedanke ließ ihn ganz warm werden.
Krampfhaft versuchte er sich auf seine Umgebung zu konzentrieren während sie leise und vorsichtig vorwärts gingen; der Boden war nicht mehr so feucht wie sonst, denn die Tage wurden wärmer und ließen das Grundwasser absickern. Überall schossen Farne und Sträucher aus dem Boden, ließen den Wald dichter und heimlicher werden. Pilze sammelten sich an den morschen Baumstümpfen, und Moose überzogen in verschiedenen Farben die vielen Steinbrocken, welche den Wald prägten.
Er wusste nicht direkt wo er Rainsong hinführen sollte, doch nach einer Weile hatte er einige Wapiti-Spuren entdeckt. Er hielt an und zeigte sie Rainsong, wobei er versuchte so wenig wie möglich in ihr Gesicht zu blicken. Es würde für die nächsten Tage oder sogar Wochen schwer für ihn werden keine tiefere Bindung zu ihr aufzubauen. Und insgeheim hoffte er sogar dass sie nicht so schnell von ihm lernen würde, auch wenn das egoistisch von ihm war.
Nun bewegte er sich einen kleinen Hang herunter, nicht ahnend dass dies für Rainsong keineswegs so selbstverständlich war wie für ihn. Er war kaum unten angekommen da hörte er hinter sich ein schnelles Geräusch, drehte sich leicht um und schon flog ihm die Cheno-kah entgegen. Mit weit aufgerissenen Augen kam sie auf ihn zugestolpert, und ihm blieb nichts anderes übrig als sie aufzufangen. Doch sie hatte soviel Schwung dass sie ihn umriss. Zusammen prallten sie auf den weichen Boden, und allein das hatte Whitefang so erschreckt dass er sich für einen Moment nicht rühren konnte. Sie lag auf ihm, und sie starrte ihm direkt ins Gesicht. Whitefang erwiderte schwer atmend und mit klopfendem Herz ihren Blick, ehe sie sich eilig aufrappelte und neben ihn kniete. Wie benommen setzte auch er sich auf, richtete beiläufig eine lange Haarsträhne die ihm in die Stirn gefallen war. Er beobachtete Rainsong, bemerkte wie unangenehm ihr dieses Versehen zu sein schien. Ihre Lippen waren vor Schreck ganz blass.

"Wäre ich jetzt ein Grizzly gewesen wäre das wohl nicht so glimpflich ausgegangen was?"

Seine Augenbrauen hoben sich leicht an, und er saß noch immer so da und betrachtete sie. Dann lächelte er, und schließlich lachte er ein wenig. "Ich fürchte dann hättest du mir nun das Leben aus den Rippen gequetscht." Noch einmal lachte er, dann erhob er sich. Sein Ellenbogen schmerzte von dem Sturz. Dennoch reichte er Rainsong seine Hand, um ihr aufzuhelfen. Dabei lächelte er sie freundlich an, so wie er es immer tat.
"Hoffentlich haben wir nun niemanden auf uns aufmerksam gemacht, oder die Wapitis verscheucht. Ich wollte dir doch zeigen wie du den Bogen halten musst. Und ich hoffe du hast dir eben nicht weh getan," setzte er noch hinzu, und als sie sich neben ihm erhoben hatte waren sie sich wieder sehr nahe. Er sah ihre dunklen, großen Augen, und wieder war dort dieses Gefühl das er ständig bekämpfte. Betreten senkte er seinen Blick und wandte sich schnell ab, damit sie das nicht falsch deutete, und ging wieder ein paar Schritte weiter. Irgendwo erklang der Ruf eines Eichelhähers, und es klang so als würde er die beiden auslachen wollen.
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Beitrag von Rainsong 3/10/2010, 20:33

Rain hätte sich für ihre Tollpatschigkeit am liebsten geohrfeigt... Innerlich hatte sie sich bereits unbewusst auf einen Vorwurf vorbereitet, doch wieder einmal, kam es anders als sie es erwartet hatte. Er lachte! Und es steckte sie an.

"Ich fürchte dann hättest du mir nun das Leben aus den Rippen gequetscht."

Es tat so unbeschreiblich gut ihn so zu sehen und sich selbst so sorglos zu wissen. Sah, wie sich  an den Außenseiten seiner Augen kleine Fältchen bildeten während er lachte, seine glänzenden Augen, welche sie ehrlich anlachten und nicht auslachten. Seine strahlenden Zähne. Wie konnte dies mit bösen Absichten behaftet sein? Das letzte Mal hatte sie so gelacht, als sie mit Summer wieder irgendeinen Blödsinn angestellt hatte um einen der Krieger in den Wahnsinn zu treiben, der um ihre Hand angehalten hatte. Und nun streckte er ihr seine Hand entgegen, nachdem er sich erhoben hatte....Rain sah verlegen zu ihm auf, wie er sich ihr so herzlich entgegenstreckte und sie einlud. Strich sich die letzte Strähne aus dem Gesicht und legte dann langsam und bewusst ihre Hand in seine. Mit leichtem Druck hob er sie wieder auf die Füße und Rain konnte für einen kurzen Moment nicht anders, als ihn leise lächelnd anzusehen.

"Hoffentlich haben wir nun niemanden auf uns aufmerksam gemacht, oder die Wapitis verscheucht. Ich wollte dir doch zeigen wie du den Bogen halten musst. Und ich hoffe du hast dir eben nicht weh getan,"

Erst jetzt senkte sie grinsend ihren Blick. Doch, sie hatte sich weh getan. Ihr Knöchel schmerzte und es fiel ihr erst jetzt auf, was vorher von gegenseitiger Faszination betäubt gewesen war. Doch wollte sie sich nichts anmerken lassen. Es würde schon nicht so schlimm sein. Sie hatte  ihn sich womöglich nur etwas verdreht. Ein wenig Ringelblumensalbe sobald sie wieder Zuhause in seiner Hütte sein würden, würde schon helfen. Da war sie sich sicher. Also brachte sie es gar nicht erst zu Sprache um nicht wehleidig zu wirken. Er entzog sich ihr und  deutete in eine Richtung. Also biss sie die Zähne zusammen und folgte ihm immer noch lächelnd. Dieses mal versuchte sie sich auf ihre Schritte zu konzentrieren, was ihr nach dem Vorfall allerdings nur noch sehr viel schwerer fiel als noch davor.  Sie versuchte  genau in seine Fußstapfen zu treten und gleichzeitig  ihr Umfeld mit zu bekommen. Doch war dies für sie gar nicht so einfach. Er war sicher damit groß geworden, während ihre Aufgaben sich meistens auf das Innenleben des Tipis beschränkt hatte.  Trotzdem genoss sie jede Sekunde, die er sie tiefer in den Wald führte. Er schien eine Spur aufgenommen zu haben und  zeigte ihr verschieden aussehende Abdrücke. Dies sollten alles Wapitispuren sein? sie sahen so unterschiedlich aus, weil sie sich unterschiedlich fest in den Boden gedrückt hatten, doch Rain erkannte in ihnen nur eine Ansammlung an Dellen im Boden. Innerlich wurde sie darüber sichtlich nervös, denn er versuchte wirklich, ein guter Lehrer zu sein und erklärte ihr alles genau. Und es war so schwer ihn dabei nicht anzustarren und beim sprechen seine Lippen zu beobachten. Was war denn mit ihr los? Das alles würde in einem großen Fiasko enden, wenn sie sich nicht zusammenreissen würde.  Also versuchte sie angestrengt die verschiedenen Formen der Abdrücke zu deuten so wie er es ihr vormachte. Bei  näherer Betrachtung fiel ihr ein  anderer Abdruck auf, der sich von den anderen  deutlich unterschied...
Zielsicher zeigte sie darauf und flüsterte  belustigt

"DEN da kenn ich! Das war ne WILDSAU!"

Mit nekischem Grinsen sah sie White an, welcher sich dies wohl auch nur schwer verkneifen konnte. Diese Spuren würde sie garantiert ihren Lebtag nicht mehr vergessen können! Nun schien er etwas gehört zu haben und hob einen Finger an seine Lippen. Rain sah gespannt auf, denn ihr schien wohl etwas Entscheidendes entgangen zu sein.  Sofort spannte sich Whites Körper an. Ein Jäger durch und durch. Rain wurde etwas nervös, weil sie nicht wusste, was er wahrgenommen hatte. Eines der Wapitis, welche diese Spuren hinterlassen hatten? Oder vielleicht doch ein ausgehungerter Bär?  Dann kam noch hinzu, dass ihr Fuß wohl angeschwollen war und nun bei jedem Schritt mehr und mehr schmerzte. Doch biss sie tapfer die Zähne zusammen. White schlich voraus und Rain tat es ihm nach. Der Tag war einfach perfekt. Den wenigen Sonnenstrahlen die es durch das dichte Blattwerk schafften, wichen sie aus um unerkannt zu bleiben und  ein Meer aus Vogelstimmen begleitete ihre  erste Jagd. Dann machte White eine Handbewegung in ihre Richtung und hockte sich. Sofort blieb auch Rain stehen und machte sich klein. Mit zusammengekniffenen Augen sah sie an ihm vorbei und erkannte nun eine Wapitikuh, welche genüsslich die saftig grünen Triebe von ein paar jungen Bäumen zupfte. Ob da noch mehr von ihnen standen konnte sie auf die Entfernung nicht erkennen und auch White war ihr im Weg.  Doch anstatt die Kuh mit seinem Pfeil und Bogen anzuvisieren kam er zurück geschlichen und hockte sich sehr dicht an sie heran. Rains Herz begann wild zu klopfen. Er nahm seinen Bogen vom Rücken und Rains Hände begannen ein wenig zu zittern. Sie wollte jetzt keinen Fehler machen  und hoffte, das die Geister ihr wenigstens einmal das Glück schenken würden, nicht zu versagen. Einmal  war für heute wirklich genug gewesen!


Zuletzt von Rainsong am 13/12/2020, 13:19 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Whitefang 3/10/2010, 22:16

Sie gingen nach ihrem Sturz weiter, und Whitefang ging voraus, so wie auch zuvor. Er hörte Rainsongs leise Schritte hinter sich, und nun setzte sie ihre Mokassins noch vorsichtiger in das alte Laub auf als vor dem Sturz. Whitefang konzentrierte sich auf die Stimmen der Tiere, und nun folgte er den Spuren der Wapitis welche immer wieder in dem Waldboden auftauchten. Hier und da hatten sie frische Blätter abgefressen oder an junger Baumrinde geknabbert, was er immer Rainsong zeigte damit sie wusste, worauf sie achten sollte.

"DEN da kenn ich! Das war ne WILDSAU!"

Whitefang stutzte, und als er Rainsong ansah grinste sie ihm entgegen, was auch ihn nun grinsen liess. Ihr Ausruf war so erheiternd gewesen dass er sich schwer zusammenreissen musste um nicht zu lachen, und er konnte nur grinsen und mit dem Kopf schütteln. Sie machte ihm einfach gute Laune, bisher hatte sie ihn noch kein einziges Mal verärgert. Und er fragte sich ob das ein gutes oder ein schlechtes Omen war.
Nach einer Weile dann hatte er das unbestimmte Gefühl dass sie der Beute immer näher kamen. Schon bald hörte er das leise Knacken von Zweigen als die Wapitis vor ihnen im Unterholz ihre Hufe aufsetzten, und sofort drehte er sich zu Rainsong um, machte eine Handbewegung und hockte sich hin, um nicht so schnell gesehen zu werden. Die Wapitis hatten gute Augen, doch ihre Ohren und Nasen waren umso besser. Prüfend hob er seinen Kopf an, befeuchtete mit seiner Zunge seine Lippen und kontrolliere die Richtung des Windes. Der Lufthauch an seinem Mund war kaum zu spüren, doch sie befanden sich in der richtigen Position. Von hier aus würden die Tiere sie nicht riechen können. Es waren zwei Wapitis, das hatte er an den Spuren gesehen; doch nun konnte er nur eine Kuh erkennen welche in guter Entfernung junge Triebe fraß.
Rainsong hockte dicht neben ihm, so dicht dass er ihr Haar an seiner Schulter reiben hörte als sie ihren Kopf zu ihm neigte. Was für ein Hochgefühl an Emotionen...die Spannung der Jagd und der Sicht auf die Beute, die Körperkontrolle die er einhalten musste, und dann noch die junge Cheno-kah die ihm so nah war wie sonst niemand. Er stand kurz davor dass ihm schwindelig wurde, und so nahm er eilig seinen Bogen von seinem Rücken und zog einen Pfeil aus seinem Köcher. Die Bewegungen waren so geschmeidig gewesen dass er dabei keinen Laut verursacht hatte. Er starrte noch immer zu der Wapitikuh hin, dann drehte er seinen Kopf und sah direkt neben sich in Rainsongs Augen. Eigentlich sollten sie nun nicht sprechen, doch sie kannte die Zeichensprache der Jäger noch nicht, also musste er es tun.
"Nicht auf sie zielen...schieß daneben," flüsterte er so leise dass es kaum zu hören war. Sein Gesicht war so konzentriert dass er wie ein anderer Mensch wirkte. Während er sprach setzte er die Zeichen der Jäger ein, damit sie sie begriff. Dann reichte er ihr seinen Bogen, den Bogen den er sonst niemandem in die Hände geben würde. Er sah die Panik in ihrem Gesicht, und ihre Hände zitterten leicht...doch sie nahm mutig seinen Bogen und den Pfeil an sich. Er passte besser zu ihr als der andere Bogen, den sie bei sich hatte. Nun legte sie den Pfeil auf die Sehne, doch nicht so wie er es gewöhnlich tat. Um ihr die Nervosität zu nehmen neigte er sich zu ihr und umfasste mit einer Hand ihre Hand am Bogen, seine andere griff darunter hindurch und schob den Arm weiter hoch, mit dem sie die Sehne anspannte. Er spürte förmlich die Wärme, welche von ihrem Körper ausging, und ein Kribbeln lief durch seinen Körper. Er durfte jetzt nicht die Konzentration verlieren.
Sie hielt den Bogen richtig, und auch wenn er ihr ein wenig zu groß war machte sie es schon sehr gut. Sie würde den Pfeil abschiessen können wenn sie ihre Position so beibehielt, und nun lag es an ihr den Pfeil dorthin zu lenken wo sie hinzielte. Er ließ von ihr ab und rückte eine handbreit zur Seite, und noch immer konzentrierte sie sich auf den Punkt weit vor sich. Fasziniert betrachtete er sie dabei, wie gebannt konnte er sich nicht rühren. Es war als würde der Moment ewig anhalten und sein Herz zerspringen. Die Federn an dem Pfeilschaft berührten nun ihre Wange...dann ließ sie los, und der Pfeil zischte aus dem Versteck.
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Beitrag von Rainsong 3/10/2010, 23:03

Rain fühlte sich plötzlich, als wäre sie zu einem Stein mutiert. Er nahm nicht nur seinen Bogen vom Rücken, nein! Er REICHTE ihn ihr  auch noch!  Ihre Kehle schnürte sich ein wenig zu. Die ganze Zeit hatte sie gehofft, dass er es ihr noch heute zeigen würde und jetzt konnte sie sich kaum rühren.

"Nicht auf sie zielen...schieß daneben,"

flüsterte er kaum hörbar.  Und Rein legte kurz amüsiert und Nervös zugleich den Kopf ein wenig schief. Selbst wenn sie  auf sie gezielt hätte, hätte sie sie womöglich ohnehin nicht getroffen. Rain atmete tief durch und unsicher hob sie den Pfeil an die Sehne und versuchte zu zielen. Ihr Herz schlug so schnell und stark, dass selbst die Pfeilspitze sich sanft in diesem Takt neigte durch den Puls in ihren Händen. Noch nie war sie so angespannt und gleichzeitig nervös gewesen wie just in diesem Augenblick. Noch nie hatte sie so kurz davor gestanden, ein Lebewesen mit einem Pfeil zu töten.  Dann auch noch die Tatsache, dass sie dies hier auf keinen Fall vermasseln wollte. Besonders vor ihm! Sie würde im Boden versinken sollte dieser Pfeil wie ein paar Tage zuvor einfach zu Boden fallen und sie würde ihm kaum mehr in die Augen blicken können. Der Bogen zitterte in ihrer Hand. Doch als ob sie nicht schon nervös genug war, umgriff plötzlich Whites warme Hand ihre und führte sie an die richtige Stelle. Sein Griff und seine Nähe wurde ihr jetzt erst richtig bewusst und etwas verstört und dennoch gefesselt  neigte sie ihr Gesicht zu seinem. Er war in diesem Augenblick vollständig Jäger und konzentrierte sich völlig auf seine Handlung. Ein paar Zentimeter mehr und ihre Wimpern hätten seine Wange gestreift. Rain blinzelte und sein fester Griff gaben ihr Sicherheit. Sofort spürte sie mehr Stabilität, nachdem sie den Bogen richtig in Händen hielt und so  versuchte sie,  sich wieder auf  ihre Aufgabe zu konzentrieren.  Obwohl sie noch immer die Wärme seiner Hand auf ihren Fingern spürte hatte sie schnell einen Punkt gefunden, den sie anvisieren konnte. Ein junger Ahorn direkt hinter der Kuh. Rain zog noch einmal tief Luft durch ihre Nase ein und stieß sie durch ihren Mund Wieder aus. Das musste jetzt einfach klappen.
"Oh bitte, bitte lasst es gut gehn!" dachte sie bei sich, eh sie alles andere ausblendete. Jede Sekunde verstrich wie in Zeitlupe während die Kuh nichts ahnend lautstark die Blätter zwischen ihren Zähnen zermalmte. Nun verfiel sie in vollste Konzentration. Das Zittern ließ nach und ihre Augen wurden weit. Luft anhalten...

Sie ließ los und schickte den Pfeil surrend auf den Weg.  Mit einem lauten "PTOK!"  grub er seine Spitze in den jungen Baum. Die Wapitikuh warf sofort erschrocken ihren Kopf zurück, grollte laut auf und lief panisch einfach geradeaus in den Wald hinein.Ein zweites Tier gesellte sich aus dem Unterholz plötzlich dazu und verschwand ebenso. Rain konnte sich nicht rühren. Sie konnte nur den feststeckenden Pfeil anstarren, den sie soeben abgeschossen hatte. Er hatte nur um ein paar wenige fingerbreit den Punkt verfehlt, den sie am Baum anvisiert hatte, dicht an der Kuh vorbei. Völlig perplex über sich selbst und voller Erleichterung formte sich langsam ein  Lächeln auf ihrem Gesicht, fast so, als würde sie noch nicht glauben können dass es ihr tatsächlich gelungen war! White wollte ihr wohl gerade  etwas sagen, als ihre Freude sie übermannte und sie ihn stürmisch umarmte.

"Ich habs geschafft! Ich habs echt geschafft!"  Doch dann merkte sie was sie da tat und ließ ihn sofort los...

"Oh entschuldige!" sagte sie schnell, doch die Freude  lenkte sie schnell ab. Dann  erhob sie sich und starrte  wieder den Pfeil an. Dies war das erste mal, dass ihr ein Schuss gelungen war. Überhaupt war dies das erste mal, das sie einen Pfeil weiter als einen Meter weit geschossen hatte.

Stolz wie nie zuvor ging sie ein paar Schritte auf ihr Werk zu. Es war in der Tat ein tolles Gefühl und nun keimte zum ersten mal die Hoffnung in ihr auf, dass sie  es vielleicht doch schaffen könnte, mit Pfeil und Bogen eines Tages zu gut umgehen zu können, dass sie für sich alleine würde sorgen können. Doch bei diesem Gedanken verfinsterte sich ihre Miene. Wollte sie das überhaupt noch?  Prüfend betastete sie die  Stelle, an der der Pfeil in den jungen Baum hinein ragte und sah dann zu White hinüber. "Ich weiß nicht  nicht was ich sagen soll White.  Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, dass ich  es jemals schaffen würde überhaupt einen Pfeil abschießen zu können. Ich Danke dir dafür!"

Rain dachte nicht nach. Ihr Herz lag auf der Zunge und gerade wurde sie von ihren eigenen Gefühlen übermannt. Ohne Hintergedanken,  reichte sie ihm seinen Bogen zurück,  legte eine Hand auf seine Schulter und gab ihm einen dankbaren Kuss auf die Wange.  Freudig lächelnd drehte sie sich wieder dem Pfeil zu und bekam seine Reaktion darauf gar nicht mit.

"Und wie bekommen wir ihn wieder da raus?" fragte sie belustigt, bis sie sich plötzlich beobachtet fühlte.  Ein Gefühl dass sie manchmal hatte, so, als würde sie jemand im Schlaf beobachten. Egal wie tief sie bisher in ihrem Leben geschlafen hatte, ein intensiver Blick hatte sie jedes mal aufwachen lassen. Und ein solches Gefühl machte sich nun in ihr breit.


Zuletzt von Rainsong am 13/12/2020, 13:24 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Whitefang 4/10/2010, 23:05

Der Pfeil zischte voran und sirrte dicht über der Wapitikuh vorbei, um anschließend laut hörbar in einem Baumstamm zu landen. Kaum hatte sich die Spitze in die Rinde gebohrt warf die Wapitikuh den Kopf hoch, sprang förmlich vor Schreck auf und lief panisch davon. Man hörte sie durch das Unterholz brechen, und kurz darauf stürzte auch noch der andere Wapiti aus dem Gebüsch und lief ebenfalls in diese Richtung davon. Whitefang starrte begeistert auf den Pfeil welcher aus dem Baumstamm ragte; bis auf das immer leiser werdende Krachen der flüchtenden Wapitis herrschte eine Totenstille. Sie hatte es geschafft und den Pfeil direkt geradeaus gelenkt! Und sie hatte ihr Ziel getroffen. So gut wie sie lernte würde sie sicher nicht lange brauchen um auch ein Tier auf diese Weise töten zu können, auch wenn es bis dahin noch einiger weiterer Übungsstunden benötigte.
Doch dies hier war bereits ein gutes Zeichen für ihre Zukunft, und er hob seinen Blick und sah Rainsong mit strahlenden Augen an. Sie wirkte überglücklich, losgelöst und beinahe euphorisch. Er kam nicht einmal dazu sie zu loben, denn sie neigte sich vor und drückte ihn plötzlich an sich. Das verblüffte ihn so sehr dass er kein Wort heraus bekam, und als sie ihn wieder losließ wirkte er beinahe erschrocken. Sie konnte so überschwänglich sein, und sie schaffte es ihre ehrlichen Gefühle zu zeigen. Viele schafften das nicht, und er gehörte auch dazu. Dennoch lächelte er nun erfreut, und er sah wie Rainsong sich erhob und zu dem Baumstamm hinlief. Er stand ebenfalls auf und folgte ihr. Zusammen betrachteten sie den Pfeil, der in der Rinde steckte.

"Ich weiss nicht garnicht was ich sagen soll White. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, dass ich es jemals schaffen würde überhaupt einen Pfeil abschiessen zu können. Ich Danke dir dafür!"

Whitefang grinste über ihre Worte, und er streckte seine Hand aus um zu testen, wie fest der Schaft in dem Stamm steckte. Der Pfeil saß fest darin, die Spitze war kaum noch zu sehen. Er blickte kurz zu Rainsong und zwang sich zur Ruhe. Er war ihr Lehrer und kein Heranwachsender, der seine überschwengliche Freude über so etwas simples zeigen konnte. Doch Rainsong reichte ihm dann seinen Bogen zurück, legte eine Hand auf seine Schulter und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange. Wieder verblüffte sie ihn, und er starrte sie mit leicht geröteten Wangen an. Eine Hitzewelle durchfuhr seinen Körper, doch er ließ es sich nicht anmerken und lenkte seinen Blick zurück auf den Pfeil.

"Du musst mir nicht danken...das hast du ganz alleine geschafft."

Es war schwer teilnahmslos zu wirken, besonders jetzt nach diesem Erlebnis. Und das sah man nur, weil seine Mundwinkel leicht zuckten während er den Pfeil betrachtete um nicht auf ihren Kuss reagieren zu müssen. Schon fragte sie ihn wie sie den Pfeil wieder heraus bekommen sollten, und er neigte sich nun zurück und war dankbar für die Ablenkung.

"Am besten schaffst du es wenn du den Schaft ganz weit vorne anfässt und den Pfeil sachte im Kreis drehst. Dann bekommst du die Spitze unbeschadet heraus, wenn du es behutsam machst. Aber zuletzt brauchst du auch Kraft."
Er sah sie kurz an und erwiderte ihren Blick, dann zeigte er auf das Dickicht in einiger Entfernung. Er brauchte nun ein paar Minuten für sich um auf andere Gedanken zu kommen, und das musste er so anstellen dass Rainsong es nicht mitbekam.

"Versuch den Pfeil heraus zu ziehen. Ich werde schnell noch nachsehen in welche Richtung die Wapitis geflüchtet sind, ich bin gleich zurück," sagte er so unbeschwert wie möglich und machte ein paar Schritte. Er sah sich nochmal nach Rainsong um und lächelte ihr ermutigend zu, dann entfernte er sich von dem Baum und folgte ein Stück weit den Spuren der Wapitis in das Dickicht hinein.
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Beitrag von Young Deer 5/10/2010, 10:52

Young Deer hatte ein Geräusch gehört. Forschend hob er seinen Kopf an und lauschte; es war kein Geräusch gewesen das auf natürliche Weise in dem Wald vorkam. Er saß noch immer dort zwischen den Farnen und Felsen und fragte sich nun, was dort draussen vor sich ging. Er vermutete dass jemand anders ebenfalls unterwegs war, denn kein Tier hätte so ein Geräusch gemacht.
Eilig erhob er sich von seinem Ruheplatz, schnappte sich seinen Speer und ging den Weg entlang, während er sich weiterhin umblickte und horchte. Nun war es still und kein anders Geräusch zu hören als die Vogelstimmen, doch er war nun neugierig und wollte erfahren was dort draussen vor sich ging. Seine Schritte waren geräuschlos und schnell während er seine Richtung änderte und über eine Lichtung lief, ehe er wieder in den dichten Wald eintauchte.
Dann hörte er wieder ein Geräusch das wie das Aufprallen eines Pfeils klang, und kurz darauf das laute Geräusch von etwas das sich einen schnellen Weg durch das Unterholz bahnte. Ganz in der Nähe musste jemand jagen, und aus einem Reflex heraus duckte er sich erst einmal um nicht gesehen zu werden. Er wollte nur erst beobachten, nicht reden. Young Deer schlich nun langsam und auf allen Vieren weiter. Sein Körper war angespannt wie der eines Raubtieres während er sich der Geräuschquelle näherte; Stimmen, die sich nicht in Zurückhaltung übten. Er war versteckt in den Büschen und hohen Gräsern, man würde ihn nicht entdecken wenn er sich nicht zeigte, nur wenn er es wollte.
Dann sah er sie weit vor sich. Er selbst befand sich nun auf der Stelle, auf der sie zuvor gehockt haben mussten, er sah noch das platte Gras wo sie sich verborgen hatten. Er blieb in der Hocke stehen und starrte zu Whitefang und Rainsong hin; wäre er alleine gewesen hätte sich Deer ihm ohne weiteres gezeigt, doch aus irgendeinem Grund fühlte er nun den Drang in sich, ein unbemerkter Beobachter zu sein. Warum schleppte sein Freund sie auch noch mit in den Wald? Wollte er dieser Frau etwa das Jagen beibringen? Er erinnerte sich nur an den Moment wo Rainsong in dem Baum gehangen hatte, unter ihr eine wütende Wildsau. Sie würde niemals eine richtige Jägerin sein können. Und nun sah er wie sie erst den Pfeil in dem Baumstamm prüften und Rainsong dann seinem Freund einen Kuss gab.
Young Deer gefror es in den Adern, und er starrte ausdruckslos zu dem nervös erscheinenden Whitefang und zu der lächelnden und glücklichen Rainsong hin. Eine plötzliche Wut überkam ihn, und er sah wie White sich entfernte und langsam davon ging. Wer weiss was sie hier noch trieben während sie alleine im Wald waren? Und alles nur weil diese Cheno-kah mit ihnen gekommen ist. Sie war ein Ballast der sich nun auch noch als Gefahr für seine Freundschaft mit Whitefang herausstellte. und das wurde ihm hier und jetzt heftig bewusst.
Er war wütend, und er musste etwas tun. Ohne nachzudenken legte er seinen Speer beiseite und zog Bogen und Pfeil von seinem Rücken. Dabei beobachtete er noch immer Rainsong die gerade versuchte, den Pfeil aus dem Stamm zu ziehen. Wie lächerlich sie sich machte! Und sie glaubte sie würde jemals wie einer von ihnen werden! Vielleicht tat sie das nur um Whitefang für sich zu gewinnen, damit sie wieder in einen Clan heiraten konnte, damit sie wieder Sicherheit hatte.
Er dachte nicht über das nach was er tat, er handelte nur nach dem was er fühlte. Und das war nun dass er eine Gefahr in der Cheno-kah sah die man nicht so einfach bekämpfen konnte. Doch hier und jetzt ergab sich eine Gelegenheit...
Er legte den Pfeil auf und spannte den Bogen an. Noch immer bohrte sich sein Blick in Rainsongs Rücken den sie ihm zugewandt hatte, während sie nun den Pfeil aus der Rinde zog. Sie würde wie ein Reh tot umfallen wenn er den Pfeil sirren ließ. Und sie wurde sich nie mehr einmischen können um Unruhe zu stiften. Ganz langsam ging er aus der Hocke in den Stand, während er noch immer den Bogen spannte. Wenn sie sich umdrehte würde sie ihn nun sehen. Ein heftiges Gefühl kribbelte seinen Rücken herunter, während er mit wütendem Gesicht Rainsong beobachtete und ihr Leben in seiner Hand lag. Dieser Umstand durchflutete ihn so stark dass er nichts vergleichbares kannte.
Nun drehte sie sich um, und als sie ihn weit hinten stehen sah erstarrte sie und ließ den Pfeil in ihrer Hand zu Boden fallen. Young Deer zielte noch immer auf sie, und nun da sie in sein Angesicht blickte wurde sein Blick noch finsterer. Er stand mit erhobenem Bogen da, die Sehne gespannt, und zielte auf ihre Brust. Ihr Leben war so leicht auszulöschen, es lag in seiner Hand. Noch immer war er wütend auf sie; vielleicht hätte er es getan und den Pfeil losgelassen, ohne darüber nachzudenken was danach folgen würde. Er spürte nur Wut und Adrenalin durch seinen Körper strömen, und er sah die Angst in Rainsongs Augen.
Doch dann hörte er wie sich Schritte näherten, und der Moment war verstrichen. Langsam ließ er die Sehne locker und senkte den Bogen, wobei er noch immer Rainsong direkt ins Gesicht starrte. Dann wartete er, und sein Körper entspannte sich wieder, nicht jedoch der von Rainsong. Whitefang kam hinter ihr aus dem Dickicht, und als er nun Young Deer erblickte wirkte er zuerst erstaunt, ehe er seine Hand zum Gruß hob und ihm lächelnd zuwinkte.
"Young Deer! Komm her zu uns!"
Deers Gesicht war noch immer finster, und er versuchte nun seine Wut herunter zu schlucken. Er hätte eine Gelegenheit gehabt, welche nun vergangen war. Doch vielleicht würde es eine neue geben, irgendwann. Er behielt noch immer seinen Bogen in der einen Hand und sammelte nun seinen Speer auf, ehe er in ihre Richtung ging. Der Blick den er dabei Rainsong zuwarf sagte aus: Dieses mal bist du davon gekommen, und jetzt weisst du woran du bei mir bist.
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Beitrag von Rainsong 5/10/2010, 21:41

Rainsong war immer noch durchflutet vor Freude und Stolz, betrachtete  gefesselt ihr Werk und erhaschte  immer wieder den zufriedenen Blick von Whitefang, der sie innerlich wachsen ließ. Sie musste sich fast zügeln, um nicht herum zu quitschen wie ein freudiges kleines Kind, welches gerade das Laufen für sich neu entdeckt hatte. Seine Worte taten so gut. Er sagte ihr ganz genau, wie sie es anstellen musste, um den Pfeil wieder hinaus zu bekommen.  Prüfend starrte sie daraufhin den Pfeil an und verzog grübelnd ihren Mund. Das klang leichter als es aussah. Aber versuchen würde sie es trotzdem. Schwerer als ihn dort hinein zu bekommen, würde das Herausziehen hoffentlich nicht werden. White erwähnte, nachdem sie den Schaft des Pfeil fest umschloss, dass er nach den Wapitis suchen würde und Rain nickte nur flüchtig. Es war ihr nur recht. Würde  sie den Pfeil  nicht so ohne weiteres heraus bekommen würde sie bestimmt ulkig aussehen und so konnte sie sich ungestört ihrer Aufgabe widmen, ihn dort hinaus zu zerren. Nachdem White im Gestrüpp verschwunden war, machte Rain sich daran dass zu tun, was er ihr gesagt hatte, jedoch rührte sich das Mistding keinen Millimeter.  Egal in welche Richtung sie drehte und zog, der Pfeil sträubte sich mit allen Mitteln. Sie versuchte es von Links, von rechts, stellte sich auf die Zehenspitzen... jeder Millimeter wurde hart erkämpft und sie kam leicht ins schwitzen, denn sie wollte den Pfeil ja nicht durch brechen. Bei ihrem Glück wäre das nichts Außergewöhnliches. Sie war so sehr versunken in dieser schweißtreibenden Angelegenheit, dass sie  fast alles andere um sich herum gar nicht mehr wahrnahm.  Endlich regte sich was und Rain stemmte sich mit einem Fuß leicht am Baum ab, um ihr Gewicht nach  Hinten zu verlagern. Als der Pfeil den Kampf endlich aufgab und herausflutschte, musste sie sich schnell fangen, um nicht wieder umzufallen. Rain  seufzte  und wusch sich mit dem Handrücken über ihre Stirn.  Erleichtert  drehte sie sich um und betrachtete zunächst die Pfeilspitze, ob sie die Prozedur heil überstanden hatte und blickte dann in den Wald hinein um nach White ausschau zu halten....Doch was sie sah, ließ sie augenblicklich erstarren.
Sofort zog sich alles in ihr zusammen und blendete jeglichen Gedanken zunächst aus. War kurz  noch nicht mal in der Lage irgend etwas zu fühlen außer diesen Schock, der sie hatte erstarren lassen. Dort stand Deer, zielte auf sie wie auf einen Todfeind... wie auf ein Tier, welches nichts wert war und vernichtet werden musste. Ihre Augen weit aufgerissen, entglitt ihr der Pfeil einfach aus der Hand. Er würde sie töten. Er würde es tun. Sie würde nun sterben.
Es war, als würde sie den Pfeil bereits spüren, so sehr war sie davon überzeugt, dass sie nun ihren letzten Atemzug tun würde, noch bevor alles hätte neu beginnen können.  Sie hätte Schreien können, um White herbei zu rufen, doch dazu war sie nicht mehr in der Lage. Die Todesangst lähmte all ihre Gedanken, all ihr Handeln und Sekunden verstrichen wie eine halbe Ewigkeit. Bis Deer plötzlich den Bogen langsam sinken ließ, ohne jedoch den Blick von ihr zu nehmen.

"Young Deer! Komm her zu uns!"

hörte sie White plötzlich sagen, der mit erhobener Hand ein paar Schritte auf ihn zu lief und ihn zu sich winkte, als wäre rein gar nichts  Außergewöhnliches geschehen. Rain schluckte und erst jetzt begann sie am ganzen Leibe zu zittern. Deer erhob sich ebenfalls, doch lag ein Versprechen in seinem Blick. Ein Versprechen, Angefangenes zu beenden, sollte der Zeitpunkt reif dafür sein. Rain wich ein paar Schritte zurück als Deer  zu ihnen kam und White ihn als Freund herzlich begrüsste.  Sie nahm in keinster Weise auch nur irgendein einziges Wort wahr, von dem was White zu ihm sagte. Sie starrte ihn immer noch an. Fassungslos darüber, zu was er tatsächlich fähig war. Verwirrt darüber, welchen Grund er zu so einem Schritt haben könnte...
Wäre White nur ein paar Sekunden später aufgetaucht....
Jegliche  Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen und sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. White drehte sich irgendwann zu ihr um und sagte etwas, aber Rain stand noch immer wie einer der Bäume um sie herum  angewurzelt am selben Fleck und rührte sich nicht. Erst nachdem White ihren Namen das Zweite mal sagte, blinzelte sie schwer atmend und versuchte White anzusehen.  Er fragte sie ob alles in Ordnung wäre und Rain nickte nur  ein paar  Male hektisch. White schien tatsächlich nicht mitbekommen zu haben, was  einen Augenblick zuvor geschehen war und sie hatte Angst, dass Deer sich wieder vergessen würde, sobald sie es verraten würde. Und als White sich zu ihr umgedreht hatte, sah sie wieder in Deers hasserfüllten Augen.  Also suchte sie ein Schlupfloch, welches sie aus dieser Situation retten würde.

"Ich...ich glaube ich habe mich verletzt.... Mein.... Fuß schmerzt...ich.... ich werde umkehren und am Kanu auf dich warten...."


Sagte sie knapp und  ohne White die Möglichkeit  zu einer Antwort zu geben humpelte sie augenblicklich los in die Richtung aus der sie gekommen waren. Sie rannte so schnell es ihr mit dem schmerzenden Knöchel möglich war. Viele der Äste klatschten ihr ins Gesicht und sie versuchte sie während dem Laufen verzweifelt  von sich fern zu halten. Selbst wenn sie es White gesagt hätte, vielleicht würde er ihr ja gar nicht glauben? White und Deer kannten sich seit sie Kinder waren! Weshalb sollte er einer Clanfremden glauben, welche sich bereits ihrem eigenen Volk abgewendet hatte? Was suchte sie eigentlich hier? Weshalb war sie hier? Um sich von einem MANN töten zu lassen, obwohl das der Grund gewesen war, weshalb sie ihr eigenes Volk dafür verlassen hatte? Sie würde lieber von einem Bären gefressen werden als dass.... White war ihr ans Herz gewachsen... doch was nützte ihr das, wenn er doch auf Deers Seite stand, welches sie ihm nicht verübeln konnte? Tiefe Verzweiflung hatte sie gepackt.
Ich bin so dumm! Zu denken sie würden mich mit offenen Armen empfangen!

Just in diesem Augenblick hatte sie das Gefühl, keinem mehr trauen zu können. Sie stolperte erneut, rappelte sich jedoch schnell wieder auf und rannte weiter, bis sie zum Ufer des Eagle Rivers kam  und sich keuchend vor Verausgabung und Angst auf das Kanu fallen ließ und versuchte zu Atem zu kommen. Sie würde nichts mehr riskieren. Sobald sie zum Dorf kommen würden, würde sie sich ihre sieben Sachen packen und machen, dass sie hier fort kam. Vielleicht war Deer nicht der einzige, dem sie ein Dorn im Auge war. Und die Entschlossenheit in seinem Blick ließ keinen Zweifel an der Tatsache, dass er es wieder versuchen würde, sobald er die Gelegenheit dazu haben würde.  Sie würde ihm keine Zweite geben... ganz sicher nicht. Rain versuchte verzweifelt nach Luft zu schnappen und wieder runter zu kommen, doch der Schock saß tief in ihren Gliedern. Noch nie hatte sie jemand mit einer Waffe bedroht. Diese Lektion würde sie niemals mehr vergessen. Wie sehr sie sich gewünscht hatte, das White nicht so war... doch wie sehr konnte sie ihm jetzt noch trauen, wo er doch Deers engster Freund zu sein schien? Wieder machte sich diese endlose Leere in ihr breit. Sie hatte kurz davor gestanden zum ersten Male wirklich ihr Herz an jemanden zu verlieren. Und wieder wurde ihr bewusst, dass sie dieses Glück wohl niemals finden würde.  Sie wollte einfach nur hier weg.... White schien ihr gefolgt zu sein...Sie hörte wie er sie rief und näher kam.... Rain erhob sich immer noch schnaufend vom Kanu, um ihn mit ihren Augen in Empfang zu nehmen. Sie wollte nun keinen von beiden in ihrem Rücken wissen.  Als er kam und erneut  fragte was passiert sei, schluckte sie all ihre Angst hinunter... keine Fehler machen jetzt....

"Mir geht es nicht gut. Mir wurde plötzlich schwarz vor Augen.... Bitte lass uns sofort umkehren Whitefang. Ich bitte dich darum...."

In diesem Moment kam auch Deer aus den Schatten des Waldes hervor, mit einem Blick der Bände sprach. Rain sah  ihn angsterfüllt an. Doch um sich in Whites Gegenwart keine Fehler mehr zu erlauben damit er Verdacht schöpfen würde, sah sie sofort wieder flehend zu White auf... Und wie dankbar sie war, dass er sofort Anstalten machte um Heim zu kehren. Während sie ihm hektisch half das Kanu vorzubereiten, achtete sie genau darauf, Deer nicht den Rücken zuzukehren, welcher sie schweigend beobachtete. So wie es ein Wolf tat, wenn er ein Kaninchen erspäht hatte....


Zuletzt von Rainsong am 13/12/2020, 13:33 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Whitefang 5/10/2010, 23:43

Whitefang folgte den Spuren der geflohenen Wapitis, welche sich überdeutlich auf dem Waldboden abzeichneten. Die Tiere waren mit großen Sprüngen davongelaufen und hatten dabei etliche Zweige und junge Blätter im Unterholz abgebrochen. Er ging die Spur eine Weile entlang und blieb dann irgendwann stehen um einmal tief ein und aus zu atmen. Er musste lernen damit umzugehen, nun wieder eine Frau um sich zu haben; und zwar nicht seine Frau, sondern eine die er niemals anrühren durfte. Und er wusste im Moment nicht ob er damit fertig werden konnte, denn dass zwischen ihm und Rainsong eine Verbindung bestand verstand sogar er. Wie sich das entwickeln würde wenn er seine Gefühle zuließ, das konnte er nicht sagen. Und er hatte auch Angst davor sich das vorzustellen. Er mochte sie sehr, vielleicht zu sehr. Er war einfach zu weich und gutherzig, ging es ihm durch den Kopf. Doch er konnte nicht anders... wenn er sie sah, dann konnte er sich nicht verstellen.
Er sah sich um und beschloss dann zurück zu gehen, denn er konnte Rainsong nicht so lange warten lassen. Ohne Eile schritt er den Weg zurück zu dem Baum und betrachtete dabei wieder die Spuren der Wapitis auf dem Boden. Diesen Platz würden sie nun meiden, aber er wusste in welchem Teil des Gebietes sie sich nun aufhielten. Als er aus dem dichten Buschwerk trat bemerkte er nicht nur Rainsong, sondern in einiger Entfernung auch eine Person die still dastand. Whitefang blieb kurz stehen, dann erkannte er seinen Freund Young Deer. Deer rührte sich nicht, und er hielt Pfeil und Bogen in der Hand, so als wäre er gerade ebenso auf der Jagd gewesen. Da Rainsong mit dem Rücken zu ihm stand, konnte er auch nicht sehen in welch einer Situation sie sich gerade befand.
Er ging auf sie zu und winkte dabei zu seinem Freund. Dass er auch hier unterwegs war erschien ihm als ein merkwürdiger, doch erfreulicher Zufall. "Young Deer! Komm her zu uns!" rief er und stellte sich zu Rainsong, und dabei vergaß er völlig nachzusehen ob sie den Pfeil herausbekommen hatte. Young Deer kam auf sie zu, und sein Gesicht war verschlossen und ernst. Was war mit ihm los? Whitefang runzelte die Stirn, lächelte jedoch und wartete bis Deer bei ihm angekommen war. Dann legte er ihm seine Hand auf die Schulter und klopfte diese, und Young Deer tat es ihm gleich.
"Du bist auch auf der Jagd. Sag nicht du hattest dieselben Wapitis in Aussicht wie wir!" Whitefang blickte Young Deer ins Gesicht und lächelte dabei belustigt. Doch irgendwas an Deer beunruhigte ihn. War sein Freund wütend weil er und Rainsong die Wapitis verscheucht hatten?
"Nein...ich hatte etwas anderes in Aussicht," antwortete ihm sein Freund und legte diesen merkwürdigen Gesichtsausdruck auf. Whitefang wurde nicht schlau daraus, die Situation war allgemein merkwürdig, so als würde etwas in der Luft liegen. Ratlos sah er zu Rainsong, und erst jetzt bemerkte er wie schrecklich sie aussah. Sie war ganz blass, auch ihre Lippen, und ihre Augen waren glänzend und weit aufgerissen. Whitefang ließ seinen Freund stehen und ging zu ihr hin. Besorgt stellte er sich zu ihr und neigte seinen Kopf leicht vor.
"Was ist mit dir, Rainsong?"
Sie reagierte gar nicht auf ihn, es schien als sei sie überaus erschrocken. Große Beunruhigung machte sich in Whitefang breit, und er neigte sich noch mehr zu ihr vor und stand nun direkt neben ihr. Vielleicht hatte sie sich verletzt als sie den Pfeil aus dem Baum gezogen hatte? Warum reagierte sie nicht auf ihn, sondern starrte wie ein ängstliches Reh vor sich hin.
"Rainsong...?"
Erst jetzt bemerkte sie dass er sie ansprach, und er stand kurz davor eine Hand auf ihre Schulter zu legen. Was war nur geschehen dass sie so merkwürdig war?
"Ist alles in Ordnung mit dir?"
Sie nickte heftig, doch er sah skeptisch in ihr Gesicht ohne dass sie seinen Blick erwiderte. Sie fixierte einen Punkt hinter ihm, und gerade wollte er sich umdrehen und nachsehen, da sagte sie ihm schnell dass sie sich ihren Fuß verletzt hätte und beim Kanu auf ihn warten würde. Dann machte sie kehrt und humpelte schnell davon, und Whitefang guckte ihr verwirrt nach. Erst als sie weg war rührte er sich und drehte sich zu seinem Freund um, sah ihn fragend an. Young Deer stand ungerührt da, die Arme vor der Brust verschränkt. Whitefangs Gedanken überschlugen sich, und seine Augen schweiften suchend umher. Sicherlich konnte sie ihren Fuß bei dem Sturz verletzt haben, aber warum hatte sie dann so entsetzt ausgesehen, als würde sie einem Bären gegenüber stehen? Und warum schmerzte der Fuß erst jetzt und kurz zuvor noch nicht?
"Was hat sie nur...?" sagte er verzweifelt, bückte sich und hob seinen Pfeil vom Boden auf. Die Spitze war unversehrt, genauso wie der Schaft. "Lass sie....sie hat es wohl mit der Angst zu tun gekriegt," hörte er Young Deer sagen, doch er ließ sich nicht beruhigen. Auf keinen Fall würde er nun alleine ohne sie weitergehen, schon gar nicht wenn sie verletzt war. Sie konnte nicht alleine beim Kanu warten, lieber würde er wieder mit ihr nach Hause paddeln. Also ging er einfach los ohne auf Young Deers Aussage zu reagieren, und folgte dem Weg zurück zum Eagle River. Unterwegs hörte er wie sein Freund ihm folgte, doch das brachte ihn dazu noch schneller zu laufen. Deer sollte nicht unbedingt mitbekommen welche Sorge er um Rainsong hatte. Nach einer Weile trat er aus dem Wald an den Rand des Flusses, dorthin wo das Kanu anlag. Rainsong saß auf dem Kanu. Er rief nach ihr, und nun erhob sie sich und sah ihm entgegen. Whitefang zögerte kurz, leise keuchend. Dann ging er auf sie zu und beobachtete sie genau. Er blieb vor ihr stehen und blickte sie besorgt an.
"Ist dir sonst irgendetwas passiert? Du bist so erschrocken," fragte er unbeholfen, und sie schüttelte leicht den Kopf.

"Mir geht es nicht gut. Mir wurde plötzlich schwarz vor Augen.... Bitte lass uns sofort umkehren Whitefang. Ich bitte dich darum...."

Sie war so nervös, ihr Gesicht angespannt und blass. Was auch immer passiert war, es war keine Lapalie gewesen. Und er fragte sich was es sein konnte, und gleichzeitig wusste er dass sie hier und jetzt nicht sprechen würde. Vielleicht brauchte sie jetzt Ruhe und Zeit für sich. Er schluckte und benetzte kurz mit der Zunge seine Lippen, weil er nachdachte. Dann nickte er bekräftigend.
"In Ordnung...lass uns zurück ins Dorf fahren."
Er schob das Kanu zurück ins Wasser und wartete bis Rainsong mit wackligen Beinen eingestiegen war. Dann drehte er sich noch einmal um, sah dass Young Deer am Waldrand stand und ihnen nachblickte. Whitefang hob kurz seine Hand. "Tut mir leid mein Freund...wir sehen uns später," rief er und stieg eilig in das Kanu. Dann griff er sich sein Paddel, und sie fuhren schnell zurück zum Lager.

->Whitefangs Hütte
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Beitrag von Young Deer 8/10/2010, 21:21

Während Young Deer zu seinem Freund ging bemerkte er Rainsongs entsetzten Blick, den sie ihm zuwarf. Und zuerst erwiderte er ernst ihren Blick, ehe er sie vollkommen ignorierte, was auch der beste Weg war um das Gefühlschaos in seinem Inneren unter Kontrolle zu bringen. Schnell hatte er sich beruhigt, und während er und Whitefang sich begrüßten verrauchte seine Wut so schnell wie der Rauch einer Tabakpfeife. Und dann lenkte sich Whitefangs Aufmerksamkeit auf die Cheno-kah, und er wandte sich ihr besorgt zu. Young Deer blieb still stehen und beobachtete wie er zu ihr hinging und mit ihr sprach; wenn sie seinem Freund nun die Wahrheit sagen würde, dann würde die Wut so schnell zurückkehren dass sie womöglich doppelt so stark ausfallen würde. Wenn sie schlau war dann würde sie nun schweigen oder eine Ausrede erfinden.
Und tatsächlich wiegelte sie ihren Schock ab und verschwand anschließend im Wald. Young Deer war zufrieden. So sehr wie sie Angst gespürt hatte, würde es sicher nicht lange dauern bis sie ihre Sachen packte und das Dorf verließ. Dann würde endlich Ruhe einkehren...niemand würde mehr an den Feuern über die Clanfremde reden, und Whitefang würde nicht mehr pausenlos mit ihr zusammen hängen. Es würde alles so sein wie vorher... Doch jetzt wirkte Whitefang so besorgt, dass es wohl doch nicht mehr so sein könnte wie vorher. Und mit Unbehagen musste er feststellen dass seinem Freund viel daran lag dass es der Cheno-kah gut ging. Young Deer versuchte ihn zu beruhigen indem er so beiläufig wie möglich sagte, dass sie es wohl mit der Angst zu tun bekommen hatte, doch Whitefang ließ ihn einfach stehen und lief ebenfalls in den Wald.
In Young Deer brodelte es. Noch nie hatte sich sein Freund so kindisch aufgeführt. Immer waren sie ein unvergleichliches Team gewesen, und niemand konnte sich zwischen sie stellen. Das was der andere machte hatte immer Vorrang vor anderen, auch vor Frauen. Sie lebten für die Jagd, die Unternehmungen und füreinander. Und jetzt ließ ihn sein Freund wieder stehen. Den Bogen schmerzhaft fest in seiner Hand haltend, nahm er ebenfalls die Verfolgung auf und lief Whitefang hinterher, in Richtung Eagle River. Am liebsten hätte er gerufen dass es besser wäre wenn sie zurück ins Dorf paddelte, doch er hatte genug damit zu tun Luft in seine Lungen zu bekommen, denn White rannte wie ein Besessener.
Als Young Deer etwas später aus dem Dickicht trat standen sich Rainsong und Whitefang bei ihrem Kanu gegenüber und redeten leise. Young Deer blieb stehen, beobachtete. Er wusste dass sein Freund nun mit ihr zurück fahren würde, da war er sich sicher. Und aus irgendeinem Grund wusste er dass es niemals wieder so sein würde wie sonst. Er spürte es, doch er wollte es nicht wahr haben. Tatsächlich schob Whitefang nun sein Kanu in den Fluss, und er und Rainsong stiegen hinein. Whitefangs Verabschiedung nahm er nur am Rande zur Kenntnis, und er erwiderte nichts. Er konnte nur zusehen wie sein Freund mit der Frau an der nächsten Biegung des Flusses verschwand, und er alleine im Wald zurück blieb.

-> Familienhütte von Young Deer
Young Deer
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Beitrag von Whitefang 21/10/2010, 22:05

<- Whitefangs Hütte

Der Tag war warm und sonnig. Nicht nur die immer länger werdenden Tage, auch die endlos vielen Vogelgesänge deuteten darauf hin dass der Frühsommer längst herein gebrochen war; es war wunderbar zu wissen dass nun eine Zeit kommen würde in der niemand Hunger leiden musste, denn nun würde es Nahrung in Hülle und Fülle geben, so viel dass sie wieder reichlich Vorräte für den nächsten Winter würden sammeln können. Wenn sie Glück hatten würde der Mais wieder voll und gesund werden, die Knollen im Waldboden nicht verdorren und im Herbst eine Vielzahl an Nüssen in den Büschen hängen. Und nicht zuletzt hoffte er, dass das Wild viele Jungtiere zur Welt brachte, damit der Clan genügend Fleisch zur Verfügung hatte.
Whitefang fühlte sich gut als er durch das Dorf ging und beiläufig die anderen Bewohner musterte. Es war für ihn noch immer beinahe unbegreiflich dass er sich eine neue Frau gewählt hatte, denn eigentlich hatte er das nie wieder vorgehabt. Er hatte sich dagegen gesträubt und dafür in Kauf genommen, ein Leben alleine mit seinem Hund zu führen. Er hatte dem Clan gedient und war dennoch kein richtiger Teil davon gewesen. Und nun.... wenn es selbstverständlich war dass er und Rainsong beisammen waren, dann würde man ihn wieder beachten. Man würde sie in andere Hütten einladen, Freundschaften eingehen und später die Kinder miteinander spielen lassen, zusammen jagen gehen und andere Dinge des Haushalts erledigen. Nichts würde er mehr tun ohne dass es jemand anerkannte. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen näherte er sich dem Hungry Horse Lake, jenem See an dem sich der Clan einst niedergelassen hatte weil er so wunderschön und seine Lage perfekt war. Seine Gedanken schweiften kurz zu jenen Geschichten die oft an den Feuern erzählt wurden, von den Ältesten des Clans. Geschichten darüber wie die Kangee zu dem geworden waren was sie heute sind, und manchmal auch von dem was sie vorher waren, bevor sie hierher kamen. Doch diese Geschichten verblassten immer mehr in seiner Erinnerung, je weniger er die Gemeinsamkeit am Feuer aufsuchte; er wusste dass er dies von nun an nachholen würde.
Während er mit Runner im Schlepptau am Ufer des Sees entlang ging sah er vor seinem geistigen Auge noch einmal das Hemd welches Rainsong für ihn angefertigt hatte. Dabei musste er noch mehr lächeln, und er freute sich bereits sehr wenn der Tag kommen würde an dem er es würde tragen können. Nun steuerte er auf seine Fischreusen zu welche er am Rande des Sees verteilt hatte, und kontrollierte jede von ihnen. In zweien befanden sich einige Fische, von denen er die kleinsten wieder frei ließ. Fünf große Fische konnte er nun zusammen mit der Reuse aus dem Wasser ziehen, wobei er bis zu den Knien im See stand, während Runner wedelnd am Ufer wartete und dabei aufgeregt kläffte. Whitefang zog ächzend die Reuse in das Gras und betrachtete die zappelnden Fische darin.
"Na, die würdest du nun gerne haben, nicht wahr?" sagte er amüsiert zu seinem Hund welcher aufgeregt die Reuse beschnüffelte. Whitefang zog nun seinen Dolch und nahm die Klinge zwischen seine Zähne, während er in die Öffnung der Reuse fasste und den ersten Fisch an den Kiemen packte. Schnell zog er ihn heraus und drückte ihn vor sich in das Gras. Der Fisch zappelte im Todeskampf, und Whitefang musste einen Moment warten bis es nachließ, ehe er mit seiner Hand seinen Dolch nahm und ihn dem Fisch in die Kiemen rammte. Dem ersten Fisch schnitt er den Kopf ab um ihn Runner zu überlassen, welcher nur darauf wartete, und dann wiederholte er diesen Vorgang bei den restlichen Fischen. Nach einer Weile hatte er sie alle getötet und zog sie sorgfältig auf eine Lederschnur; nun würde er sie ins Dorf zurück bringen und sie verarbeiten können. Unterwegs hob er seine Hand zum Gruß als er zwei Fischer auf dem See zu ihm rufen hörte, und mit den Fischen an der Schnur in seiner Hand machte er sich zurück auf den Weg in das Dorf.

-> Dorfplatz im Ost-Lager
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Beitrag von Gast 9/12/2010, 17:58

--->Waldgebiet am Hungry Horse Lake
Greyfox erwachte so wie immer, als einer der Ersten, jedoch fast zeitgleich mit Red-Bug, welcher anscheinend ebenso nur die Augen aufmachen musste, um danach sofort aufzuspringen und sofort losreiten zu können.  Auf ihn hatte er sich immer verlassen können und mit ihm hatte er bereits viel erleben dürfen, obwohl er noch einige Jährchen jünger war als er es mittlerweile war. Und Grey wusste, dass es gut war, dass dies alles geschah, wo er solche Reisen noch tun konnte. In Zehn Jahren würde es wohl dafür zu spät sein und er alt und knatterig auf einer Matte sitzen und den Jungspunden die Geschichten seines Lebens erzählen.
Und das allein.
Doch  um darüber nachzudenken war nun die falsche Zeit. Und diese Zeit würde schon bald genug zu ihm zurückkehren um darüber nachzudenken, wie er es hätte anders haben können. Nun musste er seine ganze Konzentration wieder dem einen Ziel widmen, das Mädchen zu finden und zu ihrer Familie zurückzubringen. Stumm nickte er Bug zu, als dieser sich ebenfalls erhoben hatte und schnell etwas von ihrem Proviant aus  seiner Satteltasche zog.  Bevor auch Grey sich einen Bissen gönnte, trat er  zum Waldrand und  ließ seinen Blick über die tanzende Grasfläche schweifen, welche sich weit vor ihm erstreckte und  der Wind leise säuselte. Die Sonne war noch nicht richtig aufgegangen und  doch erklang bereits der wundervolle Gesang aus tausenden Vogelkehlen. Diesen kurzen, magischen Moment  der Wende zwischen Tag und Nacht nutzte er, um  die Kante seiner flachen Hand an seiner Stirn zu führen, seinen Kopf leicht zu senken und die Augen zu schließen. Bat die Geister um Beistand und Hilfe und dankte ihnen für diesen neuen Tag voller neuer Chancen. Flehte um Zeichen, die ihm die Richtung weisen würden und dass seine Kraft nicht schwinden würde.
Einen Moment verharrte er stillschweigend in dieser Position, während in dem seltenen Moment ohne Wolfshaube sein bereits angegrautes Haar ihm sanft  um die Wangen flog, als würde der Wind ihm antworten.  Als er daraufhin mit reinem Herzen und neuem klaren Blick aufsah und seine Hand sinken ließ,  blickte er neben sich und erkannte Red-Bug, der es ihm nachtat. Zufrieden lächelte er kaum merklich und wendete sich dann wieder ab, um zu seinem Pferd zu laufen, es sanft zu begrüßen und sich ebenfalls etwas Dörrfleisch heraus zu kramen. Die anderen Männer erwachten ebenfalls nacheinander und Woodsprite erwachte wieder mal als Letzter. Und auch nur, weil ihn die Geräusche um ihn herum störten.  Grey wendete schnell seinen Blick von ihm ab und kontrollierte kauend seine Ausrüstung, um sich von ihm abzulenken.  Er malte sich bereits jetzt im Kopf die passenden Worte aus, welche er den Kangee entgegenbringen würde, denn er wusste, dass sie schon sehr bald nach Betreten dieses Gebietes auf Späher des Clans treffen würden. Aus vorangegangenen Reisen in das Dorf wusste er, dass sie auf ihre Drei Dörfer sehr gut achtgaben und das Gebiet gut bewachten und auskuntschafteten. Also würde es nicht sehr lange dauern bis sie von ihnen entdeckt werden würden.
Behutsam nahm er seine geliebte Wolfshaube aus einer der Taschen und legte sie sich über sein ebenfalls graues Haar, zog sich dann sein Hemd über und schwang sich  als Erster aufs Pferd um den anderen zu zeigen, dass  sie sich nun ebenfalls fertig machen sollten. Kaum ein Wort fiel. Nur hier und da machte einer der Männer einen Scherz oder redete leise mit jemandem. Und Grey entging nichts.  Abwartend stellte er sich auf eine Anhöhe und blickte auf das Feld hinüber, zu der weit entfernten anderen Seite auf den Wald des Kangee-Gebietes. Red-Bug ritt daraufhin neben ihn und sah ihm in die Augen.

"Ich bin mir sicher wir werden nicht lange unerkannt bleiben Greyfox. Ich habe den Männern angeordnet ihre Bögen gesenkt zu halten. Und dein Wort abzuwarten."

Greyfox nickte ihm anerkennend zu.

"Da hast du ganz recht Bug. Die Kangee haben gute Späher und wir werden den Weg ins Dorf nicht lange suchen müssen. Behalte  du die Männer im Auge, während ich mich um Wood kümmere und mein Wort an die Kangee richte."

Nun nickte auch Red-Bug ihm einmal zu und lenkte sein Pferd zurück zu den Männern um  ihnen mitzuteilen, wie sie sich nun zu verhalten hatten. Greyfox fixierte seine alten Augen auf das Grün auf der anderen Seite und irgendwie spürte er, dass er dort Rainsong finden würde. Er konnte es sich nicht erklären, wie so viele seltsame Erlebnisse zuvor in seinem Leben, doch er wusste es einfach.

"Hoka hey!" rief er einmal laut aus, um sich umzudrehen und trieb sein Pferd dann sachte an  während er eine Hand in die Luft hielt.  Die anderen folgten ihm. Erst auf der offenen Ebene blickte er sich einmal zu Woodsprite um der ihm stumm folgte und seinen leeren Blick gelangweilt aufs Feld richtete und ihn gar nicht bemerkte. Seine Besessenheit von Rainsong machte ihm Sorgen. Und nicht  sie zurück zu hohlen würde das Schwierigste an dieser ganzen Reise sein, sondern ihn von ihr fern zu halten, damit er ihr vor Wut nichts antat. Er war unberrechenbar und hatte seine Gefühle noch nie im Griff gehabt. Doch er wusste, dass er große Geist ihn schon bald testen würde, um seine Würde unter Beweis zu stellen. Er würde nicht ewig verlangen können, ohne dafür auch etwas zu geben.  Die Sonne ging auf während sie die offene Grasebene überquerten und standen dann  über den Baumwipfeln, als sie die  der anderen Seite erreichten und die ersten Huftritte auf dem Boden der Kangee taten.   Sofort erhöhte Grey seine Aufmerksamkeit und orderte Red Bug neben sich.   So ritten sie eine ganze Weile durch den wundervollen Wald der Kangee und beobachteten wachsam ihre Umgebung um schnellstmöglich ihre Augen mit den  hier beheimateten Spähern zu kreuzen. Ein paar der Männer unterhielten sich über alltägliche Dinge was ihm ganz recht war, denn so würden die Späher sehen, dass sie nichts zu verheimlichen hatten und in friedlicher Absicht kamen. Bis Grey aus den Augenwinkeln sehen konnte, wie Red Bug kurz hinter sich blickte und dann näher an ihn heran ritt um ihm zuzuflüstern.

"Was tust du wenn sie nicht will?"

sagte er leise, damit Wood ihn nicht hören konnte.

"Das werden wir sehen sobald dieser Moment eintritt..."

flüsterte Grey zurück ohne seinen Blick von seinem Weg abzuwenden.  Irgendwann  kamen sie an eine malerische Lichtung und Grey ließ sein Pferd anhalten. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen sah er hoch in die Baumwipfel und musterte die Umgebung und alle anderen hielten daraufhin ebenfalls inne um sich um zu sehen. Wood wurde ungeduldig, ritt neben ihn und redete unnötig laut, so als wäre er bereits ein alter Greis, dem man zurufen musste damit  er es verstand.
"Was ist denn jetzt wieder los? Weshalb halten wir an?"
Greyfox sah ihn ernst an und  versuchte seine Ruhe zu bewahren. Hob nur stumm seinen Finger an die Lippen und  deutete dann in die Baumwipfel in der Hoffnung er würde selbst darauf kommen.  Doch als er sah wie angenervt und verwirrt Wood daraufhin aufsah, seufzte er und erlöste ihn aus seiner Unwissenheit.

"Die Vögel. Sie sind verstummt. Wir werden bereits beobachtet.". sagte er still, woraufhin Woodsprite sich  trotzig umsah.

"Lasst uns weiterreiten. "  

sagte Grey nur knapp und trieb  seine Männer weiter in den Wald hinein.  Wieder ritten sie eine Weile durch das schöne Jagdgebiet der Kangee und prägte sich den Weg ein den sie bisher gegangen waren, bis er den Hauch einer Regung in seinem Blickwinkel seitlich erfassen konnte und seine Hand  eine kaum erkennbare Geste machte, damit die Männer wachsam sein würden. Und kaum hatte er dies getan wurden sie schließlich von allen Seiten von den bereits wahrgenommenen Spähern der Kangee eingekreist. Ein paar blieben in ihren Verstecken um sie mit ihren gespannten Bögen abzusichern. Sofort ließ Grey die Männer stoppen und erwiderte ruhig und vorsichtig,  neutral den Blick eines Mannes, der etwas näher an sie heran ritt und der Spähtrupp-Führer sein musste.

"Welcher Clan und welche Absicht führt euch in dieses Gebiet?" fragte er bestimmt, doch keinesfalls bedrohlich, da niemand von Greys Leuten Anstalten machte seine Waffe zu zücken sondern sie ruhig auf ihren Pferden saßen und ihre Schultern hängen ließen. Nur Grey stieg nun von seinem Pferd und kam unbewaffnet auf den Kangee zu der ihn ohne Regung ansah.

"Mit dem Segen des großen Geistes grüße ich euch Kangee. Wir  sind Cheno-kah aus dem Nachbarland und erbitten Führung in euer Hauptdorf. Wir kommen um  ein friedliches Gespräch mit eurem Chief  zu erbitten,  da wir eine  aus unseren Reihen vermissen und suchen und hoffen auf den guten Willen und die Freundschaft unserer Clans da wir keine bösen Absichten hegen."

Der Kangee musterte noch einmal Greys  Männer im Hintergrund und machte eine Geste mit der Hand die Grey zeigte dass er warten sollte. Dieser  nickte nur stumm und beobachtete, wie der Späher sich leise an seine Männer wendete um sich abzusprechen. Grey verschränkte die Arme und trat ein paar Schritte zurück, blickte seine Männer mit sachtem Nicken zu um ihnen zu zeigen, dass es gut verlief. Er kam schließlich zurück zu ihm und   nickte ihm einmal kurz zu ehe er sprach und tief durchatmete.

"In Ordnung. Ihr dürft uns folgen. Doch  werden meine Männer euch  auch folgen um ganz sicher zu gehen! Ihr seid viele, für eine entlaufene Frau."

erwiderte der Späher bestimmt. Greyfox nickte daraufhin ergeben und dankbar und lief dann zurück zu seinem Pferd um aufzusteigen und es anzutreiben. Während der ersten Schritte drehte er sich noch kurz  zu den Anderen um.
Seine Blicke sprachen Bände und so musste er gar nichts sagen, um dass er verstanden wurde. Jeder von ihnen würde sich angemessen verhalten, da war er sich sicher. Mit der Ausnahme von Woodsprite. Welcher sich nun an die Spitze drängelte. Es schien ihm zu missfallen, dass das Haupt augenmerk nicht auf ihn gerichtet wurde, wo er  ja so eine  hohe Persönlichkeit bei ihnen Zuhause war. Doch für Überheblichkeit war nun kein Platz. Während die Späher sie vorne anführten und auch ein paar von ihnen sich hinter sie hefteten, um jede ihrer Schritte zu beobachten, versuchten die Männer weiter hinten ruhig zu bleiben. Und so würden sie schnell zum Dorf gelangen können.

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Waldgebiet am Hungry Horse Lake Empty Re: Waldgebiet am Hungry Horse Lake

Beitrag von Gast 27/12/2010, 15:58

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Ost-Lager am Hungry Horse Lake (allgemein)

Greyfox kehrte mit gemischten Gefühlen zu dem aufgestellten Lager zurück, welches die Chenokah außerhalb des Dorfes aufgeschlagen hatten. Woodsprite hing noch immer in den Seilen von Greys unerwartetem Kinnhaken und  saß mit noch vorn gebeugtem Kopf an dem Baum, an dem  die Späher ihn gefesselt hatten.  Er wurde von fragenden Augen empfangen und die Gespräche verstummten, während er sich seinen Männern mit gesenktem Blick näherte.  Grey  machte nur eine flüchtige Geste mit seiner Hand um ihnen zu zeigen dass alles in Ordnung war und sie weitermachen konnten. Alles Nötige war bereits gesagt und Grey hatte keine Lust sich den Gesprächen anzuschließen. Nur wenn er es für nötig hielt seine Männer ruhig zu stimmen, erhob er sein Wort und erklärte die Beweggründe für sein Verhalten noch einmal. Er verstand, dass die Späher natürlich aufgeregt und aufgewühlt waren. Auch für sie und ihre Familien würde es große Folgen haben, sobald Woodsprite entmachtet werden würde. Etwas weniger Tyrannei.   Doch hatten sie auch etwas Angst vor der Reaktion des Clanführers, der nicht minder ausrasten konnte, sobald er wütend war. Doch wäre dem so, dass Wood seinem Rang enthoben werden würde, so würden nicht nur Rainsong und ihr neuer Mann aufatmen... sondern auch alle Familien im Dorf am Whitefish-lake.
Außerdem wurden sie stetig von Kriegern der Kangee beäugt während sie dort saßen, was ja verständlich war. Und dennoch machte es wohl jeden nervös, so intensiv beobachtet zu werden. Und Grey   würde wohl erst ausatmen können, sobald er wieder auf dem Weg zu Rainsong sein würde. Mit seinem Besten Freund.  Erst nachdem sich einige zur Ruhe gelegt hatten und die ersten Vogelstimmen bereits den neuen Tag herbei-riefen, begann Wood   sich aus seinem Taumel zu erhohlen und stöhnte schmerzhaft auf. Ihm war ein Backenzahn verloren gegangen. Ob dies nun von Greys heftigem Kinnschlag mit der Waffe geschehen war, oder ob Rainsongs Mann dies geschafft hatte wusste er nicht. Doch  sein Schlag hatte gut gesessen.  Wood hatte noch nicht wieder das volle Bewusstsein um lautstark seinen Missmut auszurufen, wofür die Männer alle sehr dankbar waren. Sie  alle wollten nur noch nach Hause und in heimische Wälder, bevor es dazu kommen konnte. Doch Grey ahnte, dass dies wohl nicht lange so bleiben würde.
Er sollte Recht behalten.
Während sie die Wälder der Kangee durchstreiften und einige Zeit von Spähern des Ostlagers geführt wurden, begann Wood auf seinem Pferd nun doch zu schimpfen und zu zetern. Erst fordernd, befehlend... doch mit der Zeit immer wütender und aufgebrachter, weil jeder ihn ignorierte und  ihn sogar zum Schweigen beorderte.  Manchmal hatten sie kurz Ruhe, weil er sich selbst erhohlen musste, doch diese währte nie besonders lange. Und als sie endlich, nachdem sie den Tag lang durchweg geritten waren, an die Grenze des Kangeegebietes  kamen, bat Grey die Späher der Kangee um ein weiteres Lager am Waldrand zur offenen Ebene, denn die Gemüter hielten Woods Gezeter kaum noch aus und er wollte Schlimmeres verhindern.  Sie stimmten zu, doch sie blieben bei den Chenokah, um sich absolut sicher zu sein, dass Wood nicht ausbrach oder die Chenokah sich anderweitig wieder nähern würden. Grey lud sie ans Feuer ein was nicht alle annahmen. Doch er war froh, dass die Absichten der Kangee trotz allem noch positiv waren, denn auch sie wussten ja, dass die Taten eines Einzelnen, nicht unbedingt für das gesamte Volk sprachen. Auch wenn gewisser Abstand und Vorsicht herrschte, so würden sie doch nicht feindselig auseinander gehen.
Einer der Späher der Kangee schien Whitefang -so hieß der neue Gefährte von Rainsong- sehr gut zu kennen und erzählte ihm Abends, nachdem Wood vor Erschöpfung seines ausdauernden Geschreis eingeschlafen war,  am Feuer wie er und Rainsong in den Plains zusammen gewesen waren.  Es erfreute sein Herz so sehr, dass  alles was Rainsong ihm über ihn erzählt hatte, noch mehr als nur zutraf. Es klang wie als wenn sich zwei Liebende endlich gefunden hätten. Und das kam bei Weitem nicht sehr häufig vor... Egal in welchem der Stämme.
Fast spürte er,  während der Erzählungen so etwas wie Demut, weil er niemals diese Gefühle haben konnte in dem Ausmaß, wie  Rainsongs Vater oder sie selbst sie nun erfahren durften. Und er freute sich schon auf das Gesicht seines alten Freundes, wenn er ihm diese Nachricht würde überbringen können...  Woodsprite gab die Nacht wieder Ruhe bis zum frühen Morgen. Doch mit den ersten Sonnenstrahlen schien auch seine Kraft zurückgekehrt zu sein und strapazierte sie  alle noch für den Rest des Tages.  
Und als sie die Offene Steppe hinaus ritten, blieben die Späher der Kangee zurück um sie in ihr eigenes Gebiet zu entlassen.
Sie ritten mit weitaus weniger Pausen und verlangten ihren Pferden alles ab, nur damit sie schnellstmöglich zum  Dorf zurückkehren konnten, denn noch nie war ein Ritt anstrengender gewesen. Zeitweise  wand Wood sich wie eine  sterbende Schlange  auf seinem Pferd, brüllte, spuckte, war völlig außer Atem vor Wut und Zorn und er tat ihm so unendlich leid. Nie hatte er richtige Liebe erfahren. Weder von einer Frau, noch von  seinem Vater oder seiner Mutter. Wie unglaublich enttäuscht musste er von diesem Leben sein.. Von sich selbst. Und  wie gerne hätte er ihm geholfen wieder zu sich selbst zu finden. Doch diese Aufgabe war zu groß für ihn, dass wusste er... Nur der große Geist konnte ihm jetzt noch helfen.  Betreten versuchte Grey seine Männer bei Laune zu halten und er hatte noch nie alle ständig so tief durchatmen sehen, um ihre Gemüter zu beruhigen.
Dieses mal nahmen sie nicht den Weg durch die Sümpfe, sondern versuchten sie zu umgehen, kamen jedoch trotzdem schneller voran, weil sie die Pferde mit festem Boden unter den Hufen besser antreiben konnten.  Und wie erleichtert sie waren, die ersten breit getretenen Wege der Chenokah zu erkennen, denen sie nun nach Hause folgten.
 Einige Frauen der Späher kamen ihnen bereits entgegen gelaufen, nachdem heimische Späher voraus gelaufen waren und sie angekündigt hatten.  Einer von ihnen wurde von Grey damit beauftragt, sie beim Clanführer anzukündigen weil Grey wusste, dass dies niemand freiwillig tun würde. Die Frauen sahen natürlich, das der Chiefsohn in Fesseln lag und wurden zu recht ängstlich. Einige liefen dann schnell wieder zurück zum Dorf um den anderen Frauen zuzurufen, sie sollten sich sammeln und die Kinder zurückrufen. Jeder ahnte was wohl passieren würde.

--->Hauptclan Whitefish-Lake
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Beitrag von Gast 1/1/2011, 21:01

Diesmal konnte Grey den Ritt zu dem Gebiet der Kangee wesentlich mehr genießen. Keine unangenehmen Stimmungs Schwankungen des Chiefsohnes, denen sie ausgesetzt waren. Bearclaw`s Stimmung war zwar nach der Verbannung seines Sohnes auch nicht gerade erheiternd, doch  die Ereignisse zwischen Rainsong und ihrem Vater ließen sein Herz leichter werden. Und auch die Gespräche die er mit Goodtree während des Ritts führen konnte, taten ihm gut. Mit niemandem sonst konnte er sich so zwanglos und ungebunden unterhalten. Sie waren wie zwei Brüder, die gemeinsam aufgewachsen waren und alles voneinander kannten. Und wie sehr es ihn berührte, wenn sein Freund den Tränen nahe war und mit Stolz erhobenem Kinn neben ihm her ritt, als er erfuhr wie glücklich seine Tochter sein musste. Er war wie ausgewechselt. Erst hatte er tagelang nicht das Teepee verlassen, weil ihn die Kraft zu allem verlassen hatte. Hatte gedacht Rainsong wäre längst tot oder halb verhungert...
Und jetzt wo ihn solch großartige Neuigkeiten ereilten und er Rainsongs Worte von Grey immer und immer wieder hören wollte, wurde sein Rücken wieder gerader und sein Stolz kehrte zu ihm zurück. Nichts konnte ihm noch mehr Freude und Frieden bringen, als seinen Freund so glücklich zu sehen. Und deshalb kam ihm der Ritt zu den Kangee noch kürzer vor, als beim ersten Male. Die Abende am Feuer konnten mehr genossen werden, jetzt, wo niemand dabei war, der die Stimmung niedermachte mit seinen Blicken und der Chief enthielt sich dem Trubel dezent.  Sie kamen gut voran und auch das Wetter spielte mit. Es war ihm fast so, als würde der große Geist ihnen helfen vorwärts zu kommen, damit nun alles wieder in den richtigen Bahnen verlaufen konnte.  Und auch Grey musste nachdenken, als er an  sich am Abend vor den Sümpfen auf seinem Fell am Feuer niederließ um zu schlafen. Doch als er so in die Sterne geblickt hatte, kamen ihm ebenfalls die unmöglichsten Gedanken in den Sinn. Rainsong hatte ihren Weg mutig gewählt, mit allen Konsequenzen die sie ereilen sollten. Hatte sich dem tapferer gestellt als so mancher Kerl, der es nicht wagte dem Urteil seiner Eltern zu widersprechen. Und der große Geist hatte sie belohnt. Grey war immer den Wegen gefolgt, die bereits vorgegeben waren. Hatte niemals einen eigenen Schritt gewagt, um  selbst einen Weg zu ebnen. Hatte nie Kinder gehabt. Niemals eine Frau gewählt. Ihm war es zwar trotzdem gut gegangen. Doch er hatte Rainsongs Augen gesehen. Und das was er verspürt hatte, als er sie so angesehen und in sie hinein gesehen hatte, war so unglaublich einnehmend und ergreifend gewesen, dass er sich versuchte auszumalen, wie es denn sein musste, so sehr zu lieben.  Er hatte es vor so vielen unzählbaren Jahreswechseln kurz verspürt, doch der Schmerz bei seiner Abweisung war so heftig gewesen, dass es alles andere überlagert hatte. Und doch hatte er nicht vergessen, wie es war denjenigen zu sehen, dem man sich so hingezogen fühlte. Es war kein Neid den er für das junge Mädchen empfand,  doch  ein wenig traurig machte es ihn schon dies nie erfahren  zu haben. Umso mehr würde er sich an Rainsongs Glück erfreuen und sich an der Freude seines Freundes laben. Und mit diesen schönen Gedanken konnte er selig schlafen bis ihn die ersten Vögel wieder weckten und das Wolfsfell wieder Platz auf seinem Haupt fand.
Auch wenn es heiß  war, sobald der Tag lang wurde, so schützte ihn das Fell doch vor zuviel Sonne auf seinem Kopf.    Wieder nahmen sie den Ritt um die Sümpfe  herum und kamen schließlich bei der offenen Ebene an, auf deren anderen Seite die Wälder der Kangee sich  zum Horizont erstreckten.   Grey war sich sicher, dass sie bereits zu Beginn auf die Späher des Dorfes treffen würden, die nun verstärkt die Grenzen im Auge behielten. und so war es auch. Nach einer kurzen Pause überquerten sie die Graslandschaft und schon von Weitem konnten die Cheno-kah mehrere Späher der Kangee ausmachen, welche sie schon gesehen hatten und sie nun empfingen.  Trotz all ihrer Vorsicht vergaßen sie jedoch den Respekt und ihre Freundlichkeit nicht.  Jeder der den Chief auf seinem Pferd sitzen sah, konnte sich bereits denken, weshalb sie wieder hier waren. Und als sie feststellen konnten, das Wood auch nicht unter ihnen war, wurden sie nun durch die Wälder hindurchmanövriert.  Immer noch schien Bearclaw stummer als sonst, doch auch gefasst mit dem Willen wieder zurecht zu biegen, was sein Sohn zerstört hatte. Auch wenn das Verhältnis zu diesem Clan erst wieder wachsen musste, auch wenn Bearclaw selbst ein Mann des Handelns und nicht des  Voraus-denkens war, so war er doch jemand, der auf Frieden aus war und Fehler einsehen konnte. Und das war etwas was Woodsprite niemals gekonnt hätte. Bearclaw hatte immerhin die Macht  über seine Worte. Zumindest was die anderen Clans anging.
Und bei den Geistern sei Dank hatte er sich auch immer die Worte seiner Berater anhören wollen, ehe er  kopflos handelte. Auch etwas, was Wood zutiefst verachtet hatte.   Immer wieder sah Goodtree zu ihm hin und lächelte. Grey konnte seinem alten Freund die Freude förmlich aus den Augen ablesen und die Ungeduld die ihn plagte, weil er sich nach den Armen seiner Tochter sehnte, mehr als alles andere.  Und wie gespannt Grey auf die Augen war, die Rainsong machen würde, sobald sie sah, dass sie bereits zurück waren  und ihr Vater plötzlich vor ihr stand. Auch Summer konnte sich kaum zurückhalten und hibbelte nervös auf ihrem Pferd hin und her und fragte ständig nach wann sie denn da seien woraufhin Grey nur jedes mal leise auflachen musste.  Und als schließlich die Rauchsäulen des Ostdorfes zwischen den Tannenspitzen  zu erahnen waren quitschte Summer unterdrückt auf wie ein kleines Kind kurz vor seiner großen Überraschung...Auch für sie war es der aller erste Ritt aus dem Gebiet der Chenokah hinaus und ein riesiges Abenteuer noch dazu....Die beiden Mädchen würden sich sehr viel zu erzählen haben.
Sie war so nervös, das so mancher Späher der Kangee nur die Stirn runzelte wenn er sich verwundert nach ihr umdrehte, was Grey nur noch mehr grinsen ließ. Rainsong wurde schrecklich vermisst. Doch so war sie nicht aus der Welt. Sie würden, wenn alles klappte immer in erreichbarer Nähe sein und sobald die Sehnsucht zu groß wurde auch hoffentlich immer besucht werden können.  Besonnen ritt Grey neben dem Chief her, der sichtlich weniger Freude im Gesicht trug. Doch  keinesfalls agressiv wirkte.  Sie erreichten endlich die Palisaden, wo sie wie zuvor mit lauten Rufen angekündigt wurden und alle von denen sie gesichtet wurden sofort ins Dorf rannten... Nun würde alles wieder ins rechte Licht gerückt werden.

--->Dorfplatz im Ost-Lager
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